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Digitaltechnik Laborversuch 1 FlipFlops Name: Matr.-Nr.: Datum Test Versuchsdurchführung Anmerkung Unterschrift vereinbarter Termin 2ter Termin 3ter Termin (Ausnahme) Nachgespräch Wichtige Informationen Die Durchführung des Versuches kann nur nach erfolgreicher Teilnahme an einem Vor- test erfolgen. Dieser Vortest wird zu Beginn des Versuchstermins durchgeführt. Er kann im Regelfall einmal im WS wiederholt werden. Der Test orientiert sich an den bereitge- stellten Laborunterlagen und den jeweiligen Abschnitten der Vorlesungsunterlagen zum Fach Digitaltechnik. Füllen Sie das Deckblatt vor jedem Termin entsprechend aus und lassen Sie es von einem Betreuer abzeichnen. Ich habe die Informationen zur Kenntnis genommen! Unterschrift: Prof. Dr.-Ing. Gregor Gronau Dipl.-Ing. Dirk Spengler

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DigitaltechnikLaborversuch 1

FlipFlops

Name: Matr.-Nr.:Datum Test Versuchsdurchführung Anmerkung Unterschrift

vereinbarter Termin

2ter Termin

3ter Termin (Ausnahme)

Nachgespräch

Wichtige Informationen

Die Durchführung des Versuches kann nur nach erfolgreicher Teilnahme an einem Vor-test erfolgen. Dieser Vortest wird zu Beginn des Versuchstermins durchgeführt. Er kannim Regelfall einmal im WS wiederholt werden. Der Test orientiert sich an den bereitge-stellten Laborunterlagen und den jeweiligen Abschnitten der Vorlesungsunterlagen zumFach Digitaltechnik.

Füllen Sie das Deckblatt vor jedem Termin entsprechend aus und lassen Sie es von einemBetreuer abzeichnen.

Ich habe die Informationen zur Kenntnis genommen!

Unterschrift:

Prof. Dr.-Ing. Gregor GronauDipl.-Ing. Dirk Spengler

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1 Analyse des Verhaltens von FlipFlops

1.1 Einleitung mit Vorbereitungsaufgabe

Die Simulation von FlipFlops erfolgt unter Zuhilfenahme des Softwarepakets Advanced De-sign System. ADS ist ein CAD-Tool zur Analyse von elektrischen Schaltungen. Die Stärkendieses Programms liegen in der Analyse analoger Schaltungen, speziell die Analyse im Mi-krowellenbereich. Daneben bietet es auch die Möglichkeit zur Analyse von Schaltunger derDigitaltechnik.

Die angegeben Beschreibung des Programms dient mehr als eine Gedankenstütze für die spätereVerwendung des Programms. Die Vorstellung und Erläuterung der einzelnen Entwurfsschritteerfolgt im Praktikum unter Anleitung, so dass Sie sich vor dem Versuch im wesentlichen mitden Grundlagen (Abschnitt 2 bzw. Vorlesungsunterlagen) und den Vorbereitungsaufgaben (Ab-schnitt 3) befassen sollten.

Variable

Masseanschluss

Port

Ergebnisfenster

Verbinden

Simulation startenVerschieben

Kopieren

Rückgängig

Aktivierte Komponente

Deaktivierte Komponente

Elemente im Katalog

Katalogauswahl

Komponente deaktivieren

Bild 1.1: Das Schematic-Designfenster für den Schaltungsaufbau

Sie haben das Programm gestartet und ein neues Projekt angelegt. Es erscheint ein Fensterauf dem Bildschirm, in dem Sie die Schaltung unter Verwendung graphischer Symbole zusam-mensetzen (schematic entry). Die wichtigsten Elemente im Designfenster, die zum Aufbau derSchaltung dienen, sind im Bild 1.1 gezeigt. Das wesentliche Element des Designfensters stelltdie Schaltfläche zur Katalogauswahl dar. Dahinter befinden sich alle Bauelemente und Steu-erelemente zur Kontrolle der Simulation bzw. Analyse. Zur Analyse logischer Verknüpfungen

1

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1 Analyse des Verhaltens von FlipFlops 2

(Schaltnetze, Schaltwerke) verwenden wir den Data Flow Controller. Dieser hat die Kurzbe-zeichnung DF und steht im Katalog Common Components.

Zudem ermöglicht die Wahl der Kataloge den Zugang zu den wichtigsten Elementen für denSchaltungsaufbau:

• Der Katalog Numeric Logic beinhaltet die logischen Gatter und auch FlipFlops.

• Der Katalog Common Components beinhaltet das Anzeigeinstrument Numeric DataSink mit der Kurzbezeichnung NumericSink.

• Der Katalog Common Components beinhaltet die Verzögerungskomponente Delay mitder Bezeichnung Delay.

• Der Katalog Numeric Special Functions beinhaltet den Begrenzer Limit mit der Be-zeichnung Limit.

• Der Katalog Numeric Sources beinhaltet den Pulsgenerator Rectangular Pulse Outputmit der Kurzbezeichnung Rect.

• Der Katalog Numeric Sources beinhaltet die Gleichspannungsquelle Constant Qutputmit der Kurzbezeichnung Const.

Zur Übung soll ein Taktzustandsgesteuertes RS-FlipFlop gemäß Bild 1.2/1.3 mit NAND-Gattern aufgebaut werden.

Bild 1.2: Das Schematic-Designfenster zeigt ein Taktzustandsgesteuertes RS-FlipFlop

Nachdem Sie das FlipFlop aufgebaut haben, klicken Sie auf den Button „Analyse starten“(Bild 1.1)

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1 Analyse des Verhaltens von FlipFlops 3

Bild 1.3: Das Schematic zeigt ein Taktzustandsgesteuertes RS-FlipFlop

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1 Analyse des Verhaltens von FlipFlops 4

Wählen Sie im Ergebnisfenster mit Plot Types oder anhand der Ikonen in der linken Leistedie Diagrammart aus. Achten Sie darauf, das Sie auf das richtige Dataset zugreifen.

Bild 1.4: Auswahl des Datasets im Data Display Server

Nach dem Durchführen der Simulation sind die Ergebnisse gemäß Bild 1.5 darzustellen.

Bild 1.5: Data Display Server mit Bitmuster des RS-FlipFlop

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1 Analyse des Verhaltens von FlipFlops 5

Nach der Auswahl von Plot Types erscheint an der Stelle des Mauspfeils die Umrandung fürdas Diagramm. Mit einem Mausklick wird dieser Rahmen fixiert und es öffnet sich ein weiteresWindowsfenster. Hier erfolgt unter Plot Type die Auswahl und Übernahme von Dataseteintra-gungen in das Diagramm. Siehe hierzu das Bild 1.6a.

Bild 1.6 a: Ausgabe des Datasets Bild 1.6 b: Auswahl der Skalierung

Die Skalierung eines Diagrammes erfolgt automatisch, sie kann aber auch unter Plot Optionsmanuell gesetzt werden. Siehe hierzu das Bild 1.6b. Die Einstellseiten Plot Type und PlotOptions befinden sich im selben Einstellfenster. Dieses lässt sich auch durch einen Doppelklickauf das Diagramm wieder aufrufen.

Die Default-Einstellung der Diagrammform lässt sich nach einen Doppelklick auf eine Dataset-Eintragung unter Traces verändern. Hierzu öffnet sich das Fenster Trace Type. Siehe hierzudas Bild 1.7a. Dort können Sie unter Select Type die Diagrammform neu auswählen. Wenn Sieauf Trace Options umblenden können Sie den Linientyp und die Farbe der Linie bestimmen.Siehe hierzu das Bild 1.7b.

Bild 1.7 a: Auswahl der Diagrammform Bild 1.7 b: Auswahl der Linienform

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1 Analyse des Verhaltens von FlipFlops 6

1.2 RS-FlipFlop

1.2.1 Aufgabe 1: Simulation eines RS-FlipFlops

Nach Aufbau und Simulation der RS-FlipFlop-Schaltung im Schematic-Designfenster zeigenSie die Bitmuster mit dem Data Display Server an. Überdenken Sie die Schaltung und dieNotwendigkeit der verwendeten Zeitverzögerungen Delay. Drucken Sie die Schaltung und dasBitmuster aus.

1.3 JK-FlipFlops

1.3.1 Aufgabe 2: Simulation eines JK-FlipFlops

Erstellen Sie im Schematic-Designfenster ein flankengesteuertes Master-Slave JK-FlipFlop.Modifizieren Sie hierfür das RS-FlipFlop aus der Vorbereitungsaufgabe, indem Sie es zunächstunter einem neuen Namen abspeichern und dann bearbeiten. Führen Sie die Simulation durchund zeigen Sie die Bitmuster mit dem Data Display Server an. Analysieren Sie das Verhaltenund drucken Sie die Schaltung und das Bitmuster aus.

1.3.2 Aufgabe 3: Simulation eines Frequenzteilers

Bauen Sie Ihr JK-FlipFlop in einen Frequenzteiler um. Speichern Sie die Schaltung hierfürzunächst wieder unter einem neuen Namen ab. Führen Sie die Simulation durch und zeigenSie die Bitmuster mit dem Data Display Server an. Überprüfen Sie die Funktionsweise unddrucken Sie die Schaltung und das Bitmuster aus.

1.4 D-FlipFlops

1.4.1 Aufgabe 4: Simulation eines D-FlipFlops

Erstellen Sie im Schematic-Designfenster ein flankengesteuertes Master-Slave D-FlipFlop.Verwenden Sie hierfür das RS-FlipFlop aus der Vorbereitungsaufgabe. Auch dieses wird zu-nächst unter einem eindeutigen Namen abgespeichert. Führen Sie die Simulation durch undzeigen Sie die Bitmuster mit dem Data Display Server an. Analysieren Sie das Verhalten unddrucken Sie die Schaltung und das Bitmuster aus.

1.4.2 Aufgabe 5: Simulation eines Frequenzteilers

Bauen Sie Ihr D-FlipFlop in einen Frequenzteiler um. Führen Sie die Simulation durch undzeigen Sie die Bitmuster mit dem Data Display Server an. Überprüfen Sie die Funktionsweiseund drucken Sie die Schaltung und das Bitmuster aus.

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2 Darstellung wichtiger Flipfloptypen

2.1 RS-Flipflops

Es gibt verschiedene Realisierungsformen des RS-Flipflops. Bild 2.1 a) zeigt die Realisierungeines RS-Flipflops mit Hilfe von NOR-Gattern und Bild 2.1 b) die Realisierung mit Inverternund NAND-Gattern.

a) b)

Bild 2.1: RS-Flipflop mit NOR-Gattern a) und RS-Flipflop mit Invertern und NAND-Gatternb)

Zur allgemeinen Analyse der Schaltung in 2.1 b) werden die Ausgänge in Q = Q1 und Q = Q2

umbenannt. Da eines der beiden Gatter, bedingt durch einen nicht exakt identischen Aufbau,schneller ist, wird nach dem Anlegen einer Signalkombination an den Eingängen, das schnellereFF zuerst den Ausgangswert aktualsieren. Um genau dieses Umschaltverhalten analysieren zukönnen, wird in einem Gedankenexperiment die Rückkopplung des langsameren FFs, hier dievon Q2, zum oberen Gatter aufgetrennt, so dass die Schaltung, die in Bild 2.2 dargestellt ist,entsteht.

Bild 2.2: RS-Flipflop mit aufgetrennter Rückkopplung

Zum Zeitpunkt tn, d.h. im Augenblick des Signalwechsels von Rn, Sn, liegen Rn, Sn sowie dieSpeicherzustände Qn

1 und Qn2 an den Eingängen der NAND-Gatter an. In Gedanken wird nun

der in Bild 2.2 gezeigte Schalter geöffnet, so dass das obere Gatter das neue AusgangssignalQn+1

1 = Qn2Sn an den Eingang des unteren Gatters liefert und Q2 geht auf Qn+1

2 = RnQn+11 . Es

gilt somit

Qn+11 = Qn

2Sn und Qn+12 = RnQn+1

1

bzw.

Qn+12 = Rn ·Qn

2Sn = SnQn2 +Rn. (2.1)

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2 Darstellung wichtiger Flipfloptypen 8

Aus Symmetriegründen ergibt sich aus entsprechender Betrachtung für Qn+11 die Beziehung

Qn+11 = RnQn

1 +Sn, (2.2)

so dass die in Bild 2.3 gezeigte Wahrheitstabelle für das RS-FF angegeben werden kann.

Sn Rn Sn Rn Qn+11 Qn+1

20 0 1 1 Qn

1 Qn2

0 1 1 0 0 11 0 0 1 1 01 1 0 0 1 1 ∗

* Der Zustand R = S = 1 ist nicht erlaubt, da dieser Zustandbeim Wechsel auf R = S = 0 zu einem unbestimmten Ver-halten führt. Interner Aufbau sowie Exemplarstreuungenführen zu zufälligen Ergebnissen.

Bild 2.3: Wahrheitstabelle des RS-Flipflops

Nachteil: Änderungen an den Eingängen wirken direkt an den Ausgängen, d.h. das FF istständig transparent.

2.2 Taktzustandsgesteuertes RS-Flipflop

Um die Eingänge des RS-Flipflops mit einem Steuersignal (CLOCK) aktivieren zu können undsomit die ständige Transparenz zu umgehen, werden diese, wie in Bild 2.4 gezeigt, zusätzlichmit einem Steuereingang UND-verknüpft.

Bild 2.4: Taktzustandsgesteuertes RS-Flipflop

In Bild 2.4 sind die zusätzlichen AND-Gatter und die vorhandenen INVERTER direkt durchNAND-Gatter ersetzt. Der Vorteil dieser Bauform liegt in der Verwendung von vier gleichenGattern.

Zur vereinfachenden Darstellung des taktzustandsgesteuerten RS-Flipflops nach Bild 2.4 wirddas in Bild 2.5 gezeigte Schaltungssymbol verwendet.

Bild 2.5: Symbol des taktzustandsgesteuerten RS-Flipflops

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2 Darstellung wichtiger Flipfloptypen 9

2.3 RS-Master Slave Flipflop

Bild 2.6 zeigt eine weitere Variante des RS-Flipflops. Das RS-Master Slave Flipflop setzt mitder abfallenden Flanke des C-Impulses den Q2 Ausgang des Slave Flipflops. Das heißt für dieAusgangswerte sind die Werte von R bzw. S kurz vor der abfallenden Flanke maßgebend. Zu-stände zu anderen Zeitpunkten haben keinen Einfluss auf das Ausgangsverhalten des Flipflops.

Bild 2.6: RS-Master Slave Flipflop

Die Verwendung des Master-Slave Prinzips führt zu einem flankengesteuerten Flipflop!

Vorsicht: Auch beim RS-Master Slave Flipflop ist die EingangskombinationR = S = 1 verboten!

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2 Darstellung wichtiger Flipfloptypen 10

2.4 JK-Flipflop

Bild 2.7: Aufbau eines JK-Flipflops

Beim RS-Flipflop ist der Zustand R = S = 1 verboten, da dieser beim Übergang auf R = S =

0 unvorhersagbares Verhalten aufweist. Unter Berücksichtigung der Wahrheitstabelle des RS-Flipflops nach Bild 2.3 ist es sinnlos den S Eingang aktiv zu lassen, wenn Q1 = 1 ist, denn indiesem Fall hätte S = 1 keinen Einfluss auf Q1. Entsprechend ist es zwecklos für Q2 = 1 denR-Eingang aktiv zu lassen, denn R = 1 hätte auch hier keine Wirkung. Um also zu verhindern,dass R und S gleichzeitig 0 sind, wird das RS-Flipflop, wie in Bild 2.7 gezeigt, ergänzt. Dies hatzur Folge, dass beiden Eingangssignale nun auch den Wert 1 annehmen dürfen. Dadurch wird,wie leicht nachzuprüfen ist, ein Wechsel des Ausgangssignals erreicht, so dass die vollständigeWahrheitstabelle des JK-Flipflops die in Bild 2.8 gezeigte gestalt erhält. Die Werte J = K = 1am Eingang sind somit erlaubt.

Jn Kn Qn+1 Qn+1

0 0 Qn Qn

0 1 0 11 0 1 01 1 Qn Qn

Bild 2.8: Wahrheitstabelle des JK-Flipflops

Ein sehr interessantes Verhalten stellt sich ein, wenn die Eingangszustände zu J = K = 1 gesetztwerden. Dadurch ergibt sich das in Bild 2.9 gezeigte Ausgangsverhalten. Bei jeder abfallendenFlanke wechseln die Ausgangszustände des JK-Flipflops, d.h. dass das JK-Flipflop mit J = K =

1 als Frequenzteiler eingesetzt werden kann.

Bild 2.9: Verhalten eines JK-Flipflops mit J = K = 1

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2 Darstellung wichtiger Flipfloptypen 11

2.5 Taktzustandsgesteuertes D-Flipflop

Das D-Flipflop (Delay-FF) hat die Aufgabe den am Eingang D anliegenden Zustand währendeines Taktzyklusses am Ausgang für den nächsten Zyklus bereitzustellen. Eine Realisierungdieses Speichertyps mit Hilfe eines RS-Flipflops und die zugehörige Wertetabelle, bei demR = S ist, ist in Bild 2.10 dargestellt.

Cn Dn Sn Rn Qn+1

0 0 0 1 Qn

0 1 1 0 Qn

1 0 0 1 01 1 1 0 1

a) b)Bild 2.10: Taktzustandsgesteuertes D-Flipflop a) mit Warheitstabelle b)

2.6 Flankengetriggertes D-Flipflop

Bild 2.11: Flankengetriggertes D-Flipflop

Die bislang behandelten flankengetriggerten Flipflops übernehmen die Signale bei der ab-fallenden Flanke des Taktsignals. Das heißt dass die Ausgangssignale erst während derzweiten Takthälfte anstehen. Die Anwendung eines solchen Bauelementes in einer synchro-nen Schaltung, bei der mehrere Prozesse parallel ablaufen, wirkt sich nachteilig aus, da diesesVerhalten besonders beobachtet werden muss. Günstiger hingegen lassen sich Bausteine einset-zen, die die Signale an den Eingängen nur in einer kurzen Zeitspanne ∆t, die kurz vor der erstenTaktflanke endet, beobachtet. Diese flankengetriggerten Flipflops übernehmen die Zustände mitder ansteigenden Flanke. Das in Bild 2.11 beschriebene Master-Slave D-Flipflop, mit dem In-verter für das Clock-Signal am Master-FF, liefert die geforderten Eigenschaften. Durch denInverter im Takteingang des Master Flipflops übernimmt der Q’-Ausgang den an D zum Zeit-punkt t1 anliegenden Zustand, wobei t1 den Zeitpunkt beschreibt, der kurz vor dem Anstieg desTaktsignals liegt. Kurz danach, d.h. unmittelbar nachdem die Taktflanke von 0 auf 1 gegangenist, übernimmt das Slave-Flipflop diesen Zustand und hält ihn so über eine Taktperiode.

Anmerkung: Da in sehr vielen digitalen Grundschaltungen eine Vielzahl von Flipflops verwen-det werden, die zu Beginn bestimmter Zyklen einen definierten Zustand (in der Regel Q = 1)einnehmen sollen, werden die Flipflops mit einem zusätzlichen Reseteingang versehen.

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3 Vorbereitungssaufgaben zum Praktikum

Mit den nachstehenden Ausführungen können Sie sich gezielt auf einige Eigenheiten der Test-fragen zum Versuch vorbereiten und Ihr Verständnis für die in der Vorlesung und Übung ver-mittelten Inhalte überprüfen.

3.1 Wahrheitstabelle

Ermitteln sie zu den Eingangswerten an A und B die Ausgabewerte an X und Y. Die HilfsgrößeH muss nicht verwendet werden. Es gelten die aus der Vorlesung bekannten Notationen.

&

&

A X

Y> 1

BH

Bild 3.1: Netzwerk

A B H X Y0 00 11 01 1

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3 Vorbereitungssaufgaben zum Praktikum 13

3.2 Signallaufplan

T

Bild 3.2: Schaltsymbol für eine Verzögerung. Das Bauteil verzögert in diesem Fall das anlie-gende Signal um die Zeit T .

&

&

A X

Y> 1

BH

7 , 5 m s

Bild 3.3: Netzwerk mit Verzögerungsglied

Betrachten Sie die Schaltung in Bild 3.3 und geben sie die Signalverläufe an den Ausgängen Xund Y in Abhängigkeit von den Signalen an den Eingängen A und B an. Berücksichtigen Siedas Verzögerungsglied in Bild 3.3.

U

A

B

H

X

Y

0 1 5 3 0 4 5 6 0 7 5 t / m s

Bild 3.4: Signallaufplan für die Schaltung aus Bild 3.3

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3 Vorbereitungssaufgaben zum Praktikum 14

3.3 RS-Flip-Flop

Geben Sie die Wahrheitstabelle des NAND-Gatters an.

A B AB AB

0 0

0 1

1 0

1 1

Betrachten Sie die Schaltung in Bild 3.5 und geben sie die Signalverläufe an den Ausgängen Xund Y in Abhängigkeit von den Signalen an den Eingängen A und B an.

&

&

A

B

X

Y

Bild 3.5: RS-Flipflop Teilschaltung

U

A

B

X

Y

0 1 5 3 0 4 5 t / m s

0

0

0

0

1

1

1

1

Bild 3.6: Signallaufplan für die Schaltung aus Bild 3.5