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428 Informations lages (Einfuhr der wichtigsten ben6tigten Fachzeit- schriften), andererseits vonder iibernationalen Regelung seiner Organisationsform die baldige Behebung dieser Schwierigkeiten. Neben seiner eigentlichen fachwissenschaftlichen Ar- beit hat sich das Institut die Aufgabe gestellt, in Vor- tragsreihen und Tagungen einen Beitrag zur Besinnung auf die Grundfragen und die noch tragf~ihigen Kr~ifte abendlXndischer Kultur zu leisten. Fiir den Herbst dieses Jahres ist eine Arbeitstagung bei internationaler Beteiligung iiber die Fragestellung Naturwissenschaft, Religion und Weltanschauung vorgesehen. Die dem Institut seitens der Control Commission for Germany (B.E.), Research Branch, zur Verffigung ge- stellten H~user liegen einige Kilometer aul3erhalb der eigentlichen Bergstadt Claustbal. Die Mitarbeiter und ihre Familien wohnen teils in Institutsh/iusern, teils diesen unmittelbar benachbart, so dab das Institut neben dem Aufbau einer Arbeitsgemeinschaft daran gegangen ist, tiber eine Wohn- und Verpflegungsgemein- schaft zu einer eigentlichen Lebensgemeinschaft zu wer- den. E. PIETSCH Clausthal-Zellerfetd, den 6. Mai 1947. Informazioni [ EXPERIENTIA VOL, IIl/lll t Philantus und Bembex erreicht. Etwas welter entfernt liegen die sandigen "Wege, wo die Grabwespen Ammo- phila ihre Brutgesch/ifte besorgen. Jenseits zweier grol3er Sandgebiete liegen kleine Heidestiicke mit Birken und Kiefern. An den blutenden Stiimmen der Birken, die yon Cossusraupen miniert sind, versammelt sich eine mannigfaltige Insektengesellschaft, zu derauch der Sarnt- falter Satyrus geh6rt. 0beratl zerstreut finden sich die Pliitze zahlreicher Heuschrecke~zarten, deren Biologie untersucht wird. Weit fiber diese Arbeitspltitze hinaus fiihren die Suchaktionen nach getarnten Schmetterlbzgs *'t~upg~t. Feldbiologie in Holland Neben der zoologischen Forschung in den Laborato- rien der holl~tndischen Universittiten, der T~itigkeit der marinebiologischen Station Den Helder und den mehr praktischen Zwecken dienenden Stationen in Den Haag (Fischerei), Hoenderloo (Forstentomologie) und Kam- pen (Laboratorium des N.O.-Polders), besteht bereits 14 Jahre eine ForschungsstXtte fiir Feldbiologie in Gelderland. Der bolt/indische Ethnologe und Tierpsychologe N.TIN- I~ERGEN, Inhaber des Lehrstuhles ftir experimentelle Zoologie an der Reichsuniversitttt Leiden, hat ein For- schungscamp geschaffen, das regelm~il3ig in den Monaten Juli und August ausgebildete Zoologen, Doktoranden und Studenten zu biotogischer Feldarbeit vereinigt. In dem landschaftlich iiberaus reizvollen Gebiet der gla- zialen Inlanddfinen yon Hulshorst liegt, yon kiefer- bestandenen Sandbergen eingeschlossen, eine kleine Zelt- stadt. Sie besitzt ein groBes, gut ausgertistetes Arbeits- zelt, mit Handbibliothek. Von hier aus gehen die Zoolo- gen morgens nach ihren Arbeitspl~itzen, und hier werden abends beim Lagermahl die Ergebnisse des Tages be- sprochen. In einer halben Stunde werden die ausgeweh- ten Heidefl~tchen mit den BruthOhlen der Grabwespen Die genannten Insektennamen nlarkieren das Arbeits- programm. Experimentelle Untersuehungen fiber das Fortpflanzungsverhalten yon Satyrus (Eumenis) semele und die Orientierung yon Bembcx rostrala sind gegenw~r- tig im Gange. Ein 15.ngerer Aufenthalt im Biologencamp und in der Arbeitsgemeinschaft yon Hulshorst wird zur wertvollen biologischen und kameradschaftlichen Schu- lung. ~V. HUBER und D. ROTH LIBRI BRITANNICI The British Council (Ziirich, BahnhofstraBe 16, Tel. 273357} teilt freundlicherweise mit, dab es eine Leih- bibliothek des Book Review Department fiir englische Biicher er6ffnet hat, die in ~*Experientia~, (,Schwei- zerische Medizinisehe Wochensehrift~b usw. besprochen worden sind. Die Ausleihe erfolgt ohne Gebtihr fiir eine Zeitdauer yon 28 Tagen.

Feldbiologie in Holland

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428 Informations

lages (Einfuhr der wichtigsten ben6tigten Fachzeit- schriften), andererseits v o n d e r i ibernationalen Regelung seiner Organisationsform die baldige Behebung dieser Schwierigkeiten.

Neben seiner eigentlichen fachwissenschaftlichen Ar- beit hat sich das Ins t i tu t die Aufgabe gestellt, in Vor- tragsreihen und Tagungen einen Beitrag zur Besinnung auf die Grundfragen und die noch tragf~ihigen Kr~ifte abendlXndischer Kul tu r zu leisten. Fiir den Herbst dieses Jahres ist eine Arbeitstagung bei internat ionaler Beteiligung iiber die Fragestellung Naturwissenschaft, Religion und Wel tanschauung vorgesehen.

Die dem Ins t i tu t seitens der Control Commission for Germany (B.E.), Research Branch, zur Verffigung ge- stellten H~user liegen einige Kilometer aul3erhalb der eigentlichen Bergstadt Claustbal. Die Mitarbeiter und ihre Famil ien wohnen teils in Insti tutsh/iusern, teils diesen unmit te lbar benachbart , so dab das Ins t i tu t neben dem Aufbau einer Arbeitsgemeinschaft daran gegangen ist, tiber eine Wohn- und Verpflegungsgemein- schaft zu einer eigentlichen Lebensgemeinschaft zu wer- den. E. PIETSCH

Clausthal-Zellerfetd, den 6. Mai 1947.

Informazioni [ EXPERIENTIA VOL, I I l / l l l t

Philantus und Bembex erreicht. Etwas welter entfernt liegen die sandigen "Wege, wo die Grabwespen Ammo- phila ihre Brutgesch/ifte besorgen. Jenseits zweier grol3er Sandgebiete liegen kleine Heidestiicke mit Birken und Kiefern. An den blutenden Stiimmen der Birken, die yon Cossusraupen miniert sind, versammelt sich eine mannigfalt ige Insektengesellschaft, zu derauch der Sarnt- falter Satyrus geh6rt. 0berat l zerstreut finden sich die Pliitze zahlreicher Heuschrecke~zarten, deren Biologie untersucht wird. Weit fiber diese Arbeitspltitze hinaus fiihren die Suchaktionen nach getarnten Schmetterlbzgs *'t~upg~t.

Feldbiologie in Holland

Neben der zoologischen Forschung in den Laborato- rien der holl~tndischen Universittiten, der T~itigkeit der marinebiologischen Station Den Helder und den mehr praktischen Zwecken dienenden Stat ionen in Den Haag (Fischerei), Hoenderloo (Forstentomologie) und Kam- pen (Laboratorium des N.O.-Polders), besteht bereits 14 Jahre eine ForschungsstXtte fiir Feldbiologie in Gelderland.

Der bolt/indische Ethnologe und Tierpsychologe N.TIN- I~ERGEN, Inhaber des Lehrstuhles ftir experimentelle Zoologie an der Reichsuniversitttt Leiden, hat ein For- schungscamp geschaffen, das regelm~il3ig in den Monaten Juli und August ausgebildete Zoologen, Doktoranden und Studenten zu biotogischer Feldarbeit vereinigt. In dem landschaftlich iiberaus reizvollen Gebiet der gla- zialen Inlanddfinen yon Hulshorst liegt, yon kiefer- bestandenen Sandbergen eingeschlossen, eine kleine Zelt- stadt. Sie besitzt ein groBes, gut ausgertistetes Arbeits- zelt, mit Handbibliothek. Von hier aus gehen die Zoolo- gen morgens nach ihren Arbeitspl~itzen, und hier werden abends beim Lagermahl die Ergebnisse des Tages be- sprochen. In einer halben Stunde werden die ausgeweh- ten Heidefl~tchen mit den BruthOhlen der Grabwespen

Die genannten Insek tennamen nlarkieren das Arbeits- programm. Experimentel le Untersuehungen fiber das Fortpf lanzungsverhal ten yon Satyrus (Eumenis) semele und die Orientierung yon Bembcx rostrala sind gegenw~r- tig im Gange. Ein 15.ngerer Aufenthal t im Biologencamp und in der Arbeitsgemeinschaft yon Hulshorst wird zur wertvollen biologischen und kameradschaftl ichen Schu- lung. ~V. HUBER und D. ROTH

L I B R I B R I T A N N I C I

The British Council (Ziirich, BahnhofstraBe 16, Tel. 273357} teilt freundlicherweise mit, dab es eine Leih- bibliothek des Book Review Depar tment fiir englische Biicher er6ffnet hat, die in ~*Experientia~, (,Schwei- zerische Medizinisehe Wochensehrift~b usw. besprochen worden sind.

Die Ausleihe erfolgt ohne Gebtihr fiir eine Zeitdauer yon 28 Tagen.