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Fakultät für Gesellschaftswissenschaften /
Institut für Soziologie
Reform der Master‐Studiengänge Soziologie:
Arbeit ‐ Organisation ‐ Gesellschaft (AOG)
Migration und Globalisierung (MIG)
Behavioural Data Science (BDS)
Inhalt
Zur Reform der Master‐Studiengänge Soziologie 1
Master of Arts Arbeit ‐ Organisation ‐ Gesellschaft 3
Master of Arts Migration und Globalisierung 9
Master of Arts Behavioural Data Science 16
Leitfragen zu den MA‐Studiengängen Soziologie 23
Zur Reform der Master‐Studiengänge Soziologie
(Allgemeine Information für die Kommentator*innen)
In einer zunehmend vernetzten Welt ist soziologische Fachkompetenz zur Bewältigung globaler
Herausforderungen unerlässlich und tendenziell wichtiger geworden. Dazu bedarf es exzellent
ausgebildeter Expert*innen, die mit Hilfe wissenschaftlich fundierter Methoden Erkenntnisse über
komplexe Sachverhalte gewinnen und damit ein unverzichtbares Fundament evidenzbasierter
Zukunftskonzepte liefern. Die Reform der Master‐Ausbildung am Institut für Soziologie (IfS) der
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften der Universität Duisburg‐Essen (UDE) reagiert hierauf durch
das Angebot dreier neuer bzw. weiterentwickelter Masterstudiengänge.
Blickt man auf die aktuellen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, so ergeben sich
besondere Herausforderungen erstens im Bereich der Erwerbsarbeit aber zweitens auch der Migration
und sozialen Teilhabe. Drittens scheint in „postfaktischen Zeiten“ die wissenschaftliche Gewinnung und
Analyse von Daten zudem wichtiger denn je zu sein, um evidenzbasierte Politik weiter zu ermöglichen
und das bedrohte freiheitliche Projekt der Moderne zu verteidigen und zu schützen. Die im Rahmen
der Masterreform am IfS neu entstehenden Studiengänge „Arbeit ‐ Organisation ‐ Gesellschaft“
(AOG), „Migration und Globalisierung“ (MIG) sowie „Behavioural Data Science“ (BDS) adressieren
diese drei zentralen Themenfelder der gesellschaftlichen Entwicklung im 21. Jahrhundert. Sie tragen
so zum Ausbau dringend benötigter Fachkompetenz und Qualifikation bei.
Die Relevanz der vermittelten Studieninhalte sowie die Qualität des Studienangebots wird
entsprechend die Attraktivität des Studienstandorts Duisburg für interne und insbesondere auch
externe Bewerberinnen und Bewerber weiter erhöhen. Dazu werden der bestehende
Masterstudiengang Soziologie mit den drei Schwerpunkten „Arbeit, Beruf, Organisation“,
„Globalisierung und Transnationalisierung“ und "Quantitative Empirische Sozialforschung" und der
Masterstudiengang Survey Methodology umfassend weiterentwickelt. Mittels der drei spezialisierten,
neuen Studienangebote soll die Zahl der Masterstudierenden (derzeit ca. 50 pro Jahr) deutlich und
nachhaltig erhöht und das Potenzial des Instituts für Soziologie im Masterbereich besser ausgeschöpft
werden. Das Portfolio wird vervollständigt durch die Fortführung des zweijährigen
Masterstudiengangs Soziologie sowie einen zusätzlichen einjährigen MA Soziologie als Angebot für
Studierende, die bereits ein vierjähriges Bachelorstudium durchlaufen haben – zuvorderst die
Absolvent*innen des IfS‐Studiengangs BA Globale und Transnationale Soziologie, für die bislang kein
passender anschließender Master angeboten wird. Die neuen Studiengänge sind thematisch klar
konturiert und weisen deutlich unterschiedene Profile auf. Zugleich führen sie in den
Masterstudiengängen Soziologie und Survey Methodology bewährte Strukturen fort: Neben der
Vermittlung theoretischer, methodischer und methodologischer Grundlagen wird insbesondere der
bewährte Schwerpunkt auf die Vermittlung praktischer empirischer Kompetenzen durch
Lehrforschungsprojekt und Forschungspraktikum in allen drei neuen Studiengängen beibehalten.
Der Master „Arbeit ‐ Organisation ‐ Gesellschaft“ führt die umfassende soziologische Expertise des
Instituts für Soziologie und des Instituts Arbeit und Qualifikation im Bereich der Arbeitsforschung mit
komplementären wirtschaftswissenschaftlichen Kompetenzen am Standort Duisburg zusammen. Der
Studiengang befähigt die Absolvent*innen umfassend, die aktuelle Transformation der
industriegesellschaftlich geformten Arbeitswelt in ihrem gesellschaftlichen Zusammenhang nicht nur
analytisch zu durchdringen, sondern auch in Organisationen wie auf überbetrieblicher Ebene praktisch
zu gestalten. Er eröffnet auf dieser Grundlage hervorragende berufliche Entwicklungsmöglichkeiten
auch in der betrieblichen Praxis. Durch das thematisch auf den Gegenstandsbereich Arbeit in seiner
organisationalen und gesellschaftlichen Einbettung fokussierte soziologische Lehrangebot stellt der
Studiengang insbesondere auch für BA‐Absolvent*innen aus den Wirtschaftswissenschaften eine
attraktive Fortsetzung ihres Erststudiums dar. Zentraler Zielpunkt der Ausbildung ist die Befähigung
Institut für Soziologie / UDE MA-Studiengänge Soziologie 1
der Studierenden zur eigenständigen empirischen Analyse und praxisbezogenen Anwendung von
wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Der Studiengang „Migration und Globalisierung“ bietet ein vertieftes soziologisches Masterstudium
zu den miteinander eng verknüpften gesellschaftlichen Zukunftsthemen der internationalen
Migration, der Globalisierung und Transnationalisierung. Die thematischen Schwerpunkte liegen auf
der Teilhabe in nationaler, transnationaler und globaler Perspektive, der (trans‐)nationalen
Regulierung von Arbeit und Arbeitsmärkten sowie Formen von Mobilität und Migration und ihrer
Kontrolle. Dieser Studiengang führt damit den etablierten Lehr‐ und Forschungsschwerpunkt des IfS
im Bereich Globalisierungs‐ und Transnationalisierungsforschung mit dem zusätzlich am Institut neu
entstandenen Schwerpunkt Migration zusammen. Er bietet eine theoretisch wie methodisch fundierte
und zugleich innovative und inhaltlich zukunftsweisende Spezialisierung mit ausgezeichneten
Berufsperspektiven in wissenschaftlichen und außerwissenschaftlichen Tätigkeitsfeldern im In‐ und
Ausland. Von zentraler Relevanz ist dabei zum einen der Erwerb fachlicher Kenntnisse, die Fähigkeit
zur Recherche, Analyse und empirischen wie theoretischen Durchdringung aktueller gesellschaftlicher
Fragen zu den Gegenstandsbereichen Migration und Globalisierung, für die es in Deutschland bisher
kaum ausgewiesene Studiengänge, aber dringenden Bedarf nach entsprechender Fachexpertise gibt.
Zum anderen liegt ein dezidierter Schwerpunkt des Studienprogramms auf der Auseinandersetzung
und Sensibilisierung für die Herausforderungen angemessener Forschungsmethoden und
Untersuchungsdesigns in der internationalen Migrations‐ und Globalisierungsforschung. Die
Studierenden erwerben Kenntnisse für die kritische Reflektion vorhandener Forschungsliteratur
ebenso wie für die eigenständige Durchführung empirischer Analysen und ihre Anwendung in der
berufspraktischen Arbeit.
Im Studiengang „Behavioural Data Science“ wird die am IfS bestehende exzellente Kompetenz in
Bezug auf fortgeschrittene Methoden der quantitativen empirischen Sozialforschung gebündelt. In
einer zunehmend komplexen und vernetzten Welt ist die methodisch fundierte Gewinnung und
Analyse von Daten über die soziale Realität von wachsender Bedeutung. Hierbei steigt vor allem das
Interesse an der Messung und Erfassung von Determinanten und Konsequenzen individuellen
Verhaltens in Form objektiver sowie subjektiver Indikatoren. Sowohl an der Universität Duisburg‐Essen
(UDE) als auch bei anderen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im In‐ und
Ausland wächst entsprechend der Bedarf an einschlägig qualifizierten Fachkräften, die in der Lage sind,
auf Basis wissenschaftlich fundierter Methoden solche komplexen Daten zu erheben und zu
analysieren. Dies soll der forschungsbezogene Studiengang MA Behavioural Data Science (BDS) am
Institut für Soziologie der UDE adressieren. Übergeordnetes Ziel des Studiengangs ist die exzellente
Ausbildung wissenschaftlicher Nachwuchskräfte in der Anwendung fortgeschrittener Methoden der
quantitativen empirischen Sozialforschung. Damit verbunden ist nicht nur die Vermittlung
entsprechender Techniken der Datengewinnung und Datenanalyse. Vielmehr gilt es auch, die
Absolventinnen und Absolventen zu befähigen, das Design von empirischen Studien hinsichtlich ihres
Aussagegehalts und der daraus abzuleitenden praxisrelevanten Schlussfolgerungen vor dem
Hintergrund gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Gegebenheiten und Veränderungen
kritisch zu reflektieren.
Die drei neu konzipierten, spezialisierten Masterstudiengänge bereiten die Studierenden durch das
entsprechend fokussierte Studienprogramm auf eine erfolgreiche Karriere in zukunftsrelevanten
Berufsfeldern vor. Dazu zählt aber auch, dass die Studierenden durch eine sinnvolle, gegenseitige
Öffnung bestimmter Module und Veranstaltungen zwischen den drei Studiengängen nicht nur eine
qualitativ hochwertige Methodenausbildung erhalten, sondern zudem zentrale Verbindungen und
Interdependenzen zwischen gesellschaftliche relevanten Themenfeldern und Teilbereichen erkennen.
Dies befähigt die zukünftigen Master‐Absolvent*innen des IfS zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen
für komplexe Problemstellungen in einer sich rasant verändernden Welt.
Institut für Soziologie / UDE MA-Studiengänge Soziologie 2
1
Master of Arts Arbeit ‐ Organisation ‐ Gesellschaft
Stand 10.10.2019
Konzept
Lebensarbeitszeitkonten, Home Office, agiles Projektmanagement, Offshoring, Crowdwork: Das soziale Gefüge der industriegesellschaftlich geformten Arbeitswelt mit seiner klaren raumzeitlichen Trennung zwischen Erwerbs‐ und Privatsphäre, festen bürokratisch‐hierarchi‐schen Organisationsstrukturen und umfassender institutioneller Regulierung der Beschäfti‐gungsverhältnisse unterliegt grundlegenden Veränderungen. Um diese Veränderungen um‐fassend zu analysieren, um sie in der betrieblichen Praxis funktional zu gestalten und sie über‐betrieblich zu regulieren, bedarf es soziologischer Expertise, denn der Wandel von Arbeit ist nur im gesellschaftlichen Zusammenhang umfassend zu verstehen. Der Masterstudiengang Arbeit – Organisation – Gesellschaft vermittelt eine solche wissenschaftlich fundierte soziolo‐gische Ausbildung mit wirtschaftswissenschaftlichen Erweiterungen in der Analyse arbeits‐weltlicher Strukturen, Prozesse und Handlungskonstellationen. Ein zentraler Zielpunkt der Ausbildung liegt in der Befähigung zur eigenständigen empirischen Analyse und praxisbezoge‐nen Anwendung von wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Im ersten Studienjahr werden als allgemeine sozialwissenschaftliche Grundlagen zum einen weiterführende Kompetenzen in qualitativen und quantitativen Methoden der empirischen Sozialforschung (Modul 2) und zum anderen theoretische Kenntnisse in wissenschaftstheore‐tischen Grundlagen und Theorien der Arbeits‐ und Organisationssoziologie (Modul 3) vermit‐telt. Zugleich erfolgt eine umfassende Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Formen von Arbeit in ihrer lebensweltlichen Verankerung sowie deren institutioneller Verfasstheit und gesellschaftlicher Regulierung (Modul 1). Um den Anwendungsbezug arbeitsbezogener For‐schung zu vertiefen, werden im ersten Studienjahr außerdem systematische Kenntnisse über grundlegende Forschungsdesigns und Untersuchungsfragen in zentralen Bereichen arbeitsbe‐zogener Forschung erworben (Modul 4). Im Rahmen des Lehrforschungsprojekts (Modul 5) werden arbeitsteilig die Fähigkeiten der Studierenden in der praktischen Durchführung eines Forschungsprojekts anhand eines exemplarischen Themenfeldes entlang des gesamten For‐schungsprozesses entwickelt. Hier wenden die Studierenden die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in qualitativen und quantitativen Methoden und wesentlicher sozialwissenschaft‐licher Theorien und Analyseperspektiven unter Anleitung der Dozierenden praktisch an.
Im zweiten und dritten Studiensemester erfolgen in zwei Modulen systematische Erweiterun‐gen in wirtschafts‐ und sozialwissenschaftlicher Perspektive. In Mikro‐ und Mesoperspektive stehen personalwirtschaftliche Ansätze zur Erklärung und Gestaltung des Leistungsverhaltens von Organisationsmitgliedern im Mittelpunkt (Modul 6). Komplementär werden in der Mak‐roperspektive transnationale Einbettungen an der disziplinären Schnittstelle von Ökonomie, Sozioökonomie und Soziologie thematisiert (Modul 7). Einen Schwerpunkt des dritten Studi‐ensemesters bildet das von Lehrenden des Instituts für Soziologie begleitete und vom jeweili‐gen Praktikumsgeber inhaltlich betreute Forschungspraktikum (Modul 8), in dem die Studie‐renden eigenständig eine begrenzte wissenschaftliche Forschungsfrage bearbeiten und so die zuvor erworbenen forschungsbezogenen Kenntnisse und Fertigkeiten praktisch anwenden. Parallel entwickeln die Studierenden im Verlauf des dritten Semesters im Rahmen eines vor‐bereitenden Kolloquiums das Exposé für ihre im vierten Semester zu schreibende Masterar‐beit (Modul 9), in der die umfassende Befähigung zum eigenständigen wissenschaftlichen Ar‐beiten nachgewiesen wird.
Institut für Soziologie / UDE MA-Studiengänge Soziologie 3
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Zielgruppe
Das Studienangebot richtet sich an Bewerber*innen mit gesellschafts‐ oder wirtschaftswis‐senschaftlichem‐Abschluss. Im Einzelfall können auch Absolvent*innen anderer Studiengänge aufgenommen werden. Ggf. sind soziologische Studieninhalte aus dem BA‐Programm Sozio‐logie der UDE nachzuholen.
Ausbildungsschwerpunkte und vermitteltes Qualifikationsprofil
Das Masterprogramm vermittelt eine ganzheitliche Perspektive auf die Rolle von Arbeit in der Gesellschaft, auf Organisationen als zentraler Ort und Strukturgeber für Arbeit und auf die gesellschaftliche Gestaltung von Arbeit.
Im Zentrum steht die Entwicklung der Fachkompetenzen der Studierenden in der theoretisch fundierten, empirischen Analyse von Arbeit in ihrer gesellschaftlichen, organisationalen und lebensweltlichen Einbettung.
Die vermittelten grundlegenden Kompetenzen eröffnen berufliche Perspektiven in den drei Richtungen betriebliche Praxis, Expertentätigkeiten und Forschung. Entsprechende Schwer‐punktsetzungen der Studierenden insbesondere in Forschungspraktikum und Masterarbeit er‐möglichen eine strukturierte Vertiefung in eine von drei Richtungen und unterstützen die Be‐rufseinmündung oder eine nachfolgende Promotion.
Die Verankerung des Studiengangs in der Soziologie als sozialwissenschaftlicher Grundlagen‐wissenschaft und die Vermittlung entsprechend grundlegender Theorie‐ und Methodenkom‐petenzen befähigen die Absolvent*innen des Studiengangs zur eigenständigen Analyse von sozialen Konstellationen und zum problemlösenden Denken und Handeln in variablen Hand‐lungskontexten.
In Verbindung mit einer interdisziplinären und multiperspektivischen Fokussierung des Ge‐genstandsbereichs Arbeit auf der Mikro‐, Meso‐ und Makroebene resultiert daraus ein breites Qualifikationsprofil, das in unterschiedlichen beruflichen Tätigkeitsfeldern nachgefragt wird:
‐ Für Forschungstätigkeiten bietet der Studiengang eine vollwertige wissenschaftliche Masterausbildung mit dezidiertem Schwerpunkt auf Forschungsmethoden und Unter‐suchungsdesigns sowie einer inhaltlichen Spezialisierung auf den Gegenstandsbereich Arbeit.
‐ Für Expert*innentätigkeiten vermittelt das Programm neben fachlicher Expertise ins‐besondere die Fähigkeit zur eigenständigen Analyse und empirischen wie theoreti‐schen Durchdringung konkreter Phänomene, Probleme und Fragestellungen. Zudem befähigt die grundlagentheoretische Fundierung der Soziologie in besonderem Maße zur selbständigen Einarbeitung in neue Gegenstände und soziale Kontexte.
‐ Für praxisbezogene, gestaltende Tätigkeiten in Organisationen befähigen die vermit‐telten Kompetenzen die Absolvent*innen insbesondere zu einzelfallbezogenem prob‐lemlösenden Handeln, zur Erfassung auch informeller Prozesse in der Organisation und zur kritischen Reflexion und Reorganisation betrieblicher Praxis.
Berufsfelder
Die im Masterprogramm Arbeit ‐ Organisation ‐ Gesellschaft vermittelten beruflichen Qualifi‐kationen eröffnen den Zugang zu einer Vielzahl von Tätigkeitsfeldern in der Bandbreite zwi‐schen grundlagenorientierter Forschung und betrieblicher Praxis.
Relevante Berufsfelder sind insbesondere:
Institut für Soziologie / UDE MA-Studiengänge Soziologie 4
3
‐ Universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen
‐ Positionen als Fachreferent*in (Verbände, Stiftungen, Kirchen, Parteien, Gewerkschaf‐ten und Arbeitgeberverbände…)
‐ Fachtätigkeiten im Öffentlichen Sektor (Bundesagentur für Arbeit, Sozialverwaltungen, Ministerien, Kommunalverwaltungen …)
‐ Betriebliches Personalwesen
‐ Organisations‐ und Qualitätsentwicklung in Profit‐ und Non‐Profit‐Organisationen
‐ Organisations‐ und Unternehmensberatung, betriebliche Weiterbildung und Coaching
Polyvalenzen
‐ MA Betriebswirtschaftslehre: Schwerpunkt Performance Management and Leadership
‐ MA Sozioökonomie: Vertiefungsmodule
Zwischen den neuen Soziologie‐Master‐Studiengängen:
‐ MA Survey Methodology und Quantitative Lebensverlaufsforschung: Modul 1 und 7a
‐ MA Migration und Globalisierung: Modul Globalisierung und Arbeit
Vergleichbare Programme
‐ MA Arbeit in Betrieb und Gesellschaft, Uni Göttingen
‐ MA Sozialwissenschaft: Studienprogramm Management und Regulierung von Arbeit,
Wirtschaft und Organisation, Ruhr‐Uni Bochum
‐ MA Arbeit, Wirtschaft, Gesellschaft ‐ Ökonomische und Soziologische Studien, Uni
Hamburg
Zielgröße:
30 pro Jahr bei Einschreibung im Sommer‐ und Wintersemester
Institut für Soziologie / UDE MA-Studiengänge Soziologie 5
4
Master Arbeit – Organisation – Gesellschaft: Vorläufiger Modulplan
1. Semester 2. Semester 3. Semester 4. Semester Modul 2 Methoden der empiri-schen Sozialforschung (2x5 CP) Parallel je ein Seminar mit (Teil-)Prü-fungsleistung in den Bereichen - Quantitative Methoden Seminar „Einführung in multivariate Analyseverfahren“ und - Qualitative Methoden wechselndes Angebot
Modul 6 Personal und Organisation (2x5 CP) pro Semester eine Vorlesung [beide mit Klausur] „Vergütung und Leistungsan-reize“, „Ganzheitliche Unternehmensführung“, „Selbstführung, Mitarbeiterfüh-rung und Teamführung“, „Steuerung der Mitarbeiterproduktivität“ [MA BWL, Schwerpunkt Performance Management and Leadership]
Modul 9 Masterarbeit (30 CP)
Modul 7 Arbeit und Wirtschaft im globalen Kontext (2x5 CP) - Vorlesung mit Klausur Vergleichende politische Ökonomie und Wirtschaftsso-ziologie (Basismodul Wirtschafts- und Sozialsysteme / MA Sozioökonomie) und - ein Seminar [Teilnahmeleistung] - Arbeit in globaler Perspektive (polyvalent mit MA MigGlob) - oder ein Vertiefungsmodul-Seminar aus dem MA Sozioökonomie
Modul 3 Theoretische Grundlagen (2x5 CP) pro Semester ein Seminar in den Bereichen: Wissenschaftstheoretische Voraussetzungen soziologischer Forschung [Teil-nahmeleistung] Theorien der Arbeits- und Organisationssoziologie und ihre empirische An-wendung [Prüfungsleitung: Hausarbeit]
Modul 8 Forschungswerkstatt (15 CP) (Pr) Forschungspraktikum (S) Begleitseminar zum Forschungs-praktikum Forschungspraktikum: auch außerhalb wissenschaftlicher Forschungseinrichtungen möglich Bearbeitung eigener wissenschaftli-cher Forschungsfrage und fachlich kompetente externe wissenschaftliche Betreuung ist in jedem Fall erforder-lich Prüfungsleistung: Praktikumsbericht
Modul 4 Aktuelle Forschungsfragen und Forschungsdesigns (2x5 CP) pro Semester ein Seminar in den Bereichen: Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (polyvalent mit MA BDS Modul 7a Arbeits- und Organisationsforschung [vorhandenes Seminar „Organisations-forschung“ aus Modul 1-I MA Soz.] Prüfungsleistung: mündliche Prüfung zu beiden Seminaren Modul 1 Gesellschaftliche Einbettung und Regulierung von Arbeit (2x5 CP), pro Semester ein Seminar in den Bereichen: Regulierung von Erwerbsarbeit Arbeit in der Gesellschaft Prüfungsleistung Hausarbeit in einem Seminar; Teilnahmeleistung im anderen Modul 5 Lehrforschungsprojekt I und II (2x5 CP) Prüfungsleistung: Forschungsbericht am Ende des 2. Teils
Modul 9 Masterarbeit (K) Kolloquium zur Vorbereitung der Abschlussarbeit (5 CP) Zielpunkt: Exposé für die MA-Arbeit
Institut für Soziologie / UDE MA-Studiengänge Soziologie 6
5
Beschreibung der Module
Modul 1 Gesellschaftliche Einbettung und Regulierung von Arbeit
Ziel ist die Vermittlung grundlegender Kenntnisse und Analyseperspektiven zu den gesellschaftli‐
chen Formen von Arbeit und zu betrieblichen und staatlichen Regulierungsmechanismen. Das be‐
trifft zum einen die verschiedenen gesellschaftlichen Formen von Erwerbs‐ und Nichterwerbsarbeit
in ihrer lebensweltlichen Verankerung, d.h. unter Berücksichtigung der Haushalts‐ und der Lebens‐
laufperspektive. Zum anderen behandelt das Modul die institutionelle Verfasstheit und arbeits‐ wie
sozialrechtliche Regulierung von Erwerbsarbeit als der gesellschaftlich zentralen Organisationsform
von Arbeit.
Modul 2 Methoden der empirischen Sozialforschung
Vermittelt werden fortgeschrittene Methodenkenntnisse in quantitativen und qualitativen Metho‐
den, um die Studierenden zu befähigen, eigenständig qualitative und quantitative empirischen Ana‐
lysen durchzuführen. Die Studierenden bauen ihre Kenntnisse in gängigen Statistikprogrammen wie
auch in unterschiedlichen qualitativen Methoden aus.
Modul 3 Theoretische Grundlagen
Das Modul vermittelt für ein sozialwissenschaftliches Masterstudium erforderliche systematische
wissenschaftstheoretische Grundlagen sowie vertiefte Kenntnisse in spezifischeren Theorien der Ar‐
beits‐ und Organisationssoziologie. Insbesondere wird in diesem Rahmen vertieft in den Blick ge‐
nommen, wie soziologische Theorien empirische Sozialforschung strukturieren und wie empirische
Forschung zur Bildung, Bestätigung oder Widerlegung soziologischer Theorien beiträgt.
Modul 4 Aktuelle Forschungsfragen und Forschungsdesigns Ziel ist die Vermittlung von Kenntnissen über zentrale Untersuchungsfragen und grundlegende For‐
schungsdesigns in den Feldern Arbeits‐, Arbeitsmarkt‐, Berufs‐ und Organisationsforschung und Ar‐
beitsmarktsozialpolitik sowie von Kompetenzen, relevante Fragestellungen adäquat in empirische
Forschung zu übersetzen. Anhand von vorliegenden Untersuchungen lernen die Studierenden die
Angemessenheit der Untersuchungsanlage und des Einsatzes der gewählten Untersuchungs‐ und
Auswertungsmethoden zu bewerten.
Modul 5 Lehrforschungsprojekt
Das Lehrforschungsprojekt zielt auf die Befähigung zu kompetenter sozialwissenschaftlicher For‐schungsleistung. Angeleitet und unterstützt durch die Lehrenden versetzt das Lehrforschungspro‐jekt die Studierenden in die Lage, einzeln oder in Forschungsteams eigenständig Forschungsvorha‐ben zu entwickeln und zu bearbeiten. Die Studierenden erlangen die Fähigkeit, angemessene For‐schungsdesigns zu entwickeln und in allen einzelnen Arbeitsschritten durchzuführen. Sie sammeln Erfahrung mit der Erhebung und/oder Auswertung von Primärdaten und entwickeln Fähigkeiten in der Teamarbeit und zur strukturierten Präsentation von Forschungsergebnissen.
Modul 6 Personal und Organisation
Ziel ist die Vermittlung von Kenntnissen personalwirtschaftlicher Instrumente. Im Zentrum steht die
Erklärung und Gestaltung des Leistungsverhaltens von Organisationsmitgliedern. Die Studierenden
erlangen Kenntnisse relevanter theoretischer Grundlagen im Bereich der Unternehmens‐ und Mit‐
arbeiterorganisation. Sie sind in der Lage, entsprechende wissenschaftliche Ansätze und empirische
Institut für Soziologie / UDE MA-Studiengänge Soziologie 7
6
Studien zu erläutern, zu analysieren, zu evaluieren und auf dieser Grundlage Handlungsempfehlun‐
gen für die Managementpraxis abzuleiten.
Modul 7 Arbeit und Wirtschaft im globalen Kontext
Die Studierenden werden dazu befähigt, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge in
ihrer globalen und transnationalen Einbettung auf der Makroebene zu verstehen und diese mit ar‐
beitsbezogenen Fragestellungen zu verknüpfen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf sozialen, insti‐
tutionellen und politischen Bedingungen und Kontexten sozioökonomischer Zusammenhänge.
Modul 8 Forschungswerkstatt
Die Studierenden absolvieren ein Forschungspraktikum in einem Umfang von 240 Stunden unter
fachlich kompetenter wissenschaftlicher Betreuung beim Praktikumsgeber. Der Schwerpunkt liegt
auf der praktischen Durchführung einer begrenzten empirischen Untersuchung bzw. der eigenstän‐
digen Bearbeitung einer Teilforschungsfrage im Rahmen eines laufenden Projekts. Hierbei kann es
sich um wissenschaftliche Forschungsprojekte mit Bezug zu einem Themenfeld der Arbeitsmarkt‐,
Berufs‐, Arbeits‐ oder Organisationsforschung handeln oder um wissenschaftlich fundierte Projekte,
die außerhalb von wissenschaftlichen Einrichtungen durchgeführt werden. Durch die Beteiligung an
einem realen Projekt wenden die Studierenden ihre Kenntnisse an und sammeln Praxiserfahrung.
Die erarbeiteten Befunde können sie schriftlich und mündlich systematisch darstellen.
Modul 9 Masterarbeit
Verfassen der Masterarbeit mit vorbereitendem Kolloquium
Institut für Soziologie / UDE MA-Studiengänge Soziologie 8
1
Master of Arts „Migration und Globalisierung“
Stand: 04.10.2019
Konzept Der soziologische Masterstudiengang Migration und Globalisierung bietet eine fundierte wis‐
senschaftliche Ausbildung in den zwei inhaltlich miteinander verwobenen Themengebieten
der internationalen Migration und der Transnationalisierung von Arbeit. Vermittelt werden
theoretische, methodische und gegenstandsbezogene Fachkenntnisse und Analysekompeten‐
zen. Die thematischen Schwerpunkte des Studiengangs liegen auf Teilhabe in nationaler,
transnationaler und globaler Perspektive, der (trans‐)nationalen Regulierung von Arbeit und
Arbeitsmärkten sowie Formen von Mobilität und Migration und ihrer Kontrolle in europäi‐
schen und außereuropäischen Kontexten.
Migration wird häufig als individuelle Entscheidung verstanden. Migrationsprozesse sind
aber auch in globalisierungsbedingte soziale und ökonomische Transformationsprozesse so‐
wie grenzüberschreitende Institutionen eingebettet. Wer wohin wandern kann, will und darf,
wird nicht nur durch Migrationsregime strukturiert, sondern auch durch soziale Netzwerke,
Bildungssysteme und Arbeitsmärkte sowie im Rahmen historischer Pfadabhängigkeiten. Erst
ein vertieftes Verständnis für Gesellschaft und Sozialität ermöglicht es, reflektiert mit dem
Gegenstand Migration umzugehen.
Ein Großteil der internationalen Migration ist Arbeitsmigration. Migrant*innen sind in eini‐
gen Arbeitsmarktsegmenten überproportional häufig vertreten und der Zugang zum Arbeits‐
markt unterliegt neben vielfältigen rechtlichen Beschränkungen und Hindernissen z.B. bei der
Anerkennung von Bildungstiteln auch Prozessen des kulturellen und sozialen „boundary‐dra‐
wing“. Mit einem Fokus auf dem Thema „Arbeit“ bündelt der Studiengang umfassende Exper‐
tise zu migrationsrechtlichen, sozial‐ und arbeitsmarktpolitischen Regimen.
Migrant*innen partizipieren nicht nur an den Institutionen des Nationalstaats, sondern oft
bieten auch transnationale Familien und Schulen, kulturelle Institutionen der Herkunftslän‐
der, kosmopolitische Städte, ethnische Arbeitsmärkte, Migrantencommunities und internati‐
onale Organisationen Teilhabechancen. Da viele Migrant*innen in mehr als einem Land leben
und arbeiten, verdienen und konsumieren, müssen Analysen, die einen Nationalstaat ins Zent‐
rum stellen, durch Vergleiche zwischen Ländern und durch transnationale Zugänge ergänzt
werden. Der Studiengang bildet im State‐of‐the‐Art empirischer Sozialforschung aus und setzt
dabei einen Schwerpunkt auf innovative Methoden.
Der Abschluss des MA Migration und Globalisierung vermittelt fachliche und extrafachliche
Qualifikationen für eine breite Palette von Berufsfeldern. Hierzu zählen Tätigkeiten im außer‐
universitären Bereich (Öffentlichkeitsarbeit, Personalverwaltung, Referententätigkeit, etc.),
für welche die Fähigkeit, lokale Entwicklungen im europäischen oder internationalen Kontext
analysieren zu können, zunehmend an Bedeutung gewinnt, ebenso wie Arbeitsmärkte für So‐
ziolog*innen in den angrenzenden europäischen Nachbarländern. Entsprechende Schwer‐
punktsetzungen der Studierenden im Forschungspraktikum und in der Masterarbeit ermögli‐
chen eine strukturierte Vertiefung und unterstützen die Berufseinmündung. Eine nachfol‐
gende Promotion wird u.a. dadurch erleichtert, dass die „International Max Planck Research
Institut für Soziologie / UDE MA-Studiengänge Soziologie 9
2
School on the Social and Political Constitution of the Economy“ ihre Seminare für MA‐Studie‐
rende öffnet, so dass promotionsinteressierte Studierende erste Einblicke in wissenschaftliche
Tätigkeiten gewinnen.
Zielgruppe Das Studienangebot richtet sich an interne wie externe Bewerber*innen mit soziologischem, sozial‐ und kulturwissenschaftlichem, politikwissenschaftlichem oder ökonomischem BA‐Ab‐schluss, die sich im Bereich der Migrations‐ und der Globalisierungsforschung spezialisieren wollen. Vermitteltes Qualifikationsprofil Die Verankerung des Studiengangs in der Soziologie als sozialwissenschaftlicher Grundlagen‐
wissenschaft befähigt die Absolvent*innen des Studiengangs zur eigenständigen Analyse von
sozialen Konstellationen und zum problemlösungsorientierten Denken und Handeln in unter‐
schiedlichen Handlungskontexten.
Die Studierenden lernen zentrale Grundbegriffe, theoretische Konzeptionen und For‐
schungsperspektiven in den Feldern der Migrations‐, Globalisierungs‐ und Transnationalisie‐
rungsforschung kennen. Der Fokus auf die Gegenstandsbereiche Arbeit und (trans‐)nationale
soziale Teilhabe umfasst dabei auch historische, institutionelle, ökonomische und kultursozi‐
ologische Perspektiven auf Globalisierung und Migration. Der Vergleich mit und die Forschung
zu anderen Weltregionen, die u.a. auch durch Veranstaltungen des Instituts für Ostasienwis‐
senschaften (IN‐EAST) vermittelt werden, stellt Migration in einen (welt‐)gesellschaftlichen
Zusammenhang.
Anhand exemplarischer Forschungsgegenstände erweitern die Studierenden ihre Kennt‐
nisse zu theoretischen Konzepten und Forschungsansätzen und lernen, bereichsspezifische
Theorie‐ und Methodenkenntnisse auf aktuelle empirische Phänomene zu beziehen und For‐
schungsliteratur kritisch zu reflektieren. Inhaltliche Schwerpunkte in den Gegenstandsfeldern
Migration, Arbeit und Globalisierung verzahnen sich dabei mit Lehrforschungsprojekten und
Praktika. Die Studierenden lernen den Forschungsstand zu komplexen Themen zu recherchie‐
ren und Texte in deutscher und englischer Sprache zu verfassen. Ergänzt werden diese Kom‐
petenzen durch internationale Erfahrungen und die Vertiefung von Fremdsprachenkenntnis‐
sen, die im Rahmen des Studiums durch mindestens eine englischsprachige Veranstaltung
und/oder durch studienbezogene Auslandsaufenthalte gewonnen werden können, die an der
Fakultät besondere Unterstützung erfahren.
An der Universität Duisburg‐Essen und ihrer Fakultät für Gesellschaftswissenschaften wer‐
den zahlreiche MA‐Studiengänge angeboten. Die Studierenden können zusätzlich zu den
Kernveranstaltungen des Studiengangs in Wahlpflichtmodulen aus vielfältigen Veranstaltun‐
gen auswählen und so eigene Schwerpunkte setzen. In Verbindung mit einer multiperspekti‐
vischen Fokussierung der Gegenstandsbereiche Migration und Globalisierung resultiert dar‐
aus ein breites Qualifikationsprofil, das in unterschiedlichen beruflichen Tätigkeitsfeldern
nachgefragt wird:
‐ Für wissenschaftliche Forschungstätigkeiten bietet der Studiengang eine vollwertige wis‐senschaftliche Masterausbildung mit dezidiertem Schwerpunkt auf Forschungsmethoden und Untersuchungsdesigns sowie einer inhaltlichen Spezialisierung auf die Gegenstands‐bereiche Migration und Globalisierung.
Institut für Soziologie / UDE MA-Studiengänge Soziologie 10
3
‐ Für berufliche Tätigkeiten vermittelt das Programm fachliche Expertise zu Globalisierungs‐prozessen und den Schwerpunkten Migration, Teilhabe und Arbeit. Die Studierenden ver‐fügen über die Fähigkeit zur eigenständigen Recherche, Analyse und empirischen wie the‐oretischen Durchdringung aktueller gesellschaftlicher Fragen. Außerdem können sie sich mit Hilfe soziologischer Methoden und Konzepte selbständig in neue Gegenstände und soziale Kontexte einarbeiten.
‐ Schließlich vermittelt der Studiengang Kompetenzen und Fähigkeiten („soft skills“), die in fast allen Branchen gefragt sind, wie z.B. interkulturelle Kompetenzen oder das Verfassen von Texten in englischer und deutscher Sprache.
Berufsfelder für Absolvent*innen: Das Masterprogramm Migration und Globalisierung ermöglicht eine große Bandbreite an Tä‐
tigkeitsfeldern zwischen grundlagenorientierter Forschung und Tätigkeiten bei nationalen
und internationalen Verbänden, Unternehmen und im öffentlichen Dienst. Ein erfolgreicher
Abschluss eröffnet die Option einer Promotion und einer anschließenden akademischen
Laufbahn wie auch den Einstieg in gehobene Tätigkeiten in Stab‐, Koordinations‐, Planungs‐
und forschungsorientierten Stellen. Zu den Berufsfeldern zählen insbesondere:
Positionen als Fachreferent*in bei (internationalen) Unternehmen, Verbänden,
NGOs, Parteien, Gewerkschaften, Stiftungen, außeruniversitären Forschungsinstitu‐
ten, etc.
Tätigkeiten im Öffentlichen Sektor (Verwaltungen, Ministerien, Landesverwaltungen,
kommunale Stellen)
Universitäre und angewandte Forschung (Promotion, Juniorprofessur/Habilitation,
Professur, Abteilungsleitung)
Tätigkeiten im Öffentlichen Sektor (Verwaltungen, Ministerien, Landesverwaltungen,
kommunale Stellen)
Aufgrund der großen und weiter zunehmenden Bedeutung der beiden zentralen Themenfel‐
der des Studiengangs werden Absolvent*innen sehr gute Chancen in wissenschaftlichen und
beruflichen Arbeitsmärkten haben.
Vergleichbare Programme
‐ MA Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen, Uni Osnabrück
‐ MA Migration und Diversität, Uni Kiel
‐ MA European Master in Migration and Intercultural Relations, Uni Oldenburg
‐ MA Global Studies, HU Berlin
‐ MA Global Studies, Uni Freiburg
‐ MA Geographien der Globalisierung – Märkte und Metropolen, Uni Frankfurt
‐ MA Soziologie ‐ Europäische Gesellschaften, FU Berlin
‐ MA Sociology of Labour and Migration, RUB (im Aufbau, Kooperation mit uns möglich)
Zielgröße: 20‐30 pro Jahr bei Einschreibung im Sommer‐ und Wintersemester
Institut für Soziologie / UDE MA-Studiengänge Soziologie 11
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Master Migration und Globalisierung: Vorläufiger Modulplan
1. Semester 2. Semester 3. Semester 4. Semester
1. Modul Einführung (2x5 CP) Pro Semester je ein Seminar: ‐ Migration, Transnationalisierung, Globalisierung ‐ Methodologie und Methodenvielfalt
MA‐Kolloquium (5 CP)
MA‐Arbeit (30 CP)
2. Modul Soziologische Theorie (2x5 CP) Pro Semester je ein Seminar: ‐ Wissenschaftstheorie ‐ Soziologische Theorie und empirische For‐schung
LFP Teil 1 (5 CP) (im SoSe gemeinsam mit Master AOG)
LFP Teil 2 (5 CP)
5. Modul Soziale Teilhabe und Transnationalisierung (RUB: Theory and methods of integration research**) (2x5 CP) Pro Semester je ein Seminar, enthält englischsprachige Angebote: ‐ Integration und Teilhabe in Einwanderungsgesellschaften (gemeinsam mit Master BDS) ‐ Transnationalisierung und globale soziale Rechte Optional ein Seminar in einer anderen Fakultät der UDE*/Master RUB
6. Modul Migration und Migrationsregime (RUB: Theory and methods of migration research**) (2x5 CP) Pro Semester je ein Seminar, enthält englischsprachige Angebote: ‐ Theorie und Empirie der Migration ‐ Regulierung von Migration Optional ein Seminar in einer anderen Fakultät der UDE*/Master RUB
3. Modul Methoden der empirischen Sozial‐forschung (2x5 CP) Pro Semester je ein Seminar: ‐ Übersicht Multivariate Methoden ‐ Qualitative Methoden
ODER (nur bei entspr. Voraussetzungen)‐ Vertiefung Multivar. Methoden ‐ Vertiefung Längsschnittanalyse
Praxismodul/Praktikum (15 CP)
‐ Forschungs‐ oder (evtl.) Berufspraktikum ‐ (ggfs. ohne) Begleitseminar
4. Modul Globalisierung und Arbeit (2x5 CP) Pro Semester je ein Seminar, enthält englischsprachige Angebote: ‐ Vergleichende und transnationale Soziologie ‐ Arbeit in globaler Perspektive (mit Master AOG) Optional ein Seminar in einer anderen Fakultät der UDE
* Zusätzlich Wahloption einer methodischen Vertiefung bei entsprechenden fachlichen Voraussetzungen
** Die RUB plant einen englischsprachigen Master; die entsprechenden Module haben dort diese Titel; hier könnten wir kooperieren
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Beschreibung der Module
Modul Einführung
Was ist internationale Migration? Handelt es sich um eine Art der Globalisierung „von unten“
und was ist vielleicht problematisch an dieser Sichtweise? Sind Prozesse der Transnationali‐
sierung wirklich unumkehrbar? Warum interessiert uns soziale Teilhabe? Welche Bedingun‐
gen erleichtern eigentlich die Teilhabe von Migrant*innen und ihren Nachkommen? Wie kön‐
nen diese Prozesse am besten erforscht werden? Welche Forschungsstrategien bieten sich für
welche Fragestellung an?
Diese und andere grundlegende Fragen zu den Themen Migration und Globalisierung werden
in diesem einführenden Modul aufgeworfen und diskutiert. Die Studierenden lernen zentrale
Grundbegriffe, theoretische Konzeptionen und Forschungsperspektiven in den Feldern der
Migrations‐, Globalisierungs‐ und Transnationalisierungsforschung kennen. Außerdem bietet
das Modul eine Einführung in Forschungsdesigns der vergleichenden und transnationalen For‐
schung, damit Fragestellungen aus der Migrations‐ und Globalisierungsforschung in passende
empirische Forschung übersetzt werden können.
Modul Methoden der empirischen Sozialforschung
Welche quantitativen und qualitativen Analyse‐ und Auswertungsverfahren gibt es? Was ist
Grounded Theory, was ist eine Lineare Regression? Welche Methode ist für welche Fragestel‐
lung sinnvoll?
In diesem Modul erlernen und vertiefen Studierende sowohl quantitative als auch qualitative
Forschungsmethoden. In einer Übersichtsveranstaltung werden grundlegende Kenntnisse zu
den wichtigsten quantitativen Verfahren vermittelt. Wenn die Studierenden gute Vorkennt‐
nisse in quantitativen Verfahren mitbringen, können sie alternativ vertiefte Kenntnisse mul‐
tivariater (Längsschnitt‐)Analysen erlernen. Wenn sie eine Vertiefung in qualitativen Metho‐
den wünschen, besteht in diesem Modul die Möglichkeit ein qualitatives Auswertungsverfah‐
ren wie u.a. Ethnographie, Grounded Theory oder Dokumentarische Methode zu praktizieren.
Die qualitativen Methodenkenntnisse werden jeweils zusammen mit ihrer Methodologie und
epistemologischen Position vermittelt, so dass die Studierenden nicht nur eigenständig empi‐
rische Analysen durchführen können, sondern sie auch in die Lage versetzt werden, Analy‐
sestrategien in der Fachliteratur vergleichend zu bewerten.
Modul Soziologische Theorie
Was sind zentrale wissenschaftstheoretische Positionen in der Soziologie? Wie verändern sich
Fragestellung und Forschungsdesign, je nachdem welche theoretische Perspektive eingenom‐
men wird?
Die beiden Seminare dieses Moduls vermitteln vertiefende Kenntnisse der zentralen wissen‐schaftstheoretischen und wissenschaftssoziologischen Grundlagen soziologischer Forschung und Kenntnisse darüber, wie soziologische Theorien empirische Sozialforschung strukturiert und wie empirische Forschung zur Bildung, Bestätigung oder Widerlegung soziologischer The‐orien beiträgt.
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Die Studierenden lernen die zentralen wissenschaftstheoretischen und wissenschaftssoziolo‐gischen Grundlagen sozialwissenschaftlicher Forschung kennen. Sie können vorhandene sozi‐ologische Theorien in ihrem Erklärungsanspruch und ihrer Erklärungsreichweite kritisch beur‐teilen und verfügen über die Kompetenz, den spezifischen Einfluss theoretischer Konzepte auf empirische Forschungsdesigns und empirischer Befunde auf soziologische Theoriebildung analysieren und produktiv nutzen zu können.
Modul Globalisierung und Arbeit
Stimmt es, dass Unternehmen mobiler sind als Menschen? Haben sich Arbeitsmärkte trans‐
nationalisiert oder werden sie primär immer noch auf nationaler Ebene reguliert? Warum ar‐
beiten Migrant*innen oft unter Qualifikation und in prekären Arbeitsmarktsegmenten?
Durch ein vertieftes Verständnis für soziale, politische, wirtschaftliche und/oder kulturelle
Globalisierungs‐ und Transnationalisierungsprozesse stellt dieses Modul Migration in einen
(welt‐)gesellschaftlichen Zusammenhang. Am Gegenstand Arbeit zeigt sich, wie sich histori‐
sche, institutionelle, ökonomische und kultursoziologische Perspektiven auf Globalisierung
und Migration ergänzen. Auch die Partizipation von Migrant*innen an den industriellen Be‐
ziehungen und die Beteiligung von Migrantenorganisationen an der (trans‐)nationalen Regu‐
lation von Arbeit sind wichtige Themen.
Modul Soziale Teilhabe und Transnationalisierung
Sind internationale Migrant*innen in jeder Hinsicht anders positioniert als Nichtmigrant*in‐
nen? Wie kommt es zu Benachteiligung und wie manifestiert sich diese? Wie genau verändert
sich soziale Teilhabe, wenn Menschen nationale Grenzen überschreiten? Sind Nachteile un‐
vermeidlich oder Folge (institutioneller) Diskriminierung? Verlieren Migrant*innen zwangläu‐
fig Ansprüche, die sie in ihrem Herkunftsland z.B. durch Sozialbeiträge erworben haben oder
transnationalisiert sich Sozialpolitik u.a. in der Europäischen Union?
Dieses Modul vermittelt ein vertieftes Verständnis dazu, was soziale Teilhabe bedeutet. Dafür
bieten die klassische Integrationsforschung, ihre kritische Rezeption und Weiterentwicklung,
sowie vergleichende Sozialpolitikforschung in transnationaler und globaler Perspektive wich‐
tige Anknüpfungspunkte. Die Studierenden erwerben vertiefte theoretische und empirische
Kenntnisse über Konzepte und Analyseperspektiven aus der Integrations‐ und Transnationali‐
sierungsforschung.
Modul Migration und Migrationsregime
Warum ist die Rede von der „Festung Europa“ irreführend, wenn man das europäische Mig‐
rationsregime beschreiben will? Warum nimmt Migration trotz restriktiver werdender Migra‐
tionspolitik seit den 1970er Jahren kontinuierlich zu? Inwiefern unterscheiden sich Migrati‐
ons‐ und Grenzregime im globalen Süden von denen im globalen Norden? Wie lassen sich
Migrationsentscheidungen erklären? Wie wirkt sich eine Migration auf andere Lebensberei‐
che von Individuen und ihren Familien aus? Welche Konzepte und Methoden sind für diesen
(transnationalen) Gegenstandsbereich soziologisch (und forschungsethisch) angemessen?
Anknüpfend an die klassische Migrationsforschung und ihre kritische Reflektion werden wei‐
terführende Konzepte sowie deren empirische Umsetzung in den Blick genommen. Das Modul
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vermittelt Kenntnisse über die Institutionen, die Migration regulieren und kontrollieren, aber
auch über die Strategien von Migrant*innen und ihre Selbstorganisation. Von zentraler Be‐
deutung ist in diesem Modul der Vergleich mit anderen Weltregionen, der u.a. auch durch
Veranstaltungen des Instituts für Ostasienwissenschaften vermittelt wird.
Modul Lehrforschungsprojekt
Wie geht das eigentlich, selbst empirisch forschen? Wie finde ich eine Frage, die zur Fachlite‐
ratur passt? Macht es Spaß, selbst Daten zu erheben oder ist es schwer, Zugang zum Feld zu
finden? Kann man auch in einem Lehrforschungsprojekt etwas Neues herausfinden?
Das Lehrforschungsprojekt zielt auf die Befähigung zu kompetenter sozialwissenschaftlicher
Forschungsleistung. Angeleitet und unterstützt durch die Lehrenden versetzt das Lehrfor‐
schungsprojekt die Studierenden in die Lage, einzeln oder in Forschungsteams eigenständig
Forschungsvorhaben zu entwickeln und zu bearbeiten. Des Weiteren soll die Veranstaltung
eine Praxismöglichkeit für projektbezogene Zusammenarbeit in der Sozialforschung anbieten.
Die Studierenden erlangen die Fähigkeit, angemessene Forschungsdesigns zu entwickeln und
in allen einzelnen Arbeitsschritten durchzuführen. Sie sammeln Erfahrung mit der Erhebung
und/oder Auswertung von Primärdaten und erhalten Einblick in die Anwendungsfelder ar‐
beitsbezogener Forschung. Sie entwickeln Fähigkeiten in der Teamarbeit und zur strukturier‐
ten Präsentation von Forschungsergebnissen.
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MA „Behavioural Data Science“ (BDS) Stand: 02.10.2019 Marcel Erlinghagen, Rainer Schnell, Petra Stein, Anja Steinbach Konzept In einer zunehmend komplexen und vernetzten Welt ist die methodisch fundierte Gewinnung und Analyse von Daten über die soziale Realität von wachsender Bedeutung. Hierbei steigt vor allem das Interesse an der Messung und Erfassung von Determinanten und Konsequenzen individuellen Verhaltens in Form objektiver sowie subjektiver Indikatoren. Sowohl an der Uni‐versität Duisburg‐Essen (UDE) als auch bei anderen universitären und außeruniversitären For‐schungseinrichtungen im In‐ und Ausland wächst entsprechend der Bedarf an einschlägig qua‐lifizierten Fachkräften, die in der Lage sind, auf Basis wissenschaftlich fundierter Methoden solche komplexen Daten zu erheben und zu analysierten. Dies soll der forschungsbezogene Studiengang MA Behavioural Data Science (BDS) am Institut für Soziologie der UDE adressie‐ren. Übergeordnetes Ziel des Studiengangs ist die exzellente Ausbildung wissenschaftlicher Nachwuchskräfte in der Anwendung fortgeschrittener Methoden der quantitativen empiri‐schen Sozialforschung. Damit verbunden ist nicht nur die Vermittlung entsprechender Tech‐niken der Datengewinnung und Datenanalyse. Vielmehr gilt es auch, die Absolventinnen und Absolventen zu befähigen, das Design von empirischen Studien hinsichtlich ihres Aussagege‐halts und der daraus abzuleitenden praxisrelevanten Schlussfolgerungen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Gegebenheiten und Veränderungen kritisch zu reflektieren. Im ersten Studienjahr liegen die Schwerpunkte auf der Vermittlung methodischer, analyse‐technischer sowie forschungspraktischer Kenntnisse und Fähigkeiten der Datenerhebung, des Datenmanagements und der Datenauswertung (Modul 2, 3 und 4). Zudem wird im ersten Stu‐dienjahr eine gemeinsame theoretische und konzeptionelle Basis vermittelt (Modul 1). Ziel ist, die Studierenden zu einer eigenständigen wissenschaftlichen Bearbeitung unterschiedlichster inhaltlicher Fragen zu befähigen, die soziale Tatbestände als Produkt eingeschränkt rationaler Individuen versteht (methodologischer Individualismus, Rational Choice Theorie) und deren Entscheidungen und Handlungen in unterschiedliche Kontexte eingebettet sind (Mehr‐Ebe‐nen‐Ansatz). Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Bedeutung des Lebensverlaufs ins‐besondere in Abhängigkeiten mit zurückliegenden Ereignissen sowie mit den Handlungen an‐derer Akteure („Linked Lives“) gelegt. Die forschungspraktische Umsetzung der in den Modu‐len 1 bis 4 vermittelten theoretischen und methodischen Fähigkeiten wird dann in einem zwei‐semestrigen Lehrforschungsprojekt (LFP) (Modul 5) erprobt und eingeübt. Das LFP soll inhalt‐lich ausgerichtet sein und kann Fragestellungen aus wechselnden Themenfelder (vorzugs‐weise zu Migration, Familie oder Arbeit) beinhalten. Ab dem zweiten Semester erfolgt dann sukzessive eine Spezialisierung in die beiden Schwer‐punkte „Survey Methodology“ (SME) und „Analyse sozialer Prozesse“ (ASP). Im Schwerpunkt SME werden fortgeschrittene Fähigkeiten im Bereich der Stichprobenziehung, dem Datenma‐nagement und des Datenhandlings von Survey‐Datensätzen vermittelt (Module 6‐SME und 7‐SME). Im Schwerpunkt ASP werden die Studierenden insbesondere in der praktischen Anwen‐dung quantitativer Analysemethoden ausgebildet, wobei eine theoriegeleitete Längsschnitt‐ und Verlaufsperspektive von zentraler Bedeutung ist (Module 6‐ASP & 7‐ASP). Inhaltlich bie‐ten sich Veranstaltungen aus den Bereichen Familie, Migration oder auch Arbeit an, da hier zentrale forschungspraktische Anwendungsfelder komplexer quantitativer Erhebungs‐ und Analysemethoden liegen.
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In Modul 8‐ASP bzw. 8‐SME sind dann berufsfeldspezifische Praktika vorgesehen. Im Schwer‐punkt ASP wird das Praktikum inhaltlich durch ein entsprechendes Seminar begleitet. Im Schwerpunkt SME ist hier stattdessen eine Vorlesung geplant, in der die praktische Anwen‐dung surveymethodischer Werkzeuge in einem interdisziplinären Umfeld wie der Epidemiolo‐gie als einem zentralen Berufsfeld exemplarisch vertiefend behandelt wird. Im dritten Semes‐ter erfolgt für alle Studierende die Teilnahme an einem Kolloquium, in dem die Masterarbeit konzeptionell vorbereitet wird, die schließlich im vierten und letzten Semester zu bearbeiten ist (Modul 9) Zielgruppe: Das Studienangebot zielt auf interne wie externe Bewerberinnen und Bewerber mit sozialwis‐senschaftlichem, politikwissenschaftlichem, demografischem, ökonomischem oder sozialsta‐tistischem BA‐Abschluss. Vermitteltes Qualifikationsprofil Im MA Behavioural Data Science (BDS) werden Qualifikationen vermittelt, die Absolventinnen und Absolventen befähigen, eigenständig Forschungsfragen zu entwickeln und mit Hilfe fort‐geschrittener Methoden der Erhebung und Auswertung quantitativer empirischer Daten zu beantworten. Die Verortung innerhalb der Soziologie ist dabei bestens geeignet, weil hier ent‐sprechende theoretische Konzepte und Modelle bereitstehen, die den Absolventinnen und Absolventen ein hervorragendes Rüstzeug für eine erfolgreiche Karriere in einem sich stets wandelnden, heterogenen und interdisziplinären Umfeld mitgeben. In einer zunehmend digi‐talisierten Welt wird die Nachfrage nach Spezialistinnen und Spezialisten wachsen, die auf Ba‐sis hervorragender methodischer Fähigkeiten valide Daten erheben bzw. aufbereiten und aus‐werten können, sich aber gleichzeitig auch der gesellschaftspolitischen Relevanz der so erho‐benen Informationen bewusst sind und diese kritisch reflektieren können. Eine gemeinsame Ausbildung von eher an erhebungsmethodischen Aspekten einerseits und eher auswertungs‐bezogenen Aspekten andererseits interessierten Studierenden bietet hier immense Vorteile. Zunehmend wird erwartet, dass Expertinnen und Experten nicht nur inhaltlich Daten auswer‐ten, sondern diese auch zuvor selbst erheben können. Umgekehrt wird aber auch erwartet, dass Fachleute für Erhebungsmethoden die Intentionen von Auftraggeberinnen und Auftrag‐gebern verstehen, um entsprechende Surveyinstrumente zu entwickeln bzw. einzusetzen. Zu‐dem bietet die Spezialisierung in SME und ASP hinreichende Optionen einer geschärften indi‐viduellen Profilbildung, eröffnet den Studierenden aber gleichzeitig enormes Potential, sich flexibel an sich verändernde Anforderungen zukünftiger Arbeitsmärkte anzupassen. Unabhän‐gig davon existiert auch an der UDE selbst ein wachsender Bedarf an entsprechend ausgebil‐deten Nachwuchskräften, der durch die Ausbildung an anderen Universität bislang nur unzu‐reichend gedeckt wird.
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Berufsfelder
Universitäre Forschungseinrichtungen
Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (z.B. GESIS, MPI für Gesellschaftsfor‐schung/für demografische Forschung)
Sozialwissenschaftliche Umfrageinstitute (z.B. infas, Kantar Public, forsa)
Amtliche Statistik (z.B. EU, Bund, Land, Kommunen)
Weitere staatliche Institutionen (z.B. BAMF, BMBF, Bundesinstitut für Bevölkerungsfor‐schung (BiB))
Marktforschung und Marketing Vergleichbare Programme Vergleichbare Programme, die eine integrierte Ausbildung fortgeschrittener Erhebungs‐ und Auswertungsmethoden der quantitativen sozialwissenschaftlichen Forschung mit gleichzeiti‐ger Möglichkeit der Schwerpunktsetzung und Profilbildung ermöglichen und zudem eine kri‐tische Auseinandersetzung mit inhaltlichen Ergebnis der Analyse zuvor erhobener Daten bie‐tet, existieren unseres Wissens nach in dieser Form derzeit in Deutschland nicht. Andere Uni‐versitäten bieten vor allem Ausbildungen, die sich insbesondere auf die Analyse von quantita‐tiven Daten beschränken, jedoch keine entsprechende Ausbildung zur Erhebung von Daten bieten, so z.B.
„Survey Statistics“ an der Universität Trier, Fakultät für Volkswirtschaftslehre,
„Survey‐Statistik“ an der Universität Bamberg, Fakultät Sozial‐ und Wirtschaftswissenschaf‐ten,
„Statistische Wissenschaften“ an der Universität Bielefeld, Fakultät für Wirtschaftswissen‐schaften.
„Methoden der Sozialforschung“, Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft Bereits in der Vergangenheit war das Angebot des bisherigen MA „Survey Methodology“ ein deutschlandweites Alleinstellungsmerkmal der Universität Duisburg‐Essen. Dieses Alleinstel‐lungsmerkmal wird durch den neuen Studiengang beibehalten, gleichzeitig jedoch die Attrak‐tivität des Standortes Duisburg‐Essen durch eine integrierte Ausbildung in Erhebungs‐ und Auswertungsmethoden mit der Möglichkeit entsprechender Schwerpunktsetzung und indivi‐dueller Profilbildung gestärkt. Zielgröße 25 pro Jahr bei Einschreibung im Wintersemester
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Verlaufsplan Modul 1‐5: Allgemeine Module MA‐BDS Modul 6‐8: Spezialisierungsmodule (Schwerpunkt ASP oder Schwerpunkt SME)
Semester 1 Semester 2 Semester 3 Semester 4
Modul 1: Theorie (S) Theorie I „Handlungstheorie“ (S) Theorie II „Lebensverl., Multi‐Level“
Modul 6‐ASP: fortgeschrittene Analysemethoden (S) fortgeschr. Methoden
Modul 6‐ASP: fortgeschrittene Analysemethoden (S) fortgeschr. Methoden
Modul 9: Abschlussmodul Masterarbeit
Modul 7‐ASP: Lebensverlaufsfor.(S) Lebensverlaufsforschung
Modul 7‐ASP: Lebensverlaufsfor. (S) Lebensverlaufsforschung
Modul 8‐ASP: Forschungspraxis (PV) Ber.feldbez. Praktikum (S) Begleitseminar
Modul 6‐SME: Design & Analyse kompl. Studien (S) Erhebungsmodi
Modul 6‐SME: Design & Analyse kompl. Studien (S) Sampling
Modul 7‐SME: Large Scale Sur. (S) Large Scale Surveys
Modul 7‐SME: Large Scale Sur. (S) Official Statistics
Modul 8‐SME: Forschungspraxis (PV) Ber.feldbez. Praktikum (V) Epidemiologie
Modul 2: Grundlagen Datenwiss. (S) STATA
Modul 2: Grundlagen Datenwiss.(S) Data Wrangling
MA Kolloquium
Modul 3: Survey Grundlagen (S) Grundkurs SM
Modul 3: Survey Grundlagen (S) Fragebogenkonstruktion
Modul 4: Datenanalyse (S) Multivar. Datenanalyse
Modul 4: Datenanalyse (S) Analyse von LS‐Daten
Modul 5: Lehrforschungsprojekt (Teil 1)
Modul 5: Lehrforschungsprojekt (Teil 2)
30 CP 30 CP 30 CP 30 CP
Gesamt: 120 CP
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Beschreibung der Module
Modul 1 „Theorie“
Da es sich um einen nicht‐konsekutiven Masterstudiengang handelt, sollen die theoretischen
Kenntnisse der Studierenden in diesem Modul eine gemeinsame Basis erhalten. Die Studie‐
renden erwerben grundlegende soziologische Kenntnisse, die für die Implementierung sozial‐
wissenschaftlicher Surveys relevant sind. Dies umfasst vor allem Handlungstheorien und
handlungsleitende sozialstrukturelle Rahmenbedingungen.
Modul 2 „Grundlagen Datenwissenschaft“
Die Studierenden erwerben die notwendigen technischen Kenntnisse für die Durchführung
anspruchsvoller Erhebungen und Analysen der empirischen Sozialforschung. Dazu gehört die
sichere Beherrschung eines modernen Datenanalysesystems (Stata) ebenso wie die Beherr‐
schung fortgeschrittener Techniken des Datenmanagements. Letzteres beinhaltet Umwand‐
lung, Bereinigung, Verknüpfung, Datenvisualisierung, Datenaggregation und auch Modellbil‐
dung und Klassifikation durch Machine Learning Algorithmen („Data Wrangling“).
Modul 3 „Survey Grundlagen“
Die Studierenden erwerben vertiefte Kenntnisse in den Kernbereichen der Umfrageforschung.
Neben der Konzeption von Erhebungen steht die Konstruktion der Erhebungsinstrumente auf
der Grundlage kognitiver Theorien und empirischer Ergebnisse zum Befragtenverhalten im
Mittelpunkt der Veranstaltungen. Die theoretisch erworbenen Kenntnisse werden in umfang‐
reichen, selbstständig zu lösenden Aufgaben angewandt und eingeübt.
Modul 4 „Datenanalyse“
Im ersten Teil des Moduls werden die Studierenden in die Analyse diskreter Daten eingeführt.
Dabei stehen die Grundprinzipien der multivariaten Modellierung und Modellprüfung im Mit‐
telpunkt. In der zweiten Lehrveranstaltung des Moduls werden die Studierenden an die Ana‐
lyse von Längsschnittdaten herangeführt.
Modul 5 „Lehrforschungsprojekt“
Das Lehrforschungsprojekt zielt auf die Befähigung zu kompetenter sozialwissenschaftlicher
Forschungsleistung. Angeleitet und unterstützt durch die Lehrenden versetzt das Lehrfor‐
schungsprojekt die Studierenden in die Lage, eigenständig Forschungsvorhaben zu entwickeln
und zu bearbeiten. Des Weiteren soll die Veranstaltung eine Praxismöglichkeit für projektbe‐
zogene Zusammenarbeit in der Sozialforschung anbieten. Die Studierenden erlangen die Fä‐
higkeit, angemessene Forschungsdesigns zu entwickeln und in allen einzelnen Arbeitsschritten
durchzuführen. Sie sammeln Erfahrung mit der Erhebung und/oder Auswertung von Primär‐
daten und erhalten Einblick in die Anwendungsfelder arbeitsbezogener Forschung. Sie entwi‐
ckeln Fähigkeiten in der Teamarbeit und zur strukturierten Präsentation von Forschungser‐
gebnissen.
Modul 6‐ASP „Fortgeschrittene Analysemethoden“
Den Studierenden werden Kenntnisse zu fortgeschrittenen Methoden der empirischen Sozial‐
forschung sowie ihre Anwendung anhand diverser statistischer Programmpakete vermittelt.
Es handelt sich hierbei um statistische Verfahren, die auf bereits vermittelten Kenntnissen aus
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den Veranstaltungen im Bereich der multivariaten Statistik und Längsschnittanalysen auf‐
bauen. Die Studierenden lernen unterschiedliche Methoden im Bereich der fortgeschrittenen
empirischen Sozialforschung kennen und auf inhaltliche Fragestellungen anzuwenden.
Modul 7‐ASP „Lebensverlaufsforschung“
Die Studierenden erzielen einen profunden Überblick über den Stand der quantitativen empi‐
rischen Forschung in wechselnden Themenfeldern (vorzugsweise in den Bereichen Familie,
Migration und Arbeit). Ziel ist es hierbei, neben der Generierung von Faktenwissen insbeson‐
dere die Herausforderungen in der Forschungspraxis zu erkennen und zu verstehen sowie Ant‐
worten auf folgende Fragen zu erzielen: Wie werden relevante Forschungsfragen formuliert
und theoretisch gerahmt? Wie kann eine praktikable Operationalisierung gelingen? Welche
Analyseverfahren bieten sich an und warum? Wie sind Studienergebnisse zu interpretieren
und zu bewerten? Durch die Verknüpfung mit dem bereits in anderen Modulen erzielten Wis‐
sen mit existierenden Forschungsarbeiten soll zudem eine kritische Auseinandersetzung mit
empirischen Befunden und ihrer Interpretation eingeübt werden.
Modul 8‐ASP “Forschungspraxis im Schwerpunkt ‚Analyse sozialer Prozesse‘”
Die Studierenden absolvieren ein Forschungspraktikum in einem Umfang von 240 Stunden.
Der Schwerpunkt liegt auf der eigenständigen Bearbeitung einer Teilforschungsfrage im Rah‐
men eines laufenden Projekts, wobei eine eigenständige Analyse unter Verwendung fortge‐
schrittener Methoden der quantitativen empirischen Sozialforschung durchgeführt werden
soll. Bei den Projekten sollte es sich um originäre Forschungsprojekte handeln, die an einer
wissenschaftlichen Einrichtung (z.B. Universität, außeruniversitäres Forschungsinstitut) ange‐
siedelt ist. Bei der durch die Studierenden selbständig durchzuführende Analyse sollte die Le‐
bensverlaufsperspektive klar erkennbar sein. Durch die Beteiligung an einem realen Projekt
wenden die Studierenden ihre Kenntnisse an und sammeln Praxiserfahrung. Die erarbeiteten
Befunde können sie schriftlich und mündlich systematisch darstellen.
Modul 6‐SME “Design & Analyse komplexer Studien”
Die Studierenden sollen die Vor‐ und Nachteile verschiedener Erhebungsmodi und Sampling‐
designs, sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen kennen lernen. In den Lehrveran‐
staltungen werden sowohl die theoretischen Grundlagen wie auch praktische Probleme, die
aus den verschiedenen Surveydesigns resultieren, behandelt.
Modul 7‐SME „Large Scale Surveys“
Die Studierenden erwerben Kenntnisse über die Fragestellungen, das Design, die Durchfüh‐
rung und die Analysemöglichkeiten umfangreicher nationaler und international vergleichen‐
der Erhebungen. Neben den zahlreichen Erhebungen der amtlichen Statistik (von der Einkom‐
mens‐ und Verbrauchsstichprobe bis zur Volkszählung) gehören die insbesondere europäisch
vergleichenden Studien wie die Eurobarometer, der ESS und die Arbeitskräftestichproben zu
den exemplarischen Beispielen. Diese Surveys liefern darüber hinaus unentbehrliche Eckwerte
für eigene Erhebungen (z.B. für die Berechnung von Gewichtungsfaktoren).
Modul 8‐SME „Forschungspraxis im Schwerpunkt Survey Methodology“
Die Studierenden erwerben Kenntnisse der Epidemiologie mit besonderer Betonung auf das
Design von verschiedenen Studientypen und dem Umgang mit jeweils dabei auftretenden
Störfaktoren. Die Studierenden sollen durch ein externes Praktikum mit den tatsächlichen
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Problemen der Feldarbeit in einem Projekt vertraut gemacht werden. Durch die Beteiligung
an einem realen Projekt wenden die Studierenden ihre Kenntnisse an und sammeln Praxiser‐
fahrung. Die erarbeiteten Befunde können sie schriftlich und mündlich systematisch darstel‐
len.
Modul 9 „Abschlussmodul“
Verfassen der Masterarbeit
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Leitfragen zu den MA‐Studiengängen Soziologie
Studiengangskonzept:
- Wie schätzen Sie das Konzept des Studiengangs vor dem Hintergrund des fachlichen Profils des
Instituts für Soziologie (IfS) ein? Ist das Konzept inhaltlich und strukturell schlüssig und nach‐
vollziehbar?
- Welche Besonderheiten bestehen im Vergleich zu Studienprogrammen ähnlicher Ausrichtung
(Profilierung / Alleinstellungsmerkmale, Forschungs‐und Lehrschwerpunkte,)?
- Wird das Profil im Aufbau des Studiengangs (Grundlagen, Vertiefung/Spezialisierung) konsis‐
tent abgebildet?
- Ist das Verhältnis von Profilierung bzw. spezifischen Modulen und Polyvalenzen zwischen den
Studiengängen ausgewogen?
- Gibt es Anregungen zur weiteren inhaltlich‐konzeptionellen Profilierung der Studiengänge?
(ggf. Anregungen zur Attraktivitätssteigerung, zur Stärkung von Forschungs‐und Praxisbezü‐
gen, etc.)
Qualifikationsziele / ‐profile:
- Wie werden die Qualifikationsziele des Studiengangs beurteilt?
- Berücksichtigen sie Anforderungen einschlägiger beruflicher Tätigkeitsfelder und aktuelle wis‐
senschaftliche Entwicklungen?
- Welche Kenntnisse und Fähigkeiten sollten ggf. im Studium stärker gefördert werden?
Studiengangstruktur:
- Sind die einzelnen Module inhaltlich sinnvoll aufeinander abgestimmt?
- Sind die Lehr‐/Lernformate geeignet, den Erwerb der angestrebten Kompetenzen zu unter‐
stützen?
- Welche Vermittlungsansätze und/oder Studienelemente können Kompetenzziele ggf. weiter
unterstützen?
Gesamtkonzept:
- Wie ist das geplante Studienangebot als Gesamtkonzept einzuordnen?
- Ist das Gesamtportfolio der MA‐Studiengänge des IfS vor dem Hintergrund des fachlichen Pro‐
fils des Instituts inhaltlich / konzeptionell schlüssig und nachvollziehbar?
- Sind aus externer Perspektive besondere Stärken und Schwächen in den Studienangeboten zu
erkennen, die in der weiteren Studiengangsentwicklung zu berücksichtigen sind?
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