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Fertigung des Rietveld Stuhls Ziele Die Schülerinnen und Schüler kennen ausgewählte holzbearbeitende Werkzeuge und können diese sachgerecht einsetzen, kennen den Werkstoff Holz und seine, für den Technikunterricht relevanten Eigenschaften, kennen unterschiedliche Verbindungstechniken für Holz, können Produkte durch selbst erstellte oder vorgegebene technische Zeichnungen herstellen, können maßgenau arbeiten, kennen die Qualifikationsanforderungen bei Einzel- und Serienfertigung, kennen Vor- und Nachteile bei Einzel- und Serienfertigung, kennen Vor- und Nachteile der Automation für einen Betrieb, verbessern durch Gruppenarbeit ihre Kooperationsfähigkeit, Unterrichtskonzept In dieser Unterrichtseinheit wird der Rietveld Stuhl erst in Einzel- /Partnerarbeit als Werkstattfertigung und anschließend in Serienfertigung hergestellt. Richtlinien Jahrgangsstufe 9 „Auf dem Weg zur Automation“, HS Weiter mit Unterrichtsablauf im Ü berblick Fachtipps f ü r Lehrer Medien und Material Arbeitsbl ä tter L ö sungsbl ä tter Autor Ines Reicke Fritz-Winter-Gesamtschule Ahlen

Fertigung des Rietveld Stuhls · Stuhles erfordert etwa 10 Doppelstunden. • Die Arbeit erfolgt im ersten Teil in ... (Pro und Contra der Einzelfertigung zur Serienfertigung) Arbeitsblätter:

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Fertigung des Rietveld Stuhls

Ziele

Die Schülerinnen und Schüler

� kennen ausgewählte holzbearbeitende Werkzeuge und können diese sachgerecht einsetzen,

� kennen den Werkstoff Holz und seine, für den Technikunterricht relevanten Eigenschaften,

� kennen unterschiedliche Verbindungstechniken für Holz, � können Produkte durch selbst erstellte oder vorgegebene

technische Zeichnungen herstellen, � können maßgenau arbeiten, � kennen die Qualifikationsanforderungen bei Einzel- und

Serienfertigung, � kennen Vor- und Nachteile bei Einzel- und Serienfertigung, � kennen Vor- und Nachteile der Automation für einen

Betrieb, � verbessern durch Gruppenarbeit ihre

Kooperationsfähigkeit,

UnterrichtskonzeptIn dieser Unterrichtseinheit wird der Rietveld Stuhl erst in Einzel-/Partnerarbeit als Werkstattfertigung und anschließend in Serienfertigung hergestellt.

Richtlinien Jahrgangsstufe 9 „Auf dem Weg zur Automation“, HS

Weiter mit UFMAL

Autor I

nterrichtsablauf im Überblick

achtipps für Lehrer edien und Material rbeitsblätter ösungsblätter

nes Reicke Fritz-Winter-Gesamtschule Ahlen

Unterrichtsablauf im Überblick

Zum Konzept

• Die SchülerInnen stellen mit dem Lehrer

zusammen einen Arbeitsplan auf. • Materialliste, technische Zeichnungen,

Kostenkalkulation und Wissenswertes über

den Architekten Gerrit Thomas Rietveld

werden zusammengetragen.

• In Einzel-/Partnerarbeit wird jeweils ein Stuhl

hergestellt.

• Nach Analyse der Fertigung in Einzel-

/Partnerarbeit entsteht der Stuhl in

Serienfertigung.

• Besuch eines automatisierten Betriebes und

anschließende Reflexion der eigenen Arbeit.

• Kennen lernen der Unterschiede zwischen

Einzel-, Werkstatt -, Serien -, Massen- und

Fließbandfertigung, sowie der Automation.

• Erstellen eines neuen, optimierten

Arbeitsplanes zur Serienfertigung durch die

SchülerInnen.

• Durchführung der Fertigung des Stuhles

nach dem neu aufgestellten Arbeitsplan.

• Bewertung der Arbeit durch die SchülerInnen

(Pro und Contra für die verschiedenen

Fertigungsmethoden).

• Reflexion der Unterrichtseinheit.

Organisation des Unterrichts • Die Planung und Fertigung des Rietveld

Stuhles erfordert etwa 10 Doppelstunden.

• Die Arbeit erfolgt im ersten Teil in

Partnerarbeit, im zweiten Teil in

Arbeitsteilung aller SchülerInnen.

Anforderung an die Arbeitsweise der SchülerInnen

• Jeder Schüler lernt im ersten Teil der

Fertigung alle Arbeitsschritte kennen.

• Im zweiten Teil übernimmt jeder Schüler nur

eine Aufgabe, auf die er sich spezialisiert

hat.

Kontrollmöglichkeiten • Wie sind die Stellen geleimt?

• Wie sind die Vierkanthölzer entgratet?

• Wie passt der Stuhl zusammen, wackelt er?

• Wie sehen die Verbindungen aus?

• Wie ist er Stuhl lackiert? Gibt es „Nasen“?

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nuykenb

14.04.2008 11:31:00file://localhost/H:/stuhl/U_ablauf_E.htm

Unterrichtsablauf im Einzelnen

Stationen,

Teilaufgaben, usw.

Tätigkeiten Ausstattung

1. Erarbeitung des

Ablaufplans zur

Fertigung des

Stuhls

1. Wie ist der Stuhl aufgebaut?

2. Welche Voraussetzungen

(Maschinen, Werkzeuge)

braucht man für die Fertigung

des Stuhles?

3. Was brauchen wir für den

Stuhl?

4. Wie gehst du beim Bau des

Stuhles vor?

Fertiger Stuhl

Materialien für den Stuhl

Arbeitsschritte

technische Zeichnungen

2. Fertigung des

Stuhls in Einzel-/

Partnerarbeit

Materialien für den Stuhl

Werkzeuge

Ablauf in Bildern

3. Bewertung der

Arbeit

Stühle,

Kriterienliste,

Bewertungsbogen

4. Erarbeitung eines

optimierten

Arbeitsplans

Erster Arbeitsplan

5. Fertigung in

Arbeitsteilung/

Serienfertigung

Festlegung der speziellen

Arbeitsaufgaben in Abhängigkeit

von der Fertigungszeit,

Festlegung der erforderlichen

Arbeitsgruppengröße

6. Reflektion der

Arbeit (Pro und

Contra der

Einzelfertigung zur

Serienfertigung)

Arbeitsblätter:

Automation

Einzelfertigung

Fließbandfertigung

Massenfertigung

Serienfertigung

Verlaufsplan

Werkstattfertigung

1. Arbeitsschritt: Informieren

Ist die Konstruktion machbar? (Zeit, Materialien, Maschinen,Werkzeuge, Voraussetzungen der Lerngruppe,…)Über den Stuhl (Internet, Architekturbücher,…)Welche Daten, Maße, etc. sind wichtig, um den Stuhl zu fertigen.(Orginalmaße aus Büchern oder Internet bzw. an nachgebautenStühlen abmessen)

2. Arbeitsschritt: Planen

3. Arbeitsschritt: Entscheiden

Material bestimmenMöglicher Ablaufsplan:

1. Material abmessen

2. Vergleich mit Maßen der zu fertigenden Einzelteile– Bestimmen welche Teile aus welcher Bohlegefertigt werden können

3. Stammware in „handlich“ Teile zuschneiden(Handsäge: Bügel- oder Gestellsäge bzw.Handkreissäge)

4. Einzelteile zuschneiden (Tischkreissäge) aus derBohle die Vierkanthölzer (30mm x 30mm) und dieArmlehnen fertigen und aus den Holzplatten (Sitz –und Rückenlehne)

5. Teile hobeln (Abrichthobel – bzw.Dickenhobelmaschine), schleifen(Bandschleifmaschine)

6. Bohrung anzeichnen, vorstechen

7. Bohrungen für die Holzdübel bohren(Standbohrmaschine)

8. Zusammenbau (leimen und dübeln)

9. Lackierung

4. Arbeitsschritt: Ausführen

5. Arbeitsschritt: Kontrollieren

· Holz Stammware abmessen (Zollstock/ Gliedermaßstab):

· Bohle mit der Handsäge bzw. mit der Handkreissägeauftrennen

· Besäumungsschnitt Verstrebungen: an der Tischkreissäge, umeine gerade Seite zu schneiden – Möglichkeit, um dasMaterial z. B. an einen Parallelanschlag zu legen.

· Hilfsmittel: Besäumungsklemmschuh

· Sägeblatt einstellen: Für Vollholzbearbeitung relativ wenigZähne verwenden ca. 20; das Sägeblatt ca. 10 mm über demBrett einstellen, das entspricht etwa einer Zahnhöhe.

· Gehörschutz und Absauganlage nutzen

· Mit Hilfe der Tischkreissäge und dem Parallelanschlag jedesStück in 4 gleich große Teile a 36mm zusägen

· Armlehnen genauso: erst besäumen, dann hobeln, und dannauf 96 mm (Parallelanschlag) zusägen

· An der Abrichthobelmaschine nun die zweite gerade Seite imrechten Winkel zum Besäumungsschnitt hobeln

· Erste Seite abrichten, die abgerichtete gerade Seite an denParallelanschlag anlegen und die zweite Seite auf 90° hobeln

· Tischkreissäge: auf Maß sägen. Einzelteile im rechten Winkelanlegen, Maß einstellen. Eine Seite (30mm x 30mm) geradeabsägen, dann die gerade Seite an den eingestelltenWinkelanschlag legen und ablängen.

· Dickenhobelmaschine: abgerichtete Seite auflegen (unten) –gegenüberliegende Seite wird glatt gehobelt. Die Seite inmehreren Arbeitsgängen auf die passende Dicke hobeln.Schritt für Schritt um 2mm zustellen

· Bandschleifmaschine: alle Teile glatt schleifen, wässern –Material wird wieder rau und dann erneut schleifen

· Maße für Bohrungen: genau anzeichnen und vorstechen(Vorstecher)

· Herstellung einer Bohrvorrichtung

· Bohrungen: den 12mm Bohrer genau zentrieren.Sacklochbohrungen 25mm tief bohren. Mit Tiefenanschlag dieeinzelnen Teile bohren. Mit Hilfsanschlag alle Bohrungen mitdem gleichen Maß bohren.

· 24 Dübel: Die Dübel an der Bandsäge auf ein Maß von 46mmzusägen. Die Seiten etwas schleifen und die Ränder anfasen.

· Die Bohrungen mit Leim versehen und die Dübel in dieBohrungen schlagen.

· Für die Handbohrmaschine eine Bohrvorrichtung bauen: Aufdie Stirnseite der 4 vorgesehenen Verstrebungen setzten(Halterung für die Armlehnen) und bohren.

· Zusammenbau: (erst Vorderteil, dann unten dieQuerverstrebungen, Mittelteil, danach hinten und zuletzt dieArmlehnen)

· Nachbearbeiten (schleifen, ausbessern,....)

· Grundierung

· Lackierung

· Rückenlehnen und Sitzfläche zusägen (Tischkreissäge) undschleifen. Dann auch Grundieren und Lackieren.

· Rückenlehne und Sitzfläche montieren (verschrauben).Entweder schöne Rundkopfschrauben benutzen oder dieSchrauben so versenken, dass sie ausgespachtelt werdenkönnen, um erneut die Flächen zu lackieren.

6. Arbeitsschritt: Reflexion

Bohrungen müssen genau gemacht werden, sonst gibt esSchwierigkeiten beim Zusammenbau.Beim Zusammenbau ist eine zweite Person immer hilfreich.Die einzelnen Bauteile genau mit Bleistift beschriften(Stückbezeichnung: auch mit rechts und links, so wie in derStückliste angegeben) und mit Pfeilen markierenBei Schülerarbeiten: In Kleingruppen arbeiten lassen oder einesinnvolle Arbeitsteilung vornehmen.Beim Lackieren müssen die Schüler darauf achten, dass sie nichtzu viel Farbe benutzen, die herunterlaufen kann – dann gibt esnämlich blöde, dicke Tropfen, die nicht schön aussehen. Mit demPinsel immer nach außen streichen!!!

zurück zum Unterrichtsablauf im Einzelnen

INES REICKE: Der Rietveld- Stuhl im Technikunterricht 1

Seitenlängsverbindung (2 x): Draufsicht

Achtung:

Alle Vierkanthölzer sind 30mm x 30mm.

Alle Bohrungen werden mit einem 12mm Bohrer durchgeführt und 25 mm tief gebohrt!

66

0

45

21

5

45

25

30

INES REICKE: Der Rietveld- Stuhl im Technikunterricht 2

Hintere Querverbindung (1 x): Draufsicht

Vordere und mittlere Querverbindungen (4 x):

Vorderansicht

Achtung:

Alle Vierkanthölzer sind 30mm x 30mm.

Alle Bohrungen werden mit einem 12mm Bohrer durchgeführt und 25 mm tief gebohrt!

30

75

660

15

30

45

600

INES REICKE: Der Rietveld- Stuhl im Technikunterricht 3

„Schwebende Beine (2 x): Vorderansicht

Achtung:

Alle Vierkanthölzer sind 30mm x 30mm.

Alle Bohrungen werden mit einem 12mm Bohrer durchgeführt und 25 mm tief gebohrt!

Rechtes und linkes „schwebendes“ Bein haben die seitlichen Bohrungen auf verschiedenen Seiten!

255

35

5

385

430

30

links rechts

INES REICKE: Der Rietveld- Stuhl im Technikunterricht 4

Vorderbeine (2 x): Vorderansicht

Achtung:

Alle Vierkanthölzer sind 30mm x 30mm.

Alle Bohrungen werden mit einem 12mm Bohrer durchgeführt und 25 mm tief gebohrt!

Rechtes und linkes vorderes Bein haben die seitlichen Bohrungen auf verschiedenen Seiten!

33

0

245

21

5

45

30

links rechts

INES REICKE: Der Rietveld- Stuhl im Technikunterricht 5

Hinterbeine (2 x): Vorderansicht

Achtung:

Alle Vierkanthölzer sind 30mm x 30mm.

Alle Bohrungen werden mit einem 12mm Bohrer durchgeführt und 25 mm tief gebohrt!

Rechtes und linkes hinteres Bein haben die seitlichen Bohrungen auf verschiedenen Seiten!

Die oberen Bohrungen treffen sich: Die Endstückbohrung (Bohrvorrichtung bauen) wird wieder 25mm tief gebohrt und die seitliche Bohrung wird in einem Abstand von 15mm auch 25mm tief gebohrt!

47

0

38

5

15

25

links rechts

INES REICKE: Der Rietveld- Stuhl im Technikunterricht 6

zurück zum Unterrichtsablauf im Einzelnen

Armlehnen (2 x): Draufsicht

45

0

245

45

90

45

Ablauf in Bildern

Die Vierkanthölzer werden mit derGehrungslade und –säge abgelängt. (Maß+ 2mm)

Am Tellerschleifer können dieVierkanthölzer dann genau auf Maßgebracht werden.

Danach werden die Bohrungenangerissen.

An der Tischbohrmaschine werden unterzu Hilfenahme einer Bohrvorrichtungdie Sacklöcher gebohrt.

Währenddessen können andereSchülerinnen und Schüler dieSchleifaufgabe übernehmen. DieVierkanthölzer müssen entgratetwerden.

Um den Stuhl zusammenbauen zukönnen, müssen die Dübel vorbereitetwerden. Mit der Gehrungssäge und derGehrungslade können die Dübelabgelängt werden.

21.04.2008 11:10:22file://localhost/H:/stuhl/Abl_in_Bild.htm

Am Tellerschleifer werden die Dübelentgratet, damit es beim Zusammenbaukeine Probleme gibt.

Endlich beginnt der Zusammenbau! Indie Sacklöcher und um die Löcher wirdLeim gefüllt. Danach werden die Dübelmit einem Hammer eingeschlagen.

Nun kann man die Einzelteilezusammensetzen.

Mit einem Winkelmaß muss dieRechtwinkligkeit noch einmalkontrolliert werden.

Zum Abschluss kommen auf dieVerbindungsstellen Schraubzwingen.

Die Rückenlehne und die Sitzflächen,wie auch das Stuhlgerüst, können nachdem Wässern und Schleifen lackiertwerden.

FERTIG!!!

zurück zum Unterrichtsablauf im Einzelnen

Ist ordentlich

geschliffen

worden?

Ist bei den

Verbindungen

genau gearbeitet

worden?

Wackelt der

Stuhl?

Wie ist

lackiert

worden?

Gesamteindruck

Stuhl 1

Stuhl 2

Stuhl 3

Stuhl 4

Stuhl 5

Stuhl 6

Beispiel

zurück zum Unterrichtsablauf im Einzelnen

Der Niederländer Gerrit Rietveld (1888-1964) war einer der bedeutendsten

Architekten und Designer des 20. Jahrhunderts. Neben dem Rietveld-Schröder-

Haus in Utrecht ist der Stuhl Rot-Blau sein wohl bekanntestes Werk.

Am Anfang seines Werks stand 1918 zunächst eine nicht farbige Version des

Stuhls, welcher Rietveld 1923 das zur Ikone des Möbeldesigns gewordene Modell

in den Primärfarben und Schwarz folgen ließ. Mit dem Stuhl wurde, gemäß

Prinzipien der De-Stijl-Bewegung, die Zerlegung des Raums in farbige Linien und

Flächen in Vollkommenheit verwirklicht. Der Rietveld-Stuhl wird der Funktion des

Sitzens gerecht und hat zugleich den Rang einer Möbelskulptur errungen (vgl.

Der Brockhaus).

Ausstellung (1996) in Dortmund zu Gerrit Rietveld:

Der Stuhl als soziale Plastik. Das Dortmunder Museum am Ostwall zeigt eine

umfangreiche Retrospektive des niederländischen Möbeldesigners und Architekten

Gerrit Rietveld (1888-1964)

Seit einigen Jahren wird die Diskussion über die gute Form des Sitzens von

ergonomischen Argumenten bestimmt. Von schrillen Fun-art-Produkten abgesehen, wie die

obstförmigen Sessel von Masanori Umeda, sind die markantesten Entwicklungen der Knie-

Sitz-Stuhl und der Sitzball. Wer gut und zugleich schön sitzen möchte, ist noch heute

bestens mit Möbeln bedient, die vor über 60 Jahren entworfen wurden. Kaum eine

Arztpraxis, in deren Warteraum kein Marcel-Breuer-Stuhl steht. Ihm ist nicht anzusehen,

dass er ebenso komfortabel wie elegant ist.

Ähnlich verhält es sich mit dem berühmten rot-blauen Stuhl von Gerrit Rietveld. 1918 kam

der Möbelschreiner auf die Idee, aus einem großen Brett einen Stuhl zu fertigen. Er

zerschnitt das Brett in einige Leisten und zwei Platten, die als Sitzfläche und Rückenlehne

dienten. Der Stuhl verursacht beim Anblick Rückenschmerzen, tatsächlich aber ist er sehr

bequem, weil der Körper in eine leichte, entspannte Lage gerät. Seit 1971 ist der Stuhl in

gehobenen Einrichtungshäusern erhältlich. Zur Zeit wird er mit 300 anderen Entwürfen und

Objekten Rietvelds im Dortmunder Museum am Ostwall gezeigt.

Rietveld selbst schien den Stuhl eher als Kunstwerk anzusehen, als er ihn 1919 in der

Zeitschrift De Stijl abbilden ließ. Er erklärte, er habe den Stuhl "mit der Absicht gebaut, zu

zeigen, dass man mit einfachen, maschinengearbeiteten Teilen etwas Schönes machen

konnte, eine Raumkreation", mit anderen Worten: eine Skulptur. Erst 1923 erhielt der Stuhl

seine charakteristische Bemalung in Primärfarben, die an die Gemälde Piet Mondrians

erinnert.

Rietveld entwickelte sich in kurzer Zeit vom ambitionierten Handwerker in der

niederländischen Provinz zum Akteur der europäischen Avantgarde. Seine Ideen wurden

auch im Bauhaus aufgegriffen. Gemeinsam waren De Stijl, dem Bauhaus und dem

russischen Konstruktivismus die gattungssprengende Ästhetik. Bildende Kunst, Design und

Architektur gehörten zusammen.

So konnte Rietveld 1924 seine skulpturalen Vorstellungen architektonisch umsetzen. Mit

dem Rietveld-Schröder-Haus entwarf er wiederum ein beispielgebendes Objekt. Das

zweistöckige Gebäude inmitten einer behäbigen Backsteinsiedlung seiner Heimatstadt

Utrecht wirkt noch heute revolutionär - als Prototyp einer Auffassung von Architektur und

Wohnen, die den Wohnungsbau der sechziger Jahre stark bestimmte, sich aber für die

großflächige Umsetzung als zu teuer erwies. Vielleicht kommt es in den nächsten

Jahrzehnten zu einem Revival.

Rietveld sorgte nicht nur für eine De-Stijl-typische Außenhaut des Baus. Im Obergeschoss

sind alle Wände flexibel. Wer das Haus bewohnt, soll diese Räume seinen Vorstellungen

entsprechend gestalten. Das eigens entworfene Mobiliar war leicht zerlegbar und

transportabel - Rietveld begriff Wohnen als einen Bewusstseinsprozess. Leider ist im

Ostwall-Museum das Rietveld-Schröder-Haus nur als Modell zu sehen. Eine bessere

Vorstellung von seiner architektonischen Auffassung erlaubt daher das komplett erhaltene

und ausgestellte "Schlafzimmer Harrenstein" (Amsterdam 1926).

Gerrit Rietveld entwarf eine unübersehbare Menge origineller Möbel und Häuser. Seine

Arbeit zeichnet sich aus durch ein ausgeprägtes Bewusstsein von der praktischen wie von

der sozialen Funktion der Dinge. Entsprechend bietet die vom Centraal Museum Utrecht

zusammengestellte Ausstellung eine reiche Auswahl seiner Studien und Entwürfe. In den

Räumen des Ostwall-Museums, dessen Architektur den passenden Rahmen liefert, wirkt

die Zusammenstellung allerdings etwas gedrängt, das Ausstellungsdesign steht zu sehr im

Vordergrund.

Dennoch lässt die Auswahl der in einer Folge von thematisch und chronologisch

angelegten Räumen gezeigten Möbel, Maquetten und Entwürfe keinen Wunsch offen. Nicht

nur Rietvelds Hauptwerke, sondern auch unbekannte Arbeitsfelder (Do-it-yourself- und

Kindermöbel) lassen sich gründlich und sinnlich studieren. Der englischsprachige Katalog

ist ein vollständiges Werkverzeichnis, den ein unkonventioneller Ausstellungsführer

ergänzt. Mit der im Rahmen der deutsch-niederländischen Kulturtage gezeigten Werkschau

in Dortmund kehrt Rietveld an den Ort zurück, an dem 1964 die letzte zu seinen Lebzeiten

eröffnete Ausstellung über sein Werk und De Stijl stattfand.

De Stijl hatte eine starke soziale Orientierung, die auch Rietvelds Arbeit durchzieht. Ihm

kam es auf einfache Gestaltung an. Ein Möbel sollte leicht produzierbar und deshalb billig

sein. Großen Raum beanspruchen in Dortmund Stühle. Die meisten waren zur industriellen

Fertigung geeignet. 1943/44 modifizierte er Möbelmodelle für eine Heimwerkerbroschüre.

Aus einem Werkstück gebogen ist der in etlichen Varianten ausgeführte "Zig-Zag-Stuhl".

Nicht jedes dieser Objekte ist benutzbar, ein Zick-Zack-Kinderstuhl etwa erinnert an die

L'art-pour-l'art-Schöpfungen von Memphis.

Auch im sozialen Wohnungsbau engagierte sich Rietveld. Im europäischen Trend lagen

seine Konzepte der modularen Bauweise. Gefordert waren in den Niederlanden, anders als

in Deutschland und Österreich, keine Wohnblöcke, sondern Reihenhaussiedlungen.

Rietveld entwickelte 1928 den Prototyp des Fertighauses (Chauffeurswohnung in Utrecht).

Für sein industriell produzierbares "Kernhaus", das die elementaren Räume und

Installationen enthielt, fand er keine Interessenten.

Während der deutschen Besetzung der Niederlande konnte Rietveld kaum arbeiten und

schloß sich der Widerstandsbewegung an. Nach der Befreiung des Landes beteiligte er

sich sofort an der kulturellen Reorganisation. Von 1944 bis 1955 lehrte er an der

Amsterdamer Architektur-Akademie und saß in zahlreichen Komitees. Mit seinem Entwurf

einer Kleinstadt auf dem Nord-Ost-Polder (1948) konnte er sich aber nicht durchsetzen. Zu

dieser Zeit galt Rietveld bereits als "großer Anreger", der allmählich die Praxis der jüngeren

Generation überlassen sollte.

Unverdrossen gestaltete Rietveld jedoch Villen und Möbel. Als mit großen Ausstellungen in

den Niederlanden, auf der Biennale von Venedig und den USA 1951/52 De Stijl gefeiert

wurde, arbeitete er mit daran, die Künstlergruppe zur Legende zu verklären. Vom De-Stijl-

Bonus profitierte er mittels repräsentativer Aufträge, wozu der niederländische Biennale-

Pavillon ebenso zählte wie das Piedestal für das Foucaultsche Pendel im UN-Gebäude in

New York. Rietveld baute Kirchen, Fabriken, Schulen und Kulturhäuser. Die Realisierung

seines letzten Großauftrags erlebte Rietveld nicht mehr: Das Amsterdamer Van-Gogh-

Museum wurde erst 1973, neun Jahre nach seinem Tod, eröffnet.

(www.kunst.kulturnetz.de/rietveld.html)

Stückliste

Anzahl Stückbezeichnung Maße in mm Farbe

1 Rückenlehne 880 x 320 x 13 Signalrot

1 Sitzfläche 450 x 345 x 13 Ultramarinblau

2 Armlehnen 450 x 90 x 30

Schwarz mit gelben

Endstücken

2 Vorderbeine 330 x 30 x 30

2 Hinterbeine 470 x 30 x 30

2 „schwebende“

Beine

430 x 30 x 30

2 Vordere

Querverbindung

600 x 30 x 30

2 Mittlere

Querverbindung

600 x 30 x 30

1 Hintere

Querverbindung

660 x 30 x 30

2 Seitenlängsverbindung 660 x 30 x 30

17 Gesamt

Holzleim

24 Dübel (∅12 mm)

Lack Rot, Gelb, Blau, Schwarz

Seite 1 von 1Stückliste

13.02.2006file://D:\alte%20Seite\Uvortec\Arbeit\Rietveld\MuM_1.htm

Automation + Automation + Automation + Automation + Automation + Automation + Automation

Erkläre den Begriff Automation!

Du findest Informationen in einem Fach-

buch, in einem Lexikon, im Internet, etc..

Wenn du keine Informationen findest,

melde dich bei mir!

Kannst du mit eigenen Worten erklären

worum es bei dem Begriff geht?

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Name Datum

Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung

Erkläre den Begriff Einzelfertigung!

Du findest Informationen in einem Fach-

buch, in einem Lexikon, im Internet, etc..

Wenn du keine Informationen findest,

melde dich bei mir!

Kannst du mit eigenen Worten erklären

worum es bei dem Begriff geht?

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Name Datum

Fließbandfertigung + Fließbandfertigung + Fließbandfertigung + Fließbandfertigung + Fließbandfertigung

Erkläre den Begriff Fließbandfertigung!

Du findest Informationen in einem Fach-

buch, in einem Lexikon, im Internet, etc..

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melde dich bei mir!

Kannst du mit eigenen Worten erklären

worum es bei dem Begriff geht?

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Name Datum

Massenfertigung + Massenfertigung + Massenfertigung + Massenfertigung + Massenfertigung

Erkläre den Begriff Massenfertigung!

Du findest Informationen in einem Fach-

buch, in einem Lexikon, im Internet, etc..

Wenn du keine Informationen findest,

melde dich bei mir!

Kannst du mit eigenen Worten erklären

worum es bei dem Begriff geht?

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Name Datum

Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung

Erkläre den Begriff Serienfertigung!

Du findest Informationen in einem Fach-

buch, in einem Lexikon, im Internet, etc..

Wenn du keine Informationen findest,

melde dich bei mir!

Kannst du mit eigenen Worten erklären

worum es bei dem Begriff geht?

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Name Datum

„Es muss einfach noch schneller gehen!“

Stellt einen Verlaufsplan auf,

bei dem die Fertigung des Rietveld

Stuhles noch schneller geht!

Notiert die einzelnen Schritte

auf eurem Plakat!

Überlegt euch, welcher Mitschüler

welche Aufgabe übernehmen soll!

Werkstattfertigung + Werkstattfertigung + Werkstattfertigung + Werkstattfertigung + Werkstattfertigung

Erkläre den Begriff Werkstattfertigung!

Du findest Informationen in einem Fach-

buch, in einem Lexikon, im Internet, etc..

Wenn du keine Informationen findest,

melde dich bei mir!

Kannst du mit eigenen Worten erklären

worum es bei dem Begriff geht?

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Name Datum

Verlaufsplan für die Serienfertigung:

zurück zur Titelseite

Automation + Automation + Automation + Automation + Automation + Automation + Automation

Erkläre den Begriff „Automation“! Du findest Informationen in einem Fach-

buch, in einem Lexikon, im Internet, etc.. Wenn du keine Informationen findest,

melde dich bei mir!

Kannst du mit eigenen Worten erklären worum es bei dem Begriff geht?

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Bei automatisierten Fertigungen werden die

praktischen Arbeiten nicht mehr von Menschen,

sondern von Maschinen durchgeführt.

Die Menschen übernehmen dabei Überwachungs-,

Wartungs- und Bedienarbeiten.

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Name Datum

Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung + Einzelfertigung

Erkläre den Begriff „Einzelfertigung“! Du findest Informationen in einem Fach-

buch, in einem Lexikon, im Internet, etc.. Wenn du keine Informationen findest,

melde dich bei mir!

Kannst du mit eigenen Worten erklären worum es bei dem Begriff geht?

___________________________________

Bei der Einzelfertigung muss der Handwerker bzw. die

Handwerkerin alle anfallenden Tätigkeiten selber

ausführen. Dabei muss der Handwerker bzw. die

Handwerkerin alle Arbeitsschritte beherrschen, er bzw.

sie muss sich mit den verschiedenen Materialien

auskennen, die Werkzeuge und Maschinen sach- und

sicherheitsgerecht anwenden und muss anstehende

Entscheidungen wie Materialauswahl alleine treffen.

________________ _____________

Name Datum

Fließbandfertigung + Fließbandfertigung + Fließbandfertigung + Fließbandfertigung + Fließbandfertigung

Erkläre den Begriff „Fließbandfertigung“! Du findest Informationen in einem Fach-

buch, in einem Lexikon, im Internet, etc.. Wenn du keine Informationen findest,

melde dich bei mir!

Kannst du mit eigenen Worten erklären worum es bei dem Begriff geht?

___________________________________

Bei der Fließbandfertigung werden die einzelnen

Arbeitsschritte der Reihe nach hintereinander

angeordnet, so dass es zu keinem Leerlauf oder Stau

kommt. Die einzelnen Arbeitsschritte können von

Personen oder Maschinen durchgeführt werden, die

durch Fließbänder oder Rundtische miteinander

verbunden sind.

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Name Datum

Massenfertigung + Massenfertigung + Massenfertigung + Massenfertigung + Massenfertigung

Erkläre den Begriff „Massenfertigung“! Du findest Informationen in einem Fach-

buch, in einem Lexikon, im Internet, etc.. Wenn du keine Informationen findest,

melde dich bei mir!

Kannst du mit eigenen Worten erklären worum es bei dem Begriff geht?

___________________________________

Massenprodukte werden in unbegrenzten Stückzahlen,

in genau gleicher Ausführung, in gleichbleibender

Qualität gefertigt. Der Aufwand muss möglichst gering

sein, damit die Massenprodukte billig sind. Es werden

in der Regel Fertigungsautomaten eingesetzt.

Im Gegensatz zur Serienfertigung, z.B. Golf 4, läuft die

Produktion in der Massenfertigung nie aus.

Gefertigt werden z.B. Schrauben, Nägel, Bleistifte, .......

________________ _____________

Name Datum

Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung + Serienfertigung

Erkläre den Begriff „Serienfertigung“! Du findest Informationen in einem Fach-

buch, in einem Lexikon, im Internet, etc.. Wenn du keine Informationen findest,

melde dich bei mir!

Kannst du mit eigenen Worten erklären worum es bei dem Begriff geht?

___________________________________

Bei der Serienfertigung werden spezielle Vorrichtungen

oder Maschinen eingesetzt, die sich umso mehr

rentieren, je mehr Artikel mit der Maschine gefertigt

werden. Die Artikel werden möglichst in einer großen

Stückzahl gefertigt, die Qualität ist gleichbleibend und

die Artikel sind preisgünstig.

Dies können Artikel wie Uhren, Schmuck, Osterhasen,

Schoko-Weihnachtsmänner, Zeitungen, etc. sein.

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Name Datum

Werkstattfertigung + Werkstattfertigung + Werkstattfertigung + Werkstattfertigung + Werkstattfertigung

Erkläre den Begriff „Werkstattfertigung“! Du findest Informationen in einem Fach-

buch, in einem Lexikon, im Internet, etc.. Wenn du keine Informationen findest,

melde dich bei mir!

Kannst du mit eigenen Worten erklären worum es bei dem Begriff geht?

___________________________________

Bei der Werkstattarbeit ist für jeden Arbeitsschritt eine

spezielle Werkstatt eingerichtet, z.B. die Dreherei, die

Fräserei, die Schleiferei, etc. Nachteil bei der

Fertigungsmethode sind die Transportwege von einer

Werkstatt in die Nächste.

________________ _____________

Name Datum