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Simone Marcy-Nilles LTA Ettelbruck Feldbesichtigung Bettendorf 20 Juli 2016

Feldbesichtigung Bettendorf 20 Juli 2016 - demofelder.lu Kartoffeln Visite Juli...Simone Marcy-Nilles LTA Ettelbruck langer Vegetationsdauer (5-6 Monate) die Verunkrautung der Bestände

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Simone Marcy-Nilles LTA Ettelbruck

Feldbesichtigung

Bettendorf

20 Juli 2016

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Simone Marcy-Nilles LTA Ettelbruck

Herzlichen Dank an dieser Stelle an folgende Personen und

Organisationen für ihren Beitrag zum guten Gelingen der

Demonstrationsfelder in Bettendorf, Savelborn und

Binsfeld:

Tom Delles, Guy Reiland, Michel Santer, Jeff Boonen,

Logtenberg Fons, Marcel Frederes, Marc Kails, Goerges

Schmit und technische Personnal, L.T.A.E. – Jean-Claude

Zinnen, Savelborn - Nathalie Brachtenbach und Alain Kirtz,

Synplants- Gilles Parisot, Pol Gantenbein, LWK- Léon

Wietor, Paul Thill, Romain Gengler, A.S.T.A.

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Simone Marcy-Nilles LTA Ettelbruck

Speisekartoffelanbau Versuch 1. Unkrautbekämpfung

Erfolgreicher Einsatz nur unter Berücksichtigung:

• Standort (Humusgehalt= Bindung an die Huminstoffe, Trockenheit= Abtrag in

den Boden zur Wurzelmasse sowie ungenügende Wirksamkeit durch fehlende

Bodenfeuchte bei Bodenherbiziden)

• Leitunkräuter (erfahrungsgemäß zu erwartende oder vorhandene Unkräuter)

• Anwendungsvorschriften der verschiedenen Präparate und Mittelkombinationen

• Sortenempfindlichkeiten gegenüber Metribuzin

Tabelle: Metribuzin-empfindliche Kartoffelsorten (nicht vollständig)

Sorte

Annabelle Nicht verträglich Désirée k.A.

Corine k.A. Luminella k.A.

Ukama x im NA, leichte Schäden Nicola Leichte Schäden

Belana k.A. Charlotte k.A.

Anuschka x Allians x

Red Scarlett x MonaLisa (x)

Bintje k.A. Laura Nicht verträglich

Victoria x Hansa k.A.

Challenger (x)

X=Schäden möglich, *=Einsatz eingeschränkt möglich

2. Anwendungszeitpunkt : Vorauflauf oder Nachauflauf

Im Allgemeinen wird das Vorauflaufverfahren eingesetzt. Bei sachgemäßer Handhabung

ist mit Verunkrautung des Bestandes nicht zu rechnen. Voraussetzung für dieses

Verfahren sind folgende:

• Standorte mit mittleren Humusgehalten

• Gut abgesetzte formstabile Kartoffeldämme

• Genügend Bodenfeuchte beim Anwendungszeitpunkt

Im Vorauflauf können Totalherbizide eingesetzt werden. Nach dem Durchstoßen der

Kartoffelpflanzen müssen selektive Mittel verwendet werden, da es zu

Herbizidschäden an den Pflanzen kommen kann. Zur Verfügung stehen verschiedene

Mittel, die alleine oder in Tankmischungen verwendet werden.

Reine Nachauflaufverfahren sind im Sinne des integrierten Anbaus, aber nicht immer

durchführbar. Bei dieser Methode wird nach Leitunkräuter behandelt und es soll bei

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langer Vegetationsdauer (5-6 Monate) die Verunkrautung der Bestände vermieden

werden. Am meisten handelt es sich um eine Ergänzungmaßnahme bei ungenügender

oder entfallener Anwendung im Vorauflauf. Beim Splitting-Verfahren und in

Spritzfolgen wird im Allgemeinen eine Behandlung im Nachauflauf durchgeführt.

Folgende Nachteile sind in diesem Verfahren zu berücksichtigen:

• Nichtaufgelaufene Unkräuter werden nicht erfasst

• Unkräuter können durch die Kartoffelblätter verdeckt werden (die Unkräuter

werden durch die Benetzung der Blätter mit Herbiziden abgetötet)

• Spritzmittel verursachen manchmal Veränderungen an den Blättern, deshalb nicht in

der Pflanzgutproduktion.

3. Produkte und Einsatzspektrum

Versuchsvarianten 2011

1 Red Scarlett Keine Behandlung

2 Red Scarlett Metribuzin

3 Red Scarlett Rimsulfuron (40gr) + Metribuzin (NA wegen Witterung)

4 Red Scarlett Rimsulfuron (20gr) + Metribuzin (UKB bei Trockenheit)

5 Cecile Metribuzin

6 Cecile Rimsulfuron (40gr)+ Metribuzin (300gr) (NA wegen Witterung)

2012

1 Red Scarlett Keine Behandlung

2 Red Scarlett 1 Behandlung mit Challenge+ Defi

3 Red Scarlett 1 Behandlung mit Rimsulfuron + Metribuzin

4 Allians 1 Behandlung mit Challenge+ Defi

5 Allians Metribuzin+Defi

6 Allians 1 Behandlung mit Rimsulfuron + Metribuzin

2013

1 Red Scarlett Keine Behandlung

2 Red Scarlett 1 Behandlung mit Challenge+ Defi

3 Red Scarlett 1 Behandlung mit Challenge +Stomp 400 Sc (Trockenheit)

4 Allians 1 Behandlung mit Challenge+ Defi

5 Allians Metribuzin+Defi

6 Allians 1 Behandlung mit Challenge +Stomp 400 SC (Trockenheit)

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Die Versuchsvarianten änderten sich jährlich, da die Witterungsbedingungen den

Einsatz der Bodenherbizide beeinflussten. Je nach Entwicklungsstadium der

Kartoffelpflanzen konnte nur im Nachauflauf behandelt werden.

Versuchsergebnisse 2011-2013

2011 Bruttoertrag

(dt/ha)

Rel.Wert TS-

Gehalt

Rel.

Wert

Anteil

30-

65mm Red

Scarlett

Keine

Behandlung 463,61 100 19,25 100 39

Red

Scarlett

Metribuzin 628,28 136 18,95 98 40,2

Red

Scarlett

2x Rimsulfuron

+ Metribuzin 536,57 116 20,3 105 35,7

Red

Scarlett

1x Rimsulfuron

+ Metribuzin 506,08 109 20,25 105 43,3

Cecile Metribuzin 538,14 100 22 100 84,6

Cecile 2x Rimsulfuron

+ Metribuzin 655,25 122 21,1 96 81

2012 Brutto-

ertrag

(dt/ha)

Rel.

Wert

TS-

Gehalt

Rel.

Wert

Anteil

30-

65mm Red

Scarlett

Keine Behandlung 482,94 100 18,15 100 78,26

Red

Scarlett

Aclonifen+Prosulfocarb 462,90 96 17,75 98 82,1

Red

Scarlett

Rimsulfuron (40gr)+

Metribuzin 401,80 83 17,95 99 80,18

Allians Aclonifen+Prosulfocarb 603,06 100 19,4 100 90,38

Allians Metribuzin+Prosulfocarb 557,87 93 19,25 99 81,93

Allians Rimsulfuron (40gr) +

Metribuzin 524,78 87 19,7 102 86,46

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(2013: keine Auswertung von Allians, da nur 30% der Kartoffelpflanzen aufgelaufen waren wegen

Pflanzgutproblemen)

Zusatzinformation :

Mögliche Herbizidmassnahmen

„Produit Du Terroir – Lëtzebuerger Gromperen“ 2015

Die „Produit du terroir – Lëtzebuerger Gromperen“ sollten nach den Richtlinien der guten

fachlichen Praxis und nach dem Leitfaden des integrierten Landbaus angebaut werden.

Neu und wichtig ist, dass sowohl in provisorisch ausgewiesenen als auch tatsächlich

ausgewiesenen Wasserschutzgebieten kein Metazachlor (Wirkstoff aus Butisan S,

Fuego, Rapsan 500 SC) mehr angewendet werden darf.

Unbedenklicher als andere Herbizide aber keinesfalls unbedenklich über Jahre hinaus, sind

Tankmischungen mit Stomp, Centium 36 CS, Challenge und Defi. Metribuzin-haltige

Herbizide (Sencor, Artist, Metric) sollten innerhalb von Wasserschutzgebieten gemieden

werden. Knapp die Hälfte der Produit du terroir – Lëtzebuerger Gromperen Produzenten baut

seine Kartoffeln innerhalb eines Wasserschutzgebietes an. Zum Schutz unseres

Oberflächen- und Trinkwassers ist also auch im Kartoffelanbau bei der Produktwahl

äußerste Sorgfalt geboten.

Unkrautbekämpfung im Vorauflauf (VA) bei Metribuzin - empfindlichen Sorten

Die Sorten Allians, Annabelle, Challenger, Mona Lisa, Red Scarlett, Ukama, und Victoria

reagieren empfindlich auf den Wirkstoff aus den Sencor-Produkten (Restbestände von Sencor

WG vor dem 01. Juni 2016 aufbrauchen). Bei einigen Sorten gibt es abweichende Aussagen

von Pflanzenschutzfirmen und Züchter. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass eine

Sorte ihre Empfindlichkeit auf Metribuzin umso deutlicher zeigt, je ungünstiger die Herbizid-

Anwendungsbedingungen waren. Über die Hälfte der in Europa eingetragenen Sorten zeigt

unter ungünstigen Anwendungsbedingungen eine Empfindlichkeit auf Metribuzin.

Zum sicheren Gelingen der Unkrautbekämpfung ist es absolut wichtig, dass die Dämme sich

vor der Herbizidmaßnahme gut abgesetzt haben. Wie alle Bodenherbizide ist auch für die in

den Kartoffeln eingesetzten Herbizide, eine gute Bodenfeuchte absolut notwendig. Bei der

2013 Brutto-

ertrag

(dt/ha)

Rel.

Wert

TS-

Gehalt

Rel.

Wert

Anteil

30-

65mm Red

Scarlett

Keine Behandlung 408,90 100 19,65 100 70,22

Red

Scarlett

Aclonifen+

Prosulfocarb 435,65 107 19,8 101 74,63

Red

Scarlett

Aclonifen+

Pendimethaline 394,77 97 19,95 102 74,49

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Herbizidbehandlung sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Flanken der Dämme

optimal besprüht werden. Um zu gewährleisten, dass so wenig Wasser der Spritzbrühe wie

möglich verdunstet, sollte an heißen Tagen erst in den Abendstunden oder früh morgens

gegen Unkräuter gespritzt werden. Die Wirkung der VA-Herbizide wird begünstigt wenn es

frühestens 2 Stunden nach der Herbizidbehandlung gemäßigt regnet. Durch einen zu heftigen

Regen könnte der Boden von den Flanken der Dämme abgewaschen werden, was eine

Minderwirkung der Herbizide mit sich bringt.

Die Herbizide Challenge, Stomp, Defi und Centium 36 CS sollten etliche Tage vor dem

Durchstoßen der Kartoffeln angewendet werden. Werden diese Wirkstoffe kurz vor dem

Durchstoßen eingesetzt, könnte es zu Blattaufhellungen an den Kartoffeln kommen.

Die Ziel-Unkräuter im Speisekartoffelanbau sind weißer Gänsefuss, Bingelkraut, Klette,

Nachtschatten und Knöterich-Arten. Gegen weißer Gänsefuss, Knöterich-Arten und

Bingelkraut ist eine Tankmischung von Challenge + Stomp am wirksamsten.

Challenge 3 ltr/ha + Stomp SC 400 oder Stomp Aqua 2 ltr/ha

Diese Produktkombination ist schwach auf Kamillen. Stomp ist abhängiger von der

Bodenfeuchte als Challenge.

Stellt Nachtschatten ein größeres Problem dar, hat eine Tankmischung mit Centium 36 CS

eine gute Wirkung.

Gegen Nachschatten

Centium 36 CS 0,25 ltr/ha + Challenge 3 ltr/ha

Bei Trockenheit empfehlen wir die Unkrautbekämpfung zu splitten.

Eine Herbizidstrategie gegen Winde, Knöterich-Arten, Hühnerhirse, Ausfallraps und

Nachtschatten mit möglichst wenig Metribuzin (Sencor) könnte wie folgt aussehen:

Titus ist ein Gräsermittel mit guten Nebenwirkungen gegen Knötericharten, Franzosenkraut,

Hirtentäschel, Taubnessel und Hohlzahn. Mit der maximal erlaubten Aufwandmenge wird

auch noch Vogelmiere, Bingelkraut, Kamille und im eingeschränkten Maß Knöteriche und

Klette bekämpft.

Gegen Ungräser sind ebenfalls Agil (bis maximal 1,5 ltr/ha), Focus Plus (bis maximal 6 ltr/ha)

und Targa Prestige (bis maximal 3 ltr/ha) zugelassen. Targa Prestige muss laut

I. NA (früh, nach dem Auflaufen vom Windenknöterich)

Sencor SC 250 ml/ha + 20 gr/ha Titus + 100 ml/ha Trend pro 100 ltr Wasser

II. Falls Windenknöterich trotzdem noch in einem späteren Stadium bekämpft werden soll,

steht nur Titus zur Verfügung.

Titus 20 gr/ha + 100 ml Trend pro 100 ltr Wasser

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Anwendungsvoraussetzung zusammen mit Trend angewendet werden (100 ml Trend pro 100

ltr Wasser). Alle 3 genannten Graminizide dürfen gesplittet werden.

Unkrautbekämpfung bei nicht - Metribuzin - empfindlichen Sorten

Auf nicht Metribuzin empfindliche Sorten kann im frühen Nachauflauf 350 ml/ha Sencor SC

gespritzt werden. Die maximale Aufwandmenge von Sencor SC pro ha & Jahr liegt bei 525

g/ha Metribuzin alle 3 Jahre. In Mischungen mit anderen Herbiziden, dürfen folgende

Höchstmengen Metribuzin pro ha nicht überschritten werden.

Eine verhältnismäßig einfache Möglichkeit die Kartoffeln von Problem-Unkräutern frei zu

halten, ist die Vorfrucht bereits spezifisch gegen Knöterich, Distel, und Quecke zu behandeln.

Bei der Anwendung aller Pflanzenschutzmittel sind die Abstandsauflagen zu den

Oberflächengewässern unbedingt einzuhalten. Die Abstandauflagen gelten immer ab

Böschungskante und sind für die genannten Herbizide wie folgt:

Artist 10 m, Challenge 20 m, Stomp Aqua 20 m, Stomp 400 SC 5 m, Sencor WG

5 m, Sencor SC 20 m. Für Titus, Centium 36 CS und Defi bestehen keine

Abstandsauflagen, der Anwender muss dafür sorgen, dass kein Wirkstoff in ein Gewässer

gelangen kann.

Man sollte unbedingt dafür sorgen, dass die Wirkstoffe auf den Parzellen bleiben. Auf

erosionsgefährdeten Parzellen, könnten Wirkstoffe mit dem Boden in ein

Oberflächengewässer gelangen.

Die Pflanzenbauberatung der Landwirtschaftskammer

Tankmischungen mit Metribuzin im VA:

• Sencor SC 0,8 ltr / ha Sencor SC enthält 600 g/l Metribuzin.

oder

• Sencor WG 0,7 kg / ha Sencor WG enthält 700 g/l Metribuzin.

oder

• Metric 1,5 ltr / ha Metric enthält 233 g/l Metribuzin und Clomazone (Centium 36 CS).

• Sencor SC maximal 0,58 ltr / ha + Defi 5 ltr / ha oder Sencor WG maximal 0,50 kg /

ha + Defi 5 ltr / ha

oder

• Metric maximal 1,5 ltr / ha + Defi 5 ltr / ha

oder

• Sencor SC maximal 0,7 ltr / ha + 0,25 ltr / ha Centium 36 CS oder

Sencor WG maximal 0,6 kg / ha + 0,25 ltr / ha Centium 36 CS

oder

• Sencor SC maximal 0,58 ltr / ha + 0,15 ltr / ha Centium 36 CS + Defi 3 ltr / ha oder

Sencor WG maximal 0,50 kg / ha + 0,15 ltr / ha Centium 36 CS + Defi 3 ltr / ha

oder

• Artist 2,5 kg / ha

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Versuch 2. Krautminderung

Tabelle 1. Chemische Krautminderungsmittel zur Anwendung im

Konsumkartoffelanbau

Basta Reglone Spotlight Plus Quickdown

Einsatz-

termin

Beginnende

Abreife

Keine

Zulassung

mehr als

Krautabtötu

ngsmittel

Grüne Bestände sowie beginnende

Abreife (Anwendung spät

nachmittags, abends)

Zulaasung : 31,12,2016

Quad-Glob: 31,12,2017 (4l/ha)

Mission: 31,12,2016 (4l/ha)

Bis 14 Tage vor der Ernte,

Kein Soloeinsatz in grünem

Bestand Soloeinsatz nur in

stark abgereiften

Beständen, oder nach

Krautschlagen, resp. Vorlage

chem. Behandlung

Zulassung : 31,12,2016

Beginnende Abreife bis 14

Tage vor der Ernte nach

Krautschlagen oder

Vorlage chemi.

Behandlung

Zulassung : 31,12,2016

Dosierung

Soloeinsatz

Reglone: 3-5l/ha(Splitting :

2*2,5l/ha oder 1,5l/ha bei frühen

Sorten, abreifenden Beständen)

1l/ha 0,8l/ha

Dosierung

nach mech/

ch. Vorlage

1,5l/ha 1l/ha 0,8l/ha

Wassermenge 400-800l/ha 300-600l/ha 300-1000l/ha

Witterung Helles, mildes Wetter, nicht bei

Trockenstress (starker Hitze)

Min 5 Std vor

Sonnenuntergang

Min 5 Std vor

Sonnenuntergang

Antrocknung 15-30 Minuten 1-2 Std. 1-2 Std.

Wirkungsgesc

hwindigkeit

Schnell Sehr langsam Sehr langsam

Wiederaustri

eb

Gering-mittel Sehr gering Sehr gering

Erreichen

Schalenfestig

keit

Schnell Mittel-langsam Mittel-langsam

Anwendung/

Jahr

2 1 1

Wartezeit 4 14 14

Besonderheit In den frühen Morgenstunden

anwenden bei warmer Witterung

Stängelsikkation Stängelsikkation

(Quelle : ASTA, Syngenta, FIWAP, Kartoffelbau Nitsch, Kartoffelbau 6+7+8/2007/2008/2009/2016, LWK, Infoblatt

Versuchsstation Dethlingen 6/2008, Amt für Landwirtschaft Pfaffenhofen 7/2008, LTZ Augustenberg 7/2007, Dr.

Scheid LWK-Niedersachsen 7/2009, ASTA 2016)

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2.1. Versuchsergebnisse 2011-2013 Chemische Krautmittel

Versuchsreihe 2011-2013

491

415

537

512

495

403

488

118

100

129

123

123

100

121

0 100 200 300 400 500 600

Ni Basta/Spot

Ni Reg/Spot

Ni Reg/Reg

Ni Reg red/Reg

Bi Basta/Spot

Bi Reg/Spot

Bi Reg*

Entwicklung des Marktwarenertrags bei unterschiedlichen Sikkationsmittel (Bettendorf, 2011-2013)

Rel Wert 2011-2013

Markware (dt/ha)

Versuchsvarianten Sikkationsmittel

1 Nicola Basta/Spotlight Plus 3/1

2 Nicola Reglone/Spotlight 2,5/1

3 Nicola Reglone/Reglone) 2,5/2,5

4 Nicola Reglone /Reglone 1 /2,5

5 Bintje Basta/Spotlight 3/1

6 Bintje Reglone/Spotlight

ITCAN-Einsatz bei Auftreten von Zwiewuchs

(kein Zwiewuchs in 2011/2012/2013)

2,5/ 1

7 Bintje Reglone (2011) 4

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Innere Qualität betreffend Nabelendfäulnis und

Gefäßbündelverbrennungen

Nabelendfäulnis Gefäßbündelv. Gesamt Mängel

Ni Basta/Spot 8,3 0,3 4,3

Ni Reg/Spot 10,7 4,0 7,3

Ni Reg/Reg 8,3 2,9 5,6

Ni Reg red./Reg 6,8 4,5 5,7

Bi Basta/Spot 5,9 1,0 3,5

Bi Reg/Spot 5,5 0,5 3,0

Bi Reg* 5,0 0,0 2,5

52

80

47

137

65

100

34

100

58

89

41

122

62

95

37

108

64

98

36

107

79

121

20

59

39

60 61

183

A N T E I L 3 0 - 5 5 M M R E L . W E R T A N T E I L > 5 5 M M R E L . W E R T

KALIBERVERTEILUNG JE NACH ABTÖTUNGSMITTEL BETTENDORF 2011-2013

Ni Basta/Spot Ni Reg/Spot Ni Reg/Reg Ni Reg red/Reg Bi Basta/Spot Bi Reg/Spot Bi Reg*

21,4 21,9 21,6 22,1 21,6 20,5 21,05

97 100 99 101105

100 103

NI BASTA/SPOT NI REG/SPOT NI REG/REG NI REG RED/REG BI BASTA/SPOT BI REG/SPOT BI REG*

Verlauf der Inhaltsstoffe je nach Abtötungsstrategie (Bettendorf 2011-2013)

TS-Gehalt Rel. Wert

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Wiederaustrieb: 2011-2013 wurde eine Bonitur des Austriebs vor der Rodung

durchgeführt. Alle Varianten hatten zu diesem Zeitpunkt keinen Neuaustrieb und waren

zu 100 % abgestorben. Es ist also kein Unterschied zwischen den einzelnen Strategien

zu erkennen und sie sind in diesem Punkt alle gleich wirksam.

2.2. Vergleich mechanisch und chemische Abtötung

Arbeitsweise Vorteile Nachteile

Mechanisch

Zerstörung der

oberirdischen

Pflanzenteile

Verringerung des PSM-Aufwands,

keine Wartezeiten

Geringere Flächenleistung,

Wiederaustrieb , Unkrautbefall,

langsamere Erreichen der

Schalenfestigkeit,

Thermisch

(Abflammen)

Verbrennen der

oberirdischen

Pflanzenteile

Sofortige Stopp des

Pflanzenwachstum

Geringe Flächenleistung, hohe

Energiekosten, Wiederaustrieb

Rein

chemisch

Sikkationsmittel

(Kontaktherbizide)

Hohe Flächenleistung, geringe

Wiederaustriebgefahr, gute

Unkrautbeseitigung,

Splittingverfahren

Gefahr der

Nabelendverbrennungen

Mehrmalige Einsatz in wüchsigen

Jahren oder bei noch grünem

Bestand

Kombiniert 1.Arbeitsgang :Mechanisch

oder thermisch

2.Arbeitsgang : chemisch

(12-24 Std. Nach dem

Krautschlagen)

Reduktion der PSM-Menge sowie des

Risikos der Nabelendverbrennungen

Mehrmaliger Einsatz

472,8 461,3

99,7 100,0

474,4 461,4

100,0 100,0

462,3

100,2

0,0

100,0

200,0

300,0

400,0

500,0

2009 2010 Rel Wert Rel Wert

Verlauf des Nettoertrags (dt/ha) bei unterschiedlichen Krautminderungsverfahren

mech/Spotlight Reg/Reg Basta

Versuchsvarianten Sikkationsverfahren 2009-2010

1 Nicola Krautschlegel/Spotlight

2 Nicola Reglone /Reglone

3 Nicola Basta

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Wiederaustrieb (% Pflanzen) Nabelendfäulnis (% Knollen)

2009 2010 2009

Mechanisch/Spotlight 22 0 5,37

Reglone/Reglone 47 0 2,66

Basta / 0 /

Versuch 3. Kaliumdüngung

1. Allgemeine Erläuterungen zur Auswirkung der Kaliumdüngung

• Ertragssteigerung abhängig von der Versorgungsstufe des Bodens, der

Jahreswitterung (siehe nachfolgende Tabelle) sowie

Stickstoffdüngungsintensität

Tabelle: Einfluss des Niederschlags /K-Düngung auf Kartoffelertrag

Zahl regenfreier Tage

Mai-Juni (Quelle: Van der

Paauw/Dr Albert 2010)

Kartoffelertrag t/ha

0 kg K2O/ha 330 kg K2O/ha

45 25 40

50 24 41

60 20 41

• Stressempfindlichkeit gegenüber Trockenheit sowie Nachtfröste (nicht

wissenschaftlich belegbar)

• Spätere Abreife als bei mit Kalium nicht gedüngte Pflanzen

• TM- und Stärkegehalt (Verringerung des Stärkegehalts bei steigender

Kaliumdüngung)

• Schwarzfleckigkeit (tendenzieller Rückgang bei steigender Kaliumdüngung)

• Erhöhte Rohbreiverfärbung bei Unterversorgung (Zunahme der reduzierenden

Zucker)

Tabelle: Wirkung der Kaliumdüngung auf den Gehalt an reduzierenden Zucker in

der Kartoffelknolle (Rinno et al. 1972) kg K2O/ha Gehalt an reduzierenden Zucker (Fruktose/Glukose)

0 0.46

120 0.37

360 0.32

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Ziel: Mindestens Versorgungsstufe C (oberen Bereich) oder D im Boden, Min 2,5% K in

der TM der Knollen

Düngerformen:

Chloridhaltige Formen (negativen Einfluss auf die Stärkesynthese, Abtransport der

Assimilate aus den Blättern): Kalisalze

Sulfathaltige Formen: Patentkali, Cassonade

Versuchsvarianten

Versuchsergebnisse 2011-2013

594,9 586,5 617,1

377,2435,6

511,6

96 95 10061

100 117

0,0

100,0

200,0

300,0

400,0

500,0

600,0

700,0

Belana Ungedüngt Belana Kalisalze100%Dosis

Belana Patentkali100% Dosis

Belana Cassonade100% Dosis

Nicola Patentkali100% Dosis

Nicola Patentkali200% Dosis

Bruttoertrag je nach Düngerform sowie Kaliumdosis (Belana, Nicola, Bettendorf 2011)

Bruttertrag(dt/ha) rel. Wert zur empfohl. Dosis

Versuchsvarianten

1 Belana Kein Kaliumdüngung

2 Belana Chlorhaltige Kaliumdünger Kalisalze

3 Belana Sulfathaltige Kaliumdünger: Patentkali

4 Belana Sulfathaltige Kaliumdünger: Haspargit (entwässerte Vinasse)

5 Nicola Sulfathaltige Kaliumdünger: Patentkali, 200% Düngerdosis(2011)

6 Nicola Sulfathaltige Kaliumdünger: Patentkali (2011)

7 Belana Chlorhaltige Kaliumdünger Kalisalze, 150% Kaliumdosis

8 Belana Sulfathaltige Kaliumdünger: Patentkali, 150% Kaliumdosis

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Simone Marcy-Nilles LTA Ettelbruck

483,2 512,3 575,3 493,8 553,3 551,5

100 106 119 102 115 11484 89 100 86 96 96

0,0

500,0

1000,0

Ungedüngt Kalisalze100%Dosis

Patentkali 100%Dosis

Cassonade 100%Dosis

Kalisalze150%Dosis

Patentkali 150%Dosis

Bruttertragsleistung je nach Düngerform und Kaliumdosis (Belana, Bettendorf 2011-2013,

Düngungsempfehlung laut Bodenanalyse sowie Ertragserwartung)

Bruttertrag(dt/ha) Vergleich zur 0-Variante Vergleich zur Sulfatform

1106

255,15651

3507

455,5

3476

405

380,09

23

2669

382,725

19872600

682,5

2600

0

1000

2000

3000

4000

Mehrerlös Vermarktung €/ha Düngeraufwand (€/ha) Gewinnleistung Kaliumdüngung (€/ha)

Wirtschaftlichkeit der Kaliumdüngung je nach Düngerform und Kaliumdosis (Belana, 2011-2013,

Bettendorf)

Kalisalze 100%Dosis Patentkali 100% Dosis Cassonade 100% Dosis

Kalisalze 150%Dosis Patentkali 150% Dosis

26,3

74

24,5

69

35,7

100

36,5

102

46,1

100

37,2

81

ANTEIL MARKTFÄHIGER WARE 35-55MM (% GEWICHTSANTEIL)

REL WERT

Verlauf der Sortierung je nach Kaliumdosis und Düngerform (Belana, Nicola , 2011 Bettendorf)

Belana Ungedüngt Belana Kalisalze 100%Dosis Belana Patentkali 100% Dosis

Belana Cassonade 100% Dosis Nicola Patentkali 100% Dosis Nicola Patentkali 200% Dosis

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10098

-9

103

19

105

25

111

62

119

105

-20 0 20 40 60 80 100 120 140

ANTEIL MARKTFÄHIGER WARE 35-55MM (REL. WERT)

ZUWACHS AN MARKTFÄHIGER WARE (DT/HA)

Verlauf der Sortierung je nach Kaliumdosis und Düngerform (Belana, 2011-2013,

Bettendorf)

Patentkali 150% Dosis Kalisalze 150%Dosis Cassonade 100% Dosis

Patentkali 100% Dosis Kalisalze 100%Dosis Ungedüngt

1,7 2,3 2,1 2,3 2,1 2,2

82111 100 108 100 107

0

20

40

60

80

100

120

Belana Ungedüngt Belana Kalisalze100%Dosis

Belana Patentkali100% Dosis

Belana Cassonade100% Dosis

Nicola Patentkali100% Dosis

Nicola Patentkali200% Dosis

Verlauf des Kaliumgehaltes je nach Düngerform und Düngerdosis (Bettendorf, 2011, Düngungsempfehlung laut

Bodenanalyse)

K-Gehalt (% TM) rel. Wert zur empfohl. Dosis

1,5 1,9 1,7 1,8 1,8 1,7

100

124114

122 118 115

88108 100 107 104 101

0

20

40

60

80

100

120

140

Ungedüngt Kalisalze100%Dosis

Patentkali 100%Dosis

Cassonade 100%Dosis

Kalisalze150%Dosis

Patentkali 150%Dosis

Verlauf der Kaliumgehalts je nach Düngerform und Dosis (Belana, Bettendorf, 2011-2013, Düngungsempfehlung laut

Bodenanalyse)

K-Gehalt (% TM) Vergleich zur 0-Variante Vergleich zur Sulfatform

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Die Eigenschaft der Kochdunklung wurde an 2 Zeitpunkten bewertet: 1 Stunde nach

dem Kochen und 24 Stunden nach dem Kochen.

Bei festkochenden Sorten sollte der Kochdunklungsindex einen Wert von 20 Einheiten

nicht überschreiten. Im Allgemeinen gelten Proben mit Benotungen zwischen 10-45 als

akzeptabel, die beste Bewertung ist 10, wo keine Kochdunklung festzustellen ist.

20,4

100

18,25

89

19,8

97

17,9

88

19,75

100

20,45

104

0 20 40 60 80 100 120

TS-Gehalt

Rel Wert

Verlauf des TS-Gehaltes je nach Düngerform und Sorte (Bettendorf, 2011)

Ni Patentkali 200% Ni Patentkali 100% Be Cassonade 100%

Be Patentkali 100% Be Kalisalze 100% Be Ungedüngt

20,7

100

19,4

94

20,2

97

19,5

94

19,3

93

20,0

97

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0 120,0

TS.-GEHALT

REL WERT

Entwicklung des TS-Gehaltes je nach Form des Kaliumdüngers (Bettendorf, Belana,

2011-2013)

Patentkali 150% Kalisalze 150% Cassonade 100%

Patentkali 100% Kalisalze 100% Ungedüngt

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2011 Kochdunklungsindex (10-100)

1 St Bewertung 24 St Bewertung

B 0 kgK2O 22,585 leicht 23,50 leicht

B 100 % K2O

Kalisalze 18,29 sehr leicht 26,65 leicht

B 100 % K2O

Patentkali 17,04 sehr leicht 21,66 leicht

B 100 % K2O

Cassonade 18 sehr leicht 20,17 leicht

N 100 %

K2O

Patentkali 11,39 kein 18,21 sehr leicht

N 200 %

K2O

Patentkali 12,875 kein 17,19 sehr leicht

Erkennbar ist hier die Sortenprägung, Nicola ist weniger anfällig als Belana. Der Einsatz

von Kalisalzen hat keinen Effekt auf die Kochdunklung. Die Kaliumdüngung im

Allgemeinen hat aber einen positiven Effekt auf dieses Merkmal.

2011-2013 Kochdunklungsindex (10-100)

Belana 1 Stunde Bewertung 24 St Bewertung

0 kgK2O 27,20 leicht 24,42 leicht

100 % K2O Kalisalze 20,68 leicht 24,97 leicht

100 % K2O Patentkali 19,93 sehr leicht 22,72 leicht

100 % K2O Cassonade 20,08 leicht 22,22 leicht

150-200% K2O Kalisalze 16,88 sehr leicht 21,00 leicht

150-200% K2O Patentkali 15,50 sehr leicht 20,75 leicht

Eine gesteigerte Kaliumdüngung reduziert die Kochdunklung und besonders erkennbar

sofort nach der Verarbeitung. Patentkali scheint im Allgemeinen einen positiven Effekt

auf die Neigung zur Kochdunklung zu haben und verringert leicht diesen inneren Mängel.

Cassonade (Haspargit) scheint ohne Auswirkung in diesem Punkt.

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Versuchsreihe 2015-2018

Versuchsprotokolle: siehe Broschüre Feldbesichtigung 17 Juni 2016

Erste Versuchsergebnisse 2015

Versuch 1. Einsatz von Fungiziden gegen die Dürrfleckenkrankheit

2015 zeigte sich genau wie 2014 eine frühe Behandlung der Pflanzen bei der frühen

Sorte Annabelle als negativ auswirkend auf die Ertragshöhe. Bei der Sorte Charlotte,

anfällig für Alternaria-Pilze, ist die frühzeitige Behandlung als positiv zu bewerten (im

Anbaujahr 2015), wogegen bei der Sorte Nicola dieser Effekt nicht auftritt.

Im Allgemeinen scheint zurzeit eine Behandlung mit Amistar bei mittelfrühen Sorten

von Vorteil zu sein, bei den anderen Sorten scheint diese Behandlung nicht

erforderlich.

Bei sehr hohem Infektionsdruck werden die Sorten gleich mit Dürrfleckenkrankheit

auf den Blätter befallen. Wie 2014 erkennt man eine leichte Reduktion des

Übergrößenanteils der Sorte Annabelle bei einer Amistar-Behandlung. Dies ist

vorteilhaft für eine homogenere Sortierung und gleichbleibende Kochqualität. Dieser

Effekt ist feststellbar bei Nicola, aber durchwachsen bei der Sorte Charlotte. Eine

termingerechte Fungizidbehandlung gegen Alternaria ergab eine ungünstigere

Sortierung, bei früher Applikation den gegenteiligen Effekt.

2. Einsatz von verschiedenen Beizkombinationen gegen bodenbürtige

Pilzschaderreger

Ertragsmindernd wirkte sich die Furchenbehandlung 2015 bei der frühen und

mittelfrühen Sorte. In beiden Fällen zeigt sich der Zusatz des Bodenhilfsstoffes als

positiv. 2015 war ein sehr trockenes Jahr und diese verbesserte Wasser- und

Nährstoffaufnahme könnte den gesteigerten Ertrag bewirken.

Bei der mittelfrühen Sorte Désirée konnte auch 2015 eine Ertragsdepression durch

Furchenbehandlung festgestellt werden. Dieses Verfahren kann solche Nebeneffekte

zeigen, Désirée scheint besonders anfällig dafür.

Die frühe Sorte Venezia zeigte keine Unterschiede je nach Pflanzgutbehandlung in der

Kalibrierung 2015 wie 2014. Bei der Sorte Désirée scheinen sich durch die beiden

Verfahren FB+BH sowie Furche einen erhöhten Anteil an großkalibrigere Knollen zu

bilden. Dies ist unproblematisch, da diese Sorte eher in diesem Sortiment vermarktet

wird. In Anbetracht des Bruttoertrags scheint der Zusatz von einem Bodenhilfsstoff

durch die verlängerte Vegetationsdauer sich positiv auf Ertrag und Sortierung

auszuwirken bei der Sorte Désirée.

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Die Knollenbonitur erfolgte nur auf Rhizoctoniadauerkörper nach der Ernte. 2015 wies

die Variante Venezia mit Flüssigbeize einen signifikanten reduzierten Befall (Anteil

Knollen). Es gab keine signifikanten Unterschiede (Index) zwischen den einzelnen

Verfahren unabhängig der beiden Sorten. Im Jahresvergleich (2014+2015) ergeben

sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Verfahren, wobei die

Sorteneigenschaften in punkto Anfälligkeit der Sorte Désirée durch höheren Befall

deutlich wird. Dies war 2014 ausgeprägt, 2015 nicht erkennbar.

3. Unterschiedliche N-Düngerformen

Die Blattdüngungsvariante scheint eher negative Auswirkungen zu haben wie schon 2014

bei Belana beobachtet wurde. Der unterschiedliche Reifetyp beeinflusste 2015 stark

das Ertragspotential in Anbetracht der Trockenheit und Hitze auf diesem Standort.

Keine signifikanten Unterschiede sind in den einzelnen Varianten (Kalibrierung

+Inhaltsstoffe) erkennbar. Der Trockensubstanzgehalt war leicht erhöht in den

Varianten AHL und KAS+BLD bei der Sorte Belana. Dies ist eher als negativ zu

bewerten, da höhere TS-Gehalte den Kochtyp mehliger ausprägen können. Bei der Sorte

Victoria wurde dieser Effekt nicht beobachtet, eher ein leichter Rückgang bei der

Blattdüngung. Kartoffelsorten wie Victoria sollen im Bereich von 19-22 % TS-Gehalt

liegen, also keine Auswirkung je nach Düngerform.

Bei der Sorte Belana ergaben leicht erhöhte TS-Werte negative Ausprägung beim

Kochtyp, da die Knollen besonders beim Merkmal „Aufplatzen“ leicht zerfallen sind und

daher das Aussehen auf dem Teller nach der Zubereitung als nachteiliger bewertet

wurde. Sie waren auch leicht trockener, mehliger und körniger in der Struktur. Es gab

keine Auswirkung auf das Nachdunkeln und den Geschmack.

Bei der Sorte Victoria Kochtyp B zeigte sich die Variante mit Ammoniumstickstoff als

eher ungünstig. Der Kochtyp war mehliger ausgeprägt, das Nachdunkeln leicht erhöht.

Weitere Versuchsjahre werden Informationen zu den Formen der Stickstoffdünger

(eher Nitrat, eher Ammonium) und zur Sinnhaftigkeit einer Fraktionierung in Form von

regelmäßigen Blattdüngungen geben.

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Kartoffelsortenversuche 2016 Bettendorf/Binsfeld

Sehr frühe bis frühe

Sorten Beobachtungen

1 Annabelle

2 Corine

3 Ukama

4 Red

Scarlett

5 Belana

6 Anuschka

7 Glorietta

8 Venezia

9 Monique

10 Agria

11 Mont Blanc

12 Otolia

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Mittelfrühe Veredelungssorten Beobachtungen

20 Bintje

21 Victoria

22 Challenger

24 Memphis

25 Désirée

26 Luminella

27 Mozart

28 Red Fantasy

29 Romanze

30 Blue Belle

2016

(82 resp. 79 Vegetationstage)Bettendorf Rel.Wert Binsfeld Rel.Wert Bettendorf Binsfeld Bettendorf Binsfeld

Annabelle 0,68 75 338 18,6

Corine 0,90 98 358 19,6

Ukama 0,92 100 307 17,1

Red Scarlett 1,33 145 334 18,4

Belana 0,93 102 354 19,4

Anuschka 0,88 96 368 20,1

Glorietta 0,96 104 334 18,4

Venezia 1,41 154 336 18,5

Monique 1,00 109 301 16,8

Agria 0,75 82 354 19,4

Mont Blanc 0,62 67 380 20,7

Otolia 0,92 100 395 21,4

Bruttoertrag/Pflanze UWG % Trockensubstanz

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Mittelfrühe bis mittelspäte vorw. - festkochende Sorten

31 Nicola

32 Charlotte

33 Monalisa

34 Allians

35 Ivetta

37 Celandine

38 Hansa

39 Linda

40 Blanche

41 Laura

42 Angelique

43 Carminelle

44 Franceline

45 Cherie

46 Violet Queen

47 Blue Star

48 Fleur Bleue

49 Bleu de la Manche

50 PFA

51 Vitelotte

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Pflanzgutkartoffelanbau

Versuch 1. Pflanzguttermin

Pflanzguttermin: beeinflusst von den Standortverhältnissen, der Gefahr von

Krankheitsbefall, sowie der Wachstumsperiode resp Reifezeit (Ertragspotential,

Ertragssteigerung)

Pflanzguttermin: Auswirkung auf folgende Komponenten:

• Stängel/Staude

• Verwertbare Knollenanzahl/Staude

• Ertrag/ha, Ertragskomponenten: Anzahl Stauden/ha, Anzahl gebildete

Stängel/Staude, Anzahl Knollen /Stolone, Durchschnittsknollengewicht/Staude

Knollenansatz : phytohormonelle Steuerung durch Kartoffelblätter und Mutterknolle

von reversibel (erneueter Knollenansatz möglich) bis irreversibel (Knollenverdickung)

Sorteneigenschaft/Sortenreife : beeinflusst Photoperiodismus

Kartoffel: tagneutral für Knollenbildung aber

Vegetative Phase: positiv beeinflusst durch Kurztagsrythmus: weniger als 14 Stunden

Tageslänge

Generative Phase: positiv gefördert durch Langtagsbedingungen (mehr als 14 Stunen

Tageslänge)

Versuchsziele: Knolllenertrag, Knollenansatz (höhere Stängelanzahl ergibt eine

höhere Anzahl an Tochterknollen sowie eine Kaliberverringerung), Sortierung bei

optimalen und spätem Pflanzguttermin

Versuchsvarianten

Versuchsvarianten 2014

Allians 18.4.2014, 115 VT Spunta 15.5.2014, 88 VT

Ukama 18.4.2014, 115 VT Allians 15.5.2014, 88 VT

Spunta 18.4.2014, 115 VT Ukama 15.5.2014, 88 VT

Versuchsergebnisse 2014

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Kaliberverteilung je nach Vegetationsdauer 2014 (Knollen/ha)

Knollenanzahl/ha (Staude) Allians 115 VT Allians 88 VT

Kaliber 25/35mm 246011 (3,7) 393949 (5,9)

100 160

Kaliber 35/40mm 352394 (5,3) 275931 (4,2)

100 78

Kaliber 45/55mm 114694 (1,7) 33245 (0,5)

100 29

Marktware 84 % 90 %

4,54 3,67 3,16 2,41 3,24 3,36

10081

10076

100 104

0

20

40

60

80

100

120

All 115 VT All 88 VT Uk 115 VT Uk 88 VT Spu 115 VT Spu 88 VT

Verlauf der Stängelanzahl je nach Pflanztermin (Binsfeld, 2014)

Stängel/Pflanze Rel. Wert

All 115 VT All 88 VT Uk 115 VT Uk 88 VT Spu 115 VT Spu 88 VT

UWG 318,8 298,513 311,36 290,4 340,42 335,024

Rel.Wert 100 94 100 93 100 98

TS-Gehalt 17,67 16,67 17,3 16,67 18,73 18,467

Stärkegehalt 11,4 10,5 11,1 10,2 12,4 12,2

100 94 100 93 100 98

0

50

100

150

200

250

300

350

400

Verlauf der Inhaltsstoffe je nach Pflanztermin (Binsfeld, 2014)

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Ukama 115 VT Ukama 88 VT

Kaliber 25/40mm 129654 (2) 98072 (1,5)

100 76

Kaliber 40/50 mm 167886 (2,5) 152926 (2,3)

100 91

Marktware 46 % 54 %

Spunta 115 VT Spunta 88 VT

Kaliber 25/40mm 28258 (0,4) 29920 (0,5)

100 106

Kaliber 40/50 mm 252660 (3,8) 287567 (4,3)

100 114

Marktware 70 % 84 %

Bruttoertrag der marktfähigen Pflanzgutware je nach Vegetationsdauer 2014

Allians 115 VT Allians 88 VT

Kaliber 25/35mm 62,83 114,70

100 183

Kaliber 35/40mm 216,92 192,90

100 89

Kaliber 45/55mm 130,74 40,39

100 31

Marktware 73% , 410 dt 94%, 348 dt/ha

Ukama 115 VT Ukama 88 VT

Kaliber 25/40mm 32,5 33,58

100 103

Kaliber 40/50 mm 114,28 129,41

100 113

Marktware 21 %, 147 dt/ha 30%, 163 dt/ha

Spunta 115 VT Spunta 88 VT

Kaliber 25/40mm 7,96 8,15

100 102

Kaliber 40/50 mm 274,6 331,95

100 121

Marktware 51 %, 283 dt/ha 71 %, 340 dt/ha

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Versuchsreihe 2016

Variante Sorte Legetermin Sorte Legetermin

1 Anosta 21.4.2016 4 Anosta 26.5.2016

2 Spunta 21.4.2016 5 Spunta 26.5.2016

3 Désirée 21.4.2016 6 Désirée 26.5.2016

Anosta: früh bis mittelfrühe Verarbeitungssorte

Spunta: mittelfrühe Speisesorte Typ B

Désirée: mittelfrühe bis mittelspäte Verarbeitungssorte

410348

147 163

283340

562

371

711

540 553478

ALL 115 VT ALL 88 VT UK 115 VT UK 88 VT SPU 115 VT SPU 88 VT

Verlauf des Pflanzgutertrags je nach Legetermin (Bruttoertrag dt/ha, Binsfeld 2014)

Bruttopflanzgut Bruttoertrag

188,1203,7

78,4 85,168,8

97

All 115 VT All 88 VT Uk 115 VT Uk 88 VT Spu 115 VT Spu 88 VT

Impakt der Kaliberverteilung auf den Preisindex (Gewichtung des Markterlöses, Binsfeld 2014)