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So werden Falschmeldungen entlarvt Fake News erkennen

Fake News erkennen · sehr viel Geld verdienen können. Es gibt spezielle Firmen, die ausschließlich für das Schreiben und Verbreiten von Fake News gegründet wurden. Je sensationeller

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So werden Falschmeldungen entlarvt

Fake News erkennen

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Fake NewsSpätestens seit den US-Wahlen 2016 wird in den Medien viel über Fake News gesprochen und diskutiert – auch bei uns in Deutschland. Seriöse Nach-richtenagenturen, Zeitungen und Sender warnen vor Nachrichten, die nicht oder nur zum Teil der Wahrheit entsprechen. Insbesondere in den sozialen Netzwerken verbreiten sich Fake News oft schnell und massenhaft. Für Laien ist es eine echte Herausforderung zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden.

Was sind Fake News?

Fake News (engl. »gefälschte« oder »geschwin-delte Nachrichten«) sind Lügen oder verdrehte Wahrheiten, die absichtlich geschrieben und über das Internet verbreitet werden. Sie handeln von aufregenden Geschichten über Themen, die gerade in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Fake News werden auch immer wieder aufgedeckt und richtig gestellt. Da es aber schwierig ist, Informationen aus dem Internet zu löschen, können selbst fal-sche Nachrichten nicht einfach entfernt werden. Deshalb ist es wichtig, dass die Menschen lernen, aufmerksam zu sein und Fake News von vertrau-enswürdigen Nachrichten zu unterscheiden.

Warum gibt es Fake News?

Bereits Kindern wird früh beigebracht, dass Lügen kurze Beine haben. Trotzdem gibt es Fake News. Wer sie schreibt und verbreitet, möchte absichtlich schlechte Stimmung gegen Einzelpersonen oder Gruppen machen. Je mehr Leute dabei erreicht werden, desto wahrscheinlicher beeinflussen Fake News die öffentliche Meinung. Auch Politiker set-zen falsche Nachrichten gezielt ein, um möglichst viele Menschen von ihren Zielen zu überzeugen.

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Manche Menschen nutzen die Stimmungsmache von Fake News sogar aus, weil sie auf diese Weise sehr viel Geld verdienen können. Es gibt spezielle Firmen, die ausschließlich für das Schreiben und Verbreiten von Fake News gegründet wurden. Je sensationeller und aufregender eine Nachricht ist, desto mehr wird sie auf den Plattformen angeklickt und mit anderen Nutzern geteilt. Erfolgreiche Fake News – Macher können dabei über Tausende von Euro verdienen! Das Geld entsteht dabei durch die Werbung, die auf den entsprechenden Internetsei-ten gezeigt wird.

Warum fallen die Menschen auf Falschmeldungen herein?

Jeden Tag werden wir von Informationen überflu-tet: In Zeitungen, Zeitschriften, Radio, Fernsehen auf zig Kanälen für Erwachsene und im Internet. Diese Informationen selbst zu ordnen und zu gewichten, ist gar nicht so einfach. Auch wenn die Menschen die Wahrheit wissen möchten, fallen sie auf Fake News herein. In der heutigen Zeit ist es angesichts der Vielzahl an Informationen der ein-fachste Weg die falschen Nachrichten zu glauben, statt sie genauer zu überprüfen. Manche Men-schen hinterfragen die Informationen auch nicht, weil es ihnen wichtiger ist, dass die Nachricht in ihr Weltbild passt. Jeder Mensch entwickelt im Laufe des Erwachsenwerdens ein eigenes Weltbild mit eigenen Vorstellungen¹ und gehört einer oder mehreren Gruppen an², zum Beispiel in der Politik. Manchen Menschen ist es deshalb wichtig, dass eine Information die eigene Denkweise unterstützt und die Gruppenzugehörigkeit bestehen bleibt oder bestärkt wird.

KiRaKa, 30.01.2017 Tagesschau, 19.02.2017 KiRaKa, 20.02.2017

Der US-Präsident Donald Trump entschied Ende Januar, dass »Menschen aus sieben Ländern in Afrika und Asien nicht mehr in die USA kommen dürfen.« [...] Es sind Länder, in denen viele Muslime leben. [...] Trump sagt, dass es in diesen Ländern zu viele Terroran-schläge gibt, und deshalb nie-mand von dort nach Amerika kommen darf.

Damit die Amerikaner ihm glauben, erzählt er in einer Rede zwei Wochen später von den Terroranschlägen in Bel-gien, Frankreich und Deutsch-land. Europa hat nämlich viele Menschen aus muslimischen Ländern aufgenommen.

In seiner Rede sagte er auch, die Leute sollten sich doch mal anschauen, was am Abend davor in Schweden passiert sei. Da haben sich viele gewundert, besonders in Schweden: In dem Land war nämlich gar nichts Besonderes oder Schlimmes passiert.

Die Zeit, 18.12.2016

In der mazedonischen Kleinstadt Veles wurden zeitweise 140 Internetseiten mit Falschmel-dungen registriert. Viele junge Menschen betrieben während der Präsidentschaftswahl in den USA eine Internetseite, darunter auch Viktor. Er erfand Geschichten über Donald Trump. Wer letztlich amerikanischer Präsi-dent wurde, war ihm egal. »Er wollte bloß das Geld.«

¹ Schon in der Zeit der Adoleszenz werden moralische Werte und Einstellungen gefestigt. (Vgl. dazu Wicki, Werner (2015):

Entwicklungspsychologie. Ernst Reinhardt: München)

² Die Menschen sind bereits im Kindes – und Jugendalter Teil einer Gruppe, wie zum Beispiel im Kindergarten oder

in der Peergroup. (Ennulat, Gertrud (2007): Das Gruppenleben der unter Dreijährigen und seine Anforderungen an

Kinder und Erzieher. Aus: Theorie und Praxis der Sozialpädagogik, TPS 1/2007; Wicki, Werner (2015): Entwicklungs-

psychologie. Ernst Reinhardt: München)

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Wo gibt es Fake News?

Wir finden Fake News genau wie vertrauenswür-dige Nachrichten in den Suchmaschinen und in den sozialen Netzwerken. Soziale Netzwerke sind Internetplattformen wie Facebook, Twitter, You-tube, Instagram oder Snapchat. Diese Netzwerke, Apps und Online-Dienste richten sich an Jugend-liche und Erwachsene, aber auch viele Kinder halten sich hier auf. Das Wort »sozial« stammt aus dem Lateinischen und bedeutet »gemeinschaft-lich« oder »gesellschaftlich«. Früher waren die persönlichen Kontakte (zum Beispiel die Fami-lie und die Freunde), mit denen man sich über Meinungen oder gemeinsame Erfahrungen aus-tauschte, das eigene soziale Netzwerk. Heute wird dieses Netzwerk um Räume im Internet erweitert. Wer Teil eines solchen sozialen Netzwerks sein möchte, muss sich anmelden und ein Profil erstel-len. Das heißt, dass ein kurzer Steckbrief gebastelt wird. Danach können Freundschaften mit anderen Mitgliedern geschlossen werden.

Zu den Freunden zählen jetzt aber nicht mehr nur Familienmitglieder und Freunde, sondern auch Bekannte oder fremde Menschen, die ähnliche Interessen teilen.

Auch Nachrichtensender und Zeitungen nutzen soziale Netzwerke, um Nachrichten zu verbrei-ten. Dabei entsteht ein Problem, dass es schwierig macht »echte« Nachrichten von Fake News zu unterschieden, denn beide Nachrichtenformen stehen auf den Plattformen gleichwertig neben-einander.

Es macht zwar Spaß mit Hilfe sozialer Netzwerke seine bisherigen Kontakte zu pflegen und neue Menschen kennenzulernen, aber soziale Netz-werke bringen auch Gefahren mit sich:

Daten

Im Internet sollten niemals persönliche Daten, wie die Adresse oder die eigene Telefonnummer angegeben werden. Fremde Menschen könnten die Daten für andere Zwecke missbrauchen. Kinder sollten außerdem nicht ihren Nachnamen angeben.

Cybermobbing

Viele Kinder werden in der Schule von Mitschülern und Mitschülerinnen gemobbt. Das heißt, dass sie schikaniert und nie in Ruhe gelassen werden. Die Opfer hoffen nach der Schule dem Mobbing zu ent-kommen. Stattdessen geht es mit Cybermobbing weiter: Sie werden über das Internet, soziale Netz-werke und das Handy weiter anonym belästigt.

Hate-Speech (»Hassrede«)

Ähnlich wie Fake News ist auch Hate-Speech Thema in den sozialen Netzwerken. Dabei werden Personen oder Gruppen wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft oder ihrer Religion angegriffen. Das kann manchmal sogar bis zu Gewaltandrohungen führen!

Die Zeit, 18.12.2016

In der mazedonischen Kleinstadt Veles wurden zeitweise 140 Internetseiten mit Falschmeldungen registriert. Viele junge Menschen betrieben während der Präsident-schaftswahl in den USA eine Internetseite, darunter auch Viktor. Er erfand Geschichten über Donald Trump. Wer letztlich amerika-nischer Präsident wurde, war ihm egal. »Er wollte bloß das Geld.«

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Zeitungsente ... ist eine Falschmeldung in einer Zeitung.

Satire... ist ein künstlerischer Text, der mit Über- und Untertreibungen Personen oder Ereignisse kritisiert. (Beispiel: Der Postillon)

Hoax

... ist eine Falschmeldung, die zum Beispiel per E-Mail oder Social Media verbrei-tet wird. Das können zum Beispiel E-Mails über angebliche Computer-Viren sein. Diese E-Mail leiten viele an Freunde oder Kollegen weiter, um sie zu warnen. Dabei gibt es den Virus gar nicht.

Propaganda

... ist das Verbreiten von Meinungen, um andere von ihnen zu überzeugen. Propaganda ist besonders in Kriegen und in Diktaturen Mittel zum Zweck. Eine Diktatur unterdrückt und verbietet andere Meinungen und verdreht die Wahrheit, um die eigene Sichtweise positiv darzustellen. (Beispiel: Nationalsozialismus in Deutschland)

Aprilscherz

... ist eine erfundene, aufregende Geschichte am 1. April, mit der man Familie oder Freunde hereingelegt. Auch in Zeitungen oder in den sozialen Netzwerken tauchen immer mehr Aprilscherze auf, die aber in der Regel sofort oder am nächsten Tag aufgelöst werden.

Fake News erkennen / Seite 05

Die Vorläufer von Fake News

Falsche Meldungen sind nichts Neues. Seit vielen hundert Jahren werden Lügengeschichten und Gerüchte verbreitet, um Meinungen und Stimmun-gen zu beeinflussen. Früher nutzten die Menschen dazu noch Telegramme, Flugblätter und Zeitungen, später dann das Radio oder das Fernsehen und heute die sozialen Netzwerke.

Das heutige Phänomen der Fake News meint fal-sche Informationen, die sich mit Hilfe des Inter-nets schnell und unüberschaubar verbreiten. Zuvor gab es aber auch andere Begriffe, wie die Zeitungs-ente, die Satire, den Hoax oder die Propaganda, die Unwahrheiten beschrieben. Auch der Aprilscherz ist eine Form der falschen Meldungen.

Tagesschau, 04.04.2017

Am 13. April 1844 druckte die »New York Sun«, damals eine der auflagenstärksten Zeitungen der USA, die sensationelle Neuigkeit, dass der Ballonfahrer Monck Mason in einem 75-Stun-den-Flug den Atlantik überflogen hätte. Zum ersten Mal sei der Ozean von einem Menschen in der Luft überquert worden. Die Geschichte verbreitete sich wie ein Lauf-feuer und wurde von vielen großen Zeitungen nachgedruckt - obwohl sie frei erfunden war.

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Dass falsche Nachrichten heute wieder in aller Munde sind, liegt am Internet. Hier ist jeder in der Lage eine erfundene Geschichte zu veröffentlichen und zu teilen. Das bringt die Gefahr, dass viele Menschen nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden können. Gerade Kindern fällt das deutlich schwerer als Erwachsenen.

Nach Angaben der aktuellen KIM-Studie³ (2016) ist das Internet bei Kindern sehr beliebt und fester Bestandteil ihres Alltags. Auch wenn viele Kin-der eigens für sie entwickelte Internetangebote nutzen, die sie zum Beispiel über die Kinder-Such-maschine Blinde Kuh finden können, können sie oftmals ohne Aufsicht zudem auf Erwachsenensei-ten zugreifen. Laut der Studie halten sich Kinder sogar bei Facebook auf, dem derzeit größten sozialen Netzwerk, obwohl eine offizielle Anmel-dung erst ab dem 13. Lebensjahr möglich ist. Das heißt, dass sie auf Informationen, Fotos oder Videos zugreifen können, die nicht für sie gemacht sind. Dazu zählen auch Fake News.

³ Die KIM-Studie wird seit 1999 vom Medienpädagogischen Forschungsbund Südwest durchgeführt und beschäftigt sich

mit dem medialen Alltag von Kindern zwischen sechs und dreizehn Jahren. Die Befragten sind etwa 1200 Kinder und

deren Haupterzieher. (Vgl. dazu www.mpfs.de)

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Wie erkenne ich Fake News?

Fake News sind Chamäleons, die sich sehr gut im Internet tarnen können. Die Fake News – Macher entwickeln sogar extra Internetseiten, die aussehen wie echte Nachrichtenseiten. Das macht es besonders schwierig sie aufzude-cken. Eine Checkliste, mit der sich Fake News entlarven lassen, finden Sie im Arbeitsblatt 1.

A. Quellencheck: Wer ist für die Information verantwortlich?

Jeder vertrauenswürdige Text im Internet hat einen Autor, der entweder zu Beginn oder am Ende eines Textes genannt wird – genau wie in einem Zei-tungsartikel. Weiß man, wer einen Text geschrieben hat, kann man heraus-finden, wie vertrauenswürdig diese Person ist. Schreibt er oder sie auch für glaubwürdige Zeitungen? Was schreibt er sonst? Noch wichtiger als der Autor ist aber das Impressum einer Internetseite. Jede vertrauenswürdige Internet-seite hat ein Impressum – genau wie Bücher, Zeitschriften oder Zeitungen. Es verrät, wer für die Inhalte verantwortlich ist. Auf Internetseiten findet man das Impressum entweder in der Menüleiste oder am Ende einer Internetseite, wie zum Beispiel auf der Homepage des KiRaKas:

Ganz unten auf der KiRaKa-Seite findet man

das Impressum. Einmal drauf klicken.

Nach dem Klick auf den Impressumbutton

landet man auf der Impressumseite des KiRaKa

und schon erfährt man, wer die Seite verant-

wortet.

AB 1

Impressum© WDR 2018

Anbieter:

Westdeutscher Rundfunk Köln Anstalt des öffentlichen Rechts Appellhofplatz 1 50667 Köln

Postanschrift: 50600 Köln

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Fake News erkennen / Seite 08

Sind weder Autor noch Impressum genannt, deutet das darauf hin, dass es Fake News sind. Es gibt jedoch auch Fake News, die Autoren und Impressum nennen. Handelt es sich dabei um unbekannte Namen, sollte über eine Such-maschine recherchiert werden, wer sich dahinter verbirgt.

B. Faktencheck

Alle Nachrichten müssen inhaltlich geprüft werden. Deshalb ist es wichtig, die Informationen genau durchzulesen und sich anschließend einer eigenen

Suche von Fakten zu widmen.

Um Fake News aufzudecken, müssen die Informationen im Text genau hin-terfragt werden (Arbeitsblatt 2a). Stimmen die recherchierten Informationen nicht mit der Meldung überein, deutet das auf Fake News hin.

Hinweis: In Arbeitsblatt 2a sind die Fragen, die zu beantworten sind, vorgege-ben. Beim folgenden Arbeitsblatt 2b müssen die Schülerinnen und Schüler die Fragen selbst formulieren.

C. Verbreitungscheck

Die Überschriften von Fake News sind meist spektakulär und sensationell. Über Themen, die tatsächlich wahr sind, sprechen natürlich auch vertrau-enswürdige Internetseiten (z.B. Tagesschau, Deutschlandfunk, Süddeutsche Zeitung, Der Spiegel). Ob das der Fall ist, kann mit Hilfe einer Suchmaschine herausgefunden werden.

Die Informationen sind jetzt genau überprüft worden. Die Recherche hat ergeben, dass an der Meldung rund um die Dortmunder Kirche in der Silves-ternacht etwas faul ist. Es deutet alles auf Fake News hin!

AB 2a

AB 2b

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Fake News erkennen / Seite 09Arbeitsblatt 1

Checkliste: Ist es eine Fake News?

1. Gibt es einen Autor?

Ja

Nein

Wenn ja, wer ist der Autor?

2. Gibt es ein Impressum?

Ja

Nein

Wenn ja, wer ist dort angegeben?

3. Kann ich überprüfen, ob die Informationen in der Nachricht stimmen?

Ja

Nein

4. Gibt es ähnliche Schlagzeilen im Netz?

Ja

Nein

Wenn ja, sind darunter auch bekannte Internet-/Nachrichtenseiten?

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Fake News erkennen / Seite 10Arbeitsblatt 2a

Der Fall: Die Dortmunder Silvesternacht

Übersetzung: »Enttarnt: 1000-Mann-Mob attackiert die Polizei, setzt Deutschlands älteste Kirche in der Silvesternacht

in Brand.« (Screenshot: breitbart.com)

At New Year’s Eve celebrations in Dortmund a mob of more than 1,000 men chanted »Allahu Akhbar«, launched fireworks at police, and set fire to a historic church. (Übersetzung: In der Silvesternacht in Dort-mund sang ein 1000-Mann-Mob »Allahu Akh-bar«, schoss Raketen auf die Polizei und setzte eine historische Kirche in Brand.).

(Screenshot: breitbart.com)

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Fake News erkennen / Seite 11Arbeitsblatt 2a

Faktencheck

Sind die Informationen wahr?

1. Steht in Dortmund tatsächlich die älteste Kirche Deutschlands?

2. Hat die Kirche an Silvester gebrannt?

3. Wie viele Männer feierten in Dortmund Silvester?

4. Wurden die Polizisten wirklich attackiert?

5. Ihr habt alle Fragen beantwortet. Handelt es sich um Fake News?

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Fake News erkennen / Seite 12Arbeitsblatt 2a

1. Steht in Dortmund tatsächlich die älteste Kirche Deutschlands?

Nein, die älteste Kirche Deutschlands ist der Dom in Trier.

2. Hat die Kirche an Silvester gebrannt?

Nein, es landete lediglich eine Feuerwerksrakete im Netz eines Baugerüsts der Kirche.

Es gab einen kleinen Brand, der aber sehr schnell gelöscht wurde.

3. Wie viele Männer feierten in Dortmund Silvester?

In Dortmund feierten nicht mehr als 1000 Männer nahe der Kirche Silvester.

4. Wurden die Polizisten wirklich attackiert?

Zwar wurden einige Polizisten verletzt, aber keiner wurde absichtlich angegriffen.

Kontrollblatt

Der Fall: die Dortmunder Silvesternacht.

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Fake News erkennen / Seite 13Arbeitsblatt 2b

1. Freund-und-Helfer-Hyazinthe in Essen»Polizei-Blumen zieren bald alle Einrichtungen des Polizeipräsidiums Essen. Animiert durch die Ernennung der Stadt Essen zur >Grünen Hauptstadt Europas< haben Mitarbeiter einer Gärtnerei aus Mülheim Gartenblumen in den Farben der Polizei – blau und grau – gezüchtet und sie Freund-und-Helfer-Hyazinthe genannt. Die Behördenleitung fühlte sich geehrt und lobte die Mülheimer Aktion ausdrücklich. In naher Zukunft, so wurde es angeordnet, werden sie alle Wachen und Einrichtungen der Polizei in Essen und Mülheim schmücken. In den Pflanzen-kübeln und Vorgärten blühen bald einheitlich die Freund-und-Helfer-Hyazinthen.«

2. Obama in Münster»Sensation perfekt: Barack Obama kommt zum Katholikentag 2018 nach Münster! Es ist sicher die Nachricht des heutigen Tages: der frühere US-Präsident und Friedensnobelpreisträger Barack Obama kommt zum Katholikentag 2018 nach Münster. Obama hatte über unseren Twitter-Ka-nal davon erfahren, dass der Katholikentag auch mit einem Plakat wirbt, auf dem er zu sehen ist. Obama zeigt sich begeistert vom Motto des Katho-likentags >Suche Frieden<. Am 10. Mai 2018 wird er eine Rede vor dem Müns-teraner Schloss halten. Wir sind begeistert und unser Bistumssprecher Stephan Kronenburg erklärt heute: >Vielleicht kommt der Papst ja auch noch.<«

3. Kuh bricht in Supermarkt ein»Ungewöhnliche Kundschaft hatte am Sonntag ein Supermarkt in Geisenhausen im Kreis Landshut: Eine entlaufene Kuh drückte die Tür ein und ver-wüstete den Eingangsbereich. Passanten alarmier-ten die Polizei. Als die Beamten eintrafen, stießen sie in der Bäckereiabteilung auf das Jungkalb.«

4. Handyverbot für Fußgänger»Ausgerechnet ein Fußgängerverband hat ange-regt, Fußgängern bei Unfällen eine Mitschuld zu geben, wenn sie dabei durchs Smartphone abge-lenkt waren. Hinter dem Vorschlag steckt eine besorgniserregende Entwicklung: Bei immer mehr tödlichen Unfällen spielte die Handynutzung eine Rolle.«

5. Fliegende Pinguine»Filmemacher und Autor Terry Jones entdeckt in einem Trailer für den BBC-iPlayer eine Kolonie von Pinguinen, >die anders als alle anderen Pinguine auf der Welt sind<, heißt es in einer Ankündigung auf der BBC-Videoseite. Und weiter: Die BBC werde bemerkenswertes Material zeigen, von "Pinguinen, die fliegen.«

6. Chef vermacht Mitarbeitern ein Vermögen»In Italien hat der Chef einer Firma für Flaschen-verschlüsse und Etiketten seinen Mitarbeitern nach seinem Tod insgesamt anderthalb Millionen Euro vermacht. Italienische Medien berichteten im Januar, die 250 Angestellten hätten zu Weihnach-ten unerwartet Schecks überreicht bekommen. Die Ehefrau des gestorbenen Seniorchefs habe jedem Scheck >einen berührenden Brief< beigefügt. Die-Mitarbeiter erhielten je nach Beschäftigungsdauer zwischen 2.000 und 10.000 Euro. Ein Angestellter sagte nach dem unerwarteten Geschenk, man ver-stehe sich als große Familie und das Geld sei ein Zeichen dafür.«

7. Verschwundene Socken mit App finden»Eines der Dinge, die man immer sucht, auch in Australien, ist die zweite passende Socke. Jetzt kommt Google Australia aber endlich mit der Lösung des altbekannten Problems. Per Bluetoo-th-Sensor und Smartphone-App lassen sich die ver-schwundenen Socken kinderleicht lokalisieren.«

Wahr oder gelogen?

Überprüfe, ob die Nachrichten wahr oder gelogen sind. Nutze dazu das Internet und stelle die Informationen – ähnlich wie auf Arbeitsblatt 2a – infrage.

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Fake News erkennen / Seite 14Arbeitsblatt 2b

1. Freund-und-Helfer-Hyazinthe in Essen Aprilscherz (Facebook, Polizei Essen am 01. April 2017) facebook.com/Polizei.NRW.E.org

2. Obama in Münster Aprilscherz (Facebook, Bistum Münster am 01. April 2017) facebook.com/Bistum.Muenster

3. Kuh bricht in Supermarkt ein Wahr (Süddeutsche Zeitung) sueddeutsche.de

4. Handyverbot für Fußgänger Aprilscherz (Deutschlandfunk) deutschlandfunk.de

5. Fliegende Pinguine Aprilscherz (Spiegel) spiegel.de

6. Verschwundene Socken mit App finden Aprilscherz (Stuttgarter Zeitung) stuttgarter-zeitung.de

Kontrollblatt

Wahr oder gelogen?

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Fake News erkennen / Seite 15

Weiterführende Links zum Thema Fake News:

1. neuneinhalb – Deine Reporter Fakt oder Fake – Wie man gefälschten Nachrichten auf die Schliche kommt

Video (WDR): www1.wdr.de/kinder/tv/neuneinhalb

Mehr Infos aus dem neuneinhalb Lexikon: www1.wdr.de/kinder/tv/neuneinhalb

2. Initiative Schau-hin: Kinder über Falschmeldungen aufklären (Schau Hin)

www.schau-hin.info

3. Tagesschau.de Dossier zum Thema Fake News für Erwachsene (ARD, Tagesschau)

tagesschau.de/thema

4. Tagesschau.de – Hintergrund für Erwachsene (ARD, Tagesschau)

tagesschau.de/ausland

5. Planet Wissen: Ein Artikel über soziale Netzwerke für Erwachsene (Planet Wissen)

planet-wissen.de

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Fake News erkennen / Seite 16

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Redaktion RG Kinderprogramme HF

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