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3 2 CAD CAM 5-6/2009
METHODEN NC-PROGRAMMIERUNG
DURCHGÄNGIGER WORKFLOW.Getriebe und Achsen für Traktoren,Bagger oder Gabelstabler sind dasMetier des Unternehmens ZF Pas-sau. Innerhalb der ZF Fried-richshafen AG verantwortet es dasSegment Arbeitsmaschinen-An-triebstechnik und Achssysteme. Anzwölf Standorten entstehen inKleinserienfertigung Aggregate wiedas stufenlose Ergopower-Getriebe.
Die Bearbeitung übernehmen600 CNC-Maschinen, auf denensich pro Tag etwa 800 Rüstvorgängemit dem Wechsel von Werkstücken,-zeugen, Vorrichtungen und NC-Programmen vollziehen.
2007 schaffte sich das Unterneh-men das 3D-CAM-System Edgecamvon Planit an. Man geht davon aus,dass die 3D-Programmerstellungfür sämtliche CNC-Drehmaschi-nen und Bearbeitungszentren imJahr 2010 abgeschlossen sein wird.Des Weiteren baut die Firma dasBetriebsmittelverwaltungssystemFATool von FASys zum 3D-Tool-management aus.
Der Einsatz eines 3D-NC-Simu-lationsprogramms soll die Prozess-kette schließen, mit der von nun annahezu kollisionsfreie NC-Pro-gramme erstellt werden. Diese wer-den über die DNC-Software FAPcd
an die Maschinen übergeben, las-sen sich aber ohne Einfahrzeitenstarten.
Mit dem 3D-Ausbau möchte ZFPassau seine Prozesse beschleuni-gen und den Workflow zwischenKonstruktion, Fertigungsplanungund NC-Programmierung durch-gängig gestalten. Einen maßgeb-lichen Anteil an der Umsetzung derProzesskette hat die Produktions-service-Abteilung von Peter Robl.In Zusammenarbeit mit der Ferti-gung entstehen hier Konzepte zurProzessoptimierung.
Unter der Leitung von MaxWeishäupl führten die Mitarbeiter
F AT o o l u n d E d g e c a m i n t e r a g i e r e n
3D-Prozesskette beschleunigt NC-ProgrammierungMit dem Ausbau der Betriebsmittelver waltung zum 3D-Toolmanagement und der Einführung ei-
nes 3D-CAM-Systems setzt ZF Passau in seiner Fertigungsplanung durchgängig auf dreidimen-
sionale Prozesse. Jetzt nämlich lassen sich NC-Programme anhand von existierenden 3D-CAD-
Modellen transparent erstellen. Ullrich P. Weber, freier Autor
Reell und virtuell – die Dreh- und Fräsbear-
beitung eines Traktorengehäuses.
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auch das Benchmark-Verfahrenzum neuen CAM-System durch,dessen Leistung sich vor allem ander Integrationsfähigkeit in dievorhandene Systemarchitektur be-misst. Letztere beinhaltet das nähe-re Produktionsumfeld (Pro/E, FA-Tool) sowie die Anbindung an dasstandortlogistische ERP-System(SAP) und die ZF-Stammdatenver-waltung Axalant. Derzeit begleitendie Ingenieure die Einführung derneuen Systemkonfiguration.
Peter Robl und seine Mitarbeitersind auch in die Harmonisierungs-bestrebungen der ZF-Gruppe ein-gebunden. Deren Ziel ist es, auf derBasis von gleichen oder kompati-blen Standards mit allen Standor-ten zu kommunizieren.
Die unternehmensweite Einfüh-rung des PDM-Systems Axalant inden späten 1990er-Jahren wurdezum Anlass genommen, historischbedingte Standortdifferenzen zu-gunsten der einheitlichen Datenbasisaufzuheben. Heute realisiert sind ei-ne standardisierte Zeichnungsver-waltung, die Möglichkeit der univer-sellen Verwendung von identischenBauteilen, die Vereinheitlichung vonBetriebsmitteln und ihrer Doku-mentation sowie die Nutzung derWerkzeugbeschreibung DIN 4000,an deren Entwicklung und Umset-zung ZF mitwirkte.
Von Zeichnungen verabschiedetFrüher waren die Produk-tionsplaner auf die 2D-Zeichnungsebene ange-wiesen gewesen, da dasdamals verwendete 2D-CAM-System die CAD-Daten nicht verarbeitenkonnte. Indem das neue3D-CAM-System Edge-cam nicht über eineSchnittstelle, sonderndank des integrierten Pro-gramms Solid Machinistmit Pro/Engineer vonPTC verbunden ist, lassensich heute CAD-Modelledirekt übernehmen.
Des Weiteren bietet EdgecamMöglichkeiten zur Rationalisierungeines jeden Bearbeitungsvorgangs.Dank der vollen Assoziativität zumCAD-Modell ist für eine fehlerfreieDatenübernahme in Edgecam ge-sorgt. Alle vom Konstrukteur hin-terlegten Informationen werdeneingelesen, fertigungstechnisch in-terpretiert und zu Arbeitsschrittfol-gen verknüpft, die der Planer über-nehmen oder weiterbearbeitenkann. Gängige Teilefamilien lassensich per Makrosprache zu standar-disierten, übertragbaren Bearbei-tungsmodellen zusammenfassen.Auch Neuteilbearbeitungen, die auf
ähnlichen, bereits existierendenBauteilen aufbauen, werden verein-facht. Die Vorläufer dienen als Vor-lage, die nur noch angepasst wer-den muss. So ist ZF Passau nichtmehr auf Zeichnungen angewiesen,die das Riskio einer fehlerhaftenDatenübertragung bergen.
Die für die Bearbeitung notwen-digen Tools werden von FATool, derBetriebsmittel- und NC-Verwal-tung, bereitgestellt. Dank der Di-rektschnittstelle können alle10 000 Komplettwerkzeuge nahtlosübernommen werden. Der Pro-duktionsplaner startet das CAM-System in FATool und erhält per
NC-PROGRAMMIERUNG METHODEN
Seit 2005 ist FATool, der systeminte-
gratorische Dreh- und Angelpunkt
der Prozesskette, in Passau im Ein-
satz. Das Programm stellt nicht nur
den gesamten fertigungsrelevanten
Hard- und Software-Bestand bereit ,
sondern kommuniz iert auch bidirek-
tional mit der Standortlogistik sowie
mit dem PDM-System Axalant. Jeder
NC-Datensatz wird von FATool in al-
len Versionen archiviert, um jeder-
zeit zur Verfügung zu stehen.
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METHODEN NC-PROGRAMMIERUNG
Eingabedialog aus dem klassifizier-ten Bestand an Maschinen, Spann-mitteln, Vorrichtungen und Werk-zeugen die für seine Fertigungsauf-gabe benötigten Betriebsmittel pas-send bereitgestellt.
Komplettwerkzeugmodelleleicht erstellenMithilfe des 3D-Toolmanagement-Moduls von FATool lassen sich pro-grammier- und simulationsgerech-te Komplettwerkzeugmodelle pro-blemlos erstellen. Hinterlegte Vor-lagen, sogenannte ›Mastermodelle‹,helfen beim Konfigurieren vonWerkzeugbestandteilen anhandvon Sachmerkmalleisten nach DIN4000. Unterstützt durch definierte
Trennstellen baut sie das in FAToolintegrierte CAD-Programm Pro/Ezusammen und übergibt sie an dasCAM- und NC-Simulationssystem.
Seit 2005 ist FATool, der system-integratorische Dreh- und Angel-punkt dieser Prozesskette, in Passauim Einsatz. Das Programm stelltnicht nur den gesamten fertigungs-relevanten Hard- und Software-Be-stand bereit, sondern kommuni-ziert auch bidirektional mit derStandortlogistik (ERP/ SAP) sowiemit Axalant. Jeder NC-Datensatzwird von FATool in allen Versionenarchiviert, um jederzeit zur Verfü-
gung zu stehen. Gleiches gilt fürden DNC-Betrieb. Sobald der Wer-ker an der Maschine eine Pro-grammkorrektur vornimmt, er-folgt eine Rückmeldung an FATool.
Das fertige NC-Programm wirdim abschließenden Postprozessor-lauf in die Maschinensprache derfür die Bearbeitung ausgewähltenMaschine übersetzt. Dafür stehenin Edgecam integrierte Postprozes-soren bereit, die ohne Zwischen-File aus dem Programm lesen unddie Übertragung sicherstellen.
In einem standardisierten, ZF-internen Maschinencode, der sich
an der DIN 66025 orientiert, erfolgtdie NC-Programmausgabe in derFertigung. So können die Nutzerverschiedene Maschinentypen be-dienen. Beim Entwickeln und An-passen der Postprozessoren wirdZF von Spezialisten des Edgecam-Distributors Wecomp Competencein Processes, Saarlouis, unterstützt.
Des Weiteren stehen auf Initiati-ve der Produktionsservice-Abtei-lung standardisierte Postprozesso-ren bereit, die je auf eine Gruppevon Werkzeugmaschinen mit ähn-licher Kinematik zugeschnittensind. Dies ermöglicht es den Pla-nern, Bearbeitungen oder NC-Pro-gramme auf eine andere Maschinezu verlagern.
Letzter Schritt ist die Kollisions-prüfung im nachgeschalteten Si-mulationsprogramm. Dann wirddas NC-Programm in FATool abge-legt. Die DNC-Software FAPcd, diedie Verbindung aller Maschinenmit der BetriebsdatenverwaltungFATool herstellt, überträgt NC-Pro-gramme und Werkzeug-Ist-Datenan die CNC-Maschinen. Innerhalbder Fertigungsinseln übernehmenStandard-PCs die Leitstandfunk-tion, auf denen Anwender ihre Pro-gramme einsehen und auf die Ma-schinen transferieren können. JRü
Die mit Edgecam simulierte Aufspann-Situation.
NC-Programmverwaltung in FATool.
www.fasys.de /www.wecomp.de / www.zf.com Diesen Artikel finden Sie auf unserer Homepagewww.cad-cam.de unter der Dokumenten-nummer CC110038.
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