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Y OGA for Real Life– Maya Fiennes und Sheryl Garratt f ü r jeden!

for Real Life– ür jeden! - · PDF fileKundalini Yoga und die Übungen für das Wurzelchakra in diesem Kapitel helfen Ihnen dabei, sich in der Gegenwart zu verankern. Eine meiner

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YOGAfor Real Life –

Maya Fiennesund Sheryl Garratt

für jeden!

Titel der Originalausgabe:»Yoga for Real Life«

First published byAtlantic Books,an imprint of GroveAtlantic Ltd.

Copyright © Maya Fiennes, 2010Photography copyright © David Loftus, 2010

Design by Ghost Design

Deutsche Ausgabe: © EchnAton Verlag Diana Schulz e.K.Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzesist ohne die Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.

Wir danken dem Dachverband e.V. Fünf »Tibeter«® für diefreundlicheAbdruckgenehmigung der Originalbeschreibungder Fünf »Tibeter«®. Quellenangabe: www.fuenf-tibeter.org

Aus dem Englischen von Peter Herrmann1.Auflage: Oktober 2011

Deutsche Ausgabe: © EchnAton Verlag Diana Schulz e.K.Gesamtherstellung: Diana Schulz

Lektorat: Angelika FunkDruck:AALEXX Buchproduktion GmbH

ISBN: 978-3-937883-40-3www.echnaton-verlag.de

Seiganz

hier:jetzt!

WURZELCHAKRADAS ERSTE CHAKRA befindet sich am unteren Ende der Wirbelsäule – genau da, wo dieKundalini-Energie schlummert. Es ist mit den Ausscheidungsorganen verbunden und bildetdie Basis sämtlicher Aspekte unseres Lebens. Jeder Bauherr weiß, dass man sich durchviele Schichten von Lehm, Schmutz oder Erde graben muss, um ein starkes Fundament tiefim Boden verankern zu können! All unsere Ängste sind hier gespeichert und wenn wir sienicht auflösen, führen wir ein angstbestimmtes Leben. Auch all unsere Gewohnheiten undAbhängigkeiten sitzen hier und es erfordert eine Anzahl äußerst dynamischer Körper-haltungen, um diese aufzulösen. Dazu arbeiten wir im Stehen, da wir eine gute Erdungbenötigen.

Sobald Sie die energetischen Blockaden gelöst haben, wird Ihr Selbstvertrauenwachsen. Sie können sich genau so, wie Sie sind, anerkennen und lieben. Und dadurchakzeptieren Sie auch alles um sich herum so, wie es ist – es ist in diesem Moment vollkom-men. Sie nehmen sich also zuerst einmal selbst an und dann nehmen Sie das Leben so an,wie es ist. Sie kämpfen nicht mehr dagegen, sondern gehen mit dem Leben – Sie bleiben imFluss! Später wird Ihnen dann oftmals klar werden, dass Ihre anfänglichen Sorgen völligunbegründet waren, da Sie der Prozess vorangebracht hat. Und Sie werden feststellen, dasssich dieser Fluss umso leichter einstellt, je mehr Sie Ihre Energien und Ihre Chakras reinigen.

Die ersten drei Chakras sind sehr eng miteinander verbunden und werden auch dasUntere Dreieck genannt. Bei allen dreien geht es um Ausscheidung, um das Loswerden vontoter Energie und Abfallprodukten. Erd-, Wasser- und Feuerelement arbeiten eng zusam-men.

LEITBILD: SCHATTENEMOTIONEN: FARBE: SYMBOL: ELEMENT:Annehmen, Abneigung, Rot Der vier- ErdeSelbstvertrauen Verbitterung, blättrigeund Sicherheit Härte Lotus

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Lebe den Moment!

THICH NÂ HT HANH (*1926)

ES GIBT EINE EINZIGE FÄ HIGKEIT,

Jeden Morgen haben wir mit dem Aufwachen vierundzwanzignagelneue Stunden vor uns, die wir mit Leben erfüllen können.Welch wunderbares Geschenk!

die ein erfülltes, glückliches, gesundes und sinnvolles Lebengarantiert: Sei ganz hier – jetzt! Sei gegenwärtig und bewusst. Lebe den Moment. Das klingterst einmal einfach, ist aber im Alltag dann doch nicht so leicht umzusetzen. Jeder kann sichan den letzten Urlaub erinnern, an einen traumhaften Sonnenuntergang über dem Meer oderden Bergen. An die wundervollen Farbtöne, die sich rot, pink und golden über den Himmelziehen. An das Gefühl des Friedens und der Verbundenheit. Und doch nehmen wir von denSonnenuntergängen, die in unseremAlltag stattfinden, kaum Notiz.

Unser Leben wird von Tag zu Tag hekti-scher. Wir versuchen, Arbeit, Familie, läs-t ige Pf l ichten und al les, was sonst

noch so auf unserer schier endlosenL i s t e s t e h t , u n t e r e i n e n

Hut zu bringen, während wir mitimmer größeren Informations-

mengen und immer zahlreicherenAblenkungen bombardiert werden.

Wir haben ein paar HundertFernsehprogramme und so

viele Magazine, dass selbst dergrößte Bahnhofskiosk nur einen

kleinen Ausschnitt daraus führt.Die Auswahl an Waren in den Super-

märkten und Geschäften ist schierüberwält igend. Zusätzl ich können wirinzwischen über das Internet noch einmalriesige Informationsmengen herunterladen,Unterhaltung und sämtliche Wirtschafts-güter einkaufen. Aber damit ist das Endenoch lange nicht erreicht. Telefonate, E-Mails und SMS-Nachrichten verfolgen uns

mittlerweile ja selbst unterwegs auf Schrittund Tritt. Diese Technologien haben sicherauf vielfältige Weise zur Verbesserungunseres Lebensstandards beigetragen.Gleichzeitig aber haben die meisten diesesquälende Gefühl, dass etwas fehlt. Unddieses Etwas, sind wir ganz oft selbst.

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Wir sind so sehr damit beschäftigt, die nächste Sache zu erledigen oder möglichstmehrere Dinge gleichzeitig auf die Reihe zu bekommen, hören unentwegt dem endlosenGeschnatter unseres Verstandes zu und verpassen dabei vollkommen die Magie desAugenblicks. Eine Mutter, die ihr Kind von der Schule abholt, während sie das Handy ans Ohrklemmt, um dringende Büroangelegenheiten zu besprechen, schnell anderen Eltern zuwinktund sich dabei überlegt, was sie zu Mittag kochen soll, verpasst sehr leicht das Leuchten inden Augen ihres Kindes, wenn es sie sieht. Ein Pendler ist möglicherweise im Geist zu sehrdamit beschäftigt, zur Arbeit zu kommen, dass er die ersten blühenden goldgelben Nar-zissen in den Beeten vor dem Bahnhof nicht bemerkt – ganz zu schweigen davon, dass erderen außergewöhnliche Schönheit gebührend würdigt oder ein Lächeln hervorbringt, weilder Frühling endlich da ist. Andere konzentrieren sich so sehr darauf, ein Konzert, eine Partyoder den Urlaub mit der Kamera für später festzuhalten, dass sie tatsächlich vergessen, daseigentliche Ereignis zu genießen.

Jeder hat solche Menschen schon einmal beobachtet. Jeder ist schon einmal selbstdieser Mensch gewesen.

Aber wie verändern wir diese Verhaltensweisen? Indem wir zum einfachsten undnatürlichsten Mittel der Welt greifen – wir atmen!

Halten Sie einfach kurz inne. Nehmen Sie einen tiefen, reinigenden Atemzug. Oderbesser noch: Tun Sie sich etwas Gutes und nehmen Sie ein paar mehr! Luft ist kostenlos unddennoch gestatten wir uns bedauerlicherweise oft nur ein erbärmliches Quantum. NehmenSie sich jetzt einen Moment, um sich umzusehen – mit allen Sinnen! Wo sind Sie gerade?Was geschieht in Ihnen und um Sie herum? Wie fühlen Sie sich? Und vor allem: Lächeln Sie!

So einfach ist es, sich wieder in die Gegenwart zu bringen. Das Schwierige daran ist,sich daran zu erinnern, wenn das Telefon klingelt, wenn Sie zu spät zur Arbeit kommen oderwenn Sie an der Schnellkasse anstehen und sehen, dass der Kunde vor Ihnen bedeutendmehr als die erlaubten zehnArtikel in seinem Korb hat …

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Wir vergessen uns ständig selbst, weilwir viel zu sehr mit den Geschichten beschäf-tigt sind, die sich in unserem Kopf abspielen.Es ist schwierig für uns, gegenwärtig zu sein,weil wir in der Vergangenheit gefangen sind,unsere Trauer oder frühere Beziehungennicht losgelassen haben oder bereuen,etwas gesagt oder getan oder eben nichtgesagt oder getan zu haben. Alternativverbringen wir die Zeit in der Zukunft, planenunsere abendlichen Unternehmungen,unser Wochenende oder den nächsten

Urlaub, falls wir im Lotto gewinnen sollten.Wir können die Vergangenheit nicht ändern.Wir können die Zukunft nicht steuern.Ebenso wenig können wir die Gegenwartsteuern, aber wir haben zumindest die Wahl,wie wir auf die Umstände reagieren und wiewir uns damit fühlen – und das hat oft einenEinf luss auf das, was als Nächstesgeschieht.

Stellen Sie sich also immer wiederdieselben Fragen. Wo bin ich in diesemMoment? Hier. Wer bin ich in diesem

Moment? Ich selbst. Wie spät ist es gerade?Jetzt. Alles führt zum selben Ergebnis: hier,jetzt, in diesem Moment. In religiösenGemeinschaften werden oft zu bestimmtenTageszeiten die Glocken geläutet, um dieMenschen an das Beten oder Meditieren zuerinnern, um das Geschnatter des Verstan-des zur Ruhe zu bringen. Vorausgesetzt, Sieplanen derzeit keinen längeren Kloster-aufenthalt, sollten Sie sich möglicherweiseein paar alltägliche Dinge einfallen lassen,die Sie daran erinnern, wieder in den Momentzurückzukehren. Das könnte zum Beispieldie rote Ampel im Straßenverkehr sein, die

Sie daran erinnert, ganz bewusst einige tiefeAtemzüge zu nehmen. Die Fahrt dauertdadurch kein bisschen länger, aber Siekommen möglicherweise bedeutend ent-spannter an! Das Warten an der Bushalte-stelle, Anstellen an der Kasse im Biomarkt,Routinearbeiten im Job – fotokopieren, nachdem Neustart auf den Computer warten, dasVerwenden eines bestimmten Werkzeugsoder Instruments – all das kann als Erin-nerung dazu genutzt werden, das mentaleGeplapper zu beruhigen und sich für das Hierund Jetzt zu öffnen.

Halten Sie kurz inne. Nehmen Sie einen tiefen,reinigenden Atemzug. Oder besser noch: Tun Sie sichetwas Gutes und nehmen Sie ein paar mehr!

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Kundalini Yoga und die Übungen fürdas Wurzelchakra in diesem Kapitel helfenIhnen dabei, sich in der Gegenwart zuverankern. Eine meiner Schülerinnennamens Jacqui erinnert sich noch lebhaft anihre erste Stunde. »Nach der Stunde hätte ichauf der Straße tanzen und die ganze Weltumarmen können! Ich fühlte mich vollerEnergie und war überglücklich. Ich habenoch nie Drogen genommen, bin mir abersicher, dass es sich genau so anfühlen muss,›high‹ zu sein. Alles erschien mir irgendwiewirklicher und wahrhaftiger zu sein, allespulsierte, gerade so, als verwandelte sichdas bisherige Schwarz-Weiß in die Farbendes Regenbogens. Das Essen schmecktebesser, Musik hatte einen ganz besonderenKlang und ich fühlte mich tief mit dem Lebenum mich herum verbunden.«

Wenn Sie einmal begonnen haben, sichöfter in die Gegenwart zurückzuholen,werden Sie d iese ganz a l l täg l ichenMomente, die aus einem gewöhnlichen Tageinen außergewöhnlichen machen, immermehr zu schätzen wissen. Das Luxuriöseste,das Sie sich im hektischen Alltag schenkenkönnen, ist der Luxus von ein bisschen Zeit.Es muss gar nicht viel sein. Setzen Sie sichein paar Minuten ins Gras, um sich mit derNatur zu verbinden. Lächeln Sie denMenschen zu, die Sie zwar täglich sehen,aber denen Sie bisher keine oder kaumAufmerksamkeit geschenkt haben: einemNachbarn, einer Verkäuferin im Supermarktoder der jungen Frau, die im Büro zweiStockwerke tiefer arbeitet und die Sie immerwieder imAufzug sehen.

Schalten Sie einfach einmal Ihr Handyaus, nehmen Sie die Stöpsel aus den Ohrenund legen Sie Ihre mentale To-do-Liste

beiseite, wenn Sie sich das nächste Mal unterfreiem Himmel bewegen. Nehmen Siestattdessen einmal ganz bewusst die Bäumewahr, an denen Sie vorbeikommen. Bewun-dern Sie einen schönen Vorgarten oder einhübsch dekoriertes Fenster und fühlen Siedas Behagen der Katze, die sich in derWintersonne räkelt. Hören Sie dem Gesangder Vögel zu oder erfreuen Sie sich an einemLachen, das aus einem offenstehendenFenster an Ihr Ohr dringt. Genießen Siebewusst den Rhythmus Ihrer Schritte undIhres Atems. Und nehmen Sie wahr, um wieviel besser Sie sich fühlen, wenn Sie an IhremZiel angelangt sind!

Es erfordert schon eine gewisse Por-tion Vertrauen und Zuversicht, um sich damitwohlzufühlen. Zu wissen, dass die Welt nichtuntergeht, wenn Sie nicht sofort zum Telefonhechten, noch bevor das erste Klingeln ver-hallt, sondern sich die Zeit nehmen, genüss-lich den Duft einer Blume oder einer frischenTasse Kaffees einzusaugen. Oder jemandemin die Augen zu schauen und wirklich zuzu-hören, anstatt gleichzeitig den Schreibtischaufzuräumen, eine hereinkommende SMSzu lesen oder die Spielsachen in den Schrankzu legen. Seien Sie für diesen einen Momenteinfach ganz präsent, ganz gegenwärtig,genießen Sie es und lassen Sie es danngleich wieder los … Und dann kommt dernächste Moment.

Nehmen Sie sich Zeit durchzuatmen.Sagen Sie sich immer wieder: »Ich bin mirdas schuldig und ich darf das für mich tun.«Dadurch verändert sich Ihre gesamteLebensweise – Sie sind ruhiger und gelas-sener und erschaffen ein völlig neuesUmfeld. Sie hören auf damit, Chaos um sichherum zu erschaffen.

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Lernen zu empfangen

Herodot (CA. 490/480-CA. 424 V. CHR.)

Wer immer nur ernsthaft wäre undsich niemals eine kleine Freudeund Erholung erlaubte, der würdefrüher oder später verrückt oderwankelmütig.

VOR EINIGER ZEIT TRAF ICH EINEN MANN, DERL A N G S T R E C K E N L Ä U F E R T R A I N I E R T . E rerzählte mir, das Beste, was ein Athletzwischen seinem Morgen- und seinemAbendtraining tun könne, sei es, sich einfachnur auszuruhen – und das bedeutet nichtsanderes, als sich hinzulegen und wirklich reingar nichts zu tun! Viele seiner Läufer sindzwar afrikanischer Herkunft, wuchsenjedoch in Europa auf und haben wirklicheProbleme, dies umzusetzen. Für sie bedeu-tet ›nichts tun‹ einkaufen zu gehen, sich mitFreunden zu treffen oder auch Hausarbeit zuerledigen. Für den Trainer jedoch bedeutetes glasklar: Beine hochlegen und nichtbewegen! Schließlich ermutigte er einenseiner besten Läufer, in eine Wohngemein-schaft mit dem kenianischen Nationalteamzu ziehen, um herauszufinden, wie diebesten Langstreckler der Welt leben undtrainieren – und vor allem, um zu lernen, wiesie nach einem Lauf komplett abschalten undso ihrem Körper Ruhe gönnen und Gelegen-heit geben aufzunehmen, was er gelernt hat.»Die Afrikaner wissen noch, was Stillewirklich bedeutet«, erklärte der Trainer. »Siehaben es in der Kunst des Nichtstuns zurMeisterschaft gebracht. Das ist etwas, daswir hier im Westen verloren haben.«

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Leider nehmenwir uns inunseremKulturkreis zuselten Zeit undRaum für Stille,Leere und Ruhe.

Zum Abschluss jeder Yogaeinheitruhen und entspannen wir immer einigeMinuten in Shavasana (siehe Seite 19). Espassiert nicht selten, dass jemand nach denYogaübungen aufspringt und den letzten Teilauslässt. Aber dieser ist in Wahrheit derwichtigste! Bleiben Sie für je dreißig MinutenYoga mindestens fünf Minuten in Shava-sana. Es ist ungeheuer wichtig, dass wirunserem System nach dem Reinigen derChakras und dem Verändern der Energie dieMöglichkeit geben, das Neue und Verän-derte zu integrieren und die neue Kraftgleichmäßig im Körper zu vertei len.Andernfalls arbeiten wir wie die Wilden,erreichen dabei eine ganze Menge, wendenuns dem nächsten Thema oder Projekt zuund vergessen dabei die Freude an dem,was wir getan haben.

Leider nehmen wir uns in unseremKulturkreis viel zu selten Zeit und Raum fürStille, Leere und Ruhe. Aber genau hierausschöpfen wir Kraft und Inspiration – wenn wiruns mit der Quelle verbinden. Und daraufmüssen wir einfach mehr Aufmerksamkeitrichten. Auch wenn es nur ein paar Minutensind – halten Sie inne, gehen Sie in die Stilleund tun Sie einfach nichts. Und achten Siedann darauf, wie viel mehr Sie an einem Tagleisten können.

Wir alle sind ziemlich gut darin, unsimmer mehr Arbeit aufzuhalsen, aberweniger gut darin, uns Ruhepausen zugönnen. Wir fühlen uns schuldig, selbst-süchtig und faul, wenn wir uns eine kleineAusze i t von unserer fo r twährendenGeschäftigkeit nehmen. Gerade so, als obwir wertvolle Zeit verschwendeten! Aber wirsind menschliche Wesen mit der Fähigkeit,uns über unser Sein und nicht über unser Tunzu definieren – und wenn wir uns nichtgenügend Zeit zur Erholung und zumeinfachen Sein gönnen, nützt das weder unsnoch anderen.

Im Yoga bringen wir die männlicheYang-Energie des Tuns, des Handelns, mitder weiblichen Yin-Energie der Stille und desEmpfangens in Balance. Daher ist eswichtig, sich zwischen den einzelnenKundalini Yoga-Übungen ein paar SekundenZeit zu nehmen, um mit geöffnetenHandflächen oder im Gyan Mudra (sieheSeite 19) zu verweilen. Diese Handhaltungsieht man übrigens oft an Buddha-Statuen.Dabei repräsentiert der Zeigefinger Jupiter,den Planeten des Wissens, und der Daumenunseren Heimatplaneten, die Erde. Wennsich die beiden berühren, werden wirempfänglich für höheres Wissen und unsereinnere Weisheit.

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NOCH VOR DEM AUFSTEHEN nehme ich mireinige Minuten der Dankbarkeit. Ich bineinfach dankbar dafür, dass ich bin, wie ichbin, und dafür, dass ich lebe. Es gibt für michkeine bessere Möglichkeit, meinen Tag zubeginnen. Es ist ganz einfach und Siemüssen sich nicht in Details verlieren. Viel-leicht meinen Sie es anfangs noch nichteinmal ernst. Egal, tun Sie es einfach. SagenSie es laut oder innerlich. Schon nachwenigen Tagen werden Sie eine gewisseWertschätzung spüren können und dannkönnen Sie es aus vollem Herzen sagen!

Führen Sie Tagebuch? Dann schreibenSie fünf Dinge pro Tag auf, für die Sie

dankbar sind. Ist Schreiben nicht Ihr Ding,erstellen Sie einfach einmal am Tag eineListe im Kopf, zum Beispiel beim Zähne-putzen oder unter der Dusche. Wenn mansich gerade nicht so toll fühlt, mag dasmanchmal etwas schwierig sein. Man magdann das Gefühl haben, es gebe nichts,wofür man dankbar sein könnte. Aber es gibtimmer irgendetwas. Sie leben! Sie atmen!Sie haben mit großer Wahrscheinlichkeit alleFinger an den Händen und Zehen an denFüßen! Sie können sehen, hören, schme-cken, riechen und fühlen! Sie könnendenken! Seien Sie dankbar für Ihre Familieund Freunde! Für das Wasser, das aus dem

Nehmen Sie die Fülle in Ihrem Leben wahr

CICERO (106-43 V. CHR.)

Dankbarkeit ist nicht nur die größte aller Tugenden, sondernauch Mutter und Vater aller anderen.

Wasserhahn und dem Duschkopf fließt! Fürdie Tatsache, dass die Sonne scheint oderdass der Regen den Bäumen und Pflanzender Erde gerade einen erfrischenden Trunkspendet! Wir haben jeden Tag aufs Neue dieWahl: Wir können uns über belangloseKleinigkeiten aufregen und feststellen, waswieder einmal alles schiefgelaufen ist, oderwir richten unsere Aufmerksamkeit auf das,was gut lief! Freuen Sie sich über Kleinig-keiten: das Lachen eines Babys, denstrahlend blauen Himmel, einen guten Witzoder das freundliche Angebot eines Unbe-kannten im Supermarkt, Ihnen zu helfen.

Es liegt in der menschlichen Natur,dass wir die Dinge nicht wertschätzen, derenwir uns sicher sind. Wir nehmen sie alsselbstverständlich und gegeben hin. Es magZeiten geben, in denen Sie das Gefühlhaben, es gebe nicht viel, wofür Sie dankbarsein könnten. Sehen Sie diese Phasen alsPrüfung. Wenn es Ihnen gut geht und allesgut läuft, ist es leicht, Dankbarkeit zu zeigen.Sobald sich Herausforderungen zeigen,müssen Sie Vertrauen haben. Sagen SieDanke und die Dinge verändern sich.

Ich bin einfach dankbar dafür, dass ich bin, wie ich bin, unddafür, dass ich lebe. Besser könnte ich meinen Tag nichtbeginnen.

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Angst und ZweifelloslassenVERÄ NDERUNG MACHT UNS HÄ UFIG ANGST – und beim ersten Chakra geht es genaudarum. Um Veränderung, darum, uns aus derStarre, dem Festgefahrenem zu lösen und zulernen, beweglicher und flexibler zu werden.Darum ist das Chakra auch mit dem ThemaAbhängigkeit verbunden – Abhängigkeitgründet immer in Angst. Angst vor demLeben, dem Fühlen.

Wir allen haben Ängste. Sie sind Teilunseres Lebens und des Wissens, dass wireines Tages sterben werden. Wir werdenniemals komplett angstfrei sein und solltendaher lernen, sinnvoll mit der Angst umzu-gehen. Wir müssen zuerst einräumen, dasswir Ängste haben, sie dann annehmen,verstehen und uns eingestehen – und siedann wieder loslassen.

Ich wuchs in Mazedonien auf und wirhaben ein Sprichwort: Von zwei Übeln wähltman besser das, was man schon kennt. Ichbin viel gereist und in den meisten Ländernder Welt gibt es eine leicht abgeänderteVersion davon. Wir alle haben Angst vor demUnbekannten. Sie hält uns in einer Be-ziehung, die schon lange nicht funktioniert,weil wir Angst vor dem Alleinsein haben.Oder wir bleiben in einem verhassten Job,weil wir Angst haben, keine neue Stelle zufinden.

Wir haben oft Angst zu versagen. Aberwas ist schlimmer? Einen Versuch zu wagenund zu versagen oder es überhaupt nicht erstzu versuchen? Wie sagte doch der großeErfinder Thomas Edison? »Ich habe nichtversagt. Ich habe mit Erfolg zehntausendWege entdeckt, die zu keinem Ergebnisführen.« Und ohne Herrn Edison gäbe eskeine Glühbirne!

Mut ist Widerstand gegendie Angst, Sieg über dieAngst, aber nichtAbwesenheit von Angst.

MARK TWAIN (1835-1910)

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Yoga ist ein Werkzeug, um mit Ängstenumzugehen. Wollen Sie wirklich, dass dieAngst Sie lähmt? Wollen Sie wirklich imLeben nichts mehr wagen, weil Ihnen vorAngst die Hose schlottert? Was für ein Lebenist das, wenn wir das Gefühl haben, es wärebesser, nichts zu tun? Man verpasst etwas!

Sarah schrieb mir, kurz nachdem siemeine erste Kundalini Yoga-DVD gesehenhatte und ich darf mich hier auf ihreGeschichte beziehen. Als sie etwa Mittezwanzig war, suchte sie wegen quälenderSchmerzen im unteren Rücken einenHeilpraktiker auf, der sich an ihr verging.Später fand sie heraus, dass er keinerleiZulassung hatte. Durch diesen Übergriffentwickelte sie gesundheitliche Probleme,die hauptsächlich auf schrecklicher Angstund Beklemmung gründeten, wie sie heuteweiß. Ihre Magenbeschwerden verstärktensich zunehmend, sodass sie schließlich fastnur noch flüssige Nahrung zu sich nehmenkonnte. Die Ärzte konnten ihr nicht helfen.Nach einigen Jahren kamen dann Atem-probleme hinzu. »Ich rang eigentlich ständignach Luft«, berichtete sie mir. »Mein Zustandließ sich nur als anhaltende Panik bezeich-nen. Das Einzige, was die Ärzte mir ver-schrieben, waren starke Medikamente, dieich aber nicht wollte. Ich war noch so jung –mein Leben hatte gerade erst begonnen!Und ich sollte mich damit abfinden, niemalswieder normal essen und atmen zu können.«

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Nach einer weiteren angstvoll durch-wachten Nacht hatte sie ihre ersteKundalini-Stunde und schon nach den Auf-wärmübungen begann sie hemmungslos zuschluchzen. »Die Übungen lösten dieSpannung in meinem Zwerchfell und zumersten Mal seit Monaten konnte ich wiedertief durchatmen. Sofort fasste ich Vertrauenund wusste, ich würde wieder normal atmenkönnen. In dieser Nacht schlief ich tief undfest. Am nächsten Tag war ich dermaßenerschöpft, dass ich einfach im Bett blieb – ichhatte das Gefühl, ich wäre einen Marathongelaufen.«

Sarah fuhr nicht nur fort mit KundaliniYoga, sondern befindet sich inzwischensogar in der Ausbildung zur Kundalini Yoga-Lehrerin. »Ich bin ein völlig neuer Mensch«,lacht sie heute. »Ich habe zwar noch immerein paar gesundheitliche Probleme, abernicht zu vergleichen mit diesen furchtbarenZuständen. Und ich nutze Yoga, um dieSelbstheilungskräfte meines Körpers zustärken. Wenn ich Verdauungsproblemehabe, wende ich bestimmte Atemtechnikenan, und diese furchtbaren Angstzuständevon früher tauchen gar nicht mehr auf. DasLeben hat mich wieder und es ist schön!«

Sie nimmt ihre Begegnung mit demfalschen Heilpraktiker inzwischen mitHumor und ist sogar auf eine gewisse Weisedankbar dafür. »Ohne diesen Vorfall hätteich Kundalini Yoga nicht kennengelernt. Undheute kann ich mir mein Leben ohneKundalini einfach nicht mehr vorstellen.«

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Meditation – Eine EinführungALLES, WAS WIR ACHTSAM UND BEWUSST TUN, IST MEDITATION. Wenn wir uns still auf unserenAtem konzentrieren und ihn beobachten, ist das Meditation. Musikhören kann meditativ sein,genauso wie Stricken, Spazierengehen oder Putzen. Solange unser Geist während einerAktivität nicht durch etwas anderes gestört wird, handelt es sich um Meditation. Dennoch hates große Vorteile, sich ganz bewusst stille Auszeiten zu nehmen und den Geist zur Ruhekommen zu lassen. Es gibt keine bessere Möglichkeit zu lernen, präsent zu sein, zu erken-nen, dass all unsere Ängste und Sorgen unseren Gedanken entspringen und dass wir dieseGedanken tatsächlich loslassen können. Zunächst genügen fünf Minuten – sobald Sie denNutzen erfahrbar erkennen, werden Sie diese Zeiten vielleicht von selbst verlängern.

Solange unser Geist während einer Aktivität nicht durchetwas anderes gestört wird, handelt es sich um Meditation.

Bei den Haltungen, den Asanas, desYoga geht es letztlich um nichts anderes, alsimmer beweglicher zu werden, sodass wirimmer länger im Schneidersitz verweilenkönnen, um zu meditieren. Wir meditieren,um Frieden, Glückseligkeit und tiefe Freudezu finden – um die innere Menschlichkeit zuentdecken. Es geht dabei immer umBalance. Yang ist das Männliche, hier gehtes ums Handeln, ums Tun. Deshalbbrauchen wir den weiblichen Teil, das Yin,die Stille, so sehr.

Man kann auf vielerlei Weise medi-tieren – am einfachsten ist es im Sitzen.Sitzen und den Geist zur Ruhe kommenlassen. Natür l ich ist das bedeutendschwieriger, als es sich jetzt anhört. Dennsobald wir versuchen, den Geist zuberuhigen, schießen uns die Gedanken nurso durch den Kopf! Kundalini Yoga bietetIhnen eine ganze Reihe von Möglichkeiten,sich auszurichten und großen Nutzen ausder Meditation zu ziehen. Und diese Wege

eröffnen sich Ihnen, während Sie dieseSeiten durcharbeiten. Gedanken werdensich immer wieder einschleichen, aber durchbeständiges Üben lernen Sie mehr undmehr, diese Gedanken wie aus der Ferne zubeobachten – so, wie man einen Bildschirmbetrachtet, der auf der anderen Straßenseitehinter einer Fensterscheibe flackert, ohnedabei in die Geschichte, die sie erzählenwollen, hineingezogen zu werden. Wennman meditiert, hält alles andere an. Obwohlman die Augen geschlossen hat, kann manganz klar nach innen sehen. Man verjüngtsich, lädt sich mit Energie auf und verbindetsich mit dem Fluss des Lebens. Sehr oft hatteich genau dieses Gefühl, wenn ich alsPianistin auf der Bühne spielte. Wenn ich einKonzert gebe, höre und denke ich nicht mehr.Alles ist ganz friedlich. Urplötzlich befindeich mich in einer anderen Welt und alles iststill. Es ist ein wunderbares Gefühl und jederMensch kann es zu jeder Zeit erfahren. Wirmüssen nur wissen, wie.

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Achtsam abwaschen

Hausarbeit hin-gegen ist eine wunderbare Übung für Acht-samkeit. Ärgern Sie sich nicht darüber. HetzenSie sich nicht. Sagen Sie sich, dass Sie dieHausarbeit genießen können. Legen Sie eineCD mit entspannender Musik ein. Genießen Siedas Gefühl des warmen Wassers auf der Hautund die schillernden Farben in den Seifen-blasen. Schauen Sie sich jeden Teller und jedeTasse ganz genau an. Nehmen Sie den Teller,das Wasser und die Bewegung Ihrer Händeganz bewusst wahr. Sie reinigen Ihr Geschirr.Es wird glänzen und wie neu aussehen. Sie tundies als Akt der Liebe für Ihre Familie, Ihre Mit-bewohner oder Ihre Freunde, mit denen sie ge-gessen haben – oder einfach als Akt der Liebefür sich selbst. Sie würdigen die Menschen, diedas Geschirr hergestellt haben, und jene, diedie Nahrungsmittel angebaut und hergestellthaben. Am Anfang mögen Sie sich versetztfühlen in den Film Die Frauen von Stepford,denen ein Mikrochip eingesetzt wird, damit siesich willig in ihre Rolle als Hausfrau fügen. Aberversuchen Sie es einfach. Seien Sie einfach imMoment und spüren Sie diesem besonderenGefühl nach.

Der weise vietnamesische Mönch undLehrer Thich Nhât Hanh sagt: »Wenn ich dasGeschirr nicht voller Freude abwaschen kannund nur versuche, es schnellstmöglich hintermich zu bringen, damit ich endlich zum Nach-tisch übergehen kann, kann ich auch diesennicht genießen. Mit der Gabel in der Handüberlege ich schon, was als Nächstes dran ist.So entgehen mir Konsistenz und Geschmackdes Desserts ebenso wie das freudvolleErlebnis des Verspeisens desselben. Ständigwerde ich in die Zukunft gezogen und kann dengegenwärtigen Moment nicht genießen.«

Dieses Beispiel kann auf sämtliche Haus-arbeit übertragen werden. Wenn wir beimStaubsaugen oder Badputzen ganz gegenwär-tig, ganz präsent sein können, gelingt es unszunehmend die großen Momente des Lebenshöher zu schätzen und mehr zu genießen!

NATÜ RLICH IST ES EINFACH, PRÄ SENT ZU SEIN,WENN WIR ETWAS GERNE TUN.

Gelassen bleibenund

fühlen uns in bestimmten Situationen unterDruck. Bei mir ist es zum Beispiel der all-morgendliche Schulweg mit dem Auto. Siekönnen vermutlich nachvollziehen, wie sich soeine Fahrt auf die Psyche auswirken kann. Esregnet, die Kinder streiten, dass die Fetzenfliegen, und dann hängt man auch noch im Staufest – Autofahrer können unglaublich aggressivsein, sich anschreien und wild gestikulieren. Ichlasse daher im Auto gerne Mantras laufen.Nehme ich dann mal jemanden mit, der mich nichtso gut kennt, bekomme ich oft zu hören: »Die CDscheint zu hängen.«

Sobald Sie das Gefühl haben, die Dingegeraten außer Kontrolle und Sie drehen sich nurnoch im Kreis, müssen Sie innehalten, denmomentanen Zustand anerkennen und sichinnerlich entschließen, ihn jetzt zu verändern. Esreicht aus, ganz bewusst zu atmen, um dieVeränderung herbeizuführen. Sie können end-lich gelassen bleiben! Der Zustand verändertsich. Er verkehrt sich schließlich sogar. DieAbwärtsspirale wird zu Aufwärtsspirale undumgekehrt. Einzig, indem Sie innehalten und denZustand anerkennen.

Versuchen Sie einmal Folgendes, anstattloszubrüllen: Verschließen Sie mit dem rechtenZeigefinger das rechte Nasenloch, währendRingfinger und Daumen der linken Hand sichberühren. Atmen Sie dann kraft- und geräusch-voll ein und aus, wobei das Ein- und Ausatmengleich lange dauern sollte. Das Atmen durch daslinke Nasenloch beschert Ihnen ruhige, weibli-che Mondenergie anstelle der belebenden,männlichen Sonnenenergie, die auf der rechtenSeite einströmt. Sie mögen sich ein bisschenlächerlich fühlen, wenn Sie diese Übung im Autositzend durchführen. Aber glauben Sie mir – IhreKinder mit hochrotem Kopf anzuschreien, kannauf andere Fahrer bedeutend absurder wirken.Schon eine Minute dieser Atemübung kann IhreGefühlswelt komplett verändern!

WIR ALLE HABEN UNSERE SCHWACHSTELLEN

TIPPS

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Der Verbindungstrunk

Schälen Sie Karotten, Rote Bete,Zitrone und Gurke. Entfernen SieStege und Kerne aus der Paprika-schote. Fügen Sie Ingwer und Knob-lauch nach Geschmack hinzu und gebenSie alles in einen Entsafter. Umrührenund leidenschaftlich genießen!

Dieser Trank reinigt Leber, Nieren und Gedärme.Er unterstützt Sie dabei, wieder eine harmonischeVerbindung mit Mutter Erde herzustellen.

3 Karotten1 Rote Bete1 Zitrone1 Gurke1 rote Paprika1 Stangenselleriefrischen Ingwer und Knoblauchnach Geschmack1 kleiner Bund Petersilie

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Bewegte Krähe

Gehen Sie in die Krähenhaltung, indemSie sich wie auf dem Bild gezeigt in die Hockebegeben. Die Arme sind dabei nach vorn ge-streckt, die Hände gefaltet, wobei die Zeige-finger nach vorne deuten. Stehen Sie mit demEinatmen auf und halten Sie dabei dieArme gestreckt und parallel zumBoden. Gehen Sie mit demAus-atmen wieder in die Hocke.Sprechen Sie mit dem Ein-atmen undAufstehen innerlichdas Mantra Sat und mit demAus-atmen und In-die-Hocke-Gehendas Mantra Nam – zusammenbedeutet das Mein Namesei Wahrheit. Halten SiedieAugen dabei einenSchlitz weit offen.

Diese Haltung stärkt Sie sowohl körperlich alsauch mental, stimuliert die Kundalini-Energieund lässt sie die Wirbelsäule hochsteigen. Sieerdet uns in völliger Selbstannahme und invölligem Loslassen. Diese Übung darf währendder Schwangerschaft und während der erstendrei Tage der Menstruation nicht ausgeführtwerden!

Wiederholen Sie die Übung zu Beginnmindesten sieben Mal und steigern Sie dieWiederholungen langsam bis auf sechsund-zwanzig. Wenn Sie erst kräftiger und beweg-licher sind, können Sie die Übung schnellerausführen, um tatsächlich im Atemrhythmus zubleiben.

Sollte Ihnen die Übung zu anstrengend sein,lehnen Sie sich einfach mit dem Rücken gegeneine Wand, um in die Hocke zu gelangen.Alternativ können Sie zur Unterstützung auchzwei schwere Sessel oder Stühle links undrechts von sich aufstellen. Bleiben Sie so langewie möglich in der Haltung – mit der Zeit undÜbung wird Ihnen diese Haltung immer leichter

fallen und ohne große Anstrengung einzu-nehmen sein. In Entwicklungsländern, wo

Sessel eher nicht zum Standardmobiliar ge-hören, entspannen sogar ältere Menschen indieser Hockstellung.

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Frosch

Gehen Sie auf den Zehen in die Hocke. Die Fersen sinddabei vom Boden abgehoben und berühren sich. Die Beine sindwie bei einem Frosch nach außen gespreizt. Legen Sie mit ge-schlossenen Augen die Hände auf den Boden und richten SieIhre Aufmerksamkeit auf das Dritte Auge, indem Sie Ihren Blickhinter den geschlossenen Lidern auf den Punkt zwischen denAugenbrauen richten. Strecken Sie nun mit dem Einatmen dieBeine aus, sodass der Po sich nach oben hebt. Die Händebleiben dabei auf dem Boden, die Fersen in der Luft. Gehen Siemit dem Ausatmen wieder in die Hocke. Auch hier beginnen Siebitte mit sieben Wiederholungen und steigern sich im Laufe derZeit auf sechsundzwanzig. Und auch diese Übung werden Sieallmählich schneller ausführen können.

Sowohl bei dieser Übung als auch bei der Bewegten Krähe(gegenüber) kommen Sie reichlich ins Schwitzen. Aber danachist der Kopf wieder frei, Sie können loslassen und das Lebenleben!

Diese Haltung wird damit in Verbindung gebracht, der Angstoder dem Versagen offen ins Gesicht zu sehen. Sie bringtsämtliche Organe und den Kreislauf in Schwung, beugt Brust-sowie Prostatakrebs vor und hebt die Energie aus den unterenChakras in die oberen. Mit zunehmendem Üben verstärkt sichdie Fähigkeit loszulassen, zu vertrauen und anzunehmen.Auchdas altersbedingte Knirschen in den Knien sollte sich bessern.

ErdungLegen Sie sich auf den Boden, bringen Sie mit dem Einatmen die Knie an die Brust und umfassen SieIhre Beine. Setzen Sie sich auf und berühren Sie Ihre Zehenspitzen. Kommen Sie dann mit demAusatmen wieder in die Ausgangslage zurück. Führen Sie die Erdung in gleichmäßigem Rhythmusetwa ein bis zwei Minuten lang durch.

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Mantra – ein Neubeginn

Setzen Sie sich im Schneidersitz auf denBoden (siehe Seite 18) und strecken Sie die Armemit nach oben geöffneten Handflächen nachvorne. Führen Sie dann die Hände zusammen undmachen eine Bewegung, als wollten Sie Wasserüber Ihren Kopf gießen. Dabei singen Sie dasMantra »Wahe guru, wahe guru, wahe guru, wahejio« (Wahe guru, wahe guru, wahe guru, wahedschio – auf meiner Website www.mayaspa-ce.com finden Sie dazu eine Hörprobe). ChantenSie das Mantra mindestens drei Minuten lang.

Anfangs mag es Ihnen unangenehm oder sogarpeinlich sein, laut zu chanten oder zu singen.Damit werden wir uns im nächsten Kapitel ein-gehend beschäftigen. Versuchen Sie es dennoch,wenn Sie in Ihrem Leben wirkliche Veränderungenherbeiführen wollen. Chanten räumt Blockadenaus dem Weg und baut alte Energien ab, die Sienoch zurückhalten.

Ein Mantra beinhaltet den Klang, dieSchwingungen und die rhythmische Wieder-holung heiliger Worte der Stärkung, die unserBewusstsein anheben. Dieses Mantra hiererweckt die Kundalini-Energie, die uns Vitalitätschenkt und unser Karma reinigt. Es ist dasMantra der Ekstase, das uns befähigt, aus derDunkelheit ins Licht zu gehen, von der Unwissen-heit zu wahrem Verständnis zu gelangen. Durchdas laute Chanten werden zuerst die Reflex-punkte im Mund stimuliert. Dann erreichen dieSchwingungen Hypothalamus, Zirbeldrüse undHypophyse (Hirnanhangdrüse) und neutralisie-ren den Verstand. Dadurch erreichen Sie einenmeditativen Zustand und erfahren wahrenFrieden.

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Angst loslassen, Gewohnheitenändern undAbhängigkeiten heilen

Setzen Sie sich wieder in denSchneidersitz (siehe Seite 18), halten Siedie Hände zu Fäusten geballt und streckenSie dabei die Daumen aus. Pressen Sie nundie Daumen fest gegen die Schläfen und IhreBackenzähne bei geschlossenen Lippenaufeinander. Beißen Sie fest auf die hinterenBackenzähne und lassen Sie dann los. Siespüren jetzt, wie sich der Muskel unter IhremDaumen bewegt. Lassen Sie nun mit jedem

Zusammenpressen der Zähne leise dieLaute »Sa, ta, na, ma« erklingen (Sah, tah,nah, mah – auch diese Lautfolge können Sieauf www.mayaspace.com hören). Übervierzig Tage hinweg täglich ausgeführt, wirktdiese Übung unglaublich transformierend.

Wir haben alle unsere Muster und Gewohn-heiten. Dinge, die wir tun, um unsere Be-wusstheit zu dämpfen: E-Mails, Fernsehen,Einkaufen. Wenn wir nicht vom Rauchen,Essen oder Trinken abhängig sind, sind wirabhängig von Versagensängsten und Ab-lehnung – all dies führt zu Unsicherheitenund neurotischen Verhaltensweisen. Diefolgende Meditation korrigiert dieses Prob-lem. Sie ist ein wunderbares Werkzeug fürjeden Einzelnen, kann aber insbesonderedenjenigen helfen, die sich auf Drogen-entzug befinden, sich aus einer psychischoder mental schwierigen Phase herausbe-wegen oder unter Phobien leiden. DerDruck, der dabei von den Daumen ausgeübtwird, löst einen rhythmischen Stromfluss indas Zentralhirn aus, der die Zirbeldrüse akti-viert. Die Disharmonie in diesem Bereichmacht dieAngst für uns unzerstörbar.

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