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Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Landwirtschaftliche Fakultät Lehr- und Forschungsschwerpunkt „Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft“ Forschungsbericht Nr. 112 Faserqualität einheimischer Faserpflanzen (Hanf) - Bewertung von Rohstoff und Endprodukt - Herbert von Francken-Welz Jens Léon Institut für Pflanzenbau

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Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Landwirtschaftliche Fakultät Lehr- und Forschungsschwerpunkt „Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft“

Forschungsbericht Nr. 112

Faserqualität einheimischer Faserpflanzen (Hanf)

- Bewertung von Rohstoff und Endprodukt -

Herbert von Francken-Welz

Jens Léon

Institut für Pflanzenbau

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Herausgeber: Lehr- und Forschungsschwerpunkt „Umweltverträgliche und Standort-

gerechte Landwirtschaft“, Landwirtschaftliche Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Endenicher Allee 15, 53115 Bonn Tel.: 0228 – 73 2297; Fax.: 0228 – 73 1776 www.usl.uni-bonn.de Untersuchungen im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen Bonn, Oktober 2003 ISSN 1610-2460

Projektleitung: Prof. Dr. Jens Leon Projektbearbeiter: Dipl.-Ing. agr. Herbert von Francken-Welz

Institut für Pflanzenbau, Abt. Spezieller Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung Katzenburgweg 5 53115 Bonn Tel.: 0228 - 73 2878

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Gliederung 1. Einleitung 4 1.1 Wissensstand 4 1.2 Zielsetzung 7 2. Material und Methoden 9 2.1 Felderhebung und Ertragsfeststellung 10 2.2 Ermittlung der Faserqualität 11 2.3 Weiterverarbeitung 12 2.4 Statistische Auswertung 13 3. Ergebnisse 15 3.1 Einfluss des Standorte 15 3.2 Einfluss von Standort und Saatstärke 17 3.3 Einfluss von Standort und N-Düngung 19 3.4 Mechanische Untersuchung der Faserbündel nach dem Aufschluss Nafitec 22 3.5 Ermittlung der mechanischen Kennwerte der geprüften Probekörper 23 3.6 Korrelationen zwischen mechanischen Eigenschaften der Faserbündel und der

Probekörper 24 4. Diskussion 26 5. Zusammenfassung 30 6. Schlussfolgerungen für die Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis 31 7. Literaturverzeichnis 32 8. Anhang 35 9. Konsequenzen für eventuelle weitere Forschungsaktivitäten 37 10. Liste über Präsentationen, Vorführungen und Demonstrationen 37 11. Kurzfassung 38

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1. Einleitung

Der Bau einer neuartigen Faserentholzungsanlage und die Entwicklung hochwertiger

Faserverbundwerkstoffe mit Naturfasern durch die Firma Nafitec in Bielefeld ist die

Grundlage für eine Naturfaserproduktion in NRW. Voraussetzung für eine einheimische

Produktion hochwertiger Industriefasern ist die Entwicklung von standortgerechten und

umweltverträglichen Anbauverfahren. Im Hinblick auf die zu erwartende Senkung der

Flächenbeihilfe auf Getreideniveau ist der Faserpflanzenanbau so zu gestalten, dass das

Leistungs- und Qualitätspotential der Pflanzen optimal ausgeschöpft ist und dabei die Kosten

so gering wie möglich gehalten werden.

1.1 Wissensstand

Der Anbau von Faserpflanzen als nachwachsende Rohstoffe zur Erzeugung von

Faserverbundwerkstoffen ist unter verschiedenen Aspekten positiv zu beurteilen.

Der Einsatz von heute gebräuchlichen synthetischen Fasern wie Glas- oder Asbestfasern zur

Verstärkung von Kunststoffen führt zu Problemen hinsichtlich der Gesundheitsgefährdung

und bei der Wiederverwertung und der Entsorgung. Eine Substitution der Glas- und

Asbestfasern durch Naturfasern würde zu einer erheblichen Umweltentlastung beitragen.

Naturfasern weisen aufgrund ihrer Eigenschaften, insbesondere ihrer Faserlänge, eine

geringere Gesundheitsgefährdung auf und bieten Vorteile bei der Recyklierung und

Entsorgung. Darüber hinaus sind Naturfasern durch ihre geringe Dichte und günstige

mechanische Eigenschaften gekennzeichnet.

Die Industrie hat die Vorteile der Naturfasern erkannt und es sind bereits eine Vielzahl

innovativer Faserprodukte entwickelt worden (KLEBER et al., 1998; KÖHLER et al., 1998;

HAGEDORN, 1999). Der Naturfasereinsatz in der deutschen Automobilindustrie z.B. ist seit

1996 bis heute von 4000 t auf 13000 t angestiegen (KARUS, 1999). Aufgrund der

zunehmenden Nachfrage sind in den letzten Jahren einige Naturfaserschwingen gebaut

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worden und der großflächige Anbau nimmt jährlich zu. Der Hanfanbau, der in der BRD seit

1996 wieder erlaubt ist, lag 1999 bereits bei 4000 ha, wobei ca. 200 ha erstmals in NRW im

Vertragsanbau für die Fa. Möllerplast angebaut wurden (NOVA,1999a, 1999b). Im Anbaujahr

2001/02 lag der Hanfanbau in NRW bei 153 ha (NOVA, 2002).

Eine gezielte Substitution von synthetischen Fasern (Jahresverbrauch Glasfaser: 300.000 t)

durch bioabbaubare Naturfasern würde der einheimischen Landwirtschaft sowohl

ökonomische als auch ökologische Vorteile bieten. Die Erschließung von neuen

Erwerbsquellen führt zur Verminderung der Überschussproduktion und der damit

verbundenen Subventionen. Darüber hinaus würden die begrenzten Rohstoffressourcen

geschont. Aus ökologischer Sicht bedeutet der Anbau von Faserpflanzen für die Landschaft

und die Landwirtschaft eine Erhöhung der Biodiversität bzw. eine Erweiterung der heute

üblicherweise engen Fruchtfolgen. Zudem könnte der Anbau von Naturfaserpflanzen zu einer

Verminderung von Düngemittel- und Pflanzenschutzmittelaufwand und somit zur

Umweltentlastung beitragen.

Eine nachhaltige, weitgehend subventionsfreie Wettbewerbsfähigkeit des Naturfaseranbaus

kann jedoch nur unter der Prämisse der Produktion von qualitativ hochwertigem, homogenen

Fasermaterial, das unter optimierten Anbaubedingungen kostengünstig und umweltverträglich

erzeugt wird, realisiert werden.

Als einheimische Faserpflanzen, deren Produktion vor Ort eine Verminderung von

Transportwegen und damit eine Kostenreduzierung bedeuten würde, kommen Hanf

(Cannabis sativa L.) und Lein (Linum usitatissimum L.). Der Anbau dieser Pflanzen zur

Produktion textiler Fasern hat im 19. Jahrhundert große Bedeutung besessen und ist erst durch

die Mechanisierung der Baumwollernte und die Entwicklung von Chemiefasern

kontinuierlich zurückgegangen.

Nachdem sich heute neue Märkte für die Naturfasern eröffnen, wurde zunächst bei Faserlein

das Ertrags- und Qualitätspotential des vorhandenen genetischen Materials untersucht und der

Qualitätsvergleich zur Glasfaser zeigt die Chancen des Faserleins auf, im nicht textilen

Bereich eine gewisse Marktbedeutung zu erlangen. Vor allem die geringe Dichte der

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Naturfasern ist für die Produktion von Leichtbauwerkstoffen von Bedeutung. Mit

Faserleinfasern hergestellte Bauteile erreichten die gleiche Festigkeit wie glasfaserverstärkte

Teile bei einer gleichzeitigen Gewichtsreduzierung um 30 % (HAEPP, 1996).

Der Anbau verschiedener Naturfaserpflanzen könnte die Angebotspalette an einheimischen

Fasern ergänzen. Es wird jedoch über unterschiedliche Ansprüche der Arten an die

Wachstumsfaktoren Klima und Boden berichtet (KAHNT und EUSTERSCHULTE, 1996).

Das Ertragspotential an Gesamttrockenmasse schwankt bei Faserlein zwischen 7-15 t/ha

(RENNEBAUM et al., 1998), bei Hanf zwischen 9-12 t/ha (LBP, 1996; HÖPPNER und

MENGE-HARTMANN, 1994; 1999; MÜNZER, 1999). Lein erreicht höhere Faseranteile als

Hanf. Im Faserertrag wurden mit 44,8 dt/ha bei Hanf die höchsten Werte gefunden (VON

BUTTLAR et al., 1997). Allerdings wurden die Arten nicht unter vergleichbaren

Bedingungen getestet.

Entscheidend für die Bewertung der Eignung der verschiedenen Naturfasern für den

industriellen Einsatz ist die Höhe und Homogenität in den Qualitätseigenschaften. So ist die

Qualität der Naturfasern für eine Verstärkung von Faserverbundwerkstoffen umso besser, je

höher die Faserfestigkeit und je geringer die Wasserdampfaufnahme ist (KEIJZER und

METZ, 1994; MIECK, 1994). Für neu entwickelte Erntemethoden ohne die

witterungsabhängige Röste sind die Trockensubstanz des Strohs bei der Ernte und die

Entholzungseigenschaften, die bisher noch nicht untersucht wurden, von Bedeutung. Im

Vergleich der mechanischen Fasereigenschaften wurden in Untersuchungen von SATLOW et

al. (1994) bei Hanf höhere Faserfestigkeiten als bei Lein gemessen. Dagegen berichten andere

Autoren von gleichen (FÖLSTER, 1995) oder niedrigeren Zugfestigkeiten (ROBSEN, 1994;

GÖBEL, 1994).

Der Einfluss von Genotyp und Umwelt auf die Faserqualität und deren Homogenität ist für

Hanf und Lein kaum erforscht. Differenzen in der Faserfestigkeit waren in Untersuchungen

der LBP (1996) durch Sorten und Anbauorte zu erklären. Bei Lein steigt die Lignifizierung

und damit die Langfaserqualität mit zunehmender Abreife der Fasern (SHARMA, 1986). Bei

Hanf konnte keine Beeinflussung des Ligningehaltes durch Anbauvariationen oder

Erntetermine festgestellt werden (HÖPPNER und MENGE-HARTMANN, 1999). In Bezug

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auf die Entholzungsmethode berichtet GÖBEL (1994) über höhere Reißfestigkeiten von grün

entholztem im Vergleich zu geröstetem Faserlein. Auch HAGEDORN (1999) bewertet die

Nutzung von ungerösteten Grünfasern positiv, weil sich dadurch Qualitätsschwankungen

durch unterschiedliche Röstgrade weitgehend vermeiden lassen. Die Fasern mit besserer

Ausgangsqualität führen im verpressten Verbund zu einer höheren Biegefestigkeit und einem

höheren Biege-E-Modul (LÜTZENDORF et al., 1999).

Bezüglich der Anbauverfahren von Faserpflanzen ist aus ökologischer Sicht vor allem der

gegenüber anderen Marktfrüchten deutlich verminderte N-Bedarf der Faserpflanzen positiv zu

bewerten. Standfeste Leinsorten erreichen den höchsten Ertrag bei Saatstärken von 2000

keimfähige Samen/m2 ohne N-Düngung (ROWLAND, 1980). Bei Hanf wurden maximale

Erträge bei Saatstärken von 150-250 keimfähige Samen /m2 und 60 kg N/ha erzielt

(HÖPPNER und MENGE-HARTMANN, 1994; BLOCK, 1998; MÜNZER, 1999). Auf

sandigen Böden wurden allerdings auch höhere N-Gaben bis 160 kg/ha ertragswirksam

(MASTEL et al., 1998). Zusätzlich zum geringen N-Bedarf ist der Anbau von Hanf durch den

fehlenden Pflanzenschutzmittelbedarf als sehr umweltverträglich zu bezeichnen.

1.2 Zielsetzung

Zur Optimierung der Rohstoffproduktion ist im einzelnen eine Bewertung von

Standortbedingungen und pflanzenbaulichen Maßnahmen für die Faserqualität von Rohstoff

und Endprodukt vorzunehmen. In einer zusammenfassenden Analyse sind darüber hinaus

Ertragssicherheit und Ertragsleistung in die Beurteilung der Anbauwürdigkeit der

einheimischen Faserpflanzenarten zur Produktion hochwertiger Naturfasern mit

einzubeziehen. Durch die Kooperation von Landwirtschaft (Erzeugergemeinschaft Hanf),

Industrie (Fa. Nafitec) und Wissenschaft (Universität Bonn) ist eine schnelle Umsetzung der

Ergebnisse in die Praxis gewährleistet.

Im einzelnen wurden folgende Fragenkomplexe bearbeitet:

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1. Einfluss des Standorts und anbautechnischer Maßnahmen auf den Ertrag und

ausgewählte Qualitätseigenschaften

Es ist anzunehmen, dass die Ertrags- und Qualitätsbildung stark durch den Anbaustandort

bestimmt wird. Es soll außerdem untersucht werden, wie sich anbautechnische Maßnahmen

auf unterschiedlichen Standorten auf Erträge und Qualitäten auswirken.

2. Einfluss des Standorts auf das Endprodukt Faserverbundwerkstoff

Es soll die Frage geklärt werden, ob der Anbaustandort einen Einfluss auf die Qualität der

Faserverbundwerkstoffe besitzt.

3. Korrelation zwischen der Qualität der Faser als Rohstoff und dem

Faserverbundwerkstoff

Kann man Rückschlüsse von einzelnen Faserqualitätsmerkmalen auf die Qualität der Endprodukte ziehen.

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2. Material und Methoden

Zur Untersuchung der Variabilität von Hanf wurden die Sorte Fedora 17 mit vier Varianten, 2

Saatstärken und 2 Stickstoffstufen, auf unterschiedlichen Standorten der

„Erzeugergemeinschaft für Faser- und Ölpflanzen zur technischen Verwertung“ in

Ostwestfalen-Lippe (OWL) angebaut. Die Aussaatstärke betrug jeweils 20 und 40 kg/ha (ca.

108 und 216 keimfähige Körner/m²) mit einer Aufdüngung auf je 60 und 120 kg N/ha. Die

Standorte sind durch die in Tab. 2.1 dargestellten Boden- und Klimadaten sowie der

Vorfrüchte charakterisiert.

Tabelle 2.1: Standortbeschreibung der Versuchsflächen in OWL

Die Aussaat erfolgte auf den Standorten von Mitte bis Ende April 2000 (Tab. 2.2) mit den auf

den Betrieben üblichen Sämaschinen in Drillsaat. Die N-Düngung wurde in Form von KAS

ausgebracht.

Für die Untersuchungen der Felderhebungen und Ertragsfeststellung wurden je Parzelle 2 x

1m² abgesteckt, welche von Hand geerntet wurden. Hieran wurde auch die Faserqualität aller

Varianten gemessen. Der Rest der Parzellen wurde maschinell mit der HempCut 3000

geerntet und betriebsüblich weiterbehandelt, d.h. das auf Schwad gelegte Stroh wurde

Höhe ü. NN(m)

Ø Jahres-niederschlag

(mm)Bodenart Ackerzahl

Delbrück 100 750 Sand 20Kalletal 300 850 Lehm 50Steinhagen 137 890 Sand 13Werther 130 890 sandiger Lehm 69

Vorfrucht Zwischen-frucht

Dünger zur Vorfrucht Nmin (kg/ha)

Delbrück Mais - Gülle 20Kalletal - 35Steinhagen Mais - Gülle 9Werther Gerste Senf Gülle 24

Feldgras

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mehrmals zum trocknen gewendet und auf Ballen gepresst. Die Erntetermine der Standorte

sind in Tab 2.2 aufgeführt.

Tabelle 2.2: Aussaat- und Erntetermine der verschiedenen Standorte

In Abb. 2.1 ist die Summe des Niederschlags je Monat im Jahr 2000 der einzelnen Standorte

in OWL dargestellt.

Abb. 2.1: monatlicher Niederschlag der Standorte in OWL

2.1 Felderhebung und Ertragsfeststellung

Während der ganzen Vegetationszeit wurden in den Beständen Zählungen (Keimdichte) und

Messungen ( Höhen- und Dickenwachstum) durchgeführt

Die Aufarbeitung des Probematerials wurde nach der von HEYLAND und KROMER (1995)

beschriebenen Methodik durchgeführt. Die Entholzung wurde wie in Kap. 2.2 beschrieben

verändert.

Niederschläge OWL 2000

020406080

100120140160

Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep

Nie

ders

chla

g in

mm

Delbrück Kalletal Steinhagen Werther

Aussaat H andernte Parzellenernte

Delbrück 22.04. 11.08. 23.08.

K alletal 17.04. 11.08. 14.08.

Steinhagen 29.04. 11.08. 28.08.W erther 19.04. 11.08. 29.08.

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Es wurde das Frischgewicht der geernteten Handprobe festgestellt, nach Lufttrocknung das

Trockengewicht bei der Ernte festgestellt. Daraus wurde der korrigierte (87 % TM)

Strohertrag (dt/ha) errechnet. Außerdem wurden je 10 Pflanzen pro Parzelle gemessen

(Wuchshöhe, Stängeldurchmesser Mitte), sowie die Stängelanzahl gezählt, um die

Bestandesdichte zu ermitteln.

2.2 Ermittlung der Faserqualität

Die getrockneten Strohproben wurden für die mechanische Entholzung und die Feststellung

des Faseranteils verwendet. Der Faseranteil wurde nach einer mechanischen Entholzung der

ungerösteten Strohprobe auf einer BAHMER-Labor-Flachs-Brecher (BLFB), Typ „Flaksy“

durchgeführt. Es wurden ca. 100 g Stroh entholzt. Da das Hanfstroh zu dick war, wurde es

vorher mittels eines Mähdreschers 1 x (anstelle das erste mal Flaksy) gebrochen und danach

mit der „Flaksy“ entholzt. Nach einer Teilentholzung (3 Walzendurchläufe an der Flaksy)

wurde der Entholzungsgrad, nach der Vollentholzung (10 Walzendurchläufe an der Flaksy)

der Faseranteil und der Restholzanteil ermittelt.

Die mechanischen Eigenschaften wurden mit einer Materialprüfmaschine ZWICK 1445 mit

einer Einspannlänge von 10 mm am Institut für Landtechnik in Bonn nach der von

BECKMANN (1998) beschriebenen Methode festgestellt.

Faserqualitätsmerkmale:

Vegetative Merkmale:

• Faseranteil nach Vollentholzung (%)

• Faserertrag nach Vollentholzung (kg/ha)

Entholzungseigenschaften:

• Entholzungsgrad (%): (= leicht entholzbarer Anteil) Anteil des nach Teilentholzung

(3 Walzendurchläufe) bereits entfernten Holzteils am gesamten Holzverlust nach 10

Walzendurchläufen

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• Restholzanteil (%): (= schwer entholzbarer Anteil) gibt an, welcher Anteil des Gewichtes

nach Teilentholzung noch aus Schäben besteht

Mechanische Stoffeigenschaften:

Probenvorbereitung: 50 Faserbündel / Probe (davon 24 auswertbar), 100 mm Länge

Messungen:

• Bündeldurchmesser (mm): mittels Lasermikrometer zur Berechnung der

Querschnittsfläche

• Feinheit (tex): Gewicht pro 100 mm Länge

Zugprüfung: Einspannlänge: 10 mm; Prüfgeschwindigkeit: 3 mm / Min.; Vorkraft: 0,05 N

• Höchstzugkraft (N) bei max. Kraft: entspricht meist der Reißkraft

• Dehnung (%) bei Höchstzugkraft

Errechnete Merkmale:

• Zugfestigkeit (MPa): Höchstzugkraft bezogen auf die Querschnittsfläche

• Feinheitsbezogene Höchstzugkraft (cN/tex): Höchstzugkraft bezogen auf die Feinheit

E- Modul (MPa): Höchstzugkraft bezogen auf die Dehnung

2.3 Weiterverarbeitung

Das Stroh der unterschiedlichen Standorte wurde vor dem Aufschluss optisch auf den

Röstgrad geschätzt. Hierbei wurden alle drei Chargen als leicht bis mittel geröstet bewertet. In

Tab. 2.3 werden die Einflüsse der Witterung und der mechanischen Belastung auf das Stroh

vor dem Pressen dargestellt.

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Tab. 2.3: Einflüsse durch Witterung und Wendevorgang auf das Hanfstroh

Charge Delbrück Kalletal Werther

Tage bis zur Bergung 10 6 12

Niederschlagstage - - 6

Anzahl Wendevorgänge 3 2 2

Das Stroh der Parzellen mit der hohen Saatstärke (40 kg/ha) und der hohen N-Düngung (120

kg N/ha) wurden bei der Firma Nafitec mit dem „Impact“- Verfahren aufgeschlossen. Dies

geschieht durch Prall-, Scher- und Biegebeanspruchung. Im Rahmen einer Diplomarbeit bei

Nafitec, welche geschützt als Betriebsgeheimnis bei Nafitec vorliegt, wurden aus jeder

Charge Faserverbund-Probekörper durch Press- bzw. Spritzverfahren aus Hanffasern und

dem Kunststoff Polypropylen (PP) hergestellt. An diesen wurden jeweils folgende

mechanischen Untersuchungen durchgeführt:

Charpy- Schlagzähigkeit (kJ/m²)

Zugfestigkeit (MPa)

E-Modul (MPa)

Biegefestigkeit (MPa)

Biegemodul (MPa)

Bei diesen Untersuchungen konnten nur Chargen der Standorte Delbrück, Kalletal und

Werther untersucht werden. Das Stroh des Standorts Steinhagen konnte nicht trocken

geborgen werden und verschimmelte.

Von allen drei Chargen wurden Buchflächen der gespritzten Zugproben unter dem Raster-

Elektronen-Mikroskop (REM) betrachtet, um die Eigenschaften des Polymer-Faser-

Verbundes vergleichen zu können.

2.4 Statistische Auswertung

Die statistische Auswertung der erhobenen Daten wurden mit dem Programm SAS, Version

8.1, durchgeführt. Die Varianzanalysen erfolgten unter Verwendung der SAS-Prozedur

ANOVA. Falls es nicht ausdrücklich im Ergebnisteil und im Tabellenanhang anders vermerkt

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ist, wurde bei den einzelnen Verrechnungen eine Irrtumswahrscheinlichkeit (p) von α ≤ 0,05

gewählt. Grenzdifferenzen (GD5%) der Mittelwertsvergleiche von Hauptwirkungen werden

für eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 % angegeben. Ansonsten bezeichnen die

Signifikanzschwellen folgende

Irrtumswahrscheinlichkeiten:

n.s. = nicht signifikant

α ≤ 0,05 = * (signifikant)

α ≤ 0,01 = ** (hoch signifikant)

α ≤ 0,001= *** (höchst signifikant)

• Mittelwertsvergleiche wurde mit Hilfe des Tukey- Tests durchgeführt

• Korrelationsrechnungen wurden nach Pearson gerechnet

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3. Ergebnisse

In einem einjährigen Versuch wurde in Ostwestfalen-Lippe die Sorte Fedora 17 auf vier

verschiedenen Standorten angebaut, um den Einfluss der verschiedenen Standorte auf Ertrag

und Qualität bei Hanf zu untersuchen. Für den Anbau von Lein waren diese Standorte nicht

geeignet, da auf diesen in den Vorjahren auch Gülle ausgebracht worden ist. Der Lein, der in

diesen Versuchen angebaut wurde ist so stark ins Lager gegangen, dass dieser nicht mehr

geerntet werden konnte.

Zuerst werden die Ergebnisse dargestellt die mit dem Bonner Aufschluss ermittelt worden

sind. Diese wurden über beide Saatstärken und Düngestufen untersucht. Die Untersuchungen

des Aufschlusses Nafitec und der Probekörper stammen alle von Parzellen mit der hohen

Saatstärke (40 kg/ha) und der hohen N-Düngung (120 kg N/ha)

3.1 Einfluss des Standortes

Ertrags- und qualitätsbestimmende Merkmale

Die Bestandesdichte unterscheidet sich nicht signifikant zwischen den Standorten, der

Stängeldurchmesser am Standort Werther ist mit 9 mm jedoch signifikant dicker als bei den

übrigen Standorten mit durchschnittlich 7,5 mm. Die Bestände erreichen auf diesem Standort

auch die größte Wuchshöhe (Tab. 3.x).

Tab. 3.1: Ortsmittelwerte für ertrags- und qualitätsbestimmende Merkmale bei Hanf (Mittel= 2 Saatstärken, 2 N-Stufen, 2 Blöcke)

Ort

Keim

dichte (Pfl/m²)

Bestandesdichte (St/m

²)

Ausdünnung (%

)

Stängeldurchmesser (m

m)

Wuchshöhe (cm

)

Strohertrag (dt/ha)

Faseranteil (%)

Faserertrag (kg/ha)

Entholzungsgrad (%)

Restholzanteil (%

)

Delbrück 121 69,1 34,8 7,62 288 82,7 27,9 2281 87,1 26,2Kalletal 95 63,4 28,9 7,45 264 74,7 31,8 2399 84,1 26,3Steinhagen 97 69,9 24,0 7,65 273 79,3 28,3 2256 85,5 27,7Werther 121 60,1 44,9 9,02 297 98,0 31,5 3116 84,9 25,0

Mittel 108 65,6 33,2 7,93 281 83,7 29,9 2513 85,4 26,3min 95 60,1 24,0 7,45 264 74,7 27,9 2256 84,1 25,0max 121 69,9 44,9 9,02 297 98,0 31,8 3116 87,1 27,7GD5% n.s. n.s. n.s. 0,95 20,0 n.s. n.s. n.s. n.s. n.s.

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Die Unterschiede in den Erträgen und im Faseranteil lassen sich nicht signifikant absichern.

Mit 98 dt/ha Stroh- und 3116 kg/ha Faserertrag werden am Standort Werther jedoch

tendenziell die höchsten Erträge festgestellt. Der Faseranteil ist an den Standorten Werther

und Delbrück mit ca. 32 % und in Kalletal und Steinhagen mit ca. 28 % je vergleichbar.

Einfluss des Strohertrags und Faseranteils auf den Faserertrag

0102030405060708090

100

Delbrück Kalletal Steinhagen Werther

Erträ

ge (d

t/ha)

05101520253035404550

Fase

rant

eil (

%)

Strohertrag (dt/ha) Faserertrag (dt/ha) Faseranteil (%)

Abb. 3.2: Ortsmittelwerte für den Strohertrag, Faseranteil und Faserertrag (Mittel= 2 Saatstärken, 2 N-Stufen, 2 Blöcke)

Mechanische Stoffeigenschaften

Die feinsten Fasern mit 4,10 tex sind in Kalletal zu finden, die gröbsten in Werther mit 5,29

tex. Die Höchstzugkraft ist in Werther am höchsten mit 2,90 N und in Kalletal am,

niedrigsten mit 2,32 N. Auf die feinheitsbezogene Höchstzugkraft hat dies jedoch keinen

signifikanten Einfluss. Auch bei der Dehnung und dem E-Modul sind die Werte des

Standortes Werther am höchsten.

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Tab. 3.2: Ortsmittelwerte für mechanische Stoffeigenschaften bei Hanf sowie deren Standard- abweichungen ( s ) ( Mittel = 2 Saatstärken 2 N-Stufen und 24 Messwiederholungen)

Unterschiedliche Buchstaben zeigen signifikante Differenzen beim Mittelwertvergleichs an

3.2 Einfluss von Standort und Saatstärke

Ertrags- und qualitätsbestimmende Merkmale

Bestandesdichte

020406080

100

Delbrück Kalletal Stein-hagen

Werther

Pfla

nzen

/m²

Stängeldurchmesser

02468

10

Delbrück Kalletal Stein-hagen

Werther

Dur

chm

esse

r (m

m)

Wuchshöhe

050

100150200250300350

Delbrück Kalletal Stein-hagen

Werther

Wuc

hshö

he (c

m)

Abb. 3.2: Mittelwerte für die Bestandesdichte und Stängeldurchmesser an vier Orten für

2 Saatstärken (Mittel= 2 N-Stufen, 2 Blöcke) p gibt die signifikanten Unterschiede einer Varianzanalyse bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5%, 1% und 0,1 % an

Standort

Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s

Delbrück 0,093 ab 0,030 5,29 a 2,35 2,65 ab 1,37 2,76 ab 1,04 53,7 a 23,8 445 a 266 15149 ab 8539

Kalletal 0,083 b 0,025 4,10 b 1,98 2,32 b 1,36 2,82 ab 1,05 60,6 a 32,6 454 a 263 14918 ab 7189

Steinhagen 0,094 a 0,032 4,79 ab 2,20 2,52 ab 1,44 2,55 b 1,04 55,7 a 25,3 407 a 222 14133 b 8974

Werther 0,091 ab 0,029 5,29 a 2,88 2,90 a 1,51 2,91 a 0,88 59,0 a 22,2 501 a 311 17360 a 9714

Mittelwert 0,090 4,86 2,60 2,76 57,2 452 15390

GD5% 0,010 0,80 0,51 0,35 n.s. n.s. 3197

feinh. Höchstzugkraft (cN

/tex)

Zugfestigkeit (MPa)

E-Modul (M

Pa)

Bündeldurchm

esser (mm

)

Feinheit (tex)

Höchstzugkraft (N

)

Dehnung (%

)

20 kg Saatgut/ha 40 kg Saatgut/ha

Varianztabelle: Bestandesdichte: Saat p = 0,001

Ort x Saat p = 0,001 Stängeldurchmesser: Saat p = 0,05 Wuchshöhe: Saat p = 0,01

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18

Die Bestandesdichten sind bei der niedrigen Saatstärke an jedem Standort am niedrigsten. Sie

unterscheiden sich auch zwischen den Standorten (Abb. 3.2). In Kalletal ist die Pflanzenzahl

bei 20 kg/ha mit 35 Pflanzen/m² am niedrigsten, aber bei 40 kg/ha mit 92 Pflanzen/m² am

höchsten; der Unterschied beträgt 57 Pflanzen. In Steinhagen ist der Unterschied mit 40

Pflanzen auch noch hoch. In Delbrück beträgt der Unterschied zwischen der niedrigen und

hohen Saatstärke 16 Pflanzen/² und in Werther 12 Pflanzen/m². Der Stängeldurchmesser

unterscheidet sich nur zwischen den Saatstärken signifikant. Durch hohe Saatstärken werden

dünnere Stängel erzeugt (Abb. 3.2). Bei der niedrigen Saatstärke wurden größere

Wuchshöhen gemessen als bei der hohen Saatstärke. In Delbrück und Werther wuchsen die

Pflanzen höher als in Kalletal und Steinhagen.

Durch eine Erhöhung der Saatstärke lassen sich die Erträge auf allen Standorten nur

tendenziell erhöhen (Abb. 3.3). Es ist zu erkennen, dass in Werther der Stroh-, als auch der

Faserertrag bei der niedrigeren Saatstärke mit 107,5 dt/ha und 3451 kg/ha am höchsten sind.

In Kalletal und Steinhagen ist der Faserertrag bei der hohen Saatstärke tendenziell höher als

bei der niedrigen Saatstärke. In Delbrück ist kein Ertragsunterschied feststellbar. Der

Faseranteil steigt bei einer Erhöhung der Saatdichte. Der Faseranteil ist in Kalletal und in

Steinhagen bei der hohen Saatstärke höher. In Delbrück und Werther hat die Saatstärke

keinen so großen Einfluss auf den Faseranteil.

Strohertrag

020406080

100120

Delbrück Kalletal Stein-hagen

Werther

Stro

hert

rag

(dt/h

a)

Faseranteil

0

1020

30

40

Delbrück Kalletal Stein-hagen

Werther

Fase

rant

eil (

%)

Faserertrag

0

1000

2000

3000

4000

Delbrück Kalletal Stein-hagen

Werther

Fase

rertr

ag (k

g/ha

)

Abb. 3.3: Mittelwerte für den Strohertrag, Faseranteil und Faserertrag an vier Orten für 2 Saatstärken

(Mittel= 2 N-Stufen, 2 Blöcke). p gibt die signifikanten Unterschiede einer Varianzanalyse bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5%, 1% und 0,1 % an.

20 kg Saatgut/ha 40 kg Saatgut/ha

Varianztabelle: Strohertrag: nicht signifikant Faseranteil: Saat p = 0,05 Faserertrag: nicht signifikant

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19

Mechanische Stoffeigenschaften

Durch eine Erhöhung der Saatstärke lässt sich die Dehnung signifikant erhöhen (Abb. 3.4).

Wechselwirkungen mit dem Standort konnten nicht gesichert werden. Die übrigen Daten sind

in der Anhangstabelle dargestellt

Dehnung

0,00,51,01,52,02,53,03,5

Delbrück Kalletal Steinhagen Werther

Deh

nung

(%)

20 kg /ha 40 kg/ha

Abb. 3.4: Mittelwerte für die Dehnung an vier Orten für 2 Saatstärken (Mittel= 2 N-Stufen, 24 Messwiederholungen) (Dehnung: p = 0,05)

3.3 Einfluss von Standort und N-Düngung

Ertrags- und qualitätsbestimmende Merkmale

Durch eine Erhöhung der N-Düngung blieben die Pflanzen, bis auf dem Standort Delbrück,

im Wuchs kleiner (Abb. 3.5). Auf die übrigen ertragsbildenden Merkmalen hatte die N-

Düngung keinen signifikanten Einfluss.

Wuchshöhe

050

100150200250300350

Delbrück Kalletal Steinhagen Werther

Wuc

hshö

he (c

m)

60 kg N/ha 120 kg N/ha

Abb. 3.5: Mittelwerte für die Wuchshöhe an vier Orten für 2 N-Stufen (Mittel= 2 Saatstärken,

2 Blöcke) (Wuchshöhe: p = 0,05)

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20

Auch bei den Erträgen konnte kein signifikanter Einfluss der N-Düngung festgestellt werden

(Abb. 3.6).

Strohertrag

020406080

100120

Delbrück Kalletal Stein-hagen

Werther

Stro

hertr

ag (d

t/ha)

Faseranteil

0

10

20

30

40

Delbrück Kalletal Stein-hagen

WertherFa

sera

ntei

l (%

)

Faserertrag

0

1000

2000

3000

4000

Delbrück Kalletal Stein-hagen

Werther

Fase

rertr

ag (k

g/ha

)

Abb. 3.6: Mittelwerte für den Strohertrag, Faseranteil und Faserertrag an vier Orten für

2 N-Stufen (Mittel= 2 Saatstärken, 2 Blöcke) p gibt die signifikanten Unterschiede einer Varianzanalyse bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5%, 1% und 0,1 % an

Tendenziell sind jedoch die Erträge, bis auf den Standort Delbrück, bei der niedrigen N-Gabe

höher als bei der hohen N-Gabe. In Werther ist der Faserertrag durch den hohen Faseranteil

bei der hohen N-Stufe, bei beiden N-Stufen fast gleich hoch. Auf den übrigen Standorten ist

der Faseranteil bei 60 kg N/ha tendenziell höher.

Mechanische Stoffeigenschaften

Durch eine erhöhte N-Gabe steigt der Bündeldurchmesser auf den Standorten bis auf

Steinhagen. Dort ist der Bündeldurchmesser bei der niedrigen N-Düngung leicht höher. Die

Feinheit der Faserbündel unterscheidet sich in Steinhagen nicht, auf den übrigen Standorten

sind sie bei der hohen N-Düngung gröber. Die Höchstzugkraft ist bei der hohen N-Gabe auf

allen Standorten höher. Die feinheitsbezogene Höchstzugkraft ist in Delbrück und Kalletal

60 kg N/ha 120 kg N/ha Varianztabelle: Strohertrag: nicht signifikant Faseranteil: nicht signifikant Faserertrag: nicht signifikant

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21

bei einer Düngung von 60 kg N/ha am höchsten, in Steinhagen ist es umgekehrt und in

Werther unterscheiden sich die Werte kaum voneinander. Die Dehnung ist in Kalletal,

Steinhagen und Werther bei 120 kg N/ha höher, in Delbrück verhält es sich anders herum

(Abb. 3.7).

Durchmesser

0,000,020,040,060,080,100,12

Delbrück Kalletal Stein-hagen

Werther

Dur

chm

esse

r (m

m)

Feinheit

01234567

Delbrück Kalletal Stein-hagen

Werther

Fein

heit

(tex)

Höchstzugkraft

0

1

2

3

4

Delbrück Kalletal Stein-hagen

Werther

Höc

hstz

ugkr

aft (

N)

Dehnung

0

1

2

3

4

Delbrück Kalletal Stein-hagen

Werther

Deh

nung

(%)

feinheitsbezogene Höchstzugkraft

010203040506070

Delbrück Kalletal Stein-hagen

Werther

fein

h. b

ezog

ene

Höc

hstz

ugkr

aft

(cN

/tex)

Abb. 3.7: Mittelwerte für den Durchmesser, die Feinheit, die Höchstzugkraft, Dehnung und

feinheitsbezogene Höchstzugkraft an vier Orten für 2 N-Stufen (Mittel= 2 Saatstärken, 24 Messwiederholungen)

60 kg N/ha 120 kg N/ha Varianztabelle: Durchmesser: N p = 0,001 Ort x N p = 0,05 Feinheit: N p = 0,001 Ort x N p = 0,001 Höchstzugkraft: N p = 0,001 Dehnung: N p = 0,001 Ort x N p = 0,001 feinheitsbezogene Höchstzugkraft: Ort x N p = 0,001

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22

3.4 Mechanische Untersuchung der Faserbündel nach dem Aufschluss Nafitec

Tab. 3.3: Ortsmittelwerte für mechanische Stoffeigenschaften bei Hanf sowie deren Standard- abweichungen ( s ), Aufschluss Nafitec ( Mittel = 24 Messwiederholungen)

Unterschiedliche Buchstaben zeigen signifikante Unterscheide beim Mittelwertvergleich an

Die gröbsten Fasern mit 52,2 tex stammen vom Standort Delbrück, die übrigen Standorte

liegen um die 36 tex (Tab. 3.3). Die Faserbündel mit der höchsten Höchstzugkraft (15,5 N)

sind in Delbrück zu finden, die mit der niedrigsten mit 6,81 N in Steinhagen. Dies führt dazu,

dass in Steinhagen auch die feinheitsbezogene Höchstzugkraft am niedrigsten ist. Auch die

Dehnung ist wiederum in Steinhagen am geringsten mit 2,77 % und in Delbrück am höchsten

mit 5,43 %.

Faserqualitäten im Vergleich der Aufschlussanlagen

Ein Vergleich der Faserqualitäten der Faserbündel im Bezug zum Aufschlussverfahren zeigt,

dass hier keine Korrelationen festgestellt werden können. Im Mittel sind die Faserbündel

beim Aufschluss Nafitec größer und damit auch gröber. Die Höchstzugkraft ist hier höher,

ebenso wie die Dehnung. Im Gegenzug haben die Faserbündel beim Aufschluss Bonn eine

höhere feinheitsbezogene Höchstzugkraft, eine höhere Zugfestigkeit, sowie ein höheres E-

Modul (Tab3.4).

Standort

Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert sDelbrück 0,44 a 0,210 52,2 a 13,20 15,5 a 6,67 5,43 a 2,18 31,2 a 13,2 169 139 3919 2631Kalletal 0,32 b 0,160 36,2 b 14,60 11,1 b 5,65 4,45 ab 1,68 32,3 a 10,1 189 108 5224 2599Steinhagen 0,36 ab 0,130 35,8 b 9,79 6,81 c 2,72 2,77 c 0,77 19,3 b 6,80 151 225 6306 9665Werther 0,40 ab 0,180 36,0 b 9,63 11,2 b 4,43 3,73 bc 1,45 31,6 a 9,74 131 76 4138 2472

Mittelwert 0,38 40,1 11,1 4,09 28,6 160 4897GD5% 0,09 9,43 4,16 1,33 7,68 n.s. n.s.

feinh. Höchstzugkraft (cN

/tex)

Zugfestigkeit (MPa)

E-Modul (M

Pa)

Bündeldurchm

esser (mm

)

Feinheit (tex)

Höchstzugkraft (N

)

Dehnung (%

)

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Tab. 3.4: Vergleich der Faserqualitäten von Hanf nach unterschiedlichen Aufschlussverfah- ren, sowie deren Standardabweichung ( s ) und Korrelationskoeffizienten ( r ) (Mittel= 4 Standorte (S2/N2), 24 Messwiederholungen)

3.5 Ermittlung der mechanischen Kennwerte der geprüften Probekörper

In Tab. 3.5 sind die Ergebnisse der mit PP verpressten Naturfasermatten aufgelistet. Die

Charpy- Schlagzähigkeit ist beim Probekörper aus Delbrück am höchsten mit 10,7 kJ/m². Die

aus Kalletal ist mit 8 kJ/m² signifikant niedriger. In Kalletal kommt noch hinzu, dass die

Streuung am höchsten ist. Die übrigen Kennwerte unterscheiden sich zwischen den

Standorten nicht signifikant. Auffallend sind aber die jeweiligen Standardabweichungen. Bei

der Zugfestigkeit ist die Streuung der Probe aus Werther mit 2,6 sehr hoch. Dies trifft

ebenfalls für den E-Modul zu mit 236 im Gegensatz zu ca. 89,5 der anderen beiden Standorte.

Bei der Biegefestigkeit und dem Biegemodul haben die Proben aus Werther die geringsten

Streuungen, tendenziell aber auch die niedrigsten Festigkeiten.

Tab. 3.5: Mittel der mechanische Kennwerte Charpy- Schlagzähigkeit (n=10), Zugfestigkeit (n=7), E-Modul (n=7), Biegefestigkeit (n=7) und Biegemodul (n=7), sowie deren Standardabweichungen ( s ) der gepressten Probekörper

Unterschiedliche Buchstaben zeigen signifikante Differenzen beim Mittelwertvergleich an

Aufschlussverfahren

Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert sNafitec 0,38 0,17 40,1 15,0 11,15 5,88 4,09 1,86 28,6 11,4 160 147 4897 5322Bonn 0,25 0,08 23,4 6,6 8,24 3,94 3,05 1,17 35,6 15,0 201 145 6745 3912

r = -0,03 0,12 -0,08 -0,06 -0,12 -0,06 -0,04

feinh.Höchstzugkraft

(cN/tex)

Zugfestigkeit (MPa)

E-Modul (M

Pa)

Bündeldurchm

esser (mm

)

Feinheit (tex)

Höchstzugkraft (N

)

Dehnung (%

)

Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert sDelbrück gepresst 10,7 a 1,3 12,9 1,3 670 89 8,82 2,2 512 204Kalletal gepresst 8,0 b 2,2 9,9 1,2 511 90 8,14 1,9 389 156Werther gepresst 9,0 ab 1,5 12,0 2,6 688 236 7,47 1,1 362 82

Mittel 9,2 11,6 623 8,14 421GD5% 1,89 n.s. n.s. n.s. n.s.

(MPa)(kJ/m²)Biegemodul

(MPa)(MPa)(MPa)Charpy-Schlagzähigkeit Zugfestigkeit E-Modul Biegefestigkeit

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In Tab. 3.6 sind die Ergebnisse der gespritzten Probekörper aufgelistet. Die Probekörper aus

Werther besitzen bei der Charpy- Schlagzähigkeit, der Zugfestigkeit, dem E-Modul, sowie der

Biegefestigkeit die signifikant höchsten Festigkeiten. Beim Biegemodul besitzt Kalletal die

niedrigste Festigkeit. Auffällig ist, das bei allen Untersuchungen die Probekörper aus

Delbrück die höchsten Streuungen aufweisen.

Tab. 3.6: Mittel der mechanischen Kennwerte Charpy- Schlagzähigkeit (n=10), Zugfestigkeit (n=7), E-Modul (n=7), Biegefestigkeit (n=7) und Biegemodul (n=7), sowie deren Standardabeichungen ( s ) der gespritzten Probekörper

Unterschiedliche Buchstaben zeigen signifikante Differenzen beim Mittelwertvergleich an

3.6 Korrelationen zwischen mechanischen Eigenschaften der Faserbündel und der

Probekörper

Tab. 3.7: Korrelationskoeffizienten ( r ) zwischen mechanischen Eigenschaften der Faserbündel und der Probekörper

Es wurden nur r signifikant verschieden zu 0 aufgenommen, * p ≤ 0,05

Charpy-

Schlagzähigkeit (kJ/m

²)

Zugfestigkeit (M

Pa)

E-Modul

(MPa)

Biegefestigkeit

(MPa)

Biegem

odul (M

Pa)

Charpy-

Schlagzähigkeit (kJ/m

²)

Zugfestigkeit (M

Pa)

E-Modul

(MPa)

Biegefestigkeit

(MPa)

Biegem

odul (M

Pa)

Bündeldurchmesser (mm) 0,99 *Feinheit (tex)Höchstzugkraft (N)Dehnung (%) 0,99 * - 0,99 *feinh. Höchstzugkraft (cN/tex) - 0,99 *Zugfestigkeit (MPa) - 0,99 *E-Modul (MPa)

gepresst gespritzt

Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert sDelbrück gespritzt 17,8 b 2,0 45,2 b 2,3 3502 ab 312 56,8 a 1,4 3407 a 332Kalletal gespritzt 19,3 ab 1,5 44,4 b 0,2 3274 b 151 53,9 b 0,4 3010 b 186Werther gespritzt 20,5 a 1,9 49,5 a 0,5 3847 a 132 59,1 c 0,3 3479 a 100

Mittel 19,2 46,4 3541 56,6 3299GD5% 2,01 2,32 361 1,2 310

E-Modul Biegefestigkeit Biegemodul(kJ/m²) (MPa) (MPa) (MPa) (MPa)

Charpy-Schlagzähigkeit Zugfestigkeit

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25

In Tab. 3.7 sind die Korrelationskoeffizienten zwischen den mechanischen Eigenschaften der

Faserbündel und der daraus hergestellten Probekörper dargestellt. Bei den gepressten

Probekörpern konnte eine sehr starke positive Korrelation zwischen der Zugfestigkeit der

Probekörper und dem Bündeldurchmesser sowie eine stark negative zur der

feinheitsbezogenen Höchstzugkraft festgestellt werden. Die Biegefestigkeit korreliert stark

mit der Dehnung.

Bei den gespritzten Probekörpern bestehen jeweils starke negative Korrelationen zwischen

der Charpy- Schlagzähigkeit und der Dehnung, sowie dem E-Modul der Probekörpers zur

Zugfestigkeit.

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4. Diskussion

Obwohl die Standorte doch recht verschieden sind, vor allem hinsichtlich des Bodens,

konnten kaum signifikante Unterschiede bei den Ertrags- und qualitätsbestimmenden

Merkmalen ausgemacht werden, Tendenzen sind jedoch erkennbar.

Werther hat von den vier Standorten mit einem sandigem Lehm und einer Ackerzahl von 69

den besten Boden. Dies führt dazu, dass hier tendenziell die höchsten Erträge erzielt werden

konnten. Der hohe Strohertrag (98 dt/ha) wird vor allem sehr dicke Stängeldurchmesser und

hohe Wuchshöhen, welche beide signifikant größer zu den anderen Standorten sind, erreicht.

Da auch der Faseranteil recht hoch ist, können auf diesem Standort die höchsten Fasererträge

erzielt werden. Die Ausdünnung ist in Werther am höchsten und damit die Bestandesdichte

am niedrigsten. Die sandigen Standorte Delbrück und Steinhagen weisen tendenziell die

geringeren Faseranteile auf und damit auch niedrigere Fasererträge. Selbst der relativ hohe

Strohertrag von 82,7 dt/ha in Delbrück kann den Faserertrag nicht anheben. Die Stroherträge

unterscheiden sich selbst auf den Sandstandorten nicht signifikant voneinander. Eine

ausreichende Wasserversorgung ist für die Realisierung eines guten Biomasseertrag von

großer Bedeutung (HÖPPNER und MENGE-HARTMANN, 1994). Im Jahr 2000 ist auf allen

Standorten genügend Niederschlag gefallen, so dass selbst auf den Sandböden mit ihrem

niedrigen Wasserpotential Wasser keinen limitierenden Faktor darstellte. Hier ist es

interessant, wie sich die Erträge auf den einzelnen Standorten in trockenen Jahren darstellen.

Standortunterschiede scheinen jedoch für den Ertrag nicht so bedeutend zu sein wie

Sortenunterschiede (VON BUTTLAR et al., 1997; MASTEL et al., 1998; VETTER und

GRAF, 1999).

Die Faserfestigkeiten sind auf dem Standort Werther immer mit am höchsten. Hier scheint

sich der optimale Boden positiv auszuwirken. Die Nährstoffnachlieferung ist auf sandigen

Tonböden gut und auch das Wasserhaltevermögen ist optimal.

Die Saatstärke hat auf keinem Standort einen signifikanten Einfluss auf den Stroh- und

Faserertrag. Durch die höhere Saatstärke wird der Faseranteil in den Stängeln erhöht. Dies hat

jedoch keinen signifikanten Einfluss auf den Faserertrag. Auch MASTEL et al. (1998) und

MÜNZER (1999) konnten keinen Ertragsanstieg bei weiteren Saatstärkesteigerungen

beobachten. Wie auch schon MEDIAVILLA et al. (1998) beobachteten nimmt der

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Stängeldurchmesser mit der Saatstärke ab. Dies ist auch bei der Wuchshöhe festzustellen. Auf

allen Standorten konnten bei der hohen Saatstärke eine Erhöhung der Dehnung der

Faserbündel festgestellt werden.

Auch durch die N-Düngung lassen sich die Erträge auf den Standorten 2000 nicht signifikant

erhöhen. Bei RÖHRICHT et al. (1997) war dagegen eine Erhöhung von 60 auf 120 kg N/ha

ertragswirksam. Nach MASTEL et al. (1998) lohnt sich auf Sandstandorten sogar eine N-

Steigerung bis 160 kg/ha. Da im Versuchsjahr genügend Niederschlag auch auf den

Sandstandorten zur Verfügung stand ist anzunehmen, dass genug Stickstoff aus dem Boden

mineralisiert werden konnte und auch zur Verfügung stand. Andererseits war es nicht zu viel

Niederschlag, so dass es nicht zu Auswaschungen gekommen ist. Durch eine erhöhte N-

Düngung werden die Fasern gröber, die Höchstzugkraft und die Dehnung nehmen zu. Nur auf

dem Standort Delbrück verhält es sich bezüglich der Feinheit und der Dehnung andersherum.

Die feinheitsbezogene Höchstzugkraft ist in Delbrück und Kalletal bei wenig N am höchsten,

in Steinhagen bei viel N. In Werther scheint der Stickstoff keinen Einfluss hierauf zu haben.

Nach HÖPPNER und MENGE-HARTMANN (1995) und BÓCSA (1997) verschlechtern sich

die mechanischen Eigenschaften bei höherer N-Düngung.

Faserqualitäten im Vergleich der Aufschlussanlagen

Die oben diskutierten Faserqualitäten über die Orte entstanden im Mittel über die Saatstärken

und N-Stufen von der Handernte. Für den Vergleich mit den Probekörpern wurden noch

einmal die Fasern nach dem Aufschluss Nafitec und dem Aufschluss Bonn der zu

Probekörpern verarbeiteten Strohparzellen (hohe Saatstärke und N-Düngung) untersucht. Es

fällt auf, dass hier die Fasern beider Aufschlüsse sehr dick sind im Gegensatz zu den Werten

über alle Parzellen. Hier sieht man sehr deutlich, welchen Einfluss die Aufarbeitung der

Faserproben besitzt. Sie wurden von 2 verschiedenen Personen durchgeführt und sind nicht

vergleichbar.

Nach dem Aufschluss Nafitec findet man in Delbrück die gröbsten Fasern mit den höchsten

mechanischen Festigkeiten. Die feinsten Fasern mit den geringsten Festigkeiten kommen aus

Steinhagen. In Steinhagen konnte das Stroh nicht trocken gepresst werden. Durch pilzlichen

Befall wurden die Fasern stark angegriffen. Diese Charge wurde auch nicht zu Probekörpern

verarbeitet. Werther und Kalletal unterscheiden sich in den Faserqualitäten nicht voneinander.

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28

Ein Vergleich der Aufschlussarten zeigt, dass sich keine Korrelationen herstellen lassen. Zum

einen stammt das Material für den Aufschluss Bonn aus reinem Grünhanf der Handernte. Das

Material des Aufschlusses Nafitec wurde dagegen leicht geröstet und vorher schon

mechanisch beansprucht. Zum anderen werden die Fasern durch die unterschiedlichen

Verfahren anders beansprucht. Man hätte hier das gepresste Material auch mit dem Bonner

Aufschluss untersuchen müssen. Um die Qualität der Fasern auf dem Feld feststellen zu

können, müsste man die selbe Aufschlussmethode wie später im Werk nutzen und mit

Material des selben Röstgrads arbeiten.

Bewertung der mechanischen Messwerte der geprüften Probekörper

Bei den gepressten Probekörpern liegen kaum signifikante Unterschiede beim

Mittelwertsvergleich vor. Dagegen kann man bei der Standardabweichung große

Unterschiede erkennen. Die Standardabweichung ist ein Kennwert über die Güte bzw.

Qualität einer Charge. Große Streuungen lassen sich vor allem auf das inhomogene Gefüge

der gepressten Naturmatten zurückführen. Obwohl die PP- und Naturfasern sorgfältig

gemischt worden sind, kann es innerhalb einer Naturfasermatte noch zu PP- oder

Hanfverdichtungen kommen. Durch den Pressvorgang sind eventuell nicht alle Mattenzonen

gleichmäßig verdichtet worden, wodurch sich stellenweise Lufteinschlüsse gebildet haben.

Bei der Versuchsdurchführung wurden deshalb Probekörper mit sichtbaren Lufteinschlüssen

oder stark welliger Oberfläche aussortiert.

Die Chargen der gespritzten Probekörper unterscheiden sich stärker voneinander. Die

Versuchsreihen der Probekörper aus Delbrück weisen durchweg hohe Standardabweichungen

auf. In der Gesamtbetrachtung befinden sich die ermittelten Messwerte im vorderen Bereich.

Um vergleichsweise hohe Werte zu erhalten, muss die Ankopplung zwischen dem PP und den

Naturfasern gut sein. Die Bruchfläche der Charge aus Werther erscheint unter dem REM glatt

und hat kaum Lufteinschlüsse, die Fasern sind nicht ohne Widerstand aus dem Polymer-

Faser-Verbund herausgerissen worden. Diese Beobachtung und die hohen Messwerte deuten

auf eine gute Ankopplung hin. In der Bewertung zeigt die hohe Standardabweichung dieser

Charge eine ungünstige Streuung, die sich negativ auf die Bauteileigenschaften auswirken

kann. Für die Konstruktion ist es von Vorteil, wenn die Chargen nur in einem engen Bereich

streuen, um möglichst gleiche Bedingungen zu haben.

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Die Messwerte der Charge aus Kalletal liegen eher im unteren Bereich. Aufnahmen des REM

zeigen, das die Fasern nicht aufgeraut, sondern glatt aus dem Verbund herausgezogen worden

sind. Die Bruchfläche wirkt stärker zerklüftet und es sind mehr Lufteinschlüsse sichtbar. Die

Ankopplung des Polymer-Faser-Verbundes sind hier im Vergleich zu den anderen Chargen

gering. Die Standardabweichungen sind bei dieser Charge jedoch relativ gering. Diese Charge

ist somit eher für den Einsatz bei geringen Bauteilbelastungen zu empfehlen.

Die Probekörper der Charge aus Werther zeichnen sich durch hohe Werte und geringe

Standardabweichungen aus. Die REM- Aufnahmen zeigen, dass die Fasern mit hohem

Widerstand aus dem Polymer-Faser-Verbund herausgerissen worden sind. Die Fasern sind

einerseits stark aufgeraut, andererseits sind sie so fest mit dem Polymer verbunden, dass sie

glatt abreißen. Diese Charge verfügt somit über einen sehr guten Polymer-Faser-Verbund.

Auf dem Standort Werther lag das Stroh 4 bis 6 Tage länger auf dem Feld und hat überdies

noch 6 Tage Regen abbekommen. Dies hat aber anscheinend nicht zu einer stärkeren Röste

geführt. Die Faserfestigkeiten unterscheiden sich kaum von denen in Kalletal. Durch diese

leichte Röste können die Fasern leicht angeraut worden sein, was sich positiv für einen guten

Verbund darstellt, ohne schon etwas von ihrer Festigkeit verloren zu haben. KOHLER et al.

(1997) bewerten eine Röste positiv im Hinblick auf die Faserqualität und die Qualität der

daraus hergestellten Pressplatten und erklärten die besseren Werte durch eine höhere Faser-

Matrix-Haftung der feinen Fasern.

Die hohen Festigkeiten der Fasern aus Delbrück wirken sich positiv auf die mechanische

Festigkeit der Spritzgusskörper. Die Faserqualitäten weisen auf diesem Standort hohe

Standardabweichungen auf, welche auch bei den Probekörpern wiederzufinden ist. Eventuell

liefert der sandige Boden nicht überall genügend Nährstoffe und Wasser, so das die Charge

recht inhomogen wird. Von den geprüften Standorten weist Werther die geringsten

Standardabweichungen bei Faser- und Prüfteilqualitäten auf. Der gute Boden sorgt für eine

gleichmäßige Versorgung der Pflanzen, was der Faserqualität zugute kommt. Da sich die

Faserfestigkeiten von Werther und Kalletal kaum unterscheiden, scheint die leichte Röste

doch einen Vorteil beim Polymer-Faser-Verbund zu besitzen und ist somit für positiv zu

bewerten

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Korrelationen zwischen mechanischen Eigenschaften der Faserbündel und der

Probekörper

Es konnten ein paar sehr hohe Korrelationen zwischen den mechanischen Eigenschaften der

Faserbündel der Probekörper festgestellt werden. Bei den gepressten Probekörpern führt ein

großer Bündeldurchmesser der Fasern zu hohen Zugfestigkeiten. Dagegen führen hohe

feinheitsbezogene Höchstzugkräfte zu niedrigeren Zugfestigkeiten. Für die Zugfestigkeit der

gepressten Probekörper scheinen also dicke, große Fasern von Vorteil zu sein. Eine hohe

Dehnung der Fasern wirkt sich positiv auf die Biegefestigkeit der Probekörper aus.

Bei den gespritzten Probekörpern wirkt sich eine hohe Dehnung der Faserbündel negativ auf

die Charpy- Schlagzähigkeit aus. Ebenso führt eine hohe Zugfestigkeit der Fasern zu einem

geringeren E-Modul der Spritzkörper.

5. Zusammenfassung

Zur Optimierung der Rohstoffproduktion ist im einzelnen eine Bewertung von

Standortbedingungen und pflanzenbaulichen Maßnahmen für die Faserqualität von Rohstoff

und Endprodukt vorzunehmen. Die Ertragssicherheit und Ertragsleistung ist in die

Beurteilung der Anbauwürdigkeit zur Produktion hochwertiger Naturfasern mit

einzubeziehen.

Daher wurde in Kooperation mit der Erzeugergemeinschaft Hanf, der Firma Nafitec und der Universität Bonn in Ostwestfalen-Lippe 2000 auf vier Standorten Hanf der Sorte Fedora 17 mit 2 Saatstärken und 2 N-Stufen angebaut.

Der Versuch zeigte, dass trotz der unterschiedlichen Böden auf den Standorten keine

signifikanten Ertragsunterschiede ausgemacht werden konnten. Dies ist wahrscheinlich auf

die günstigen Witterungsbedingungen im Jahr 2000 zurückzuführen. Auch unterschiedliche

Saatstärken und Stickstoffgaben führten nicht zu höheren Erträgen.

Es konnten aber Qualitätsunterschiede auf den unterschiedlichen Standorten ausgemacht

werden. Auf dem Sandboden in Delbrück waren die Fasern am gröbsten und die

mechanischen Festigkeiten am höchsten. Allerdings war die Streuung hier auch sehr hoch.

Dieses konnte auch an den Probekörpern festgestellt werden. Obwohl die Faserfestigkeiten in

Werther nicht sehr hoch waren, wiesen die Probekörper hohe mechanische Belastbarkeiten

auf. Dies kann auf eine leichte Röste des Strohs zurückgeführt werden, wodurch die Faser

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rauer wurde. Die geringen Streuungen der Faserqualitäten auf diesem Standort wurde auch in

den Werkstoffen gefunden. In Kalletal waren sowohl die Faserfestigkeiten relativ gering, als

auch die Festigkeit der Probekörper.

Korrelationen zwischen Faserbündelqualitäten und die der Probekörper konnten

nachgewiesen werden.

6. Schlussfolgerungen für die Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis

Die einjährigen Ergebnisse zeigen, dass auch auf sehr leichten Sandböden gute Erträge erzielt

werden können. Hier ist allerdings zu beachten, dass in diesem Jahr ausreichend

Niederschläge vorhanden waren. Ob dies auch in trockenen Jahren der Fall sein wird ist

fraglich.

Um Kosten zu sparen kann die Aussaatstärke zurückgefahren werden, da durch eine hohe

Saatstärke keine signifikanten Mehrerträge erzielt wurden. Falls die Stängeldicke eine Rolle

spielt, z.B. zum besseren Aufschluss, kann diese durch die Aussaatstärke beeinflusst werden.

Die Stickstoffdüngung kann auch verhalten gegeben werden, da hier ebenfalls keine

Steigerung der Erträge erzielt werden konnten. Dies ist vor allem hinsichtlich des

Umweltschutzes wichtig.

Für eine gleichmäßige Faserqualität scheinen gute Böden geeigneter zu sein. Hier wurden die

geringsten Schwankungen gefunden, sowohl in der Faser als auch im Werkstoff. Obwohl vom

Verarbeiter Grünstroh, d.h. ohne Röste, verlangt wird, scheint eine kurze Röste doch von

Vorteil für die Festigkeiten des Werkstoffes zu sein.

Es hat sich gezeigt, dass für diesen Landstrich Hanf die optimale Faserpflanze ist. Versuche

mit Lein führten zu Totalausfällen. Dies ist auf das hohe N-Nachlieferungsvermögen der mit

Gülle behandelten Böden zurück zuführen.

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8. Anhang Tab. A1: Mittel der ertrags- und qualitätsbestimmenden Merkmale bei Hanf von vier

Standorten und 2 Saatstärken (Mittel= 2 N-Stufen, 2 Blöcke)

Tab. A2: Mittel der mechanischen Eigenschaften bei Hanf, sowie deren

Standardabweichungen ( s ) von vier Standorten und 2 Saatstärken (Mittel= 2 N-Stufen, 24 Messwiederholungen)

StandortSaatstärke 20 kg / ha 40 kg / ha 20 kg / ha 40 kg / ha 20 kg / ha 40 kg / ha 20 kg / ha 40 kg / ha

Keimdichte (Pflanzen/m²) 77 166 81 109 61 133 80 161Bestandesdichte (Stängel/m²) 61,0 77,3 35,0 91,8 49,8 90,0 54,3 66,0Selbstausdünnung (%) 18,9 50,6 43,8 14,1 17,7 30,3 32,1 57,8

Stängeldurchmesser (mm) 7,83 7,41 8,32 6,57 7,96 7,33 9,69 8,34Wuchshöhe (cm) 297 279 271 258 283 264 307 288

Strohertrag (dt/ha) 84,8 80,5 66,3 83,0 77,8 80,8 107,5 88,5Faseranteil (%) 27,2 28,6 29,6 34,0 26,5 30,1 31,9 31,1Faserertrag (kg/ha) 2307 2254 1975 2823 2069 2443 3451 2781

Entholzungsgrad (%) 86,2 87,9 85,7 82,5 84,0 87,0 84,8 85,1Restholzanteil (%) 27,9 24,5 26,0 26,5 31,0 24,3 25,0 25,0

Delbrück Kalletal Steinhagen Werther

StandortSaatstärke

Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert sMaterialbewertungBündel-durchmesser (mm) 0,09 0,03 0,1 0,04 0,08 0,02 0,09 0,03 0,09 0,02 0,1 0,04 0,08 0,024 0,1 0,03Feinheit (tex) 4,99 2,08 5,58 2,58 4,24 1,84 3,95 2,13 4,63 2,19 4,95 2,23 4,85 2,01 5,72 3,51

ZugversuchHöchstzugkraft (N) 2,51 1,28 2,79 1,45 2,15 1,31 2,48 1,41 2,41 1,56 2,64 1,32 2,83 0,97 2,96 1,91Dehnung (%) 2,63 0,99 2,89 1,08 2,46 0,89 3,17 1,10 2,40 1,14 2,70 0,93 2,84 0,59 2,99 1,10

Berechnungfeinh. Höchst-zugkraft (cN/tex) 52,8 24,8 54,6 22,9 50,3 20,5 70,9 38,8 55,8 29,0 55,6 21,2 62,4 18,4 55,7 25,3Zugfestigkeit (MPa) 446 297 445 233 423 230 485 292 422 223 391 223 562 294 441 318E-Modul (MPa) 15129 9068 15169 8072 14316 7173 15519 7229 14877 9584 13389 8355 20146 10381 14574 8193

20 kg/ha 40 kg/ha 20 kg/ha 40 kg/ha20 kg/ha 40 kg/ha 20 kg/ha 40 kg/haDelbrück Kalletal Steinhagen Werther

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Tab. A3: Mittel der ertrags- und qualitätsbestimmenden Merkmale bei Hanf von vier

Standorten und 2 N-Stufen (Mittel= 2 Saatstärken, 2 Blöcke)

Tab. A4: Mittel der mechanischen Eigenschaften bei Hanf, sowie deren

Standardabweichungen ( s ) von vier Standorten und 2 N-Stufen (Mittel= 2 Saatstärken, 24 Messwiederholungen)

StandortN-Düngung 60 kg/ha 120 kg/ha 60 kg/ha 120 kg/ha 60 kg/ha 120 kg/ha 60 kg/ha 120 kg/ha

Keimdichte (Pflanzen/m²) 127 115 94 96 104 90 120 122Bestandesdichte (Stängel/m²) 69,0 69,3 64,5 62,3 67,3 72,5 65,3 55,0Selbstausdünnung (%) 35,7 33,8 26,4 31,5 28,5 19,6 42,8 47,0

Stängeldurchmesser (mm) 7,34 7,90 7,58 7,32 8,10 7,20 8,77 9,26Wuchshöhe (cm) 285 291 270 259 283 264 309 286

Strohertrag (dt/ha) 76,2 89,1 79,8 69,5 86,9 71,8 108,4 87,6Faseranteil (%) 28,6 27,2 32,6 31,0 28,9 27,7 28,1 34,9Faserertrag (kg/ha) 2177 2384 2612 2187 2514 1997 3146 3087

Entholzungsgrad (%) 86,4 87,8 83,9 84,2 87,9 83,1 87,2 82,7Restholzanteil (%) 26,8 25,7 25,7 26,8 23,8 31,5 24,7 25,4

Delbrück Kalletal Steinhagen Werther

StandortSaatstärke

Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert s Mittelwert sMaterialbewertungBündel-durchmesser (mm) 0,08 0,03 0,10 0,03 0,08 0,02 0,09 0,03 0,10 0,04 0,09 0,02 0,08 0,02 0,10 0,03Feinheit (tex) 4,31 1,95 6,27 2,33 3,39 1,77 4,80 1,95 4,75 2,33 4,83 2,09 4,13 1,59 6,44 3,39

ZugversuchHöchstzugkraft (N) 2,55 1,31 2,74 1,43 2,03 1,32 2,60 1,36 2,30 1,55 2,75 1,31 2,37 0,98 3,43 1,76Dehnung (%) 2,97 0,98 2,55 1,06 2,74 1,05 2,89 1,07 2,14 0,90 2,96 1,03 2,56 0,60 3,27 0,97

Berechnungfeinh. Höchst-zugkraft (cN/tex) 62,5 25,9 44,9 17,8 66,1 40,4 55,1 21,3 50,3 26,2 61,1 23,4 59,3 20,7 58,7 23,9Zugfestigkeit (MPa) 507 284 383 233 482 315 425 198 379 255 434 183 480 235 523 373E-Modul (MPa) 16360 8557 13939 8436 16029 7896 13806 6291 13939 10616 14327 7071 17920 7703 16799 11435

60 kg N/ha 120 kg N/ha 60 kg N/ha 120 kg N/ha60 kg N/ha 120 kg N/ha 60 kg N/ha 120 kg N/haDelbrück Kalletal Steinhagen Werther

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9. Konsequenzen für eventuelle weitere Forschungsaktivitäten

Da diese Ergebnisse nur von einem einjährigen Versuch stammen, ist die Aussagefähigkeit

noch sehr begrenzt. In einer weiterführenden Arbeit wird untersucht, wie sich die Erträge und

Faserqualitäten im mehrjährigen Vergleich entwickeln. Erst danach kann man

allgemeingültigere Aussagen über die einzelnen Standorte treffen.

Es hat sich gezeigt, dass sich die Faserqualitäten im Werkstoff wiederfinden lassen. Dies

wurde bisher nur für eine Saat- und N-Variante geprüft. Hier wäre es noch von Interesse, den

Einfluss der übrigen pflanzenbaulichen Maßnahmen auf die Werkstoffqualität zu prüfen. Dies

kann aber nur geschehen, wenn der Verarbeiter ein wirkliches Interesse zeigt und zur

Zusammenarbeit bereit ist.

Eine weitere Frage ist, wie man Qualitäten schnell bestimmen kann. Für den Landwirten lohnt

sich der Anbau von qualitativ hochwertigen Fasern nur, wenn er auch dafür bezahlt wird.

Dafür muss ein Schnelltest entwickelt werden, der es erlaubt, bei Anlieferung des Strohs

direkt die Qualität zu bestimmen. Für den Aufbereiter bietet es den Vorteil, dass er durch

Mischung verschiedener Partien die Qualität gleichbleibend sichern kann.

10. Liste über Präsentationen, Vorführungen und Demonstrationen

Vortrag:

von Francken-Welz H., M. Scheer-Triebel, J. Léon: Regionale Produktion von Naturfasern (Hanffasern) - Ertrags und Qualitätspotentiale -. NRW- Hanftag , 01.12.00 Kalletal

Öffentlichkeitsarbeit:

Tag der offenen Tür, Versuchsgut Dikopshof, 09.06.02

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11. Kurzfassung

Regionale Produktion von Naturfasern (Hanffasern) - Ertrags und Qualitätspotentiale

H. von Francken-Welz, J. Léon, Institut für Pflanzenbau, Bonn

Einleitung

Nachdem sich Hanf als Faserpflanze zur technischen Verwertung in Ostwestfalen-Lippe

etabliert hat, war es von Interesse wie der Hanfanbau auf den einzelnen unterschiedlichen

Standorten unter der Prämisse der Produktion von qualitativ hochwertigem, homogenen

Fasermaterial unter optimierten Anbaubedingungen kostengünstig und umweltverträglich

erzeugt werden kann.

Zur Optimierung der Rohstoffproduktion ist im einzelnen eine Bewertung von

Standortbedingungen und pflanzenbaulichen Maßnahmen für die Faserqualität von Rohstoff

und Endprodukt vorzunehmen. Die Ertragssicherheit und Ertragsleistung ist in die

Beurteilung der Anbauwürdigkeit zur Produktion hochwertiger Naturfasern mit

einzubeziehen.

Material und Methoden

Die diesem Projekt zugrunde liegenden Untersuchungsproben entstammen Feldversuchen, die

2000 auf vier verschiedenen Praxisschlägen in Ostwestfalen-Lippe durchgeführt wurden. Die

Standorte unterschieden sich vor allem hinsichtlich des Bodens (Sand, Lehm, sandiger Lehm).

Auf jedem Standort wurden 2 Saatstärken und N-Stufen geprüft. Von der Variante „hohe

Saatstärke und N-Düngung“ wurden Faserverbundwerkstoffe hergestellt und deren

mechanischen Festigkeiten geprüft.

Ergebnisse

Der Versuch zeigte, dass trotz der unterschiedlichen Böden auf den Standorten keine

signifikanten Ertragsunterschiede ausgemacht werden konnten. Dies ist wahrscheinlich auf

die günstigen Witterungsbedingungen im Jahr 2000 zurückzuführen. Auch unterschiedliche

Saatstärken und Stickstoffgaben führten nicht zu höheren Erträgen.

Page 39: Forschungsbericht - usl.uni-bonn.de 112.pdf · 2001/02 lag der Hanfanbau in NRW bei 153 ha (NOVA, 2002). Eine gezielte Substitution von synthetischen Fasern (Jahresverbrauch Glasfaser:

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Es konnten aber Qualitätsunterschiede auf den unterschiedlichen Standorten ausgemacht

werden. Auf dem Sandboden in Delbrück waren die Fasern am gröbsten und die

mechanischen Festigkeiten am höchsten. Allerdings war die Streuung hier auch sehr hoch.

Dieses konnte auch an den Probekörpern festgestellt werden. Obwohl die Faserfestigkeiten

auf dem sandigen Lehm in Werther nicht sehr hoch waren, wiesen die Probekörper hohe

mechanische Belastbarkeiten auf. Dies kann auf eine leichte Röste des Strohs zurückgeführt

werden, wodurch die Faser rauer wurde. Die geringen Streuungen der Faserqualitäten wurde

auch in den Werkstoffen gefunden. In Kalletal (Lehm) waren sowohl die Faserfestigkeiten

relativ gering, als auch die Festigkeit der Probekörper.