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Faust I Der Tragödie Erster Teil Kulturportfolio Deutsch Spindler Manuela 4dk Hak Ried im Innkreis

Faust I - Web viewHier finden Sie einige Texte über das Buch „Faust I – Der Tragödie erster Teil“. Alle Texte, außer der Biographie, wurden von mir selbst verfasst

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Faust IDer Tragödie Erster Teil

Kulturportfolio DeutschSpindler Manuela4dk Hak Ried im Innkreis

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INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort..............................................................................................................................2

Inhaltsangabe.....................................................................................................................3

Charakterisierungen............................................................................................................4

Interpretationen.................................................................................................................5

Literatur-Reflexion..............................................................................................................6

Szenenerweiterung.............................................................................................................7

Biographie Johann Wolfgang von Goethe...........................................................................7

Vergleich mit Buch „Angst“.................................................................................................8

Literaturverzeichnis.............................................................................................................8

VORWORT

Liebe Leserinnen und Leser meines Blogs.

Hier finden Sie einige Texte über das Buch „Faust I – Der Tragödie erster Teil“. Alle Texte, außer der Biographie, wurden von mir selbst verfasst. Die Inhaltsangabe war nicht sehr schwer zu verfassen. Ich habe mich allerdings nur auf die Hauptaspekte im Buch konzentriert und genauere Details und Szenenbeschreibungen weggelassen.Die beiden Hauptpersonen, Faust und Gretchen, waren nicht sehr schwer zu charakterisieren. Die Hauptcharakterzüge waren in der Handlung des Buches leicht zu erkennen.Bei den Interpretationen gab es allerdings Probleme. Es gibt die verschiedensten Ansichten der „Gelehrtentragödie“ und der „Gretchentragödie“. Ich habe versucht, meinen eigenen Blickpunkt zu finden und die geforderten Aufgaben so gut wie möglich zu erledigen.Der leichteste Punkt waren eindeutig die eigene Meinung zum Buch und eine selbst erfunden Szenenerweiterung am Ende von Vers 3520.Die Biographie wurde, wie bereits erwähnt, nicht von mir selbst geschrieben. Ich habe den Lebenslauf von Johann Wolfgang von Goethe aus der Internetseite http://frankfurt-interaktiv.de/frankfurt/kultur/goethe/goethe.html kopiert.Im letzen Jahr mussten wir das Buch „Angst“ von Stefan Zweig lesen. Wenn man genauer über die Inhalte der beiden Bücher genauer betrachtet, findet man einige Parallelen. Mehr darüber können Sie im vorletzten Punt meines Beitrages lesen.

Ich hoffe, ich kann Ihnen das Buch „Faust I“ mit meinen Texten etwas näher bringen und wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Lesen meines Beitrages.

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INHALTSANGABE

Das Buch „Faust I“ wurde von Johann Wolfgang von Goethe geschrieben. Es spielt im Spätmittelalter und gehört zur Textsorte Tragödie. Die Hauptpersonen sind Faust, Gretchen und Mephistopheles.

Das Buch beginnt mit dem Prolog im Himmel. Mephistopheles, im Buch der Teufel, und Gott gehen eine Wette ein. Mephisto will Faust dazu verführen, vom rechten Weg abzukommen.In der nächsten Szene sitzt Faust in seinem Studierzimmer und liest in seinen Büchern. Faust hat viele Studien abgeschlossen und bezeichnet sich selbst als allwissend. Doch die Frage, was die Welt im inneren zusammenhält, beschäftigt ihn sehr und er findet einfach keine Antwort. In seiner Verzweiflung beschließt Faust, sich das Leben zu nehmen. Als er das Gift schlucken will, hört er plötzlich die Osterglocken. Diese halten ihn von seinem Selbstmordversuch ab. Als Faust und sein Schüler Wagner am nächsten Tag einen langen Spaziergang machen, folgt ihnen ein schwarzer Pudel. Faust beschließt, ihn mitzunehmen. Wieder zu Hause angekommen, versucht Faust, das Johannesevangelium zu übersetzten. Der schwarze Pudel sitzt bei ihm im Zimmer und entpuppt sich später als Teufel. Nach einem kurzen Gespräch gehen die Beiden eine Packt ein. Mephisto muss Faust sein ganzes Leben lang seine Wünsche erfüllen. Im Gegenzug erhält der Teufel die Seele von Faust, wenn er stirbt oder den Satz: „Verweile Stunde, du bist so schön.“ sagt. Die Beiden gehen in Auerbachs Keller. Mephisto zaubert, wie gewünscht, Wein auf jeden Tisch. Als er diesen aber zu Feuer macht, wollen ihn einige Studenten umbringen. Nur mit Hilfe von Zauberei kann er sich und Faust aus dem Keller retten.Die nächste Szene spielt in der Hexenküche. Faust soll einen Trank zu sich nehmen, der ihn jünger erscheinen lässt. Auf diese Art und Weise soll er für jede Frau begehrenswert wirken. Auf der Straße erblickt Faust dann Gretchen. Das Mädchen gefällt Faust sofort und er will sie begleiten. Doch Gretchen ist sehr gläubig und weist Faust zurück. Faust ist enttäuscht und forder von Mephisto, Gretchen noch heute zu seiner Geliebten zu machen. Obwohl Mephisto beteuert, keine Gewalt über das Mädchen zu haben, weiß er, dass er mit Geduld und List das Mädchen für Faust gewinnen kann.Am Abend fragt sich Gretchen, wer wohl der Mann auf der Straße gewesen ist. Als sie den Raum verlässt, kommen Faust und Mephisto in ihr Zimmer. Faust plagt das schlecht Gewissen, da sie ohne Gretchens Wissen ins Zimmer gegangen sind. Bevor die Beiden den Raum wieder verlassen, legt Mephisto ein Schmuckkästchen in den Schrank von Gretchen. Am Abend findet Gretchen das Kästchen und rätselt, von wem es wohl sein mag.Gretchens Mutter hat den Schmuck dem Pfarrer übergeben. Nun wünscht sich Faust ein noch wertvolleres Geschenk für Gretchen. Außerdem soll Mephisto sich mit Gretchens Nachbarin und Vertrauten anfreunden. Als Gretchen den noch wertvolleren Schmuck entdeckt, geht sie zu Marthe, ihre Nachbarin. Diese fordert Gretchen auf, den Schmuck nicht der Mutter zu zeigen.Marthes Mann ist verschollen. Diese Gelegenheit nutzt Mephisto aus und erzählt ihr, dass ihr Mann verstorben ist.Mephisto eilt zu Faust und sagt ihm, dass die Nachbarin eine mögliche Komplizin sein könnte. Dafür müsse er heute Abend den Tod von Marthes Mann bezeugen. Faust ist von der Lüge nicht überzeugt. Mephisto verhöhnt ihn wegen seiner Doppelmoral, woraufhin Faust aus Ärger der Lüge zustimmt. Wie vereinbart treffen sich alle am Abend. Gretchen und Faust kommen sich näher und schließlich küssen sie sich in einem Gartenhäuschen. Die Beiden werden von Mephisto gestört und Faust muss Gretchen alleine zurück lassen. Gretchen versteht nicht, was Faust an ihr findet, erwidert aber seine Zuneigung.Gretchen kann nur noch an Faust denken. Ihr fällt allerdings auf, dass Faust nur wenig Bezug zur Kirche und zur Religion hat. Dies stellt für sie ein Problem dar, weil nach ihr die Religion nicht in Frage gestellt werden darf. Als Gretchen ihn darauf anspricht, versucht er, sich aus der Situation herauszureden. Er meint, dass jeder auf seine eigene Art und Weise darüber denken dürfe.Faust sagt Gretchen, dass er mit ihr schlafen will. Diese erklärt ihm aber, dass die Mutter immer im Haus ist. Faust erhält von Mephisto ein Mittel, dass Gretchen ihrer Mutter geben soll. Gretchen

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dosiert das Schlafmittel für die Mutter allerdings zu stark und tötet ihre Mutter. Sie begreift, dass sie eine schwere Sünde begangen hat.Valentin, ein Soldat und Gretchens Bruder, hat von ihrer Tat gehört und schämt sich für sie. Vor dem Haus will er auf den Verführer warten und ihn umbringen. Als Mephisto und Faust zu Gretchen wollen, kommt es zum Kampf zwischen Faust und Valentin. Nur mit Hilfe von Mephistos Zauber, kann Faust den Soldaten besiegen. Gretchen eilt zu ihrem sterbenden Bruder. Dieser beschimpft sie aber aufs Übelste und kurz bevor er stirbt, bezeichnet er sie als Hure. Faust und Mephisto fliehen aus der Stadt.Gretchen bemerkt einige Zeit später, dass sie schwanger ist.Mephisto überredet Faust, an der Walpurgisnacht teilzunehmen. Doch alle Versuche von Mephisto, Faust auf andere Gedanken zu bringen, scheitern.Eines Tages erfährt Faust, dass Gretchen aus Verzweiflung ihr gemeinsames Kind umgebracht hat. Nun sitzt sie im Kerker und wartet auf ihre Hinrichtung. Faust fordert von Mephisto, Gretchen zu befreien. Doch Mephisto ist nicht Schuld daran, dass Gretchen im Kerker sitzt. Faust will trotzdem zu Gretchen gebracht werden. Mit Hilfe von Mephisto, geling es Faust, in den Kerker einzudringen. Gretchen erkennt Faust zunächst nicht. Als er sie zur Flucht überreden will, verweigert sie diese. Mephisto drängt Faust, dien Kerker wieder zu verlassen, aber Faust will nicht ohne seine Geliebte gehen. Am Schluss bleibt ihm aber nichts anderes übrig, als Gretchen zurückzulassen und mit Mephisto zu fliehen.

CHARAKTERISIERUNGEN

FAUSTFaust ist zwischen 40 und 50 Jahre alt. Er hat Juristerei, Philosophie, Medizin und Theologie studiert. Faust gilt als Universalgenie des Spätmittelalters. Obwohl Faust ein intelligenter Mensch ist, ist er trotzdem unzufrieden. Die Frage, was die Welt im inneren Zusammenhält, beschäftigt ihn sehr. Er findet einfach keine Antwort auf diese Frage und ist am verzweifeln. Er sieht keinen anderen Ausweg, als sich umzubringen. Obwohl Faust sich selbst als nicht sehr gläubig bezeichnet, hört er, kurz bevor er das Gift schluckt, die Osterglocken läuten. Diese „Erscheinung“ hält ihn von seiner Tat ab.Faust ist ein sehr arroganter Mensch. Er behauptet, mehr zu wissen, als alle anderen und das zeigt er auch. Er bezeichnet sich selbst als allwissender Gott.Faust scheint nicht viel Wert auf sein Leben zu legen, da er einen Pakt mit dem Teufel eingeht. Erst als er in der Hexenküche den Trank zu sich nimmt, verändern sich seine Charaktereigenschaften. Er wirkt nun auf alle Frauen begehrenswert und viel jünger, als er eigentlich ist.Als er dann Gretchen kennenlernt, scheint sein Leben plötzlich wieder einen Sinn zu machen. Er verliebt sich unsterblich in das Mädchen und zeigt ihr das auch. Er verteidigt Gretchen in allen Situationen und wünscht sich nichts mehr, als dass Gretchen seine Geliebte wird. Faust beweist große Willensstärke. Seine Liebe zu Gretchen ist so groß, dass er gegen ihren Bruder kämpft und diesen sogar tötet. Zunächst entzieht er sich der Verantwortung und flieht aus der Stadt. Doch als er hört, dass sein geliebtes Gretchen im Kerker sitzt, versucht er alles, um sie zu befreien.

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GRETCHENGretchen ist ein gesittetes, naives, religiöses und gottesfürchtiges Mädchen. Sie geht immer in die Kirche und zur Beichte, auch wenn sie nichts zu beichten hat. Sie lebt zusammen mit ihrem Bruder und ihrer Mutter in einem kleinen Haus. Gretchen kritisiert sich bei jeder Gelegenheit selbst. Mit der Aussage: „Bin weder Fräulein, weder schön“ (Goethe 2000, Vers2607) lehnt sie Faust ab. Doch schon am gleichen Abend wird ihr bewusst, dass sie auch Gefühle für Faust hat. Von diesem Zeitpunkt an, wird aus dem braven, kleinen Mädchen eine junge Frau. Faust ist mit Schuld, dass Gretchen immer mehr vom rechten Weg abkommt.Gretchen nimmt eine schwere Schuld auf sich, als sie das Schlafmittel für ihre Mutter falsch dosiert und sie damit tötet. Obwohl es damals strengstens verboten war, mit einem Mann zu schlafen ohne mit ihm verheiratet zu sein, lässt sich Gretchen auf eine gemeinsame Nacht mit ihm ein. Als dann auch noch Gretchens Bruder stirbt, hat sie niemanden mehr, außer Faust. Die Beschimpfungen ihres Bruder, sie sei eine Hure, treffen Gretchen sehr.Gretchen war schwanger und tötet nach der Geburt ihr eigenes Kind. Sie wird zum Tode verurteilt und in den Kerker gebracht. Als Faust sie retten will, merkt man erst, wie geistig verwirrt Gretchen nun ist. Sie erkennt Faust zuerst nicht und glaubt, er sei der Henker. Außerdem glaubt sie immer noch, ihr getötetes Kind in den Armen zu halten.Aus dem anfangs braven, unschuldigen und religiösen Mädchen wurde am Schluss eine geistig verwirrte Kindsmörderin. Als eigene Bestrafung will sie nicht mit Faust fliehen und gibt sich dem Gericht Gottes.

INTERPRETATIONEN

FAUST – STOFFDie Geschichte von Faust wurde von Goethe nicht frei erfunden. Die Geschichte basiert auf einem wahren Hintergrund. Die Dienstmagd Susanna Margaretha Brandt brachte ihr eigenes Kind um und wurde zum Tode verurteilt. Diese Geschichte inspirierte Goethe dazu, „Faust“ zu schreiben.Die Hauptthemen sind der Zwiespalt zwischen dem Glauben an Gott und erlerntem Wissen. Faust möchte sich alle Fragen beantworten und geht daher auch einen Pakt mit dem Teufel ein. Er sieht in ihm die Chance, alles zu erfahren und zu verstehen. Die andere Seite ist Gott. Er sieht nur das Gute im Menschen und lässt sich daher auch auf die Wette mit Mephisto ein. Gott ist sich sicher, dass es auch der Teufel nicht schafft, Faust vom rechten Weg abzubringen. Am Anfang scheint es, als ob Mephisto es schaffen würde. Doch am Ende bereut Faust seine Taten und Gott hat in einer gewissen Weise die Wette mit Mephisto gewonnen.Die Geschichte von Faust zeigt auch, wie verzweifelt ein Mensch sein kann. Faust will sich das Leben nehmen. Doch als er die Osterglocken hört, rettet ihn sein Glauben an Gott das Leben. Andererseits geht er trotzdem einen Pakt mit dem Teufel ein.

GELEHRTENTRAGÖDIE„Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor.“ (Goethe 2000, Vers 358) ist die zentrale Aussage der Gelehrtentragödie. Faust hat viele Wissenschaften studiert und gilt als einer der gebildetsten Menschen der damaligen Zeit. Trotz seines Wissens, kann er die Frage, die ihn die ganze Zeit beschäftigt, nicht beantworten. Er möchte gerne wissen, was die Welt im inneren zusammenhält. Ihm stehen alle Türen offen und sein Leben scheint perfekt zu sein. Doch Faust ist trotzdem so verzweifelt, dass er sich das Leben nehmen will. Als Mephisto dann auftaucht, verkauft Faust ihm auch noch seine Seele. Der Grund könnte sein, dass Faust nun endlich die Chance gesehen hat, die wichtige Frage zu beantworten. Er sieht in Mephisto die Lösung für all seine Probleme, da er nun alles haben und beantworten kann, was er will. Da Faust es Leid war, immer nur das an seine

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Schüler wiederzugeben, was er bis jetzt gelernt hatte und nichts Neues für sich selbst zu erlernen, möchte er alle Ereignisse der Welt nun auch verstehen. Mit Hilfe von Mephisto kann er sich nun alle Wünsche erfüllen, doch wirklich glücklich macht ihn das auch nicht. Wissen alleine, ist eben doch nicht alles. Als er dann Gretchen kennenlernt, möchte er sie mit Hilfe von Mephisto für sich gewinnen. Hier kann man eindeutig sehen, dass die Beiden verschiedene Auffassungen von Fausts Wünschen haben. Faust möchte Gretchen als Frau fürs Leben haben, doch Mephisto denkt, Faust wolle sie nur für eine Nacht. Obwohl Faust sehr gebildet ist, erkennt er die Absichten von Mephisto nicht. Dies sind die ersten Schritte in die falsche Richtung und die Tragödie nimmt ihren Lauf.

GRETCHENTRAGÖDIEFür Gretchen spielt die Religion eine große Rolle in diesem Buch. Es stellt für sie ein großes Problem dar, dass Faust nicht so religiös ist, wie sie. Eines Tages stellt sie ihm die sogenannte Gretchenfrage: „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“ (Goethe 2000, Vers 3415). Auf diese Frage könnte Faust ganz einfach antworten, entweder mit: „Ich bin religiös.“, oder mit: „Ich habe mit Religion nichts am Hut.“. Doch Faust versucht sich aus der ganzen Sache herauszureden. Er verwirrt Gretchen mit Aussagen wie „Misshör mich nicht, du holdes Angesicht! Wer darf ihn nennen? Und wer bekennen. Ich glaub ihn. Wer empfinden und sich unterwinden zu sagen ich glaub ihn nicht? Der Allumfasser, der Allerhalter, fasst und erhält er nicht dich, mich, sich selbst?“ (Goethe 2000, Vers 3430-3442). Diese komplizierte Formulierung verwirrt Gretchen und sie gibt sich mit der Antwort zufrieden. Faust wollte mit diesem Herausreden eine direkte Antwort umgehen. Er hat zwar Theologie studiert, doch ist ihm die Religion nicht sehr wichtig. Hätte er seine Antwort genauer formuliert und Gretchen, die „Wahrheit“ gesagt, hätte sie vielleicht nichts mehr von ihm wissen wollen.

RELIGIONDie Religion spielt im gesamten Buch eine wesentliche Rolle.Faust ist am Anfang des Buches so verzweifelt, daß er sich umbringen will. Kurz bevor er das Gift schluckt, hört er die Osterglocken läuten. Diese Erscheinung rettet ihm das Leben. Andererseits geht er einen Pakt mit dem Teufel ein und verkauft so zu sagen seine Seele. Dieser Punkt ist ein Beweis dafür, daß er von seinem Leben nicht mehr viel hält oder keinen Sinn mehr darin sieht.Für Gretchen sind die Kirche und der Glaube der wichtigste Punkt im Leben. Sie geht immer in die Kirche und zur Beichte. Erst als sie Faust kennenlernt, vernachlässigt sie ihre religiösen Ansichten etwas. Gretchen hat bis jetzt immer bescheiden gelebt und sich an die streng katholische Erziehung gehalten. Jeder Mann, der ihr zu Nahe kam, wurde abgewiesen. Anfangs tat sie das auch bei Faust. Die Kette, die er ihr geschenkt hat, wurde dem Pfarrer übergeben. Trotz der gottesfürchtigen Einstellung verbringt sie mit Faust eine Nacht. Der Grund könnte folgender sein: Gretchen musste sich immer streng an die Religion halten und konnte Entscheidungen nie alleine treffen Vielleicht wollte sie nur einmal eine Art Abenteuer erleben und vernachlässigte für einige Zeit ihren Glauben.

LITERATUR-REFLEXION

Das Buch „Faust I“ war für mich sehr schwer zu lesen und zu verstehen. Einigen Textstellen konnte ich leichter folgen, aber der Großteil war für mich nicht verständlich. Ein Grund könnte die Vielseitigkeit des Buches sein. Goethe schreibt sehr viel über moralische Einstellungen und stellt diese in Frage.Die Handlungen des Buches sind aber keines Wegs frei erfundene Szenen. Solche Tragödien spielen sich auch im heutigen Leben ab. Es kommt nicht selten vor, dass sich Menschen aus Verzweiflung umbringen wollen. Auch die „Gretchentragödie“ spielt sich heute noch oft genug ab. Es ist zwar

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heute nicht mehr verboten, Kinder vor der Ehe zu haben, doch ungewollte Schwangerschaften passieren noch genau so oft.Damit ich den Inhalt des Buches verstehen konnte, war allerdings ziemlich viel Hintergrundwissen nötig. Gott sei Dank haben mir einige Freunde geholfen, die Textstellen zu verstehen. Wenn uns unser Deutschprofessor den Inhalt nicht mit „normalen Worten“ erklärt hätte, hätte ich der Handlung noch schwerer folgen können.Faust I ist in einem alten Sprachstiel geschrieben, was das Lesen nicht einfacher machte. Es war das erste Buch in alter deutscher Sprache, das ich gelesen habe. Vielleicht war auch das der Grund, warum ich den Inhalt nur schwer verstehen konnte.

SZENENERWEITERUNG

FAUST: Oh Gretchen wie konnte ich es nur wagen,nach dem Sinn des Lebens zu fragen.Erst durch dich fiel mir ein,wie schön es ist, auf dieser Welt zu sein.

MARGARETE: Gleich will ich ihr die Tropfen geben,du bist mir das Liebste in meinem Leben.Ich sehe dich dann heute Nacht,bis da hin, gib gut auf dich acht.

BIOGRAPHIE JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

Johann Wolfgang Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren und starb am 22. März 1832 in Weimar.Der Sohn des Kaiserlichen Rates Johann Kaspar Goethe und der Katharina Elisabeth studierte ab 1765 auf Wunsch seines Vaters in Leipzig und Straßburg Rechtswissenschaften.Nach Abschluss seines Studiums im Herbst 1771 arbeitete Goethe als Rechtsanwalt in Frankfurt. Doch Goethe widmete sich lieber seinem ersten Drama und schrieb einige Gedichte. Er arbeitete auch am kritischen Organ der Sturm-und-Drang-Bewegung, den "Frankfurter gelehrten Anzeigen" mit.Mit seinem ersten Roman "Die Leiden des jungen Werthers" und dem Drama "Götz von Berlichingen" (beide 1774 erschienen) gelang dem 24-jährigen Goethe der literarische Durchbruch.1775 folgte er dem Ruf des jungen Herzog Carl August an den Weimarer Hof, wo er politische Aufgaben (im Finanzwesen, Berg- und Wegebau) übernahm. Später bekam er die Leitung des Theaters und die Aufsicht über das Bildungswesen angetragen.In Weimar freundete Goethe sich mit Charlotte von Stein (1742-1827) an, der er im Lauf der Jahre mehr als achthundert Briefe schrieb.1766 erfolgte die Ernennung zum Geheimen Legationsrat, 1779 zum Geheimen Rat und 1782 wurde Goethe durch Kaiser Joseph II. geadelt.Im September 1786 unternahm er seine erste Italienreise. In Rom besuchte er die Maler Tischbein (der eines der berühmtesten Porträts des Dichters "Goethe in der Campagna" malte) und Kauffmann.Erst im Juni 1788 kehrte Goethe nach Weimar zurück, wo er sich mit Christiane Vulpius verlobte, die er 1806 auch heiratete.Von den fünf Kindern aus dieser Verbindung überlebte nur der erstgeborene August (1789-1830).Goethe gab alle Staatsämter bis auf die Leitung des Hoftheaters auf. 1790 folgte seine zweite Italienreise.

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Die Zeit danach ist geprägt durch die Zusammenarbeit mit Schiller. Die beiden entwickelten einen Stil, der als Weimarer Klassik bekannt wurde. Auf dem Erfurter Fürstenkongress lernte Goethe 1808 Napoleon kennen. Im gleichen Jahr gab er den ersten Teil des Faust heraus. 1815 unternahm Goethe ausgedehnte Reisen ins Rhein-Main-Gebiet. Die Zeit vom 12. August bis 17. September 1815 verbrachte er mit der verheirateten Marianne von Willemer in Frankfurt.Im Dezember 1815 wird Goethe mit dem Amt eines Staatsministers betraut.Nach dem Tod seiner Frau Christiane (6. Juni 1816) zog sich Goethe vom Weimarer Gesellschaftsleben zurück und wendete sich seinen Werken zu. Das letzte Lebensjahrzehnt verbrachte Goethe mit der Arbeit an "Wilhelm Meisters Wanderjahren", der "Italienischen Reise", seiner Autobiographie "Dichtung und Wahrheit", und vor allem an Faust, der Tragödie zweiter Teil, welche er 1831 beendete.Am 22. März 1832 verstarb Johann Wolfgang von Goethe im Alter von 82 Jahren. Seine letzten Worte sollen „Mehr Licht!“ gewesen sein.

Quelle: http://frankfurt-interaktiv.de/frankfurt/kultur/goethe/goethe.html

VERGLEICH MIT BUCH „ANGST“

Bei den beiden Büchern „Faust I“ und „Angst“ gibt es einige Parallelen.In beiden Fällen wollen die beiden Hauptpersonen Selbstmord begehen. Im Buch Angst wird Frau Irene Wagner von ihrem Mann und einer Schauspielerin solange in den psychischen Wahnsinn getrieben, bis sie keinen anderen Ausweg mehr sieht und sich das Leben nehmen will. Das ist in „Faust I“ ähnlich. Faust findet keine Antwort auf die Frage, was die Welt zusammenhält. Die Tatsache, es nie herauszufinden, macht ihn fertig. Er sieht keinen Ausweg mehr und will sich umbringen.Irene Wagner scheint das perfekte Leben zu führen. Sie ist verheiratet, hat Kinder und auch sonst scheint alles in Ordnung zu sein. Obwohl ihr Leben auf andere perfekt wirkt ist sie unglücklich und sucht das Abenteuer. Sie geht eine Affäre mit einem andern Mann ein. Genau in diesem Punkt liegt die inhaltliche Gleichheit zum Buch „Faust I“. Gretchen führt ein vorbildliches Leben. Sie weiß ganz genau, was von der Kirche verboten wurde und was erlaubt ist. Trotzdem lässt sie sich auf Faust ein und verbring eine Nacht mit ihm. In beiden Fällen wissen die Frauen, dass ihre Taten verboten sind, was sie aber nicht an der Ausführung hindert.Beide Bücher spielen in einer Zeit, in der es verboten war, vor der Ehe Kinder zu haben oder gar seinen Ehemann zu betrügen.

LITERATURVERZEICHNIS

Goethe, Johann Wolfgang von: Faust I, Reclam, Stuttgart, 2000