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FLEISCHESLUST? Das Kundenmagazin der pronova BKK Ausgabe Herbst 2018

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FLEISCHESLUST?

Das Kundenmagazin der pronova BKK Ausgabe Herbst 2018

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AUS DEM INHALT

Impressum pronova profil, Magazin für Kundinnen und Kunden der pronova BKK

Redaktionsleitung: Marc Panke (ViSdP) Redaktion: Elke Becker, Nina Remor Text: Lutz Meyer Grafische Gestaltung: Thomas Ricker, Lorena Volkmer Druck: Weiss-Druck, Monschau

E-Mail: [email protected] Redaktionsanschrift: pronova BKK, Redaktion profil, Horst-Henning-Platz 1, 51373 Leverkusen

Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher Einwilligung der pronova BKK. Alle Rechte vorbehalten.

E-Mail [email protected] www.pronovabkk.deUnser Jugendportal www.proberaum.pronovabkk.deNewsletter www.pronovabkk.de/newsletter

Servicetelefon 0441 925138-4949Beratung in Englisch 0441 925138-4951 [email protected]

pronova BKK 67058 Ludwigshafen

Liebe Leserin, lieber Leser,

in dieser Ausgabe haben wir zwei Schwerpunktthemen gesetzt, die sicherlich polarisieren werden. Zu Beginn schauen wir auf den Fleischkonsum in Deutschland und gehen der Frage nach, welchen Unterschied man zwischen Discounter-Fleisch und den Waren des Metzgers feststellt. Zunächst ist dies sicherlich ein Unterschied im Portmonee. Danach aber auch bei Optik und Geschmack. Wir haben es getestet und nehmen Fleisch auch ernährungsphysiologisch unter die Lupe. Unser Ziel ist es, Ihnen möglichst umfassende Informationen zu liefern, sodass Sie selbst beurteilen können, ob Sie etwas an Ihrem Fleischkonsum ändern möchten.

Die Pflege von Angehörigen fordert Betroffenen viel ab. Sie stellen ihre eigenen Bedürfnisse zurück und widmen sich ihren Familienmitgliedern – oder auch Freunden und Bekannten. Vor dieser Leistung haben wir viel Respekt und wissen, wie wichtig diese Aufgabe ist. Was aber, wenn man zu dem Entschluss kommt, dass die Pflege der Angehörigen nicht vollumfänglich oder sogar gar nicht geleistet werden kann? Schulden wir diesen Dienst zum Beispiel unseren Eltern? Philosophen haben das Thema beleuchtet. Wenn man aber selbst vor der Herausforde-rung steht, muss diese Frage sehr individuell beantwortet werden. Wir möchten Sie dabei unterstützen und liefern Argumente dazu ab Seite 24.

Ihr Marc Panke, Redaktionsleitung

FLEISCH:Doch worauf sollte man achten beim Einkauf?

PFLEGE 1:Was schulden wir unseren Eltern?

AKTIVKOHLE:Kennt man, wenn man Magen-Darm hat. Aber als neuer Trend im Lebensmittelbereich? Darübersollten wir reden.

PFLEGE 2:Das tut gut: Entlastung für pflegende Angehörige - die Pflege-kasse der pronova BKK hilft.

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Bildnachweise – shutterstock: Titel: Cagkan Sayin I S. 3: hiv360, Halfpoint, mimagephotography I S. 4: Lisovskaya Natalia, MaraZe I S. 8: bigacis I S. 9: Evgeny Karandaev I S. 11: Dmytro Zinkevych, diamant24 I S. 12/13: Oleg Gekman I S. 16: Photographee.eu, stockfour I S. 17: LightField Studios I S. 18: Mila Supinskaya Glashchenko I S. 19: Dmitry Lobanov I S. 20/21: hiv360 I S. 22/23: kenary820, sebra I S. 24: Halfpoint I S. 26, 27, 29: Halfpoint S. 30/31: mimagephotograph I Rückseite: Africa Studio I pronova BKK: S. 2, S. 4 Mitte, S. 5-7, S. 15, S. 31 Grafik

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GRIPPE:Neuer Vierfachimpfstoff schützt besser - die pronova BKK übernimmt die Kosten.

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Da wir in unseren Reihen mit Marc Müller einen waschechten „Rhein-land Grillmeister“ haben, richteten wir uns an ihn mit der Bitte, uns etwas über das Grillen zu verraten. Marc Müller und Sandra Hambloch-Dick, Ernährungsexpertin der pronova BKK, möchten zunächst wissen, wie sich Discounterware von dem Fleisch unterscheidet, das man beim Metzger seines Vertrauens erwirbt.

Ins Rennen geschickt werden je ein Rumpsteak und je ein Hähnchen-brustfilet. Marc Müller erkennt die Unterschiede auf den ersten Blick: „Das Rumpsteak vom Metzger ist dunkler in der Farbe, was darauf hindeutet, dass es länger abgehangen und besser gereift ist. Es hat zudem eine feingliedrigere Marmorierung und auch einen deutlich ausgeprägteren Fettrand. Fett aber ist ein wichtiger Geschmacksträger und keinesfalls Abfall.“ Sandra Hambloch-Dick ergänzt: „Tierische Fette wurden lange Zeit geradezu als ungesund verteufelt. Heute weiß man, dass sie – in Maßen genossen – für die menschliche Ernährung eine wichtige Rolle spielen. Auch Fleisch hat ungesättigte Fettsäuren.“

Die Ernährungsexpertin bezeichnet sich selbst als Flexitarierin. Das bedeutet: Man verzichtet nicht auf tierische Produkte, konsumiert sie jedoch nur in Maßen – und man achtet sehr auf Qualität und Hinter-grund. Auch beim Hähnchenfilet springen die Unterschiede sofort ins Auge: „Das kleinere Discounterfilet lässt auf den ersten Blick erkennen, dass das Tier nicht lange zu leben hatte. Die Farbe wirkt etwas fade. Das deutlich rosigere und größere Hähnchenbrustfilet aus regionaler Erzeugung stammt aus Freilandhaltung – das Tier hatte Zeit, auf natürliche Weise zu wachsen“, stellt Sandra Hambloch-Dick fest.

Marc Müller gibt während der Zubereitung noch einige wichtige Tipps: „Kaufen Sie keine fertig marinierte Ware. Wenn Sie selbst wür-zen, können Sie den Geschmack viel besser aussteuern. Das Fleisch sollte, wenn es auf den Grill kommt, Raumtemperatur haben – min-destens eine halbe Stunde vor dem Grillen aus dem Kühlschrank nehmen. Ich pinsele das Fleisch mit einer Flüssigsalzlösung ein, der

ich etwas Pfeffer beigebe. Flüssigsalzlösung dringt besser ein als Salz aus der Streudose. Ich brate das Fleisch von beiden Seiten je zwei Minuten scharf an – und zwar dort, wo der Grill die volle Hitze bringt. 300 bis 330 Grad sollten es schon sein. Danach schiebe ich das Fleisch in eine kühlere Zone des Grillrosts und warte, bis eine Kerntemperatur von 55 Grad erreicht ist. Das Steak wäre dann medium rare.“

Bilde Dir selbst ein Urteil!

Für viele Menschen ist Fleisch unverzichtbar. Für andere ist Fleisch etwas, um das man am besten einen großen Bogen macht – aus gesundheitlichen, ethischen oder ökologischen Gründen. Anlass genug für die pronova BKK, das Thema Fleisch einmal gründlich und möglichst objektiv zu beleuchten. Unsere Informationen richten sich vor allem an diejenigen, die gern Fleisch essen. Und sie verstehen sich als Anregung, wie man bewusster mit diesem Nahrungsmittel umgehen könnte. Wir beginnen mit einem Selbstversuch in Sachen Grillen.

DISCOUNTER METZGER

Und wie lautet das Expertenurteil nach dem Grillen? 3

Der Preisunterschied beim Rumpsteak: Beim Testeinkauf ist die Discounterware mit 2,40 € pro 100 g deutlich günstiger als die Ware vom Metzger, der bei unserem Testkauf 3,41 € pro 100 g verlangt. Vorteil beim Metzgerstück: Man kann sich die gewünschte Größe zuschneiden lassen. Discounterware ist genormt verpackt.

GRILL GUT!

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DIE UNTERSCHIEDE NACH DEM GRILLEN

Das Rumpsteak vom Discounter erweist sich beim Anschneiden als etwas fester – es muss mehr Druck ausgeübt werden, das Fleisch ist auch trockener im Geschmack. Das Fleisch vom regionalen Metzger ist zarter und saftiger. Beim Hähnchenfilet fällt der Un-terschied etwas geringer aus, ist aber auch hier präsent. Sandra Hambloch-Dick, Ernährungsexpertin der pronova BKK, betont: „Wichtig sind natürlich auch die Unterschiede, die man nicht sehen kann: Woher stammt das Tier, wie wurde es gehalten? Wie wurde es ernährt? Hatte es Auslauf oder stammt es aus Stall-haltung? All das sollte beim Kauf ebenfalls eine Rolle spielen.“

Marc Müller:

„Discounterware ist nicht schlecht. Aber sie ist eben doch weniger gut. Das Fleisch aus regionaler Erzeugung überzeugt mich durch das erstklassige Aroma – das Rumpsteak schmeckt nach Rind, das Hähnchenfilet nach Hähnchen. Ich empfehle den Metzger um die Ecke – es zahlt sich einfach aus!“

Sandra Hambloch-Dick:

„Wenn Fleisch, empfehle ich die regional erzeugte Qualität vom Metzger des Vertrauens. Man investiert etwas mehr, bekommt aber auch mehr! Auch der Hintergrund – Weidetierhaltung und Freilandhaltung – spricht für das Fleisch vom handwerklich arbeitenden Metzger. Geschmacklich bin ich ebenfalls ganz beim regional erzeugten Fleisch.“

Eduardo Aragón Moreno:

„Sowohl beim Rind als auch beim Huhn ist der Geschmacksunterschied deutlich – beim Huhn fast noch deutlicher. Das Fleisch ist saftiger, zarter, aromati-scher. Beim Rind fiel mir auf, dass das Stück vom Discounter im Vergleich geradezu zäh ist, während die Metzgerware auf der Zunge zergeht. Neben der Fleischqualität kommt es natürlich auch auf die richtige Zubereitung an! Und die ist hier perfekt.“

Björn Heiner:

„Der Unterschied im Preis ist gerechtfertigt. Vor allem beim Hähnchen fällt der deutlich intensivere Geschmack auf. Beide Fleischsorten vom Metzger riechen auch aromatischer und sind zarter. Der höhere Preis geht hier in Ordnung. Vielleicht künftig lieber seltener Fleisch, dafür aber die bessere Qualität.“

Marc Müller

Eduardo Aragón Moreno Björn Heiner

Sandra Hambloch-Dick

DAS EXPERTENURTEIL

Neben Sandra Hambloch-Dick beteiligten sich auch Eduardo Aragón Moreno und Björn Heiner als Testesser. Der aus Mexiko stammende Eduardo Aragón Moreno ist Kunde der pronova BKK und bekennender Fleischliebhaber. Björn Heiner ist Mitarbeiter der pronova BKK und sieht als Familienvater das Ganze durchaus auch unter preislichen Aspekten. Hier ihre Urteile:

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pronovabkk.de/kochvideos

Im nächsten Schritt gehen wir von der Praxis zur Theorie über. Wir fragen uns, welche Rolle Fleisch für unsere Ernährung spielt. Und wir wagen einen Blick in die Zukunft.

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ERNÄHRUNGSPHYSIOLOGISCH BETRACHTET

Rund 60 kg Fleisch isst jeder Deutsche pro Jahr. Doch mal gilt Fleisch als hochgradig krebserregend, dann wieder als durchaus gesund. Und während die einen ihr Steak lieben, propagieren die anderen eine fleischlose Ernährung. Und was leistet Fleisch eigentlich genau für unsere Ernährung?

DAS STECKT DRIN

Eisen, Zink, Selen, Vitamin B12, hochwertiges Eiweiß und viele weitere wichtige Mikronährstoffe in gut verwertbarer Form liefert Fleisch von Rind, Schwein und Geflügel. Letzteres ist insgesamt allerdings etwas ärmer an Nährstoffen.

Die Art der Fütterung entscheidet maßgeblich über die Qualität: Fleisch von Weidetieren enthält bis zu 50 % mehr herzgesunde Omega-3-Fettsäuren als solches aus industrieller Tierhaltung und ist weniger häufig mit Keimen und Rückständen von Antibiotika belastet.

FLEISCHZUBEREITUNGEN MIT NEBENWIRKUNGEN

Immer wieder wird der Konsum von rotem Fleisch mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs in Verbindung gebracht. Doch der genaue Nach-weis des Wirkungszusammenhangs bleibt schwierig. Fest steht aller-dings, dass besonders ein hoher Verzehr von Fleischzubereitungen und Wurstwaren bedenklich ist. Wurstwaren enthalten außerdem viele zweifelhafte Hilfs- und Zusatzstoffe, darunter als mögliche Allergie-auslöser Gluten, Lactose oder verschiedene Geschmacksverstärker, Dickmacher wie Zucker oder auch Substanzen, die – wie Nitritpökel-salz – als krebserregend gelten. Die oft ebenfalls enthaltenen Phos-phate werden als nieren- und gefäßschädigend eingestuft und begünstigen Osteoporose.

Durch falsche Zubereitung, besonders beim Grillen, kann Fleisch aller-dings auch zu einem Risiko für die Gesundheit werden: Krebserregen-de Stoffe entstehen beim Grillen von Gepökeltem wie Kassler, Fleisch-wurst oder Wiener Würstchen, an schwarz gegrilltem Fleisch und wenn Fett aus dem Fleisch oder Marinaden in die heiße Glut tropfen und dabei Rauch aufsteigt.

Und wie immer macht auch beim Fleisch die Dosis das Gift. Am besten pro Woche nicht mehr als 500 bis 600 Gramm Fleisch genießen und dabei naturbelassenes und qualitativ hochwertiges Fleisch bevor- zugen.

Worauf sollte ich beim Kauf von Fleisch achten?

Gutes Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung hat leider auch seinen Preis. Nicht jeder kann sich zertifiziertes Biofleisch leisten. Einfach mal bei kleineren Erzeugern in der Region schauen, verschiedene Höfe besuchen und dabei nach Möglichkeit das Fleisch direkt vor Ort einkaufen.

Lieber weniger häufig Fleisch essen, dann aber auf beste Qualität achten – wie man sie oft bei kleineren, handwerklich arbeitenden Betrieben findet, die wissen, wie die Tiere aufgewachsen sind.

Abgepacktes Fleisch ist oft günstiger als Thekenware und sieht zudem meist super frisch aus. Beim Verpacken unter sogenannter Schutzatmosphäre wird häufig ein Gasgemisch mit sehr hohem Sauerstoffanteil verwendet. Dadurch bleibt das Fleisch zwar optisch längere Zeit in Topform, dennoch kann es nach einigen Tagen gefährliche Bakterien in erhöhter Konzentration enthalten. Es sollte daher immer komplett durchgegart werden!

Marmoriertes Fleisch, also solches, das von Fettadern durchzogen ist, schmeckt besser als sehr mageres Fleisch. Fleisch sollte niemals schmierig aussehen oder süßlich-faulig riechen.

Statt fertig mariniertes Fleisch zu kaufen, frisches Fleisch besser selbst einlegen. Da hat man auch gleich die Zutaten der Gewürzmischung unter Kontrolle und vermeidet unerwünschte Zusatzstoffe (künstliche Aromen etc.).

Nicht immer nur auf Schnitzel und Filet setzen. In letzter Zeit entdecken Spitzenköche vergessene Teile vom Tier neu wie z. B. Innereien. Bei der Verwendung des ganzes Tieres müssen insgesamt weniger Tiere geschlachtet werden, um den Fleischbedarf zu decken.

Beim Einkauf darauf achten, dass die Kühlkette nicht zu lange unterbrochen ist. Hackfleisch ist besonders anfällig für eine erhöhte Keimzahl, am besten immer am Tag des Einkaufs verbrauchen.

Tiefgefrorenes Fleisch schonend auftauen, etwa über Nacht im Kühlschrank. Die Auftauflüssigkeit immer weggießen, Fleisch abwaschen und schnell verarbeiten.

pronovabkk.de/fleischMehr zum Thema Fleischqualität:

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Nutztiere nach Plan sollen gesund sein und hohe Erträge bringen. Doch damit einher gehen kaum kalkulierbare Risiken. Eine angezüch-tete Resistenz gegen bestimmte Erreger kann gleichbedeutend sein mit einer erhöhten Anfälligkeit für andere Erkrankungen. Und Tiere, die selbst nicht erkranken, können Überträger von Erregern sein. Frei-gesetzte gentechnisch veränderte Tiere mischen sich unkontrolliert mit natürlichen Populationen – mit bisher unbekannten Risiken. Und schon bei der Erforschung möglicher Veränderungen im Erbgut kommt es immer wieder zu unvorhergesehenen Krankheiten – mit erheblichen Tierverlusten.

Zu den unerwünschten Nebenwirkungen gehören Fälle von Gelenk-schäden, Veränderungen an der Milch bis hin zur Ungenießbarkeit, Verhaltensänderungen, Missbildungen und Totgeburten, Schäden an den inneren Organen, Unfruchtbarkeit und nicht erkannte Ausschei-dungen von Krankheitserregern. Risiken lassen sich kaum kontrollie-ren geschweige denn ausschließen. Zwar sind in den USA bereits gentechnisch veränderte Lachse als Lebensmittel zugelassen, in Euro-

pa gibt es aber noch keine derartigen Zulassungen für von Menschen-hand geplante Tiere. Die Akzeptanz vieler Verbraucher ist ohnehin eher gering.

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Werden wir überhaupt noch Fleisch essen oder ist unsere Zukunft fleischlos? Sicher scheint zu sein, dass die bislang praktizierte Massentierhaltung immer mehr infrage gestellt werden wird. Das sogenannte Laborfleisch könnte ein Weg sein, um Fleisch ohne Tierhaltung zu erzeugen. Gentechnische Ansätze hingegen versuchen lediglich, die Massentierhaltung zu optimieren, und stellen deshalb keinen geeigneten Lösungsansatz dar.

HOHE ERWARTUNGEN

An die Erzeugung von Laborfleisch im großen Stil knüpfen sich hohe Erwartungen. Sogar Tierrechtsorganisationen wie PETA sehen hier großes Potenzial zur Lösung vieler anstehender Probleme: Laborfleisch macht Schluss mit dem Leiden unzähliger Tiere, die eingepfercht sind auf engstem Raum, lange Transporte überstehen müssen und oft qualvoll geschlachtet werden. Gleichzeitig wird der Fleischverzehr si-cherer, denn Laborfleisch wird in keimfreier Atmosphäre hergestellt, eine Infektion mit Salmonellen, Vogelgrippe oder BSE ist praktisch ausgeschlossen. Die Abholzung von Wäldern für Weideland und zur Erzeugung von Tierfutter wird endlich gestoppt. Auch werden deutlich weniger fossile Brennstoffe verbraucht, die Emission von Kohlendi-oxid, Methan und Stickoxiden reduziert sich erheblich. Ambitionierte Forscher wollen erreichen, dass jeder zu Hause sein eigenes Fleisch nach Bedarf herstellen kann. Dem Wegwerfen von Lebensmitteln wird so bis zu einem gewissen Grad Einhalt geboten. Sogar das Welternäh-rungsproblem könnte man durch den Verzicht auf intensive Tierhal-tung in den Griff bekommen, denn für ein Kilo Fleisch werden in der Tierhaltung zehn Kilo Getreide verfüttert. Das durch den Verzicht auf Nutztierhaltung eingesparte Getreide könnte das Leiden zahlloser hungernder Menschen lindern.

AUF DEM BODEN DER TATSACHEN

Das alles klingt einfach, ist es jedoch nicht. Zwar fiel der Produktions-preis für Laborfleisch von schwindelerregenden 250.000 Euro pro Burger im Jahr 2013 auf nur noch zehn Euro im Jahr 2017, doch in anderen Punkten hat Ernüchterung die anfängliche Euphorie abgelöst. So könnte der Energieverbrauch der Bioreaktoren, in denen das Fleisch in großem Stil erzeugt werden soll, den der industriellen Tierhaltung sogar noch übersteigen.

Sehr problematisch ist das für das Faserwachstum benötigte Kälberse-rum: Das Blut hierfür stammt aus dem Herzen ungeborener Kälber, die die Prozedur der Blutentnahme nicht überleben. In Deutschland ist das Schlachten trächtiger Tiere im letzten Drittel der Schwangerschaft inzwischen verboten. Forscher suchen fieberhaft nach Alternativen auf der Basis von Algen oder Bakterien. In den Startlöchern steht auch die Entwicklung von Burgern, die von denen aus Fleisch optisch und geschmacklich kaum zu unterscheiden sind, jedoch ausschließlich auf pflanzlichem Eiweiß basieren. Durch den Zusatz von ausgesuchten Fetten, Vitaminen und dem sogenannten Hämprotein entsteht ein Pflanzenfleisch, das erstmals 2016 in einem Restaurant in New York serviert wurde. Doch nicht jeder hat Lust auf Laborfleisch. Unklar sind bislang die gesundheitlichen Auswirkungen des Kunstfleisches. Schließlich bestimmt auch die Art des Futters die Qualität des Flei-sches. Doch letztlich bleibt die Hoffnung auf einen Durchbruch der Ernährunsgforschung in der Zukunft bestehen.

Fazit: Momentan ist geschmacksechtes, aber künstlich herge-stelltes Fleisch noch Zukunftsmusik. Eines steht jedoch fest: Für unser Weltklima birgt „Laborfleisch“ enorme Möglichkeiten. Denn zumindest in der Theorie schont es Ressourcen wie Wasser, Energie und Flächen für Weideland bzw. Futteranbau.

Bis es soweit ist, können wir durch unser Verhalten auf jeden Fall positive Akzente setzen. Ein maßvoller und bewusster Umgang mit dem Lebensmittel, bei dem auf Herkunft und Haltung geachtet wird, ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch für die eigene Gesundheit.

Man nehme: Muskelstammzellen einer lebenden Kuh, aus denen in einem Nährmedium aus Zucker, Aminosäuren, Vitaminen und Mineralstoffen Muskelzellen gebildet werden. Die dafür nötigen Wachstumsfaktoren stammen aus dem Blut ungeborener Kälber. Innerhalb weniger Wochen wachsen die Zellen zu Fleischfasern zusammen, etwa 20.000 solcher Fasern ergeben einen Burger.

Auch Hähnchen- und Entenfleisch sollen langfristig aus Zellkulturen erzeugt werden können. Die Forschungen zur Produktion von Laborfleisch, auch „In-vitro-Fleisch“, „cultured meat“ oder „clean meat“ genannt, laufen auf Hochtouren. Schließlich erhofft man sich, damit wertvolle Ressourcen wie Wasser, Energie und Flächen für Weideland oder Futteranbau zu schonen.

LABORFLEISCH?

GENTECHNIK?Mehr Muskelmasse, weniger Euterinfektionen, mehr Widerstandskraft gegen Krankheiten, weniger allergieauslösende Substanzen in der Milch, Kühe ohne Hörner, längere Haare bei Kaschmirziegen: Wunschträume oder mithilfe von gentechnischen Veränderungen an Nutztieren bald kein Problem mehr?

Das Steak aus dem 3D-Drucker? Wohl eher Zukunftsmusik!

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Urlaub war gerade erst? Trotzdem große Lust, mal woanders zu sein? Dann unternehmen Sie eine Fantasiereise! Sie können jederzeit starten!

Suchen Sie einen ruhigen Ort auf, schalten Sie Ihr Smartphone und andere Störfakto-ren aus, machen Sie es sich bequem, legen Sie sich hin, schließen Sie die Augen und entspannen Sie sich – Muskel für Muskel, von den Füßen bis zu den Schultern. Achten Sie auf Ihren Atem, der immer tiefer und ruhiger wird. Wo wären Sie jetzt gern? In den Bergen? Am Meer? Allein? Mit anderen Menschen?

Stellen Sie sich das entsprechende Szenario möglichst intensiv vor – auf allen sinnlichen Ebenen. Sie hören Wellenschlag, atmen salzige Luft, spüren Windhauch auf der Haut.

Vielleicht unternehmen Sie im Geist einen kleinen Gang am Wasser, sehen das Mondlicht auf den Wellen glitzern. Nehmen Sie alles in sich auf. Was spüren Sie, was erleben Sie?

Wenn Sie nach ein paar Minuten wieder in die Wirklichkeit zurückkehren, werden Sie sich ausgeruht fühlen wie nach einem Kurztrip ans Meer. Nur ganz ohne Rückreisestau auf der Autobahn.

AUSZEIT JETZT

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Die pronova BKK sieht sich von jeher als Kümmerer: Das betrifft nicht nur die Fürsorge im Alltag gegenüber den Versicherten. Es bedeutet auch, dass die Krankenkasse die politischen Rahmenbedingungen für das Gesundheitswesen aktiv mitgestaltet. Aus diesem Grund engagiert sich die pronova BKK bei der Reformie-rung des umstrittenen Morbi-RSA.

So trafen sich jüngst pronova BKK Vorstand Lutz Kaiser und Erwin Rüddel zum Gespräch. Der Bonner Dip-lom-Betriebswirt und ehemalige Leiter einer Senioreneinrichtung ist seit Januar 2018 Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit im Deutschen Bundestag – und genau deshalb ein wichtiger Gesprächspartner für die pronova BKK. Gegenstand des Treffens war die ungerechte Verteilung der Gelder aus dem Gesund-heitsfonds, der sogenannte Morbi-RSA („Morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich“).

Versicherte zahlen – zusätzlich zum allgemeinen Beitragssatz – einen individuellen Zusatzbeitrag an ihre Kasse. Über den Morbi-RSA müssen einige Kassen einen Teil der Zusatzbeiträge an andere Kassen abgeben, die ihre eigenen Beiträge durch diese Bezuschussung wiederum niedrig halten können. Das ursprüngliche Ziel der Umverteilung aus dem Gesundheitsfonds war es, die Beiträge dorthin zu leiten, wo sie für die Ver-sorgung gebraucht werden. Das heutige System führt aber in erster Linie dazu, dass einzelne Kassen immer weiter Vermögen anhäufen, während gleichzeitig andere Wettbewerbsteilnehmer nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können.

Die Umverteilungen im Hintergrund sind ein Umstand, der in erster Linie zu Lasten der Krankenkassen geht. Die Versicherten werden insofern benachteiligt, als sie über die Zusatzbeiträge andere Krankenkassen mitfi-nanzieren. Die pronova BKK schafft es nur durch große Anstrengungen, ihre Verwaltung schmal zu halten und einen hervorragenden Service für ihre Versicherten anzubieten.

Es ist daher Zeit, den Morbi-RSA zu überarbeiten. Nur so erhalten wir eine ausgeglichene Finanzierung des Gesundheitssystems, die einfach, transparent und manipulationssicher ist – und am Ende der gesamten Solidargemeinschaft zugutekommt. Die pronova BKK bleibt für Sie am Ball.

Stellung zu aktuellen gesundheitspolitischen Themen beziehen wir regelmäßig im pronova BKK Politikbrief.

Nähere Informationen, auch zum Thema Morbi-RSA, finden Sie unter

GESUNDHEITSPOLITIK: NOTWENDIGE REFORMEN

Damit die Solidargemeinschaft wieder solidarisch ist

pronovabkk.de/politikbrief

Herr Kaiser, was genau sollte der Morbi-RSA ursprünglich bewirken?Kurz gesagt, wurde der Morbi-RSA eingeführt, um den Kassenwettbe-werb gerechter zu gestalten und die Effizienz und Qualität der Versor-gung der Versicherten zu verbessern. All dies, ohne den solidarischen Charakter der gesetzlichen Krankenversicherung zu beeinträchtigen.

Wird der Morbi-RSA aus Ihrer Sicht diesen Zielen gerecht?Nein, das zeigt sich sehr klar an den ungerecht verteilten Zuweisun-gen. Dieses Instrument muss von Seiten der Politik zügig und deutlich nachgebessert werden.

Können Sie die wichtigsten Kritikpunkte am derzeitigenFinanzierungssystem nennen?Sehr gerne: Erstens bekommen rund zehn Prozent des Zusatzbeitra-ges, den die pronova BKK von ihren Mitgliedern erhebt, nicht wir, sondern andere Kassen, ohne dass diese einen Bedarf hierfür haben. Diese unsinnige Subventionierung günstiger Zusatzbeiträge bei ande-ren Kassen durch Beitragszahlungen unserer Mitglieder muss beendet werden. Zweitens basieren unsere Krankengeldzahlungen an arbeits-unfähige Mitglieder auf deren Gehaltsstrukturen. Aus dem Gesund-heitsfonds bekommen wir aber deutlich niedrigere Zuweisungen er-stattet. Auch diese Differenz müssen wir über den Zusatzbeitrag aus-gleichen. Und drittens ist die Aufsichtspraxis in Bund und Ländern sehr unterschiedlich, wodurch oftmals die Krankenkassen unter Aufsichtdes Bundesversicherungsamtes – wie die meisten Betriebskranken-kassen – schlechter behandelt werden.

Welche Folgen hat das?Ein wichtiger Punkt ist, dass es zu einer ungerechten Spreizung der Deckungsbeiträge kommt. So erhalten insbesondere die AllgemeinenOrtskrankenkassen (AOK) seit Jahren mehr Geld aus dem Risikostruk-turausgleich, als sie zur Deckung der Leistungsausgaben für ihre Ver-sicherten benötigen. Damit kann die AOK ihre Finanzreserven ausbau-en, während es anderen Wettbewerbsteilnehmern an Geldern fehlt. Diese Differenzen werden sich in den nächsten Jahren noch verstär-ken, wenn die Politik hier nicht schnellstens korrigierend eingreift.

Und inwiefern betrifft das die Versicherten?Die Versicherten werden insofern benachteiligt, als die finanziellen Mittel für die Versorgung ihrer Kasse zunächst nicht ausreichend zur Verfügung stehen und dafür Zusatzbeiträge erhoben werden. Diese Zusatzbeiträge finanzieren dann aber nochmal andere Krankenkassen mit. Wir schaffen es durch große Anstrengungen, unsere Verwaltung schmal zu halten und einen hervorragenden Service für unsere Versi-cherten anzubieten. Im Prinzip werden wir dafür auch noch bestraft. Diese Ungerechtigkeit muss aufhören.

Was sind die wichtigsten drei Änderungen, die man amMorbi-RSA durchführen müsste, um die genannten Problemeauszuräumen?Wir müssen durch eine Änderung der Zuweisungsströme zu einer ge-rechteren Finanzierung kommen. Hier sollte der Einkommensaus-gleich beim Zusatzbeitrag gestrichen oder zumindest auf die Höhe des durchschnittlichen Zusatzbeitrages beschränkt werden. Zusätzlich sollte berücksichtigt werden, dass viele BKK-Mitglieder in hochspezia-lisierten Facharbeiterberufen tätig sind und mit ihren Gehältern einen Anspruch auf höheres Krankengeld haben, als über die GKV-Durch-schnittszuweisung beim Krankengeld den Kassen zugewiesen wird. Und schließlich sollte die Aufsichtspraxis zwischen Bund und Ländern vereinheitlicht werden.

INTERVIEW MIT VORSTAND LUTZ KAISER

„Der Morbi-RSA führt bei Krankenkassen zu unfairen Wettbewerbsbedingungenˮ

Was soll der Morbi-RSA bewirken und inwieweit wird er seinen Aufgaben wirklich gerecht?

Lutz Kaiser, Vorstand der pronova BKK, über die Schwachstellen des Morbi-RSA und Lösungsansätze zur Verbesserung.

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NICHT OHNE PROSTATIONÄR!Ins Krankenhaus?

Der Weg ins Krankenhaus ist mitunter kürzer, als man denkt. Ob Unfall oder plötzliche Erkran-kung – Gründe für einen stationären Aufenthalt gibt es viele. Ziel ist es natürlich, möglichst schnell wieder gesund zu werden. Einer der wichtigsten Faktoren für die Gesundung ist das persönliche Wohlbefinden.

Maria E. war das letzte Mal vor fünf Jahren im Krankenhaus. Die Erfahrungen, die sie dort gemacht hat, waren durchwachsen. Vor allem die Unruhe im Dreibettzimmer hat sie gestört: „Da war ein ständiges Kommen und Gehen. Und wenn gerade mal nichts weiter war, lief der Fernseher oder im Nebenbett wurde eifrig telefoniert. Und nachts schnarchten beide Bettnachbarinnen um die Wette. Zum Gesund-werden brauche ich vor allem eins: Ruhe.“ Doch genau daran fehlte es.

Kaum war sie entlassen, tat Maria E. deshalb das einzig Richtige: Sie schloss ProStationär ab. Ein- oder Zweibettzimmer und privatärztliche Behandlung gehören ebenso zu den Leistungen wie die schnelle und kostenlose Unterstützung bei der Suche nach Fachärzten und Spezialisten in der Nähe sowie bei Fragen zum Krankheitsbild und richtiger Therapieform. Und noch etwas weiß Maria E. als Mutter sehr zu schätzen: Erkrankt eines ihrer versicherten Kinder, werden sie oder ihr Mann kostenlos mit aufgenommen – inklusive Verpflegung.

ProStationär ist die private Zusatzversicherung exklusiv für Versicherte der pronova BKK.

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(beispielhafter monatl. Beitrag)

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TOP! UNSERE NEUEN ONLINE-SE RVICES FÜR SIESie haben Fragen zu Diagnose, Behandlung oder Laborwerten oder

wünschen ganz einfach zusätzlichen medizinischen Rat? Alternativ zu unserer Gesundheitsberatung per Telefon bieten wir Ihnen ab sofort einen neuen starken Service: Ihre Fragen können Sie von Montag bis Freitag jeweils von 8.00 bis 20.00 Uhr auch im Videochat klären. Ihnen gegenüber sitzen 60 Fachärzte aus über 30 Fachdisziplinen.

Und so funktioniert es: Auf unserer Internetseite haben Sie die Möglich-keit, Ihren Wunschtermin für eine Videoberatung anzugeben. Zur Anfor-derung des Wunschtermins melden Sie sich mit Ihren persönlichen Daten an.

Innerhalb von 30 Minuten nach Eingang erhalten Sie eine Bestätigungs-mail mit dem genauen Beratungstermin und der Uhrzeit des Videoge-sprächs. Zu der angegebenen Uhrzeit +/- 15 Minuten wählen Sie sich sodann mithilfe Ihrer Versicherungsnummer in das Videosystem ein und werden dann von dem beratenden Arzt/der beratenden Ärztin aufgeru-fen.

Die pronova BKK übernimmt für Sie die Kosten der Beratung.

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Die pronova BKK ermöglicht es Ihnen in Kürze, die Vivy-App des gleichnamigen deutschen Unternehmens zu nutzen. Die Kosten der Nutzung übernehmen selbstverständlich wir für Sie. Die pronova BKK hat keinen Zugriff auf Ihre Daten.

Die App dient dem sicheren Austausch von Krankenunterlagen: Labor-werte, Impfstatus, Befunde, Röntgenbilder oder Notfalldaten können von der Arztpraxis an das Vivy-System übermittelt werden. Was über-mittelt wird, entscheiden Sie selbst – die Teilnahme wird freiwillig und für Sie kostenlos sein.

Bei Arztwechsel oder Krankenhausaufenthalt kann die digitale Patien-tenakte einfach und komplikationslos mitgenommen werden. Vivy hilft auch, Mehrfachbehandlungen zu reduzieren und Medikamenten-Unverträglichkeiten leichter zu erkennen. Die App ist TÜV-zertifiziert, der Datenschutz ist gewährleistet.

Ausführlich erklärt wird Vivy in einem Video:

Vivy – die digitale Patienten- akte für Ihr Smartphone

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NÄHRSTOFFKILLER AKTIVKOHLE

AKTIVKOHLE MIT FRAGEZEICHENEin an sich vitalstoffreicher Smoothie, der mit Kohle versetzt wird, büßt da-durch erheblich an Nährstoffen ein. Und wer regelmäßig und oft schwarze Lebensmittel konsumiert, riskiert sogar einen Mangel an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Auch Verstopfungen können auftreten, zumal dann, wenn nicht ausreichend getrunken wird.

Immer wieder wird Aktivkohle als wahres Detoxmittel angepriesen, das auf ganz einfache Weise Giftstoffe aus dem Körper leitet. Auch eine unreine Haut soll von Kosmetikprodukten mit Kohle profitieren und ein Anti-Aging-Effekt gilt bei vielen als ausgemacht. Andere schwören darauf, dass fettige Croissants in ihrer pechschwarzen Variante deutlich leichter verdaulich sind. Doch ein wissenschaftlicher Nachweis für diese Behauptungen steht aus. Was bleibt, ist der Hinguckeffekt: Schwarze Lebensmittel ziehen die Blicke auf sich – eine schwarz gefärbte Zunge erst recht. Natürlich spricht nichts dagegen, mal ein schwarzes Eis zu probieren. Doch dabei sollte man es bewenden lassen. Zumal Liebhaber des außergewöhnlichen Geschmacks definitiv enttäuscht sein werden.

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Das pechschwarze Speiseeis ist ein echter Hingucker. Auch Smoothies, Gemüse- und Obstsäfte kommen gern als kleine Schwarze daher. Und Backwaren wie tiefschwarze Pizza, Burger, Pommes und Croissants sind keineswegs im Ofen verbrannt. Doch gilt Schwarz nicht als Farbe des Todes? Wieso färbt man ausgerechnet Lebensmittel schwarz ein? Und was steckt hinter der schwarzen Farbe?

Black Food ist nicht nur bei Fans von Metal und Gothic beliebt. Das Geheimnis hinter den diversen schwarzen Lebensmitteln ist Aktivkohle, vielen bekannt als Mittel bei Durchfallerkrankungen. Und genau das sollte es auch bleiben. Denn außerhalb eines Darminfekts erweist sich die Kohle als echter Killer, denn sie bindet leider nicht nur Bakterien und toxische Stoffe, sondern auch zahlreiche andere Substanzen wie Vitamine, Mineralstoffe und Wirkstoffe von Arzneimit-teln. Die werden gleich mit über den Darm entsorgt – mit fatalen Folgen für die Gesundheit.

WIE AKTIVKOHLE ARZNEIMITTEL NEUTRALISIERTAktivkohle ist auch als medizinische Kohle bekannt. Aufgrund der feinporigen und porösen Struktur zerfällt die Kohle leicht in allerkleinste Teilchen, die dann wegen ihrer großen Oberfläche viele Substanzen binden können. Bei Durchfall-erkrankungen angewendet, bindet medizinische Kohle Giftstoffe und Bakteri-en im Verdauungstrakt. Kohle und gebundene Stoffe werden zusammen über den Darm ausgeschieden. Der Wirkmechanismus ist hier ein rein physikali-scher.

Doch auch wirksame Substanzen von Arzneimitteln werden meist über die Darmwand in den Körper geschleust, wo sie dann ihre heilende Wirkung ent- falten. Die Kohle aus Lebensmitteln kann diesen Prozess erheblich stören, indem sie Arzneisubstanzen fest an sich bindet.

Schwarzesser leben riskant

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Die Einnahme von Medikamenten ist für viele Menschen so alltäglich wie das Frühstück am Morgen. Rein rechnerisch verbraucht jeder Deutsche pro Jahr etwa 26 Packungen Arzneimittel. Der weitaus größere Teil davon geht ohne ärztliche Verordnung über den Tisch.

Fast drei Viertel aller Menschen in Deutschland führen unterwegs oder am Arbeitsplatz mindestens eine Arznei mit sich. Vor allem Frauen ist es wichtig, sich im Bedarfsfall schnell helfen zu können.Deshalb hat nahezu jede zweite Kopfschmerztabletten oder andere Schmerzmittel dabei. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der pronova BKK*. Dabei werden die Arzneien oft nicht sachgerecht ge-lagert oder sind bereits abgelaufen.

Doch es gibt ein weiteres Problem: Frei verkäufliche Arzneimittel, darunter wiederum besonders Schmerzmittel, werden oft allzu be-denkenlos und jederzeit eingenommen. Sie gelten gemeinhin als harmlos. Wieso sollte man sich da die Mühe machen, den Bei-packzettel zu lesen, sich in ein langwieriges Gespräch mit dem Apotheker verwickeln oder gar noch Rücksprache mit dem be-handelnden Arzt wegen anderer verordneter Medikamente halten?

Gegenanzeigen: In bestimmten Lebenssituationen wie z. B. bei einer Schwanger-schaft oder bei bereits bestehen-den Erkrankungen oder Empfind-lichkeiten gegen bestimmte Stof-fe dürfen manche Arzneien nicht eingenommen werden.

Nebenwirkungen: Manche Medikamente haben zusätzlich zu ihren erwünschten Wirkungen auch unerwünschte. Manche treten häufig, andere nur selten auf. Wenn Sie Neben-wirkungen beobachten, informie-ren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.

Wechselwirkungen: Medikamente können in ihrer Wirkung durch andere Arzneien oder durch bestimmte Lebens-mittel verstärkt werden oder aber an Wirksamkeit einbüßen.

* Die Befragung „Männer-/Frauengesundheit 2018“ wurde im Frühjahr 2018 im Auftrag der pronova BKK im Rahmen einer Online-Befragung durchgeführt. Bundesweit wurden bevölkerungsrepräsentativ dazu 2.000 Bundesbürger befragt. Die komplette Studie finden Sie unter: www.pronovabkk.de/studien

DAS SOLLTEN SIE BEI DER EINNAHME VON MEDIKAMENTEN UNBEDINGT BEACHTEN Der richtige Einnahmezeitpunkt – also morgens, mittags oder abends – gewährleistet, dass die Wirksubstanz opti-mal vom Körper aufgenommen werden kann. Alle Medika-mente am besten mit Leitungswasser einnehmen, die Kombination mit Grapefruitsaft, Milch, Kaffee oder gar Alkohol beeinträchtigt viele Medikamente in ihrer Wirk-samkeit: Grapefruit kann Medikamente verstärken, Be-standteile aus Milch oder Kaffee bilden unlösliche Komple-xe mit Wirksubstanzen, Alkohol verlangsamt den Abbau von Arzneistoffen.

Wer wegen chronischer Erkrankungen regelmäßig Präpa-rate nimmt, sollte auch bei dem Kauf frei verkäuflicher Mittel immer mit dem Apotheker Rücksprache halten und nach möglichen Wechselwirkungen fragen. Der Beipack-zettel ist mitunter lang und mit den darin angesprochenen möglichen Nebenwirkungen möchte man sich oft gar nicht belasten. Das ist jedoch der falsche Weg, denn Reak-tionen auf Arzneistoffe können mitunter gefährlich sein. Und sie sollten immer dem behandelnden Arzt gemeldet werden.

Im Arztgespräch werden bei verordneten Arzneimitteln Einnahmeregeln gründlich besprochen. Doch später bei der ersten Einnahme sind diese vielleicht nicht mehr prä-sent. Bei Unsicherheiten unbedingt noch einmal nachfra-gen, gern und jederzeit auch bei der pronova BKK. Sie er- reichen die Gesundheitsberatung der pronova BKK unter der Nummer 0621 53391-4911. Rufen Sie uns an. Tag und Nacht. An 365 Tagen im Jahr.

ERST LESEN. DANN SCHLUCKEN!Wie heißt es immer? „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!” Doch wann macht man das schon? Muss das überhaupt sein?

DAS STEHT AUF DEM BEIPACKZETTEL:

Weil nur die richtige Einnahme die optimale Wirksamkeit garantiert und effektiv vor unerwünschten oder sogar gefährlichen Nebenerscheinungen schützt

Weil die Einnahme zur richtigen Tageszeit sich am besten in den Biorhythmus einfügt – so werden die Wirksamkeit erhöht und die Nebenwirkungen minimiert

Weil gerade bei einer Mehrfachmedikation das Risiko für Wechselwirkungen um so mehr ansteigt, je mehr Präparate genommen werden

Weil viele Medikamente auch Wechselwirkungen mit gängigen Nahrungsmitteln (z.B. Milch) eingehen – dabei kann die Wirkkraft verstärkt, deutlich herabgesetzt oder sogar komplett aufgehoben werden

Weil auch vermeintlich harmlose Medikamente müde machen und die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr erheblich einschränken können

Weil bei einer vorliegenden Unverträglichkeit gegen einen Arzneiwirkstoff das Präparat überhaupt nicht eingenommen werden darf

Weil die Zahl der Sterbefälle infolge von gefährlichen Neben- und Wechselwirkungen mit bis zu fast 60.000 erschreckend hoch ist und auch bis zu zehn Prozent der Notaufnahmefälle in Krankenhäusern wegen Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten erfolgen

HIER EINIGE GUTE GRÜNDE, WARUM MAN ES VIELLEICHT DOCH TUN SOLLTE:

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PFLEGE ALS

PFLICHT?

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Gestern und heuteFrüher war es üblich, dass die Kinder sich kümmerten, wenn die Eltern nicht mehr konnten. Meist blieb es dann die Sache der Töchter und Schwiegertöchter – sie übernahmen die Pflege zusätzlich zu ihren vielen anderen Aufgaben. In heutigen Zeiten ist das nicht mehr so selbstverständlich: An die Stelle der früher üblichen Großfamilie mit mehreren Kindern, die oft alle in der Nähe lebten, ist längst die Klein-familie getreten. Und hier führen Mobilität und Flexibilität des moder-nen Lebens dazu, dass heute oft weder die räumliche Nähe noch die zeitlichen Möglichkeiten da sind, sich zu kümmern – selbst wenn man wollte.

Eine Frage der Moral?Viele Menschen haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie daran den-ken, dass bei zunehmender Hilflosigkeit oder im Pflegefall sie sich nicht selbst um die Eltern kümmern werden, sondern - - - ja, wer wird sich kümmern? Um die Eltern kümmern sich dann soziale Dienste, das Altenheim oder Pflegeheim. Sicherzustellen, dass dabei alles nach Maßgabe der Menschenwürde abläuft, ist Aufgabe des modernen Sozialstaates und seiner Institutionen. Er übernimmt damit eine Verantwortung, die früher der Familie zukam. Dieser Wandel ist in vielerlei Hinsicht gut, denn er trägt dazu bei, dass Menschen ein selbst-bestimmtes Leben führen können und sich nicht irgendwelchen Zwängen unterwerfen müssen.

Doch diese Thematik ist in vielen Fällen mit einem starken Tabu behaf-tet – man redet nicht gern darüber, scheut sich davor, eine mögliche Verantwortung offen abzulehnen, sucht – wenn man die Pflege nicht übernimmt – nach Entschuldigungsgründen und bittet vorab um Verständnis. An dieser Stelle wollen wir eins klar feststellen: Die Frage, ob man die eigenen Eltern selbst pflegt oder nicht, ist keine Frage der Moral. Man macht sich nicht schuldig, wenn man – aus welchen Grün-den auch immer – zu dem Schluss kommt, dass man es selbst nicht machen wird. Jeder Mensch hat die Freiheit, so zu leben, wie er selbst es für richtig hält. Ohne schlechtes Gewissen.

Doch das ist keine Einbahnstraße. So wenig, wie man selbst verpflich-tet ist, so sehr sollte man diese Freiheit auch anderen zubilligen. Etwa wenn man eines Tages selbst alt und hinfällig wird – dann gilt diese Einstellung natürlich auch gegenüber den eigenen Kindern.

Hemmungsloser Egoismus oder Selbstschutz?Es ist gut, wenn man Verantwortung übernimmt und für andere Men-schen da ist, die Hilfe benötigen. Aber es gibt Grenzen. Und die Gren-zen bestimmt jeder Mensch ausschließlich selbst.

Sich im Pflegefall um die eigenen Eltern zu kümmern, kann einen Men-schen schlichtweg überfordern – zeitlich, körperlich, aber auch see-lisch. Vielleicht hat man eigene Kinder, um die man sich auch noch kümmern muss, vielleicht erfordert der Beruf vollen Einsatz – vielleicht hat man aber auch einfach nur das subjektive Gefühl, es nicht zu schaffen.

Es gibt keine Instanz, die unsere Gründe prüft. Wir prüfen selbst und entscheiden selbst. Und damit dürfen wir dann auch ohne schlechtes Gewissen leben. Doch was ist das Besondere an der Eltern-Kind-Bezie-hung, das wir uns gerade damit so schwer tun? Wir wollen der Frage auf den Grund gehen.

Zu welcher Antwort Sie für sich auch gelangen: Ihre Entscheidung sollte nicht moralisch, sondern rational begründet sein. Denn darum geht es: Welche Lösung ist für alle die Beste? Kann ich die Leistung besser erbringen als z. B. ein Pflegedienst?

Eine gute Gesundheitsversorgung und sozialstaatliche Fürsorge machen es möglich: Die Menschen in den Industrienationen werden immer älter. Aber das bedeutet leider nicht, dass sie bis zum Ende fit und gesund bleiben. Im Gegenteil: Die körperlichen und geisti-gen Kräfte lassen bei den meisten Menschen irgendwann nach. Und nicht selten tritt dann das ein, was viele am meisten fürchten: der Pflegefall. Wer kümmert sich dann? Haben Kinder eine besondere moralische Verantwortung?

Irgendein Pflegefall? Nein, die eigenen Eltern.

50 % DER DEUTSCHEN WÜRDEN SICH SELBSTUM PFLEGEBEDÜRFTIGE ANGEHÖRIGE KÜMMERN.Studie der pronova BKK „Pflege von morgen, 2018“

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Keine Schuld, aber ich bin für dich daNatürlich ist es schön, einem Menschen, der einem nahe steht (sei es verwandtschaftlich oder freundschaftlich), zur Seite zu stehen, wenn Hilfe nötig ist. Aber diese Hilfe muss nicht zwangsläufig in Form von Pflegeleistungen erbracht werden. Pflegeleistungen erfordern Wissen, Sachverstand und neben seelischer oft auch körperliche Kraft und vor allem viel Zeit. Sie müssen wiederkehrend zu bestimmten Zeiten erbracht werden. All das kann gar nicht von jedem geleistet werden, zumal wenn man selbst noch kleine Kinder hat oder in der Erwerbsarbeit steckt. Für diese Situationen gibt es ja gerade die professi-onellen Einrichtungen mobiler und stationärer Pflege. Aber neben der reinen Pflegeleis-tung kann man einem Menschen noch auf vielfältige andere Weise beistehen: indem man Zeit mit ihm verbringt, gemeinsam etwas unternimmt, sich gemeinsam an alte Zeiten erinnert, zusammen Musik hört oder einen Film anschaut. Oder indem man ein-fach nur da ist.

Ich möchte gern selbst pflegenAuch wenn man selbst freiwillig und aus innerer Überzeugung die Pflege naher Angehö-riger wie der Eltern oder des Partners übernehmen möchte, ist das fast immer mit einer starken Belastung verbunden. Pflege findet schließlich rund um die Uhr statt und kann sehr anstrengend sein. Bei bestimmten Erkrankungen wie Demenz kann es überdies vorkommen, dass die Eltern ihre sie pflegenden Kinder nicht erkennen, sie beschimpfen oder körperlich aggressiv werden – Dankbarkeit darf man eben auch als pflegendes Kind nicht immer erwarten.

Falls Sie selbst Angehörige pflegen, können Sie sich aber auf die Pflegekasse der pronova BKK verlassen – wir lassen Sie nicht allein und unterstützen Sie auf vielfältige Weise. Lesen Sie mehr auf den nächsten Seiten.

Die Philosophin Barbara Bleisch hat sich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, ob man als Kind seinen Eltern Dankbarkeit oder Leistung als Ausgleich schuldet. Ihr Standpunkt ist klar:

„Die Vorstellung, erwachsene Kinder schuldeten ihren Eltern Dankbarkeit oder zumindest Leistungen als Ausgleich, ist mit einem weiteren Problem konfrontiert: Dankbarkeit scheint nur mit Blick auf Gaben angebracht, die uns nicht aufgezwungen wurden, die wir auch hätten ausschlagen können.”

Folgt man der Philosophin Barbara Bleisch, ist genau das der Punkt: Kein Mensch wird ge-fragt, ob er geboren werden möchte. Man ent-steht einfach – und dann ist man da. Natürlich kümmern sich die meisten Eltern sehr liebevoll um ihren Nachwuchs und tun alles für ihn, oft bis an die Grenze ihrer eigenen Leistungsfähig-keit. Viele Eltern sind dankbar dafür, Kinder zu haben. Und genau so herum ist es auch richtig: Wenn in der Eltern-Kind-Beziehung überhaupt eine Partei der anderen etwas schuldet, dann die Eltern den Kindern. Das Argument aber, dass Kinder ihren Eltern gegenüber verpflichtet sind, eine Dankesschuld abzutragen und wie ein Schuldner nun die Pflicht haben, ihnen Güter zu erstatten, überzeugt laut Barbara Bleisch nicht. Das heißt natürlich nicht, dass Kinder ihren Eltern nicht dankbar sein dürfen. Aber sie müs-sen es eben nicht. Und genau aus diesem Gefühl eines Müssens resultiert schlechtes Gewissen. Davon sollten wir uns befreien. So schaffen wir die Basis für ein unbeschwertes freiwilliges Geben.

ELTERN UND KIND – SCHULDET WER WEM WAS?

55 % DER DEUTSCHEN HABEN SICH NOCH NICHT MIT DER FRAGE BEFASST, WER SICH UM SIE KÜMMERT, SOLLTEN SIE SELBST ZUM PFLEGEFALL WERDEN.Studie der pronova BKK „Pflege von morgen, 2018“

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Mehr Auszeiten für Sie Pflegende Angehörige können jetzt bis zu sechs Wochen im Jahr eine Auszeit von

der Pflege nehmen. In dieser Zeit können die Verhinderungspflege und die Kurz-zeitpflege greifen.

Bessere soziale Absicherung für Sie Als pflegende Angehörige haben Sie unter Umständen einen Anspruch auf die

Zahlung von Rentenversicherungsbeiträgen. Auch der Schutz in der Arbeits- losenversicherung verbessert sich. Sprechen Sie uns an.

Freistellung vom Beruf für Sie Wer pflegt und berufstätig ist, kann bis zu zehn Tage unter bestimmten Voraus-

setzungen einmalig Lohnersatzleistungen in Anspruch nehmen (Pflegeunterstüt-zungsgeld) und bis zu zwei Jahre seine Arbeitszeit reduzieren (Familienpflege- zeit- und Pflegezeitgesetz).

Individuelle Pflegeberatung für Sie Mit der Antragstellung auf Pflegeleistung entsteht ein Anspruch auf Pflege-

beratung mit oder ohne Beteiligung der pflegebedürftigen Person. Voraussetzung dafür ist das Einverständnis der pflegebedürftigen Person.

Kostenloser Pflegekurs für Sie Die Pflege zu Hause verbessern: Sie haben Anspruch auf einen kostenlosen

Pflegekurs. Wir versorgen Sie mit dem nötigen Fachwissen und geben Ihnen Sicherheit.

Was hat es mit dem monatlichen Entlastungsbetrag auf sich?Auch das ist für pflegende Angehörige interessant: Alle Versicherten in häuslicher Pflege haben Anspruch auf einen Entlastungsbetrag in Höhe von bis zu 125 Euro monatlich. Der Betrag ist zweckgebunden für die Entlastung pflegender Angehöriger oder vergleichbar Nahe-stehender sowie zur Förderung der Selbstständigkeit und Selbstbe-stimmtheit der Pflegebedürftigen bei der Gestaltung ihres Alltags. Der Entlastungsbetrag dient der Erstattung von Aufwendungen, die den Versicherten entstehen im Zusammenhang mit der Inanspruch-nahme von

3 Leistungen der Tages- oder Nachtpflege3 Leistungen der Kurzzeitpflege3 Leistungen der ambulanten Pflegedienste (in den Pflegegraden 2 bis 5, jedoch nicht von Leistungen

im Bereich der Grundpflege wie z. B. Waschen)

3 Leistungen der nach Landesrecht anerkannten Angebote zur Unterstützung im Alltag

Nutzen Sie auch unsere Infoangebote in Broschürenform. Die Pflegebroschüre und eine ausführliche, einfühlsam geschriebene und bebilderte Broschüre zum Thema Demenz erhalten Sie in Ihrem Kundenservice, online unter www.pronovabkk.de sowie unter unserer Servicerufnummer 0441 925 138-4949.

Sie möchten pflegebedürftige Angehörige selbst pflegen? Respekt – Sie leisten damit etwas Außergewöhnli-ches, das Anerkennung und jede Form von Unterstützung verdient. Dies umso mehr, als mit der Pflege einige Belastungen auf Sie zukommen werden. Zu Ihrer Entlastung gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, mit denen wir Ihnen helfend zur Seite stehen:

HILFE FÜR PFLEGENDE ANGEHÖRIGE

Welche Leistungen Ihren pflegebedürftigen Angehörigen zustehen, erfahren Sie jederzeit bei der Pflegekasse der pronova BKK. Rufen Sie uns an unter 0214 32296-4935.

Die Pflegekasse der pronova BKK ist für Sie da!

Und noch zwei wichtige Hinweise für Sie:

1. In Phasen starker seelischer oder körperlicher Belastungen ist es extrem wichtig, dass Sie auch für sich selbst etwas tun. Nehmen Sie sich die Zeit und besuchen Sie zum Beispiel Entspannungskurse, Kurse für die Rückengesundheit oder Fitnesskurse. Sie können im Rahmen unserer Präventionsan-gebote jährlich bis zu zwei Kurse besuchen – bis zu 150 € erstatten wir Ihnen dafür pro Jahr.

2. Besuchen Sie außerdem unsere Online-Coaches – profes-sionelle Coachings speziell für pflegende Angehörige sowie zu Fragen von Stressbewältigung, Fitness und Ernährung tragen dazu bei, dass Sie auch Zeiten außergewöhnlicher Belastung gesund überstehen. Mehr auf: www.pronovabkk.de/eCoaches

Pflegeleistung 2018

Eine Information über die Leistungen der Pflegekasse der pronova BKK

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DEMENZ.Wie geht es weiter?

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4 GEWINNT

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Herbst: Ideale Jahreszeit für die GrippeimpfungSchutz bietet der Grippeimpfstoff, der Antigene für die zu erwartenden Arten der Virusgrippe enthält. Da die Viren in den Wintermonaten Hochkonjunk-tur haben, sollte rechtzeitig Vorsorge getroffen werden. Der Impfschutz baut sich innerhalb von 14 Tagen auf und ist dann ungefähr sechs Monate wirksam. Generell ist die Grippeschutzimpfung für alle Menschen empfehlenswert. Insbesondere ist sie für sogenannte Risikogruppen wichtig. Dazu gehören:

ç Frauen und Männer, die älter als 60 Jahre sindç Personen, die viel Kontakt mit anderen Menschen haben (zum Beispiel Lehr- und medizinisches Personal) ç Chronisch Krankeç Menschen, deren Immunsystem

geschwächt istç Schwangere

Die Grippeschutzimpfung ist im Allgemeinen gut verträglich. Sie muss jedes Jahr erneuert werden, da sich Grippeviren laufend verändern.

Vorteil Vierfach-Impfung In der Saison 2017/2018 war der Dreifach-Impf-stoff gegen die Grippe nicht optimal. Es kursierte vor allem ein Virusstamm, der nur im Vierfach-Impfstoff enthalten war. Um einen umfassenderen Impfschutz zu bieten, empfiehlt die Ständige Impf-kommission (STIKO) jetzt die Vierfach-Grippeimp-fung. Experten schätzen, dass der Vierfach-Impf-stoff gegen mehr Virenstämme wirkt und jährlich 270.000 Grippe-Erkrankungen und über 100.000 Arztbesuche verhindern könnte. Die pronova BKK übernimmt für alle Versicherten die Kosten für die Vierfach-Impfung.

Gesund durch den Winter kommenEs ist eine Herausforderung, in der kalten Jahreszeit gesund zu bleiben. Durch die kühlen Temperaturen halten sich mehr Menschen in geschlossenen Räu-men auf und Viren können sich leichter ausbreiten. Regelmäßiges Stoßlüften ist eine wirksame Metho-de, es den Erkältungs- und Grippeerregern schwer zu machen. Außerdem helfen viel Bewegung an der frischen Luft und eine vitaminreiche Ernährung. Gute Hygienemaßnahmen wie das Husten in die Armbeuge (nicht in die Hand) und regelmäßiges Händewaschen mindern das Ansteckungsrisiko.

Die pronova BKK übernimmt die Kosten:

NEUER VIERFACH-IMPFSCHUTZ GEGEN GRIPPE

Ungewöhnlich heftig – so rollte die Grippewelle letzten Winter über Deutschland. Über 330.000 Menschen erkrankten. Viele ältere Patientinnen und Patienten mit Vorerkrankungen mussten ins Krankenhaus und überlebten die Influenza nicht. Nun sorgt ein neuer Vierfach-Impfstoff für einen besseren Schutz vor der Infektionskrankheit. Die pronova BKK übernimmt die Impfkosten. Typische Symptome einer echten Virusgrippe sind ein plötzlicher Krankheitsbeginn mit hohem Fieber, trockenem Reizhusten und Kopfschmerzen. Außerdem treten oft Muskelschmerzen, Schweißausbrüche und allgemeine Schwäche auf. Besonders bei älteren Menschen kann die Grippe einen schweren Verlauf nehmen und sogar tödlich enden.

Bis zum 13.11.2018 schreiben wir rund 35.000 Kundinnen und Kunden an, um ihnen für 2019 die Möglichkeit anzubieten, ihre individuelle Belastungsgrenze für das kommende Kalender-jahr im Voraus zu bezahlen.

Der Vorteil der Vorauszahlung ist, dass Sie bereits zu Beginn des neuen Kalenderjahres einen Befreiungs-ausweis haben, den Sie den Leistungserbringenden (z. B. in der Apotheke oder bei der Physiotherapie) vorlegen können. Eine Zahlung von Zuzahlungen für das neue Kalenderjahr an die Leistungserbringenden und das Sammeln von Quittungen und Zuzahlungs-belegen zur späteren Vorlage bei der pronova BKK entfällt dadurch. Angeschrieben werden alle Kun-dinnen und Kunden, die in den Jahren 2017 und 2018 die Möglichkeit zur Vorauszahlung bereits genutzt oder in diesem Jahr bereits eine Erstattung von Zu-zahlungen erhalten haben.

Sollten Sie nach dem 14.11.2018 noch kein Schreiben von uns erhalten haben und an der Vorauszahlung teilnehmen wollen, bitten wir Sie, sich mit uns in Verbindung zu setzen (Telefon 0441 925138-4949). Eine Bearbeitung wird dann noch rechtzeitig bis zum Jahreswechsel erfolgen.

Unser Schreiben, das wir ohne Aufforderung ab der 39. KW versenden, enthält einen Antrag auf Voraus-zahlung für das Jahr 2019. Sobald das ausgefüllte Formular mit den erforderlichen Einkommensnach-weisen und ggf. dem Attest über eine bestehende chronische Erkrankung bei uns eingereicht wird, be-rechnen wir anhand der eingereichten Unterlagen die individuelle Belastungsgrenze und versenden dann die Mitteilung über den Vorauszahlungsbetrag zusammen mit einem ausgefüllten Überweisungs-träger. Dies kann bis zu drei Wochen dauern.

Nach Überweisung des Vorauszahlungsbetrages er-folgt die Erstellung und Versendung der Befreiungs-ausweise, damit diese pünktlich vor Beginn des neuen Kalenderjahres 2019 bei unseren Kundinnen und Kunden eintreffen.

Zuzahlungsbefreiung durch Vorauszahlung 2019

pronovabkk.de/grippeschutz

Weitere Informationen unter

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pronova BKK, 67058 LudwigshafenPostvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt

DARF ES ETWAS WENIGER SEIN?