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KLINISCHES ERNÄHRUNGSTEAM ERNÄHRUNGSEMPFEHLUNGEN NACH EINER DICKDARM-OPERATION Kontakt Klinisches Ernährungsteam KWML Borken: Annika Kreilkamp Bachelor Ernährung & Diätetik Telefon: 02861 97-70994 Bocholt: Vera Hesselmann M. Sc. Ernährungswissenschaft Telefon: 02871 20-2081 Vreden: Dr. Christiane Bäcker Ernährungsmedizinerin Sekretariat Telefon: 02564 99-4059 KLINIKUM WESTMÜNSTERLAND Zum Klinikum Westmünsterland gehören sechs Krankenhausstandorte im Kreis Borken mit insgesamt 1.440 Planbetten. Mehr als 60.000 Patienten werden hier jedes Jahr in über fünfzig medizinischen Fachbe- reichen und Schwerpunktzentren stationär behandelt. Nahezu jede akutstationäre Leistung wird angeboten soweit erforderlich an einem Standort konzentriert, soweit wie möglich flächendeckend. Die Patienten profitieren dabei an allen Standorten von der gesamten medizinischen Kompetenz im Klinikum Westmüns- terland. Mit mehr als 5.200 Mitarbeitern gehört das Unternehmen zu den größten Arbeitgebern der Region. 0-0_ERT_012

KLINIKUM WESTMÜNSTERLAND...Der Dickdarm (Kolon) hat unter anderem die Aufnahme von Wasser (= Eindickung des Stuhls) und Elektrolyten zur Aufgabe. Da der Dickdarm nun kürzer ist,

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Page 1: KLINIKUM WESTMÜNSTERLAND...Der Dickdarm (Kolon) hat unter anderem die Aufnahme von Wasser (= Eindickung des Stuhls) und Elektrolyten zur Aufgabe. Da der Dickdarm nun kürzer ist,

KLINISCHES ERNÄHRUNGSTEAMERNÄHRUNGSEMPFEHLUNGEN

NACH EINER DICKDARM-OPERATION

Kontakt

Klinisches Ernährungsteam KWML

Borken: Annika Kreilkamp Bachelor Ernährung & Diätetik Telefon: 02861 97-70994

Bocholt: Vera HesselmannM. Sc. ErnährungswissenschaftTelefon: 02871 20-2081

Vreden: Dr. Christiane BäckerErnährungsmedizinerin SekretariatTelefon: 02564 99-4059

KLINIKUM WESTMÜNSTERLAND

Zum Klinikum Westmünsterland gehören sechs Krankenhausstandorte im Kreis Borken mit insgesamt 1.440 Planbetten. Mehr als 60.000 Patienten werden hier jedes Jahr in über fünfzig medizinischen Fachbe-reichen und Schwerpunktzentren stationär behandelt. Nahezu jede akutstationäre Leistung wird angeboten – soweit erforderlich an einem Standort konzentriert, soweit wie möglich fl ächendeckend. Die Patienten profi tieren dabei an allen Standorten von der gesamten medizinischen Kompetenz im Klinikum Westmüns-terland. Mit mehr als 5.200 Mitarbeitern gehört das Unternehmen zu den größten Arbeitgebern der Region.

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Page 2: KLINIKUM WESTMÜNSTERLAND...Der Dickdarm (Kolon) hat unter anderem die Aufnahme von Wasser (= Eindickung des Stuhls) und Elektrolyten zur Aufgabe. Da der Dickdarm nun kürzer ist,

NACH DER OPERATION

Die Entfernung eines Teils des Dickdarms bedeutet einen spürbaren Eingriff in das Verdauungssystem.

Der Dickdarm (Kolon) hat unter anderem die Aufnahme von Wasser (= Eindickung des Stuhls) und Elektrolyten zur Aufgabe. Da der Dickdarm nun kürzer ist, kann der Darminhalt manchmal nicht mehr optimal eingedickt werden. Es kann zu fl üssigem oder weichem Stuhl und einer erhöhten Stuhlfrequenz kommen.Im Regelfall normalisieren sich die Stuhlgewohnheitenaber nach ein paar Wochen.

Nach der Entlassung nach Hause, sollten Sie zu einer möglichst normalen Ernährung übergehen. Der überwiegende Teil der Nährstoffe aus der Nahrung wird im Dünndarm aufgenommen.

Daher brauchen Sie nicht zu befürchten, dass Ihnen durchden fehlenden Dickdarmteil wichtige Nährstoffe verloren gehen. Denken Sie jedoch besonders bei Durchfall oderfl üssigem Stuhl an regelmäßiges Trinken für eine ausreichende Wasser- und Mineralstoffversorgung.

ERNÄHRUNG IN DER ANPASSUNGSPHASE

Während des Kostaufbaus sollte der Restdickdarm möglichst entlastet werden. Daher sind eine leicht verdauliche Kost und eine ausreichende Flüssigkeitsauf-nahme (2 bis 3 Liter pro Tag, bei starken Durchfällen auch mehr) zu empfehlen. Am Anfang des Kostaufbaus sind die Stühle häufi g fl üssig oder weich. Eine normale Stuhlbeschaffenheit wird individuell unterschiedlich schnell erreicht.

In manchen Fällen kann dies auch einige Monate dauern. Gerade in der Anfangszeit empfi ehlt es sich, ein Ernährungs- und Symptomtagebuch zu führen. In den ersten Wochen nach OP wird eine Ernährung nach den Prinzipien der Leichten Vollkost empfohlen. Dabei sollten Lebensmittel oder Speisen, die erfahrungsgemäß Unverträglichkeiten auslösen, weggelassen und schonen-de Zubereitungsmethoden bevorzugt werden. Sehr fette Lebensmittel und fettreich zubereitete Speisen, scharf angebratene und stark gewürzte Speisen, bestimmte Gemüsearten, wie z.B. Kohlgemüse, Zwiebeln, Pilze, Paprika, Lauch, unreifes Obst und sehr grobe Vollkornbrote können Beschwerden bereiten.

Prinzipiell gilt aber, dass gegessen werden kann, was vertragen wird! Unverträgliche Lebensmittel sind nicht schädlich, können aber unangenehme Begleiterscheinun-gen, wie Völlegefühl, Blähungen, etc. verursachen.

WEITERE TIPPS ZUR ERNÄHRUNG

• Achten Sie auf geregelte Essenszeiten, häufi gere kleine Mahlzeiten wirken sich positiv auf die Verdauungsfunktion aus.

• Lassen Sie sich Zeit für das Essen und kauen Sie gründlich - ‚Gut gekaut, ist halb verdaut‘.

• Durch Luftschlucken, schnelles/hastiges Essen und Trinken und Rauchen wird die Entstehung von Blähungen gefördert.

• Achten Sie darauf, dass Speisen weder zu kalt noch zu heiß sind.

Trinken Sie viel - bis zu 2 – 3 Liter Flüssigkeit!!!

Kohlensäurehaltige Getränke sollten nur in Maßen konsumiert werden, sie werden erfahrungsgemäß nicht so gut vertragen. Bei länger andauerndem fl üssigen Stuhl kann versucht werden, Lebensmittel mit tendenziell stopfender/stuhlregulierender Wirkung in den Speiseplan aufzunehmen, z.B.:

• Bananen, geriebener Apfel mit Schale, Rosinen, getrocknete Heidelbeeren

• Weißbrot, Grahambrot, Dinkelbrot, Trockengebäck, Zwieback

• Geschälter Reis, Teigwaren, Haferfl ocken, Grieß• Lang gezogener Schwarz- und grüner Tee• Gekochte Karotten und Kartoffeln• Schokolade, Kakaopulver• Hartkäse

LANGZEIT-ERNÄHRUNG

Die Ernährung sollte auf einer ausgewogenen Mischkostnach den 10 Regeln der DGE (Deutsche Gesellschaft fürErnährung, www.dge.de) basieren. Auch in dieser Phaseist es ganz wichtig reichlich zu trinken, also 1.5 - 2 Literkalorienfreie/-arme, alkoholfreie Getränke pro Tag.

Wegen möglicherweise auftretender Verdauungsbeschwerden ist eine Stuhlregulierung von großer Bedeutung. Die ideale „Darmpfl ege“ besteht aus der Dreierkombination:

Ballaststoffe – Flüssigkeit – Bewegung!

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfi ehlt für eine gesunde Ernährung eine tägliche Ballaststoffzufuhr von mindestens 30 g. Eine Umstellung auf ballaststoff-reiche Kost sollte langsam und schrittweise erfolgen, da sich der Darm erst daran gewöhnen muss.

Ballaststoffe ist ein Sammelbegriff für Bestandteile vonZellwänden pfl anzlicher Lebensmittel. Besonders ballaststoffreich sind Kleie, Vollkornprodukte, Cerealien, Gemüse, Kartoffeln und Obst. Auch Trockenfrüchte, ins-besondere Backpfl aumen, Feigen und Rosinen, fördern die Verdauung.

BALLASTSTOFFE

Hier ein Beispiel, wie man die empfohlene Mindestmenge an Ballaststoffen an einem Tag erreichen kann:

3 Scheiben Vollkornbrot (150 g) 12 g3 Kartoffeln (250 g) 5 g2 Möhren (200 g) 7 g1 Apfel (150 g) 3 g1 Birne (150 g) 5 gSumme 32 g

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