2
234 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe UranylnitratlSsung mit 10-2m Athylendiamintetraessigsiurel5sung versetzt, so beobachtet man eine pE-Abnahme, die, mit l~atronlauge im Sargent-Oscillometer titriert, bei einem Verh/iltnis yon Uranyl-Ion zu Tetraessigs/iure wie 2:1 ein Maximum entspr. 4 Moli~quivalenten Natroiflauge erreieht. In der N~he dieses Verh/iltnisses (entspr. p~ 3,4~4) ist der Laugeverbrauch dem Uranylgehalt proportional. Wird 3--5-10 -4 m L5sung direkt mit einer 10-~m LOsung des Trinatriumsalzes titriert (Di- und Tetrasalz sind weniger geeignet), so sind seharfe Kniekpunkte feststellbar, die einen Komplex 2:1 anzeigen, so dal~ auch diese direkte Titration quantitativ mSglich ist. Natfirlich stSren Metall-Ionen als Komplex- bildner, nut Ag, T1, Ba, Sr und die Alkallmetalle bilden eine Ausnahme. Auch Acetate und Oxalate dfirfen nieht zugegen sein. Sulfate verschlechtern die Seh~rfe tier Knickpunkte. K. C~us~ Fiuor. K. TsvJi und M. Kx~rx~ i beschreiben Ti~p/elnachweise von Fluor- Ionen mit Zirkonium-d-(~-dimethylaminophenylazo)-diphe~ylarsinat(I) und Zir- konium-d,d'-bis(19-dimethylaminophenylazo).diphenylarsinat(II) im I~ahmen einer Untersuehung fiber die Verwendung yon Azofarbstoffen als analytischen Reagentien. I und II sind besser geeignet, als das sehon linger bekannte Zirkonium-p-dimethyl- aminophenyl-azophenyl-arsonat. Mit I k5nnen noch 0,15 #g F- bei einer Verdiinnung von 1 : 330000, mit II sogar noeh 0,1 #g bei 1:500000 erfai]t werden. G. DE~CK Beim Eluornachweis nach M. MAN~,~g~I~E~ z kann, wie A. VISWANAT~ und S. AZ~AT~LLA~ 3 angeben, das nieht leieht erh/iltliehe Bleiglas dureh einen Stab aus Natronglas ersetzt werden, bei dem man ein Ende mit einer diinnen Paste yon Blei- gl/~tte und Wasser bedeckt und in der oxydierenden Flamme erhitzt, bis der Uberzug als durchsichtiger Bestandteil des Glases versehwindet. Man erhitzt dann in reduzierender Flamme, bis der Stab yon ausgeschiedenem metallisehem Blei schwarz erseheint. Zum Fluornachweis h/~lt man den Stab in die aus der Probe mit Schwefels~ure entwiekelten D/~mpfe. Wenn Fluorwasserstoff zugegen ist, ver- sehwindet die sehwarze Farbung des Glasstabes. Dutch erneutes Erhitzen in reduzierender Flamme kann die metallisehe Oberflache wiederhergestellt, und tier Stab neuerlieh zum Fluornaehweis verwendet werden. F. B. WELLS 4 macht darauf aufmerksam, dab in Mischungen yon Calcium/luorid und Borax der l~aehweis yon Fluor (dureh ~tzen yon Glas) negativ ausf/illt, wenn genfigend Borax zugegen ist, um das gesamte Fluor als Fluoroborat zu binden und wcnn die Misehung mehrere Tage gestanden hat. Bei friseh hergestellter Mischung tritt die Fluorreaktion ein. Die Bildung des Komplexes erfolgt offenbar Iangsam. H. KURTElVACKER idle Bestimmung yon Fluor-Ionen in nichtwiiflrigen LSsungsmitteln kann nach ~=[.F. LIDDELL 5 auf folgender Grundlage ausgeffihrt werden. Der Thoriumfarblack mit Chromotrop 2 B (Natriumsalz der p-Nitrophenylazo-l,8-Dioxynaphthalin-3,6- disulfonsaure) bildet in ithyleellulosehaltigem Xthanol eine blauviolette Suspension. Bei Zugabe yon Fluor-Ionen in ~thano] odor anderem organischen LSsungsmittel wird der rote Farbstoff wieder freigesetzt. Man kann die Farbanderung visuell odor spektralphotometriseh bestimmen. Die Methode erIaubt die Bestimmung yon nut i j. pharmac. Soc. Japan 74, 1184--1186 (1954) [Japaniseh]. (Nach engl. Zus.- fuss. ref.). Japan Women's Univ. und Keio-Gijuku Univ. 2 Chemist-Analyst 41, 83 (1952); vgl. diese Z. 140, 384 (1953). a Chemist-Analyst 44, 28 (1955). New College, Royapettah, Madras (Indien). Chemist-Analyst 44, 23 (1955). Bloomfield Coll., Bloomfield, N. J. Analyst (London) 79,752--754 (1954). Minist. Supply, Porton, Wilts. (England).

Fluor

  • Upload
    g-denk

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Fluor

234 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe

UranylnitratlSsung mit 10-2m Athylendiamintetraessigsiurel5sung versetzt, so beobachtet man eine pE-Abnahme, die, mit l~atronlauge im Sargent-Oscillometer titriert, bei einem Verh/iltnis yon Uranyl-Ion zu Tetraessigs/iure wie 2:1 ein Maximum entspr. 4 Moli~quivalenten Natroiflauge erreieht. In der N~he dieses Verh/iltnisses (entspr. p~ 3,4~4) ist der Laugeverbrauch dem Uranylgehalt proportional. Wird 3- -5-10 -4 m L5sung direkt mit einer 10-~m LOsung des Trinatriumsalzes titriert (Di- und Tetrasalz sind weniger geeignet), so sind seharfe Kniekpunkte feststellbar, die einen Komplex 2:1 anzeigen, so dal~ auch diese direkte Titration quantitativ mSglich ist. Natfirlich stSren Metall-Ionen als Komplex- bildner, nut Ag, T1, Ba, Sr und die Alkallmetalle bilden eine Ausnahme. Auch Acetate und Oxalate dfirfen nieht zugegen sein. Sulfate verschlechtern die Seh~rfe tier Knickpunkte. K. C~us~

Fiuor. K. TsvJi und M. K x ~ r x ~ i beschreiben Ti~p/elnachweise von Fluor- Ionen mit Zirkonium-d-(~-dimethylaminophenylazo)-diphe~ylarsinat(I) und Zir- konium-d,d'-bis(19-dimethylaminophenylazo).diphenylarsinat(II) im I~ahmen einer Untersuehung fiber die Verwendung yon Azofarbstoffen als analytischen Reagentien. I und II sind besser geeignet, als das sehon linger bekannte Zirkonium-p-dimethyl- aminophenyl-azophenyl-arsonat. Mit I k5nnen noch 0,15 #g F - bei einer Verdiinnung von 1 : 330000, mit I I sogar noeh 0,1 #g bei 1:500000 erfai]t werden. G. DE~CK

Beim Eluornachweis nach M. MAN~,~g~I~E~ z kann, wie A. VISWANAT~ und S. AZ~AT~LLA~ 3 angeben, das nieht leieht erh/iltliehe Bleiglas dureh einen Stab aus Natronglas ersetzt werden, bei dem man ein Ende mit einer diinnen Paste yon Blei- gl/~tte und Wasser bedeckt und in der oxydierenden Flamme erhitzt, bis der Uberzug als durchsichtiger Bestandteil des Glases versehwindet. Man erhitzt dann in reduzierender Flamme, bis der Stab yon ausgeschiedenem metallisehem Blei schwarz erseheint. Zum Fluornachweis h/~lt man den Stab in die aus der Probe mit Schwefels~ure entwiekelten D/~mpfe. Wenn Fluorwasserstoff zugegen ist, ver- sehwindet die sehwarze Farbung des Glasstabes. Dutch erneutes Erhitzen in reduzierender Flamme kann die metallisehe Oberflache wiederhergestellt, und tier Stab neuerlieh zum Fluornaehweis verwendet werden.

F. B. WELLS 4 macht darauf aufmerksam, dab in Mischungen yon Calcium/luorid und Borax der l~aehweis yon Fluor (dureh ~tzen yon Glas) negativ ausf/illt, wenn genfigend Borax zugegen ist, um das gesamte Fluor als Fluoroborat zu binden und wcnn die Misehung mehrere Tage gestanden hat. Bei friseh hergestellter Mischung tritt die Fluorreaktion ein. Die Bildung des Komplexes erfolgt offenbar Iangsam.

H. KURTElVACKER idle Bestimmung yon Fluor-Ionen in nichtwiiflrigen LSsungsmitteln kann nach

~=[. F. LIDDELL 5 auf folgender Grundlage ausgeffihrt werden. Der Thoriumfarblack mit Chromotrop 2 B (Natriumsalz der p-Nitrophenylazo-l,8-Dioxynaphthalin-3,6- disulfonsaure) bildet in ithyleellulosehaltigem Xthanol eine blauviolette Suspension. Bei Zugabe yon Fluor-Ionen in ~thano] odor anderem organischen LSsungsmittel wird der rote Farbstoff wieder freigesetzt. Man kann die Farbanderung visuell odor spektralphotometriseh bestimmen. Die Methode erIaubt die Bestimmung yon nut

i j . pharmac. Soc. Japan 74, 1184--1186 (1954) [Japaniseh]. (Nach engl. Zus.- fuss. ref.). Japan Women's Univ. und Keio-Gijuku Univ.

2 Chemist-Analyst 41, 83 (1952); vgl. diese Z. 140, 384 (1953). a Chemist-Analyst 44, 28 (1955). New College, Royapettah, Madras (Indien).

Chemist-Analyst 44, 23 (1955). Bloomfield Coll., Bloomfield, N. J. Analyst (London) 79,752--754 (1954). Minist. Supply, Porton, Wilts. (England).

Page 2: Fluor

Berich~: Spez. analyt. Method. 1. Auf Lebensm. u. Gesundheitspflege bezfigl. 235

0,02 ppm. F - . - - Ausfi~hrung. Zur Herstellung des Farblackes lSst man 0,1 g des Di- phenylguanidinsalzes yon Chromotrop 2 B in 5 ml heiBem Athanol, filtriert, ffigt 2 ml 1% ige AthylcelluloselSsung (E.C. 250) in ~thanol und 2,6 ml einer LSsung, die 0,01 g-tool Thoriumnitrat in 400 ml ~thanol enth~lt, und noehmals 1 ml der Athyl- eelluloselSsung zu, schfittelt, verdfinnt mit ~thanol auf 100 ml und gibt 66 ml To]uol zu. - - Bestimmung. 1 ml dieser Farblackdispersion wird in einem 25 ml- Mei3kolben mit der fluorhaltigen Untersuchungsl5sung versetzt und mit dem LSsungsmittel, in dem man die Fluor-Ionenmenge bestimmen will, zur Marke auf- geffillt. Nach 1 Std miBt man die Farbintensitgt bei 515 m#. Man eicht mit FluB- sgure.

Zur JFlu]3sSurebestimmung in Salpeters~iure-Flu[3s~iuremischungen gibt S. A. Long 1 folgende Methode an. Man behandelt die Probe nach der Bestimmung des spezifi- schen Gewichtes mit Wasserstoffperoxyd, neutralisiert mit • und titriert mit AluminiumchloridlSsung nach A. XUt~TENACKER und W. JU~E~KA 2 unter Verwendung yon Methylrot als Indicator, da das fibersehfissige A1C1 s hydro]ysiert und SaIzs~ure gebildet wird. - - Aus]i~hrung. Man bestimrat zun~chst das spezitische Gewicht der Probe. Dann gib~ man 5 ml der Probe in eine 250 ml Platinsehale, die 40 ml ausgekoehtes, destflliertes Wasser und 5 ml 3%iges Hydroperoxyd enthiilt, versetzt unter Kfihlung mit 2 Tropfen Phenolphthaleinl5sung, 6,5 g Natronlauge in mSglichst wenig Wasser und tropfenweise mit 0,5 n Natronlauge bis zur Rotfarbung und ffigt schnell 30 g Kochsalz zu. AnschlieBend wird mit 0,5 n Salzs~ure tropfen- weise versetzt his die Rotf~rbung gerade verschwindet. Man erhiSzt auf 70--80 ~ C und titriert mit 0,01 n Natronlauge bis zur beginnenden t~osafi~rbung, fiigt 2 bis 3 Tropfen MethylrotindicatorlSsung zu und titriert aus einer Mikrobiirette mit 0,16 m AluminiumchloridlSsung auf Rotf~rbung wobei immer die Temperatur yon 70 bis 80 ~ C eingehalten werden soil. Die AluminiumehloridlSsung wird gegen FluI~saure bekannten Gehaltes eingestellt. K. B~ODERSE~

IV. Spezielle analytische Methoden

1. A u f L e b e n s m i t t e l u n d G e s u n d h e i t s p f l e g e b e z f i g l i c h e

Die quantitative Bestimmung der essentiellen Aminosiiuren in Nahrungs- und Futtermitteln nehmen K. NEHRI~TG und E. SCI~VERDTFEGER 3 papierchromato- graphiseh vor. Sic beniitzen Papierbogen (Schleicher und Schfil] 2043 b) yore Format 29 • 30 cm und schneiden an der 30 cm langen Seite tPfins derart aus, da~ Papierbriicken yon 2 cm Breite und 2 em Lange stehen bleiben. Auf diese Brficken wird das t tydrolysat in Mengen yon 300--400#g des Aminos~uregemischs auf- getragen. Die einzelnen Aminos~uren erscheinen naeh Anf~rben bei dieser Methodik als leicht gekrfimmte Banden. Das Anf~rben geschieht mit ~inhydrin in 2 Stufen, wobei das zweite Anfarben zugleich mit einer Extraktion des Farbstoffs verbunden wird. Da die Auswertung wegen der schleehten Reproduzierbarkeit der Fi~rbung nieht nach einer einmal aufgenommenen Eichkurve mSglich ist, ist es notwendig, auf dem gleiehen Papier 4 Standardproben in verschiedener Konzentration mit- laufen zu lassen, aus deren Menge dann die gesuchte Aminos~ure berechnet wird. Es wird eindimensional gearbeitet, abet je naeh den Aminosauren, die man be- stimmen will, mi~ versehiedenen LSsungsmitte]gemisehen. Tryptophan wird direkt

Analyt. Chemistry 26, 1988--1989 (1954). Be]] Aircraft Corp., Buffalo, N.Y. 2 Diese Z. 82, 210 (1930). 3 Pharmazie 9, 913--921 (1954). Univ. Rostoek u. Oskar-Kellner-Inst. Rostock.