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3. Auf Pharmazie beziigliehe. 455 Das Reagens yon PEssz besteht aus 1 g Dimethyl-para-aminobenzaldehYd, 5 ml 95~ Alkohol, 5 ml Wasser und 30 Tropfen Schwefelsgure; es ist monatelang haltbar. Die mit Antipyrin entstehende laehsrote Fgrbung ist mehrere Tage be- sti~ndig. Arbeitsweise: Man 15st das Antipyrin in einem kleinen Becherglas in wenig 95~oigem Alkohol, filtriert in ein KSlbehen, spiilt Becherglas und Filter mit Alkohol nach, bis die LSsung 10 ml betrggt. Nun fiigt man 0,7 ml des PEsEzschen Reagenses zu, schfittelt um, versehlieBt das KSlbchen und l~l~t 24 Std im Dunkeln bei + 20~ stehen. Man miBt danaeh die Intensiti~t der Fi~rbung im P~LFRICg- Photometer (Filter S 50) in Kfivetten yon 10 mm. Der Gehalt an Antipyrin wird einer Eichkurve entnommen, die mit AntipyrinlSsungen yon bekanntem Gehalt gewonnen wurde. Es empfiehlt sich, da die Bedingungen bei diesen Messungen sehr genau eingehalten werden miissen, mehrere Messungen gleichzeitig auszu- ffihren und fiir jede Reihe eine Xontrolle mit einer bekannten Menge Antipyrin (3 rag) vorzunehmen. -- Um in keimenden Samen und Pflanzenteilen, die mit Antipyrin-LSsungen behandelt wurden, die Mengen Antipyrin zu bestimmen, die unter verschiedenen Bedingungen absorbiert wurden, w~gt man 4--5 g der Probe ab, verreibt sie im MSrser rait wenig feinem Sand und troeknet durch Zusatz yon entw/~ssertem Natriumsulfat aus. Das erhaltene Pulver bringt man mit etwa 60 ml Chloroform in ein Flgschchen, schiittelt yon Zeit zu Zeit um und li~$t 48 Std stehen. ])ann entnimmt man 50 ml, verdampft das Chloroform, nimmt den Riickstand mit 95~oigem Alkohol auf und ffihrt wie oben besehrieben die Farbreaktion aus. A. G~On~A~N. Farbreaktionen des Copalquln-Rindenextrakts werden yon J. A. SC~ULDI~nE~ 1 mitgeteilt. Die Untersuehung war im Hinblick auf die Verfiilsehungen notwendig, die neuerdings Raucheropium mit sogenanntem Copalquin-Gummi erfiihrt, einem Produkt, das nach Gerueh, Farbe, Konsistenz und sonstigem Aussehen dem Opium gleicht. Zur Durchfiihrung der qualitativen Prfifung wurden 15 Sorten Rohopium untsr- schiedlicher Herkunft herangezogen und versehiedene Sorten Copalquin-C~ummi. Die Reaktion mit Ammoniak, l~oiger NaOH-, gesgttigter Ca(OH)2-LSsung, kon- zentrierter Schwefcls~ure, konzentrierter Salzsgure, 85% iger Phosphors~ure, LAsoss l~eagcns (1 g Ammoniumselenit in 20 m] konzentrierter Schwefels/~ure) wurden durch direkte Zugabe zum festen Material ausgefiihrt. Copalquin-Gummi ist in ka]ten Alkalien sofort 15s!ich, die LSsung ist klar und tief brgtmlich-gelb gefiirbt. Die Opiumsorten sind viel weniger lSslich, die Farbe heller und zumeist sehmutzig- triibe. Xonzentrierte Schwefelsg~re gibt mit dem Gummi eine rosa bis tiefrote Farbe, die beim Verdiinnen mit Wasser rosa wird. Opium liefert mit konzentrierter Sehwefels/~ure gelbe bis braune ]~rbungen, Aueh die anderen vorgenannten kon- zentrierten Sguren verursachen rosa- bis fuchsinige l~grbungen beim Copalquin- Extrakt, wg~hrend Opium tiefgelbe Fgrbungen zeigt. Eine verdiinnte wgBrige LSsung yon Eisen(III)-ammoniumsulfst gibt mit Copalq~.in-Extrakt {wi~Brige LSsung) grfin]ich-braunen, Opium einen rotbraunen Niederschlag. L4so~s Reagens ]iefert entgegengesetzt gef/~rbte Niedersch]~ge mit den Drogen. Zur Ausffihrung der ]~eaktion mit in Petrolgther geliistem Jod werden die Proben in Petrol~ther gelSst und das Reagens dem Fi]trat zugesetzt. Gemisehe yon Copalquin-Rindenextrakt und Opium werden auf Grund des ~orphingehalts festgestellt, der Rosa- und ]~otfgrbung mit Schwefel-, Salz- und Phosphors/~ure, we]ehe Reaktion auf Cop~lquin hinweist. Zunehmende LSslichkeit in Alkalien und tiefgelbe Fgrbung zeigt Verfi~lschung mit Copalquin-Extrakt- 15sungen. Misehfarbreaktionen, verglichen mit Standard-Prgparaten, zeigen ebenfalls 1 j. Amer. pharmaeeut. Assoc. Seient. Ed. 88, 292 (1949).

Farbreaktionen des Copalquin-Rindenextrakts

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Page 1: Farbreaktionen des Copalquin-Rindenextrakts

3. Auf Pharmazie beziigliehe. 455

Das Reagens yon PEssz besteht aus 1 g Dimethyl-para-aminobenzaldehYd, 5 ml 95~ Alkohol, 5 ml Wasser und 30 Tropfen Schwefelsgure; es ist monatelang haltbar. Die mit Antipyrin entstehende laehsrote Fgrbung ist mehrere Tage be- sti~ndig. Arbeitsweise: Man 15st das Antipyrin in einem kleinen Becherglas in wenig 95~oigem Alkohol, filtriert in ein KSlbehen, spiilt Becherglas und Filter mit Alkohol nach, bis die LSsung 10 ml betrggt. Nun fiigt man 0,7 ml des PEsEzschen Reagenses zu, schfittelt um, versehlieBt das KSlbchen und l~l~t 24 Std im Dunkeln bei + 20 ~ stehen. Man miBt danaeh die Intensiti~t der Fi~rbung im P~LFRICg- Photometer (Filter S 50) in Kfivetten yon 10 mm. Der Gehalt an Antipyrin wird einer Eichkurve entnommen, die mit AntipyrinlSsungen yon bekanntem Gehalt gewonnen wurde. Es empfiehlt sich, da die Bedingungen bei diesen Messungen sehr genau eingehalten werden miissen, mehrere Messungen gleichzeitig auszu- ffihren und fiir jede Reihe eine Xontrolle mit einer bekannten Menge Antipyrin (3 rag) vorzunehmen. - - Um in keimenden Samen und Pflanzenteilen, die mit Antipyrin-LSsungen behandelt wurden, die Mengen Antipyrin zu bestimmen, die unter verschiedenen Bedingungen absorbiert wurden, w~gt man 4--5 g der Probe ab, verreibt sie im MSrser rait wenig feinem Sand und troeknet durch Zusatz yon entw/~ssertem Natriumsulfat aus. Das erhaltene Pulver bringt man mit etwa 60 ml Chloroform in ein Flgschchen, schiittelt yon Zeit zu Zeit um und li~$t 48 Std stehen.

�9 ])ann entnimmt man 50 ml, verdampft das Chloroform, nimmt den Riickstand mit 95~oigem Alkohol auf und ffihrt wie oben besehrieben die Farbreaktion aus.

A. G~On~A~N.

Farbreaktionen des Copalquln-Rindenextrakts werden yon J. A. SC~ULDI~nE~ 1 mitgeteilt. Die Untersuehung war im Hinblick auf die Verfiilsehungen notwendig, die neuerdings Raucheropium mit sogenanntem Copalquin-Gummi erfiihrt, einem Produkt, das nach Gerueh, Farbe, Konsistenz und sonstigem Aussehen dem Opium gleicht.

Zur Durchfiihrung der qualitativen Prfifung wurden 15 Sorten Rohopium untsr- schiedlicher Herkunft herangezogen und versehiedene Sorten Copalquin-C~ummi. Die Reaktion mit Ammoniak, l~oiger NaOH-, gesgttigter Ca(OH)2-LSsung, kon- zentrierter Schwefcls~ure, konzentrierter Salzsgure, 85% iger Phosphors~ure, LAsoss l~eagcns (1 g Ammoniumselenit in 20 m] konzentrierter Schwefels/~ure) wurden durch direkte Zugabe zum festen Material ausgefiihrt. Copalquin-Gummi ist in ka]ten Alkalien sofort 15s!ich, die LSsung ist klar und tief brgtmlich-gelb gefiirbt. Die Opiumsorten sind viel weniger lSslich, die Farbe heller und zumeist sehmutzig- triibe. Xonzentrierte Schwefelsg~re gibt mit dem Gummi eine rosa bis tiefrote Farbe, die beim Verdiinnen mit Wasser rosa wird. Opium liefert mit konzentrierter Sehwefels/~ure gelbe bis braune ]~rbungen, Aueh die anderen vorgenannten kon- zentrierten Sguren verursachen rosa- bis fuchsinige l~grbungen beim Copalquin- Extrakt, wg~hrend Opium tiefgelbe Fgrbungen zeigt. Eine verdiinnte wgBrige LSsung yon Eisen(III)-ammoniumsulfst gibt mit Copalq~.in-Extrakt {wi~Brige LSsung) grfin]ich-braunen, Opium einen rotbraunen Niederschlag. L4so~s Reagens ]iefert entgegengesetzt gef/~rbte Niedersch]~ge mit den Drogen. Zur Ausffihrung der ]~eaktion mit in Petrolgther geliistem Jod werden die Proben in Petrol~ther gelSst und das Reagens dem Fi]trat zugesetzt.

Gemisehe yon Copalquin-Rindenextrakt und Opium werden auf Grund des ~orphingehalts festgestellt, der Rosa- und ]~otfgrbung mit Schwefel-, Salz- und Phosphors/~ure, we]ehe Reaktion auf Cop~lquin hinweist. Zunehmende LSslichkeit in Alkalien und tiefgelbe Fgrbung zeigt Verfi~lschung mit Copalquin-Extrakt- 15sungen. Misehfarbreaktionen, verglichen mit Standard-Prgparaten, zeigen ebenfalls

1 j . Amer. pharmaeeut. Assoc. Seient. Ed. 88, 292 (1949).

Page 2: Farbreaktionen des Copalquin-Rindenextrakts

456 Bericht: Spezielle analy~ische Methoden.

die Verf~lschung an. l~ohopium, mit Copalquin-Extrakt gemischt, ist durch die positive Reaktion auf Morphin und dutch die Orangef~rbung des Petroli~ther- Jod-Reagenses gekennzeichnet, w~hrend Raueheropium diese Reaktion nicht gibt. Die erw~hnte Orangefarbung bei Abwesenhcit yon Morphin deutet auf ein Gemisch mit Opiumriickst~nden. H. :FREYTAG.

l~iir den tgachweis and die quantitative Bestimmung ~on Santonin schl~gt N. A. Q.azlL~AsJ~ ~ folgende Priifungsmethoden vor: 1. Qualitutiv: 0,5 g gepulverte Droge wird mit 5 ml Benzol 5 min geschiittelt, dann filtriert. Das :Filtrat wird in einer Porzellanscbale zur Trockne eingedampft. Man l~Bt mm 2--3 Tropfen Kalium- methylat (5 g kleingeschnittenes Kaliam in 50 g Methanol am Rfickflul3kfihler 15sen) an den Rand des P~fickstand.s fliel3en und erw/~rmt, abermals auf dem Wasser- bad. Santoninhaltiges Material ruff eine orangerote, blur- oder karminrote :F~rbung hervor; demgegentiber ergehen santoninfreie Drogenauszfige ockerfarhene, gelb- crier dunkelbraune Farben, niemals aber ]~otf/trbungen. Diese Ergehnisse sind eindeutiger Ms solehe mit alkoholiseher Kalilauge and warden durch die neu ent- wicke]te quantitave Bestimmung best~tigt: Man vermischt 15 g rein gepulverte Droge im 500 ml-Scheidetrichter mit 1,5 g gepulvertem wasserfreiem Natrium- carbonat, schfittelt einige Minuten mit 15 ml 15~oiger Ammoniakl6sung, gibt dann 150 ml Benzol zu, schfittelt w~hrend 3 Std h~ufig, laBt fiber Nacht stehen, schfittelt dann abermals 15 rain und filtriert nach halbstfindigem Absetzen durch benzolbefeuchtete ~r in einen 1(;0 ml-MeBzylinder. 100 ml :Filtrat ( = 10 g ])roge) werden im Destillierkolben auf 15 ml eingeengt~ und dann im Becherglas zur 'lu eJngedampft. Der l{iickstand wird mit 110 ml 5%igem, frisch hergestelttem and filtriertem Barytwasser fiir 20 rain im W~sserbad ~uf 60--70 ~ unter gutem Umrfihren erwfirmt. Von dem abgeschiedenen gelb- bis dunkelgrfinen Harz filtriert man dutch ein angefeuchtetes Doppelfilter, spiilt 2real mit heil3em Wasser nach, s~iuert das :Filtrat mit verdiinnter Salzs~ure in geringem Uberschul~ an and hMt darauf unter Umrfihren 20 rain im Wasserbad auf 60--70 ~ Nach 15 rain priift man mit Kongopapier auf minerMsaure Reaktion und gibt gegebenenfalls noch 1--2 ml S~ure zn. Iqach dem Abkfihlen schfittelt man im Scheidetrichter nacheinander mit 25, 20, 15 und 10 ml Chloroform aus, /il~riert die Chloroformphase durch einen chloroformfeuchten Wattebausch in einen E~n~M~-~nR-Kolben und dampft d~rin zum SchluI~ unter Luftdurchbl~sen zur Trockne. Der Rfickstand wird mit 50 ml ]5-(C~w.)~oigem Athanol am Rfickflu[L kiihler ausgekocht and hei~ filtriert. Ko]ben und :Filter werden 3real mit 5 m! warmem 15%igem ~thanol ausgewachsen, das :Filtrat wird mit 50 mg Kieselgur und 50 lag Tierkohle 10 rain am RiicldtuI~kfihler erhitzt, um Harze and Kolloide zu beseitigen, hei8 in eine Krystallisierschale filtrier~, Rfickstand und :Filter werden 3real mit 5 nil des 15~oigen ~thanols nachgew~schen und zur Krystallisation gebracht (ira Dunkeln bei 15--17 ~ im Verlauf yon 2~ Std). Die S~ntoninkrystalle werden dann auf einem gewogenen Filter gesammelt, 2real mit J~thanol gewaschen, bei 100--105 ~ getrocknet und gewogen. A]s LSslichkeitskorrektur werden 0,0064 g Santonin zugez~hlt. Gegenfiber den friiheren Verfahren mit dem gleiehen Drogen- materiM liefert diese Methode bessere Werte nnd ein reineres Produkt (]~p. 171 bis 173~ W. H~lV~i~.

l~iir die spektrophotometrisehe Bestimmung yon lCutin and Quereetin in Mi- sehungen schl~gt R. V. S w A ~ ~ ein verbessertes Schnellverfahren vor, das ffir Reihenuntersuchungen geeignet ist. Gemessen wird bei den Wellenl~ngen 347, 362,5 and 375 m/~ unter Verwendung einer UV-Lumpe, 1 cm-Zelle und l~ot-

J. of Pharmacy a. :Fharmacol. 8, 105 (1951). J . of Pharmacy 1, 323 (1949).