Fächerübergreifendes Projekt: LATEIN - CHEMIE Ein kurzer Streifzug durch 22 Jahrhunderte...
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Fächerübergreifendes Projekt: LATEIN - CHEMIE Ein kurzer Streifzug durch 22 Jahrhunderte chemischer Entwicklung mit lateinischen Originaltexten Jänner 2011, Manfred Kerschbaumer, Viktor Streicher
Fächerübergreifendes Projekt: LATEIN - CHEMIE Ein kurzer Streifzug durch 22 Jahrhunderte chemischer Entwicklung mit lateinischen Originaltexten Jänner
Fcherbergreifendes Projekt: LATEIN - CHEMIE Ein kurzer
Streifzug durch 22 Jahrhunderte chemischer Entwicklung mit
lateinischen Originaltexten Jnner 2011, Manfred Kerschbaumer,
Viktor Streicher
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LATEIN-CHEMIE Antike: Aristoteles und Demokrit In Bezug auf die
Naturwissenschaften gab es zwei groe Strmungen in der griechischen
Antike: Thales von Milet (624-546 v. Chr.) Anaximenes (585-525 v.
Chr.) Heratklit (ca. 540-475 v. Chr.) Empedokles (??-434 v.Chr.)
Platon (ca. 428-347 v. Chr.) Aristoteles (384-322 v. Chr.):
Schreibt den Elementen Eigenschaften zu und definiert als 5.
Element den allen anderen zugrunde liegenden ther: die
Quintessenz
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LATEIN-CHEMIE Antike: Aristoteles und Demokrit In Bezug auf die
Naturwissenschaften gab es zwei groe Strmungen in der griechischen
Antike: Leukipp (* 5. Jhdt. V. Chr.) Demokrit (460-370 v. Chr.):
Nur scheinbar hat ein Ding eine Farbe, nur scheinbar ist es s oder
bitter; in Wirklichkeit gibt es nur Atome im leeren Raum. Die
gesamte Natur besteht aus kleinsten, unteilbaren Einheiten, den
Atomen, auch die Seele, die Schnheit.. unteilbar =
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LATEIN-CHEMIE 2200 Jahre kein wirklicher Fortschritt Die
aristotelische Naturphilosophie setzt sich fr die nchsten 2200
Jahre durch, gedanklich wird sie ber gypten (Alexander d. Groe) und
Arabien (al chimia) nach Europa (durch die Kreuzzge) gebracht und
mndet dort in der ALCHEMIE. In ihr spielen die 4 Elemente und die
Quintessenz eine groe Rolle.
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LATEIN-CHEMIE 2200 Jahre kein wirklicher Fortschritt Einige
(subjektive) Gedanken aus heutiger Sicht: o Demokrit setzt sich aus
Grnden der Unanschaulichkeit nicht durch. o Rom ist an Kriegskunst,
Politik und Jurisprudenz interessiert, nicht an der Natur. o Das
Mittelalter ist am (christlichen) Gott interessiert, fr die Natur
nimmt man den bewhrten Aristoteles. o Erst mit der Renaissance
beginnt eine Neuentwicklung, die 300 Jahre spter fr die Chemie
Klarheit bringt.
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LATEIN-CHEMIE 2200 Jahre kein wirklicher Fortschritt Einige
(subjektive) Gedanken aus heutiger Sicht: o Die Alchemie hlt sich
so lange, weil man damit ein gutes (betrgerisches) Geschft machen
kann. o Die Chemie wird deshalb so spt eine exakte Wissenschaft,
weil die Beobachtung der Vorgnge so schwierig ist. o Die
aristotelischen Elemente knnten so interpretiert werden:
ElementErdeWasserLuftFeuerther Prinzip fester Zustand flssiger
Zustand gasfrmiger Zustand Energie- austausch Grund- prinzip
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LATEIN-CHEMIE Ausnahme: Albertus Magnus In der Zeit finsterer
Alchemie gibt es eine Ausnahme. Einen Universalgelehrten, der, die
aristotelischen Schriften interpretierend, zu ganz neuen, fr die
Zukunft bestimmenden Erkenntnissen kommt, die seiner Zeit weit
voraus sind! Albert von Lauingen - Albertus Magnus
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LATEIN-CHEMIE Ausnahme: Albertus Magnus *um 1200 in Lauingen an
der Donau 15. November 1280 in Kln 1622 Seligsprechung 1931
Heiligsprechung Patron der Naturwissenschaftler 1223: Dominikaner,
Priester 1243: Sorbonne Lehrer von Thomas von Aquin 1260: Bischof
von Regensburg doctor universalis
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LATEIN-CHEMIE Ausnahme: Albertus Magnus Philosophari enim est,
effectus iam cogniti certam et manifestam et veram causam
investigare, et ostendere, quomodo illius causa est, et quod
impossibile est aliter se habere. Gedanken ber die Kausalitt:
(Natur-) Philosophie zu betreiben bedeutet nmlich, von einer
bekannten Wirkung eine nachgewiesene, klar feststellbare und wahre
Ursache zu finden, und zu beweisen, auf welche Weise sie die
Ursache dieser Wirkung ist, und dass es unmglich anders sein
kann.
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LATEIN-CHEMIE Ausnahme: Albertus Magnus Vor 800 Jahren wird von
Albert die Wichtigkeit des Experimentes als Basis
naturwissenschaflticher Erkenntnis entdeckt: Experimentum enim
solum certificat in talibus, eo quod de tam particularibus naturis
syllogismus haberi non potest. Allein das Experiment schafft
Gewissheit in solchen Dingen, da bei derartigen Einzelfllen im
Naturbereich kein logisches Schlussverfahren angewendet werden
kann.
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LATEIN-CHEMIE Ausnahme: Albertus Magnus Die Natur ist fr sich
selbst das Wichtigste: Nec nos in naturalibus habemus inquirere,
qualiter Deus opifex secundum suam liberrimam voluntatem creatis ab
ipso utatur ad miraculum, quo declaret potentiam suam, sed potius
quid in rebus naturalibus secundum causas naturae insitas
naturaliter fieri possit. Und in den naturwissenschaftlichen
Problemstellungen haben wir nicht danach zu fragen, wie Gott der
Schpfer gem seinem uneingeschrnkten Willen seine eigene Schpfung
zum Wunder verwendet, um seine Allmacht darzustellen, sondern
vielmehr was in der Natur entsprechend den ihr innewohnenden
Ursachen auf natrliche Weise eintreten kann.
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LATEIN-CHEMIE Alchemie o Name aus dem Arabischen ( al- miy oder
al-kmiy) o Suche nach dem Stein der Weisen, der aus allen
Materialien (vor allem unedlen Metallen) Gold macht:Transmutation o
Suche nach dem Lsungsmittel fr alles Alkahest o Herstellen eines
Alheilmittels Panacea o Geheime Sprache, nur fr Eingeweihte o
Wichtige Entdeckungen durch Alchemisten: Porzellan in Europa
(Bttger), Phosphor (Brand)
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LATEIN-CHEMIE Alchemie Die Goldmacherei ffnet natrlich vielen
Betrgern Tr und Tor. Auch Albertus Magnus hat zum Goldmachen
Stellung genommen, wie aus dem folgenden Text hervorgeht. Bild:
Henning Brand, der Alchemist
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LATEIN-CHEMIE Schwindel beim Goldmachen Wie man aus Kupfer Gold
macht (Versuch 2011, Jahr der Chemie): Man taucht einen gereinigten
Kupferblock in ein graues, sprudelndes Bad. Nach kurzer Zeit kann
man Silber heraus nehmen. Dann hlt man das Silber in das reinigende
Feuer, siehe da, es wird Gold daraus.
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LATEIN-CHEMIE Goldmachen Non autem ignorandum est, quod aurum
quasi citrinum et croceum invenitur, quod tamen per decoctionem
rubescit propter materialis principii, quod album, magis quam
formalis, quod est rubeum, consumptionem. Propter quod alchimici,
volentes aurum facere, student ad elixir rubeum, quod medicinam
vocant; et studium eorum est, quod quattuor in se habeat,
colorationem videlicet, et penetrationem, et immortalitatem in
igne, et consolidatem; et hoc vocant rubeum solis.
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LATEIN-CHEMIE Goldmachen Man darf dabei nicht bersehen, dass es
ein gelb- oder safranfarbiges Gold gibt, das dennoch durch Kochen
rot wird, wegen der Verminderung des materiellen Grundbestandteils
des weien (Quecksilber?)- in hherem Mae als des formgebenden,
welcher der rote ist (Schwefel?). Deshalb streben die Alchimisten,
wenn sie Gold machen wollen, nach dem roten Elixir, das sie Medizin
nennen; und das Ziel ihres Strebens ist eine Substanz, die vier
Eigenschaften an sich hat: nmlich Frbkraft, Durchdringungskraft,
Bestndigkeit im Feuer und die Fhigkeit zu verfestigen; und sie
nennen es Sonnenrot.
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LATEIN-CHEMIE Schwindel beim Goldmachen Wie man aus Kupfer Gold
macht (was wirklich passiert): Das Bad ist eine Suspension von
Zinkpulver in 15%-iger Natronlauge, dabei lst sich in der Hitze das
Zink auf: Zn + 2 NaOH + 2 H 2 O Na 2 [Zn(OH) 4 ] + H 2 Aus dieser
Lsung scheidet sich Zn an der Cu-Oberflche ab ( = Silber). Beim
Erhitzen bildet sich eine Cu-Zn-Legierung: Messing
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LATEIN-CHEMIE Neuzeit-Renaissance Eine groe Vernderung in der
Sicht der Menschen auf die Natur findet um 1500 statt: Renaissance
= Wiedergeburt (der Antike) Die Menschen gehen weg von
traditioneller Voreingenommenheit, das macht sich schnell im
Erkenntnisgewinn auf Gebieten bemerkbar, in denen leicht zu
beobachten ist:
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LATEIN-CHEMIE Neuzeit-Renaissance Entscheidend: Johannes
Gutenberg (1400-1468), Buchdruck mit beweglichen Lettern (um 1450)
Astronomie: Heliozentrisches Weltbild von Nikolaus Kopernikus: De
Revolutionibus Orbium Coelestium (1543 gedruckt) Geographie:
Entdeckung der Neuen Welt 1492 Physik: Galileo Galilei 1564-1642
Religion: Martin Luther, 1517 (Thesen) Kunst: Michelangelo
Buonarrotti 1475-1564 Universell: Leonardo da Vinci 1452-1519
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LATEIN-CHEMIE Jatrochemie Nicht alles aus der Alchemie ist
schlecht, viel Ntzliches wird begonnen. Ein besonderes Beispiel ist
die Jatrochemie, in der die Wirkung von Substanzen auf den Krper
untersucht wird. Ihr Erfinder ist Philipus Theophrastus Aureolus
Bombast, Edler von Hohenheim, genannt Paracelsus Er stellt fest,
dass die Wirkung eines Stoffes nicht nur vom Stoff, sondern auch
von der Menge desselben abhngt: All Ding' sind Gift und nichts ohn'
Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist. [ [
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LATEIN-CHEMIE PARACELSUS *1493 in Schwaben 24. September 1541
in Salzburg Arzt, Alchemist und Mystiker zahlreiche Reisen Bezug
auf 4 Elemente, Quintessenz, Lapis philosophorum; Heilungs-Methoden
durch anorgananische Chemie
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LATEIN-CHEMIE PARACELSUS Betrachten wir drei Verbindungen, die
fr Paracelsus eine Rolle gespielt haben: Mercurius sublimatus HgCl
2 Mercurius dulcis Hg 2 Cl 2 Mercurius vitae SbOCl Das sehr giftige
HgCl 2 wurde uerlich (Krtze) oder gegen schdliche Insekten
angewendet. Selbst dabei gab es gravierende Vergiftungen! Viel
weniger giftig, aber ebenso wirksam ist das Hg 2 Cl 2 (dulcis =
s).
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LATEIN-CHEMIE Quecksilberverbindungen Ausonius ep. 9,6 in
Eumpinam (?) adulteram Toxica zelotypo dedit uxor moecha marito,
nec satis ad mortem credidit esse datum. Miscuit argenti letalia
pondera vivi, cogeret ut celerem vis geminata necem. Dividat haec
siquis, faciunt secreta venenum; antidotum sumet, qui sociata
bibet. Ergo inter sese dum noxia pocula certant, cessit letalis
noxa salutiferae. Protinus et vacuos alvi petiere recessus, lubrica
deiectis qua via nota cibis. Quam pia cura deum! Prodest crudelior
uxor. Et cum fata volunt, bina venena iuvant. Wirkungen knnen auch
von weiteren Parametern abhngen! Eine kstliche Geschichte aus der
Sptantike.
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LATEIN-CHEMIE Quecksilberverbindungen Gifttrank reichte dem
eifernden Gatten ein buhlerisch Ehweib; meinend jedoch, es sei noch
nicht zum Tode genug, mischt sie dazu noch flssige Last
merkurischen Giftes, dass die gedoppelte Kraft schneller ihn strze
zum Tod. Reichst du getrennt sie dar, sind beides heftige Gifte,
doch heilsamer Natur dem, der sie verbunden geniet. Whrend nun
unter sich selbst in feindlicher Grung sie kmpften, weichet der
tdliche Trank endlich dem heilsameren; und schlpft es hinab durch
des Magens leer Behausung, da, wo die Speise zuletzt sucht den
gewhnlichen Weg. O ihr sorgenden Gtter! Ein allzu tckisches Weib
ntzt, und, wenn das Schicksal es will, heilt ein gedoppeltes
Gift.
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LATEIN-CHEMIE Mercurius vitae Mercurius vitae ist keine
Quecksilberverbindung, sondern Antimonoxychlorid, SbOCl, das fr
Paracelsus als Verjngungsmittel eine groe Rolle spielte. Der
folgende Text soll dies zeigen:
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Gleicherweise ist das auch vom Vieh zu verstehen, ebenso vom
Menschen und anderem. Wenn der mercurius vitae gebraucht wird, so
erneuern sich alle die Glieder, die bei einem Alten verzehrt sind
und in einem Jungen wohnen, bringt er alle verlorene Kraft wieder
LATEIN-CHEMIE Mercurium Vitae: Texte (1) So verjngt er auch das
Gold, bringt dasselbe wiederum in seinen ersten mercurium, und
tinctur, und digeriert das wieder zu Gold, so dass wieder ein
Metall, gleich dem frhern, daraus wird. so dass etwa bei den alten
Frauen das menstruum wiederkommt und blht wie in den jungen, und
die Natur der alten dermaen wie bei den jungen vollkommen ist.
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Davon kommt es, dass vom Mist gute cker und Matten werden,
feist, fruchtbar. Und es ist nicht, dass die Fule ein solches
macht, sondern die quinta essentia, die in ihr ist, schlieft in die
Wurzeln und gibt dem Gewchs die Kraft, und der corpus, das ist der
Mist, verliert sich und geht in nihilum, ins Nichts, und wird in
seiner Substanz verzehrt. LATEIN-CHEMIE Mercurius Vitae: Texte (2)
Denn das ist so zu verstehen: In dem Mist ist mancherlei Fule
beieinander, von allen Dingen, von Krutern, von Wurzeln, von Obst,
von Wssern und desgleichen von anderen Dingen zusammengesammelt.
Drum ist Menschendreck von groen Tugenden, denn da sind viel edler
Essentien, die da von Speise und Trank werden, drin, davon gro
Wunder zu schreiben wren. Denn der corpus nimmt die Essentien nicht
an, allein das Nutriment davon, wie wir De nutrimentis
schreiben.
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LATEIN-CHEMIE Mercurius vitae Antimonl (Antimonchloridlsung)
wurde aus HgCl 2 mit Antimonglanz hergestellt : Sb 2 S 3 + 3 HgCl 2
2 SbCl 3 + 3 HgS Mercurius vitae (Antimonoxychlorid) wurde dann aus
Antimonchloridlsung durch Zusatz von Wasser hergestellt. An dieser
Reaktion ist aus heutiger Sicht schn zu zeigen, dass chemische
Vorgnge in beide Richtungen mglich sind: SbCl 3 + 2 H 2 O SbOCl + 2
HCl
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LATEIN-CHEMIE Rationalismus-Ende 18. Jahrhundert Die zweite
groe Vernderung in der Sicht der Menschen auf die Natur findet im
18. Jahrhundert statt: Rationalismus, Aufklrung Hier ist der Moment
gekommen, dass auch die Chemie zu einer Wissenschaft wird. Zum
vollkommen unvoreingenommenen Denken kommt ein Aspekt dazu, der fr
die Entwicklung der chemischen Modelle zwingend ist, die
quantitative Messung. Lavoisier fhrt die Verwendung der Waage in
die Chemie ein.
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LATEIN-CHEMIE Lavoisier - der Vater der Chemie Antoine Laurent
de Lavoisier: 1743-1794 1768: Franzsische Akademie der
Wissenschaften, private Gesellschaft von Steuerpchtern 1774:
Oxygenium Bestandteil von Luft und Wasser 1784: Leiter der Akademie
der Wissenschaften 1789: Gesetz der Massenerhaltung 8. Mai 1794:
Hinrichtung im Zuge der franzsischen Revolution
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LATEIN-CHEMIE Phlogiston kontra Oxidation Zur Zeit Lavoisiers
galt als Erklrung fr Verbrennungsvorgnge die - (Phlogiston-)
Theorie: Jeder Stoff gibt bei der Verbrennung seine Feuerluft ab,
es bleibt Asche zurck. Dies gilt gut fr alle organischen Stoffe: C
x H y O z N t Me s CO 2 + H 2 O + N 2 + Salze Lavoisier stellt
fest, dass bei Verbrennungsvorgngen (z.B. bei Schwefel und
Phosphor) aus der Luft ein Stoff dazu kommt, ein neuer Stoff
entsteht, der sich in Wasser unter Bildung von Suren lst, er nennt
den Stoff aus der Luft daher Oxygenium (= Surebildner): 4 P + 5 O 2
P 4 O 10 P 4 O 10 + 6 H 2 O 4 H 3 PO 4
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LATEIN-CHEMIE Phlogiston kontra Oxidation Dies lsst sich in
einem Versuch schn zeigen: o roter Phosphor brennt o aus der Luft
wird etwa ein Fnftel an Gas dazu verbraucht o der Rest erstickt
Flammen ( Stickstoff) o das Verbrennungsprodukt lst sich unter
saurer Reaktion Lavoisier erkennt bei seinen Arbeiten: Nichts wird
bei den Operationen knstlicher oder natrlicher Art geschaffen, und
es kann als Axiom angesehen werden, dass bei jeder Operation eine
gleiche Quantitt Materie vor und nach der Operation existiert.
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LATEIN-CHEMIE Vor 200 Jahren: Moderne Chemie beginnt Auf den
Arbeiten Lavoisiers aufbauend und durch eigene Experimente stellt
John Dalton (1766 1844) 1808 fest: Bilden zwei Elemente miteinander
mehrere Verbindungen, so stehen die Massenverhltnisse, mit denen
die Elemente in diesen Verbindungen auftreten, zueinander im
Verhltnis kleiner ganzer Zahlen. Dalton nimmt an, dass die Elemente
aus kleinsten, unteilbaren Einheiten bestehen und nennt diese Atome
der Kreis schliet sich!
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LATEIN-CHEMIE Vor 200 Jahren: Moderne Chemie beginnt Atome sind
die kleinsten Teilchen eines Elementes. Sie unterscheiden sich
durch Gre und Masse (Atomgewichte). In einem Element befinden sich
lauter gleiche Atome. Mit dem letzten Satz irrt Dalton: 100 Jahre
spter stellt man fest, dass die Elemente aus verschiedenen Isotopen
bestehen.
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LATEIN-CHEMIE Vor 200 Jahren: Moderne Chemie beginnt Gerade das
letzte Beispiel zeigt: Auch heute sind wir nicht am Ende der
Erkenntnis angelangt. Wichtig fr die Schler: Wir schaffen immer nur
Modelle um das, was wir aus der Umwelt erfahren, zu erklren.
Naturwissenschaften erkennen keine absoluten Wahrheiten!
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LATEIN-CHEMIE Streifzug durch 2200 Jahre Literatur: Albertus
Magnus. Ausgewhlte Texte Lat.-Dt., hrsg. u. bers. von Albert Fries,
Wiss. Buchgemeinschaft Darmstadt 21987 (=Texte zur Forschung Bd.
35) R.W.Soukup, H. Meyer: Alchemistisches Gold; Verlag Bhlau/Wien
ISBN:3-205-98767-5, 1997 Theophrastus Paracelsus: Werke. Band I:
Medizinische Schriften, besorgt von Will-Erich Peukert,
Basel/Stuttgart Schwabe & Co (=Wiss. Buchges. Darmstadt 1965
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Wir danken fr die Aufmerksamkeit!