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Materialheft Feierabendmahl Komm und iss erstmal

Feierabendmahl...Mit einem Gebet kommt die Gemeinde am Tisch zusammen. „Egal, was ist und war: Kommt und esst erstmal was. Alles ist schon da. Und es war schon da, bevor wir kamen

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  • 1Materialheft Feierabendmahl

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    Komm und iss erstmal

  • 2Materialheft Feierabendmahl – Inhaltsverzeichnis

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort 3 Der Bibeltext 4

    Übersetzung für den Kirchentag Dortmund 2019 4Luther 2017 4Übersetzung in Leichte Sprache 5Einheitsübersetzung 2016 5Griechischer Originaltext 5

    Der biblische Text und die Liturgie des Feierabendmahls 6

    Die Liturgie im Überblick 7

    Feierabendmahl Dortmund – Die Liturgie 10

    Bausteine 21Psalm 23 – Übersetzung für den Kirchentag Dortmund 2019 21Psalm 23 – Übersetzung in Leichte Sprache 22AGAPE feiern 23Anregungen für den Verkündigungsteil 26

    Exegetische Überlegungen 31Von der Kraft des Vertrauens 31

    Hinweise für die Gemeinde 36

    Vorbereitung für das Feierabendmahl 38Inhaltliche Überlegungen 38Durchführungsplanung 40Vorbereitungstreffen 42Bestellmöglichkeiten 43

    Weitere Informationen 44Quellen und Abkürzungen 44Autor*innen 44Kontakt 44

  • 3Materialheft Feierabendmahl – Vorwort

    Vorwort

    Freitagabend ist Feier-Abend. Gastgebende und Gäste kommen zu einem Mahl in den Gemeinden zusammen – eine Tradition, die der Kirchentag seit nunmehr 40 Jahren pflegt. Das heilige Brot ist nur bekömmlich, wenn das tägliche geteilt wird. So sah und beschrieb damals der Theologe Dr. Ernst Käsemann die Notwendigkeit, neu auf die Feier des Abendmahls zu schauen. Bis heute bietet das Feierabendmahl Gelegenheit dazu: Menschen von nah und fern kommen zuei-nander, teilen Traubensaft und Brot auf eine besondere Art und Weise. Sie tauschen sich aus, hören, tun, begegnen sich. Sie erinnern sich daran, dass wir als Christen Gott und einander brauchen, Stärkung benötigen. In vielen Gemeinden existiert ein lebendiges ökumenisches Miteinander. Aber eine gegenseitige Abendmahlsgemeinschaft ist derzeit noch nicht möglich. Wir bedauern das! Nicht als Ersatz für das Abendmahl, aber als eine Möglichkeit des gemeinsamen Glaubenszeugnisses und Tuns, bietet dieses Materialheft auch den Entwurf für die Feier der Agape. Dem Feierabendmahl bei diesem Kirchentag liegen zwei Sätze aus dem Schluss des Markusevange-liums zu Grunde. In Mk 16,14+15 schimpft Jesus mit seinen Jüngern. Er hält ihnen ihr mangelndes Vertrauen vor Augen angesichts der Auferstehungsbotschaft. Und dann – sendet er sie, den Men-schen das Unglaubliche zu verkündigen – das Evangelium. Für die Überwindung des Abgrundes zwischen Zweifel und Hoffnung bietet diese Arbeitshilfe eine Liturgie als Weg und viele Anregungen für „Drumherum“. Was in der ersten Arbeitshilfe zum Feierabendmahl 1979 formuliert wurde, gilt auch heute: „Wir hoffen auf Entdeckungen: dass im Abendmahl unsere Hoffnung neu gestärkt wird und in einem neuen Miteinander unsere Hoffnung Gestalt gewinnt.“Das Feierabendmahl am 21. Juni 2019 bietet eine wunderbare Gelegenheit dazu.Eine Gelegenheit, Gott für die Menschen um uns herum zu danken, mit ihnen zu beten, zu singen, zu essen, zu feiern – und Gott die Ehre zu geben.

    Arnd SchomerusKirchentagspastor

  • 4Materialheft Feierabendmahl

    Der Bibeltext (Markus 16,14+15)

    Übersetzung für den Kirchentag Dortmund 2019

    14 Zuletzt, als „die Elf“ zu Tische lagen, zeigte Jesus sich ihnen. Er hielt ihnen vor Augen, dass sie kein Vertrauen hätten und verhärtet seien, weil sie denen nicht vertrauten, die ihn als Auferstandenen gesehen hatten. 15 Und er sagte zu ihnen: „Geht in die ganze Welt und verkündet die Freudenbotschaft der ganzen Schöpfung.“

    Luther 2017

    14 Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte er sich ihnen und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härte, dass sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auferstandenen.15 Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.

  • 5Materialheft Feierabendmahl – Der Bibeltext (Markus 16,14+15)

    Übersetzung in Leichte Sprache

    Die Freunde von Jesus treffen sich.Sie fragen:Was wird aus uns?Jesus ist tot.Gott ist für uns weit weg.Was wird aus uns?Und dann: Jesus steht im Raum.Alle sehen ihn.

    Jesus ärgert sich.Jesus sagt:Wo ist euer Glaube?Euer Vertrauen?Ich lebe.Anders als vorher.Aber ich lebe.

    Geht los.Erzählt es allen.Den Menschen.Den Tieren.Der ganzen Welt.Es ist eine gute Nachricht:Der Tod hat verloren.Ich lebe.Gott ist da.

    Einheitsübersetzung 2016

    14 Später erschien Jesus den Elf selbst, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten.15 Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!

    Griechischer Originaltext

    14Ὕστερον [δὲ] ἀνακειμένοις αὐτοῖς τοῖς ἕνδεκα ἐφανερώθη καὶ ὠνείδισεν τὴν ἀπιστίαν αὐτῶν καὶ σκληροκαρδίαν ὅτι τοῖς θεασαμένοις αὐτὸν ἐγηγερμένον οὐκ ἐπίστευσαν.15καὶ εἶπεν αὐτοῖς· πορευθέντες εἰς τὸν κόσμον ἅπαντα κηρύξατε τὸ εὐαγγέλιον πάσῃ τῇ κτίσει.

  • 6Materialheft Feierabendmahl – Der biblische Text und die Liturgie des Feierabendmahls

    Der biblische Text und die Liturgiedes Feierabendmahls

    Die Liturgie Der biblische Text (Markus 16,14+15)

    In einer freundlichen zugewandten Atmos- phäre beginnt die „Feier des Lebens“. Dorthinein trifft – wie ein Fremdkörper – die Gemeinde der Versammelten der erste Vers des biblischen Textes – die „Scheltrede“ Jesu.

    Betroffen – oder auch verärgert – findet sich die Gemeinde im „Todschattental“ wieder (Kyrie). Auf einem „Wendeweg“ heißt es dann nicht nur „Herr, erbarme dich“, sondern schließlich auch: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück. Denn du bist bei mir. Dein Stecken und Stab trösten mich.“ Mit einem Gebet kommt die Gemeinde am Tisch zusammen. „Egal, was ist und war: Kommt und esst erstmal was. Alles ist schon da. Und es war schon da, bevor wir kamen. Wir brauchen es nur zu entdecken.“ Gemeinsames Essen, Tischgespräche verbin-den miteinander. In diesem Geist wird der Tisch zum Abendmahlstisch. Menschen, die sich kennen und Menschen, die sich noch nie gesehen haben, verbindet Christus miteinan-der, stärkt sie. Sie spüren: Diese Verheißung, diese Kraft verändert sie und lässt sie aufleben. In einer Tischrede wird das noch einmal „auf den Punkt“ gebracht, ehe der zweite Teil des Bibeltextes gelesen wird.

    Der Gemeinde Jesu Christi wird bei allem und trotz allem so eine Sendung zugetraut. Darauf kann sie nur antworten „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe“ (Gloria), ehe sie gesendet und gesegnet geht.

    Zuletzt, als „die Elf“ zu Tische lagen, zeigte Jesus sich ihnen. Er hielt ihnen vor Augen, dass sie kein Vertrau-en hätten und verhärtet seien, weil sie denen nicht vertrauten, die ihn als Auferstandenen gesehen hatten.

    Und er sagte zu ihnen: „Geht in die ganze Welt und verkündet die Freudenbotschaft der ganzen Schöpfung.“

  • 7Materialheft Feierabendmahl – Die Liturgie im Überblick

    Die Liturgie im Überblick Musik

    LiedWo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind (EG RWL 578)oder: Christ ist erstanden (EG RWL 99)oder: Dieses Kreuz vor dem wir stehen (#lautstärke 94)

    Stille

    Biblische LesungMarkus 16,14 – mit Zwischenruf

    Stille

    Scheltrede (Tischrede I)siehe Baustein „Anregungen für den Verkündigungsteil“ (S. 29)

    Stille

    Biblische LesungMarkus 16,14

    Instrumentalmusik „Gewitter“ (Improvisation)

  • 8Materialheft Feierabendmahl – Die Liturgie im Überblick

    Kyrie-Variante 1 – als Station im RaumKyrie-Variante 2 – als liturgischer Baustein

    LiedWer den Zweifel umarmt (#lautstärke 57)

    Gebet

    Abendmahl feiernAn dieser Stelle beginnt der Baustein „Agape“ für ein Mahl in ökumenischer Gemeinschaft (S. 23–25)

    LiedWenn Glaube bei uns einzieht (#lautstärke 95) oder: Wenn das Brot, das wir teilen (#lautstärke 112)

    Gemeinsames Essen mit Tischgesprächen

    LiedLet Us Break Bread Together (#lautstärke 105) oder: Aller Augen warten auf dich, Herre (#lautstärke 13)

    Teilen des Brotes

    LiedIch singe dir mit Herz und Mund (#lautstärke 93)oder: Der Herr ist mein Hirte (#lautstärke 37)oder: Schenke mir, Gott (#lautstärke 115)

    Einschenken des Traubensaftes

    KanonDu schenkst mir voll ein (S. 18)oder: Es ist gut, dass du da bist (#lautstärke 52)

    Teilen des Kelches

    LiedLobe den Herrn, meine Seele (#lautstärke 80)oder: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (#lautstärke 83)

    Dankgebet

    LiedStrahlen brechen viele (#lautstärke 96)oder: Bless the Lord (#lautstärke 126)An dieser Stelle endet der Baustein „Agape“

    Tischrede (II)siehe Baustein „Anregungen für den Verkündigungsteil“ (S. 29)

  • 9Materialheft Feierabendmahl – Die Liturgie im Überblick

    LiedChrist ist erstanden (EG RWL 99)

    [Stille]

    Biblische LesungMarkus 16,14 + 15

    Kurze Stille

    Gloria-LiedIch lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (#lautstärke 72)oder: Jubelt und freut euch (#lautstärke 79)

    Sendung(Markus 16,15)

    Segen

    SegensliedVerleih uns Frieden (#lautstärke 122) oder: Bewahre uns, Gott (#lautstärke 119)

  • 10Materialheft Feierabendmahl

    Feierabendmahl Dortmund – Die Liturgie

    Musik

    Lied Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind (EG RWL 578)oder: Christ ist erstanden (EG RWL 99)

    Stille

    Biblische LesungMarkus 16,14 – mit ZwischenrufZuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte Jesus sich ihnen. Er schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härte,

    Zwischenruf (mitten aus der Gemeinde – Scheltredner*in):Er wirft ihnen vor, dass sie blockiert sind!

    … dass sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auferstandenen.

    Stille

    Scheltrede (Tischrede I) siehe Baustein „Anregungen für den Verkündigungsteil“ (S. 29)

    Stille

    Biblische LesungMarkus 16,14Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte Jesus sich ihnen. Er schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härte, dass sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auferstandenen.

    Instrumentalmusik „Gewitter“ (Improvisation) Kyrie

  • 11Materialheft Feierabendmahl – Feierabendmahl Dortmund – Die Liturgie

    Kyrie-Variante 1 – als Station im Raum Kyrie-Variante 2 – als liturgischer Baustein

    Der Weg des Kyrie ist gestaltet als ein Weg durch ein „finsteres Tal“ (Psalm 23) – dort gehen die Gottesdienstbesuchenden „in sich“. Ein dunkler Ort ist vorhanden oder wird gebaut, eine Krypta, eine dunkle Nische oder ein abgedunkelter Bereich.Es könnte auch ein „Spiegelkabinett“ sein.Die Teilnehmenden treten nacheinander hinein (bis zu einer bestimmten Gruppengröße) und sind eingeladen, sich hinzukauern. Es erklingen folgende Sätze 3 x von drei unterschiedlichen Stimmen und Orten:

    - Was war das denn?- Wie kann er mich so treffen?- Ich will das nicht!- Was bildet der sich eigentlich ein?- Hat er Recht?- Ich konnte es einfach nicht glauben.- Und das macht er mir zum Vorwurf?

    Die Teilnehmenden gehen durch das „finstere Tal“ am anderen Ende hinaus.Wo sie heraustreten, steht zu lesen: Wende dich.Der weitere Weg beschreibt real eine Wende zu einem anderen Ort. Auf diesem Weg sind in Abständen drei große Steine im Weg, auf denen nacheinander zu lesen ist:1 Du kannst mir das Vertrauen nicht befehlen!2 Ich möcht’s ja gern, aber ich kann’s nicht. 3 Ich wende mich an dich – trotz allem. Dieser „Wendeweg“ führt an eine Stelle, an der ein großer Stab steht (z.B. im Sonnenschirm-ständer) und die Worte „Wende dich zu mir“.Die Teilnehmenden sind eingeladen, an diesem Ort ihr „Herr, erbarme dich“ zu sagen.Anleitung:Sag „Herr, erbarme dich“, leise oder laut, wütend oder beruhigt, so wie es dir jetzt gerade entspricht. Der Weg führt dann weiter an eine dritte Stelle, wo die Ankommenden nach und nach zu einem Kreis zusammentreten. In der Mitte steht eine Kerze. Die Ankommenden singen „Herr, erbar-me dich“ (z.B. Peter Janssens), mit jeder Person wird der Gesang stärker. Irgendwann wird dieser Kreis aufgelöst, so dass eine nachfolgen-de Gruppe kommen kann. Beim Verlassen dieser Station sind die Worte zu lesen: „Dein Stecken und Stab trösten mich.“

    Folgende Sätze erklingen bis zu 3 x von drei unter-schiedlichen Stimmen und Orten – im möglichst abgedunkelten Raum:

    - Was war das denn?- Wie kann er mich so treffen?- Ich will das nicht!- Was bildet der sich eigentlich ein?- Hat er Recht?- Ich konnte es einfach nicht glauben.- Und das macht er mir zum Vorwurf?

    1: Wende dich.

    Alle: Du kannst mir das Vertrauen nicht befehlen!

    2: Wende dich.

    Alle: Ich möcht’s ja gern, aber ich kann’s nicht.

    3: Wende dich.

    Alle: Ich wende mich an dich – trotz allem.

    1: Wende dich zu mir. 2: Sag „Herr, erbarme dich“, leise oder laut, wütend oder beruhigt, so wie es dir jetzt gerade entspricht. Das Sprechen der einzelnen geht langsam über in einen Gesang „Herr, erbarme dich“ (z.B. Peter Janssens), erst gesummt, dann nach und nach mit Worten und stärker werdend.

    3: Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

    Alle: Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück. Denn du bist bei mir. Dein Stecken und Stab trösten mich.

  • 12Materialheft Feierabendmahl

    LiedWer den Zweifel umarmt (#lautstärke 57)

    Gebet Gott,du bist der Hirte meines Glaubens und meines Unglaubens.Mir werde nichts mangeln, sagst du.Auf grünen Auen werde ich leben,und Glaube sei wie frisches Wasser.Wo ist die Lebendigkeit meiner Seele?Springen soll sieund flattern in meinem Innerstenund sich nicht ängstlich versteckenvor Zweifeln und nagenden Fragen,vor den Schatten der Finsternis.Was auch immer unser Leben verneint,du bringst uns zusammen an einen Tisch,der reich gedeckt ist für alle.Und am Tisch der Fülle stoßen wir auf das Leben an.Wir feiern die Hoffnung - und versuchen uns in der Liebe.

    Abendmahl feiernAn dieser Stelle beginnt der Baustein „Agape“ für ein Mahl in ökumenischer Gemeinschaft (S. 23–25)Bevor die Feiernden kommen, sind die Speisen für das Mahl schon da und werden im Laufe der Feier entdeckt. Sie sind in Boxen, z. B. Kirchentagshockern, verborgen. Die Speisen sind noch nicht sichtbar, sie sind mit einem grünen Tuch oder einer großen grünen Serviette abgedeckt.

  • 13Materialheft Feierabendmahl – Feierabendmahl Dortmund – Die Liturgie

    Das Abendmahl ist mit einem Sättigungsmahl verbunden. Das Motto ist: Es soll richtig gut schmecken!Mit dem Sättigungsmahl beginnt der Mahlteil, die Einsetzung des Abendmahls durch Brotwort und Kelchwort erfolgt erst später. Die Box ist mit einer grünen Tischdecke oder einer großen grünen Serviette abgedeckt und enthält eine grüne Tischdecke, zwei Körbe Brot, einen Glaskrug mit Wasser, einen Glaskrug mit Traubensaft, Kirchentagsbecher, Bambussticks (wie sie normalerweise für Grillspieße verwendet werden; sie sind bei den Küchenartikeln im Supermarkt oder in der Drogerie zu finden), Servietten und über- einander gestapelte Glasschüsseln oder kleine Weckgläser mit überwiegend grünen Speisen. Sie nehmen das Motiv der „grünen Aue“ aus Psalm 23 auf. Denkbar sind Schafskäse/Käse mit grünen Kräutern, Gürkchen, Oliven, Tomaten, Weintrauben, grünes Kraut (Rucola, Basilikum, Kresse) etc. Auch grünes Pesto, Hummus oder Frischkäse-Dips sind möglich, ebenso grüne Weingummifrösche, Apfelringe o.ä.

    Für das Setting der Mahlfeier sind vier Varianten denkbar:

    a) Die Gemeinde sitzt in den Bänken. Zur Mahlfeier werden lange Bretter (2 m x 40 cm) mitten in der Gemeinde quer über mehrere Bänke gelegt. Die Gemeinde sitzt seitlich zu den Tischen und rutscht auf den Bänken etwas zusammen.

    b) Die Gemeinde sitzt in Bänken und findet sich zur Mahlfeier am Rand an Stehtischen in Runden zu ca. 10–12 Personen zusammen. An jedem Stehtisch wird ein*e Liturg*in gebraucht, der oder die die Box auspackt und ggf. auch die entsprechenden Texte zu der kleinen Runde sagt.

    c) In Kirchen mit variabler Bestuhlung werden Sitzrunden von ca. 10–12 Personen mit einem Tisch in der Mitte oder lange Tafeln gebildet. Die Gemeinde nimmt von Anfang an dort Platz.

    d) Die Gemeinde verweilt in den Bänken und bekommt das Essen und Abendmahlsbrot in die Reihen gebracht. Zum Empfang des Kelches am Ende des Mahles tritt die Gemeinde zum Altar, wie sonst beim Abendmahl üblich.

    LiedWenn Glaube bei uns einzieht (#lautstärke 95)oder: Wenn das Brot, das wir teilen (#lautstärke 112)

    Anleitung für Variante a):Liturg*in Wir bauen nun Tischrunden für die Mahlfeier. Legt die Tischbretter über die Kirchen bänke und rutscht in den Bänken ein bisschen zusammen, so dass Ihr alle an einem der Tische Platz findet. Hier sind Kisten mit allem, was wir für die Mahlfeier brauchen. Stellt auf jeden Tisch eine Kiste, aber bitte packt sie noch nicht aus! Lasst euch überraschen!

    Das Lied klingt instrumental weiter, während die Tischbretter quer über die Kirchenbänke gelegt werden. Die Boxen werden auf die Tischbretter gestelt.

    Liturg*in Egal, was ist und war: Kommt und esst erstmal was. Alles ist schon da, und es war schon da, bevor wir kamen. Wir brauchen es nur zu entdecken.

    Liturg*n nimmt die Decke bzw. die Serviette von der Box ab, deckt sie auf den Tisch und holt als erstes einen Bambusstick aus der Box.

  • 14Materialheft Feierabendmahl – Feierabendmahl Dortmund – Die Liturgie

    Hier ist ein kleiner Stab für euch. Ein Esswerkzeug für die Speisen auf diesem Tisch. Aus Bambusrohr. Wenn ihr mögt, nehmt ihn als Miniatur-Erinnerung an den viel größeren Stecken und Stab, der uns tröstet.

    Die Bambussticks werden auf den Tisch gestellt.Liturg*in nimmt einen der beiden Brotkörbe und die Wasserkaraffe aus der Box. Der folgende Text kann auch von zwei Personen gesprochen werden, eine hält das Brot, die andere die Wasserkaraffe.

    Hier ist Brot – hier ist Wasser. Das, was wir unbedingt zum Leben brauchen. Gegen den Hunger – frisches Brot. Gegen den Durst – klares Wasser. Einfach und gut.

    Liturg*in nimmt die grünen Speisen aus der Box.

    Lasst euch etwas Grünes schmecken. Eine Weintraube, eine Gurke, (Paprika, Rucola, Kresse o.ä.) Und Basilikum – das Wort bedeutet übrigens königlich. Und meint Christus.

    Erinnert euch: Gott weidet uns auf grüner Aue. Genießt, was dort wächst.

    Liturg*in nimmt den Käse aus der Box.

    Erinnert euch an die Hirtinnen und Hirten, die Schafe, Ziegen, Kälber weiden. Je grüner die Auen, desto nahrhafter die Milch. Lasst euch Käse schmecken – auch mit grünen Kräutern.

    Liturg*in nimmt Oliven und Olivenöl aus der Box.

    Denkt an die uralten Ölbäume, von denen wir die Oliven haben und das Öl. Das Öl, mit dem man geheilt und gesalbt hat. Wir heißen Christinnen und Christen, das bedeutet „Gesalbte“.

    Kommt. Schwestern und Brüder, seid willkommen, lasst es euch schmecken und stärkt euch. Packt jetzt eure Kisten aus und deckt euren Tisch. Aber noch nicht alles. Ihr findet zwei Brotkörbe. Einen packt aus, den anderen lasst noch in der Kiste für später. Ihr findet zwei Karaffen. Das Wasser nehmt heraus, den Traubensaft lasst noch in der Kiste für später.

    In Variante b) wird die Gemeinde an dieser Stelle aufgefordert, sich an den Tischen einzufinden und die Boxen auszupacken. Die Teilnehmenden packen die Kisten aus und decken die Tische.Mit einem Gesprächsimpuls werden die Teilnehmenden zum gemeinsamen Essen und zu Gesprächen eingeladen.

  • 15Materialheft Feierabendmahl

    Eine*r Wir kommen von ganz unterschiedlichen Orten in Deutschland zum Kirchentag zusammen und feiern heute Abend hier diesen Gottesdienst. Jetzt ist Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Wo kommt ihr her? Wie war euer Tag heute? Hattet ihr heute eine Kirchentagsveranstaltung, an die ihr noch immer denkt? Schaut euch einmal um, wer neben, vor und hinter euch sitzt. Gott segne, was wir essen und trinken. Und was wir einander erzählen. Amen.

    Das gemeinsame Essen und die Tischgespräche beginnen. Die Feiernden spießen die Speisen mit ihren Bambussticks auf.In Variante d) werden vorbereitete Sticks mit verschiedenen Speisen in den Bankreihen verteilt. Während des Essens wird Tischmusik gespielt, danach leitet ein Lied zum Empfang des Abendmahlsbrotes über.

    Lied Let Us Break Bread Together (#lautstärke 105)oder: Aller Augen warten auf dich, Herre (#lautstärke 13)

    Liturg*in Jetzt ist Zeit, den zweiten Brotkorb aus eurer Kiste zu nehmen

    Der zweite Brotkorb wird aus der Box geholt und zu den Speisen gestellt.

    Eine*r Wir haben Brot auf unseren Tischen. Wir spüren: Wir brauchen es zum Leben. Beim Abendmahl sagt Jesus: Dieses Brot ist mein Leib. Nehmt ein Stück Brot in die Hand tauschen gegen: Gebt einander nun ein Stück von diesem Brot und haltet es achtsam in eurer Hand, während wir gemeinsam die Gebete sprechen.

  • 16Materialheft Feierabendmahl – Feierabendmahl Dortmund – Die Liturgie

    Liturg*in Gott sei mit Euch.

    Alle Gott bewahre auch dich.

    Liturg*in Öffnet Eure Herzen.

    Alle Wir haben unser Herz bei Gott.

    Liturg*in Du Gott des Lebens, wir danken dir. Wir dürfen dich erleben als Hirte, als Hirtin. Du liebst und führst uns. Jesus Christus, wir wollen dich empfangen. Du kommst zu uns in Brot und Wein und gehst in uns ein. Dafür danken wir dir von ganzem Herzen. Du Geist der Liebe, begegne uns, wenn wir Brot und Wein miteinander teilen.

    Alle Komm, Heiliger Geist.

    Liturg*in Beim Abendmahl mit seinen Freundinnen und Freunden nahm Jesus das Brot. Es war in der Nacht, bevor er starb. Er dankte Gott dafür. Er zerbrach das Brot in Stücke. Und er gab sie ihnen. Er sprach: Nehmt und esst. Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Denkt an mich.

  • 17Materialheft Feierabendmahl

    Alle Jesus Christus, wir denken an dich: Geteiltes Leiden – geteiltes Leben – geteiltes Brot. Sei bei uns.

    Liturg*in Sei bei uns, Jesus, wenn wir beieinander sind wie in deiner letzten Nacht. Sei bei uns, wenn wir jetzt gemeinsam beten, wie du es getan hast:

    Alle Vater unser im Himmel ...

    Liturg*in Nun esst euer Brot. Brot des Lebens. Für dich!

    Essen des BrotesFür eine zweite Gesprächsrunde gibt es einen zweiten Gesprächsimpuls.

    Eine*r Gemeinsam haben wir das Brot miteinander geteilt, so wie Jesus es einst mit seinen Jüngern und Jüngerinnen tat. Brot, das die Seele ernährt. Nehmt den Gesprächsfaden nochmal auf.

    Was hat dich heute genährt? Was waren besondere Momente? Gibt es vielleicht sogar einen Augenblick, von dem du sagen kannst, da ist mir heute Gott begegnet?

    Die Tischgespräche gehen weiter.

  • 18Materialheft Feierabendmahl – Feierabendmahl Dortmund – Die Liturgie

    LiedIch singe dir mit Herz und Mund (#lautstärke 93)oder: Der Herr ist mein Hirte (#lautstärke 37)oder: Schenke mir, Gott (#lautstärke 115) Eine*r Wenn wir hier feiern, trinken wir etwas Besonderes. Wir trinken aus einem Kelch. Der Kelch verbindet uns alle miteinander. Beim Abendmahl sagt Jesus: Wenn ihr aus diesem Kelch trinkt, dann schmeckt ihr von Gottes Welt.

    Liturg*in gießt den Traubensaft in die Wasserkaraffe, lässt Zeit, bis sich beides mischt, und füllt dann diesen Saft in den Kirchentagskelch.

    Eine*r Jetzt ist Zeit, den Traubensaft aus eurer Kiste zu nehmen. Gießt den Traubensaft in die Wasserkaraffe. Schaut, wie sich der Saft und das Wasser mischen. Dann füllt den Traubensaft in die Kirchentagskelche.

    Litrug*in Nach dem Essen nahm Jesus den Kelch, Er dankte Gott. Und er gab ihn seinen Freundinnen und Freunden. Er sprach: Nehmt und trinkt alle daraus. Das ist der Kelch des neuen Bundes, mein Blut, das für euch und alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Denkt an mich.

    Alle Jesus Christus, wir denken an dich: Geteiltes Leiden – geteiltes Leben – geteilter Traubensaft. Sei bei uns.

    KanonDu schenkst mir voll ein

    Du schenkst mir voll ein. Du, Gott, lässt mich nicht allein, du Gott des Lebens.oder: Du schenkst uns voll ein. Du, Gott, lässt uns nicht allein, du Gott des Lebens.

    Text: Fritz Baltruweit, Melodie: aus England© Text: tvd-Verlag Düsseldorf

    oder: Es ist gut, dass du da bist (#lautstärke 52)

    Liturg*in Teilt miteinander nun den Kelch. Sagt einander: Kelch des Heils. Für dich!

  • 19Materialheft Feierabendmahl

    LiedLobe den Herrn, meine Seele (#lautstärke 80)oder: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (#lautstärke 83)

    Dankgebet

    Liturg*in Wir reichen einander die Hand als Zeichen des Friedens – Jesus Christus, wir danken dir. Menschen, die sich kennen und Menschen, die sich noch nie gesehen haben, hast du miteinander verbunden. In der Gemeinschaft mir dir leben wir auf. Von dir gestärkt gehen wir weiter.

    Alle Amen.

    Lied Strahlen brechen viele (#lautstärke 96)oder: Bless the Lord (#lautstärke 126)An dieser Stelle endet der Baustein „Agape“

  • 20Materialheft Feierabendmahl – Feierabendmahl Dortmund – Die Liturgie

    Tischrede (II)siehe Baustein „Anregungen für den Verkündigungsteil“ (S. 29)

    LiedChrist ist erstanden (EG RWL 99)

    [Stille]

    Biblische LesungMarkus 16,14+15Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte Jesus sich ihnen. Er schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härte, dass sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auferstandenen.Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.

    Kurze Stille

    (Gloria-)Lied Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (#lautstärke 72)oder: Jubelt und freut euch (#lautstärke 79)

    Sendung(Markus 16,15)Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.

    Segen

    (Segens-)LiedVerleih uns Frieden (#lautstärke 122) oder: Bewahre uns, Gott (#lautstärke 119)

    Liturg*in Wie ihr den Tisch gedeckt habt, so deckt ihn bitte wieder ab. Nehmt alles, was man essen und trinken kann, mit. Lasst es euch später schmecken oder schenkt es weiter. Alles andere stellt bitte zurück in die Box.

  • 21Materialheft Feierabendmahl

    Bausteine

    Psalm 23 – Übersetzung für den Kirchentag Dortmund 2019

    1 Ein Psalm, David zu eigen. Gott ist meine Hirtin. Nichts mangelt mir. 2 Auf frischem Grün lässt Gott mich lagern und leitet mich zu Wassern der Ruhe. 3 Meine Kraft gibt Gott mir zurück, führt mich in gerechten Spuren – so liegt es in Gottes Namen. 4 Wenn ich auch gehn muss durchs Todschattental, fürcht’ ich kein Unheil. Du bist ja bei mir. Dein Stab, deine Stütze trösten mich. 5 Du deckst vor mir einen Tisch, im Angesicht derer, die mir feind sind. Du salbst mir den Kopf mit Öl, mein Becher ist übervoll. 6 Nur Güte und Treue verfolgen mich alle Tage und ich bleibe in Gottes Haus mein Leben lang.

  • 22Materialheft Feierabendmahl – Bausteine

    Psalm 23 – Übersetzung in Leichte Sprache

    Gott ist bei mir. Ich vertraue Gott.

    Gott sorgt für mich. Gott ist wie ein Hirte. Von allem habe ich genug. Ich vertraue Gott.

    Gott hat einen Platz für mich: Da liege ich im grünen Gras. Ich habe frisches Wasser. Mir geht es gut.

    Gott gibt meinem Atem Kraft: Ich lebe. Ich freue mich.

    Gott zeigt mir den guten Weg. Ich traue mich den Weg zu gehen.

    Und wenn mein Weg dunkel ist: Wenn ich Angst habe. Oder bei Not und Gefahr.

    Du Gott: Dann habe ich Vertrauen. Dann habe ich Mut. Was auch geschieht: Du Gott bist bei mir.

    Du Gott gibst mir Schutz und Trost. Gott lädt mich ein. Ich bin willkommen.

    Wer mir Böses wünscht sieht: Ich bin ein Gast bei Gott.

    Ich bin willkommen. Gott berührt mich: Der Segen von Gott schenkt mir Würde. Es gibt das beste Essen. Und genug zu trinken.

    Jeden Tag erlebe ich Gutes. Liebe ist mit mir. Und bei Gott bin ich zuhause. Ich vertraue Gott. Heute. Morgen. Immer.

  • 23Materialheft Feierabendmahl – Bausteine

    AGAPE feiern

    LiedWenn Glaube bei uns einzieht (#lautstärke 95)oder: Wenn das Brot, das wir teilen (#lautstärke 112)Liturg*in Wir bauen nun Tischrunden für die Mahlfeier. Legt die Tischbretter über die Kirchen- bänke und rutscht in den Bänken ein bisschen zusammen, so dass Ihr alle an einem der Tische Platz findet. Hier sind Kisten mit allem, was wir für die Mahlfeier brauchen. Stellt auf jeden Tisch eine Kiste, aber bitte packt sie noch nicht aus! Lasst euch überraschen!

    Das Lied klingt instrumental weiter, während die Tischbretter quer über die Kirchenbänke gelegt werden. Die Boxen werden auf die Tischbretter gestelt.

    Liturg*in Egal, was ist und war: Kommt und esst erstmal was. Alles ist schon da, und es war schon da, bevor wir kamen. Wir brauchen es nur zu entdecken.

    Liturg*n nimmt die Decke bzw. die Serviette von der Box ab, deckt sie auf den Tisch und holt als erstes einen Bambusstick aus der Box.

    Hier ist ein kleiner Stab für euch. Ein Esswerkzeug für die Speisen auf diesem Tisch. Aus Bambusrohr. Wenn ihr mögt, nehmt ihn als Miniatur-Erinnerung an den viel größeren Stecken und Stab, der uns tröstet.

    Die Bambussticks werden auf den Tisch gestellt.Liturg*in nimmt einen der beiden Brotkörbe und die Wasserkaraffe aus der Box. Der folgende Text kann auch von zwei Personen gesprochen werden, eine hält das Brot, die andere die Wasserkaraffe.

    Hier ist Brot – hier ist Wasser. Das, was wir unbedingt zum Leben brauchen. Gegen den Hunger – frisches Brot. Gegen den Durst – klares Wasser. Einfach und gut.

    Liturg*in nimmt die grünen Speisen aus der Box.

    Lasst euch etwas Grünes schmecken. Eine Weintraube, eine Gurke, (Paprika, Rucola, Kresse o.ä.) Und Basilikum – das Wort bedeutet übrigens königlich. Und meint Christus.

    Erinnert euch: Gott weidet uns auf grüner Aue. Genießt, was dort wächst.

    Liturg*in nimmt den Käse aus der Box.

  • 24Materialheft Feierabendmahl – Bausteine

    Erinnert euch an die Hirtinnen und Hirten, die Schafe, Ziegen, Kälber weiden. Je grüner die Auen, desto nahrhafter die Milch. Lasst euch Käse schmecken – auch mit grünen Kräutern.

    Liturg*in nimmt Oliven und Olivenöl aus der Box.

    Denkt an die uralten Ölbäume, von denen wir die Oliven haben und das Öl. Das Öl, mit dem man geheilt und gesalbt hat. Wir heißen Christinnen und Christen, das bedeutet „Gesalbte“.

    Kommt. Schwestern und Brüder, seid willkommen, lasst es euch schmecken und stärkt euch. Packt jetzt eure Kisten aus und deckt euren Tisch. Aber noch nicht alles. Ihr findet zwei Brotkörbe. Einen packt aus, den anderen lasst noch in der Kiste für später. Ihr findet zwei Karaffen. Das Wasser nehmt heraus, den Traubensaft lasst noch in der Kiste für später.

    In Variante b) wird die Gemeinde an dieser Stelle aufgefordert, sich an den Tischen einzufinden und die Boxen auszupacken. Die Teilnehmenden packen die Kisten aus und decken die Tische.Mit einem Gesprächsimpuls werden die Teilnehmenden zum gemeinsamen Essen und zu Gesprächen eingeladen.

    Eine*r Wir kommen von ganz unterschiedlichen Orten in Deutschland zum Kirchentag zusammen und feiern heute Abend hier diesen Gottesdienst. Jetzt ist Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Wo kommt ihr her? Wie war euer Tag heute? Hattet ihr heute eine Kirchentagsveranstaltung, an die ihr noch immer denkt? Schaut euch einmal um, wer neben, vor und hinter euch sitzt. Gott segne, was wir essen und trinken. Und was wir einander erzählen. Amen.

  • 25Materialheft Feierabendmahl – Bausteine

    Das gemeinsame Essen und die Tischgespräche beginnen. Die Feiernden spießen die Speisen mit ihren Bambussticks auf.In Variante d) werden vorbereitete Sticks mit verschiedenen Speisen in den Bankreihen verteilt. Während des Essens wird Tischmusik gespielt, danach leitet ein Lied zum Empfang des Abendmahlsbrotes über.

    Lied Let Us Break Bread Together (#lautstärke 105)oder: Aller Augen warten auf dich, Herre (#lautstärke 13)

    Eine*r Gemeinsam haben wir das Brot miteinander geteilt, so wie Jesus es einst mit seinen Jüngern und Jüngerinnen tat. Brot, das die Seele ernährt. Nehmt den Gesprächsfaden nochmal auf.

    Was hat dich heute genährt? Was waren besondere Momente? Gibt es vielleicht sogar einen Augenblick, von dem du sagen kannst, da ist mir heute Gott begegnet?

    Die Tischgespräche gehen weiter.

    LiedIch singe dir mit Herz und Mund (#lautstärke 93)oder: Der Herr ist mein Hirte (#lautstärke 37)oder: Schenke mir, Gott (#lautstärke 115)oder: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (#lautstärke 83)

    Dankgebet

    Liturg*in Wir reichen einander die Hand als Zeichen des Friedens – Jesus Christus, wir danken dir. Menschen, die sich kennen und Menschen, die sich noch nie gesehen haben, hast du miteinander verbunden. In der Gemeinschaft mir dir leben wir auf. Von dir gestärkt gehen wir weiter.

    Alle Amen.

    Lied Strahlen brechen viele (#lautstärke 96)oder: Bless the Lord (#lautstärke 126)

  • 26Materialheft Feierabendmahl – Bausteine

    Anregungen für den Verkündigungsteil

    Entsprechend des Kirchenraums finden die Gottesdienstbesucher*innen folgende vorbereitete Situation vor:In den Kirchen mit fest installierten Bänken stehen in jeder 2.–4. Reihe die umgekehrten Papphocker als eine Art Körbe mit den Inhalten für das Feierabendmahl – darüber gelegt das Tischtuch. Dieses ist mit einigen dunklen Punkten versehen. Auf Stoff bietet es sich an, mit Klebepunkten zu arbeiten, bei Papiertischdecken können die Punkte aufgemalt werden.In den Kirchen, in denen die Tische bereits zum Feierabendmahl gedeckt sind, finden sich ebenfalls neben den Tischgruppen die umgekehrten Papphocker als eine Art Körbe mit den Inhalten für das Feierabendmahl. Auf den Tischen liegen die Tischdecken mit den dunklen Punkten (siehe oben).

    Hinweis zu Tischrede 1:Die Tischrede 1 nimmt die Schelte Jesu auf. Mittels der dunklen Punkte auf den Tischdecken geht es darum, die Gottesdienstbesucher*innen in einer Art „Publikumsbeschimpfung“ daraufhin anzu-sprechen, dass sie die dunklen Punkte deutlicher wahrnehmen als das Helle (vgl. die Geschichte „Der schwarze Punkt“). Beginnend mit dem Kanzelgruß (Zuspruch der Gnade) soll die Schelte so aufgebaut werden, dass den Anwesenden das Überhören der Gnade vorgeworfen wird.

    Stichworte zur Anregung:Schelte der Hörer*innen„Gnade sei mit Euch und Friede von dem, der da ist, der da war und der da kommt!Schön gesagt! Diesen Gruß kennt Ihr Alle, aber wie ernst nehmt Ihr ihn eigentlich noch?“„Ich habe es gleich gedacht, dass Ihr es nicht seht!“„Habt Ihr von der Gnade gehört?“„Ihr habt mir nicht geglaubt!“„Ihr seid blind!“„Worauf vertraut Ihr eigentlich?“„Von Frauen glaubt Ihr eh nichts, oder? Die haben Euch doch die gute Nachricht gesagt.“ (Bezug auf die Bibelstelle) „Ihr schaut nur auf das Schwarze.“„Mal ehrlich: Ihr traut Gott doch nichts zu.“„Zuhören, wie Schelte gemeint ist – wäre auch nicht schlecht.“Hinweis: Vielleicht eignet sich auch in Ihrer Gemeinde das „du“ besser.

    Konkretion durch Beispiele im eigenen LebenAnschaulich wird es für die Besucher*innen des Feierabendmahls, wenn Beispiele für die dunklen Punkte im Leben genannt werden.

    Öffnung zum PerspektivwechselDer DEKT will als Ort der guten Nachrichten ein Zeichen setzen in einer Welt, die medial dominiert wird von Schreckensmeldungen und Untergangsszenarien. Es gibt sie, die guten Nachrichten, wie „die Kindersterblichkeitsrate hat sich seit 1900 halbiert“. Im Pavillon der guten Nachrichten können die Teilnehmenden des Kirchentages gute Nachrichten erfahren und eigene einbringen.Dies erscheint notwendig, weil die guten Nachrichten wie auch die Gnade Gottes sehr leicht überse-hen werden. Dies soll den Hörer*innen in der Scheltrede zu Bewusstsein kommen. Wichtig ist natürlich bei einer Art „Gemeindebeschimpfung“, seine Hörer*innenschaft gut einzuschätzen, die richtige Sprache auszuwählen und die Authentizität zu wahren. Wahlweise kann natürlich eine fiktive Person beschimpft werden, obwohl wir Mut machen wollen, wirklich die Gemeinde anzusprechen.

  • 27Materialheft Feierabendmahl – Bausteine

    LiteraturhinweiseDer schwarze Punkt, Verfasser unbekanntEin Professor überrascht seine Klasse mit einem Test. Die Aufgabe: Die Schüler sollen beschreiben, was sie auf dem Papier sehen. Als die Schüler das Blatt umdrehen, sehen sie einen schwarzen Punkt in der Mitte des weißen Papiers.Am Ende der Stunde sammelt der Professor die Antworten ein und beginnt, sie laut vorzulesen. Alle Schüler – ohne Ausnahme – schreiben über den schwarzen Punkt, über seine Größe, Farbe und Durchmesser. Dann erklärt der Professor: Keiner von euch hat über den weißen Raum auf dem Papier geschrieben. Jeder konzentrierte sich auf den schwarzen Punkt – das Gleiche geschieht in unserem Leben. Wir haben ein weißes Papier erhalten, um es zu nutzen und zu genießen, aber wir konzentrieren uns auf die dunklen Flecken.Der Professor sagt, dass wir uns oft auf unsere Krankheiten, Geldsorgen und Beziehungsprobleme konzentrieren. Dabei sind diese dunklen Flecke meist gar nicht so groß im Vergleich zu dem, was wir in unserem Leben sonst noch haben. Und doch trüben sie unsere gesamte Stimmung.Er gibt seinen Schülern einen guten Rat: Nehmen Sie die schwarzen Punkte wahr, doch richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auch auf das weiße Papier und damit auf die glücklichen Momente und Chancen in Ihrem Leben!

  • 28Materialheft Feierabendmahl – Bausteine

    Die Publikumsbeschimpfung, Peter Handke, 1965 Regeln für die SchauspielerDie Litaneien in den katholischen Kirchen anhören. Die Anfeuerungsrufe und die Schimpfchöre auf den Fußballplätzen anhören. Die Sprechchöre bei Aufläufen anhören. Die laufenden Räder eines auf den Sattel gestellten Fahrrads bis zum Ruhepunkt der Speichen anhören und die Speichen bis zu ihrem Punkt der Ruhe ansehen. Das allmähliche Lautwerden einer Betonmischmaschine nach dem Anschalten des Motors anhören. Das Inswortfallen bei Debatten anhören. „Tell me“ von den Rolling Stones anhören. Die zugleich geschehenden Einfahrten und Ausfahrten von Zügen anhören. Die Hitparade von Radio Luxemburg anhören. Die Simultansprecher bei den Vereinten Nationen anhören. In dem Film „Die Falle von Tula“ den Dialog des denkst Gangsterbosses (Lee J. Cobb) mit der Schönen anhören, in dem die Schöne den Gangsterboß fragt, wieviele Menschen er denn noch umbringen lassen werde, worauf der Gangsterboß, indem er sich zurückgelehnt, fragt: Wieviele gibt ś denn noch?Und dabei den Gangsterboß ansehen. Die Beatles-Filme ansehen. In dem ersten Beatles-Film Ringo Starrs Lächeln ansehen, in dem Augenblick, da er, nachdem er von den andern gehänselt worden ist, sich an das Schlagzeug setzt und zu trommeln beginnt. In dem Film „Der Mann aus dem Westen“ das Gesicht Gary Coopers ansehen. In demselben Film das Sterben des Stummen ansehen, der mit der Kugel im Leib die ganze öde Straße durch die verlassene Stadt hinunterläuft und hüpfend und springend jene schrillen Schreie ausstößt.Die die Menschen nachäffenden Affen und die spuckende Lamas im Zoo ansehen. Die Gebärden der Tagediebe und Nichtstuer beim Gehen auf den Straßen und beim Spiel an den Spielautomaten ansehen.

  • 29Materialheft Feierabendmahl – Bausteine

    Textfragmente zur Anregung: Scheltrede (Tischrede I)Hinweis: Schelte gut in Szene setzen, Mut für Pausen („Stille“) haben, damit es bei der Hörer*innenschaft ankommt!Lesung mit Echo durch einen anderen Sprecher: Mk 16,14 [Lutherübersetzung]: „Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte er sich ihnen und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härte – Er wirft ihnen vor, dass sie nicht glauben, blockiert sind. Er schalt sie, dass sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auferstandenen.“StilleGnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist, der da war und der da kommt!Stille, kurzNa, was habt ihr gehört?Das war ja klar. Habe ich es mir doch gedacht, dass ihr das gar nicht mehr richtig hört: Gnade – das habe ich euch gerade zugesagt. Im Namen Gottes. Rutscht euch das einfach so durch? Geht das hier rein und da raus? Und überhaupt: Glaubt ihr da eigentlich dran? Glaubt ihr, dass Gottes Gnade stark ist? Dass sie Kraft hat? Dass sie wirklich etwas verändert? Dass es hell wird im Leben? Glaubt ihr das? Vertraut ihr darauf?Oder starrt ihr immer nur auf das Schwere in eurem Leben? Auf die dunklen Punkte? Auf das, was schwarz ist? Denn Hand aufs Herz: Was habt ihr gesehen? [auf Serviette in der Hand/Postkarte/Tischtuch/ausge-hängtes Tuch zeigen] Nur die kleinen dunklen Punkte? Oder das ganze Helle drum herum? Seid ehrlich! Was habt ihr gesehen? Warum wirkt dieses kleine Dunkle so viel stärker auf euch als das viele Helle?Dabei muss man das Dunkle nicht wegreden. Ja, das gibt es. Aber wie viel mehr ist hell! Wie hell leuchtet Gottes Gnade! Wie viel Gutes passiert euch jeden Tag! Wie viel Schönes und Helles habt ihr erlebt, allein in den letzten Tagen! Die Begegnungen. Die Gespräche. Die Menschen. Die Freunde, alte und neue. Das ist doch wichtig! Da schaut doch drauf! Da scheint Gottes Gnade hell! Da verändert sie was in eurem Leben!Ja: Kaum zu glauben, aber wahr – Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist, der da war und der da kommt!StilleMk 16,14 wie oben, ohne ‚Echo‘

    Tischrede 2Version 1Kanzelgruß bewusst und als Zuspruch sprechenGnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist, der da war und der da kommt!Was für ein Vertrauen!Was für eine Gnade ist es, wenn wir gemeinsam essen – und ins Gespräch kommen: Wer bist Du? Was machst Du? Was gibt Dir Kraft? So eine Gnade, wenn Probleme in den Hintergrund treten. Wie die Herzenshärte weicht. Jetzt strahlt das Helle! Und die dunklen Flecken?Zusammen geht es leichter. Wenn ich ein offenes Ohr finde. Sich jemand die Zeit nimmt und ich einfach erzählen kann. Oder wenn ich selbst für jemanden da bin. Auch das gibt Kraft. Es tut gut, wenn ich helfen kann. Das richtet mich auf.Und der Alltag hilft, das Beschäftigtsein. In den Routinen vergesse ich das Dunkle. In dem, was ich kann, zeigt sich mir Helles.Und ja … auch der Glaube hilft. Dann weiß ich mich getragen. Dann bin ich nicht allein. Manchmal ist es ein Lied, das ich den ganzen Tag summe. Manchmal ist es etwas aus der Bibel, eine Geschichte oder ein Vers, der mich anspricht. Oder eine Begegnung, in der ich die Kraft spüre, die von Gott kommt. Etwas richtet mich auf. Jemand richtet mich auf. Und ich gebe es weiter. Wie die Jünger damals.„Manchmal stehen wir auf. Stehen wir zur Auferstehung auf. Mitten am Tage. (…) Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.“1

    Ich spüre: Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden. Amen.

    1 Auferstehung, Marie Luise Kaschnitz

  • 30Materialheft Feierabendmahl – Bausteine

    Version 2Kanzelgruß bewusst und als Zuspruch sprechenGnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist, der da war und der da kommt!Ja (erleichtert), es kommt … – das Vertrauen … – es sickert langsam in meinen Körper, wie ein Tropfen, der wohlig meinem Körper ein neues Gefühl schenkt.Es ist wie der erste Schluck nach dem großen Durst. Es ist wie die Stärkung nach unendlichem Hunger. Ich bin nicht ich, wenn ich hungrig bin. Vieles auf meinen Durststrecken hört sich an wie Schelte, vieles in meinen Hungertiefs erlebe ich knurrend. Ein deutsches Sprichwort besagt: „Einem leeren Magen ist schwer zu predigen.“ … – Wahre Worte. Was für eine Gnade, wenn die Durststrecke vorbei ist, wenn der Hunger endlich gestillt werden kann, wenn spürbar die Kraft Tropfen für Tropfen und Bissen für Bissen in mich zurückkehrt. Vorbei der Hunger, vorbei die schlechte Laune, vorbei die zitternden Knie.Was für ein Frieden, wenn mir jemand das Brot bricht und mir zu trinken gibt.Im Gegenüber kann ich durchatmen, zu mir kommen, Energie tanken.Was für eine Hilfe, wenn mir jemand sein Ohr schenkt und Trost zuspricht. Da bleibt jemand bei mir, hält mir die Hand, teilt mit mir mehr als Hunger und Durst. Was für ein Vertrauen, wenn wir zusammensitzen und miteinander teilen – mehr als Brot und Wein.Und Gott ist da. Und dann kann ich auch gestärkt zurückkehren in den Alltag. Laut und befreit das Lieblingslied mit-singen. Die wunderbaren Farben der Welt sehen – nichts ist mehr schwarz und weiß. Und dann ist da auch wieder die Zeit und die Kraft für andere. Alle können mitfeiern und einstimmen in das Lachen. Was für ein Vertrauen. Gott stärkt mich. Gott richtet mich auf. Das Leben hat mich wieder. Und es stimmt:„Manchmal stehen wir auf. Stehen wir zur Auferstehung auf. Mitten am Tage. (…) Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.“2

    Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden.Amen.

    2 Auferstehung, Marie Luise Kaschnitz

  • 31Materialheft Feierabendmahl – Exegetische Überlegungen

    Exegetische Überlegungen

    Von der Kraft des Vertrauens JENS HERZER

    Der für die Feierabendmahle ausgewählte Text bietet eine ungewöhnliche Szene. Darin wird voraus- gesetzt, dass die Jünger Jesu nach dem Tod Jesu beisammen zu Tisch sind. Doch steht nicht das gemein- same Essen im Mittelpunkt, sondern der überraschende und unvermittelte Tadel des auferstandenen Jesus gegenüber seinen bisherigen Weggefährten: Sie hätten kein Vertrauen und glaubten denen nicht, die ihnen von der Begegnung mit dem auferstandenen Jesus berichtet hatten. Doch indem Jesus das mangelnde Vertrauen des Jüngerkreises benennt, überwindet er es zugleich. Damit schafft er die Vor-aussetzung, dass sie sich zur Verkündigung jener frohen Botschaft auf den Weg machen, die sie selbst zunächst nicht glauben konnten. Ihrer lähmenden Skepsis setzt er sein Vertrauen in ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten entgegen und hilft ihnen damit, selbst das Vertrauen in die Botschaft des Evangeliums zu lernen.

    Die Verse im KontextDie geschilderte Szene gehört zum sogenannten „längeren“ oder „kanonischen“ Abschluss des Markus- evangeliums (Mk 16,9–20), der in einem Teil der antiken Handschriften fehlt.1 Weithin und zu Recht durchgesetzt hat sich die Auffassung, dass es sich um einen sekundären Nachtrag zum ur- sprünglichen Schluss Mk 16,1–8 handelt, der Erscheinungen des auferstandenen Jesus sowie dessen Himmelfahrt und die Beauftragung der Jünger zur Missionsarbeit ergänzt. Dieser Anhang erweist sich in seinem Erzählstoff auf vielfältige Weise abhängig von den Überlieferungen der anderen Evangelien: Pate standen vor allem die Erscheinungs- und Himmelfahrtserzählungen bei Lukas (Lk 24; vgl. Apg 1,1–9) und die Erscheinung vor Maria Magdalena bei Johannes (Joh 20,11–18); in der Aussen- dung zur Mission klingt außerdem Mt 28,18–20 an.2 Man hat zwar immer wieder infrage gestellt, dass es sich bei der Aussage über die Furcht der Frauen und deren Flucht vom Grab in Mk 16,8 tatsächlich um den ursprünglichen Schluss des Markusevange-liums handeln könne und aufgrund der merkwürdigen Offenheit vermutet, der ursprüngliche Ab- schluss des Evangeliums sei lediglich verloren gegangen und dann erneut ergänzt worden. Doch spricht einiges dafür, dass der oder die Verfasser des Evangeliums mit Bedacht diesen offenen Schluss wählten und die – doch sicher bekannten – Erscheinungen Jesu bewusst nicht berichteten, sondern sie lediglich ankündigten (16,7). Die Frauen sind zwar die ersten Zeuginnen des geöffneten und lee- ren Grabes, werden aber selbst nicht Zeuginnen einer Erscheinung des Auferstandenen, sondern von einem „jungen Mann“ mit der Nachricht der Auferstehung Jesu konfrontiert und beauftragt, „seinen Jüngern und Petrus“ zu sagen, der Auferstandene werde ihnen in Galiläa erscheinen (vgl. auch Mt 28,7). Das Markusevangelium endet so mit dem zwar unbefriedigenden, erzählerisch aber nicht ungschick- ten „Cliffhanger“, dass die Frauen entgegen der Anweisung des Boten am Grab niemandem etwas da- von sagen, weil sie sich fürchten. Die Absicht dieses offenen Schlusses ist, die Leser*innen selbst zum Weitererzählen über eigene Erfahrungen mit dem Auferstandenen anzuregen oder auch dazu, das Markusevangelium als das „Evangelium von Jesus Christus, dem Sohn Gottes“ (vgl. Mk 1,1) noch einmal von Beginn an zu lesen.3 Die Aufforderung am Schluss, nach Galiläa zu gehen und Jesus dort „zu sehen“ (16,7), verweist somit auf den Beginn des Evangeliums mit Jesu Wirksamkeit in Galiläa zurück. Diese Aufforderung richtet sich nur vordergründig an die Frauen bzw. die Jünger Jesu, die davon wegen des Schweigens der Frauen gar nichts erfahren (anders und bewusst abweichend davon formuliert daher Mt 28,8). Umso deutlicher sind hier die Leser*innen die eigentlichen Adressaten: Sie sind es, die an den Beginn der Geschichte des Sohnes Gottes in Galiläa gewiesen werden, um selbst „zu sehen“. Diese Erzählstrategie, die für verschiedene Deutungen offen ist, wird bestätigt durch die unterschied-lichen Versuche, den scheinbar unvollständigen Schluss auch literarisch fortzuschreiben.

    1 EinwesentlichkürzererAbschlussdesEvangeliums,bestehendauseinemSatz,istu. a.ineinemaltlateinischenKodex erhalten. Er löst lediglich die Spannung auf, die durch das Schweigen der Frauen entgegen dem Auftrag des Boten am Grab entsteht(vgl.Mk16,7–8,dazus. u.),underwähntkurzdieVerbreitungderHeilsbotschaftdurchdieApostel.2 Vgl. Gnilka: Markus, S. 352–354; Kelhoffer: Miracle and Mission, S. 137–150.3 Vgl. Böhm: Wo Markus aufhörte, S. 73–89.

  • 32Materialheft Feierabendmahl – Exegetische Überlegungen

    Drei Erscheinungen und ein AuftragDer gesamte Text des Nachtrages gliedert sich in vier Szenen und schildert zunächst drei Erscheinun- gen Jesu: die erste vor Maria Magdalena (16,9–11), die zweite vor zwei nicht namentlich genannten Jüngern (V. 12f.) sowie die Erscheinung vor „den Elf“ (V. 14–18), die am ausführlichsten ist und eine Rede des Auferstandenen enthält. Den Abschluss bildet die Notiz über die Himmelfahrt bzw. die himmlische Inthronisation Jesu (V. 19) als Voraussetzung für die Ausführung des Missionsauf- trages (V. 20). Mit dem Namen Maria Magdalena in der ersten Erscheinungsszene knüpft der Nachtrag an deren zweifache Erwähnung im Evangelium in der Episode der Grablegung Jesu an (15,40 und 16,1). Die Szene wird in Anlehnung an eine Einzelerscheinung vor Maria Magdalena gestaltet, wie sie nur das Johannesevangelium überliefert (Joh 20,11–18). Die Charakterisierung Marias in Mk 16,9 als eine Frau, die durch Jesus von „sieben Dämonen“ befreit wurde, ist Lk 8,2 entnommen, wo Maria Magda- lena unter den Frauen im Gefolge Jesu ebenfalls so beschrieben wird.Die Erscheinung vor „zweien von ihnen“ spielt sehr wahrscheinlich auf die Emmausepisode an, die zum Sondergut des Lukas gehört (Lk 24,13–35). Auch Lukas identifiziert die beiden als „zwei von ihnen“, wobei offen bleibt, wer mit „ihnen“ gemeint ist. Doch erwähnt Lukas in 24,18 von einem der beiden den Namen Kleopas und notiert am Schluss, dass sie zu „den Elf“ nach Jerusalem zurückge- hen. Daran wird deutlich, dass es bei Lukas nicht zwei von den Aposteln, sondern zwei sonst unbe- kannte Jünger Jesu sind, die nicht zum engeren Apostelkreis gehören. Diese Unstimmigkeit zwischen der Erscheinung vor „zweien von ihnen“ und den ungläubigen „Elf“ ergibt sich auch in der Erzählweise des Markusschlusses. Auffällig ist die Zahl der Jünger. Zum engeren Kreis gehören eigentlich zwölf von Jesus berufene Apos- tel, die ausgesandt werden, wie er zu predigen und die Dämonen auszutreiben (vgl. Mk 3,14–19; após- tolos bedeutet „der Gesandte“). Der Kreis von Jünger*innen war jedoch deutlich größer. Es sind Men- schen, die Jesus zum Teil auch nachfolgten oder ihn auf andere Weise unterstützten und bei ihm „in die Lehre gingen“, so dass die Übersetzung „Schülerinnen und Schüler“ (griechisch: mathetaí) eigen- tlich passender ist (vgl. Mt 28,19; Mk 15,40–41; Lk 8,1–3; Apg 9,36). Nicht alle Jünger*innen Jesu sind auch Apostel. Die Auswahl von zwölf Aposteln ist ein prophetisches Zeichen für die endzeitliche Sammlung der zwölf Stämme Israels (vgl. Mt 19,28). Die reduzierte Zahl Elf (héndeka) begegnet aus- schließlich in den Erzählungen zwischen Ostern und Himmelfahrt (vgl. Mt 28,16; Lk 24,9.33; Apg 1,26) und setzt voraus, dass einer – nämlich Judas Iskariot – fehlt, auch wenn sein Name nicht genannt ist. Die Bezeichnung „die Elf“ übernehmen die Verfasser des Nachtrages (wie den Rest der Sendungsszene) aus den Referenztexten. Anders als das Markusevangelium informiert Matthäus sei-ne Leser*innen zuvor, dass Judas aus Verzweiflung über seinen Verrat an Jesus Selbstmord begangen hatte, so dass der Zwölferkreis nicht mehr vollständig war (Mt 27,3–5). Lukas trägt dies immerhin nach, indem er zu Beginn der Apostelgeschichte die Nachwahl eines Apostels zur Vervollständigung des Zwölferkreises mit dem Ende des Judas begründet, dieses Ende allerdings als Unfall bzw. Got-tesurteil über den Verrat an Jesus darstellt (Apg 1,16–26). Die Verfasser des Nachtrages setzen die Kenntnis dieser Judastradition offenbar stillschweigend voraus, da davon weder im Markusevangeli-um noch im Nachtrag selbst die Rede ist und deshalb die Zahl Elf an dieser Stelle nicht ohne weiteres verständlich ist.Die Szene der Erscheinung vor „den Elf“ verbindet erneut Motive aus bekannten Ostererzählungen. So wird der Missionsauftrag aus dem Matthäusevangelium (Mt 28,18–20), der dort auf einem Berg in Galiläa lokalisiert ist, mit Elementen der lukanischen Erscheinung Jesu vor den elf Jüngern in Jerusa-lem kombiniert, die ebenfalls die Ankündigung der Missionsarbeit enthält und mit der Himmelfahrt Jesu endet (Lk 24,33–53). Während Lukas aber in seinem Evangelium die Aufnahme Jesu in den Him- mel lediglich notiert und nicht weiter ausführt (24,51; Matthäus bietet keine Himmelfahrtsge-schichte), erweitert der Erzähler des Markusschlusses dieses Motiv nicht nur mit dem Hinweis auf besondere Gaben, welche die Missionsarbeit begleiten, sondern auch mit der Aussage vom „Setzen zur Rechten Gottes“ (Mk 16,18), die aus der christologischen Bekenntnistradition bekannt ist (vgl. Röm 8,34; Kol 3,1; 1 Petr 3,22; Hebr 10,12). Dieses Motiv besagt, dass Jesus nach der Himmelfahrt jenen Platz an der Seite Gottes einnimmt, der nach Ps 110,1 für den davidischen König bestimmt ist.

  • 33Materialheft Feierabendmahl – Exegetische Überlegungen

    Der Verweis auf Ps 110,1 begegnet in den Evangelien bereits im Kontext der sogenannten Jerusalemer Streitgespräche, in denen Jesus mit jüdischen Schriftgelehrten über die Auslegung der Tora diskutiert (Mk 12,36; Mt 22,44; Lk 20,42; vgl. auch Apg 2,34 und Hebr 1,13).

    Zur Botschaft des Textes für das FeierabendmahlHinsichtlich der Auswahl der beiden Verse für das Feierabendmahl ist zu bedenken, dass eine Mahl- szene nicht explizit beschrieben wird. Allerdings impliziert die Aussage, dass die elf Jünger „zu Tische liegen“, ein gemeinschaftliches Beisammensein, das in der Regel auch ein gemeinsames Essen ein- schließt. Da das Verb anákeimai „zu Tische liegen“ auch in der Erzählung vom letzten Mahl Jesu im Kreis der (damals noch) zwölf Apostel verwendet wird, ist wahrscheinlich, dass der Erzähler eine entspre-chende Assoziation bewusst intendiert. Allerdings liegt das Gewicht der Szene nicht auf dem Essen und daher unterscheidet sie sich etwa von der Emmausgeschichte, in der das Brechen des Brotes das zentrale Element der Begegnung mit dem Auferstandenen darstellt (Lk 24,30).Doch auch bei Lukas spielt das Brotbrechen dann in der Begegnung mit den elf Jüngern keine weitere Rolle, sondern im Zentrum stehen die Erscheinung Jesu und der Missionsauftrag an den Jüngerkreis. Mit der Einführung in die Szene durch das Wort „zuletzt“ (hýsteron) wird jene Abfolge abgeschlossen, die mit der Ersterscheinung vor Maria Magdalena (prōton, Mk 16,9) begann, und die zugleich den Ab- schluss der Erscheinungen insgesamt markiert. Nach der Szene vor den elf Jüngern gibt es keine wei- teren Erscheinungen des Auferstandenen; diese letzte Erscheinung ist der Ausgangspunkt der Mission. Ein Ort des Geschehens wird nicht genannt. Im Anschluss an Mk 16,7 wäre wohl in der Logik der Er- zählung an Galiläa zu denken, denn dort sollen sie nach Auskunft des Boten am Grab den Auferstande-nen sehen. Doch spielt das hier keine Rolle; eine vergleichbare Situation von Erscheinungen Jesu sind ausweislich der Referenztexte sonst nur im Zusammenhang mit Jerusalem beschrieben.Erstaunlich ist, dass der Auferstandene die um den Tisch versammelten Jünger nicht etwa mit dem Friedenswunsch grüßt (vgl. etwa Lk 24,36; Joh 20,19.21.26), sondern gleichsam unmittelbar und schroff „zur Sache“ kommt. Den Verfassern ist offenbar nicht an ausführlichen Schilderungen gelegen, sondern sie spitzen den Text auf das Wesentliche zu. Die Übersetzung des griechischen oneídisen mit „er hielt ihnen vor Augen“ ist eigentlich zu schwach, um wiederzugeben, was eher einer prophetischen Schelt-rede vergleichbar ist. Das Verb oneidízein bedeutet „jemanden massive Vorwürfe machen“ oder auch wegen seines Versagens „verachten und verspotten“. Es wird bei der sog. „Verspottung Jesu“ durch die römischen Soldaten (Mk 15,32) gebraucht sowie für die Beleidigung und Verhöhnung Jesu durch die mit ihm gekreuzigten Verbrecher (Mt 27,44); das entsprechende Nomen kann sogar mit „Schande“ wie- dergegeben werden. Da der Markusschluss mit dieser Zurechtweisung der elf Jünger erneut ein Motiv aus Lk 24 aufnimmt (vgl. 24,25), zugleich aber deutlich härter formuliert, wird der Ton insgesamt schär- fer. Aus „Schwere des Herzens“ (bradeís te kardía, Lk 24,25), womit eher die Trauer der Jünger zum Aus- druck kommt, wird die „Verhärtung des Herzens“ (sklerokardía, Mk 16,14). Letztere ist stets Ausweis des „Unglaubens“ (apistía), den der auferstandene Christus hier den Jüngern explizit vorwirft. Die deutsche Übersetzung „Unglauben“ ist allerdings zu wenig präzise. Apistía in Verbindung mit der „Verhärtung des Herzens“ lässt sich konkreter bestimmen als die grund- legende und an die eigene Erfahrung und Wirklichkeitswahrnehmung gebundene Skepsis, die jeman- den hindert, der Aussage einer anderen Person Vertrauen zu schenken, d. h. sie ernst zu nehmen und womöglich entsprechende Konsequenzen in Denken und Handeln zu ziehen. So wirft etwa Jesus im Disput um die Ehescheidung den fragenden Pharisäern vor, ihre „Herzenshärte“ sei einzig und allein Grund für die Gewährung einer Scheidung mittels eines Scheidebriefes; durch Gottes Gebot sei dies jedoch nicht legitimiert (Mk 10,5).4 In unserem Zusammenhang besteht der „Unglaube“ in der Unwil-ligkeit und Unfähigkeit, das zu verstehen, was bzw. wen die Zeug*innen der Erscheinung gesehen haben, und ihrem Zeugnis Vertrauen zu schenken. Gemeint ist damit konkret das Zeugnis der Maria Magdalena und der beiden anderen Jünger, von denen es explizit heißt, dass die elf Apostel ihnen nicht glaubten (Mk 16,11.13).

    4 AnandererStellebringtdieMetapher„VerhärtungdesHerzens“–wennauchmitandererBegrifflichkeit(peporoméne he kardía)–dieUnfähigkeitzumAusdruck,ausErfahrungenzulernenundausgewonnenenEinsichtenauchKonsequenzen zuziehen(vgl.Mk6,52;8,17).

  • 34Materialheft Feierabendmahl – Exegetische Überlegungen

    Über diese interne Perspektive hinaus aber lässt sich der Eindruck kaum vermeiden, dass die Schelte Jesu nicht nur den Jüngern in der Geschichte gilt, sondern auch darüber hinaus erneut die Leser*innen in die Erscheinung Jesu hinein verwickelt. Diese Absicht lässt sich am Ausgang der Erzählung plausibel machen. Die Verfasser setzen offenbar stillschweigend voraus, dass mit der Erscheinung des Auferstandenen ein Prozess beginnt, in dessen Verlauf der Unglaube, d. h. die Skepsis und das mangelnde Vertrauen der Jünger überwunden wird. Zunächst fehlt jede Reaktion auf die Schelte. Ihrer Schroffheit steht die ebenso unvermittelte und unmissverständliche Beauftragung zur Mission gegenüber. Beides passt eigentlich nicht zusammen. Werden die Jünger beauftragt trotz oder gar wegen ihres Unglaubens? Das ist eine Leerstelle, die die Verfasser des Nachtrages nicht füllen, vielleicht sogar bewusst offen- lassen. Entscheidend ist dabei, dass die Beauftragung der Jünger bereits über ihren Unglauben hin- ausweist, indem diejenigen in den Blick kommen, die durch ihre Verkündigung zum Glauben und zur Taufe finden sollen (16,16). Selbst die namentlich berufenen Jünger Jesu sind keine perfekten Men- schen, und im Markusevangelium sind sie häufig als unverständig und schwach dargestellt. Prominen-te Beispiele dafür sind nicht nur diejenigen, die beim Gebet Jesu in Gethsemane einschlafen (Mk 14,32–42), sondern in besonderer Weise auch Petrus, der Jesus während dessen Verhör vor dem Hohen Rat verleugnet (Mk 14,66–72). Gerade deshalb wird in der Ankündigung der Erscheinungen Jesu durch den Boten am Grab Petrus besonders hervorgehoben: „Geht aber hin und sagt seinen Jüng- ern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat“ (16,7). Auch in der Szene der gemeinschaftlichen Begegnung mit Jesus werden die Jünger trotz ihres Unglaubens beauftragt, die gute Botschaft vom Vertrauen in Gottes lebendig machende Kraft weiterzutragen, die sich mit Jesus als dem Auferstandenen verbindet. Sie müssen dieses Vertrau- en erst lernen und werden von Jesus unmissverständlich auf ihre Verantwortung hingewiesen. Sie müssen ihre Herzen vertrauensvoll öffnen und werden so die Kraft der Auferstehung erfahren. Das Motiv der Beauftragung der elf Jünger zur Mission ist zwar intertextuell eindeutig auf Mt 28,18–20 bezogen, geht aber noch darüber hinaus, indem die Verkündigung des Evangeliums „der ganzen Schöpfung“ gilt. Es sind nicht mehr „nur“ alle (nichtjüdischen) Nationen (Mt 28,20; vgl. Lk 24,47 sowie Mk 13,10), sondern die „ganze Welt“ (Mk 16,15), die als Schöpfung Gottes in den Blick kommt. Auch ist die zeitliche Perspektive nicht explizit „das Ende der Welt“ (Mt 28,20; vgl. Apg 1,8, hier aber geogra- phisch aufgenommen), sondern der Auftrag gilt unbegrenzt in zeitlicher Hinsicht ebenso wie im Blick auf die Adressat*innen der Verkündigung.

    Vertrauen als Hoffnung für unsere geschaffene Welt Mit dem Schöpfungsbezug der Verkündigung ist vermutlich ein wichtiger Anknüpfungspunkt für eine Reflexion über diesen Text im Feierabendmahl gegeben. Er erinnert an Texte wie Kol 1,23, wo unter dem Lobpreis Christi zu jenem Glauben ermutigt wird, der Hoffnung für die ganze Schöpfung impli- ziert: „... wenn ihr fest verwurzelt bleibt im Vertrauen und euch nicht abbringen lasst von der Hoff- nung des Evangeliums, das ihr gehört habt und das in der ganzen Schöpfung verkündet wurde, die unter dem Himmel ist“. Auch die Rede vom Sehnen und geradezu ängstlichen Ausharren der Schöp-fung auf Erlösung in Röm 8,18–23 spielt für die Perspektive des Markusschlusses eine wichtige Rolle. Mit dem Auftrag Jesu, der „ganzen Schöpfung“ das Evangelium zu verkünden, ist natürlich nicht ge- meint, dass – wie in der Franziskus-Legende – den Vögeln zu predigen sei bzw. der gesamten Fauna und Flora. Durch diesen gleichsam „globalen“ Horizont wird vielmehr eingeschärft, dass diejenigen, die das Evangelium verkündigen sollen, mit diesem Auftrag in die Verantwortung nicht nur für sich und andere Menschen, sondern für die ganze Welt gestellt sind. Das Ziel und die Wirkung der Verkündigung des Evangeliums ist das Vertrauen in die Kraft der Auferstehung und Erneuerung, die der ganzen Schöpfung gilt. Dieses Vertrauen wiederum ist der Grund, die daraus erwachsende Verantwortung wahrzunehmen, die „Härte des Herzens“ aufzubrechen und ein auf die Welt als Ganze und ihre Würde als Gottes Schöpfung gerichtetes Denken und Handeln zu ermöglichen.Mit der Himmelfahrt Jesu ist schließlich im Duktus des Textes der Unglaube der Elf tatsächlich über- wunden, wenn sie zur Mission aufbrechen und so ihr neu gewonnenes Vertrauen erproben.

  • 35Materialheft Feierabendmahl

    Die Legitimität der auf die Schöpfung ausgerichteten Verkündigung wird durch wunderbare Zeichen bestätigt, die dem Glauben verheißen waren (16,17–18). Damit ist nicht nur literarisch der Abschluss des Evangeliums mit allen nötigen Elementen versehen, sondern man kann von hier aus den Um- schwung in V. 14 von schroffer Schelte in den Auftrag zur Mission auch als Vertrauensvorschuss inter- pretieren, den der Auferstandene dem Jüngerkreis entgegenbringt und dem sie sich nicht entziehen können. Insofern der Text, wie oben angedeutet, die Leser*innen in die Geschichte der elf Jünger Jesu mit hineinverwickelt, gilt der Auftrag Jesu und sein Vertrauensvorschuss auch ihnen. Sie lernen gemein- sam, der Kraft solchen Vertrauens selbst zu trauen. Sie sollen sich aus der Begegnung mit dem Aufer- standenen in der gemeinsamen Tischrunde nicht träge zurückzulehnen, sondern sich gestärkt durch die Kraft des Vertrauens, das Jesus in sie setzt, aufmachen, mutig und entschlossen sagen und tun, was den Menschen und der ganzen Schöpfung nottut. Wenn Menschen sich beim Kirchentag zum Feier- abendmahl versammeln und miteinander am Tisch sitzen, dürfen sie darauf vertrauen, dass der Auf- erstandene ihre Gemeinschaft stärkt und sie bestärkt, ihre Verantwortung für die Welt wahrzunehmen.

    LiteraturMartina Böhm: Wo Markus aufhörte – und seine Leserinnen und Leser zu denken beginnen. Zur erzählerischen Intention des kurzen Markusschlusses Mk 16,1–8, leqach 1 (2001), 73–89.Joachim Gnilka: Das Evangelium nach Markus, EKK II (Studienausgabe), Teilband 2: Mk 8,27–16,20, Neukirchen-Vluyn/Mannheim 2010 (1978).James A. Kelhoffer: Miracle and Mission. The Authentication of Missionaries and Their Message in the Longer Ending of Mark, WUNT 2/112, Tübingen 2000.

  • 36Materialheft Feierabendmahl – Hinweise für die Gemeinde

    Hinweise für die Gemeinde1

    Gottesdienst findet in der Öffentlichkeit statt.Darum: Gehen Sie bewusst und langsam, aber ungezwungen nach vorn. Nehmen Sie Ihren Platz in Ruhe ein. Vergewissern Sie sich, dass Sie gut stehen und gut sehen können. Nehmen Sie sich Zeit, Atem zu holen.

    „In der Kürze liegt die Würze“Moderationen leiten durch den Gottesdienst. Sie sollen aber knapp und auf das beschränkt sein, was jetzt hier unbedingt mitgeteilt werden muss.Sprechen Sie Moderationen auswendig und nur mit wenigen Blicken in Ihr Konzept. Was Sie sich nicht merken können, ist vielleicht überflüssig und auch für die Gemeinde zu viel.

    Nutzen Sie die Möglichkeiten, Kontakt mit der Gemeinde aufzunehmen.Die Ansage von Bibelstellen, aber auch alle anderen Ankündigungen kommen besser an, wenn sie ganz freigesprochen werden. Wenn sie z.B. die freie Begrüßung zu Beginn auswendig sprechen, haben Sie die Hände frei für Gesten, die den Kontakt zur Gemeinde unterstützen. Nehmen Sie vor dem Lesen von Bibeltexten kurz Blickkontakt mit der Gemeinde auf, dann können Sie während des Lesens mit den Augen auf dem Text bleiben. Nach dem Lesen schauen Sie gern noch einmal freundlich in die Gemeinde.

    Die Gemeinde hört das Gelesene und Gesagte nur einmal.Sprechen Sie so, dass Sie gut zu verstehen sind. Sprechen Sie eher langsam. Sie haben keine Eile! Ma-chen Sie Pausen dort, wo der Text es nahelegt. Besonders wichtige oder schwierige Sätze brauchen Zeit zum Nachklingen, um in ihrer Bedeutung erfasst werden zu können.

    Lesen Sie biblische Texte oder Meditationsimpulse, so ist dies Teil der Verkündigung.Das, was Sie sagen, soll bei den Hörer*innen ankommen, ihnen zu Herzen gehen, sie berühren und bewegen. Das erreichen Sie, wenn Ihnen das, was Sie lesen, selbst zu Herzen geht. Betonungen setzen Sie eher sparsam ein.

    Ihr Lesen bleibt in Erinnerung, wenn es lebendig und eindrücklich ist.Das gelingt Ihnen, wenn Sie mit allem, was Sie lesen, selbst ein inneres Bild verbinden. Ein Beispiel: „Friede und Freude im Heiligen Geist …“ Was steigt in Ihnen auf, wenn Sie das Wort „Frieden“ lesen? Woran haben Sie echte Freude? Was verbinden Sie mit dem Heiligen Geist?Bereiten Sie sich so auf Ihr Lesen vor, dass Sie für jedes Substantiv und jedes Verb eine innere Vorstel-lung entwickeln, die Sie positiv mit dem, was Sie lesen, verbinden. Dies kann auch das Bestehen einer schweren Lebenslage sein. Rufen Sie sich dies während des Lesens kurz in Erinnerung. Dies wird Ihnen auch helfen, langsam und deutlich zu lesen.

    Gehen Sie bewusst mit eigenen Widerständen um. Es kommt vor, dass Sie einen Text lesen, zu dem Sie ein zwiespältiges Verhältnis haben. Es ist gut, sich das bewusst zu machen und einzugestehen. Es ist hilfreich, eine schwierige Textpassage wie ein Zitat zu lesen. Dann lesen Sie den Text aus einem gewissen inneren Abstand heraus als Glau-benszeugnis einer anderen Zeit. Nicht alles, was Sie lesen, muss mit Ihren eigenen Glaubens- und Lebensüberzeugungen übereinstimmen.

    1 IlsabeAlpermann:HinweisefürdieGemeinde.MaterialheftzumFeierabendmahl,36.DEKTBerlin

  • 37Materialheft Feierabendmahl – Hinweise für die Gemeinde

    Gebete im Gottesdienst werden gebetet. Wenn Sie ein Gebet sprechen, nehmen Sie die innere Einstellung des Betens ein. Beten Sie wirklich, das ist mehr als nur fehlerfrei zu lesen. Die Gemeinde spürt Ihnen das genau ab.

    Bitte nicht vergessen:Lesen Sie vor dem Gottesdienst alle Texte, die Sie sprechen werden, laut für sich – am besten mit der Vorstellung, in der Kirche zu sprechen.

    Kleine Tricks zum Schluss Gegen undeutliche Aussprache hilft das Sprechen mit einem Korken zwischen den Lippen. So trainieren Sie wirksam ihre Sprechmuskulatur. Probieren Sie es aus, es hilft! Wenn Sie zu Aufregung neigen, ist es gut, die Ausatmung bewusst zu verlängern, indem Sie auf „fff“ oder „sch“ ausatmen. Dadurch vertieft sich Ihre Einatmung reflektorisch.Achten Sie auf die Höhe Ihrer Sprechstimme. Sehr hohe Stimmen tragen weniger gut als tiefere Stimmen. Sie finden Ihre optimale Sprechstimmlage in dem Bereich zwischen „aktivem Zuhören“ (z. B. wenn Sie beim Telefonieren Ihrem Gesprächspartner durch wiederholtes „mm“ bedeuten, dass Sie noch da sind, verstehen und hören, was sie gesagt bekommen) und dem wohligen „Brummen“, wenn Sie an Ihre Lieblingsspeise denken. Wenn Sie gewöhnlich über der optimalen Sprechstimm-lage sprechen, wird diese Ihnen zunächst fremd vorkommen. Hier hilft es, eine vertraute Person zu bitten, darauf zu hören und Ihnen eine Rückmeldung zur Wirkung Ihrer Stimme in den verschiede-nen Lagen zu geben.

  • 38Materialheft Feierabendmahl – Vorbereitung für das Feierabendmahl

    Vorbereitung für das Feierabendmahl

    Inhaltliche Überlegungen

    Das Feierabendmahl hat in seiner langen Tradition verschiedene Schwerpunkte ausgebildet.– Eine besondere Liturgie, die von einer Vorbereitungsgruppe ausgearbeitet worden ist.– Die Gestaltung als Abendmahl mit Brot und Traubensaft.– Die Einladung aller Anwesenden.– Die politische Dimension, die darin besteht, aktuelle Themen aufzunehmen und ihnen Raum zu geben. Wie soll das in Ihrer Gemeinde geschehen? Gibt es Möglichkeiten über das gesprochene Wort hinaus, etwas zu thematisieren, beispielsweise durch Plakate oder Gebetswände? Wer ist dafür in der Gemeinde ansprechbar und sollte im Vorbereitungsteam mitarbeiten?– Die musikalische Gestaltung, die sich – wenn möglich – am Liederbuch des Kirchentages orientieren und der Stärkung neueren Liedgutes dienen soll. Es werden gut mitsingbare Lieder ausgewählt, die entweder in der Einstimmung auf den Gottesdienst (Vorprogramm) einstudiert werden oder bekannt sind.– Die Vorliebe für die Verbindung des Abendmahls mit einem Sättigungsmahl während des Gottesdienstes. Bitte berücksichtigen Sie diese Aspekte bei der Planung Ihres Feierabendmahles.– Stellen Sie die Idee des „Feierabendmahls“ im Presbyterium, in der Dienstbesprechung, in Gruppen und Kreisen vor. Wer könnte in die Gestaltung mit eingebunden werden?– Wagen Sie auch den Blick über den eigenen Kirchturm hinaus, in Nachbargemeinden, ökumenische Partner, Vereine und Verbände im Quartier.– Bilden Sie ein Leitungsteam aus haupt- und ehrenamtlichen Vertreter*innen unter besonderer Beachtung der Zielgruppen (u. a. Kinder und Jugendliche, Senior*innen, internationale Gäste, Partnergemeinden, Gäste in Gemeinschaftsquartieren im Einzugsgebiet).– Setzen Sie sich gemeinsam mit dem biblischen Text (Markus) und dem Materialheft auseinander (z.B. Fragen nach der Zulassung von Kindern, Beschaffenheit der Elemente, Tradition des Kirchen- tages, Traditionen der Kirchengemeinde).– Ergänzen Sie gegebenenfalls den Entwurf durch eigene Ideen. Bedenken Sie dabei Ihre Zielgruppe(n).– Treffen Sie Verabredungen zu Zeitplan, Organisatorischem und Verantwortlichkeiten.

  • 39Materialheft Feierabendmahl – Vorbereitung für das Feierabendmahl

    Organisatorische Überlegungen– Wie kann der Ort einladend und gastfreundlich gestaltet werden?– Soll es Gelegenheit zur Stille, zur Begegnung, für Tanz, Musik oder Bewegung geben?– Wie werden Sie den Bedürfnissen der Besucher*innen gerecht? (Familien mit kleinen Kindern, Menschen mit Behinderungen)– Soll es einen zentralen Altar und Abendmahlstisch geben oder entscheiden Sie sich für eine dezentrale Form?– Waschgelegenheiten und WCs müssen vorhanden und gut ausgeschildert sein.– Ist an Mülltrennung und Entsorgung gedacht?– Was geschieht mit eventuell übrig gebliebenen Lebensmitteln?

    Information und Einladung– Machen Sie Ihr Feierabendmahl so gut wie möglich bekannt. Im Programmheft des Kirchentages wird Ihr Feierabendmahl mit Anfangszeit und Ort unter der Rubrik „Feierabendmahle“ aufgeführt sein. Nutzen Sie daher auch die Möglichkeiten vor Ort, eigene Gemeindeglieder sowie Gäste dazu einzuladen, beispielsweise • im Gemeindebrief, • in Rathaus, Bürgerbüro, Gemeindebüro und Pfarramt, • in der Presse, • im Internetauftritt der Kirchgemeinde, • in den Gemeinschaftsquartieren Ihres Stadtteils, • in Schaukästen und Schaufenstern.– Überlegen Sie, ob Sie bestimmte Gruppen aus Ihrer Kirchgemeinde gezielt einladen möchten. Konfirmand*innen, Gastgebende für Privatquartiere, die Mitglieder des Presbyteriums.– Zum Inhalt der Veröffentlichung: Die Einladung zu Ihrem Feierabendmahl sollte so informativ wie möglich sein, auf jeden Fall sollten die Hauptfragen „Wer, Was, Wann, Wo, Wie?“ beantwortet werden.

    Mögliche Unterstützung durch den KirchentagBei der Recherche, wer Privatquartiere in Ihrem Gemeindebereich zur Verfügung stellt, kann der Kirchentag helfen. Das gilt auch für die Gemeinschaftsunterkünfte.Für die Werbung sind folgende Materialien kostenfrei bestellbar (solange der Vorrat reicht) unter [email protected]– Plakate mit der Kirchentags-Losung in verschiedenen Größen– Postkarten mit dem Plakatmotiv– Selbstklebende Hinweispfeile, die z. B. von Haltestellen des ÖPNV oder größeren Veran- staltungsorten in der Umgebung den Weg zum Feierabendmahl weisen. (Diese werden von Ihnen beschriftet, angebracht und nach dem Gottesdienst wieder entfernt.) Für die Durch- führung sind folgende Materialien kostenpflichtig im Onlineshop des Kirchentages bestellbar (bis spätestens 10. Mai 2017) unter kirchentag.de/shop– Abendmahlsgeschirr: Krüge und Becher aus Ton mit Jerusalemkreuz– Liederbuch #lautstärke (den Tagungsmappen des Kirchentages, die alle Dauerteilnehmenden zugeschickt bekommen, liegt ein Liederbuch bei)

  • 40Materialheft Feierabendmahl – Vorbereitung für das Feierabendmahl

    Durchführungsplanung Vor dem Feierabendmahl– Wie finden die Gäste zu Ihnen? Wegzeichen, Pfeile, Lotsen, Kreidestriche auf dem Boden– Gibt es Gelegenheiten zum Ankommen, Sitzen, Warten, Ausruhen und Verabreden?– Gibt es ein „Begrüßungsteam“, das am Abend rechtzeitig bereit ist, Gäste willkommen zu heißen, einzuweisen, Hilfestellung zu geben? (Namensschilder für die Gastgebenden)– Soll es ein Vorprogramm geben?– Was brauchen Kirchentagsgäste und Gastgebende in der Mitte der ereignisreichen Tage?

    Zum Feierabendmahl– Wo und wie soll das Abendmahl verteilt werden? Am Altar, an verschiedenen Tischen gleichzeitig, im Altarraum, im Kirchenraum, auf der Wiese?– Wie sind die austeilenden und am Gottesdienst mitwirkenden Personen erkennbar? Stolen/liturgische Kleidung?– Gibt es Hinweise zur Orientierung, Platzanweisende, eine gedruckte Gottesdienstordnung, Hilfestellungen zum Verhalten während des Feierabendmahls? Oder wird bewusst – wegen der Zielgruppe Familien mit Kindern oder Menschen mit (geistiger) Behinderung auf Schriftliches verzichtet und alles klar und einfach angesagt?– Gibt es weitere Besonderheiten oder Traditionen in der Kirchgemeinde, die Beachtung finden sollten?– Wollen Sie ein Sättigungsmahl während des Feierabendmahls anbieten? Wenn genügend Raum zur Verfügung steht, schlagen wir vor, dass Papphocker/Holzdielen als Tisch gedeckt mit Lebens- mitteln und Getränken an verschiedenen Stellen bereitstehen. Als Lebensmittel reichen prinzipiell einfache Dinge: Brot, Obst, Wasser. – Ein Schwerpunkt des Kirchentages ist die klimafreundliche, ökofaire Verpflegung. Bedenken Sie dies bitte bei Ihrer Speisenauswahl!

  • 41Materialheft Feierabendmahl – Vorbereitung für das Feierabendmahl

    – Wollen Sie ein Sättigungsmahl nach bzw. während des Gottesdienstes anbieten? Wie gestalten Sie die Überleitung und Einladung? Soll es während des Essens Unterhaltung oder Zerstreuung durch Beiträge oder Gesprächsimpulse geben? Wie wird das Ende markiert? Bedenken Sie für beide Varianten generell: Wie viele Menschen werden erwartet? Werden alle satt? Was soll es zu essen geben? Kann Brot selbst gebacken werden? Gibt es Bäckereien aus der Nachbarschaft, die man als Sponsoren und Mitwirkende einladen kann? Will die Gemeinde mehr Aufwand treiben und die Gäste warm bewirten? Catering oder Gebackenes und Gekochtes von Gemeindegliedern? Welche Erfahrungen gibt es von Gemeindefesten und anderen Anlässen? Welches Geschirr kommt zum Einsatz? (Bitte nutzen Sie Mehrweggeschirr. Denken Sie an die Richtlinien der Klimafreund- lichkeit.) Reste und Müll müssen entsorgt werden. Ökofair bedeutet, dass die verwendeten Lebensmittel, seien es Brot oder Traubensaft, Obst oder Suppe, sollen aus regionaler und möglichst ökologischer Herstellung und Verarbeitung stammen. Bei längerfristiger Terminierung und Vorbereitung ist es auch eine Möglichkeit, z. B. die Bäckerei zu bitten, Getreide aus ökologischer Produktion zu verwenden und auf Fertigbackmischungen zu verzichten. Da dies mit mehr Arbeitsaufwand verbunden ist, erfordert dies auch einen fairen Preis. Das Feierabendmahl sollte es Ihnen wert sein – und für die Produzenten und Lieferantinnen ist es eine Chance, fair bezahlt neue Erfahrungen zu machen. Weitere Informationen zu den Umwelt-Projekten des Kirchentages finden Sie unter: kirchentag.de/fileadmin/dateien/zzz_NEUER_BAUM/Ueber_uns/Umweltengagement/PDF/ Umweltmanagement/DEKT37_Umweltpolitik_des_37_Deutschen_Evangelischen_Kirchentag.pdf

    Nach dem FeierabendmahlEs kann ein Nachprogramm in Ihrer Gemeinde geben. Der Abend ist die Plattform für die Präsentation der Aktivitäten von Gruppen und Kreisen der Gemeinde. Es gibt viele Möglichkeiten:– Gute-Nacht-Café– Gemeindefest– Konzerte von Chören oder Bands– Gemütlicher Abend im Pfarrgarten– Gemeinsames Singen

    KollekteDer Kollektenzweck für das Feierabendmahl wurde, genau wie für alle weiteren Gottesdienste des Kirchentages, vom Präsidium des DEKT festgelegt. Waschcafé ‚Saubere Sache‘Diakonisches Werk Dortmund und LünenDie Anlaufstelle ‚Willkommen Europa‘ liegt in der Dortmunder Nordstadt und hilft prekär lebenden Neuzugewanderten aus der Europäischen Union. Die Menschen äußern häufig das Bedürfnis nach Duschen, Wäsche waschen etc., weshalb ein Waschcafé, welches eine Möglichkeit zur Körperhygiene bieten würde, dort angeschlossen werden soll. Das Projekt soll niederschwellige Hilfemaßnahmen zur Erhaltung von Würde und dem Recht auf menschenwürdiges Leben für von Armut stark betroffe-ne und bedürftige Menschen bieten.

    Kollektenkonto 37. DEKT Dortmund 2019 e. V.IBAN DE91 3506 0190 1015 1590 45 BIC GENODED1DKDBank für Kirche und Diakonie eG - KD-Bank

    Wir bitten Sie die Kollekte zeitnah zu überweisen. Vielen Dank.

  • 42Materialheft Feierabendmahl – Vorbereitung für das Feierabendmahl

    Vorbereitungstreffen

    Herzliche Einladung zum gemeinsamen Abend am Mittwoch, dem 8. Mai 2019, von19.00 bis ca. 21.00 Uhr in der Nicolaikirche, Lindemannstr. 70, 44137 Dortmund.An diesem Abend werden die Entwürfe vorgestellt und exemplarisch gemeinsam gefeiert. Neben Informationen zur Vorbereitung besteht die Möglichkeit zum Austausch mit den ebenfalls das Feierabendmahl oder ein Agapemahl feiernden Gemeinden.

  • 43Materialheft Feierabendmahl – Vorbereitung für das Feierabendmahl

    Bestellmöglichkeiten

    Möchten Sie das Abendmahlsgeschirr des Kirchentages für Ihr Feierabendmahl bestellen oder Papphocker. Unter kirchentag.de/kirchentagsshop finden Sie:

    Abendmahlbecher

    Abendmahlkrug

    Abendmahlteller

    Papphocker

  • 44Materialheft Feierabendmahl – Weitere Informationen

    Weitere Informationen

    Quellen und Abkürzungen

    Peter Handke: Publikumsbeschimpfung und andere Sprechstücke, Frankfurt am Main 1966.Marie Luise Kaschnitz: Auferstehung, in: dies., Seid nicht so sicher. Geschichten, Gedichte, Gedan-ken, Gütersloh 1979, 73f.Ilsabe Alpermann: Hinweise für die Gemeinde. Materialheft zum Feierabendmahl, 36. DEKT Berlin 2017

    Autor*innen

    Fritz Baltruweit Pfarrer und Liedermacher, HildesheimDr. Christina-Maria Bammel Oberkirchenrätin, BerlinVanessa Bührmann Pfarrerin, WormsLeonie Grüning Pfarrerin, DortmundMarit Günther Pfarrerin, Beauftragte der Evangelischen Kirche von Westfalen für den Kirchentag 2019, DortmundDr. Lars Heinemann Pfarrer, Frankfurt/MainMiriam Küllmer-Vogt Pfarrerin, Beauftragte der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau für den Ökumenischen Kirchentag 2021, OberurselNora Meyer Studentin der evangelischen Theologie und Politikwissenschaft, GöttingenChristine Tergau-Harms Pastorin, Michaeliskloster HildesheimRosa Coco Schinagl Theologische Assistentin im Kirchentagspastorat, FuldaArnd Schomerus Kirchentagspastor, FuldaMalve Lehmann-Stäcker Pröpstin i.R., Flensburg

    Kontakt

    37. Deutscher Evangelischer Kirchentag Dortmund 2019 e.V.Kronenburgallee 7, 44139 Dortmund

    Leonie Grüning- Geistliches Programm -Abteilung Programm

    Telefon: 0231 99768-176E-Mail: [email protected]: www.kirchentag.de

  • 45Materialheft Feierabendmahl – Weitere Informationen

    ImpressumHerausgeber: 37. Deutscher Evangelischer Kirchentag Dortmund 2019 e. V.Für den Inhalt verantwortlich: Arnd Schomerus u.a.Fotos: Michael Westerhoff (Titelseite, Seite 4, 7, 10, 14, 15, 17, 19, 20, 23, 24, 30, 35, 38, 42), Jahrgang 1962, Kind des Reviers, fotografiert seit seiner Jugend – am liebsten Land und Leute bei Streifzügen durch seine HeimatFritz Baltruweit (Seite 12), HildesheimLayout und Satz: adome.it GrafikDesign, Dortmund Stand: April 2019;

  • 14„ Zuletzt, als „die Elf“ zu Tische lagen, zeigte Jesus sich ihnen.

    Er hielt ihnen vor Augen, dass sie kein Vertrauen hätten und verhärtet seien,

    weil sie denen nicht vertrauten, die ihn als Auferstandenen gesehen hatten.

    15 Und er sagte zu ihnen: „Geht in die ganze Welt und verkündet die

    Freudenbotschaft der ganzen Schöpfung.“ (Markus 16,14+15)