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Themen: Seite des Kommandanten Veranstaltungen Neue Homepage Großbrand Ausbildung Einsatzgalerie Großschadensübung Hochzeit Investitionen Feuerwehrleben Katastropheneinsatz Brandschutz Statistiken Ankündigungen FREIWILLIGE FEUERWEHR MATZEN NOTRUF 122 Ausgabe 22 (2013)

Feuerwehrzeitung 2013

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Page 1: Feuerwehrzeitung 2013

Themen:

Seite des

Kommandanten

Veranstaltungen

Neue Homepage

Großbrand

Ausbildung

Einsatzgalerie

Großschadensübung

Hochzeit

Investitionen

Feuerwehrleben

Katastropheneinsatz

Brandschutz

Statistiken

Ankündigungen

FREIWILLIGE FEUERWEHR

MATZEN

NOTRUF 122 Ausgabe 22 (2013)

Page 2: Feuerwehrzeitung 2013

Seite 2 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Notruf 122

Page 3: Feuerwehrzeitung 2013

Sehr geehrte Matznerinnen und Matzner! Liebe Freunde und Gönner der Feuerwehr Matzen!

Aufgrund der starken Nachfrage und des großen Interesse an unserer Feuerwehrzeitung, haben wir uns entschlossen diese wieder jährlich herauszubringen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für alle Werbeeinschaltungen mit denen wir diese Zeitung finanzieren können. Wir haben auch in dieser Ausgabe wieder versucht, ihnen einen kleinen Überblick in unser Feuerwehrleben zu gewähren. Rechnet man die Einsatzzahlen auf das gesamte Jahr 2013 hoch, so werden wir an die 75 Einsätze zu bewältigen haben. Vom verstopften Kanal, über Wespeneinsätze, Verkehrsunfälle mit brennenden Fahrzeugen bis hin zum Großbrand ist alles vertreten. Der Brandeinsatz in der Lebenshilfewerkstätte zeigte ganz deutlich, wie wichtig es ist an neuralgischen Objekten Übungen und Schulungen durchzuführen. Ein großes Kompliment an die Betreuer der Lebenshilfe. Die Evakuierung funktionierte hervorragend.

Auch die Tatsache, dass täglich sehr viele Linien– und Schulbusse in Matzen unterwegs sind, hat uns bewegt eine Großschadensübung mit einem 18 m langen Autobus durchzuführen. Nähere Details dazu finden sie in dieser Ausgabe. Um nochmals auf die Busübung zurück zu kommen. Ich wurde zwei mal gefragt, ob es denn wirklich notwendig sei, dass man für eine Übung eine Landesstrasse 10 Stunden lang sperren muss. Ja, es ist notwendig! Eine Übung dieser Größenordnung muss so realistisch wie möglich sein und bedarf sehr viel Arbeit davor, wie auch danach. Auch die Zusammenarbeit und Koordination von Feuerwehr und Roten Kreuz muss geübt werden, um im Ernstfall reibungslos funktionieren zu können. Drei neue Kameraden wurden in diesem Jahr hier in Matzen ausgebildet und bestanden im November die Prüfung zum Truppmann. Dank ihrer Hilfe ist es uns auch gelungen das geplante Budget von 30.000,- Euro aus Eigenmitteln einzuhalten. Drei neue Atemschutzgeräte in Überdruckausführung, inklusive 11 Masken, zwei davon mit integrierter Sprechmembran für Digitalfunk und 9 Compositeflaschen konnten angeschafft werden. Eine Anschaffung welche leider notwendig war, da die alten Geräte aufgrund ihres Alters ausgeschieden werden mussten. Ich blicke sehr positiv in die Zukunft. Auch wenn es, wie überall anders auch, immer wieder Höhen und Tiefen gibt, bin ich sehr glücklich darüber, in einer Gemeinde wie Matzen Kommandant sein zu dürfen. Auf diesem Weg ein herzliches Dankeschön an alle Gemeindevertreter. Ein Dankeschön an den Musikverein Matzen, an die Beamten der Polizeiinspektion Matzen und natürlich an meine Kameradinnen und Kameraden für die gute Zusammenarbeit. Der größte Dank gebührt aber Ihnen für jegliche Hilfe die Sie uns immer wieder zukommen lassen. Danke ! Ich wünsche ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute für das Jahr 2014!

Ihr Feuerwehrkommandant, HBI Manfred Neubauer

Die Seite des Kommandanten

Notruf 122 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Seite 3

Page 4: Feuerwehrzeitung 2013

Auch wenn noch im Jahr 2012 fand am letzten Adventwochen-ende unser alljährlicher Punsch-stand am Josefsplatz statt. Bei hervorragendem Punschwetter verköstigten wir die Matznerin-nen und Matzner mit Punsch, Glühwein, warmen Hochprozen-tigem sowie kleinen Snacks, sodass niemand mit Hunger oder Durst nach Hause gehen musste. Traditionell startete die Feuer-wehr Anfang Jänner die Ballsai-son in Matzen. Am 12. Jänner, kurz nach 20 Uhr, eröffneten die Ehrendamen gemeinsam mit den Feuerwehrkameraden den Feuer-

wehrball mit einer Eröffnungspo-lonaise. Nach den Begrüßungs-worten, durch den Feuerwehr-kommandanten HBI Manfred Neubauer, wurde bis in die Morgenstunden zu den Klängen der Musikgruppe „Die Babenber-ger“ getanzt und gefeiert. Um Mitternacht wechselten unsere Tombolatreffer die Besit-zer und viele Besucher konnten mit tollen Gewinnen nach Hause gehen. Für die Bewirtung sorgte das Team „Cafe Optimum“ rund um Karina Fritz.

Wie in den letzten Jahren wurde auch heuer dem Kommando wieder ein Maibaum aufgestellt. Am 30. April fanden sich die Kameraden der Feuerwehr Matzen am Feuerwehrgelände ein und stellten den Baum mit reiner Muskelkraft auf. Zahlrei-che Feuerwehrfreunde aus der Matzner Bevölkerung begutach-teten die Arbeit der Kameraden. Floriani fand am 5. Mai statt. Feuerwehrkurat Christian Sprin-ger zelebrierte die Florianimesse bei strahlendem Sonnenschein im Innenhof des Feuerwehrhauses. Rund 150 Gäste verfolgten wie die neuen Kameraden PFM Martin Jirku, PFM Manuel Köpf und FM Peter Suk die Gelöbnis-formel sprachen. Nach der Festmesse konnten einige Beför-derungen im Rahmen des Floria-nifestes durchgeführt werden. Kathrin Haslwanter, Teresa Weber, Brigitte Schütz, Martin Pausweg und Sabrina Zimmer wurden vom Feuerwehrmann zum Oberfeuerwehrmann und Florian Widhalm zum Oberlösch-meister befördert.

Kamerad Fritz Kainz konnte sich über die Ernennung zum Ehren-

löschmeister, mit gleichzeitiger Überstellung in den Reserve-stand, freuen. Im Anschluss an den offiziellen Teil konnten unsere Gäste den Umgang mit Feuerlöschern in der Praxis üben. Der Höhepunkt des Vormittages war der Besuch unseres alten – neu restaurierten – Kommando-fahrzeuges. Am Freitag des zweiten Juniwo-chenendes erfolgte der Start-schuss zum Feuerwehrfest 2013. Drei Tage lang wurde die Matz-ner Ortsbevölkerung und die Gäste der umliegenden Ortschaf-ten durch die Feuerwehr Matzen bewirtet. Freitags wurde zu den Hits der 80er, 90er und den besten Partyhits gefeiert. Samstag und Sonntag sorgten

„Die Stohlis“ für ein volles Festzelt. Wie in den letzten Jahren fand am Samstag auch der Matzner Straßenlauf statt. Die Siegerehrung wurde wieder im Rahmen unseres Feuerwehrfestes abgehalten. Die Kinder erfreuten sich sowohl Samstag als auch am Sonntag an der Hüpfburg und den Rundfahrten mit dem Feuer-wehrauto. Spannung kam bei den Kindern und den Erwachsenen am Sonntag gegen 15 Uhr auf, als die Verlosung der hunderten Tombolatreffer stattfand. Wir möchten uns auf diesen Weg bei allen Besuchern unserer Veranstaltungen bedanken. Sie tragen dazu bei, dass notwendige Anschaffungen – ohne das Gemeindebudget zu belasten – getätigt werden können.

Seite 4 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Notruf 122

Veranstaltungen 2013

Page 5: Feuerwehrzeitung 2013

Notruf 122 Seite 5

Nach knapp 10 Jahren und fast 60000 Zugriffen entsprach die alte Homepage nicht mehr den heutigen Ansprüchen in Technik und Design. Um Sie schneller und übersichtli-cher über aktuelle Einsätze, Übungen und sonstige Ereignisse der Feuerwehr Matzen informie-ren zu können, war es notwendig die neuesten Programmiermög-lichkeiten einzusetzen. Durch die hervorragende Zusammenarbeit

mit der Firma „Jennifer Vana Webdesign“ konnte in wenigen Wochen ein Grundkonzept mit komplett neuem Design verwirk-licht werden. Neben den bisheri-gen Übersichten, in denen Sie sich über Mannschaft, Fahrzeuge und Ausrüstung informieren können, finden Sie nun auch ein Forum auf der Website. Hier haben Sie die Möglichkeit Kon-takt mit uns aufzunehmen, mit anderen Forumteilnehmern zu

diskutieren oder Fragen über Neuigkeiten zu stellen. Überzeugen Sie sich selbst von unserer Homepage, nutzen Sie die neuen Funktionen des Fo-rums und besuchen Sie uns unter www.feuerwehr-matzen.at

Fakten und Zahlen:

140 Seiten 980 Bilder 100 Arbeitsstunden

Neue Homepage

Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit

Page 6: Feuerwehrzeitung 2013

Seite 6 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Notruf 122

Als Abschluss unserer Einsatztä-tigkeiten 2012 wurden wir am 30. Dezember um 17:29 Uhr zu einem Brandeinsatz B3 in Mat-zen alarmiert. Wenige Minuten später erreichte ich, HBI Man-fred Neubauer, gleichzeitig mit anderen Kameraden das Feuer-wehrhaus. Beim Ankleiden der Einsatzbekleidung sah ich auf unseren Infoscreen. Meldebild: Brandeinsatz B3 im Zweiradcenter Marcomoto, Rey-ersdorferstraße Matzen Alarmierte Feuerwehren: Mat-zen, Raggendorf, Schönkirchen- Reyersdorf, Groß Schweinbarth und Prottes. Gedanken rasten mir durch den Kopf. Was wird mich am Ein-satzort erwarten. Sind Personen im Brandobjekt eingeschlossen oder ist es überhaupt möglich eine Menschenrettung durchzu-führen. Sind angrenzende Objekte gefährdet - Billa und Tankstelle? Welche Gefahren bringt dieser Einsatz mit sich. Auf was muss ich bei meiner Erkundung am Einsatzort besonders aufpassen. Wie setzte ich Mannschaft und Gerät richtig ein. Was mache ich zuerst.

Eine Situation die man durch Übungen kennt aber jetzt ist sie Realität. Irgendwie versuchte ich meine Gedanken zu ordnen und einen klaren Kopf zu bekommen.

Ein kurzer Blick in den Umklei-deraum in dem es mittlerweile nur so von Kameraden wimmel-te. 8 davon inklusive mir spran-gen ins Rüstlöschfahrzeug und um 17:34 Uhr rückten wir zum Einsatzort aus. Dort angekom-men begann ich sofort mit mei-ner Erkundung. Lage: Gebäudegröße ca. 30 x 15 Meter in Wellblechausführung, Dachkonstruktion aus Stahl mit Holzpfetten. Alle Ausgänge sind verschlossen und der Besitzer nicht vor Ort. Eine Halle die zum Verkauf von Motorrädern und als Reparaturwerkstätte genutzt wird. Zuzüglich zu den Motorrädern vermutete ich auch mehrere PKW‘s im Brandobjekt.

Die Hitze– und Rauchentwick-lung war so stark, dass ich mich der Halle teilweise nur sehr be-hutsam nähern konnte. In Gedanken ging ich Schritt für Schritt durch, um nichts zu ver-gessen. Auf beiden Längsseiten befanden sich auf der oberen Seite Plexi-glasscheiben. Teilweise waren diese schon weggeschmolzen und Flammen sowie dicker schwarzer Rauch drangen aus dem Gebäude. Das hintere Drittel war mit einer Trennwand vom restlichen Gebäude abgetrennt. Zugangsmöglichkeiten wären nur von den beiden Stirnseiten ins In-nere des Gebäudes gegeben. „Mit ziemlicher Sicherheit befin-den sich Schweißgeräte mit Ace-tylengas-, Sauerstoff- oder Ar-gonflaschen, sowie Heizgeräte mit Propangasflaschen im Ge-bäude. Erdgasanschluss gibt es nicht“ dachte ich mir. In diesem Augenblick ein Behälterzerknall.

Großbrand Fa. Marcomoto

Eingesetzte Kräfte:

7 Feuerwehren 21 Fahrzeuge 138 Einsatzkräfte

Rotes Kreuz

2 Fahrzeuge 4 Sanitäter

Polizei

1 Fahrzeug 2 Mann

Page 7: Feuerwehrzeitung 2013

Notruf 122 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Seite 7

Bumm - blitzschnell ging ich in Deckung. „Jetzt fliegt mir gleich die Halle um die Ohren“ - dachte ich und mein Herz raste. Aber meine Erkundung musste weiter gehen. Was ist mit dem Strom?

Eine Abschaltung war von der Außenseite nicht möglich. Zum Glück waren benachbarte Objek-te wie Billa, Tankstelle und angrenzende Container nicht unmittelbar gefährdet. Wie sieht es mit genügend Löschwasser aus? Ich überlegte kurz: Ja, 3 Hydranten mit ausreichend Druck stehen zur Verfügung. 2 Minuten sind bereits seit dem Eintreffen am Einsatzort vergan-gen und jetzt hatte ich genügend Überblick und Informationen gesammelt um Mannschaft und Gerätschaften einzuteilen. Eines war für mich ab diesem Zeitpunkt klar. Niemand betritt mehr den vorderen Bereich des Gebäudes. Es bestand akute Einsturzgefahr. Um 17:39 Uhr erfolgte der direkte Einsatzbefehl an den Gruppenkommandanten des Rüstlöschfahrzeuges. Weitere Befehle waren ein Außenangriff mit schwerem Atemschutz auf beiden Längssei-ten mittels C-Strahlrohren. Die 2-flügelige Außentür auf der nordwestlichen Stirnseite wird aufgebrochen und die Zwischen-wand wird gekühlt um einen Brandübergriff zu verhindern. Die LH18 wird für den öffentli-chen Verkehr gesperrt. Der Aufbau eines Atemschutzsam-melplatzes sowie einer Beleuch-tung der Einsatzstelle wird angeordnet. Die Errichtung einer Einsatzleitung mit unserem Kommandofahrzeug übergab ich meinem Stellvertreter.

Für unser Rüstlöschfahrzeug wird ein Außenangriff mit C-Rohr unter schweren Atemschutz auf der Westseite und die Her-stellung einer Wasserversorgung angeordnet. Ab 17:40 Uhr trafen

im Minutentakt die gleichzeitig mit uns alarmierten Nach-barfeuerwehren ein, meldeten sich bei der Einsatzleitung und erhielten ihre Einsatzbefehle. Jede Minute kam

mir vor wie eine Ewigkeit. Der Brandrauch wurde immer dich-ter, die Temperatur der Brandga-se in der Halle immer höher und die Gefahr des sehr gefährlichen Flashover wurde immer größer. Nach und nach wurden die Strahlrohre in Stellung gebracht und begannen mit der Brandbe-kämpfung. Die Tatsache, dass auch Reifen, Treibstoff und Öle brannten, er-schwerten unse-ren Einsatzerfolg enorm. Wasser als Lösch-mittel ist in diesem Fall nicht sehr zweckmäßig. Dazu kommt noch, dass dieses nicht direkt auf den Brandherd aufgebracht werden konnte. Es muss uns gelingen die Tempera-tur in den Griff zu bekommen um näher an die Halle heranzukom-men und eine Zugangsöffnung schaffen zu können. So entschied ich mich um 18:08 Uhr zusätzlich auch ein Mittel-schaumrohr einzusetzen. Immer wieder dachte ich mir: „Wie viele Gasflaschen befinden sich wohl im Brandobjekt und wo sind sie! Wo befinden sich meine Kameraden und was würde passieren wenn eine Gasflasche in die Luft fliegt? Nur keine Angst zeigen - ruhig und

konzentriert weiter arbeiten!“ Aufgrund der doch sehr niedri-gen Außentemperaturen kam jetzt noch ein Problem dazu. Das Löschwasser an der Einsatzstelle begann zu gefrieren und es bestand Rutschgefahr für alle Einsatzkräfte. Auftausalz musste organisiert werden. Um 18:25 Uhr war es uns gelungen den Brand soweit einzudämmen, dass wir mit unserer Rettungssäge auf der Westseite der Wellblechhalle eine Zugangsöffnung schneiden konnten. Fast zur gleichen Zeit konnten wir aus dem hinteren Bereich der Halle eine Argongas-und eine Propangasflasche, zwei Heizstrahler mit Gasflaschen sowie einen Kompressor bergen. Um 18:43 Uhr wurde eine zweite Öffnung geschnitten. Ab diesem Zeitpunkt ging es Schlag auf Schlag. Wir hatten direkte Sicht auf den Brandherd und konnten

diesen um 19:05 Uhr unter Kontrolle bringen. Mit Zuhilfe-n a h m e d e s Überdruckbelüfters wurde die komplette Halle rauchfrei gemacht. Um 19:45 Uhr hatten wir es geschafft und ich konnte „Brand Aus“ geben. Nach einer kleinen Stär-kung im Optimum Matzen rückte der

Großteil der eingesetzten Einsatzkräfte wieder in ihre Feuerwehrhäuser ein. Nur ein kleiner Teil verblieb an der Einsatzstelle und übernahm bis 00:10 Uhr die Brandwache. Ich darf mich an dieser Stelle bei allen Beteiligten für die großarti-ge Arbeit bedanken. Ein Kommandant ist nur so gut wie die Mannschaft die hinter ihm steht. Ein herzliches Dankeschön! Der Einsatzleiter Manfred Neubauer HBI

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Seite 8 Notruf 122

Im Jahr 2013 wurde ausbil-dungstechnisch die gesamte Bandbreite des Einsatzspekt-rums der Feuerwehr Matzen ab-gedeckt. Sowohl theoretische Schulungen, als auch praktische Ausbildung und Einsatzübungen standen am Übungsplan. Ein besonderes Augenmerk wur-de ab dem Sommer auf die Aus-bildung aller Atemschutzgeräte-träger auf den neuen Geräten ge-legt. Hier wurde nach einer the-oretischen Einschulung durch den Hersteller eine halbtätige, praktische Ausbildung an zwei Terminen im September ab-gehalten.

Die Themen waren Gerätekun-de, Suchtechniken, richtige Löschtechniken und eine kleine Einsatzübung. Als krönenden Abschluss der Atemschutz-schwerpunktausbildung wurde, zum zweiten Mal nach 2010, das Brandhaus in Tulln beübt. Hier kann mittels Gasbefeuerung ein realistischer Wohnungs- bzw. Wohnhausbrand nachgestellt werden. Insgesamt haben wir 9 Durchgänge absolviert. Neben dem Atemschutztrupp war ein Beobachter mit, um kleinere Verbesserungsmöglichkeiten im Anschluss besprechen zu kön-nen. Insgesamt wurden in der Schwerpunktausbildung an 4 Terminen 192 Übungsstunden von 40 Mann geleistet. Bei unseren regelmäßigen Übungen konnten Basis- und Spezialwissen aufgefrischt, Handgriffe verinnerlicht und Herausforderungen gemeistert

werden. Heuer wurden insge-samt 18 Einsatzübungen, teils in den Nachbargemeinden, absol-viert. Zusätzlich gab es noch den Atemschutzschwerpunkt, Aus-bildungen für Einsatzleiter und Gruppenkommandanten, Kraft-fahrerübungen und diverse Schulungen. Erstmalig wurde heuer eine Pflichtschulung in der Feuer-wehr Matzen abgehalten. Alle Mitglieder wurden im Bereich der Gefahrenerkennung am Ein-satzort geschult. Ebenso wurde die Absicherung der Einsatzstel-le wiederholt. Ein großer Themenbereich war die Basisausbildung für die zu Jahresbeginn 2013 neu eingetre-tenen Kameraden PFM Manuel Köpf, PFM Martin Jirku und FM Peter Suk. Hier wurden bei 22 Übungseinheiten rund 265 Ausbildungs- und Übungsstun-den geleistet. Großes Engage-ment und der Wissensdurst der Auszubildenden motivierte alle Beteiligten zu Höchstleistungen. Als krönenden Abschluss der Basisausbildung absolvierten die Kameraden PFM Manuel Köpf und PFM Martin Jirku am 22. November das Modul Abschluss Truppmann im Bezirk Gänserndorf mit ausgezeichne-tem Erfolg.

Hier gratulieren wir nochmals sehr herzlich! Kamerad FM Peter Suk wurde dieser erste Ausbildungsab-schnitt im Feuerwehrleben durch seine Tätigkeit bei der Be-triebsfeuerwehr OMV Lobau angerechnet.

Die Kameraden OLM Florian Widhalm und OFM Christoph Wetska konnten sich auch 2013 wieder an der Landesfeuerwehr-schule in Tulln in den Bereichen Vorbeugenden Brandschutz und Schadstoff fortbilden. Insgesamt können wir auf ein erfolgreiches, unfallfreies Aus-bildungsjahr 2013 zurückbli-cken. In den 53 Übungen und Ausbildungen wurden 1011 Stunden von 337 Mitglieder ge-leistet.

Stets nach dem Motto „Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit“

Neues aus der Ausbildung

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Notruf 122 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Seite 9

Wiederholung - ein heißes Thema in der Ausbildung! Nur durch regel-mäßiges Üben kann man das Erlernte im Einsatzfall schnell und sicher umsetzen. So lautete auch die Devise der Ausbildungseinheit am 20.10.2013. Im Lehrsaal eingefunden und etliche Fragen beantwortet, erfolgte die stille Alarmierung der anwesenden Basisausbildungsteilnehmer, zu einer Fahrzeugbergung. Natürlich war keiner der Auszubildenden eingeweiht. Mehrere informierte Feuerwehrmitglieder kamen genauso wie bei einem echten Einsatz ins Feuerwehrhaus. Das Rüstlösch- und das Kommando-fahrzeug rückten unverzüglich zur Einsatzadresse in den Filzbergweg aus. Fehlende Sirene und Blaulicht konnte für die Teilnehmer plausibel erklärt werden, sodass die Anspannung wuchs. Fahrzeugbergung - ein Routineeinsatz - hoffentlich alle unverletzt - Fahrzeug rausgezogen - aufgeladen und in einer Stunde sind wir wieder daheim. Am Einsatzort beim Auffangbecken angekommen erkundete der Einsatz-leiter mit dem Gruppenkommandant die Lage. Ein Fahrzeug fuhr gegen den Betonsockel, 2 Personen wurden eingeklemmt. Unverzüglich wurde die neue Lage - eine falsche Alarmierung wurde angenommen - an die Einsatzkräfte weitergegeben. „Menschenrettung - zwei Personen einge-klemmt“ waren die Worte welche die Farbe aus den Gesichtern der Un-eingeweihten verschwinden ließ. Gekonnt wurde durch die Basisausbildungsteilnehmer die Menschenret-tung vorbereitet. Durch die restlichen Einsatzkräfte wurde das Fahrzeug gesichert und die beiden realistisch geschminkten Unfallopfer medizi-nisch erstversorgt. Rettung war keine verfügbar. Dieses wurde natürlich lautstark an die Einsatzkräfte weitergegeben. Gemeinsam konnten die Eingeklemmten rasch befreit und am Patientensammelplatz erstversorgt werden. 15 Minuten nachdem das Feuerwehrhaus verlassen wurde, waren alle Verletzten befreit und versorgt. Einsatzleiter LM Klemens Widhalm erklärte das Übungsende. Im An-schluss wurden die Auszubildenden befragt, wann sie bemerkt hätten, dass es eine Übung sei. Durch die genaue Ausarbeitung und Darstellung merkten sie erst nach Übungsende, dass es kein Einsatz war und die Ausbilder ihr Wissen unter einsatznahen Bedingungen gefordert hatten.

Abschlussübung Basisausbildung

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Seite 10 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Notruf 122

Starke Windböen führten im September zu einer Alarmierung. Auf einer Baustelle in Matzen lösten sich Styroporplatten von einem Stapel und landeten rund um den Bauplatz. Eine pflichtbewusste Ortsbewohnerin beobachtete dies und wählte den Notruf. Nach rund 1 Stunde konnten wir wieder ins Feuerwehrhaus einrücken.

Hervorragend funktionierte die Evakuierung beim Brand in der Lebenshilfe Matzen. Das Feuer in der Absaugung der Tischlerei konnte rasch bekämpft werden. 4 Feuerwehren waren im Einsatz.

Die Teleskopmastbühne der Feuerwehr Deutsch Wagram unter-stützte uns bei einem Sturmschaden bei der ehemaligen Fa. Marcomoto. Der Einsatz mit ca. 35 Mann dauerte über 3 Stunden.

Wegen eines Ausweichmanövers landete ein PKW am 3. Mai 2013 im Straßengraben. Beide Insassen kamen glücklicherweise mit dem Schrecken davon. 16 Mann stellten sich der komplizierten Bergung.

Flurbrand auf der L18 Richtung Reyersdorf am 26. Juli 2013.

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Kellerbrand meldete die Bezirksalarmzentrale am 21. August 2013. Wir wurden zur Unterstützung der Feuerwehr Raggendorf in die Matz-nerstraße alarmiert. Ein Fahrzeug fing in der Garage Feuer. Dieses konn-te rasch von 3 Atemschutztrupps unter Kontrolle gebracht werden. Wir waren mit 2 Fahrzeugen und 15 Mann am Einsatzort.

Notruf 122 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Seite 11

Aus dem Einsatzgeschehen

Brand in der NUA Hohenruppersdorf. Der Alarmtext erinnerte die Mehrheit der Einsatzkräfte an den Großbrand im Jahr 2004. Damals waren 17 Feuerwehren mit über 250 Mann im Einsatz. Durch vorbildliche Brandschutzmaßnahmen konnte der Brand diesmal von der Sprinkleranlage niedergeschlagen werden. Die 5 eingesetzten Feuerwehren mussten lediglich Nachlösch-arbeiten durchführen.

Glück im Unglück hatte eine Fahrerin mit ihrem Fahrzeug. Kurz nach der Ortsausfahrt Prottes kam die Lenkerin aus bisher ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab und landete in Folge im angrenzenden Feld. Wir nahmen die Fahrzeug-bergung mit der Seilwinde des Rüstlöschfahrzeu-ges vor und reinigten anschließend die Straße.

Durch starken Niederschlag kam es im Ortsgebiet zu mehreren Einsätzen. Unter anderen musste die Schweinbartherstraße von Geröll und Schlamm befreit werden.

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Seite 12 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Notruf 122

Großschadensübung 2013

Es ist der 20. April 2013, kurz vor 14 Uhr Nach mehr als einem Jahr Vorbe-reitungszeit und unzählige Stunden des Ausbildungsteams ertönt die Alarmierung zu der größten technischen Übung in meiner 13-jährigen Laufbahn bei der Feuerwehr Matzen.

Bereits der Alarmierungstext lässt Schlimmes erahnen. T3 – Verkehrsunfall mit mehreren beteiligten Fahrzeugen. Obwohl jeder weiß, dass es sich „nur“ um eine Übung handelt, liegen die Nerven blank. Schnell in die persönliche Schutzausrüs-tung, die Fahrer und Gruppen-kommandanten werden vom Übungsleiter Zugskommandant BM Roman Rennthaler eingeteilt und ab in die Fahrzeuge. Ich, OLM Florian Widhalm, werde als Gruppenkommandant des Rüstlöschfahrzeuges be-stimmt. Auf der Fahrt zum Übungsort verschaffe ich mir einen Über-blick über meine Mannschaft, geh kurz die Stärken und Schwä-chen, sowie die Ausbildung der betreffenden Kameraden durch und überlege mir mal die mögli-che Aufgabenverteilung. Während dessen kommen von Seiten der Bezirksalarmzentrale über Telefon weitere Infos. Neben einigen PKWs ist auch ein vollbesetzter Autobus in den Unfall verwickelt. Geschätzte 50 Verletzte.

Die Feuerwehren Schönkirchen-Reyersdorf, Raggendorf, Spann-berg und Angern, sowie der Katastrophenzug des Roten Kreuzes sind alarmiert und werden sich in Kürze auf den Weg Richtung Übungsort machen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt das Rüstlöschfahrzeug zu stehen. Roman und ich verlassen unser Fahrzeug und finden uns auf einem Schlachtfeld wieder.

Ein Bus - auf der Seite liegend - mehrere ineinander verkeilte PKWs, Schmerzensschreie und herumlaufende Verletzte wohin man schaut. Jetzt liegt es an uns, uns einen Überblick zu Verschaf-fen und die Vorgangsweise festzulegen. Schnell war klar, dass dieses Übungsszenario zu unüberschau-bar und großflächig ist, um es allein zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Daher teilen wir es in mehrere Abschnitte auf. Meine Aufgabe ist die Absicherung des Busses sowie die Menschenrettung.

Während ich noch die Erkun-dung „meines“ Abschnittes abschließe, überlege ich mir schon die nächsten Schritte – Bus gegen Verrutschen sichern, Zugangsöffnung schaffen, paral-lel dazu den Brandschutz aufbau-en. Innerhalb kürzester Zeit sind die Punkte von meiner Mann-schaft abgearbeitet und ich kann über die entfernte Heckscheibe in den Bus klettern, um mir einen ersten Eindruck vom Inneren zu verschaffen. Im Inneren empfängt mich ein Horrorszenario – Schmerzens-schreie und Weinen der Verletz-ten, dazwischen einige Unfallop-fer die nur noch ein leises Wim-mern, wenn überhaupt noch, von sich geben. Überall Blut und ein Durcheinander an sich winden-den Leibern die ein Vordringen in den vorderen Bereich des Busses unmöglich machen.

Page 13: Feuerwehrzeitung 2013

Während die ersten gehfähigen Patienten den Bus verlassen und Richtung Verletztensammelplatz gebracht werden, schneiden wir in das Dach des Busses zwei Rettungsöffnungen für die Schwerverletzten.

Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit treffen die ersten Rettungsfahrzeuge ein. Schnell wird mit dem Einsatzleiter des Roten Kreuzes der Übergabeort für die Verletzten ausgemacht, dann geht es schon gemeinsam mit dem Notarzt in den Bus. Während er die Patienten sichtet und eine Bergereihenfolge festlegt, bringt meine Mannschaft alles an Tragen, Bergetücher und Spineboards, die sie irgendwo finden können, zum Bus.

Zwischenzeitlich werden mir von anderen Übungsabschnitten überzählige Feuerwehrleute zugewiesen, wodurch wir in 2 Bereichen des Busses gleichzeitig arbeiten können. Je ein Team arbeitet im vorderen und hinteren Bereich des Busses, hebt die Patienten so vorsichtig als möglich auf eine Bergehilfe und übergibt sie durch die Rettungsöffnung an die draußen wartende Mannschaft, welche die Patienten zum Roten Kreuz bringt. Alles funktioniert perfekt und endlich habe ich ein paar Sekunden Zeit um durchzuatmen und den nächsten Schritt zu planen. Der Buslenker liegt noch immer schwer verletzt in seiner Kanzel und sollte schleunigst herausgebracht werden. Da wir bei dieser Übung, im Gegensatz zu einem Ernstfall, die Frontscheibe nicht entfernen wollen, um im Anschluss den Bus besser abtransportieren zu können, entwickelt sich die Rettung des Lenkers zu einer komplizierten Angelegenheit. Um Platz zu schaffen werden mit Handwerkzeugen so viele Einbauteile wie möglich entfernt damit die Rettung durchgeführt werden kann. Nach schweiß-treibenden Minuten konnte diese Aufgabe gemeistert werden. 34 Minuten nach Eintreffen des Rüstlöschfahrzeuges gebe ich der Einsatzleitung über Funk durch, dass der Bus geräumt ist.

Meine Mannschaft und ich sind am Ende unserer Kräfte, aber glücklich, dass wir diese schwere Aufgabe gut gemeistert haben. Seit der Übung sind nun mehrere Monate vergangen. In der Zwischenzeit haben wir sie öfters durchgesprochen, Stärken und Schwächen aufgezeigt und alternative Rettungswege ausgearbeitet um bestmöglich für einen Ernstfall vorbereitet zu sein. Weiters wurde aus Eigenmittel ein Spineboard als zusätzliches Rettungsmittel angeschafft, da es sich bei der Übung sehr bewährt hat und ein schnelleres und besseres Arbeiten verspricht.

Notruf 122 Seite 13

Page 14: Feuerwehrzeitung 2013

Seite 14 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Notruf 122

Die Großschadensübung aus Sicht eines Opfers

Ich wurde gebeten, am 20.04.2013 als Übungsdarstellerin ein „Opfer“ eines großen Verkehrsunfalls darzustellen. Ich fuhr also am Vormittag ins Feuerwehr-haus der FF Matzen und freute mich auf einen spannenden Nachmittag. Dort angekommen wurden wir nacheinander zum Schminken geholt. Das Team des Roten Kreuz verwandelte uns alle in leicht bis schwer verletzte Unfallopfer. Zu sehen wie lebensecht und realistisch diese Verletzungen aussahen, welche von einfachen Schnittwunden bis hin zu offenen Oberschenkelbrüchen und Beinam-putationen reichten, war einfach sensationell. Gegen 13.00 Uhr wurden wir dann an die Unfallstelle gebracht und in den Un-fallfahrzeugen positioniert. Die meisten von uns wurden in einem Autobus un-

tergebracht und das Schminkteam verteilte nochmals große Portionen an Theaterblut und instruierte uns wie wir uns als Unfallopfer verhalten sollten. Dann kehrte schön langsam Ruhe ein und wir hörten die Martinshörner – Übungsbeginn! Das war unser Stichwort! Wir begannen zu jammern, zu schreien und hysterisch zu werden – genauso wie wir es in den Stunden davor gelernt hatten. Die Feuerwehr Matzen war als Erste vor Ort und sah kurz in den Autobus hinein, um uns mitzuteilen das Hilfe naht. Wenige Augenblicke später hörten wir das im hinteren Teil des Auto-busses gearbeitet wurde und schon gleich war die Heckscheibe heraussen. Es kamen ein paar Feuerwehr-leute herein und wir riefen um Hilfe, baten die Helfer uns zu retten und uns endlich hier rauszuholen. Plötzlich schrie einer der Männer „RUHE!“ und tatsächlich wir haben uns alle so erschrocken, dass wir sofort still waren. Im ersten Moment war ich bestürzt über den sachlichen und rüden Umgangston, doch dann begann ich zu verstehen, dass es für die Helfer einfacher war und die Rettung „ohne Emotionen“ schneller voranging. Einer nach dem anderen wurde aus dem Bus herausgeholt und zur Erste-Hilfe-Station gebracht wo sich Notärzte gemeinsam mit weiteren Feuerwehrleuten um uns kümmerten. Auch auf dem Verletztensammelplatz wurden wir nicht alleine gelassen. Das Kriseninterventionsteam des Ro-ten Kreuzes betreute uns psychologisch. Die über 40 Verletzten wurden nach der Schwere der Verletzung ins Krankenhaus gebracht. Ich war froh als ich endlich im Rettungswagen saß und am Weg ins Spital war. Nach dem Abtransport aller Verletzten und der Bergung der Unfallfahrzeuge, ging es zurück ins Opti-mum Matzen zu Gulasch & Frucade. Ich muss sagen, es war eine tolle Übung und ich bin sehr froh, dass ich mitwirken durfte. Vielen Dank an die Feuerwehr Matzen!

Verena Freiler, Klein Harras Am 27. Juli 2013 heiratete unser Ausbilder LM Klemens Widhalm seine Sabrina. Nach der standesamtlichen Trauung am Vormittag, welche im familiären Kreis abgehalten wurde, startete kurz vor 14 Uhr der Hochzeitszug Richtung Pfarrkirche Matzen. Dieser wurde durch Kameraden unserer Feuerwehr abgesichert. Nach der feierlichen Hochzeit und dem Tausch der Ringe in der Kirche folgten die ersten Herausforderungen des Ehelebens der frisch Vermählten. Bei brütender Hitze am heißesten Tag des Jah-res durften die Eheleute sich im Holzsägen und beim Zielspritzen beweisen. Nach der Beglückwünschung und der Agape wurde das Brautpaar durch die Feuerwehr mit einem alten Löschanhänger zur Tafel ins Optimum gebracht. Im Kreise von Familie, Kameraden und Freunden wurde hier bis weit in die Nacht gefeiert. Die Kameraden der Feuerwehr Matzen wünschen dem Brautpaar nochmals Alles Gute auf ihrem gemeinsamen Lebensweg!

Hochzeit unseres Feuerwehrausbilders

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Wir kommen zweimal im Jahr zur Haussammlung bei Ihnen vorbei, veranstalten einen Feuerwehrball und ein Feuerwehrfest. All dies dient dazu um Neu- und Ersatzanschaffungen tätigen zu können. Auf dieser Seite erfahren Sie wofür wir 2013 Geld investiert haben. Wir sind stets bemüht den optimalen Preis durch Anbie-tervergleich zu finden. Natürlich werden mögliche Förderungen durch den Landesfeuerwehrverband und das Abschnittsfeuerwehrkommando so gut wie möglich genutzt. Die größte Anschaffung im Jahr 2013 waren natürlich die neuen Atemschutzgeräte. Dieser Ankauf war notwendig, da unsere vorhandenen Geräte 2016 ablaufen. Das eine oder andere Gerät hat schon Probleme gemacht und Ersatzteile sind leider keine mehr zu bekommen. Daher wurde im Vorjahr eine Neuanschaffung beschlossen. Nach der Ausschreibung und Einholung von verschiedenen Angeboten kamen die beiden Marktführer in die Endausscheidung. Verschiedene Gerätetypen wurden begutachtet und auf Herz und Nieren getestet. Schlussendlich konnte sich ein Gerät der Fa. Dräger durchsetzen. Wir setzen in Zukunft auf die neueste Geräte- und Atemschutztechnologie. Diese Entscheidung wurde getroffen da diese Geräte für mindestens 20 Jahre bei uns im Einsatz stehen. Zusätzlich zu den drei Grundgeräten wurde eine Basisausstattung von 9 Atemschutzflaschen angeschafft. Mit dieser Anzahl kann auch ein langwieriger Einsatz ohne Probleme gemeistert werden. Insgesamt wurden für die Geräte 9 Masken und 2 Funkmasken angeschafft. Die Ausrüstung wird durch eine Flucht-maske zur Menschenrettung vervollständigt. Mit dieser Maske kann eine Zivilperson in verrauchten Räumen mit Atemluft versorgt werden. Für diese Anschaffung konnte eine Landesförderung in Höhe von rund 3.000,- Euro lukriert werden. Ebenfalls über den Landeszentraleinkauf wurde ein Digitalfunkgerät neu angeschafft. Durch diese Anschaffung verfügt die Feuerwehr Matzen derzeit über 4 Digitalfunkgeräte. Hier wurde sukzessive seit 2009 Geld investiert. Voraussichtlich bis 2015 müssen auch die letzten Analogfunkge-räte durch Funkgeräte der neuesten Generation ersetzt werden, da die Frequenzen abgedreht werden. Vervollständigt wurde die Anschaffung im Funkbereich durch zwei Headsets, welche durch den Einsatzleiter und den Gruppenkommandanten verwendet werden. Ein Posten im Budget der jährlich auftaucht, sind Neu- und Ersatzbeschaf-fungen bei der Einsatz- und Dienstbekleidung. Hier müssen jedes Jahr tausende von Euro investiert werden um kaputte oder im Einsatz beschä-digte persönliche Schutzausrüstungen zu ersetzen. Die Neueintritte im Frühjahr wurden großteils aus dem Bestand ausgerüstet. Die Ausrüstung eines Feuerwehrmitgliedes kann man mit rund 1.000,- Euro veranschlagen. Im Jahr 2013 wurden außerdem noch ein Spineboard, für Menschenrettun-gen, und ein CO Warngerät, es dient zur Erkennung von gesundheitsge-fährdenden Kohlenmonoxidansammlungen, angeschafft. Das CO Warnge-rät wurde durch das Abschnittsfeuerwehrkommando mit 200,- Euro geför-dert. Um bei Einsätzen flexibler vorgehen zu können wurde für das Kom-mandofahrzeug eine Teleskopleiter angeschafft. Um Schäden und somit langfristige Kosten vorzubeugen, wurde für die Druckluftversorgung des Rüstlöschfahrzeuges eine Entfeuchtungsanlage angekauft. Für Ausbil-dungszwecke und die Kameradschaftspflege wurde die Satelittenanlage im Feuerwehrhaus umgebaut und ein Fernseher angeschafft. Sowohl der Umbau als auch der Fernseher wurden von den Kameraden selbst bezahlt. Insgesamt wurden im Jahr 2013 rund 16.000,- Euro für die Modernisierung der Ausrüstung investiert. Davon kamen 3.290,- Euro aus Förderungen des Landes- und Abschnittsfeuerwehrkommandos.

BLICK HINTER DIE KULISSEN

Die Feuerwehr ist vom Ein-satz eingerückt, die Privat-autos stehen oft noch stun-denlang beim Feuerwehr-haus. „Die sitzen sicher noch im-mer beim Bier“ ist hier oft die Vermutung. Tatsächlich erfolgt die Einsatznachbesprechung, sammeln von Verbesse-rungsvorschlägen vom ab-gearbeiteten Einsatz, wobei die Herstellung der Einsatz-bereitschaft zu allererst kommt. Geräte gehören ge-reinigt, verbrauchte Einsatz-mittel werden nachgefüllt, Atemschutzmasken über-prüft und natürlich will auch die Bevölkerung Bescheid wissen. Schaukasten, Home-page und nicht zuletzt Face-book gehören aktualisiert. Bei belastenden Einsätzen mit schweren Verletzten gibt es auch eine psycholo-gische Betreuung der einge-setzten Mitglieder. Wir se-hen, dass sich hier hinter den Kulissen einiges tut um für Sie wieder Einsatzbereit sein zu können, denn nach dem Einsatz - ist vor dem Einsatz.

Notruf 122 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Seite 15

Investitionen durch Ihre Unterstützung

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Seite 16 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Notruf 122

Das Atemschutzwesen zählt zu einem der wichtigs-ten und gefährlichsten Bereiche in der Feuerwehr. Da wir bei Einsätzen immer wieder auf Situationen stoßen, die wir ohne Atemschutz nicht lösen könn-ten, ist es notwendig Geräte zu tragen, die uns von der Umgebungsluft unabhängig machen und uns mit Atemluft versorgen (sg. Pressluftatmer oder schwe-rer Atemschutz). Der Atemschutz wird immer als erstes in Zusammenhang mit Brandeinsätzen ge-bracht. Durch den Verbrennungsvorgang entstehen eine Vielzahl von Atemgiften und wir sind der Ge-fahr ausgesetzt, diese einzuatmen. Ein Vorgehen ohne Atemschutzgerät bei einem Zim-merbrand wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit töd-lich. Doch nicht nur bei Brandeinsätzen sondern auch bei Technischen Einsätzen und bei Schadstoff-einsätzen finden die Atemschutzgeräte Verwendung. Beispiele hierfür sind Einsätze mit gefährlichen Laugen und Basen, Gärgas in Weinkellern, usw. - kurzum, überall wo mit Sauerstoffmangel und Atemgiften gerechnet werden muss. Als Sachbearbeiter Atemschutz sorgt FM Rudolf Zimmer in der Feuerwehr Matzen für die Einsatzbe-reitschaft der Atemschutzausrüstung. Neben regel-mäßigen Überprüfungen, Organisation der ärztli-chen Untersuchungen und der Reinigung nach Gebrauch von Masken und Geräten, arbeitet er auch die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger gemein-sam mit dem Ausbildungsteam aus. Hier ist es be-sonders wichtig die Ausrüstung und die Taktik so zu verinnerlichen, dass diese auch mitten in der Nacht angewendet werden kann. Die Feuerwehr Matzen verfügt derzeit über 15 aktive Atemschutzträger, die sowohl die körperlichen Erfordernisse, als auch die

notwendige Aus-bildung mitbrin-gen. 2013 war ein in-tensives Jahr für den Bereich Atem-schutz. Neben der Neuanschaffung der Atemschutzge-räte (siehe Bericht Anschaffungen) und der somit voll-zogenen Umstel-lung auf die neues-te Generation im Atemschutzsektor, waren einige Übungen und Ein-sätze unter schweren Atemschutz zu absolvieren. Für das Jahr 2014 ist das Ablegen der Ausbildungs-prüfung Atemschutz vorgesehen.

Fachthema Atemschutz

Atemschutzausrüstung der FF Matzen

3 Stück 300 bar Atemschutzgerät, Überdruck 6 Stück 200 bar Atemschutzgerät, Normaldruck 11 Stück Atemschutzmasken 300 bar 12 Stück Atemschutzmasken 200 bar 9 Stück Atemschutzflaschen 300 bar 33 Stück Atemschutzflaschen 200 bar 3 Stück Totmannwarngeräte

(Sicherheitsausrüstung) 1 Stück Atemschutz Prüfkoffer 1 Stück Fluchthaube

Samstag, 19. Oktober 2013 06:50 Uhr

17 Mitglieder der Feuerwehr Matzen, darunter 12 aktive Atemschutzträger, machen sich auf den Weg in die Niederösterreichische Landesfeuerwehrschule nach Tulln. Dieser Tag stand im Zeichen der aktiven Beübung der neuen Atemschutzgeräte. Die Atemschutzträger hatten in der gasbefeuerten Anlage des Niederösterreichi-schem Landesfeuerwehrverbandes die Möglichkeit, unter realitätsnahen Bedin-gungen - jedoch mit nur geringem Risiko - Gelerntes in der Praxis umzusetzen. Auf dem Weg nach Tulln wurde neben alkoholfreien Getränken auch für das leibliche Wohl gesorgt. Die 65 Kilometer wurden bei bester Laune und mit viel Vorfreude in Angriff genommen.

Atemschutzausbildung im Brandhaus

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Notruf 122 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Seite 17

Nach dem Eintreffen starteten die Vorbereitungen durch die unterstützenden Kräfte für den ersten Durchgang. Die Lösch-leitung wurde ausgelegt und die Wasserversorgung sicherge-stellt.

Im Inneren des Aufenthaltsbereiches rüstete sich der Atem-schutztrupp mit den neuen Atemschutzgeräten aus. Davor er-folgte die Sicherheitsunterweisung durch den Ausbilder.

Im Erdgeschoss war ein Fettbrand in der Küche ausgebrochen. Die gut ausgebildeten Trupps schlossen zuerst den Deckel des Topfes, bevor mit der Brandbekämpfung begonnen wurde.

Im Anschluss rückten die Trupps über eine Wendeltreppe in den ersten Stock vor. Hier mussten sie einen Brand eines Wandschrankes und einer Sitzgarnitur erfolgreich ablöschen.

Im Schlafzimmer wurden die Atemschutzträger mit einem Flashover - eine Rauchgasdurchzündung - konfrontiert. Unten sehen Sie noch Aufnahmen die mit einer Wärmebildka-mera durch die Beobachter gemacht wurden.

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Seite 18 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Notruf 122

Als ich im Jänner dieses Jahres erfahren habe, dass es bei unserer Feuerwehr einen Infoabend gibt, dachte ich mir: „Jetzt oder nie!“ Schon als kleiner Bub war es ein großer Wunsch von mir, der Freiwilligen Feuer-wehr anzugehören. Leider klappte das damals wegen der Entfernung von meinem Elternhaus zur nächsten Wehr nicht. Und so zogen die Jahre ins Land bis zu dem Zeitpunkt, an dem es mir ermöglicht wurde, mich in die Betriebsfeuerwehr OMV Tanklager Lobau einzugliedern. Ich bildete mich freiwillig weiter (machte den C-Führerschein) noch bevor die Firmen-philosophie das vorsah. Kurs um Kurs wurden bei der Berufsfeuerwehr Wien ab-solviert und auch an einem 5-Tage-Kurs in Risc (Niederlande) über industrielle Brandbekämpfung durfte ich teilnehmen.

Als ich aus den Niederlanden zurückkam, wurde mir als frischgebackener Papa erstmal so richtig bewusst, wieviel Freizeit das Feuerwehrwesen eigentlich in Anspruch nimmt. Ich war froh, dass es vorbei war und widmete mich wieder mehr meiner Familie. Gute 2 Jahre beließ ich es dabei. Aber irgendwie fehlte noch et-was. Das war auch der Grund, warum ich vorab meine zukünftigen Pläne mit meiner Frau besprach und zum besagten Infoabend schon mit einer für mich fixen Zusage hinging. So viel kann da schon nicht anders sein und genügend Vorkenntnisse hatte ich ja auch schon. Großer Irrtum!!! Die Basisausbildung war umfassend und intensiv. Ganz sicher kann ich aber sagen, dass sich meine zwei Kameraden, die mit mir begonnen ha-ben, keine Sorgen machen müssen und die Prüfung vom Probe- zum Feuerwehrmann mit Bravour bestehen werden. Ausnahmslos alle, die mit uns die verschiedensten Module durchgemacht haben, waren engagiert, willig und auch nachsichtig :-) Offen und freundlich wurden wir empfangen und integriert. Mindestens drei Generatio-nen und die verschiedensten Berufe treffen aufeinander. Und vielleicht ist es auch genau das, was die Kame-radschaft so verbindet, denn jeder Einzelne ist aus demselben Grund hier: Menschen und Tieren, die in Not geraten sind, zu helfen. Egal um welche Uhrzeit und bei jedem Wetter. Wenn die Dorfsirene heult, die Handys alarmieren, dann ist keine Zeit um sich um ein passendes Outfit oder langmächtige Verabschiedungen zu kümmern. Sprunghaft steigt das Adrenalin und man fährt zum Feuerwehrhaus um sein Bestes zu geben. Weniger geht auf gar keinen Fall!!! Einmal umgezogen und in unserem RLFA aufgesessen, kann man noch einmal kurz durchatmen. Wer ist mit an Bord? Was könnte meine Aufgabe sein? Wo sind die Geräte ganz genau die wir gleich einsetzen werden? Man möchte gut funktionieren, aber auch wieder heil nach Hause kommen. Für Rambos ist kein Platz. Zuviel steht oft auf dem Spiel. In diesem Moment ist man wieder dankbar, dass man sich doch durchgerungen hat, bei zahlreichen Übungen anwesend zu sein. Und ganz plötzlich ist alles vorbei, die Anspannung löst sich und wir rücken wieder ein. Das Fahrzeug, Geräte und Einsatzbekleidung werden wieder für den nächsten Einsatz vorbereitet. Manchmal wird noch getratscht oder über den Einsatz diskutiert. Aber eines ist immer: Ganz egal ob ein Feuer zu be-kämpfen war, einem Menschen in Not geholfen wurde, das sogenannte Kätzchen vom Baum geholt oder ein-fach nur eine Straße vom Schlamm gereinigt wurde. Man hat ein gutes Gefühl geholfen zu haben. Mein Name ist Peter Suk, ich bin 42 Jahre alt und bin stolz ein Feuerwehrmann sein zu dürfen.

Mein Weg zur Feuerwehr

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Notruf 122 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Seite 19

Mein Name ist Martin Jirku und ich habe mich mit 37 Jahren endlich entschlossen der Freiwilligen Feuerwehr beizutreten. Meine Beweggründe dazu liegen lange zurück. Schon als Kind war ich fasziniert wenn die Sirenen heulten und kurze Zeit darauf auch schon das Martinshorn in Richtung des Einsatzortes ertönte. Dazu kommt noch das Blaulicht und natürlich auch bei einem Feuer die Brandbe-kämpfung mit dem Wasserstrahl. Die Feuerwehrmänner in ihrer Schutzbekleidung geben dann noch den Rest des impulsiven Auftretens. Mein Vater, der selbst auch jetzt noch bei der Feuerwehr ist, erzählte mir des öfte-ren, dass es nach schweren Einsätzen sehr wichtig ist eine gute Kameradschaft zu

haben, um die Erlebnisse leichter verarbeiten zu können. Da ich Kameradschaft, Freundschaft und Zusammen-halt schon immer bewundert habe, bin ich stolz ein Teil dieser sein zu dürfen. Eine Möglichkeit außergewöhnliche Situationen zu erleben und dabei Mitmenschen, die in Not geraten sind, zu helfen erfüllt mich mit Stolz und Freude. Eine fundierte und noch dazu kostenlose Ausbildung ist wichtig für die Einsätze, aber auch interessant für die persönliche Lebenserfahrung. Das Erleben von der Feuerwehr- und Fahrzeugtechnik bis hin zur Erstversorgung von Unfallopfern ist so umfassend, dass für Jeden etwas dabei ist, womit er sich identifizieren kann. So, ich glaube dass ich jetzt genug über meine Beweg-gründe geschrieben habe. Einen Leitspruch möchte ich noch all jenen mitgeben, die es nicht loslässt: Wenn die Sirene heult, ist man nie zu alt eine ehrenamt-liche Kameradschaft einzugehen um Menschen, Tieren und Umwelt zu helfen. Mit einem GUT WEHR verabschiede ich mich.

Martin Jirku, 37 Servicetechniker

Mein Weg zur Feuerwehr

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Seite 20 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Notruf 122

Der gesellschaftliche Stellenwert Die Bedeutung und damit der gesellschaftliche Rang der freiwilligen Feuerwehren ist von ihrer Bedeutung für die Sicherheit der Bevölkerung her eindeutig gegeben. Sie stehen unter der interessierten, durchaus kriti-schen Beobachtung der Öffentlichkeit. Kommt die Feuerwehr in Schwierigkeiten, ist die Sicherheit der Be-völkerung unmittelbar bedroht. Der ständige Fortschritt der Technik und immer neue Einsatzgebiete zwingen die Feuerwehr zu immer neuen Initiativen. Die organisatorischen Fähigkeiten und die Freiwilligkeit werden voll ausgeschöpft. Das Image der Feuerwehr ist hervorragend. Ihr Bild in der Öffentlichkeit ist heute das einer technischen Truppe, die ihre Aufgabe erstaunlich gut und kompetent erfüllt, obwohl die Feuerwehrmitglieder ausschließ-lich in ihrer Freizeit arbeiten. Darauf dürfen wir stolz sein. Dass dies so ist, haben wir allen unseren Vorgän-gern zu verdanken, die mit viel Idealismus die wirklich erste Bürgerbewegung ins Leben gerufen haben, welche die schweren Kriegs- und Notzeiten, mit all ihren Schwierigkeiten, überwunden haben und jenen, die sich der Modernisierung nie verschlossen haben.

So hat das Helfen einen Namen bekommen: FEUERWEHR!

Gestern - Heute Einst - Jetzt

Mit fast 15 Jahren trat ich der Feuerwehr Matzen bei, ohne Ausbildung, nur kurze Erklärungen an den weni-gen Gerätschaften, das wäre heute ein Ding der Unmöglichkeit. Wir durften aber schon bei Einsätzen teil-nehmen die sich aus heutiger Sicht in Grenzen hielten. Meistens Flurbrände (Dampfloks) und der eine oder andere Technische Einsatz. Ich war auf jeden Fall mit großen Eifer bei den Einsätzen und Übungen (1x im Monat Sonntag 06:00 Uhr) dabei. Das wäre heute von der Zeit her unvorstellbar, da Übungs- bzw. Ausbildungskapazität heute um vieles höher liegt. Unser erstes Depot (Feuerwehrhaus) war im damaligen Meierhof. Wir hatten damals einen „Dodge“ (ein umgebautes Militärfahrzeug) mit einer Tragkraftspritze und unser aller Stolz, einen neuen Opel Blitz mit 1000 L Wasser. Das war schon was. Aus heutiger Sicht durch die fortschreitende Technisie-rung der Feuerwehrtechnik ein Unikum. 1980 Beginn der funkgesteuerten Alarmierungssysteme; der Weg in die moderne Zeit, mit computergesteu-erten Einsatzleitsystemen die nicht aufzuhalten sind. Zur Bewältigung der Gefahren durch das vermehrte Verkehrsaufkommen auf Autobahnen, Bundes u. Lan-desstrassen und den damit verbundenen Transporten mit gefährlichen Güter, verlangte von den Feuerwehren die vermehrte Anschaffung von technischen Einsatzgeräten (Seilwinden, Kräne-, hydr. Rettungsgeräte, Trennschleifer, Druckbelüfter, Gefahrgutfahrzeuge usw.) Um heute an Einsätzen teilnehmen zu dürfen, muss lediglich ein Grundlehrgang absolviert werden, in dem Grundwissen und Grundtätigkeiten des Feuerwehrwesens eingeübt werden. Nachdem dieser Lehrgang ab-solviert worden ist darf die jeweilige Person an Einsätzen der Feuerwehr teilnehmen. Allerdings wurde auch im Feuerwehrdienst neue Technik und Ausrüstung eingeführt um mit den veränderten Aufgaben Schritt hal-ten zu können. Um auch diese Technik sicher beherrschen zu können werden auf Abschnitts- und Bezirks-ebene und an der Landesfeuerwehrschule Tulln weitere Module und Ausbildungen vorgenommen. Aber durch die fortschreitende Technisierung der Feuerwehrtechnik werden immer mehr Fachleute ge-braucht und durch die zunehmenden rechtlichen Aspekte werden auch Experten in diesem Bereich benötigt. Ich wurde Feuerwehrmann, weil es für mich vor 51 Jahren feststand „Ich möchte auch einmal zur Feuer-wehr“. FEUERWEHR ist eine Mischung aus Abenteuer, Selbstüberwindung, guter Ausbildung und dem Ge-fühl etwas Gutes zu tun und den Mitmenschen helfen zu können. Für mich stand das schon als Jugendlicher fest. Es entsteht ein „Füreinander“ wie man es nur erlebt, wenn man gemeinsam für Stresssituationen übt und Gefahrensituationen durchlebt. Egal, in welcher Situation sich jeder Einzelne von uns im Einsatz befin-det, auf Jeden ist bedingungslos Verlass. Neben diesen Argumenten ist die Kameradschaft bei der Feuerwehr Matzen ein ganz großes Thema. Es entstehen auch Freundschaften, die ein Leben lang dauern.

Karl Leibrecht

Die Freiwillige Feuerwehr

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Notruf 122 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Seite 21

Anfang Juni 2013 sorgen langan-haltende, ergiebige Niederschlä-ge im Bereich Süddeutschland und Oberösterreich für das stetige Steigen des Wasserspie-gels des größten Flusses in Österreich. Neben der Donau führen auch die Zuläufe von Tirol und Salzburg Hochwasser. Die Situation spitzt sich auch in Niederösterreich zu. Die zu erwarteten Wassermassen lassen eine Jahrhundertkatastrophe wie 2002 befürchten. Am 3. Juni 2013 ruft Landesrat Pernkopf den Katastrophenzu-stand für die an der Donau liegenden Bezirke aus. Das Ausrufen der Katastrophe hat zur Folge, dass vordefinierte Abläufe zu laufen beginnen. Die Gesamt-einsatzleitung obliegt dem Landeshauptmann der sich den Bezirkshauptmännern bedient. Feuerwehr-seitig wird ein Bezirks-führungsstab (kurz BFüSt) eingerichtet. Dieser hat die Aufgabe alle Einsätze im Bezirk Gänserndorf zu koordinieren. Dieser Führungsstab teilt sich in verschiedene Sachgebiete auf um das Optimum an Leistung erbrin-gen zu können. Der BFüSt wird im Schichtbetrieb für die Dauer der Katastrophe – oft über Tage

oder Wochen – durch freiwillige Feuerwehrmitglieder besetzt. Jener BFüSt wurde am 3. Juni 2013 um 9 Uhr früh im Feuer-wehrhaus Gän-serndorf einge-richtet. Innerhalb kurzer Zeit fanden sich Führungs-kräfte aus dem Bezirk Gänsern-dorf ein, um die Situation einer bevorstehenden Katastrophe – gemeinsam in Koordination mit dem Roten Kreuz und der Be-zirkshauptmannschaft – abschät-zen zu können. Umgehend wurden die Materialien aus den verschiedenen Katastrophenla-gern in das Einsatzgebiet mittels Wechselladerfahrzeugen verlegt. Seitens der Feuerwehr Matzen

waren eben-falls einige Mitglieder im Führungsstab vertreten. Als Chef des Stabes unser F e u e r w e h r -ko mma nda n t HBI Manfred

Neubauer. Er war für die Arbeit des Stabes verantwortlich und stand in Verbindung mit der Bezirkshauptmannschaft. LM Klemens Widhalm hatte die Leitung der Meldesammelstelle über. Einer seiner Mitarbeiter

LM Markus Gnadenberger unterstützte ihn beim Entgegen-nehmen von Funkgesprächen,

Telefonaten und Nachrichten aus dem Einsatzgebiet. LM Florian Widhalm war als Leiter des Sachgebiets 1 (Personal) für die Ablöse der eingesetzten Einsatzkräfte sowie die Führung des Personalstands verantwort-lich. Jedoch waren nicht nur unsere Führungskräfte im

BFüSt in Gänserndorf eingesetzt. Mehrmals wurden die Matzner Florianis direkt ins Krisengebiet alarmiert. An insgesamt 4 Tagen mussten Dämme verstärkt, Transporttätigkeiten durchge-führt und Sandsäcke gefüllt werden.

Insgesamt wurden von der Feuerwehr Matzen in der 5 Tage andauernden Katastrophe 11 Einsätze geleistet. Diese umfass-ten sowohl die Aufgaben im Bezirksführungsstab als auch direkt im Einsatzgebiet. Seitens der Feuerwehr Matzen waren 11 Mann im Einsatz, welche 227 Einsatzstunden geleistet haben.

Katastropheneinsatz

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Rauchwarnmelder

retten Leben

Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zur Brand-entstehung kommen, gefährden lange vor den Flam-men die giftigen Rauchgase Ihr Leben. Rauchwarn-melder, auch Homemelder oder Heimrauchmelder genannt, setzen schon bei geringer Rauchentwick-lung einen schrillen Signalton ab und warnen so rechtzeitig vor der tödlichen Gefahr. Montieren Sie zur Fluchtwegsicherung in Ihrem Heim zumindest einen Rauchwarnmelder an zentra-ler Stelle wie z.B. im Flur. Die übrigens sehr einfache und kostengünstige Anbringung von jeweils einem Rauchwarnmelder pro Kinder-, Schlaf- und Wohnzimmer erhöht die Sicherheit nochmals deutlich. Die Rauchwarnmelder sollten an der höchsten Stelle des Raumes – also an der Decke – montiert werden. Im Bad und über der Kochstelle sollten Sie darauf verzichten, um Fehlauslösungen zu vermeiden. Betätigen Sie gelegentlich den Prüfknopf und wech-seln Sie rechtzeitig – etwa alle 2 Jahre – die Batte-rie; bei Batterieschwäche weist ein Warnton auf den notwendigen Batteriewechsel hin.

Der richtige

Feuerlöscher

Jeder Brand fängt im Kleinen an. Wird er rechtzeitig entdeckt, kann er mit einem Feuerlöscher gezielt ge-löscht werden. Statten Sie daher Ihr Heim unbedingt mit einem Feuerlöscher aus! Bringen Sie den Feuerlöscher an einer möglichst zentralen und gut zugänglichen Stelle (z.B. im Vor-zimmer) der Wohnung oder des Hauses an. Er muss im Brandfall leicht erreichbar sein. Für private Haushalte sind 6-kg-Pulver- oder Schaumlöscher am besten geeignet. Für die vor allem in Küchen vorkommenden Fettbrände und für Entstehungsbrände bei elektrischen Geräten emp-fiehlt sich zusätzlich ein CO2-Löscher. Machen Sie sich rechtzeitig mit der Handhabung vertraut. Eine Kurzbedienungsanleitung befindet sich auf jedem Löscher. Nützen Sie mögliche Löschübun-gen, wie sie in manchen Betrieben, bei Sicherheits-veranstaltungen oder auch bei uns angeboten wer-den. Lassen Sie jeden Feuerlöscher alle 2 Jahre durch eine Fachperson überprüfen. Die Kosten dafür sind üblicherweise sehr gering. Genauere Informationen bekommen Sie bei Ihrer Feuerwehr.

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Brandschutz Information

Geprüfte Rauchwanrnmelder - eine kostengünstige Lebensver-sicherung

Jeder Haushalt sollte mit einem Feuerwehrlöscher ausgestattet sein.

Quelle: Die Österreichischen Brandverhütungsstellen

Page 23: Feuerwehrzeitung 2013

2013 lagen die Einsatzzahlen etwas über dem langjährigen Durchschnitt. Konstant hoch blieb die Zahl der Einsatzstunden bei Brandsicherheitswachen. Hier mussten insgesamt 391 Stunden geleistet werden. Brandsi-cherheitswachen sind sowohl bei Veranstaltungen, als auch bei brandgefährlichen Tätigkeiten zu stellen. Bei den Brandeinsätzen war ein Anstieg der Ausrückungen zu verzeichnen. Neben Flur- und Pkw-Bränden, wurden wir auch zu Einsätzen in neuralgischen Objekten alarmiert. 2013 war bei 3 Bränden schwerer Atem-schutz im Einsatz. Die Technischen Einsätze forderten die Einsatzkräfte in all ihrer Fachkenntnis. Neben Alarmierungen nach Verkehrsunfällen, Unwetter - und Sturmeinsätzen, Wasserversorgungen, waren auch die Einsätze im Katastrophengebiet immer wieder eine Herausforderung. An der Zahl von 56 technischen Einsätzen erkennt man, dass sich die Zahl in den letzten Jahren auf konstant, hohem Niveau bewegt. Hier

mussten durch 225 eingesetzte Mit-glieder 547 Einsatzstunden geleistet werden. Aufgrund falscher Lageeinschätzung umsichtiger Ortsbewohner, wurden wir vorsichtshalber zu 2 Fehleinsätzen alarmiert. Scheuen Sie sich nicht auch in unklaren Situationen den Notruf 122 zu wählen. Ein Dank gilt auch allen beteiligten Einsatzkräften für die hervorragende Zusammenarbeit.

Notruf 122 Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit Seite 23

Feuerwehren kosten Geld – das ist Fakt. Kann man hier nicht sparen? Dieser Wunsch wird immer wieder von der Politik und von Kritikern geäussert. Machen wir gemeinsam einen Blick auf die geleistete Arbeit in der Feuerwehr Matzen im Jahr 2013. (Stand 30.11.2013) Wir sehen die Feuerwehr bei Einsätzen in der eigenen Ortschaft. Nicht – oder nur sehr wenig beachtet – werden im Gegenzug dazu Übungen und Ausbildungen. Im Hintergrund wird jedoch auch eine Menge geleistet. Dieses Unternehmen „Feuerwehr“ gehört geleitet, organisiert und verwaltet. Zusätzliche Einnah-mequellen wie das Feuerwehrfest oder der traditionelle Ball müssen vorbereitet werden. Homepage und Schaukasten müssen aktualisiert und Mails mindestens einmal am Tag kontrolliert und verteilt werden. Regelmäßige Kommandositzun-gen und Dienstbesprechungen gehören ebenso dazu. Natürlich darf die Wartung der Geräte nicht vernachlässigt werden um die Sicherheit gewähr-leisten zu können. All dies geschieht in der Freizeit der Mitglieder. Insgesamt wurden im Jahr 2013 4.629 Gesamtstunden geleistet. Dies bein-haltet sowohl Einsatz- und Übungsstunden, als auch die anderen Tätigkeiten im Betrieb „Feuerwehr“. „Die tun das ja freiwillig!“ Dies ist eine oft gehörte Aussage, doch was bedeutet sie? Freiwillig bedeutet ehrenamtlich und kostenlos – jedoch mit großer Motivation, Hingabe und Engagement. Wenn die Freiwilligkeit nicht mehr vorhanden ist, was dann? Rechnen wir die Stunden um. Alleine in der Gemeinde Matzen – ohne Raggendorf und Klein Harras – wäre das Gemeindebudget mit 92.580,- Euro zusätzlich belastet. Hier nehmen wir aber nur einen Hilfsarbeiterlohn – trotz ausgezeichneter Fachkenntnis der Mitglieder – mit 20,- Euro pro Stunde an. 4.629 Gesamtstunden bedeuten außerdem, das 2,3 Vollzeitarbeitskräfte mit 38,5 Stunden wöchentlich be-schäftigt wären, wenn man Urlaub und Krankenstand nicht berücksichtigt. Fakt ist, die Feuerwehr kostet Geld. Jedoch würden die Personalkosten ein Vielfaches der jährlichen Erhaltungskosten bedeuten und das wäre für die Gemeinde Matzen nicht leistbar!

Unsere Leistungen

Einsatzstatistik (Stand 30.11.2013)

954 956

2311

4221

010002000300040005000

1022 1011

2596

4629

0

1000

2000

3000

4000

5000

Einsätze Übungen Tätigkeiten Gesamt

78%

7%3%

12% 56 Technische Einsätze

5 Brandeinsätze

2 Fehlalarm

9 Brandsicherheitswachen

Page 24: Feuerwehrzeitung 2013

Herausgeber: Freiwillige Feuerwehr Matzen Inhalt: HBI Ing. Manfred Neubauer

Layout: LM Klemens Widhalm LM Markus Gnadenberger

Seite 24 www.feuerwehr-matzen.at Notruf 122

Feuerwehrball 2014

Der Feuerwehrball 2014 findet am Samstag, den 11.01.2014, im OPTIMUM Matzen statt. 19:30 Uhr Saaleinlass 20:00 Uhr Polonaise durch unsere Ehrendamen und Kameraden der Feuerwehr 20:05 Uhr Balleröffnung 20:10 Uhr Allgemeiner Walzer 24:00 Uhr Mitternachtsverlosung Für gute Musik sorgt die Gruppe Kartenvorverkauf und Tischreservierungen ab 07.01.2014 bei BI Wolfgang Schütz unter 02289 / 2273 DW 10 Auf Ihr Kommen freuen sich die Kameraden der Feuerwehr Matzen.

Floriani 2014

Einladung zur Florianifeier am

4. Mai 2014 um 10:00 Uhr am Feuerwehrgelände

mit anschließender Vorführung

Feuerwehrfest 2014

vom 23. - 25. Mai 2014

Freitag: ab 20:00 Uhr – Das Musikrevival

Samstag: ab 16:00 Uhr

Sonntag: ab 11:00 Uhr