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Anzeige X Der kleine Kevin hatte ein Loch im Herz. Dank Star-Chirurg Thierry Carrel kann er jetzt wieder lachen. Und Fussball spielen. X Der Schweizer Juventus-Star Stephan Lichtsteiner spricht über seine Herzprobleme. Und bedankt sich bei den Fans. Natürlich von Herzen. NEWS / SPORT Wieder fröhlich Kevin Ercosman () kam mit einem Herzfehler auf die Welt. Fotos: Beat Straubhaar, Dukas, Getty Images, Screenshot SRF www.blickamabend.ch Zürich, Nr. Donnerstag, 5. November 2015 Hände weg von Vetsch Die TV- Moderatorin leistete sich gestern einen neuen Mode- Fehlgri. PEOPLE / HEUTE ABEND MORGEN 16° 11° Facebook droh(n)t den Diktatoren Mark Zuckerberg will mit Drohnen das Internet überallhin bringen. Auch wenn das gewissen Regie- rungen nicht passt. WIRTSCHAFT SBB fahren weiter ihren Sparkurs Millionen Franken pro Jahr müssen bis gespart werden. Die Kunden sollen nichts merken, zittern aber müssen die Büezer. SCHWEIZ Kühl ist das neue cool Besser als ihr Ruf: Früchte und Gemüse aus dem Tieühler sorgen im Winter für Frische auf dem Teller. BEST OF LIFE GEWINNEN SIE SUPERSCHEINE Bei den Euro Millions gehts um Mio Fr! REGION / Wieder fit Stephan Lichtsteiner () wurde vor Tagen operiert – und ist zurück auf dem Platz. Das geht ans Herz Wunder der Medizin

Facebook droh(n)t den Diktatoren€¦ · Galgenfrist f r Mubarak KAIRO Ð Der Berufungspro - zess gegen den gyptischen Ex-Machthaber Hosni Muba - rak ( !$ ) ist auf Januar vertagt

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Page 1: Facebook droh(n)t den Diktatoren€¦ · Galgenfrist f r Mubarak KAIRO Ð Der Berufungspro - zess gegen den gyptischen Ex-Machthaber Hosni Muba - rak ( !$ ) ist auf Januar vertagt

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X�Der kleine Kevin hatte ein Loch im Herz. Dank Star-Chirurg Thierry Carrel kann er jetzt wieder lachen. Und Fussball spielen.

X�Der Schweizer Juventus-Star Stephan Lichtsteiner spricht über seine Herzprobleme. Und bedankt sich bei den Fans. Natürlich von Herzen. ! NEWS !/" SPORT !"

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von VetschDie TV-

Moderatorin leistete sich

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HEUTE ABEND

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Das geht ans HerzWunder der Medizin

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Gewinnknick bei Swisscom BERN – Der grösste Schwei-zer Telekom-Konzern hat in den ersten neun Monaten mehr Umsatz gemacht, aber weniger Gewinn. Haupt-grund ist eine Rückstellung von !"# Millionen Franken wegen einer drohenden Busse.

Waffen von überallBERN – Der Bundesrat will die Einfuhr von Rüstungs-material aus kriegführenden Ländern nicht einschränken.

Wallis will Olympia XSITTEN – Die Walliser Kan-tonsregierung unterstützt das von FC-Sion-Chef Christi-

an Constantin lancierte Pro-jekt einer Walliser Kandida-tur für die Olympischen Win-terspiele $%$#. Dies hält sie in einem Schreiben an den Exekutivrat von Swiss Olym-pic fest, der die Chancen einer Schweizer Kandidatur evaluieren wird.

Keine Flüchtlings-QuoteBERN – Jede Gemeinde

muss eine Flüchtlingsfamilie aufnehmen. Das fordert eine Motion der Grünlibera-len. Der Bundesrat ist dage-gen, eine solche Vorschrift sei nicht Sache des Bundes.

Ehre für «Tintenherz» XMÜNCHEN – Die Kinder-buchautorin Cornelia Funke («Tintenherz», «Wilde Hüh-ner») wird in diesem Jahr

! WAS SONST NOCH PASSIERTE

Tino Büschlen @tinobueschlen

D as Kinderzimmer von Kevin Ercosman (6) ist

ein Auto-Eldorado. «Kevin hat drei Hobbys», sagt sei-ne Mutter, «Autos, Autos, Autos». Der Bub ist aber auch Stürmer bei den Juni-oren des FC Gümligen.

Doch erst seit der Ope-ration kann er dies unein-geschränkt tun. Sein Kinder-arzt hatte bei Kevin einen schweren Herzfehler diagnos-tiziert und Thierry Carrel (55) ge-

beten, sich des Buben anzunehmen. «Das Loch in Kevins Herz zu fli-cken», wie sein Vater sagt.

Thierry Carrel erklärt: «An-geborene Herzfehler stel-len besondere Herausfor-derungen an den Herzchir-urgen. Die Di-mensionen sind ja viel kleiner als bei Erwachse-nen.»

Kevins Eltern, Kazim und Ilkay Ercosman, sind gebürtige Türken, leben seit Jahrzehnten in Bern. Sie sagen, Carrel habe sehr

o!en und mitfüh-lend mit ihnen ge-sprochen. Wäh-rend des Ein-

gri!s zitterten die Eltern in der Cafeteria des Berner In-selspitals. Dann rief Carrel persönlich an. «Wir sind fer-

tig», habe er gesagt, «alles ist in Ord-nung. Sie können beru-higt sein.»

Trotzdem hat der erste Anblick ihres Sohnes Mut-ter Ilkay nach der Operation aufgewühlt. «Überall diese Kabel! Das war ja notwendig. Aber es war ein Schock.»

Nach nur einer Woche ging es dem tapferen Kevin schon wieder so gut, dass er

nach Hause

durfte. «Ich hätte nie ge-dacht, dass er so stark sein würde», sagt seine Mutter erleichtert. «Und kurz nach der Operation sagte er, er möchte Doktor werden – denn die Ärzte hätten ihm nicht wehgetan.»

Kevins Eltern sind dankbar, in einem Land le-ben zu dürfen, in dem ein so schwieriger und lebens-rettender Eingri! möglich ist. Die Operation sei für sie «ein Geschenk Gottes», so die Mutter. Und ergänzt ge-rührt: «Kevin ist für uns zweimal geboren worden – am 28. Februar 2009 und

am 20. Mai 2014.» z

HERZERGREIFEND ! Starchirurg Thierry Carrel erzählt in einem neuen Buch aus seinem Alltag. Etwa die Geschichte des kleinen Kevin.

Für die Eltern ist ihr Bub zweimal geboren worden.

Krisztinas Herz würde es alleine nicht scha!enKrisztina Bende (&') aus Bern trägt immer zwei Handtaschen bei sich: Die eine enthält eine Apparatur, mit der das mechanische Ersatzherz in ih-rem Körper verkabelt ist. Ihrem kran-ken Herz hat Chirurg Thierry Carrel am (. Februar $%!& dieses Überbrückungs system implantiert. «Mein eigenes Herz leistet vielleicht noch zehn Prozent der Arbeit, den Rest übernimmt diese Pumpe», sagt die Juristin. Anfangs haderte sie mit dem Schicksal: «Ich realisierte, dass

ich nun dank einer Maschine lebe, die nie abgestellt werden darf.» Dank des Provisoriums kann sie Treppen steigen, Velo fahren, wan-dern. Und auch beru)ich ist sie be-lastbar – «zu (% Prozent». Die Not-wendigkeit einer Herztransplantati-on schwebt nicht mehr wie ein Da-moklesschwert über Krisztina Bende. «Aber natürlich sehne ich mich nach einem echten, neuen Herz. Vielleicht ist es morgen so weit. Oder über-morgen.»

Dank der Operation ist der tapfere Kevin wieder ganz stark

Hilfe von aussen Das mechanische Herz von Krisztina Bende ist über ein Kabel mit der Batterie in der Handtasche verbunden.

Loch im Herz Kevin kann dank

der Operation wieder lachen.

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!Donnerstag, !. November "#$!

bei der Verleihung des Bayeri-schen Buchpreises für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

Schlecht für Zurich ZÜRICH – Der Versicherungs-konzern Zurich hat ein schwa-ches drittes Quartal verzeich-net. Der Gewinn ist um !" Prozent eingebrochen. Vor allem das Sachversicherungs-geschäft #oppte.

Galgenfrist für MubarakKAIRO – Der Berufungspro-zess gegen den ägyptischen Ex-Machthaber Hosni Muba-rak (!$) ist auf Januar vertagt worden. Das entschied das Gericht heute, als der Prozess hätte neu aufgerollt werden sollen. Mubarak wird vorge-worfen, für die Tötung von mehr als !"" Demonstranten verantwortlich zu sein.

«Pyramiden sind Kornspeicher, keine Gräber»Wissenschaft und Religion sind für den republikani-schen US-Präsidentschafts-kandidaten Ben Carson (%&) keine Widersprüche. Bei einer Rede an einer mit der Sekte der Siebenten-Tags-Ad-ventisten verbundenen Uni-versität machte er '((! deutlich, wie unzerstörbar sein Glaube ist. Obwohl die meisten Archäologen glau-ben, die ägyptischen Pyrami-den seien Pharaonengräber, stellte der Neurochirurg da-mals an der Andrews Univer-sität in Michigan seine eigene Theorie über Zweck und Ent-stehung der Bauwerke auf. Dies berichtet «buzzfeed.com». Die Pyramiden seien von der alttestamentarischen Figur Joseph, einem der zwölf Söhne Jakobs, als Kornspeicher erbaut worden. Mit Aliens habe die Entstehung der Bau-werke allerdings nichts zu tun. «Es braucht keine ausserir-dischen Wesen, wenn Gott mit dir ist», sagte Carson. noo

Neues aus Absurdistan

! TWEET DES TAGESWohnprinz @Wohnprinz über die neue Gastkollektion bei H&M

«#HMBALMAINATION Blogger Mädels kaufen ohne Ende & bewerben danach ihre Dawanda, Kleiderkreisel & Ebay Shops auf der H&M FB Seite. #Yeah #Not»

Folge uns auf Twitter: http://twitter.com/blickamabend

Der Blinde, der Rote und !! RäuberIn Rom startet heute ein Monster-Prozess gegen die «Ma)a Capitale» (Hauptstadt-Ma)a). &% Angeklagte, über '"" Prozesstage und höchste Sicherheitsstufe. Die Köpfe der Bande «il cieco» (der Blinde) und «il rosso» (der Rote) sind so gefährlich, dass sie nur per Video zugeschaltet wer-den. Es geht um Korruption, Wucher und Erpressung. mad

Heute vor Gericht

Gläubig Carson ist bekennen-der Siebenten-Tags-Adventist.

Aline bekam drei Herzen in "# StundenAline Streule (*+) hatte ein viel zu grosses Herz. Nach längerer Lei-denszeit wurde sie im August *"'' endlich operiert. Der Eingri, verlief erfolgreich, doch das neue Herz konnte die Funktion des Kreislaufs nicht übernehmen. Alines Weiter-leben hing nun an einem provisori-schen Kunstherz, das sie bis zehn Tage hätte am Leben halten kön-nen. Nur wenige Stunden später geschah, was Chirurg Thierry Carrel als «ausserordentlich ungewöhnli-

chen Glücksfall» bezeichnet: Es fand sich ein neues Spen-derherz, das von Grösse und Blutgruppe her passte. Das Kunstherz wurde ent-fernt, das zweite Spen-derherz implantiert. Heute gehts Aline Streule gut. Lachend sagt sie: «Ich bin wohl der einzige Mensch, der innert +% Stunden drei Herzen hatte!»

$. Malediven +" Tage Notstand im Paradies%. Sean Connery Bester Bond-Darsteller". VW Skandal Köchelt weiter

Sieger der letzten *& Stunden:

Top 3

Herr Carrel, das neue Buch über Sie, «Von Herzen», ist eine Mischung aus Biogra&e und der Schilderung von %' Schicksalen Ihrer Patienten. Wie kam es dazu?Ich bekam wiederholt An-fragen für eine Biogra)e. Aber in meinem Alter ist es zu früh dafür. Meine Bio-gra)e ist nicht abgeschlos-sen. Vielleicht kommen die interessantesten Jahre erst noch.

Trotzdem ist ein Buch über Sie erschienen. Der Unterschied: Nicht ich habe es geschrieben, son-dern Autor Walter Däpp. Und ich stehe nicht im Vor-dergrund, sondern meine Patienten. Es ist ein No-vum, dass Patienten über-haupt bereit sind, ö,entlich über ihre Krankengeschich-te zu reden. Die Geschichten sollen Men-schen Mut machen.

Das Herz hat etwas Mysti-sches, wird als Ort der Seele bezeichnet. Sind Sie bei Ih-ren Operationen am o(enen Herz schon einer Seele be-gegnet?Bisher nicht – was nicht

heisst, dass sie sich nicht auch dort be)ndet.

Wo vermuten Sie diese?Zumindest biologisch asso-ziiere ich die Seele mit un-seren Gedanken. Sie be-steht vielleicht aus diesen Gedanken, den Erinnerun-gen, all den Ge fühlen, die man hat. Ich bin in einem traditionellen Umfeld auf-gewachsen, habe die ka-tholische Universität be-sucht, sehe das also nicht nur von der naturwissen-schaftlichen Seite.

Warum wählten Sie das Herz als Spezialgebiet?Es ist eine extrem dankbare Arbeit. Bei uns geht es zwi-schen (- und (! Prozent der Patienten danach sehr gut. Das gibt uns Medizi-nern Flügel und Energie.

Bei ein bis zwei Prozent der Patienten ist das Resultat gut, aber nicht ganz zufrie-denstellend. Und ein ganz kleiner Prozent anteil über-lebt es leider nicht.

Im Buch wird auch Ihre %%-jährige Tochter erwähnt. Haben Sie ein schlechtes Ge-wissen, dass sie ihren Vater oft mit Spital und Patienten teilen musste?Das hat jeder Mediziner, der so viel arbeitet. Meine Tochter versteht das, wir haben ein inniges, intensi-ves Verhältnis. Ich habe ja nicht meine Zeit vertrödelt, sondern Leuten geholfen und versucht, Leben zu ver-bessern oder zu verlängern. Die Schicksalsgeschichten sind Auszüge aus dem Buch «Thierry Carrel – Von Herzen», Walter Däpp, Werd Verlag.

Thierry Carrel (--) Herzchirurg Uniklinik Bern

«Es ist neu, dass Patien-ten ö!entlich reden»

!NACHGEFRAGT

«Ein Glücksfall» Für Aline Streule fand sich ein neues Spenderherz.

Schönes Engagement Thierry Carrel unter-stützt mit seiner Stif-tung Corelina auch die Miss-Schweiz-Wahlen.