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filmab! 2003 #2

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Das unabhängige Magazin zum XX. filmkunstfest Schwerin. Herausgegeben vom Jugendmedienverband MV.

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2 E D I T O R I A L

Diese Frage konnten wir neun jungen Redakteure zu

Beginn unseres Seminars keinem weisen Spiegel stellen.

Warum? Schlicht und ergreifend war kein einziger Spiegel in

der ganzen Wohnung vorhanden!

Abgesehen vom Verzicht auf den erschreckenden, morgend-

lichen Spiegelblick, mussten wir, zum Teil noch völlig uner-

fahrene Jungredakteure, auf die weisen Vorhersagen des

Spiegels verzichten. Doch irgendein uns wohlgesonnener,

geheimer Freund bemerkte unseren Spiegelmangel:

Und simsalabim in unserem Bad, es sich befand ein Spiegel,

wie von Zauberhand. Auf einem großen, feuerroten Schild

war in wohlbekannten Lettern eines populären

Nachrichtenmagazins folgende Botschaft zu lesen: �Spiegel

Gucker wissen mehr!� Großen Dank diesem geheimen

Freund! Was kann uns jetzt noch passieren? Nun halten Sie

die FILMab! in der Hand. Urteilen Sie selbst, ist�s interessant?

Die erste ging wie warme Semmel weg - bemerkten wir bei

einem Auslegecheck.

Schicken sie uns Ihre Meinung über unsere Zeitung per SMS

(0179/ 503 65 90). Unter den Einsedungen verlosen wir

zwei Freikarten für jeweils zwei Personen für die

Abschlußveranstaltung. Viel Glück! [ca]

Spieglein, Spieglein an der Wand, wird FILMab! pünktlich fertig & interessant?

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I N H A L T 3

Caroline Arndt, Juliane Schirmann, Falko Fleischmann

Wismarsche Str. 126, 19055 Schwerin, Fon: (0179) 503 65 90, E-Mail: [email protected],

Homepage: filmab.jmmv.de

Jugendmedienverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., Budapester Str. 7, 18057 Rostock

Caroline Arndt

Caroline Arndt [ca] , Falko Fleischmann [ff], Erik Jalowy [ej], Anika Lampe [al], Alexander Masche

[am], Anne-Christin Mook [acm], Karen Obenauf [ko], Juliane Schirmann [js], Antje Witting [aw]

Andreas Mulsow [amu], Karen Obenauf

c/w Obertritendruck, Münzstr. 3, 19055 Schwerin

400 - 500

2 / 2003

3. Mai 1995

Leitung:

Kontakt:

Herausgeber:

V.i.S.d.P:

Redaktion:

Layout:

Belichtung & Druck:

Auflage:

Ausgabe:

Erste Ausgabe

Editorial

Inhalt / Impressum

Fest

Eröffnungsveranstaltung

Interview mit Hermann

Junghans

Schulumfrage zum

Kinoseminar

Forum Kino

Film

Spielfilm Wolfsburg

Spielfilm Wir

Kurzfilm 15 Jahre

Programm

2

3

4

6

10

12

13

14

15

16

IMP

RE

SS

UM

FILMab! unabhängige Seminarzeitung des JMMV zum FilmKunstFest

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4 F E S T

Foto

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18:30 Uhr, Capitol Schwerin. Der rote Teppich ist ausge-

rollt, die erste Ausgabe der FILMab! liegt bereit und

Kameras und Mikrofone begrüßen die gespannten Gäste im

Foyer. In wenigen Minuten startet die Eröffnungs-

veranstaltung des 13. FilmKunstFestes Schwerin.

Durch die Vorhalle schweben Stimmen von Regisseuren,

Schauspielern, Politikern und Gästen, die alle in Gespräche

vertieft auf den baldigen Beginn der Eröffnungsfeier warten.

Gegen 19:40 Uhr sind die Säle des Capitols brechend voll.

Wer keine Karten reserviert hat, kommt ab 19:20 Uhr nicht

mehr in das Capitol 1. Endlich beginnt das Programm. Es

kommen Studenten der Hochschule für Musik und Theater

Rostock auf die Bühne und performen für das Publikum

Peter Gabriel Song �Solsbury Hill�. Mit freudigen Gesichtern

verlassen sie die Bühne wieder. Auftakt geklappt.

Danach folgt die Begrüßungsrede von Festivalleiter Hasso

Hartmann. Im Zentrum des Festes stehen die Kurz- und

Spielfilmwettbewerbe.

Anschließend ergreift Schwerins Oberbürgermeister Clausen

das Wort. Für ihn ist das Festival inzwischen aus der

Landeshauptstadt nicht mehr wegzudenken. Besonders

begeistert ihn die familiäre, gemütliche Atmosphäre. Uns

auch. Denn gemütlich ist es hier wirklich. Und aufregend.

Die letzte Rede hält Prof. Dr. Metelmann, Landesminister für

Bildung, Wissenschaft und Kultur. Er spricht locker amüsant,

witzelt herum.

Nun ist es soweit: die Verleihung des Ehrenpreises beginnt.

Kunst muss sich einmischen

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F E S T 5

Regisseur Matti Geschonneck kommt nach vorne und

berichtet über seinen alten Kollegen. Mit dabei auch ein

Schauspielerwitz von diesem. Wenig später steht er auf der

Bühne: Mario Adorf. Unter tosendem Applaus und Standing

Ovations wird ihm der Preis des �Goldenen Ochsen� über-

reicht. Adorf zeigt sich gerührt und spricht erfreut über die

Auswahl der Filme und insbesondere darüber, wie sich die

Jugend auf dem Fest darstellt. Auch für eine kleine Scher-

zerei ist er sich nicht zu schade. Blitzlichtgewitter. Adorf ver-

lässt die Bühne. Unten erwarten ihn freudige Gratulanten

und eine Menge Händegeschüttel.

Der dritte und letzte Auftritt der �Gabriels�. Ein kurzer

Umbau und es heißt: FILM AB! Freydanks Kurzfilm �Dienst�

eröffnet den filmischen Teil des Abends. Anfängliches

Lachen bei skurrilen Morden verwundert uns sehr.

Es folgt die Claussen+Wöbke-Produktion �Lichter�, ein eher

bedrückender Film. Doch wir sind in Hochstimmung, denn

für Fragen zu den Filmen gibt es ein kurzes moderiertes

Filmgespräch mit Regisseuren, Produzent und den

Hauptdarstellern Armin Zarbock (�Dienst�) und Maria

Simon (�Lichter�).

Das Buffet auf dem Eröffnungsempfang ist spärlich. Deshalb

konzentrieren wir uns auf Gespräche mit anwesenden nam-

haften Gästen. Gerne wären wir noch länger geblieben,

aber schließlich muss auch dieser Artikel geschrieben wer-

den... [acm+al]

- Ein Bericht zur Eröffnungsveranstaltung

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6 F E S T

Das FilmKunstFest ist Kultur pur: Viele Menschen komm-

men nach Schwerin um dem bunten Leben aus Musik,

Kunst und Film beizuwohnen. Schnell vergisst man dabei,

dass es in Sachen Förderung kultureller Einrichtungen in

Schwerin auch nicht besser aussieht als anderswo.

Überall wird der berüchtigte Rotstift angesetzt, Schulden

über Schulden, kein Geld vorhanden. Das ist kein neuer

Schnack.

Kurzentschlossen packte ich Papier und Stift zusammen um

Hermann Junghans, unseren neuen Kultur-,Schul-,Jugend-

und Sportdezernenten für meine Fragen im Stadthaus zu

besuchen. Er gab mir 5 Minuten Zeit für die Fragen der

Jugend. Mehr nicht ohne Voranmeldung, no chance!

Für gnädige fünf Minuten durfte ich in einem seiner drei

gemütlichen Sessel versinken. Mehr Zeit für all meine Fragen

hätte er auf der Eröffnungsveranstaltung im Schleswig-

Holstein-Haus um drei. Passt ja auch viel besser als in diesem

Verwaltungsbunker....

Eine Stunde später: lässig sitzt mir der Anwalt aus Lübeck

auf einer Bank im grünen Garten gegenüber. Auf der

Sonnenseite. Kein Problem, die Sonnenbrille ist immer dabei.

Na dann man tau.

Es sieht nicht gut aus für die Jugendclubs der Stadt. 19 von

Hermann Junghans�Ich krieg�s hin� Interview mit

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F E S T 7

Dez

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mit

FILM

ab!

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)40 Clubs werden ab 2004 geschlossen. Die Angebote der

einzelnen Einrichtungen seien oft ähnlich, rechtfertigt sich

Junghans zur radikalen Dezimierung. �Die Jugendlichen,

denen Angebot a gestrichen wird, können ebenso gut in

Club b gehen.� Ein Jugendclub pro Stadtteil ist ausreichend.

Punkt. �Wir müssen alle Verzicht üben�. Das Kürzen, in

Diplomatenkreisen eher unter �Straffen� geläufig, Sparen

und Schließen hat erst dann ein Ende, wenn der Haushalt

konsolidiert ist, sich also die Finanzlage entspannt. Bei

einem städtischen Schuldenberg in dreistelliger

Millionenhöhe und bankrotten Land und Bund darf die

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8 F E S T

Jugend lange in die Warteschleife. Warten - das kann

Junghans nach Eigenaussage überhaupt nicht. Er gibt zu,

dass Ungeduld eine seiner persönlichen Schwächen ist.

Eigentlich nicht schlecht, denn �youth can`t wait�, too.

Womit wir ja mal eine Gemeinsamkeit hätten, der

Multidezernent und ich. Habe jedoch trotzdem einen leich-

ten Anflug von Zweifeln, ob er ganz schnell und ganz viel

für die Jugend hier bewegen will. Auf die Frage hin, ob er

den hohen Anforderungen seines Berufes gerecht werden

kann, meinte er leger: �Ich krieg`s hin!� Und Junghans will

es wirklich wissen: kürzt er doch den Etat für Jugendhilfe

mal schnell um 300.000 Euro. Das muss sein. �Aber lieber

jetzt beschränken als in ein paar Jahren gar nichts mehr

haben�, so die Devise des dreifachen Vaters.

Neben dem weiten Feld �Jugendhilfe� diskutierten wir im

Schleswig-Holstein-Haus auch über die Probleme derlei

Institutionen. Der Speicher, das Külzhaus, Forumkino und

Schleswig-Holstein-Haus: droht ihnen das kollektive Aus?

Nein, nein, beruhigte mich Junghans. �Kein Kulturinstitut in

Schwerin wird geschlossen.� Schwerin ist die

Kulturhauptstadt des Nordostens. Dies betonte er noch mal

ausdrücklich am Rednerpult.

Junghans will all seine Kraft daran setzen, nach Außen hin

Hermann JunghansInterview mit

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F E S T 9

öffentlichkeitswirksamer zu werden, Kultur anzubieten, die

überregional etwas bewirkt. Kultur für Schweriner ist nett,

aber Schwerin soll nicht nur Freizeitmöglichkeiten für

Schweriner bieten. Er fokussiert Wirtschaft und Tourismus

als die Chance für unsere Landeshauptstadt. �Wir müssen

sehen, das wir die Ziele die wir haben realistisch justieren�.

Aha. Im Klartext: Konsequentes Sparen für mindestens eine

Highlightveranstaltung pro Jahr für die national promoted

wird....Und Nena singt auf der Freilichtbühne für die 2500

obdachlosen Kids �irgendwie, irgendwo, irgendwann� wird

euer Jugendclub wieder geöffnet.

Alternative Jugendzentren wie das Dr.K., die junge Leute vor

Ort fördern wollen und sich nicht aus Prestigegründen

engagieren, haben es sehr schwer, zu überleben.

�Schwerin hat in Sachen Kultur einiges verschlafen. [...] In

den nächsten Jahren wird sich die Spreu vom Weizen trenn-

nen. Wir sehen zu, dass wir Weizen werden.�

Danke für das Gespräch, Herr Junghans.

Gedankenversunken schlendere ich zurück in die Redaktion.

Ich glaub ich ess `erst mal eine richtig dicke

Schwarzbrotstulle. [ju]

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1 0 F E S T

Im dreizehten Jahr des FilmKunstFestes wurde

wieder ein Kinoseminar auf die Beine gestellt.

Um die Erfolge der Vorjahre zu erreichen, musste

ein interessantes Thema gesucht und die Schulen

dafür interessiert werden.

Dieses Jahr hat das Kinoseminar das Motto �Terror

made in Germany�.

Für Frau Uffmann vom Herder-Gymnasium in

Schwerin hat das Thema eine rechtli-

che und soziale Komponente und ist

somit für den Sozialkundeunterricht

interessant. Auf der anderen Seite stellt

der Terror eine Problematik in aktueller,

sowie in historischer Hinsicht dar. So ist

dieses Randthema mit seinen vielen

Dimensionen auch im Geschichtsunter-

richt ein guter Aufhänger für außerge-

wöhnliche Stunden. Auch wenn hier in

den neuen Bundesländern weniger

Bezug in der Bevölkerung zum Thema

RAF besteht als in den alten.

�Aufgebauscht� war sogar der

Kommentar eines Lehrers.

Wir haben in einigen Gymnasien in

Schwerin und Pampow einmal nachge-

fragt inwieweit die Schulen mit dem

FilmKunstFest in Kontakt stehen. Die

Schulen wurden sowohl über das

Organisationsbüro informiert, aber auch

Kino

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?

1 1F E S T

vom Schulamt auf das Kinoseminar und das vorangegange-

ne Lehrerseminar aufmerksam gemacht. Der Direktor vom

Goethe-Gymnasium, Herr Dethloff, äußerte sich sehr aufge-

schlossen uns gegenüber. Seine Schule schickt die komplett-

ten elften Klassen zum Kinoseminar und plante dieses

Projekt schon frühzeitig ein. Außergewöhnlich war, dass das

FilmKunstFest früh ein Thema in der Lehrerkonferenz seiner

Schule gewesen ist. Im Gymnasium Pampow können leider

die Kinoseminare nicht genutzt werden - durch den engen

Klausurplan und die Abiturprüfungen, wie Frau Brettschnei-

der sehr bedauert. Auch sie hatte an einem angebotenen

Vorbereitungsseminar für Lehrer teilgenommen und war von

dem Angebot begeistert. Für das nächste Jahr sei die

Teilnahme aber schon geplant. Aus den Reihen des

Fridericianums wird eine elfte Klasse den Film �Die innere

Sicherheit� ansehen, der auch schon im Zuge des Festivals

2001 im Wettbewerb gezeigt wurde.

Sogar Stralsunder Schüler reisen an. �Die größte Beteiligung

kommt dieses Jahr aber aus dem Schweriner Umland�, so

Frau Wagner vom FilmKunstFest Büro, die für die

Organisation der Kinoseminare verantwortlich ist. Es werden

Schüler aus Wittenburg, Grabow, Neustadt-Glewe und

Neukloster erwartet. So wird die Besucherzahl des zum

dritten Mal durchgeführten Kinoseminars mindestens wie-

der die Zahl des Vorjahres erreichen.

Kino einfach einmal anders, denn die Filme laufen nicht nur

über die Leinwand, das Kinoseminar bietet im Anschluss

eine Podiumsdiskussion. Bei

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kei

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rob

lem

...

statt Schule

Baad

er

Das ist besonders in

Bezug auf den hohen

Anspruch, den die aus-

gewählten Filme an die

jungen Zuschauer stellen

wichtig. Also gilt wenig-

stens hier: �Kino statt

Schule!� [ej+ff]

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1 2 K U N S T

Über 12 Jahre gibt es das vom Mecklenburg-

Vorpommern Film e.V. geleitete Projekt Forum Kino. Seit

Ende letzen Jahres geht das Gerücht um, dass niemand

mehr an der Weiterführung interessiert ist. Dazu befrag-

ten wir Thorsten Jahn vom Film e.V. Zwar wurden in den

letzten Jahren Fördermittel immer weniger, doch das

Projekt war nie nur von diesem Geld abhängig und

wurde durch eigene Veranstaltungen mitfinanziert.

Tatsache ist, dass zum Ende des Jahres der Vertrag mit

dem Capitol ausgelaufen ist. Die vorher genutzten

Räume in der Röntgenstraße wurden aufgrund von

sicherheitstechnischen Mängeln geschlossen.

Die Reaktion der Schweriner auf die angebliche

Schließung bestärkte die Verantwortlichen, einen neuen

Saal für Filmvorführungen zu finden. So konnte niemals

von einer Schließung die Rede sein, es wird nur zwangs-

läufig eine Pause eingelegt.

Schon Monate vor Ende des Vertrages mit dem Capitol,

begann der Verein mit der Errichtung eines Kinosaals in

der ehemaligen Schelfschule. Noch wird allerdings am

Umbau der Aula in einen Kinosaal gefeilt, bei dem es

vor allem um die Verdunklung geht. In Zukunft will sich

auch der Verein "Kammerkino" bei der weiteren

Gestaltung der Projekte in der Schelfschule mit einbrin-

gen. Dort möchte die Volkshochschule noch weitere

Künstlerprojekte etablieren, eine neue Heimstätte für

kulturelles Engagement ist im Entstehen. [ej]

The Show will go on!Forum Kino vor Neustart

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F I L M 1 3

Nach einem Streit mit seiner

Freundin fährt Phillip

Wagner (Benno Fürmann) einen

Jungen an. Er stoppt und über-

legt. Mit den Gedanken bei sei-

ner Freundin fährt er weiter und

lässt den Jungen liegen. Er kann

seine Beziehung retten, jedoch

der Junge stirbt. Die Mutter

Laura (Nina Hoss) kommt mit

der Situation nicht zurecht und

versucht den Täter zu finden,

doch sie scheitert. Als Phillip

beobachtet, dass sich Laura von

einer Brücke stürzt, rettet er sie

und beginnt sich in den näch-

sten Tagen um sie zu kümmern.

Seine Beziehung geht darüber in

die Brüche und er will weg aus

Fernseh- oder

Kinofilm ?

SF: �WOLFSBURG�

Wolfsburg. Laura und Phillip sind zwar gegensätz-

lich positioniert, doch beide sind in einer ähnlich

aussichtslosen Lage und so verbindet sie bald

Liebe. Als sie bemerkt, wer er ist, beschließt sie zu

handeln.

Der Film hat zwar viele Ähnlichkeiten mit einem

Fernsehfilm, entspricht aber trotzdem nicht dem

normalen Samstagabendprogramm. Es gibt im Film

mehrere Stellen, an denen Teile der Dialoge abfla-

chen und vorraussehbar werden. Teilweise wirkt

die Handlung wenig überdacht und realitätsfern.

So erscheint die Szene, in der Phillip Laura einen

Job bei seinem Freund besorgt und dafür 30.000

Euro zahlt, unglaubwürdig. Dem entgegen stehen

die sehr genaue Darstellung der Charaktere und

die Tiefgründigkeit in �Wolfsburg�.

Der Film des Regisseurs Christian Petzold, der auch

�Die Innere Sicherheit� drehte, ist ein Streifen, auf

den weder die Bezeichnung Fernsehfilm noch

Kinofilm genau paßt. Genau diese Verbindung von

Unterhaltung und tiefgründigeren Ideen, scheint

das Erfolgsrezept des Filmes zu sein. [ej]

Szen

enfo

to a

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Wol

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rg�

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1 4 F I L M

Ihr Alltag ist von Chaos gekennzeichnet: Ständiges

Verschlafen, anhaltende Einsamkeit und etliche

Beziehungsprobleme. So liebt Judith Carsten, der aber

wiederum mit Pit anbändelt und Florian verliebt sich in

Petronella, die mit Till eine Beziehung führt. Im Laufe der Zeit

aber entwickeln die Freund enorm unterschiedliche

Vorstellungen vom Leben und entfremden sich immer mehr.

Für Micky, der in der Clique eine Aussenseiterrolle spielt und

die Situation innerhalb der Gruppe durch eine rosarote Brille

sieht, bricht damit ein Welt zusammen...

Der Film beginnt mit vielen kurzen Sequenzen, fast im

Minutentakt springt Martin Gypkens von einer Person zur

anderen. Die hohe Anzahl der dabei auftretenden Akteure

sorgt dabei für anfängliche Verwirrung. Nach und nach wer-

den die einzelnen Charaktere und ihre Handlungen immer

mehr miteinander verknüpft.

Ai, Ai, Tequila

Judith, Anke, Carsten,

Käthe, Micky, Pit, Florian,

Petronella, Andreas und

Roland. Sie alle leben in

Berlin.

Szen

enbi

ld �

Wir�

SF: �Wir�

�Wir� ist der zweite Spielfilm von

Regisseur Martin Gypkens, der auch das

Drehbuch dieses Filmes verfasste.

Treffsicher und genau beobachtet stellt er

die Schwierigkeiten von

Jungerwachsenen dar, die zwischen

Dauerparty und Ernst des Lebens

schwanken, und arbeitet ihre Träume und

unerfüllten Wünsche heraus. [acm]

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F I L M 1 5

Zwei Freundinnen betreten die Diskothek, aufgedonnert,

auf der Suche nach dem ultimativen Rave. Um das

Verlangen nach Ekstase zu befriedigen, konsumieren sie

Drogen, um Musik und Licht in sich verschmelzen zu lassen.

Die eine bleibt bei der gewöhnlichen Menge, die andere

probiert etwas Neues...

Anna Kuczynski war bis 2000 Regie-assistentin am

Münchner Theater. Die junge Regisseurin erschuf mit �15

Jahre� ein originelles und kritisches Werk über eine aktuelle

Problematik, die gerade bei Jugendlichen immer mehr ver-

harmlost wird. Vor allem mit seinem drastischen Ende dürfe

der Film auf den Kinoplätzen für Verblüffung sorgen.

Besonders durch die schnelle Kameraführung und die extre-

men Lichtverhältnisse lässt Kuczynski den Zuschauer am

Rausch des Konsumenten und dessen Folgen teilhaben.

[am]

Zurück aus demKosmos

Szen

enbi

ld �

15 J

ahre

KF: �15 Jahre�

Techno dröhnt in den Ohren,

gleißend rotes Neonlicht

strahlt durch den vernebelten

Szeneclub. Beklemmende Enge

auf der Tanzfläche, verschwitze

Körper, durchtrieben vom

Rhythmus der Beats.

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P R O G R A M M

Capitol 4

9.30 Uhr Kinoseminar - Die innere

Sicherheit

17.00 Uhr Wettbewerb - Sie haben Knut

Neulich 3

19.30 Wettbewerb - Wolfsburg

Hinter`m Spiegel

22.00 Uhr Wettbewerb - Mathilda

Einfach so bleiben

Capitol 5

9.00 Uhr Kinoseminar - Die bleierne Zeit

16.30 Mario Adorf - Die Reise nach

Wien

18.30 Uhr Länderreihe - Die Zeit bleibt stehen

21.00 Uhr Wettbewerb - Lichter

Dienst

Anderswo

20.00 Uhr Buchhandlung Weiland

�Das schöne an den Frauen, den

Männern und der Liebe�

24.00 Uhr Festivalzentrum �Der Wurm�

Filmtalk

Knut Elstermann im Gespräch mit Regisseuren

und Schauspielern des Spielfilwettbewerb

Capitol 1

9.00 Uhr Kinderkino - Karlsson

vom Dach

11.00 Uhr Kinderkino - Klette Ida

20.00 Uhr Mario Adorf

Nachts, wenn der Teufel

kam Anschließend

Gespräch mit

Mario Adorf

Capitol 2

15.30 Uhr Regiereihe

Iwans Kindheit

21.00 Uhr Dokfilmreihe

Premiere No Exit

Capitol 3

16.00 Uhr Länderreihe - I love

Budapest

18.00 Uhr Dokfilmreihe -

Baum Narren

20.00 Uhr NDR-Spezial

Preview Richard Tauber -

Die Herz ist mein Herz

22.15 Uhr Länderreihe -

Roter Psalm

08