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Forschungsperspektiven und Anschlussfahigkeit einer international vernetzten Germanistik in Lateinamerika Paulo Astor Soethe, Universidade Federal do Paraná 1. Finleitung Die vcrschiedcnen Bczeichnungen unseres Verbandes aufDeulsch (Lateiname- rikanischcr Gcrnumisienverband) und Spanisch bzw. Portugiesisch (Associação Laiino-aniericana dc Estudos Germanísticos) deuten auf dic zenlrale V'ragestel- lung unseres Kongresses hin: dic Rede ist von einer lateinamerikanischen Ger- manistik ini Wundcl. In der deutschen Fomuilierung wird unser Verband ais eine Gmppierung von Einzelnen bezeichnet to/verband). Im Wort wird die forschungspo- liiische berufliche oder wissenschaflliche Silualion anscheinend niclii proble- matisiert, die enisprechenden Auígaben, nielhodischen und epistemologischen Forschungsfragen und -felder sowie Arbeitsbedingungen scheinen deutlich und stabil zu sein. Es handeltsich jedoch um einen lateinamerikanischen Ger- raanistenverband, und allein aus dem Grund ist die Germanistik, die hier ge- meinl wird, an sich problematisch genug- aber genau daher verheiBungsvol!. Auf Spanisch und Portugiesisch bevorzugt die Bezeichnutig des Verbandes („Estudios Germanísticos" odor „Estudos Gennanísticos") den Ausdruck der Vielfalt unserer Aktivitãten, ja, sie kann eventuell mit der modischen englisch- sprachigen Formuliening „Gemian Studies" assoziiert werden, die in den letz- ten Jahren immer wieder erwãhnt wird, wenn cs um dic Erneuerung (aber auch um dic Auflosung) von gennanistischen Abtcilungen an Universitatcn aviBer- halb des deutschsprachigen Raums geht. In unserem Fali mag einer (wohlgemerkt; ein lateinamerikanischer Germa- nist) sich aber rasch bemühen und sorgfáltig die kleine, wichtige Korrektur vornebmen; Die Bczeichnung hebt doch die Germanistik hervor, denn bei uns sollte es „Germanislic studies" anstatt „German studies" heiBen. Eineunprãzise Übcrsetzung und die damit verbundeue Umbeneniuing des Fachgebiets (gerade in englischer Sprache) würde in unserem Kontext eher die Beiurchtung einer methodischen und gcgenstiindlichen Entkemung unserer wissenschafllichen Aktivitât erwecken bzw. die Betürchtung, dass diese anscheinend inhaltliche oder methodische Transformation administrativen MaBnahmen zu Diensten

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Forschungsperspektiven und

Anschlussfahigkeit einer international

vernetzten Germanistik in Lateinamerika

Paulo Astor Soethe, Universidade Federal do Paraná

1. Finleitung

Die vcrschiedcnen Bczeichnungen unseres Verbandes aufDeulsch (Lateiname-

rikanischcr Gcrnumisienverband) und Spanisch bzw. Portugiesisch (Associação Laiino-aniericana dc Estudos Germanísticos) deuten auf dic zenlrale V'ragestel-

lung unseres Kongresses hin: dic Rede ist von einer lateinamerikanischen Ger- manistik ini Wundcl.

In der deutschen Fomuilierung wird unser Verband ais eine Gmppierung von

Einzelnen bezeichnet to/verband). Im Wort wird die forschungspo-

liiische berufliche oder wissenschaflliche Silualion anscheinend niclii proble-

matisiert, die enisprechenden Auígaben, nielhodischen und epistemologischen Forschungsfragen und -felder sowie Arbeitsbedingungen scheinen deutlich

und stabil zu sein. Es handeltsich jedoch um einen lateinamerikanischen Ger-

raanistenverband, und allein aus dem Grund ist die Germanistik, die hier ge- meinl wird, an sich problematisch genug- aber genau daher verheiBungsvol!.

Auf Spanisch und Portugiesisch bevorzugt die Bezeichnutig des Verbandes

(„Estudios Germanísticos" odor „Estudos Gennanísticos") den Ausdruck der

Vielfalt unserer Aktivitãten, ja, sie kann eventuell mit der modischen englisch-

sprachigen Formuliening „Gemian Studies" assoziiert werden, die in den letz-

ten Jahren immer wieder erwãhnt wird, wenn cs um dic Erneuerung (aber auch

um dic Auflosung) von gennanistischen Abtcilungen an Universitatcn aviBer-

halb des deutschsprachigen Raums geht. In unserem Fali mag einer (wohlgemerkt; ein lateinamerikanischer Germa-

nist) sich aber rasch bemühen und sorgfáltig die kleine, wichtige Korrektur vornebmen; Die Bczeichnung hebt doch die Germanistik hervor, denn bei uns

sollte es „Germanislic studies" anstatt „German studies" heiBen. Eineunprãzise Übcrsetzung und die damit verbundeue Umbeneniuing des Fachgebiets (gerade

in englischer Sprache) würde in unserem Kontext eher die Beiurchtung einer methodischen und gcgenstiindlichen Entkemung unserer wissenschafllichen

Aktivitât erwecken bzw. die Betürchtung, dass diese anscheinend inhaltliche

oder methodische Transformation administrativen MaBnahmen zu Diensten

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230 Paulo Astor Soeihe

sleht, wic Zusanimcnlcgimg, Sdiiumplung odor künCligo SclilieBun" unsercr an sich sol)on kleinen Deutschabteilu.igen an dou relailv wenigen ünivcrsitiiten

Lateinamerikas, wo Germanistik bzw. das Facltgebicl Dculsch ais Fremdspra- chc prasent sind. (Apropos setzc ich aus bildungspolitischon Gründcn dic ich

noch erlaulern werde, dic beiden Berciche in Lalcinamerika gleich ) Die doppehe, dreisprachigc Bezeiclunmg dcs Verbandcs iriigt also ei.ierscits

zum programmatischen Erlialt einer gegensUindlíchen und melhodischon In-

tegntat des Fachgebictcs bei. Andererscits lasst sie chenso die Vicllalí uusercr faUgkeit crkeimen, s.e verdeutlicht ja ais posilive Hcrausfordcrung dcn Man- gd ar. Bmheitlichkcit, die unabdingbare Nolwcndigkeil eines konstruktiven

Wandels vom Fachgebict in unserem Kontext.

2. Ausslchten auf die Germanistik in Lateinamerika

Me™ Erachtenflfe.gt die ZWnmft der O.rmeniaik im Subkonli„e„t - end

insbesonderc aefder borsehungsebenc- enptens zi,sa„,me„ mit de„ Mii |idl. teten von De.dscb ais Fremdspraehe in, Schnibereicl,. Gerado zugrmstcn der

Eniwicklnng e,ner pos.bv,,, Forschungslandschait lílr das Fach m ali semc, Be reic/ieii müssen Gennanisle,, in Lateinamerika crstn.als mit ihrer, |ailptmllii,be

znrechtkommen; D,c soztale nnd akademischo Legilimalion nnd Anerkennnng desaches cntsprmgt be. nns groDenteils der Eriílllnng cinor prinzipiellen Atl

gabe; Erstensgnte Oetitschlebrcrausznbilden, und zweitensznrFntwícklnngder

Beilra I t komP"="lan tachspeziliscl.en M.agzLie.stenda.mt.nc.neme.elfSIlígenAngebotdcsFremdsprachenimter- nchts am ofrentl.chen Sehnlwcsen anch Denlsch mogliehst starkeinbczogen wird

Nur sn reehtfeitigt s.ch gesollschaffidl und hoehschulpolitiscl, die Anstel-

iung von genugendcn Fachkráften, die in g„t stnikturierten DeutschabteilunE.n an enter relatrv groBen Anzahl von Universitãten die verscliiedenen Aufaben

gemeinsam und kollegial teilen und kontpehintermilen kònnen. Denn aliei,, te d esen Bedmgungen kõnnen motivierte Stndente,, zt, guten I ehren, ausge

bdde wcrden, nnd unter ihnen eine ausreichende Anzahl deu Weg der wísscn

sehaitl.ehen Weucrb.ldnng findendnn h dieZusammenarbeit mit Dozemen die

arb^tm^Sr' ^ vernetz. Die spracblíche nnd tachdidaktische Ansbiklung von Studenten anrLehramt d her dor entscheídende Faktor zum Erlblg und znr Steigernng der ^

1 , ú "nSereS "" Subkontinenl, Die Bemübung U- teinamenkas um eme vortedhaile Beteiligung an Internationalisienmgsprozes- sen empíiohlt ,m ganzen Bereich der hiesigen Iremdsprachlichen Philologien

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Forschungsptírspcktiven der Gcrmanistik in l.aieinanicrika 231

anwcndungsbezogen stnikluricrte Sliidicngangc mit versiarkten sprachliclien, bildungspolitischcn vmd methodiscli-didaklisclicn Auteilcn. Der Aulbau dos Scbulwcsens im Bereich Froindspraclicn stoht in viclen Landern und Rcgionen

noch võllig bevor. Ancli in der verhallnismaBig rcicberen Region Südbrasili- cn, wo niclu zulcl/A wegon der grolien demschen Binwanderung die allgemei- ne Bcvolkorung prinzipiell bereii ware, Deulscli ais relevante làeuuispraclie auch iiir die scluiiische Ausbildung in Beirachl zu ziehcn, isi die Siluation nicht anders; l-ür eine Population von insgesaml 27 Miilionen Mensciien sind ain ganzen diTentlichen, von den Bundcsstaaten organisierten Scluilwcscn (6.-12. Klasse) insgesaml nur 50 Denischlebrer tatig. Die Siluation ist klar; GroBe gc- sclischaftliehe l ierausforderungen geben uns die Gelegenheil einer quantitati- ven und qualitaliven lírweilerung und Utahlierung des Faches Germanistik bzw. Deutsch ais FVemdsprache - auch /.ugunslen der Forschung in allen Bereichen, ich wicderholc.

Und cs schoinl ja auch hochsle Zeit /u sein, dass diese Hlablicrung stattfindet, sovvic die l>roíiiierimg Laleinanierikas in der iniernalionalen gennanistischen Wisscnschaflsgenieiiiscliafl. Die ehemaligen Prãsidenten von ALEG, Willi Bol- le und Adriana Massa, berichteten in der (danials im Internet zuganglichen) Be- schrcibung der Sektion 5 aufdem IVG-Kongress 2010 in Warschau, dass

aurdem IVQ-Kongiess2005 in Paris der intcmationale Stellcnweri der Uitciname- rikanischen Gcrmanistik in symbolischcr Fomi an zwoi Fixtremen abzulesen war; Wiihrend einerseils der Prãsidcnl des Latcinamerikanischen Genuanisten-Verbands (ALEG) dem Plcnum die Ergcbnisse des 2003 in Brasilien mil über 300 Teilneh- inem aus 21 I .andern vcranstaltetcn XI. ALEG-Kongresses in Form vou drei um- fangrcichen, damals soebeu erschienenen 'l agungsbèinden vorslellcn konntc, veiga IS

andererseits der Prâsident der Sorbonne in seiner Eroffnungsrcdc in seinem Übcr- blick über die Germanistik in der Welt schlichlweg einen ganzen Kontinent: ntim- licii Lateinamerika.

Die EinrichtungeinersomÍtangekündÍgten,besonderenSektionaufdcm IVG-Kon-

gress in Warschau zum Thema „Die deutschsprachigc Kultur und Lateinamerika"1

vvollte wortlich „ein Mittel sein, cincm solchen Vergessenwerden von vomher- ein entgegenzuwirken".

' Siehe dazu das Abstracts-1 letl zum XII. Kongress der 1VG, Víelheil und EinheU der Gemanistik wehweit, Univcrsitãl Warschau, 2010, S. 23-26. DcrTcxi, den ich hicr zitiere, war Bestarulteil der Beschreibung der Sektion im entsprechendcn „Call for papers". Dieses Dokument ist im Internet nicht mchr zuganglich, und dessen Vcrõf- Icntlichung erlblgle noch nicht.

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232 Paulo Aslor Soethe

Dicse wissenschaftspoülisch motivicrte MaBnalime von Willi Bollo und Adriana Massa bcdeutctc m. E. eincn Meilenstein iu der Gcschichte des Fach- gebielcs in Lateinamerika. Da hal mau eine defciisívc Hallung eegeniibcr der fvielleicht unvermeidliclicu, ja sogar eher eriragrcichcn) Konvivenz vonAn- satzen wie Deulsch ais Fremdsprache, iincrkultureller Gennanistik und in- ternationaler Germanislik beiseite gesclioben und nutzte dicse Problematik methodologisch aus ais Ausgangspunkt zur lutegration einer intcmational vemetzten Gemciuscliaft vou Forschern in vcrwandleu Bcreichen (Sprach- Literatur- und Kulturwissenschaft). Daher standen in derdamaligen Scktions- beschreibung auf dem Programm íblgende Themcn und Aufgaben:

!. Die Geschichte der Germanistik in Laíeinamerika. die bis in die erste Halflc des 20. Jahrhunderts zurückgeht. [...( 2. Dic Fragc der Identitalsbildung: in Cin- wanderungslândcrn wieArgentinien, Brasifien, Chile und Mexiko islder Beilrag der urspriinglich fremden Kulturen cia vvichtigcr Bestandleil der cinzelnen na- tionalcn Geschichlen; darüber hinaus stellcn einige dor Misclikuliuren dic sich dabei herausgebildel haben, Modellc fúr kosmopolilisches Zusammenleben dar, 3. Die zunehmende weltweitc Vcrnetzung auf allen Ebeneu des intcmationalen Zusammenlebens belrifft auch die Germanistik und steill sie vor neue Aufgaben; in dicscm Sinnc ist cs wiohtig, iibcr ihren Stellcnwcrt zu reflekticren, kulturcllc Vcrmittler auszubilden und interdisziplinare, lãndcr- und kontincntübergreifen- de Forschimgstcams zu fordern.

Die programmatische lateinamerikanische Seklion in Polen, gut besucht und von zwei ehcmaligen Prâsidenlen von ALEG geleitet, macíite auf dem IVG- Kongress eine Art Nachspiel dos ALEG-Kongresses in Córdoba 2009 aus und wollte damit cinen Markstein im Prozess der Identilãtsbildung des Fachgebie- tes in unserer Region setzen.

Zur Situation der Germanistik auCerhalb des europâiscben detitschsprachi- gen Raumcs schreibt apropos Mareei Lepper, Leitcr der Arbeitsstelle fúr die

Erforschung der Gescliichte der Germanistik und Referem ftir das Wissen- schaftliche Programm des Deulschen Literaturarchivs zu Marbach:

Was „Auslandsgcrmanislik" ist, cntscheidet sich am Fnde nicht in den Haupt- quartieren der Wissenschaftsberatung und der Modulentwicklung, sondem in der scheínbaren Peripherie, in den Metropolen und den unzãhligen kleinen Univer- sitatssíadícn, in denen immernoch oder vvieder deutsche Sprachc, Literatur und Kullur studiert vverden. Der ethnologische Blick hat sich umgekehrt: Von euro- pâiscben AuBenposlen, von denen aus einsí fremde Kulturen beobachtet werden

soillen, vvird eine europãische Provinz Icbhaft beobachtet. Die Frage [„Welchc

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Forsclumgspcrspekliven der Gcmiauistik in Laloinamcrika 233

Auslandsgeniianisiik'?"! liidl ila?,ii ein, die Unübersichllichkeii ais Komplexitüts- gcwinii zu begreifcn. (Lopper 2008: 17)

Dic inlcmalionale Hnlwicklung unsercs F-achos braucht liier nicht skiz/iert zu wcrdcn. Jcdcnialls treten Fiespiechungcn derGcvmanistik imAuslandmitdem Blick vou auBcn, wic ebcnso auCden Banden 13, 14 und 16 dcs Jahrhuch fiir In/ernaliaiuile Gcrmanisíik in den Jahren 2003/2004, nicht so oft in Erschci-

inmg, dalier der besondore Wert der von Mareei Lepper ins Lcben beruFenen Diskussion im Jahrhuch der Dctilscheu Schillergese/lschaf zum Fliema, wie sie in den Banden 53 und 54 (2009/2010) gefiilm wurde. (Bezeiclinend fíir das Internationale Interesse des DLA ist die erfrenliche Priisen/, der Instilution auf dieseni Kongross in der Person von Anna Kinder, die Rir uns die Ausstellimg

„Octavio Paz und der Suhrkamp Verlag" organisiert hat.) Neue Pubükationen auBerhalb dcs deutschsprachigen Raums, wie Ger-

monisiik in Polen. Zur Fachgeschichle eíner liíeraíiinvisaerischaftüchen Ansiandsgennanistik (Kunicki; Zybura 2011) erholien den Stellenwert und bcwciscn die Opporluniliit ciner sclbstrcflckticrendcn Gcschichte der germa- nistischen Leistungen in verschiedencn Rcgionen.

In unserem Fali ist vorbildlich die Leistung von Lila Bujaldón de Esíeves, dic 2006 eine Historia de la germanística argentina vorgelegt hat. Bujaldón de Esteves, die bercits 2001 in den Mitfeilnngen dcs Marbacher Arbeitskrei- ses flir GcscFiichtc der Germanistik ibr Forschungsprojekt angekündigt hat- le, konnte íünf Jahre spater ilire vollstãndige Studie mit Unterstützung der Asociación Argentina de Germanistas an die Ôffentlichkeit bringen,1 was Rir

andere Liinder wie Brasilien und Mexiko bei weitem noch undcnkbar ist, da in diesen Landern, wenn ich auch die Lage Mexikos richtig beurteile, nicht einmal nationale Gcnnanistenverbande bzw. natiõnale Sektionen von ALEG vorhanden sind.4

Es gilt wcitcr, was Bujadón de Esteves in ihrem Artikel von 2001 behaup-

2 Ps sei dazn u. a. auf üenthien; Vcltcn (2002): Germanistik ais Kultiirwisseiischqft. Eine Einftihrung in neue Theoriekumepte und darin auf die koinpakte Arbeit von Ortrud Gutjalir zur Neueren Deutschen Literatur veiwicsen sowie auf Graefen; Licdtke (2008): Germanistische Sprachwissemchaft. Deutsch ah Erst-, Zweil- oder Frenuhprache.

1 Zu Argentinien sollie man noch die Aufsiitze von Mario López Barrios (2001a; 2001b) und neuerdings den von Karolin Moser(20!l) erwiihnen.

4 Im September 2013 wurde auf begrüBenswertc Iniliative von Hclmut Galle (Uni- versitat São Paulo) - eine sehr begrüBenswcrie Iniliative - der brasilianische Ger- manislcnverband (Associação Brasileira do Estudos Gcrmanísticos. ABEG) ge- gründet.

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234 Paulo Astor Soellic

tete: „Leider kennt man sich /vvar gut im Bereicli der eigenen Kultur aus. um

der Gcrmanistik einen ihr angemessen Plalz einzuraumcn, was aber niclu der

Fali bei den Nachbarslaaten ist." (Bujadón de Estevcs 2001: 50) Jedentalls

haben scitdem verschiedeuc Aufsiitze, Bcitrãge, sogar Monographien die Si- tuation der einzelncu Landcr besser crlcuclitcrt. Im sclben Jahr 2001 organi-

sierle beispielsweise der DAAD eiu Gcrmamstcntrclfcn in S<ão Paulo, dessen

Dokumeiitaiion der Tagungsbeitriige einen wegwciscnden Text von I lelmut

Galle zur Situation in ganz Lateinamerika emhalt, sowie Bcrichtc von Irmtrud

Konig zur Situation in Chile, Renato Koroschetz de Maragno zu Venezuela, Jorge Hernández und Monika Pipping zu Kuba. Zu Brasilien dic Aufsâtze

von Katrin Sartingen (2001), Goz Kaufmann (2003) und Markus Wcininger

(2009); ebenso Claudia Dornbuschs Studie /I literatura alemã nos trópicos

[Deiilschsprachige Literatur in den Tmpen] (2005), eine Besprcchung der Auswahl von literarischen lexten in gcrmanistischen Studicngangcn an ver-

schtedencn Universitaten Brasiliens, und Karen Pupp Spinassés Dissertati- on Deutsch ais Frenuisprache in Brasilien (2005). Zu Mcxiko den Beitrag

von UIrich Bauer auf der IVG-Tagung im Jahrc 2005. Zu Kolumbien Antje

Rügers Text auf dem ALEG-Kongress 2003. Eine gôwissermaBcn zahlreichc

Dokunientation ist vorhanden, von einer Integration der Germanistcn inner- halb der Lander kann aber mil Ausnahme von Argentinien (mittlerweile auch

Brasilien) ieider nicht die Rede scin, noch weniger von einer institutioncllen

Integration zwischen den verschiedcncn [.andem Lateinamerikas.

Wichtige Organe fíir eine geschichtiche Bestandsaufnahme und die prak- tische Ausrüstung zu einer elfektiven Integration der Gerrnanisten in Latein-

amerika in Forschung und í.ehre, Sprach-, Kultur- und Wíssenschaftspolitik sind vor allen Dingen die Akten der ALEG-Kongresse (die aber bcstenfalls

noch digitalisiert und im Internet zur Vcrfíigung gestelll werden müssten), die Readers der Regionaltreffen der DAAD-Lektorinnen und Lektoren in La-

teinamerika, die Zeitschriften der Lehrerverbandc, wie die international aus-

gerichtete DaF-Briicke, wissenschaftliche Zeitschriften (wie Pandaemoniinn

Germanicum an der Universitat São Paulo) und Sammelbande in den einzel- nen Lãndem in Lateinamerika und Europa (wie neuerdings der Band Ensinar

alemão no Brasil [Deutsch unterrichten in Brasilien], den Ruth Bohunovsky in Curitiba herausgegeben hat).

Ein groGer Beitrag zur intemationalen Vcrnetzung der lateinamerikanischcn

Gennanistik leistete übrigens die Gründung des Ibero-amerikanischen Jahr- buchs fiir Germamstik, ein groBer Verdienst der Kollegen Isabel Uemández

in Madrid und Miguel Vedda in Buenos Aires. Zmn ersten Mal ergibt sich aus

der Integration mit der iberischen germanistischen Szene ein konkretes, ja be-

grüBenswertes Instrument zur Entwicklung des Fachgebietes. Leider ist es der

r

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Forschungsporspokuvon der Gcnnanistik in Laieinamerika 235

laisoloiiia noch nichl gclungcn, gemcinsamc Projeklc in der gcnnanistischen Szcnc dvirclrzuführcn. In l iinsiclu aul dcn Ausban von gemeinsamen Arbeits- Icldcrn Rir die ibcroaincvikanischo germanistische Szene {ini nalieliegenden

Gcspriicb mit der Komanistik) spielen íibrigcns cine rccbt cntsclieidcnde Rollc

Instilulionen wic das Ibcroamcrikanischc Institui in Berlin, wo vicio von uns bereits gclbrscht und rechorchiert habon. (In dioscr l-linsicht bereichert unse- ren Kongrcss schr dic Prasenz des 1A1 in der Person von 1'riedhelm Schmidt-

Welle.) Innncr noch all/u spiirlich isl aber leider die Beteiligung von Kollegen aus

l.,aicinanicrika in Veranstaltungen der Gesellschaíl Rir interkulturelle Ger- manistik. Dcrcn jct/.iger Prasidenl, F.rnesl Hess-l,ütlicb, ptlcgt seit mehreren Jahrcn gute Be/.iehungen zu unseror Rcgion. Die Publikationen dieserGesell- schaft enthalten einige wcnige Beitragc voií Kollegen aus Lateinamerika. Ihre

neugegriindete Zeilschrf Jiir iitterkiillurelle Gennanistik macbt seit Beginn 2010 neben deni traditioncllcn, bereits erwabntcn Jahrbuch ftir iiifenuitionaíe Gennaiiisíik ein wichtiges Fórum aus, das aucb tur Beilriige aus Lateiname- rika oíTen ist.

Zur Charakterisierung des Fachgebietes in Lateinamerika mõchte ich noch einen weiteren wünschenswerten Aspekt erwahnen, und zwar seine mõgliche Annaherung an die germanistisohe Szene in den Vereinigten Staaten. Berei- cliernd Rir die Lnlwicklung der lateinamerikanischen Gennanistik konnte bei- spielsweise der konsequente institutionelle Kontakt mit Veranstaltungen und VcrõiTentlichungen einer Institution wie die „German Studies Associalion" sein. Zwcifclsohnc ist dic Bcdeutung von spezüíschen Beitriigcn von Kol- legen aus den USA Rir das Fach in Lateinamerika sehr groB, zum Beispiel die Publikationen von Paul Micbael Lützeler, der ncuerdings in seinem Wcrk

Biirgerkrieg global der Auseinandersetzung von neueren deutschspraebigen Schriftslellei-n mit dem Thema Lateinamerika eine ganze Sektion widmete. Erwahnen mõchte ich anch Reinhard Andress, der 2002 zum ersten Mal den von Thomas Mann zelebrierten Brasilien-Exilroman von Marte Brill, Der Schtnelz/iegel, an dic ÔtTcntlichkcit gebrachl hat. Dicse Art von wissenschaft- licher und editorischcr Aktivitat bezeugt und bekraftigt die Bedeutung der Ar-

beit von Gcrmanisten in aller Welt Rir die Gennanistik weltweit.

3. Für eine starkere Prasenz, Lateinamerikas in der internationa-

leu Germanístik: am Beispiel cines anschhissfahigcn Themas

Ich mõchte im Folgenden ein Beispiel besprechen, das ais Ralnnenthema Rir

die Zusaimnenarbeit zwischen Gennanisten in Lateinamerika und Germanis-

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236 Paulo AslorSoêthc

leu iu andcren Regíoncn der Welt, insbesonderc Uuropa, beí der Gcscaitung von gemcinsaineu Projekten mòglichervveise anschlusslaliig warc. lis ist mir von Haus aus unvenneidüch, das liaiipiaugenrnerk auf lileralurwissenschaft- liclie Fragestellungen zu richtcn.

lis gehl um den viclfaltigen Bezug von Thomas Mana und i Icinrich Mana zu Lateinamerika, der bislicr weder vollstandig erforsclil, noch einem brei- teren Publikuni prâsentiert wurde.5 Die l-rage der Prascnz von deiitsclien In- tcllektuellen in Lateinamerika wâlirend der Naziherrschari wurde und wird

weiterhin in der Exrlforsclmng bearbeitet, allerdings stelien in vielen Fallen systematische Besprcchungea der Beziefiungen von wiclitigen Autoren zu ihren Mitrnenschen im Bxilland und den entsprcchendcn EnltalUmgen in de- ren Leben und Werken noch bevor. Matcriaiien in Arohiven in Europa und Lateinamerika miisstcn noch cruiert, Personen imissten cliarakterisiert und

vorgestcllt, Zusammenhange erlautert werden. Politisch war in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts die Situ-

ation in Lateinamerika unter den Emigranten zwiespaltig. Zum einen hatte sich unter Füht ung von August Siemscn (ehemaligeni Anhanger der Sozia- listischen Arbeiterpartei) 1937 in Buenos Aires die Bewegung „Das Ande- re Deutschland" konstituiert. Diese Initiative vereinigte vor aliem Sozial-

demokraten und Soziaüsten. Zum anderen wurde in Mexiko auf Initiative von Kommunisten im Januar 1942 die Bewegung „Freies Deutschland" ge- gründet. Beide Organisationen kamen bis zu ihrcr Auflosung nicht zu ciner wirklichen Zusammenarbeil, denn wie in Europa warcn sie ideologisch ver- feindet. Trotzdem ist es der kommunístisch gesteuerten Bewegung gelungen, von Mexiko aus einen Zusammenschluss von Bcwegungen in inchr ais zehn

laíeinamerikanischcn Lândcrn zu organisieren: Der Schriftsieller Ludwig Renn (1889-1970) wurde im April 1943 erster Prãsident des „Lateiname- rikanischen Komitees der Freien Dentschcn" (LAK). Ais Ehrenpràsidentcn stellten sich unter anderen Anna Seghers und Hcinrich Mann zur Verfügung.

Auch Thomas Mann, der Ludwig Renn im Februar 1936 in Ziirich im Haus des Verlegers Oprecht kennengelemt hatte, gehòrte zu den Fòrderern dieser

Bewegung. Am 28. Dczember 1941 notierte Thomas Mann im Tagebuch: „Mchreres in einer Zeitschrift ,Das freie Deutschland' (Mexiko)" gelesen (Mann 2003a: 368). Ais Organ der ,Bewegung Freies Deutschland' existierte diese Monatszeitschrift in Mexiko-Sladt von November 1941 bis Juni 1946.

hn April 1942 wendete sich Thomas Mann direkt an Ludwig Renn und

dankíe ihin in einem Brief für die Zusendung des Prograinms der Bewegung,

Siehe dazu Kuschel et al. (2009). Viele Argumente und Formulierungen im Folgen- den entnehme ich dieser Studie zum Thema, die ich mitverfasste.

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lrorsclumgsperspektivcn der Gernumislik in Lateinaincrika 237

Rr habe es „Punkt ííir Pimkt mil vollsier Zuslimmung und Geiiugliuing" gele-

sen, schrieb er (Mann 1980:115). AuBerdem habe thn dic scliamlose Propagan- daialigkcit der Nazis in Latcinamerika mil schrecklichen Talsachen bekamit gemacln, und dieser ..Wühlarbcit". hofflc Tbomas Mann, werde die Ovganisa- lion in Mexiko „die Spiize bieien" (ebda,). Gui vier Mona te spiiter freule sich

Thomas Mann íiber eine Miíieilung Renns; Dessen Gcsprachc mit dem sozia- lisiíschen IVasidentcn der Republik Mexiko zugunsten antinazistischer Tiitig-

keilen dorl seien bochsl erfrenlich gewcscn. Diese Frcudc Thomas Manns soll- tc jedoch bald gelrübl werden, denn sein Kontakt mit der Bevvegung liandelte ihm, wie er ini Tagcbuch am 18. Angust 1943 notierte, cinen Besnch „von zwei F.B.l, Genilcmcn" ein „wegen der Gnippe in Mexiko" (Mann 2003a: 614),

Zu den Sympathisantcn des Komitees gehõit in Brasilien der Õsterreichi-

schc Dranialurg Karl Lustig-Prean (1892-1965), der bereits in São Paulo eine

deutschsprachige Widerstandsbewegung aufgebaut hatte, die Movimento í.i- vre dos Alemães".6 Lusiig-Prean hatte ais õsterreichisclier Bürger eine jahr-

zehntclangeTatigkeit ais Redakteurverschiedencr Blãtter (u. a. der „Deutschen Presse" in Prag), ais Regisscur und Theater-lntendant (1928-31 in Augsburg,

spiiter Bem und Wien) betricbcn, bevor er sich 1937 entschloB, ins Exil nach

Brasilien zu gehen. Diesen líntschluss iasste er ais „Vertreter des fortschritti- chen katholischen Sektors", wie er am 1. Mai 1948 Thomas Mann schreibcn vvird.

Lustig-Prean wurde soinit ziini entscheidendcn Verbindungsmann Thomas Manns mit Brasilien, dies zeigen die zwischen ihnen ausgetauschten Briefe.7

Aul" diesen Briefwechsel hatte erstmals Izabela Furtado Kesller hingewiescn,

brasilianische Gemianistin und Autorin der Studie Die Exillileratur imd elas Exil der deiilschsprachigea Schriflslelier und Pnblizisten in Brasilien (1992). Ihr verdankt dic intemationale Germanistik erste Hinweise auf das Material, das zur Gãnze in der Handschriftenabteilung der Nationalbibliothek in Wicn

auíbewabrt wird. Lustig-Prean und Ludwig Renn sind zwei unter vielen anderen Personen in

der Geschichte der Beziehungen von Thomas und Heinrich Mann zu Latcin- amerika. Die Aktivitâten und Bedeutung von Lustig-Prean ais Briefpartner der groBen SchrilLsteller waren bis vor wenigcn Jahren einem breiteren Publikum nicht bckannt, dasselbe gilt weiter für viele deutschsprachige Intcllektuellc und

ihre lateinamerikanischen Partner vor Ort.s

6 Siche dazu Eckl, 20! 0. 7 In; Kuschel et al., 2009, S. 220-237. 8 Siehe dazu ais weiteres Beispiel die von Sérgio Ugalde Quintana organisierte Kor-

respondenz zwischen Alfonso Reyes und Wemcr Jaeger (Reyes 2009).

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238 Paulo Asíor Soctlie

Thomas Mann war zum üeispicl über polílischc Folgen der braunen Prii- senzaucli In Bolivien und Argenlinicn informierl. Der Tagcbuciieintrag vom 25. Mãrz 1942 bclcgt seíne Lcktürc dos im selben Jaíir erscliícnencn Werkes vou Hugo Fernández Artucio, Professor an der Umvcrsitiit Montevideo in Uruguay; „ln dem Bucli vou H. F. Artucio ,Tlie Nazi Underground in South America'. Grauen. Das Gefíihl, dass unter dem Sclilcier des Kricges eine fascistische Conspiratíon der Regierungen gegen dic Vdlker à Ia Miinchen im Gange ist, gewinnt mehr u. mehr Macht über mich." (Mami 2003a: 409)

Im Januar 1943 fiõrle sich Tliomas Mann einen Bericht über den skuiri- len Putsch in Bolivien an, der den nazi-faschislischen Major Gualberto Vil- laroel und seinen „Movimiento Nacionalista Revolucionário" an die Macht

gebracht hatte. Thomas Mann noíierte sich die grotesken Zukunítsvisíonen ins Tagebuch; „Hítlcr fiiegt nach Argenlinicn, dic Seinen gchen untcrgrund, die Parlei wird national-bolscbewistisch u. wird im 3. Weltknege die Jugend aller Lânder iíir sich haben. Der nâchste Krieg wird zwischen den U. S. und

Siid-Ameríka gefuhrí werden." (Mann 2003b: 6) In Hinsicht auf kuUurelle Ereignísse ist u, a. das Interesse von Thomas

Mann an der Zeitschrift Deutsche Blãtter erwahnenswert.'-1 Thomas Mann

notierte mehrmals in seinem Tagebuch diese Lektüre. Zum Beispíel am 16. September 1944: „Nach Tische in den ChiJcnischen ,Deutschen Blat-

tenT über George, über Reichsrefonn" (Mann 2003b: 102). Am 16. Fcbru- ar 1945 wieder; „Abends gelesen in den chilenischen Deutsclien Blattern, einer braven Zeitschrift" (ebd.: 163). Am 18. Juli 1945 frente sich Thomas Mann über das Heft 25 von Mai/Juni, die eine Huldigung an ibn zum 70.

Gcburtsíag" enthâlí (Mann 2003b; 667). Br selber schrieb fiir die Zeitschrift: Am 15.9.1945 notierte er sich im Tagebuch: «Geburtstagsartikel über Kahler

ftir die ,Deutschen Blatter' begonncn" (Mann 2003b: 253). Thomas Manns

Huldigung an Erich von Kahler erschicn im Heft 28 von Nov./Dcz. 1945. Auch Jahre spãter, am 1. Màrz Í953, klangen die Erinnenmgen an die Zeit- schrift nach, ais Mann „zum Thee" den Kunsthistoriker, ScJiriftstcIler, Jour- nalist und Übersetzer Albert Theile in Erlensberg empfangt: Jierrn Theile von Chile (,Deutsche Blãtter'). Jetzí nach Europa zuruckgekehrt, zwischen Base) und München schwankend. Polítisch recht klar schend und erfaliren."

(Mann 2003c; 29) Albert Theile gab 1960/61 die unter dem Namen Humholdt m Hamburg erscheínende ,VierteIjahres-Zeitschrift fíir die Iberische Welt'

lieraus (ebda.: 400).

Sporadisch hatte Thomas Mann Kontakt auch mií andercn Zeitschriften in

' Siehe dazu Horst Nitschacks aastührlichcn Aufsaíz über die Exil-Zeitschrift in der Revista Chilena de Uíeratura vom Aprii 20Í0.

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Forsolumgsperspekliven der Gcmianislik in Lateiiiamerika 239

I.ateinamcnka, vvie Ankinica, cbenso in Chile publiziert, die seine Huldigung an IJrimo Walter veroffeiilliclitc (Manii 2003b: 124; 522). Andcre ahnliche, Uir Thomas Mann anch bekanntc Prcsseorganc wareti die Wochenzeiiung Rimdschaii de UUmani in La Paz, Bolivicn (ebd.: 549; 975), und dic Monats- zeii.sehiill Síidamerika in Buenos Aires (Mann 2003c: 193). Die letzte war

fiir deu Scliriflsleller ím llinbück auf die Südamerika-Reise von l^elix Kruíl

inleressaní, wie dic spe/.ialisiorte Forschung nachweisen konnte (ebd.: 611). Die Rekonstruktion der Gntstelumgskontextc von diesen Zeitschriften, die

Korrespondcnz ilirer Organisatoren mil Thomas Mann (sowie andercn Auto- ren), dic Prascntation der Texte von Thomas Mann und über ihn in diesen Pe- riodika, die Verniittlung von Kontakten mit anderen Exilanlen in denjcwei- ligen Landern, die dadurcíi hervorgegangen sind - das alies sind interessante Forschungsthemen, die in einer integrierten, muldlateralcn Fórschungsgrup- pc ausfuhrlich beschrieben, crlanlert und interpretiert werden kõnntc.

4. Ausblíck

Tliemen und ['"ragestellimgcn wie das obcn gcnannte kõnnten durchans in Fonn von Biichem und begleitenden Vcranstaltungcn (Ausstellungen, Vortragsrci- hen, Presseberichten) für ein breiteres Publikum sowohl im deutschsprachigen Raum ais auch in Latemamcrika (mit Matcrialien auf Spanisch und Portugie- sisch) interessant gemacht werden und viele neue Informationen und Dalen vcrmitteln. Publikationen und Materialien, die deu Stoffprasentieren wiirden, setzten aber wisscnschaftliche Fundierung und konsistente Forsclumgsergeb-

nisse voraus, also: setzten voraus, dass integrierte Forsclningsgruppen daran arbeiten wiirden. Projekte von einem solchen AusmaB und darüberhinaus kõnn- ten Germanisten in Lateínamerika zur Integration unter sich und mit Kollegen in anderen Regioncn der Wclt inotivieren. Konsistente, mediai gut prâsentier-

te lírgebnisse kõnnten der Bcteíligung Lateinamerikas an der germanistischen Forschungslandscliaft groBerc Sichtbarkeit verleihen.

Zur Umsetzung von Forschungsprojekten über umfangreiche Themcn und Fragen diescr Art miisste mau die systematische Nutzung und Erfassung von Archiven durch Germanisten, bestenfalls auch Romanisten aus Europa und

Lateínamerika fõrdern. Die erforschten Archive, die ursprüngllch ais Orle na-

tionaler Idcntitât konzipiert und gegründet wiirden, würden somit zu transnati- onalen Orten der Begegnung eines sich erweitemden und intemationalisieren-

den Fachgebietes werden. Durch Vernetzung der Information und GestalUmg von Netzwcrken in den Archiven üble man reelle Grenzüberschreitungen, seibst die Prozcsse der internationalen Erfassung und gegenseitigcn Berci-

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240 Paulo Astor Soetlie

cherung der Bestande kõnmen ais solclic zu intercssanten 1'Orscluingsfeldeni werden.

Auch in Latcinamerika sind miltlerwcile viele Quellen in enlsícheiuieii

bzw. sicli erweíternden literarischen odcr liistorischen Archiven ruir Rir For- schcr mit gerinanistischem Hintergruml zuganglidi: Dic starkc Priisenz der

deutscheii Kulíur im Kontinent durcli Exil, Immigration und die Bezielnm- geti von intellektuellen Krcisen zu Deutschland seit der frühen Gcschichte dcs

Subkontinents liisst immer wieder neucsdeutschspracliiges Material ans Lichl koimnen.

Das interesse Rir literaturgeschiclitliche Bcrülmmgspimkle und gegensei- tige Figuratronen zwischen der internationalen und der deiusclisprachigen

Litcratur und Kultur wãchst. Letzten Endes íangt man crst jezt an, von ger-

mamstischcr Seite die Forsehung über die Prãsenz und Rezeplion laleinameri- kanischer Tliemen und Texte in der deutschspracliigcn Literatur systematisch

auszuwerten und zu erweitern. Ebenso wimsclienswert ware die starkere Be- teiiigung der Germanistik Lateinamerikas (und potcntiell der Romanistik im

deutschsprachigen Raum) an der Erforschung der Prãsenz deutschsprachiger Elemente, Texte und Autoren in den laíeinamerikanischen Litcraturen.

Über Informationcn und Analysen zu Autoren und Einzclwcrken hinaus ist ais potentielles Ergebnis einer solchen Zusammenarbeit zu erwartcn, dass

sich eine europãisch-lateinamerikanischc germanistische Denkricbtung ent-

wickelt, dic die Tradition des soziologisch geprãgten Umgangs mit Literatur m Lateinamerika einbczieht und erneuert. Die gegenseitigen Spiegclungen le-

gen z. B. die Konzeption und Durchtührung von Forschungsprojekten nahe, die gcmianistische Abteilungen in Lateinamerika und Abteilungen Rir Roma-

nistik mil Schwerpunkl Lateinamerika in den deutschsprachigen Landern zu-

sammenbringen. Darüber hinaus ginge es Rir diese zumeist kleinen Abteilungen auf beiden

Seiten des Atlantiks um den Oewinn von politischer Relevanz und Legitimitat

innerhalb der jeweiligen eigenen Universitãt, um den Gewinn an Bedeutung und Visibilitãt in der Beziehung mit Verwaltungsbehõrden in verschicdcnen

Instanzen sowie um die Etablierung der jeweiligen Faehrichtungen in der ent-

sprechenden wissenschaftlichen Szcne. Auíicrdem konnte die Einbeziehung von Romanisten aus Deutschland in integrierte Forsohungsprojekte Rir die

Germanistik Lateinamerikas dic Entstehung eines iníensiveren Dialogs mit den roraanistischen Kollegen vor Ort bedeuten, umso mehr, wenn die Erfor-

sclumg von Bestãnden in lokalen Archiven in Frage kãme.

Gegen die kleinen Dimensionen von Deutschabtcilungen innerhalb der

verschiedenen Universitãten in Lateinamerika sollten Projekte und Initiativen

bevorzugt werden, die die Kapazitâten, bisherige Leistungen und vorhandene

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E7orscluingsperspekliven der Germanistik in Latcinamerika 241

Infnístruktur zusaninicuselzteii. Ks ginge letzten Hndes um dcn Gcwinn vou

polilischcr Rclevanz und Lcgitimitiit mnerhalb dor jeweiligen eigenen InstiUi-

tion, um deu Gcwinn an Bcdcutimg und Visibilitat in der Beziehung mit den zuslandigcn Minislerien sowie um die Etablieriuig dos Fachos Germanistik

bzvv. Deutsch ais Fremdsprache in der wisscnschaftlichen, editorischen und spraclipolitischen Szene vor Ort.1"

Die Gcstaltimg einer akademischen Forsclumgspolitik im Dialog zwischen lateinamerikanischen und dcutschen instilutiouen im Bereich der Philológien

— bestonlalls an der Nalnstelle zwischen Germanistik und Romanistik -muss

aber mit groBem Nachdruck auch die Aus- und Wciterbildung von Deutscli-

lehrern in Laleinamcrika berücksichtigen. Da bewegt man sich in einem un- berccbenbaren Gebict von heute vielversprechenden Zukunftsmõglichkcilen.

iíntscheidungen, die in den nachsten Jahren getroffen werden, müssen in im-

sercm Fali weit übcr eine ulilitaristische, rein praxisorientierte Deutschlehrer-

ausbildung, ebenso abcr weil über eine realitatsferne, rein forschungsorien-

tierte Germanistik hinausgehen.

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10 Ich wicderhole und bekriiftige hier Argumente, die Markns Weininger (2009) und ich anl" einer Tagung der Geselischaft Rir interkullurelle Gemianistik in Tampcre prãsenliert haben.

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Olivia C. Díaz Pérez / Florian Grafe

Juliana P. Perez/ Friedhelm Schmidt-Welle (Flrsg.)

Transformationen der

Erinnerung und der

Wirklichkeit in der Literatur

Asociación Latinoamericana de Estúdios Germanísticos

Associação Latino-Americana de Estudos Germanísticos

Lateinamerikanischer Germanistenverband

Herausgegeben von Olivia C. Díaz Pérez 2

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