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ff Berner Lehrmittel- und Medienverlag Zentralstelle für Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung Erziehungsdirektion des Kantons Bern Zentralstelle für Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung 3098 Köniz, Lerbermatt Pauschalfrankiert Affranchi à fortfait 3000 Bern 1 Adressänderungen an: Erziehungsdirektion Abt. Personelles Lehrerschaft Sulgeneckstr. 70, 3005 Bern 622.19 Selbst- und Sozialkompetenz thema Nummer 1 / März 2000 3 4 8 10 14 16 Editorial von Rolf Hugi, Leiter Fachbereich Person Selbstkompetenz im Spiegel der Berufsbiografie Lehrerin oder Lehrer werden ist nicht schwer, erfolgreich bleiben dagegen sehr: Zwei Lehrerinnen und zwei Lehrer geben Einblick in ihre Berufsbiografie. Vier Unternehmen Die Bedeutung der Selbst- und Sozialkompetenz im Zentrum Geriatrie/Rehabilitation des Berner Ziegler- spitals, in der Delec AG, Gümligen, der SIGA, Schachen, und der Berufsbildung SBB ... die gute Lehrkraft ... Eine Gymnasiastin, eine Lehrerin, eine Gemeinderätin und ein Schulinspektor im Gespräch Berufsanforderungen im Lehrberuf Aus Forschung und Wissenschaft Selbstkompetenz lehren konkret Zum Angebot des Fachbereichs Person der Zentralstelle für Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung forum fortbildung

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Editorialvon Rolf Hugi, Leiter Fachbereich Person

Selbstkompetenz im Spiegel der BerufsbiografieLehrerin oder Lehrer werden ist nicht schwer, erfolgreichbleiben dagegen sehr: Zwei Lehrerinnen und zwei Lehrergeben Einblick in ihre Berufsbiografie.

Vier UnternehmenDie Bedeutung der Selbst- und Sozialkompetenz imZentrum Geriatrie/Rehabilitation des Berner Ziegler-spitals, in der Delec AG, Gümligen, der SIGA, Schachen,und der Berufsbildung SBB

. . . die gute Lehrkraft . . .Eine Gymnasiastin, eine Lehrerin, eine Gemeinderätinund ein Schulinspektor im Gespräch

Berufsanforderungen im LehrberufAus Forschung und Wissenschaft

Selbstkompetenz lehren konkretZum Angebot des Fachbereichs Person der Zentralstellefür Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung

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2ffforum fortbildung 1/2000

Impressum

HerausgeberinZentralstelle für Lehrerinnen- und Lehrer-fortbildung, Lerbermatt, 3098 Köniz

ErscheinungsdatenVierteljährlich, jeweils AnfangMärz, Juni, September und Dezember

Redaktionsschlussff 2/2000: Montag, 8.5.2000, 1400 Uhrff 3/2000: Montag, 14.8.2000, 1400 Uhr

RedaktionsteamKathrin Keller (Leitung)Rolf Hugi, HansRudolf LankerRegina Mumenthaler, Ernst RüfenachtThomas Uehlinger (Gestaltung)

Auflage 17 000

DruckRickli+Wyss AG, 3027 Bern

• Editorial 3

• Thema– Selbstkompetenz im Spiegel

der Berufsbiographie 4– Vier Unternehmen 8– .. . die gute Lehrkraft . . . 10– Berufsanforderungen im Lehrberuf 14– Selbstkompetenz lehren konkret 16

• Stellen 12

• Projekte 18

• Veranstaltungen 20

• ZS intern 23

• Ausblick 24Inha

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Wir stellten Schülerinnen und Schülern folgende Frage:

«An welche Eigenschaften einer Lehrerin oder einesLehrers erinnerst du dich gerne?»

Ihre Antworten begleiten die Texte zumThema «Selbst- und Sozialkompetenz».

Verantwortlich für die Texte des Thementeils dieserNummer sind folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterdes Fachbereichs Person:Urs Gfeller (S. 10–13), Rolf Hugi (S. 3, 8–9, 14–15)Sabine Künzli (S. 5–7), Gertrud Lauper (S. 10–13)Thomas Meinen (S. 4–7), Jolanda Roggero (S. 8–9, 16–17)

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Liebe LeserinLieber Leser

Nicht das Sachwissen allein befähigt die Menschen, diesie überrollenden gesellschaftlichen, technischen undwirtschaftlichen Entwicklungen erfolgreich zu bestehen.Lebenskompetenzen ganz allgemein und ein gutes Massan Ethik sind gefordert, um mit Unsicherheiten undschneller werdenden Wandlungstempi erfolgreich umzu-gehen.

Gerade in Zeiten des raschen Wandels ist das Mensch-sein deutlich anspruchsvoller geworden: Berufe wandelnsich, Beziehungen enden überraschend früher, und diesozialen Kontakte werden durch Mobilität anspruchsvol-ler. Das sind nur einige Beispiele. Auch die Weltgesund-heitsorganisation (WHO, Bericht Gesundheit 21) hat dasThema Selbst- und Sozialkompetenz zum Jahrhundert-wechsel aufgenommen. In den Vordergrund stellt sie dieLebenskompetenz. Menschen sollen sich Fähigkeitenaneignen, um den vielseitigen Herausforderungen desLebens gewachsen zu sein.

Die Arbeitswelt ändert sich rasant. Heute entscheidensich unsere Schülerinnen und Schüler für den Einstieg ineinen Beruf. Bereits in naher Zukunft sieht ihr Arbeitsalltagaber ganz anders aus. Das von uns Lehrerinnen undLehrern so sorgfältig vermittelte Sachwissen wird niemehr jenen nachhaltigen Sicherheitswert für Beruf undAnstellung bedeuten wie in den letzten Dekaden desvergangenen Jahrhunderts. Die Menschen stehen in derArbeitswelt vermehrt vor Herausforderungen, die sienicht mit Sachkompetenz allein meistern können. EineOECD-Studie (Organisation für wirtschaftliche Zusam-menarbeit und Entwicklung, Paris, 1999) definiert mass-gebende Schlüsselqualifikationen. Dazu gehört einer-seits das Schritthalten mit moderner Technologie. Ande-rerseits nennt die Studie aber auch die Anforderungeneiner differenzierten Selbst- und Sozialkompetenz wiebeispielsweise kommunizieren, zusammenarbeiten,Spannungen meistern oder Enttäuschungen bewältigen.Menschen müssen über vielfältige Kompetenzen verfü-gen, damit sie die stets unsicherer werdenden und sichwandelnden Berufs- und Lebensanforderungen erfolg-reich gestalten können.

Für uns Lehrerinnen und Lehrer sind die Anforderungenenorm. Die Rahmenbedingungen unseres Berufes könn-ten zwar deutlich besser sein, aber nachhaltige Bildungs-qualität kann nur von uns selbst ausgehen. Damit auchwir Lehrpersonen diese Herausforderung meistern, müs-sen wir mit unseren Berufsanforderungen konstruktivumgehen können; ganz zentral den Kindern und unsererAufgabe zuliebe.

Die Selbst- und Sozialkompetenz ist das Thema dieserNummer. Wir zeigen auf, wie Berufsbiografien von Lehr-personen verlaufen können und versuchen sie in Verbin-dung zu setzen, was wir unter «innerer Karriere» verste-hen. Uns interessiert weiter, welchen Stellenwert Unter-nehmungen der Sozial- und Selbstkompetenz einräu-men. Danach versuchen wir über ein Rundgespräch, mitPersonen aus dem inneren und äusseren Kreis der Schu-le herauszufinden, wie sie die Selbst- und Sozialkompe-tenz gewichten. In einem weiteren Text legen wir dar,welche Belastungen auf die Lehrperson wirken und wo inder Belastungshygiene anzusetzen wäre. Schliesslichäussern wir uns zur Didaktik der Angebote im Fachbe-reich Person.

Rolf HugiLeiter Fachbereich Personed

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«Diese Lehrerinnenund Lehrer sind nichtparteiisch. Sie sindVorbild und zeigen, wieman es macht.»

Simone, 12 Jahre

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Selbstkompetenz im Spiegel der

Lehrerin oder Lehrer werden ist nichtschwer, erfolgreich bleiben dagegensehr.. .

Eine Lehrerin beschreibt im Rückblick auf ihrezwanzigjährige Unterrichtstätigkeit, wie sehrdie Anforderungen im Lehrerinnenberuf indieser Zeit gestiegen seien, hält aber fest: «Ichverstehe die Anforderungen als Aufwertungunseres Berufes, der für mich nach wie vor zueinem der interessantesten zählt!»1

Was ist es, das Lehrerinnen und Lehrer ineinem zunehmend anspruchsvoller und bela-stender werdenden Beruf interessiert, enga-giert und glücklich bleiben lässt? Wie so oftbei derartigen Fragestellungen rückt vorerstdie Kehrseite ins Interesse wissenschaftlicherUntersuchungen: Burn-out wird als berufs-spezifisches Phänomen erkannt und detail-liert beschrieben. Statistiken malen ein düste-res Bild: Beispielsweise hatte die bernischeLehrerversicherungskasse im Jahr 1998 185(Vorjahr 134) Gesuche um vorzeitige Pensio-nierung aus gesundheitlichen Gründen zubehandeln!2

Empirische Untersuchungen zu Berufsbio-graphien bestätigen den Eindruck statisti-scher Daten, dass ein erfolgreiches Verblei-ben im Lehrerberuf im Zusammenhang mitEntwicklungsprozessen steht, die berufsspe-zifische Anforderungen darstellen.Huberman3 zeichnete die Berufsbiographievon 150 Lehrerinnen und Lehrern in Genf undim Waadtland auf. Er entwickelte daraus einModell, welches die Aufmerksamkeit auf einePhase der Verunsicherung und Krise nach 7bis 18 Jahren Berufspraxis lenkt, aus der sichgrundsätzlich zwei Auswege zeigen: ein Wegdes «Überwindens» und ein Weg der «Resi-gnation». Huberman kommt zu einem Ergeb-nis, das, in seinen Worten, «einen fröstelnlässt»: Mehr als die Hälfte der befragten Per-sonen müssen dem zweiten Weg, also demder Nicht-Lösung, zugeordnet werden. DieseLehrergruppe entwickelte einen Konservatis-mus, geprägt von Desengagement, Zynis-mus und Bitterkeit.

Erscheint die Aussage der eingangs zitiertenLehrerin vor diesem Hintergrund als Glücks-fall?

Wer in Kontakt mit Lehrerinnen und Lehrernsteht, weiss längst, dass die Fähigkeit, über-zeugt und bejahend im Beruf bleiben zu kön-nen, eine herausragende Anforderung dar-stellt. Wenn Anforderungen einem mehr oderweniger zufälligen Gang der Entwicklungüberlassen werden, dann ist unsere Lehrerintatsächlich ein Glücksfall, und viele anderehaben eben Pech gehabt, haben «es» nichtgeschafft, gehören zum nie auszuschliessen-den drop-out, obwohl dieser längst Dimen-sionen eines fliessenden Wassers angenom-men hat.

Es gibt aber auch einen anderen Weg: Anfor-derungen gewahr werden, Lösungswege alsEntwicklungswege beschreiben, Lehrerin-nen und Lehrer dafür sensibilisieren, dass siesich als Weggänger verstehen, die regelmäs-sig Haltestellen aufsuchen, um zu überprü-fen, ob Richtungsänderungen angezeigt seinkönnten. Erfolgreich Lehrerin/Lehrer bleibenverliert so seine Schicksalshaftigkeit. Es gehtviel mehr um einen Lernweg, der um sosicherer beschritten werden kann, je besserich dessen Lernanforderungen kenne.

Berufsbiographie als Lernweg

Im Zentrum einer erfolgreichen und erfülltenLehrerbiographie steht Lernbereitschaft. Indrei Thesen stellen wir wesentliche Lernfelderder Selbstkompetenz dar und formulieren diesich daraus ergebenden Anforderungen anLehrpersonen:

� These 1Das Handeln und Denken von Lehrerinnenund Lehrern wird massgeblich von ihrerbiographischen Identität geprägt.4 DieAuseinandersetzung mit der eigenen Be-rufsbiographie spiegelt Lebensthemen,die zur Aufarbeitung und Klärung heraus-fordern. Ungeklärte Lebensthemen kön-nen zu Erschöpfungszuständen (burn-out), zu Verhärtungen oder auch zu For-men von Machtmissbrauch führen.

Anforderungen an die Lehrperson:– Bereitschaft, sich auf die eigene Biographie

als Lernfeld einzulassen.

� These 2Ein zentrales Element des Lernweges istBeziehungsfähigkeit. Der Junglehrer, dieJunglehrerin ist auf positive Rückmeldun-gen angewiesen. Die Aufmerksamkeit istauf die eigene Person bezogen. Der Be-rufssinn gründet auf dem Bedürfnis aner-kannt zu sein. Die reife Lehrperson findetzu einer schülerzentrierten Beziehung.Der Berufssinn bezieht sich auf die Ent-wicklung der Schülerinnen und Schüler.Die Qualität liegt in der Wandlung voneinem narzistischen zu einem pädagogi-schen Bezug.

Anforderungen an die Lehrperson:– Sensibilität und Achtsamkeit bezüglich

der eigenen Lebensphasen.– Mut, auch Widerstände aushalten zu

wollen.

«Er ist natürlich und lustig und fröhlich;aber manchmal auch traurig.» Christoph, 10 Jahre

Wie kaum ein anderer Beruf

fordert der Lehrerinnen- und

Lehrerberuf persönliche

Entwicklung. Der Jugend-

bonus nutzt sich schnell ab.

Ansprüche und Erwartungen

steigen. Ein Berufskonzept

drängt sich auf, in dem

individuelle Stärken päda-

gogisch wirksam gelebt

werden. Diesen Entwick-

lungsweg hin zu vermehrter

Professionalität beschreiben

wir als «innere Karriere».

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� These 3Die Berufsbiographie gliedert sich indeutlich erkennbare Phasen. Von der Be-rufseinstiegsphase, die oft durch «Über-leben» charakterisiert ist, führt die Be-rufsentwicklung – kaum ohne Phasen derVerunsicherung und Krisen – zu einerProfessionalität, die mit Bewusstheit zutun hat, Reflexivität verkörpert und Lern-bereitschaft repräsentiert. Dieser Ent-wicklungsweg – in unzähligen Variatio-nen und Akzentuierungen denkbar –scheint für die Qualität des Bestehens imLehrerberuf entscheidend zu sein. Soentscheidend, dass Professionalität vonLehrerinnen und Lehrern diesen Entwick-lungsprozess meint und als «innere Kar-riere»5 bezeichnet werden kann.

Anforderungen an die Lehrperson:– Lehrerinnen und Lehrer erkennen die be-

rufliche Entwicklung als Lernweg, als inne-re Wandlung.

– Ihr Handeln richtet sich nach einem per-sönlichen Berufskonzept, sie überzeugendurch Bewusstheit.

– Lehrerinnen und Lehrer lernen, klug überUnterricht nachzudenken, um als Lehren-de klug zu handeln.

Einblicke in Berufsbiographien

Wenn Berufsbiographien von Lehrerinnenund Lehrern Entwicklungswege darstellen,dann lässt sich im Nachvollzug solcherWege auch lernen. Wir haben Kolleginnenund Kollegen angefragt, ob sie bereit wärender ff-Leserschaft Einblick in ihre Berufsbio-grahie zu gewähren. Entstanden sind Texte,die eine erfolgreiche Lehrerinnen- oder Leh-rerkarriere zeigen. Es war unser Anliegen,Lernprozesse deutlicher sichtbar zu ma-chen. Wo wir in den Schilderungen solche zuerkennen glaubten, haben wir nachgefragt,die Biographie gleichsam unter die Lupegenommen. Entstanden sind «Lernstatio-nen», die wir hervorhebend in die Berichteeingefügt haben.

Thomas Meinen

Kölliker, Erika: Einblicke in die Berufs-biographie. Eingabe an die ZS LLFB,Dezember 1999.

Bernische Lehrerversicherungskasse:Geschäftsbericht 1999

Huberman, M.: Der berufliche Lebenszyklusvon Lehrern: Ergebnisse einer empirischenUntersuchung.In: Terhart, E.: Unterrichten als Beruf.Wien: Böjlau 1991.

Siehe dazu: Dick, A.: Vom Ausbildungs-zum Reflexionswissen in der Lehrerinnen-bildung. In: Dirks, U. und Hausmann, W.:Reflexive Lehrerbildung. Weinheim 1999,p.149–168.

Vgl. dazu: Terhart, E.: Lehrerberuf und Pro-fessionalität. In: Dewe, B.(eds.): Erziehenals Profession: Zur Logik professionellenHandelns in pädagogischen Feldern: Opla-den: Leske & Budrich 1992, p.103–131.

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Margrit de Bruin

geb. 1957Lehrerin an der PrimarschuleRadelfingen, 1. + 2. Klasse,reduziertes Pensum, Kinesiologin,Mutter von 3 Töchtern im Alter von12 bis 18 Jahren

1977 beendete ich meine Grund-ausbildung am Seminar Marzili.Seit einem Jahr gab es Teilpensen,um dem riesigen Lehrerinnenüber-fluss abzuhelfen. Ich erhielt endlicheine solche Stelle in Burgdorf, an6 Klassen, in 4 Schulhäusern.Z.T. fühlte ich mich wie eine Prakti-kantin behandelt; einer Lehrerinhätte ich für jede Stunde eine Präp.abgeben sollen, Ausfälle wurdenmir nicht gemeldet. Obwohl mireine 5. Klasse in Aussicht gestelltworden war, kündete ich auf Endeerstes Semester.

Vorstellungen des Berufstreffen auf die RealitätIch war nicht eigenständig, es warnoch wie im Praktikum. Ich wurdenoch immer überprüft. DieseSchulsituation stimmte nicht mitmeinem inneren Bild, das ich voneiner Lehrerin hatte, überein. MeinBerufsbild war, eine eigene Klassezu haben und nicht nur ein Teilpen-sum. Ich war selber noch unsicherund wollte ungestört ausprobierenkönnen, ohne kontrolliert zu wer-den.

Bei einer 3-monatigen Stellvertre-tung in Tännlenen fand ich danndie Freude am Schulegeben. Ichschrieb zahllose Bewerbungen.Wie oft weinte ich bei der Kolleginin der Küche über all die vielenAbsagen. Endlich wurde ich dannin Gerzensee gewählt. In der Frei-zeit besuchte ich viele Musik- undBewegungskurse der Lefo, auchdie MGS-Ausbildung. Nach derGeburt meiner ersten Tochter mit24 gab ich die Klassenlehrerinnen-stelle auf und baute dann denMGS-Unterricht auf. Bald kamennoch weitere Lektionen dazu, undbis die dritte Tochter zur Welt kam,unterrichtete ich 6–12 Lektionen.Ich schätzte es sehr, neben derFamilie stets noch eine andereHerausforderung zu haben.

Wir zügelten nun in die GemeindeWohlen. Nach wenigen Wochenam neuen Wohnort wurde ich vonBaggwil und Radelfingen ange-fragt, ob ich MGS unterrichtenwürde. Freudig sagte ich zu. Wel-che Wohltat, ohne Bewerbungkonnte ich meine Lieblingsstundenwieder unterrichten. Eine Zeitlangmachte ich es sehr gern, auchwenn ich in einem Schulhaus je-weils im Werkraum zwischen denHobelbänken meine Stunden hielt.Mit der Zeit fühlte ich mich mehrund mehr unzufrieden, an mehre-ren Orten beschäftigt zu sein undnirgends richtig zu einem Kollegiumzu gehören. Mit 36 kam ich in einegrosse Krise: Trennung, Umzug,Scheidung, finanzielle Schmalspur.Um finanziell über die Runde zukommen, schrieb ich auch kinesio-logische Kurse und Beratungenaus.

Lzk2Mir war mein eigenes Berufsbildentschwunden: Was wollte icheigentlich? Der Lzk2 bot mir einGefäss, dieser Frage vertieft undsystematisch auf den Grund zugehen und mir über meine Beru-fung neu klar zu werden. Dank denoft anspruchsvollen Auseinander-setzungen fand ich ein neues Jazum Lehrerinnenberuf.Noch 25 Jahre Schuldienst vor mirzu haben, belastete mich nichtmehr. In der Auseinandersetzungmit meinem Selbstkonzept hatteich Sicherheit und Zuversicht ge-wonnen. Im 2. Teil dieses Bil-dungsurlaubs mit dem Schwer-punkt Berufskompetenz entdeckteich dann meine Liebe neu zurSchulstubentätigkeit.

Mittlerweilen war ich 40 gewordenund ich identifizierte mich mit mei-nem Beruf wie nie zuvor. Ich konn-te mir nun eingestehen, dass ichmeine Ausbildung als Lehrerin jah-relang als Übergang, als Zwischen-lösung angesehen hatte. – Schick-sal oder Zufall? In Radelfingen, woich nun 11 Jahre als TP-Lehrerinangestellt war, wurde eine Stelle ander 1.+2. Klasse frei. Wollte ich dieZusatzbelastung als Klassenlehre-rin auf mich nehmen, nachdem ichmich im 1. Teil des Lzk2 ausge-söhnt hatte mit meiner Spagat-situation von Teilpensum an diver-sen Schulhäusern und meinenkinesiologischen Tätigkeiten? Dankder neu gewonnenen Zuversichtrang ich mich endlich zu einer Zu-sage durch. Und ich habe diesenEntscheid bis jetzt noch keinenAugenblick bereut.

Ich schliesse nicht aus, später maldie Stufe zu wechseln oder wiedermal Praktikantinnen zu begleiten.Auch meine Kurstätigkeit in derErwachsenenbildung stellt immerwieder neue Herausforderungen anmich. Zur Zeit bin ich mit meinerberuflichen Situation sehr zufriedenund glücklich.

Konsolidierte Berufs-zufriedenheitIch habe keinen Machtanspruchmehr, wie damals als Junglehrerin.Es ist mir sehr wohl in der Schul-stube und ich habe gemerkt, dassich Lehrerin und nicht etwas ande-res sein will. Der Soll-Ist-Zustanddeckt sich, ich erfülle die Ansprü-che, die ich an das Berufsbild einerLehrerin habe.

Berufsbiographie

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Hansueli Wahlen

geb. 1934, pensionierterReallehrer, Rüegsauschachen

Als ich mich im Februar 1955 als21-jähriger Junglehrer nach einerStelle umsah, herrschte akuterLehrermangel. Dies lässt sich auchdamit belegen, dass mir nur zweiTage nach dem Versand meinerAnmeldung und bereits vor einemVorstellungsgespräch telefonischmitgeteilt wurde, die Schulkommis-sion habe mich einstimmig an die5./6. Klasse (und – wie sich späterherausstellte – zusätzlich an die7. Klasse) der Primarschule Hab-kern gewählt.

Das Schulhaus war sehr alt, dieKlassen waren gross, und dieSchule hatte offensichtlich im Dorfkeinen allzu hohen Stellenwert. Inmeinem ersten Amtsjahr hatte ichfür die 34 Schülerinnen und Schü-ler meiner Klasse eine grosse Zahlunentschuldigter Absenzen zu ver-buchen, nämlich insgesamt 1034Stunden! Und doch: Ich merktebald, dass die Kinder im Grundegenommen zu interessieren undlernwillig waren.Die langen Sommerferien (über dreiMonate!) boten mir Gelegenheit, imUnterland an verschiedenstenSchulen und den unterschiedlich-sten Stufen während insgesamt51 Wochen als Stellvertreter zuamten. Nicht zuletzt waren es auchwirtschaftliche Gründe, die michdazu bewogen.

Lernen in der BerufspraxisIn der Rückschau waren für michdiese ersten Jahre meiner Berufs-laufbahn prägend. Meine Vorstel-lungen von Schule entsprachennicht dem, was ich in der Realitätvorfand (Bedeutung der Schule,Einrichtungen, Interesse der Eltern).Grundlegend für meine weitereEntwicklung war, dass ich nichtresignierte und Schritt für SchrittEntwicklungsmöglichkeiten suchte.Die weit auseinander klaffendenLernvoraussetzungen führten michzu individualisierenden Unterrichts-formen. Die Schüler arbeiteten anProjekten, in denen ihr Leben, ihreErfahrungen Ausgangspunkt desLernens wurden. Sie wurden mehrund mehr zu Mitgestaltern derSchule: Gemeinsam Schule ma-chen. In mir entstand ein Bild vonSchule und Unterricht, das michnicht mehr loslassen sollte...

Als ich nach acht Jahren Schul-dienst im Bergdorf mit meiner jun-gen Familie ins Emmental zog,hatte ich reiche Erfahrungen ge-sammelt und wusste recht genau,was mich erwartete. Schliesslichübernahm ich ja dort eine Klassean der Oberstufe, an der ich vorherzwei längere Stellvertretungen ver-sehen hatte.

Die vielen positiven Rückmeldun-gen der Schülerinnen und Schülerund deren Eltern, aber auch die derzahlreichen Kolleginnen und Kolle-gen, die uns während des Unter-richts besuchten, bestärkten mich,den eingeschlagenen Weg weiterzu gehen. So kam es, dass ichmeiner aufwendigen, aber erfolgrei-chen Unterrichtsgestaltung bis zurPensionierung im Sommer 1998treu blieb und an der Schwelle zumRuhestand trotzdem nicht völligausgelaugt war. Ich hatte sogarnoch genügend Kraft und Lust,Kurse für Kolleginnen und Kollegenanzubieten. Und unsere siebenGrosskinder zeigen mir auf, dassauch die nächste Generation trotzMedienflut lernwillig ist . . .

Wesentliche Erkenntnissein der RückschauKinder brauchten schon immerZuwendung, heute mehr denn jezuvor! Eine gute Lernatmosphäreist ihnen wichtig. Rituale sind –richtig eingesetzt – hilfreich undkönnen Sicherheit vermitteln. KeineMethode gibt Garantie für Erfolg.Aber neue Methoden können zuneuen Ufern führen. NachhaltigeVeränderungen sind nur im Prozessund mit Geduld realisierbar.Positive Denkweise stärkt. Einbewusstes Erkennen der eigenenGrenzen schützt vor Selbstüberfor-derung und totaler Verausgabung.Und: Die Kinder haben von mirnicht nur genommen; sie haben mirauch viel gegeben.

Schon bald kam der Wunsch nachSesshaftigkeit und einem eigenenHeim auf. Das erzeugte Geldbe-darf, und dieser erheischte Zusatz-verdienst. Nach dem Besuch dernotwendigen Kurse erteilte ichdarum nebenamtlich Unterricht ander Gewerbeschule in Burgdorf.Das wiederum entpuppte sich alsweitere Chance. Ich hatte dortSchulabgänger vor mir, lernte alsomeine Arbeit von der «Abnehmer-seite» her kennen. Ich bin über-zeugt, dass meine Schülerinnenund Schüler der Abschlussklassedaraus Nutzen ziehen konnten.

Schule aus der VaterperspektiveUnterdessen waren auch unseredrei Kinder schulpflichtig gewordenund lehrten mich, die Schule ausihrer Sicht und nach ihrem Empfin-den zu sehen. Dies war auch An-lass, die eigene Lehrerrolle zu hin-terfragen.Vor allem wurde mir in dieser Zeitbewusst, wie sehr die jeweiligeLehrperson die Motivation und dieEmotionen der Kinder beeinflussenkann. Sie reagieren wie Seismogra-phen auf Launen und Ungerechtig-keiten.

Solche werden oft überdimensionalzur Kenntnis genommen und mitzunehmendem Alter der Kinderentsprechend knallhart kommen-tiert. Andererseits werden echtesVertrauen und das echte Ernstneh-men der Kinder von diesen dank-bar aufgenommen. Sie leben auf!

Die neuen Lehrpläne 1983 und1995 boten willkommene «Erlau-ber», den Unterricht fächerüber-greifend zu gestalten.

Semesterkurs – eine ChanceNach gut dreissig Jahren Unter-richtstätigkeit bot sich mir mit demBesuch des Semesterkurses dieGelegenheit, meinen Unterricht zuüberdenken und zu optimieren.Der Semesterkurs half mir, meineIdeen zu festigen, sie nach aussenbesser vertreten zu können. Ichkonnte dem, was ich in Ansätzenlängst schon machte, nun einenNamen geben. Gestärkt und ermu-tigt ging ich in den Beruf zurück.

Der bei den Schülerinnen undSchülern damit ausgelöste Motiva-tionsschub war eklatant. Das wie-derum war für mich Wind in meineSegel. Die anfallende Mehrarbeitwar darum verkraftbar, insbeson-dere von dem Zeitpunkt an, alsich von unserem Sohn zum60. Geburtstag als Hilfe die ersteComputeranlage installiert erhielt.

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«Sie ist nett und schimpft nicht mitmir. Wenn die Schule aus ist, lässtsie mich gehen und will nicht nochmit mir reden, denn ich habeHunger.» Johanna, 10 Jahre

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Elsbeth Zürcher-Gerber

geb. 1953Lehrerin am Freien GymnasiumBern (Tertia-Oberprima), Grund-lagenfach Französisch, TeilpensumKirchliche Tätigkeit, Familienfrau,Mutter eines 15-jährigen Sohnesund einer 11-jährigen Tochter

Als ich 1983 meine Arbeit am Frei-gymer begann, war ich froh, nacheinem langen Studium endlich vonder Uni wegzukommen und meinenBeruf ausüben zu können. Ich wur-de vom ganzen Kollegium herzlichaufgenommen und tatkräftig unter-stützt. Ich war eine der erstenFrauen auf der Oberstufe, und eswar ganz angenehm, die Vorteileeiner jungen Lehrerin geniessen zukönnen. In manchem fühlte ichmich meinen Oberprimanern vielnäher als den älteren Kollegen.

Theoriewissen und BerufswissenMit Auslandaufenthalten dauertedas Studium 18 Semester, forderteviel Energie und Zeit für Arbeiten,die letztlich für die Schublade wa-ren, beinhaltete wohl auch didakti-sches Wissen, aber für die Berufs-praxis hatte ich nichts in den Hän-den, mit dem ich arbeiten konnte.Das bedeutete, dass der Berufs-einstieg mit einem Übermass anArbeit verbunden war. Währenddieser Zeit hätte ich sehr das Be-dürfnis gehabt, anstehende Fragenzu diskutieren und Inputs zu erhal-ten. Jetzt war ich aber ganz aufmich gestellt.Lernen bedeutete damals, selberdie Unterrichtsbasis zu erarbeiten,das Rad für sich neu zu erfinden,Einzelkämpfertum pur.

Veränderungen gab es dann viele.Persönlich gesehen gehören dieGeburten der beiden Kinder unddas Zusammenleben mit ihnen zuden wichtigsten und herausfor-derndsten Erlebnissen. Ich fühltemich in der Zeit der Schwanger-schaft und während der Kleinkin-derphase von der Schulleitungunterstützt und akzeptiert. Ichkonnte zum Beispiel das Pensumreduzieren. Meinerseits versuchteich immer den Anschluss an dieSchulwelt nicht zu verlieren undnötigenfalls auch Kompromisseeinzugehen und der Schule entge-genzukommen.

Schulpolitische Veränderungensind seit Jahren im Gange: Verlän-gerung des Gymnasiums, Lang-schuljahr, Verkürzung des Gymna-siums, Neue Matur 2001 etc. Ichversuche mich davon nicht beirrenzu lassen, sondern in meinem Fachdas Beste daraus zu machen trotzden pessimistischen Prophezeiun-gen mancher Lehrkräfte. Unsicher-heiten und Krisen gehören dazu.

Schwierige KlasseEine Klasse, die mich fast zur Ver-zweiflung brachte: UnmotivierteSchüler, disziplinarische Schwierig-keiten und plötzlich das Gefühl,nicht mehr zu genügen. Unterrich-ten war mit psychischem Stressverbunden. Die Gewissheit, wennalle Klassen so wären, würde ichnicht mehr Schule geben. Und imNachhinein die Erkenntnis, geradean und mit dieser Klasse gelernt zuhaben: Einerseits Widerständeaushalten zu können, klare Forde-rungen zu stellen, durchsetzungs-fähiger werden; andererseits Anlie-gen von Lernenden aufnehmen,«gegebene Literatur» hinterfragen,gemeinsame Lernwege suchen.Vor allem zeigte mir die Erfahrungdie Grenzen des Einzelkämpfer-tums, machte mich offener für ge-genseitige Anteilnahme und wecktemein Interesse an Fragen derSchulentwicklung.

Entwicklungsanstösse gab esauch, als ich von der damals sogenannten Hilfslehrerin zur Haupt-lehrerin aufstieg, als ich Klassen-lehrerin und später Fachvorstandwurde. Mehr Verantwortung über-nehmen zu können, motiviertemich zu einer grösseren Identifika-tion mit der Schule.

Seit einem Jahr unterrichte ichwieder in vier Klassen, dazu habeich mit einem Kollegen einen Schü-ler- und Schülerinnenaustausch aufdie Beine gestellt und die Vorberei-tung der Weiterbildungstagung fürsKollegium geleitet. Für mich ist dasLehrerzimmer ebenso wichtig wiedas Schulzimmer.

Veränderte PrioritätenDer Lehrerberuf ist für mich ganz-heitlicher geworden. Es geht mirnicht mehr nur um meine Klassen,mein Fach. Ich setze mich ein füreine Lehrerschaft, die Lehrkörperist und Gemeinschaft modellhaftvorlebt; d.h. gemeinsam Visionenentwickeln, gemeinsam eine Schul-kultur gestalten.In der Arbeit mit meinen Klassenbin ich weniger davon abhängig,gut anzukommen, beliebt zu sein.Ich möchte gerade für die jungenFrauen ein Modell für eine Persön-lichkeit mit positivem Lebensbezugsein. Ich möchte echt sein, dieSchülerinnen und Schüler und michernst nehmen.

Der Lehrerinnenberuf überzeugtmich in vieler Hinsicht: Er bietetBegegnungen mit immer neuenMenschen verschiedenen Alters,öffnet ein Fenster zu einer anderenKultur (in meinem Fall der französi-schen) und ermöglicht mir die sinn-volle Verbindung verschiedenerLebensbereiche.

David Moser

geb. 1958seit 1983 Sekundarlehrer ander Oberstufe UettligenFamilie mit 2 Kindern

Das Strässchen, auf dem der Wegnormalerweise zur Hütte führt, hatLothar erst gerade ganz gehörigdicht gemacht; unpassierbar. Dableibt nur noch, über die steilen,unbewaldeten Flächen hochzu-kommen . . . Endlich, es nachtetschon ein, kann’s losgehen; mitSchneeschuhen, Rucksack. Esschneit leise, einen Weg zu erah-nen, wird schwierig, kräftezehrendeSchritte auf schlechtem Grundhäufen sich . . . Mühsal? – Ein gutesGefühl, sich atmen zu hören, sichschwitzen zu spüren.

AlltagHerausforderung, Arbeit,Faszination, Mühsal, Lebendigkeit– ein gutes Gefühl, sich auf demWeg zu spüren auf ein bekanntes,sinnvolles Ziel hin.Die tägliche Herausforderung, aufdem Lernweg mit den Schülerinnenund Schülern wach und offen zubleiben, immer wieder innezuhal-ten, die Situation neu einzuschät-zen, um daraufhin neue Entscheidezu treffen. Dabei immer auf sichselber angewiesen sein und sichschliesslich auf sein Gefühl verlas-sen.

Dazu die Gewissheit: da oben war-tet die Hütte. Und wenn ich meineSilvesterrösti auf dem Chünschtibraten will, ja, dann ist die Vorgabeklar: rauf auf die Alp. So wie im-mer . . . Ich habe was zu leisten.Ich muss weitergehen. Mich mussich fordern. Ich kann nicht stehenbleiben. Ich kann, wenn’s Sinnmacht, umkehren, ja . . . aber einfachaufgeben und abwarten? Nein. Hierkann niemand mir das Raufgehen

wurmt’s, manchmal, wenn ichmich in diesem Job festgekarrtfühle: Deine Hörner wirst du hierschon noch abstossen . . . Wir wä-ren froh, Sie würden kündigen . . .Du bist eben der Leider-Typ . . . Dukommst uns eher wie ein Sozialar-beiter vor . . . Woher hast du dieseIdeen (wo man die doch nicht hat,sondern entwickelt) . . . – Ein Päd.-Studium, ja . . . Bildnerisch waszulegen . . . Träume von der Insel . . .– Kohle ist Diktat, ist Realität.Lothar ist auch Realität. Und dieRösti war gut . . .Wie ich überhaupt zum Lehrerberufkam? Stellvertretungen, ganz ein-fach. Und dabei hab ich mir einge-stehen müssen, dass die Arbeit mitKindern und Jugendlichen michherausfordern und beflügelnkann . . . Änderung der Denkrich-tung . . . – Aber vielleicht bin ich jain diesem Beruf mehr Architekt, alswenn ich mein damaliges Wunsch-studium überhaupt je in Angriffgenommen hätte?

Lehrer als ArchitektEigentlich hätte ich Architekt wer-den wollen... Jetzt bin ich es:– Räume schaffen zum Denken– Freiräume bauen, in denen Schü-

ler sich entfalten können– Raum geben zum Experimentie-

ren und Handeln– Die (innere) Ästhetik beachten– Einen Bauplan erarbeiten und

diesen transparent machen– Gesetzmässigkeiten berücksich-

tigen– Weiten und Engnisse einbezie-

hen

Ich freue mich auf die lächelndenAugen, morgen wieder . . .

abnehmen. Selber. Auch wenn ichnicht allein bin. Zu zweit oder garmehr zusammen, das stärkt beimGehen. Aber man muss das Zeugrund um den Einzelkämpfer, diesesRollenspiel, genügend kennen, umgemeinsames Vorwärtskommengeniessen zu können.

Rückendeckung für denEinzelkämpfer– Erleichterung spüren, wenn Vor-

gaben über einen Entschei-dungsprozess innerhalb einesTeams zustande kommen: dannverteilt sich die Verantwortungauf mehrere Schultern.

– Die Zusammenarbeit mit einzel-nen Kolleginnen und Kollegenbringt ein vermehrtes Hinterfra-gen mit sich. Das verhindertTrott und bremst Selbstgefällig-keit. Hierzu braucht es Bereit-schaft, neue Blickwinkel einzu-nehmen und damit mehr Zeit zuinvestieren, bringt aber gesamt-haft mehr Befriedigung.

– Aussteigen, loslassen, ausklin-ken, auf und davon, Distanz:ganz einfach raus aus der ge-wohnten Umgebung, Kopfdurchlüften und frei atmen.

Und zur Dynamik gemeinsamerAusblicke hab’ ich was beizutra-gen. Ich will, ich muss: so etwaswie der kategorische Imperativmacht sich bemerkbar . . . Einmal,da ist mir Kant begegnet. Und ein-mal, da ist mir die Verantwortungbegegnet: He, du wirst Vater . . . Diebeiden haben sich in mir die Handgereicht – und sind geblieben . . .Dieser lästige Imperativ, diesesMüssen, das, hast du’s erreicht,dann so zufrieden macht . . . Michvon Tätigkeiten tragen lassen, ausneuen Aufgaben gar Antrieb ho-len . . . Workaholic? Alcoholic?Krisentyp? Schulkrise? – Mich

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«Er ist nett undstreng. Er kann aber

auch lachen, wenneinmal ein Miss-

geschick passiert.»

Patrick, 11 Jahre

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Wenn den Stelleninseraten zu glauben ist,

dann hat die Sozial- und Selbstkompetenz in

der Arbeitswelt an Bedeutung gewonnen:

Eigeninitiative Selbständigkeit, Mitverantwor-

tung, Flexibilität, Kreativität, Kommunikations-

fähigkeit, kurz human resources noch und

noch... Und wie sieht es bei näherer Betrach-

tung aus? Wir fühlten vier unterschiedlichen

Unternehmen auf den Zahn.

VierUnternehmen

PD Prof. Dr. Andreas StuckChefarzt II Zieglerspital BernZentrum Geriatrie/Rehabilitation3000 Bern

Herr Stuck, welche Bedeutung hat dieSelbst- und Sozialkompetenz in IhrerArbeit?Das Thema ist für uns zentral. Durch einenKrankheitsfall werden immer viele Personenzu Betroffenen. Alle Mitarbeitenden der Be-treuungsequipe müssen mit dem Patienten,den Angehörigen und weiteren Bezugsper-sonen gut kommunizieren können.Für unsere Arbeit ist das fachliche Wissenzwar zentral, kann aber nur über Selbst- undSozialkompetenz angemessen zum Tragengebracht werden. Die ärztliche Aufgabe be-steht aus einer Kombination von Fachkompe-tenz und der Kompetenz, medizinische Ent-scheidungen zu vermitteln und deren Umset-zung sicherzustellen. Dabei gilt es auch,Aspekte aus dem Team einzubeziehen undKompetenzen in nicht ärztlichen Bereichenzu respektieren.Da wir stark interdisziplinär arbeiten, kommtder Sozialkompetenz grosse Bedeutung zu.Auch steht in unserer Arbeit immer der Patientim Zentrum. Wir wollen und müssen mit demWillen des Patienten zusammenarbeiten.Dazu braucht der Patient und sein Umfeldverständliche Informationen. Eine medizini-sche Situation müssen wir so gut wie möglichmit dem Patienten und mit den Angehörigenbesprechen. Den Ärzten sollte es gelingen,komplexe Sachverhalte klar und verständlichdarzulegen. Es gilt auch abzuwägen, welcheIntervention zu welchem Zeitpunkt welchenSinn macht. Hier sind ethische Fragen zubeantworten.

Wie bauen Sie die Selbst- und Sozial-kompetenz in die Ausbildung ein?Wir wenden eine modifizierte Art von Balint-gruppen an. Das sind Fallbesprechungen in-nerhalb eines Arbeitsteams. Darin sollen Pro-bleme und Schwierigkeiten besprochen wer-den, die ein Arzt beispielsweise mit einemPatienten hat. Eine solche Aussprache klärtmögliche Übertragungen auf einen Patienten.Der persönliche Standort einer Person mussihr selber so gut als nur möglich bekannt sein.Gerade in der Geriatrie ist die Haltung, dieÄrzte und Pflegende den älteren Menschengegenüber haben, sehr entscheidend. Des-halb ist eine Art von Haltungsklärung für alleMitarbeitenden meiner Abteilung unumgäng-lich. Konkret heisst das, es sollten sich alledarüber klar sein, welche Haltung habe ichselber zum Alter, welche Befürchtungen fürmein eigenes Altwerden belasten mich.Während meiner Ausbildung in den USA wardas interdisziplinäre Training praxisnaherLehrstoff. Ziel solcher Lehrveranstaltungenwar es, andere in ihren Meinungen anzuhö-ren, fachlich kritische Fragen zu stellen wieauch gestellt zu erhalten. Selber galt es offenzu sein, für neue Lösungen. Durch solchinteraktionelles Lernen werden bessere Pro-blemlösungen gefunden.

Zie

gle

rsp

ital

Kerngedanken aus den Interviews

� Eigeninitiative / SelbstverantwortungSich als wichtigen Teil des Unterneh-mens erkennen und eigenes Potentialvoll und ganz von sich aus eingeben.

� TeamfähigkeitWeg vom hierarchischen System hin zupartnerschaftlicher Zusammenarbeit,bei der die beste Lösung von der Sacheher begründet ist.

� Selbstreflexion / KritikfähigkeitÜberdenken des gemachten Arbeits-prozesses, Beurteilung des Produktessowie Konsequenzen ziehen für dasweitere Vorgehen.

� Innovatives (Mit-) DenkenDurch Wachheit und selbstbewusstesMitdenken teilhaben an der Entwicklungund Erneuerung des Arbeitsprozesses.

� KommunikationsfähigkeitSich mit unterschiedlichen Personen-gruppen verständigen und fachliche,auch komplexe Sachverhalte einfachdarstellen.

� KonfliktfähigkeitUnterschiedlichkeiten erkennen,benennen, ausdiskutieren und auchzu Kompromissen Hand bieten.

«Bei diesen Lehrerinnen und Leh-rern war Fachbildung mitMenschenbildung gut verbunden.»

Fabrizio, 19 Jahre

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Bruno WorniLeiter Berufsbildung SBB3000 Bern 65

Welchen Stellenwert geben Sie derSelbst- und Sozialkompetenz in IhremAusbildungsprogramm für Lehrlinge?Grundsätzlich betrachten wir diese Kompe-tenzen als wichtige Bestandteile aller Ausbil-dungslehrgänge. Da wir Lehrlinge verschie-denster Berufsausrichtungen ausbilden, ha-ben wir drei Hauptgruppen gebildet mit unter-schiedlichen Kernkompetenzen. Für die KV-Berufe z.B. sind dies Einsatzfreude, Selb-ständigkeit, Belastbarkeit, Kundenorientie-rung, Kommunikations-, Team- und Konflikt-fähigkeit sowie Flexibilität. In den Berufenunter dem Oberbegriff Logistik zählen Zu-verlässigkeit / Verlässlichkeit, Sicherheitsbe-wusstsein, Hilfs- und Servicebereitschaft,Auftreten und Lernbereitschaft zu den Kern-kompetenzen. Bei den handwerklichen Beru-fen nebst handwerklichem Geschick auchEinsatzfreude und Selbständigkeit.

Wie berücksichtigen Sie diese Kompe-tenzen beim Besetzen von Lehrstellen?Für Aufnahmegespräche brauchen wir struk-turierte Interviews mit Fragestellungen zuden entsprechenden Kernkompetenzen, undzwar gehen wir jeweils von konkreten Situa-tionen der Kandidatinnen und Kandidatenaus und bitten sie um eine Beschreibung, wiesie sich darin verhalten haben. Dieser Teil desAusleseverfahrens ist uns wichtig, dennFachwissen allein genügt schon lange nichtmehr.

Wie sieht es aus mit der Weiterbildungauf diesem Gebiet bei den SBB?Die SBB haben eine lange Tradition in derWeiterbildung der Selbst- und Sozialkompe-tenzen. Natürlich sind diese Kompetenzenauch Thema in der Kaderschulung, für wel-che interne als auch externe Fachleute mitbreiten Angeboten eingesetzt werden.Einen grossen Wert legen die SBB auf dieQualitätssicherung, weshalb auch auf einegute Einbettung der Weiterbildung in dasjeweilige berufliche Umfeld geachtet wird. Sowerden z.T. vor Weiterbildungsveranstaltun-gen Bedürfnisse der Seminarteilnehmendenund deren Chefs sowie Bestandesaufnah-men der Arbeitssituationen aufgenommenoder Chefs angeleitet, wie sie zusammen mitden Mitarbeitenden die Qualitätssicherungnach einem Seminar vornehmen können.Ebenfalls Bestandteil unserer Weiterbil-dungsangebote ist eine individuelle Umset-zungsplanung oder das Festlegen von Stra-tegien, wie fortan Probleme zu konfrontierensind.

Welchen Stellenwert prophezeien Sieder Selbst- und Sozialkompetenz für dieZukunft?Diese Kompetenzen werden in unserem Un-ternehmen sicherlich weiter an Bedeutunggewinnen, weil unsere Kunden immer grös-sere Ansprüche an unsere Dienstleistungenhaben werden. Wir versuchen uns zu verbes-sern, z.B. mit dem Weiterbildungsprojekt«Future», welches die Dienstleistungsmenta-lität unserer Mitarbeitenden stärken soll.

Marco SieberGeschäftsführer und MitinhaberFirma SIGA, Bautechnik6105 Schachen

Selbst- und Sozialkompetenz – wasverstehen Sie unter diesen Begriffen?Ich kann Ihnen das anhand eines Beispielserläutern: Früher, wenn wir Mitarbeiter ein-stellten, hat man ausschliesslich die fachlicheQualifikation angeschaut. Heute macht diemenschliche Qualifikation mindestens 50%des Entscheides aus. Es ist die eigentlicheBasis, ob wir einen Mitarbeiter nehmen odernicht.Wir arbeiten sehr viel in Teams, in denenAngestellte gemeinsam Lösungen erarbei-ten. Mit Personen, die nicht offen, nicht ko-operativ, nicht teamfähig sind, können dieZiele nicht erreicht werden. Es ist dann nichtein fachliches Problem, vielmehr ein Sich-verlieren im Konkurrenzkampf.

Können Sie erläutern, wie Sie mensch-liche Qualifikationen anschauen?Wir konfrontieren den Bewerber mit Problem-stellungen wie Konfliktsituationen im Betrieboder im Umgang mit Kunden. Wir möchtensehen, welches Verhalten ein Bewerber sei-nem Umfeld gegenüber zeigt. Uns interes-siert, welches Verhältnis der Mensch zu sei-ner Arbeit hat, ob er auch echtes Interesse,Leidenschaft zeigt.Es geht uns darum, im Gespräch Aufschlüssezu bekommen bezüglich sozialem Umfeld,Kooperation, Konfliktfähigkeit, Führungsver-halten und Teamfähigkeit.

Sind die menschlichen Aspekte, wie Siees nennen, auch Gegenstand des Mitar-beitergesprächs?Das Mitarbeitergespräch ist aufgeteilt insechs Faktoren, die Fachbeurteilungen be-treffen, und noch einmal in sechs Faktoren,die menschliche Kompetenzen befragen.Also: Führungsverhalten (bei Kaderleuten),Konfliktfähigkeit, Kooperation, Identifikation,Teamverhalten und Umgang mit Kunden.Der Mitarbeiter bzw. die Mitarbeiterin kenntdie Kriterien und macht eine Eigenbeurtei-lung. Wir, d.h. der direkt Vorgesetzte, beurtei-len dieselben Kriterien auf einer Ratingskalavon vier Punkten. Der Vergleich Selbst-/Eigenwahrnehmung ist Basis für das Ge-spräch. Dabei versuchen wir, wahrgenom-mene Schwächen konkret anzusprechen.

Welchen Stellenwert prophezeien Sieder Selbst- und Sozialkompetenz inZukunft für Ihr Unternehmen?Wir kommen aus einer reinen Fachkompe-tenz-Kultur. Wir haben gesehen, dass wir inden menschlichen Kompetenzen grosseSchwächen feststellen. Es ist heute so, dasswir Leute ersetzen müssen, die wohl überhohe Fachkompetenz verfügen, aber zu we-nig Sozialkompetenz haben. Für mich ist dasheute keine Frage: Die Bedeutsamkeit vonSozial- und Selbstkompetenz wird eher nochzunehmen. Wir müssen da bei allen Mitarbei-tenden einen Schwerpunkt setzen.

Anita MüllerPersonalassistentinDelec AG, Informatikunternehmen3073 Gümligen

Welche Kernbereiche der Selbst- undSozialkompetenz werden in Ihrem Un-ternehmen von Ihren Mitarbeitendengefordert?Unsere Mitarbeitenden müssen gut miteinan-der kommunizieren können. Wichtig ist, dasseinerseits die notwendigen Informationenfliessen und andererseits möglichst raschKontakt gesucht wird, wenn eine Problemlö-sung nicht alleine zustande kommt. Die Mitar-beitenden sollen sich als Team wahrnehmen,das am gleichen Strick zieht. Dieses Zusam-mengehörigkeitsgefühl wird durch die Firmaunterstützt mit regelmässig stattfindenden«Events» (z.B. jeden Montagmorgen wirdgemeinsam in die Woche gestartet mit Kaffeeund Gipfeli; jeden letzten Freitag im Monatofferiert die Firma allen ab 17.00 Uhr einenArbeitsausklang bei Bier und.. . Es darf kein«Das-ist-mein-Gärtli-Denken» entstehen.Trotzdem muss für die eigene Arbeit Selbst-verantwortung übernommen werden, immeraber in Hinblick auf das Ganze. Das Mitden-ken wird angesprochen. Damit es nicht beimDenken bleibt, wurde ein sog. Quality-Circleinstalliert, dem alle Mitarbeitenden Verände-rungsvorschläge eingeben sollen. Jene Vor-schläge, die zur Umsetzung kommen, wer-den belohnt. Damit fördert die Firma Eigen-initiative. Eine weitere Kompetenz, welchevorausgesetzt wird, ist Flexibilität. Flexibilitätwird in der Computer-Branche auch vomFach her vorausgesetzt; Änderungen findentäglich statt, die Mitarbeitenden müssen mit-ziehen.

Wie wird die Anwendung dieserKompetenzen überprüft?Natürlich, indem diese in der täglichen Arbeitgefordert werden! Zudem finden dreimonat-lich Mitarbeiter-Coaching-Gespräche statt.An diesen wird die Arbeit der letzten Monateanalysiert, Schwachstellen festgehalten,Konsequenzen diskutiert und neue Ziele ge-setzt.

Sind Selbst- und Sozialkompetenzauch Themen in Ihrem Weiterbildungs-konzept?Weiterbildung soll täglich stattfinden, indemjeder sein Know-how in den entsprechendenSituationen weitergibt. Auch während denProblemlösungsdiskussionen an den Team-sitzungen findet Weiterbildung statt. Die Mit-arbeitenden sind also aufgefordert, den Alltagals Lernfeld zu nutzen. Zudem organisiertDelec Führungsseminare auf verschiedenenEbenen (z.B. Geschäftsleitung, zweites Ka-der. . . ) mit internen und externen Referentensowie eine Verkaufsschulung. Wir erachtenes auch als wichtig, dass die Geschäftslei-tung ein Vorbild vorlebt – das wirkt glaubwür-dig und verpflichtend für alle!

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ff: Wir danken Ihnen für Ihre spontane Zu-sage, an diesem Gespräch teilzunehmen.Selbst- und Sozialkompetenz sind allgegen-wärtige Schlagworte. Wir möchten mit Ihnenherausfinden, wie eine Lehrperson mit einergesunden Selbst- und Sozialkompetenz han-delt.

Bernhard Häsler: Unter diesen Begriffenverstehen alle etwas anderes. Ich überlegtemir, auf welcher Ebene eine Diskussion mög-lich sei und habe drei Leitsätze formuliert, diemir wichtig und auf Lehrpersonen übertrag-bar sind:– Ich will jemand sein.– Ich will etwas können.– Ich will etwas erreichen.Diese Reihenfolge beinhaltet einen logischenAufbau. Darin entwickelt sich eine Haltung,die in der Praxis für alle spürbar wird. Offensein gegenüber anderen hilft mir, meine Hal-tung zu verändern.

Sophie Wenger: Wenn eine neue Lehrkraftkommt, will ich eine gewisse Autorität spüren.Nur so kann ich die Lehrerin oder den Lehrerernst nehmen. Praktikantinnen und Prakti-kanten sind häufig schüchtern. Sie wollen esallen Recht machen und möglichst keine Dis-ziplin durchsetzen. Dabei ist es wichtig, dasseine Persönlichkeit vor der Klasse steht, dieVerantwortung übernehmen kann und sagt,wo es langgeht.

Rosette Gerber: Personen, mit denen manzu tun hat, haben das Recht, Ernst genom-men zu werden. Es ist schwierig, Autoritätund Ernst nehmen zu verbinden, gehört aberzur Selbstkompetenz von Lehrerinnen undLehrern. Eltern schätzen eine klare Haltungdurchaus, weil sie dann wissen, was vonihnen erwartet wird.

. . . die gute Um erfolgreich zu sein, braucht eine

Lehrerin oder ein Lehrer mehr als

Fachwissen und Arbeitseinsatz.

Was macht aber den Unterschied

zwischen «erfüllt» und «übertroffen»

aus? Vier Personen aus dem Schul-

bereich diskutieren über die hohen

Anforderungen im Lehrberuf.

Edith Maeder: Dazu muss man auf sichselbst hören, sich spüren und die eigeneMeinung Ernst nehmen. Wenn ich das mirselber gegenüber gestatte, kann ich es auchallen anderen gegenüber gestatten, zum Bei-spiel gegenüber den Eltern und Kindern.

ff: Gibt es in Ihrer Schulbiographie Lehrkräfte,an die Sie gern zurückdenken?

Häsler: Mir kommen drei in den Sinn. Diesehaben von mir als Schüler etwas verlangt,was ich nicht freiwillig geleistet hätte. DieseLehrpersonen haben im positiven Sinn ihrHandwerk verstanden. Sie leiteten mich zumLernen an und gestalteten Situationen, indenen ich meine Fertigkeiten entwickelnkonnte. Sie übernahmen Verantwortung. Siesetzten mir Grenzen und definierten einenRahmen, der für mich stimmte.

«Bei ihm ist der Unterrichtdurch das kurze Besprecheneines andern Themas auf-gelockert, sind Gesprächein den Pausen möglich, undbeim Erklären ist Geduldspürbar.»

Simone, 15 Jahre

Sophie Wenger

«Es ist wichtig, dass einePersönlichkeit vor derKlasse steht, die Verant-wortung übernehmenkann.»

Wenger

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Wenger: Es darf nicht so sein, dass manaufschauen und in Ehrfurcht erstarren soll.Einer meiner Lehrer ist ein gutes Beispiel. Erfordert viel, hilft aber auch, wenn wir Fragenhaben, hört uns zu und bespricht nicht nurSachthemen mit uns. Er hat ein offenes Ohr,ist menschlich und nicht nur autoritär.

Maeder: In den 60er-Jahren, als die mu-sisch-künstlerischen Fächer noch nicht dengleichen Stellenwert hatten wie heute, prakti-zierten drei meiner Lehrkräfte experimentel-len Unterricht mit Theater, Musik und Malen.Obschon viele Eltern diese Unterrichtsformnoch nicht kannten, hatten die Lehrkräfte ihreUnterstützung und genossen ein hohes An-sehen. Man hätte sie auch kritisieren können,weil sie Unbekanntes wagten. Doch das ge-schah nicht, denn die Eltern spürten ihreWahrhaftigkeit, ihre liebevolle Autorität.

ff: Wie kommt man zu Akzeptanz bei denEltern, vor allem, wenn neue, vielleicht auchunkonventionelle Wege eingeschlagen wer-den?

Maeder: Wenn ich in eine schwierige Situa-tion komme, ist es das Beste, sowohl meinFachwissen als auch mein Gefühl einzubrin-gen. Ich lege meine Feststellungen offen undmache Angebote zum weiteren Vorgehen.Auf keinen Fall mache ich konkrete Voraussa-gen, sondern weise darauf hin, dass meinVorschlag ein Weg ist und dass es darumgeht, gemeinsam nach Möglichkeiten zu su-chen.

Gerber: Eltern spüren, ob ihre Sorgen undÄngste ernst genommen werden und ob ech-tes menschliches Interesse dahinter steht.Wenn es nicht rund läuft, passiert das eher imemotionalen Bereich.

Häsler: Deshalb ist es ja so wichtig, dassEltern und Lehrkräfte einander kennen lernen,bevor Probleme auftauchen. Die Persönlich-keit der Lehrerin oder des Lehrers ist zwarwichtig, das Fachwissen aber auch. Ich kannnoch so ein toller Typ sein: wenn ich einemathematische Gleichung nicht erklärenkann, werde ich nicht akzeptiert.

ff: Der Lehrerberuf ist nicht mehr gleich wievor 50 Jahren. Was braucht heute eine Lehr-kraft, um glaubwürdig zu sein?

Wenger: An Lehrerinnen und Lehrer werdenextrem hohe Anforderungen gestellt. Wir ha-ben gehört, dass es fachliches Wissen, Enga-gement, Autorität und Menschlichkeitbraucht. Ich möchte wissen, ob diese Berei-che in der Ausbildung ein Thema sind.

Maeder: Ich denke schon. Auch junge Lehr-kräfte haben eine gute Selbstkompetenz. Sieist aber anders als bei älteren Kolleginnen undKollegen. Das darf auch so sein. Die Älterenhaben mehr Erfahrung und Wissen, die Jun-gen sind dafür beweglicher und unbeschwer-ter, ertragen mehr Lärm und ungeordneteSituationen, sind frecher und spontaner.

Gerber: Was mit 20 an Lebenserfahrungnicht vorhanden ist, wird durch andere Qua-litäten wettgemacht.

Wenger: In der 1. bis 4. Klasse war es toll,junge Lehrerinnen und Lehrer zu haben, diespielerisch unterrichteten und neue Ideen ein-brachten. Jetzt hingegen, am Gymnasium,schätze ich eher Lehrkräfte, die mehr Erfah-rung haben.

Häsler: Dass junge Lehrkräfte zuerst Erfah-rungen sammeln müssen, ist absolut legitimund gehört zu allen Berufen. Ich bin über-zeugt, dass jüngere und erfahrene Lehrkräfte,unabhängig von der Stufe, respektive demAlter der Kinder, Erfolg haben können. Sokann ein Gymnasiallehrer unmittelbar nachAbschluss der Ausbildung die richtige Hal-tung mitbringen, und ein anderer lernt es nie,hat von Beginn weg Schwierigkeiten.

ff: Wo können Sie selber in Ihrem BereichVorbild sein und Werthaltungen vermitteln?Und was erwarten Sie von Lehrerinnen undLehrern?

Gerber: Ich verhalte mich gegenüber Lehr-kräften gleich wie in der Familie: ich höregenau hin, nehme aber auch meine Aufgabewahr, eigene Lösungen zu finden und zusam-men mit der Kommission eine Linie vorzuge-ben. Das setzt Wissen und Erfahrung vorausund verlangt Wertschätzung gegenüber denPartnerinnen und Partnern.

Häsler: Es gibt kaum einen Beruf, wo man soin der Öffentlichkeit steht und vielen Verglei-chen standhalten muss. Wenn der neue Leh-rer eine Woche im Dorf ist, wissen alle, ob er

zu Fuss oder mit dem Velo zur Schule geht. Eswird darauf geachtet, wie jemand lebt und obder Rahmen eingehalten wird. Damit mussman umgehen können. Es wird auch nichtverstanden, wenn von den Kindern Disziplinverlangt wird und selber kommt man dauerndzu spät. Es ist an den Schulkommissionen,unter Berücksichtigung der örtlichen Gege-benheiten die Erwartungen zu definieren.

Wenger: Wenn zuhause Arbeitsmoral undHilfsbereitschaft nicht gefördert werden,bringt auch langes Predigen in der Schulenichts. Dann hätte eine Lehrperson eigentlichauch die Aufgabe, mit den Eltern zu spre-chen, damit die Kinder optimal gefördert wer-den können.

Lehrkraft . . .

«Ich kann noch so eintoller Typ sein: wenn icheine mathematischeGleichung nicht erklärenkann, werde ich nichtakzeptiert.»

Häsler

Teilnehmerinnen undTeilnehmer:

� Rosette Gerberals Gemeinderätin in Langnauzuständig für das RessortBildung und Präsidentin derSchulkommission, Mutter vondrei Kindern

� Bernhard HäslerSchulinspektor und Präsidentder kantonalen Inspektoren-konferenz, früher Primarlehrer,Vater von drei Kindern

� Edith MaederKleinklassenlehrerin D und A inSumiswald, teilt die Stelle miteiner Kollegin, Mutter von zweiKindern an der Schwelle zurAusbildung

� Sophie WengerSchülerin des Mathematisch-NaturwissenschaftlichenGymnasiums Bern-Kirchen-feld, Schülervertreterin in derSchulkommission,Präsidentin des Schülerrats,drei Geschwister

«Er ist ein humorvollerLehrer, der aus lauterFreude knifflige Auf-gaben stellt. So wird

die Schule nichtlangweilig.»

Eva-Maria, 11 Jahre

Bernhard Häsler

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12ffforum fortbildung 1/2000

Häsler: Gelegentlich gibt es aber keine Un-terstützung von Seiten der Eltern, oder siehaben nicht den Mut, mit der Schule Kontaktaufzunehmen. Manche Eltern sind überfor-dert mit der Erziehung ihrer Kinder.

Maeder: Bei verhaltensauffälligen Kindernstelle ich fest, dass Regeln, die wir in derKlasse aufstellen, in diesem Raum wirksamsind. Ich muss selber an den Erfolg glauben,wenn ich etwas erreichen will. Ich will nichtsbeschönigen und behaupten, dass allesmachbar sei. Wenn aber ein Kind erfährt,dass ihm zugehört wird, dass es Wertschät-zung erhält und mitgestalten kann, ist daseine aufbauende Erfahrung für sein Selbst-wertgefühl.

Häsler: Auf eine Wirkung in der Familie kannman manchmal einfach nur hoffen. Ich stellefest, dass vor allem junge Lehrkräfte sichhäufig zu stark im Umfeld der Kinder engagie-ren. Hier muss man Grenzen ziehen können.

Gerber: Und ich stelle hingegen fest, dasssich gerade jüngere Lehrkräfte dank einergewissen Unbekümmertheit gut abgrenzenkönnen. Ältere haben häufiger den Wunsch,wohlwollend in die Familie einzugreifen. Ge-rade diesen Lehrerinnen und Lehrern müssteman klar machen, dass sie nicht für alles dieVerantwortung übernehmen können.

ff: Von Fortbildungsseite her sind wir interes-siert zu hören, was wir anbieten sollten, einer-seits in den angesprochenen Gebieten, aberauch im Kernbereich Unterricht. Wo sehenSie Grenzen unserer Tätigkeit?

Gerber: Es braucht eine professionelle Hal-tung, um sich eingeben, aber auch abgren-zen zu können. Lehrerinnen und Lehrer müs-sen lernen, wahrzunehmen, wo sie in eineÜberforderung geraten, und nicht das Gefühlhaben, sie müssten 24 Stunden in die Schuleinvestieren.

Maeder: Es gehört auch zur Selbstkompe-tenz, auf die eigene Gesundheit zu achten.

Häsler: Ich richte an den kantonal organisier-ten Fortbildungsbereich den Wunsch, Ange-bote bereitzustellen, in welchen die Lehrkräf-te ihr Wissen und ihr handwerkliches Reper-toire erweitern können. Persönlichkeitsbil-dung muss höchstens als Prozess begleitetund unterstützt werden. Aus meiner Erfah-rung geschieht diese Persönlichkeitsent-wicklung vor allem in der unmittelbaren Ar-beitsumgebung, wo sich die Leute kennenund einander verstehen. Wichtig sind miraber auch Gefässe, die den Lehrpersoneneine Standortbestimmung ermöglichen. Ichdenke da an Langzeitkurse, Semesterkurseoder unbezahlte Urlaube.

ff: Eine Persönlichkeit mit hoher Selbstkom-petenz ist nicht immer pflegeleicht, äussertKritik, ist selbstbewusst. Welches ist derPreis, den sie dafür bezahlt?

Maeder: Es kann Widerstände und Schwie-rigkeiten geben. Wenn ich stark genug bin, istes spannend, mich dem Neuen zu stellen.Nein zu sagen, damit die Gesundheit nichtleidet, braucht Kraft und Mut.

«Die Älteren haben mehrErfahrung und Wissen,die Jungen sind dafürbeweglicher und unbe-schwerter.»

Häsler: Durch eine gesunde Haltung aus derStärke hinaus werden auch Erwartungen undHoffnungen geweckt. Diese Erwartungen zuerfüllen kann ein hoher Preis sein.

Maeder: Es ist wichtig, dass Menschen miteiner hohen Selbstkompetenz zwischen-durch auch ruhen, dass sie sich Schwächezugestehen. Es ist nicht nötig, immer zuvor-derst zu stehen. Diese Einsicht gehört auchzu einem gesunden Menschen.

Die Zentralstelle für Lehrerinnen- und Lehrerfortbildungsucht auf 1. August 2000

Zwei Berufsschullehrerinnen zurErgänzung des Projektteams Berufsbildung

� Der Auftrag des Projektteams umfasst– Die Entwicklung und Realisierung von Fortbildungsangeboten, unter

Berücksichtigung der Angebote, die von den Berufsschulen oder vonschweizerischen Institutionen organisiert werden.

– Die Erfassung von Bedürfnissen und Bedarf der Fortbildung.– Die Evaluation der Fortbildung.– Die Zusammenarbeit mit Projektteams, die in angrenzenden

Bereichen Fortbildung entwickeln.

� Schwerpunkte der Fortbildungsarbeit– Weiterbildung für Verantwortliche der schulinternen Fortbildung– Angebote zum Übergang Sek I – Sek II (Schnittstelle)– Vertiefung des neuen ABU-Lehrplanes GIB– Interkulturelle Pädagogik

� Wir erwarten– Lehrtätigkeit als Berufsschullehrerin, evtl. Mitwirkung

in der Schulleitung– Kenntnisse der Strukturen der Berufsschulen– Interesse an der Fortbildung– Engagement für die Fortbildung im eigenen Kollegium– Erfahrung in der Arbeit mit Erwachsenen– Teamfähigkeit– Gute Französischkenntnisse

� Wir bieten– Eine interessante und anspruchsvolle Arbeit– Eine Anstellung von 10% gemäss LAV; vorläufig befristet für ein Jahr– Verlängerung bis 31. Juli 2004 wahrscheinlich– Weiterbildung– Erweiterung der beruflichen Kompetenz

� Auskunft und AnmeldungZentralstelle für Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung,Rolf Gschwend, Bereichsleiter Sek II, Lerbermatt, 3098 Könize-mail: [email protected] Bewerbungen bis 31. März 2000

Die Zentralstelle für Lehrerinnen- und Lehrerfortbildungsucht auf 1. August 2000

Drei Mitglieder für das neue ProjektteamBerufsvorbereitendes Schuljahr

Die verschiedenen freiwilligen 10. Schuljahre des Kantons Bern(Weiterbildungsklasse, Werkjahr, Integrationsklasse, Berufswahl-und Fortbildungsklasse) werden auf den 1. 8. 2001 zum neuenAngebot Berufsvorbereitendes Schuljahr (BVS) zusammengefasst.Das Berufsvorbereitende Schuljahr ist eine kantonale Schule derSekundarstufe II.

� Ihre AufgabeSie werden Mitglied in einem Team, das Fortbildungsangebote fürLehrkräfte des neuen BVS initiiert, organisiert, durchführt undevaluiert. Im Zentrum stehen– Die Schulung von Teams, die das neue Aufnahmeverfahren

durchführen– Die Schulung der Schulstandortleitungen– Die Einführung in den neuen Lehrplan

� Wir erwarten– Lehrpersonen aus 10. Schuljahren (Weiterbildungsklasse, Werk-

jahr, Integrationsklasse, Berufswahl- und Fortbildungsklasse)– Mehrjährige Unterrichtserfahrung– Erfahrung in der Arbeit mit Erwachsenen– Initiative, Flexibilität und Teamfähigkeit

� Wir bieten– Eine interessante und anspruchsvolle Arbeit– Eine befristete Anstellung von ca. 20% gemäss LAV– Weiterbildung– Erweiterung der beruflichen Kompetenz

� AuskunftThomas Tanner, Leiter PT BVS, Tel 033 654 47 55oder 033 335 22 17, e-mail: [email protected]

� AnmeldungSchriftliche Bewerbungen bis 31. März 2000 an:ZS LLFB, Rolf Gschwend, Bereichsleiter Sek IILerbermatt, 3098 Köniz

Edith Maeder

Maeder

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13 ff forum fortbildung 1/2000

Häsler: Der Lohn ist dann Zufriedenheit,wenn ich spüre, dass ich meine Arbeit gutmache und dass sie geschätzt wird. Wenn ichin meinem Beruf nicht zufrieden bin, nützt miralle Kompetenz nichts.

ff: Wie lernt man das? Und wie kann ichsignalisieren, dass es mir im Beruf gut geht,ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu ha-ben, weil jemand denken könnte, ich würdemeine Arbeit nicht ernst nehmen?

Häsler: Ein Netz von guten Beziehungen aufjeder Ebene ist für mich unerlässlich. Wichtigist auch, sich jemandem mitteilen zu können.Ich habe fachlich überaus kompetente Lehr-kräfte erlebt, die unerwartet innerhalb kürze-ster Zeit ausstiegen. Niemand in ihrem Um-feld ahnte die persönlichen Sorgen und Nöte.

Wenger: Ich glaube nicht, dass man lernenkann, sich mitzuteilen. Man muss selber spü-ren, wie weit man gehen will. Zur vorherigenAussage wollte ich noch sagen, dass einbestimmtes Auftreten in einer Klasse vielleichtzuerst eher Ablehnung weckt. Aber irgend-wann später merken alle, dass es richtig war.

Häsler: Es ist oft notwendig, gesellschaftli-chen Entwicklungen entgegenzuwirken, sichgängigen Normen entgegenzustellen, den füreine Klasse geltenden Rahmen zu definieren.Zuhause gelten häufig andere Normen, diesekann ich selten beeinflussen.

«Es braucht eineprofessionelle Haltung,um sich eingeben,aber auch abgrenzenzu können.»

Die Zentralstelle für Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung suchtauf 1. August 2000 zur Ergänzung des bestehenden Teams

Mitglieder für das ProjektteamInnere Differenzierung/Beurteilung

Das Projektteam unterstützt Lehrpersonen in ihrer Beurteilungspraxis,indem die Kursleiterinnen und -leiter– Grundlagen der förderorientierten Beurteilung vermitteln– Handlungsspielräume in der Beurteilung aufzeigen– Kollegien bei der Erarbeitung eines Beurteilungskonzepts beraten

und begleiten

� Ihre Aufgaben– Planung und Weiterentwicklung von Fortbildungsangeboten– Durchführung von Fortbildungsangeboten gemäss Ausschreibung im PH– Teilnahme an Kadertagen und Sitzungen des Projektteams

� Sie haben– Ein Lehrdiplom und sind aktiv im bernischen Schuldienst tätig– Erfahrung mit lernziel- und förderorientierter Beurteilung und erweiterten

Lehr- und Lernformen– Erfahrung in Erwachsenenbildung und/oder Beratung– Interesse an der Entwicklung von innovativen Fortbildungsangeboten– Bereitschaft zur Übernahme von speziellen Aufgaben wie Durchführung

von Veranstaltungen, Mitarbeit in Arbeitsgruppen

� Unser Angebot– Sorgfältige Einführung in den Aufgaben- und Fachbereich– Ein spannendes Tätigkeitsfeld– Ein motiviertes Team– Weiterbildung und Supervision– Ab 1.8.2000: Einarbeiten in den Aufgabenbereich durch die Projektteam-

leitung und die Teammitglieder in Form von Kaderkursen und Begleitung.Bezahlte Stellvertretung oder Honorar je nach Aufwand

– Später Teilanstellung möglich

� Auskunft und Anmeldung– Therese Jungen (Tel 033 345 35 69) oder

Jürg Grütter (Tel 031 371 55 04)– Schriftliche Bewerbungen bis 30.4. 2000 an:

Zentralstelle für Lehrerinnen- und LehrerfortbildungSilvia Gfeller, Fachbereichsleiterin, Lerbermatt, 3098 Köniz

Die Zentralstelle für Lehrerinnen- und Lehrerfortbildungsucht auf 1. August 2001

einen Leiter 2 für den Semesterkurs

� AufgabeDer Leiter 2 arbeitet mit der amtierenden KursleitungTherese Jungen (Leiterin 2) und Hans Joss (Leiter Semesterkurs)zusammen. Er behält ein Teilpensum an der Schule, an der erunterrichtet.

� Wir erwarten– Mehrjährige Erfahrungen mit erweiterten Lehr- und Lernformen,

Innerer Differenzierung und dem Aufbau von Rückmeldeformen– Erwachsenenbildnerische Kompetenzen– Bereitschaft zur Weiterbildung in den Bereichen

Unterrichtsqualität und Schulentwicklung.

� Wir bieten– Eine Aufteilung einer 100%-Anstellung mit der

amtierenden Leiterin 2– Eine auf zwei Jahre befristete Anstellung gemäss LAV– Die Möglichkeit zur Weiterarbeit mit reduzierter Anstellung für

weitere zwei Jahre– Die frühzeitige Wahl des Leiters 2 ermöglicht eine sorgfältige,

berufsbegleitende Vorbereitung auf die interessante und an-spruchsvolle Aufgabe.

� AuskunftErteilt Hans Joss, Leiter Semesterkurs, 031 930 96 27, oderJean-Claude Hauswirth, Leiter 2 Semesterkurs, Tel 031 930 96 41

� AnmeldungSchriftliche Bewerbung bis am 9. Juni 2000 an:Zentralstelle für Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung,Semesterkurse, Postfach, 3000 Bern 60, z.Hd. H. Joss

� BemerkungenAufgrund der Zusammensetzung der Kursleitung werdenmännliche Bewerber bevorzugt behandelt.Ein Kursleiter gilt als angemeldet.

Gerber: Die Lehrkräfte müssen den Muthaben, den Eltern klar zu sagen, dass sie dieFachpersonen sind und die Situation beurtei-len können. Es geht nicht darum, die Elternabzukanzeln, sondern ihnen gegenüber eineklare Linie zu vertreten. Elternarbeit begrüsseich sehr, aber Eltern sollen nicht dreinreden,sondern die Fachkompetenz der Lehrerinnenund Lehrer akzeptieren.

Wenger: Voraussetzung ist dann natürlich,dass Lehrerinnen und Lehrer zeigen, dass sieetwas können.

ff: Herzlichen Dank für dieses lebendige undinteressante Gespräch.

Gesprächsführung:Gertud Lauper und Urs Gfeller

Text und Bilder:Regina Mumenthaler-Biefer

Rosette Gerber

Gerber

«Ich erinnere michgerne an sie, weil

sie streng war.Aber immer nur

solange als nötig.»

Isabelle, 12 Jahre

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14ffforum fortbildung 1/2000

Berufsanforderungen

Lehrerinnen und Lehrer sind

stärker gesundheitlichen

Gefährdungen ausgesetzt

als viele andere Berufsleute.

Das zeigen Studien.

Sie listen Merkmale auf, die

eine Berufslaufbahn positiv

oder negativ beeinflussen.

Verhaltens- undErlebenskomponenten

1. Subjektive Bedeutsamkeit der Arbeit2. Beruflicher Ehrgeiz3. Verausgabungsbereitschaft4. Perfektionsstreben5. Distanzierungsfähigkeit

6. Resignationstendenz bei Misserfolg7. Offensive8. Problembewältigung9. Innere Ruhe und Ausgeglichenheit

10. Erfolgserleben im Beruf11. Lebenszufriedenheit12. Erleben sozialer Unterstützung

Beschreibung

Diese fünf Merkmale bilden die Gruppe Arbeitsengagement undstehen in direktem Bezug zur grundlegenden Einstellung zumBeruf wie auch zum Sinnerleben allgemein. Sollte ein Engage-ment nachhaltig bleiben, dann kann hier nicht mit dem System«je mehr desto besser» operiert werden. Das Ideal liegt vielmehrin einer «selektiv angepassten Aktivität», d.h. im dosierten undzielgerichteten Einsatz der Kräfte in Übereinstimmung mit per-sönlichen Schwerpunktsetzungen. In arbeitspsychologischenKonzepten erhält die Distanzierungsfähigkeit (Erholungsfähig-keit) eine grosse Bedeutung für die gesundheitliche Bewälti-gung beruflicher Belastungen.

Diese drei Merkmale gehören in die Gruppe Widerstandsfähig-keit und gelten als bedeutende Voraussetzung, um psychischund physisch im Beruf gesund zu bleiben. Zuversicht undVertrauen in die eigenen Möglichkeiten wie auch der Wille,Probleme anzugehen, tragen viel zu einer optimistischen Le-benshaltung bei. Der Kern dieser Merkmale ist die Selbstwirk-samkeit. Eine Lehrperson findet stets wieder die Überzeugung,dass sie es ist, die das Geschehen steuern will und steuernkann.

Diese drei Merkmale kennzeichnen den mehr oder wenigerstabilen Hintergrund, vor dem sich die Auseinandersetzungenmit den Arbeitsanforderungen vollziehen. Ein erfolgreicherUmgang mit den emotionalen Herausforderungen trägt unmit-telbar bei zur Gesunderhaltung. Zusätzlich wird das Erlebensozialer Unterstützung als «psychologischer Schutzfaktor» be-trachtet.

Nach Schaarschmidt und Fischer 19972

Fragen der Belastung von Lehrerinnen und Lehrernlösen oft kontroverse Diskussionen aus. Die Spannereicht vom «beneidenswerten Jobber mit viel zu vielFerien bis zum gestressten, kaputten Menschen, der ineinen Horrorjob» eingebunden ist. Der Anteil der Neiderverringert sich aber markant. Alarmierende Zahlen un-freiwilliger Berufsausstiege, vorzeitige Pensionierun-gen oder Berufseinstiegsverweigerung von frisch aus-gebildeten Jungpädagoginnen und -pädagogen: Die-se Fakten sprechen eine deutliche Sprache. Herausfor-dernde Kinder und Jugendliche, Berichte über Gewaltwie auch die Öffnung der Schule sind deutliche Hinwei-se, dass die Berufsanforderungen im Lehrberuf einThema sein muss.

Die Zeitschrift Psychologie in Erziehung und Unterricht1

hat ihre Ausgabe 4.99 der Lehrerbelastung gewidmet.Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie die Ausein-andersetzungen mit den lehrerspezifischen Anforde-rungen auf die Betreffenden selbst zurückwirkt. Wirpicken einige Ergebnisse und Diskussionspunkte auseiner Untersuchung heraus. Sämtliche Studien wurdenin Österreich und Deutschland mit insgesamt 4000Lehrpersonen aus allen Schulstufen durchgeführt.

Elf Merkmale

(Empirische Arbeit von Schaarschmidt, Kieschke, Fi-scher der Universität Potsdam mit Lehrpersonen undStudierenden aus mehreren Bundesländern und ausÖsterreich 1996–98 )

Diese Studie untersucht die arbeitsbezogenen Verhal-tens- und Erlebensmuster von Lehrpersonen. Die For-schergruppe geht davon aus, dass die folgenden Erle-bens- und Verhaltenskomponenten massgebend füreine erfolgreiche, d.h. psychisch und physisch gesun-de Berufslaufbahn sind. Auch die Unterrichtsqualitätwird nur mit Lehrpersonen zu erreichen sein, die sichpsychisch und physisch gesund fühlen.

Psychologie in Erziehung und Unterricht. Zeitschriftfür Forschung und Unterricht. Ernst Reinhardt VerlagMünchen / Basel 4. Quartal 46 Jhrg. 1999, 245–310

Schaarschmidt. U. & Fischer, A.W. AVEM – eindiagnostisches Instrument zur Differenzierung vonTypen gesundheitsrelevanten Verhaltens und Erle-bens gegenüber Arbeit. Zeitschrift für Differentielleund Diagnostische Psychologie, 18, 151–163

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«Er war kollegial und trotz-dem konsequent; hatte eineklare Linie im Unterricht undwar fachlich kompetent;verband das eigene Fach mitandern Fächern und mit demAlltag, war selber vom Unter-richten begeistert.»

Anne, 18 Jahre

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15 ff forum fortbildung 1/2000

Kurzbeschreibung

Muster G: Ist Ausdruck eines gesundheitsförderlichenVerhältnisses gegenüber der Arbeit. Der beruflicheEhrgeiz ist ausgeprägt, aber der Perfektionismus wieauch die Verausgabungsbereitschaft sind nicht über-trieben. Hervorzuheben ist, dass starkes Engagementund die Fähigkeit, Distanz nehmen zu können, gleichstark vorhanden sind.

Muster S: Schonung charakterisiert den Bezug zurArbeit. Die Bedeutsamkeit der Arbeit und der Ehrgeiz,Verausgabung und Perfektionsstreben haben eine ge-ringe Ausprägung. Das stärkste Element ist die Distan-zierungsfähigkeit. Die Resignationstendenz dagegenzeigt, dass das verringerte Engagement nicht apriori alsresignative Einstellung gewertet werden darf. Die wei-teren Ausprägungen zeigen ein insgesamt positivesLebensgefühl. Die Quelle der Zufriedenheit liegt hiereher ausserhalb der Schule. Nicht primär die Gesund-heit als vielmehr die Motivation scheint das Thema zusein.

Risikomuster A: Ein überhöhtes Engagement ist hiermit einer Unfähigkeit verbunden, Distanz nehmen zukönnen. Diese Personen können nur schwer Abstandzu den Problemen von Arbeit und Beruf nehmen.Verstärkend wirkt hier noch die vorhandene Resigna-tionstendenz. Neben der wenig vorhandenen innerenRuhe ist eine negative emotionale Stimmung bezüglichder Lebenszufriedenheit vorzufinden. Die Personenfühlen sich auch eher alleine. Hohe Anstrengung führtsomit zu keinen positiven emotionalen Folgen. DieAutoren sehen hier eine Gefährdung einerseits vonHerz-Kreislauf- aber auch von allgemeiner andauern-der psychischer Überlastung.

Riskiomuster B: Im Vergleich zum Muster S sind dieResignation und Distanzierung gerade vertauscht. DieVerausgabung ist vorhanden, jedoch zeigt das Bild einehohe Resignation, eine Motivationseinschränkung wieauch insgesamt auf ein negatives Lebensbild hin. DieAutoren sehen hier eine Gefährdung Richtung Burnout.

Folgerungen

Die Berufsanforderungen für Lehrpersonen sind deut-lich gewachsen. Es kann zwar nicht pauschal von derRisikogruppe der Lehrerinnen und Lehrer gesprochenwerden. Dennoch weisen im Vergleich zu andern Be-rufsgruppen, das machen Studien sehr deutlich, dieLehrpersonen den höchsten Prozentsatz an Gefähr-dung in den Risikomustern A und B auf. Ebenso ist derAnteil an Muster-G-Lehrpersonen niedriger als bei-spielsweise in Pflegeberufen. Es ist deshalb unabding-bar, dass Lehrpersonen, die auf sie zurückwirkendenFolgen der Berufsanforderungen angehen. Gerade diein dieser Untersuchung genannten Verhaltens- undErlebenskomponenten müssen ein wichtiges Weiter-bildungsthema werden. Allerdings sind Verhaltens-und Erlebenskomponenten Ausdruck der gewachse-nen Lehrerinnen- oder Lehrerbiografie und könnennicht wie das Werktagshemd gewechselt werden.

Seit mehreren Jahren arbeiten wir innerhalb der Zen-tralstelle für Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung an die-sen Fragen. Die von uns im Fachbereich Person ent-wickelten Inhalte entsprechen den Verhaltens- undErlebensmustern dieser Studie. Überdies bauten wireine entsprechende Didaktik zu diesen Inhalten auf. Wirarbeiten daran, die Ursachen eines übertriebenen Per-fektionsstrebens zu erkennen, damit eine LehrpersonAnpassungen so vornehmen kann, dass das Erfolgser-leben im Beruf erhalten bleibt. Wahrscheinlich wäre esfür die meisten Lehrpersonen wichtig, am Spannungs-feld Distanzierfähigkeit und beruflicher Ehrgeiz zu ar-beiten. In den Kursen unseres Fachbereiches stehensolche Inhalte im Vordergrund. Für eine grundlegendeAuseinandersetzung mit diesen Fragen hat sich derLangzeitkurs 2 besonders geeignet.Wir arbeiten sehr systematisch mit Theorien und Kon-zepten, aber immer auf das Ziel hin, im konkreten AlltagVeränderungen in diesen Grundthemen des Berufesherbeiführen zu können.

Rolf Hugi

Die Forschergruppe versuchte in einem ersten Schrittaus diesen elf Merkmalen jene Kombinationen des Ver-haltens und Erlebens zu finden, die für nachhaltig psychi-sche und physische Gesundheit im Beruf als günstigbzw. ungünstig angenommen werden können. Selbst-verständlich geht es nicht darum, alle Lehrpersonen indiese vier Grundmuster einzuordnen. In der Untersu-chung wurde angestrebt, die Wahrscheinlichkeit für einebestimmte Musterzugehörigkeit herauszufinden. Die fol-gende Tabelle zeigt die vier Muster mit ihren jeweiligenVerhaltens- und Erlebenskombinationen:

Muster G wie Gesund

Ausgeprägt vorhanden– Beruflicher Ehrgeiz– Lebenszufriedenheit– Innere Ruhe– Erfolgserleben im Beruf– Offensive Problembewältigung

Vorhanden– Bedeutsamkeit der Arbeit– Engagement– Perfektionsstreben– Distanzierung

Mässig vorhanden– Verausgabung– Soziale Unterstützung

Wenig vorhanden– Resignation

Muster S wie Schonung

Ausgeprägt vorhanden– Distanzierung

Vorhanden– Offensive Problembewältigung– Innere Ruhe– Erfolgserleben im Beruf– Lebenszufriedenheit– Soziale Unterstützung

Mässig vorhanden– Resignation

Wenig vorhanden– Bedeutsamkeit der Arbeit– Beruflicher Ehrgeiz– Verausgabung– Perfektionsstreben

Risikomuster A

Ausgeprägt vorhanden– Bedeutsamkeit der Arbeit– Verausgabung– Perfektionsstreben

Vorhanden– Beruflicher Ehrgeiz– Resignation– Offensive Problembewältigung– Erfolgserleben im Beruf

Mässig vorhanden– Lebenszufriedenheit– Soziale Unterstützung

Wenig vorhanden– Distanzierung– Innere Ruhe

Risikomuster B

Ausgeprägt vorhanden- Resignationstendenz

Vorhanden– Verausgabung

Mässig vorhanden– Distanzierung– Perfektionsstreben

Wenig vorhanden– Lebenszufriedenheit– Erfolgserleben im Beruf– Innere Ruhe– Offensive Problembewältigung– Beruflicher Ehrgeiz– Bedeutsamkeit der Arbeit

«Sie war so nett, wenigerstreng und jünger und ganzanders. Mit ihr konnte man

Witze machen und sagen‹Frau Stöckli – Frau Möckli›!»

Corinne, 8 Jahre

im Lehrberuf

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16ffforum fortbildung 1/2000

Etwas Theorie

Worum es uns beim Lehren von beruflicherSelbstkompetenz geht und wie wir diesen Lehr-vorgang auslösen:

� Was ist berufsbezogene Selbstkompetenz?Betrachten wir die Geschichte der einzelnenWörter, kommen wir der Sache auf die Spur:Kompetenz stammt vom lateinischen «compe-tentia», was so viel wie «das Zusammentreffen»bedeutet. Kompetenz stellt also eine Verbin-dung von zwei Dingen her. Das verstehen wirauch mühelos, denn wenn wir das Wort Kompe-tenz hören, fragen wir sofort nach dem Inhalt:Kompetenz worin? Kompetenz vereinigt dasWissen über etwas mit der Fähigkeit, diesesWissen umzusetzen.Bei der Selbstkompetenz geht es also um diefolgenden zwei Dinge: Das Wissen um die Me-chanismen der eigenen Person und die Handha-bung dieses Wissens, wobei die Handhabungdes Wissens auf berufliche Situationen ausge-richtet ist, wenn es um die berufsbezogeneSelbstkompetenz geht. Damit haben wir dieerste Frage beantwortet.

� Wie kann man berufliche Selbstkompetenzlehren?

Wenn wir nun Selbstkompetenz lehren, so müs-sen wir wissen, wie man an das Wissen um dieMechanismen der eigenen Person herankommt.Anders ausgedrückt: Wir müssen es verstehen,das Bewusstsein über die eigene Person zuvergrössern. Auch hier gibt uns die Etymologieeinen guten Ausgangspunkt zur Antwort: lehrenstammt vom gotischen «laisjan» ab, was imdeutschen Wörterbuch mit «durch Nachspürenwissend machen» umschrieben wird.Unsere Arbeitsanlagen sind also so ausgerich-tet, dass die Lernenden die Möglichkeit erhalten,in Prozesse/Übungen/Aufgaben einzusteigen,denen sie anschliessend reflektierend nachspü-ren können und so zu mehr Wissen über ihreeigenen Muster, Bewertungen, Emotionsauslö-ser, Handlungszwänge oder -verhinderer usw.gelangen. Diese grössere Klarheit ermöglicht es,den zweiten Teil der Kompetenz, nämlich dieHandhabung anzugehen.

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Selbstkompetenz lehren konkret

Es ist wie das Kartenlesen beim Orientierungs-lauf: Je grösser, deutlicher und präziser dieKartenangaben, um so grösser ist die Wahr-scheinlichkeit des erfolgreichen Ankommens:Garantie ist dies jedoch immer noch nicht, dennlaufen muss der Orientierungsläufer natürlichimmer noch. (Er kann ja nicht einfach die Kartehochhalten und rufen: «Schaut her, bei einersolch guten Karte muss ich doch gar nicht mehrgehen, da ist es ja sowieso klar, dass ich alserster ankommen werde» – Das nimmt ihm kei-ner ab! )Vielleicht liegt gerade an diesem Punkt dasgrösste Stück Arbeit. Denn: «Ich habe es er-kannt, also kann ich es» gilt leider auf dem Wegzu mehr Selbstkompetenz nur selten. Vielleichthaben gerade Lehrerinnen und Lehrer mit die-sem zweiten Teil der Kompetenzerarbeitungmehr Mühe. Der Mythos «verstanden =

umsetz-bar» sitzt nämlich noch in vielen Köpfen tief. Undso gilt es denn in dieser Phase, vor allem denAnfängergeist zu stärken; das heisst konkret,den Perfektionismus zu verabschieden, die Rolleals «Fast-Alles-KönnerIn» abzugeben, dem Ein-fachen, Kleinen und Echten vermehrte Aufmerk-samkeit zu schenken, Fehler als Hinweiser undSchwierigkeiten als Geschmacksveredler aner-kennen und würdigen zu lernen.. . Kurz: Wirgeben dem ganz alltäglichen (Berufs)Leben wie-der seinen gemässen Platz; nämlich eine faszi-nierende Lebenszeit voll Engelchen und Teufel-chen und allem, was das Erdenleben halt sobeinhaltet.

Jolanda Roggero

Vorankündigung

Ausstellung «Selbstkompetenzim Spiegel der Berufsbiografie»

Sommer – Herbst 2000

Im Pfrundhaus – dem neuen Standort desFachbereiches Person der Zentralstelle fürLehrerinnen- und Lehrerfortbildung

«Sie geht gern etwasfrüher in den Mittag – istmorgens noch müder als dieSchülerinnen und Schüler –ist interessiert am Wohl-ergehen der Schülerinnen –ist seriös im Erklären.»

Nik, 17 Jahre

«Sie ist manchmaletwas streng, abund zu kann ich aberauch machen, wasich will. Sie hatgerne Musik, undmanchmal kochenwir zusammen zuMittag.»

Christoph, 6 Jahre

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17 ff forum fortbildung 1/2000

Didaktische ÜberlegungenKursleitung (LZK2)

� AuftragDie Kursleitung wählt eine Aufgabenstellung, die sie als Weg auf einbestimmtes Ziel hin als günstig erachtet. Hier: Wahrnehmungsanla-ge, in der die Wahrnehmung in Worten festgehalten wird; Ziel:Wahrnehmungspräferenzen erkennen.

� TunDie Kursleitung geht davon aus, dass die Teilnehmenden bereit sind,sich auf die Vorgaben einzulassen. Hindernisse, Widerstände gehö-ren zum Leben und sind da, überwunden zu werden. Die Aufgaben-stellung geht nicht davon aus, es den Teilnehmenden so einfach oderso bequem wie möglich zu machen, sondern wie effizient sie ist.

� Distanz gewinnenDa die Person bei der Selbstkompetenz Erlebender und Erlebtes(Subjekt und Objekt) gleichzeitig ist, muss eine gute emotionaleDistanz zwischen diesen beiden Teilen des Selbst geschaffen wer-den. Als Brücke dient die Gruppe. Deutungen und Interpretationenunserer Objektebene (dem Wahrgenommenen) durch andere gibtuns (als Wahrnehmende) eine bessere Möglichkeit, diese Distanzebenfalls einzunehmen.

� ErkennenDiese gewonnene Distanz erlaubt einen neuen Zugang zum Erleb-ten. Dieser beinhaltet meist einen weiteren Blick, der zusätzlicheElemente mit ins Gesamtbild aufnehmen kann. So können weitereZusammenhänge ins Bewusstsein kommen, die vorher ausgeblen-det waren.

� ÜberprüfenEs ist uns wichtig, solche Einsichten zu überprüfen. Bestätigt sichmeine neue Sicht, wenn ich in meinen Alltag, in meine Biografieschaue? Finde ich diese Handlungsart als Muster wieder, das sich inmeinem Leben wiederholt?

� UmsetzenBeginn der Umsetzung: Die gewonnene Einsicht muss so rasch wiemöglich ins konkrete Handeln übergeführt werden. Je rascher, destogrösser die Garantie, dass sie sich verdichtet. Dabei ist es nicht nötig,den «Wurf des Lebens» zu vollbringen, es ist sogar erfolgssicherer,im Bescheidenen zu beginnen und am Kleinen Freude zu entwickeln.Diese Umsetzung bringt neue Erkenntnisse.

� BegleitenDie Gruppe übernimmt die Rolle der Hüterin, indem sie auf Umset-zungsmöglichkeiten hinweist, solche vielleicht sogar konstruiert,Verständnis für Schwierigkeiten zeigt und mitfeiert, wenn ein Schrittgetan ist.

Erfahrungsbericht von Silvio Liechti, Studen(ehemaliger Teilnehmer des Lzk2)

Wir sitzen vor einem alten Brunnen.Thema: Wahrnehmung. Unser Auftrag besteht darin, in einerViertelstunde aufzuschreiben, was wir sehen.

Mutig steige ich in die gestellte Aufgabe ein, merke aber bald,dass ich meine Beschreibung nicht so hinbekomme, wie ichmöchte. Nach Ablauf der vorgegebenen Zeit lesen wir in derGruppe die Ergebnisse vor. Beim Zuhören der andern Produk-te verstärkt sich mein Unbehagen: Alle Texte sind sehr ausführ-lich und präzise.

Um so erstaunter bin ich, dass ich von den Kursteilnehmerin-nen durchwegs positive Rückmeldungen auf meinen Texterhalte. Mein Mut, nicht nach irgendeinem Schema X vorge-gangen zu sein, wird bewundert, auch mein Schreibstil findetspontan Anerkennung. Ich kann mein Produkt neu sehen.

Doch halt! Genau da liegt der nächste Haken. Nebst diesen fürmich zwar wohltuenden Reaktionen wird mir beim Gesprächklar, dass mein Reagieren vor allem in schwierigen Situationenkonzeptlos und zufällig ist. Das bedeutet: Ich gehe schwierigenund unbequemen Situationen dadurch aus dem Weg. ImGrunde weiche ich mir selber aus.

Mir wird bewusst, dass ich im privaten wie im beruflichenBereich den Problemen nicht richtig ins Gesicht schaue, son-dern diese mit irgendwelchen zufälligen Mitteln zu lösen versu-che. Erinnerungen an vergangene Konfliktsituationen werdenwach.

Diese Erkenntnis nehme ich mit in die nächsten Tage, in denenwir auf verschiedene Arten mit der Wahrnehmung arbeiten.Dabei stelle ich fest, dass sie sich bereits etwas verfeinert undgewandelt hat. Ich bin offensichtlich sehr wohl in der Lage,auch das Unbequeme wahrzunehmen. Dabei gilt es nun fürmich, bei Konflikten nicht voreilig Lösungen nach meinemGeschmack aufzutischen. Ich muss etwas aushalten lernen.

Die Gruppe, welche um mein Lernvorhaben weiss, unterstütztmich dabei. Schritt für Schritt lerne ich, mir selber mehrAufmerksamkeit zu schenken und sorgfältiger meine wahrePosition zu erkennen und dadurch fühle ich mich reicher.

Ein Beispiel

ISY

Individuum und System

Das Projekt ISY ist eine Voll-zeitfortbildung der ZS LLFB,unterstützt durch LEBE, dieBLVK und die Beratungsstel-le für Lehrkräfte. Das Projektrichtet sich an Lehrkräfte, dieaus gesundheitlichen Grün-den beurlaubt sind (Burnout),und an deren Kollegien.Hauptziele sind:� Die Reintegration der beur-

laubten Lehrkraft in denSchuldienst (Individuum)

� Burnout- Prophylaxe mitdem Kollegium (System)zu Themen wie

– Aufrechterhalten derBerufszufriedenheit

– Konfliktkultur– Zusammenarbeit unter-

einander und mit Eltern/Behörden

Projektbeginn ist der August.Ausführliche Informationensind zu beziehen beimProjektleiter Urs GfellerZS LLFB, Postfach3000 Bern 60Tel 031 930 96 33,e-mail [email protected]

Langzeitkurs 2 (Lzk2)

Die Vollzeitfortbildung imBereich Person und Unterricht

Der Langzeitkurs2 ist ein Angebot zurNutzung des freiwilligen, bezahltenBildungsurlaubes von einem Semester. Erist aufgeteilt in zwei Blöcke mit anschlies-sender Begleitphase und richtet sich anKindergärtnerinnen, Lehrpersonen derPrimar-, Sekundarstufe I,Sekundarstufe II (auch an Teilpensen-lehrerinnen und -lehrer).

� Inhalt und Ziel von Block I (Person):Wir arbeiten an Inhalten zu den Lehrplan-zielen Sozial- und Selbstkompetenz. Da-bei sind persönliche Erfahrungen Aus-gangspunkt für Auseinandersetzungs- undKlärungsprozesse. Theoretische Inputssollen zu bewussteren und differenzierte-ren Sichtweisen beitragen. Ziel ist einesicherere Diagnosefähigkeit fürsoziale und persönliche Prozesse.

� Inhalt und Ziel von Block II (Unterricht):Neuere Kenntnisse aus der Lernpsycholo-gie, didaktische Konzepte, Erfahrungenund Reflexionen über das eigene Gestal-ten von Unterricht sind die Materialien, mitdenen in vielfältigen Lernsituationen gear-beitet wird. Angestrebt wird mehr Sicher-heit im Kerngeschäft.

Konzeptbestellungen, Anmeldeunterlagensowie weitere Auskünfte erhalten Sie beimFachbereich Person, ZS LLFB, Postfach,3000 Bern 60, Tel 031 930 96 29.

Mediation

Die andere Konfliklösung

Für die pädagogische Arbeit hatder Grundgedanke der Media-tion, dass nicht die Konfliktedas eigentliche Problem sind,sondern die Art und Weise, wiewir damit umgehen, grosse Be-deutung. In allen pädagogi-schen Arbeitsfeldern ist dieseGrundhaltung wichtig. Mediationist ein Verfahren, Konflikte mitHilfe einer neutralen dritten Per-son anzugehen. Im Zusammen-leben an der Schule schafftMediation eine neue Qualität:die konstruktive Konfliktfähigkeitwächst, die Konfliktkultur verän-dert sich, Vandalismus und Ge-walt nehmen ab.

Das Angebot des ProjektteamsSchulmediation besteht aus vierTeilbereichen:– Information über Mediation– Fortbildung von Lehrkräften– Begleitung von Mediationspro-

jekten an der Schule– Hotline: Mediation in

aktuellen Konflikten

Themenbezogene Fragen richtenSie an das Mediationsteam Tel031 930 96 38 (Montag- undFreitagmorgen).Die Kursausschreibungen findenSie auf Seite 128

Tandem

Das Einstiegsmodul fürgegenseitige Unterrichts-besuche

Qualitätsentwicklung undUmsetzung von institutionel-len und persönlichen Leitbil-dern beginnt mit konkreten,kleinen Schritten.Ausgangspunkt bildet diewechselseitige Unterrichts-beobachtung. Vertrauen undVerantwortung befähigen zueiner wirkungsvollen, gegen-seitigen Unterstützung.Es ist erwiesen, dasskooperierende Lehrkräfte– ihr Berufshandeln

differenzierter wahrneh-men,

– eigene Potenziale im Un-terricht effektiver umset-zen,

– in ihrem Selbstverständnispositiver, stabiler sind undsich gesünder fühlen.

Weitere Kurse des Fachbereichs Person und Kurse der Trägerorganisationen finden Sie im Kapitel 4.

Angebote im Programmheft 42

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Im Auftrag der Zentralstelle für Lehrerinnen-und Lehrerfortbildung wurde im August 98ein neues Projektteam «Projekt 1 bis 4» zu-sammengestellt. Das Projektteam bestehtaus Unter- und Mittelstufenlehrerinnen, dieneue Wege gehen, um die Fächer Deutschund Natur – Mensch – Mitwelt zu verbinden.Das Angebot unserer Kurse richtet sich anLehrpersonen des 1. bis 4. Schuljahres.

Unser Anliegen ist, praxisnah für die 1.– 4.Klasse die Verbindungen Deutsch – NMMaufzugleisen und diese auch wahr zu ma-chen. Unsere Kursangebote im Programm-heft 42 geben Impulse, wie Grundlagen ausden Bereichen Hören/Sprechen, Lesen undSchreiben für eine intensive Sachbegegnungnutzbar gemacht werden.

Ein-Blick in verschiedene Lernfenster

Die Lernfenster enthalten Module, die in belie-biger Reihenfolge besucht werden können.Die Module sind nach den Prinzipien: Zielori-entierung – Handlungsorientierung –

Praxis-bezug aufgebaut. In den Kursen kommendiese in der Fächerverbindung Natur –Mensch – Mitwelt und Deutsch zum Tragen.So kann in einem Fenster z.B. die originaleBegegnung im Zentrum stehen.«Nicht ein Reden über die Welt, sondern imeigenen Handeln erfährt und gestaltet derMensch seine Beziehung zu ihr und erfährtdadurch sich selbst» (Leuthold, 1999).Kinder und Lehrpersonen verlassen die Engedes Schulraumes, um Naturerfahrungen zumachen, Menschen zu begegnen oder Ortezu erforschen. Hier haben alle Kinder Gele-genheit, sich ihrem Können entsprechendmitzuteilen. Sie beobachten, vergleichen,beschreiben, skizzieren etc. Wichtiges wirdfestgehalten, m.a.W. die Sache wird in Spra-che umgebaut. Zurück im Schulzimmer wer-den Wahrnehmungen und Beobachtungenausgetauscht und vertieft: Plakate entstehen,eine kleine Ausstellung mit den mitgebrach-ten Objekten wird gestaltet. Wenn die Aus-stellung andern Klassen zugänglich gemachtwird, müssen die Gegenstände in kurzenTexten beschrieben und erklärt werden.Durch die originale Begegnung werden viel-fältige Arbeitsmöglichkeiten ausgelöst. JedeBegegnung mit einer Sache löst Sprache ausund ermöglicht zu den wertvollen Erfahrun-gen auch eine gezielte Sprachförderung.

Aus-Blick:Das neue Lehrmittel «Sprachfenster»

Im nächsten Schuljahr werden die Lehrperso-nen der Zweit- und Drittklässler Gelegenheithaben, mit einem neuen Sprachlehrmittel fürdie 2. und 3. Klasse aus dem ilz-Verlag zuarbeiten.

Was bietet dieses Lehrmittel?Es besteht aus drei Teilen: themenorientierterSprachunterricht und Sachunterricht und in-dividuelles Sprachtraining. Die Lehrpersonenerhalten ein Instrument für die Beobachtungund Förderung von Sprachfähigkeiten, einsogenanntes Linguoskop. Wer Sprachfähig-keiten gezielt fördern will, muss sie zuerstwahrnehmen und verstehen. Wir Lehrerinnenund Lehrer sind geübt, Verstösse gegen Re-geln der Rechtschreibung oder der Gramma-tik zu erkennen. Damit haben wir aber ersteinen kleinen Teil unserer Beobachtungsauf-gabe gelöst. Zu entdecken bleiben dieAspekte der Sprachbedeutung, des Sprach-gebrauchs in der Sachbegegnung und dannvor allem die sprachlichen Qualitäten der Kin-der, die auf Fähigkeiten hinweisen.Die Kinder erwartet ein breites Angebot anTrainingsaufträgen. Das Trainingsangebotumfasst Materialien für besonders leistungs-starke Kinder und für Kinder mit Deutsch alsZweitsprache. In diesem Lehrmittel sind dieAnliegen des Lehrplans 95 aufgenommen.

Ab August 2000 werden Sie Gelegenheithaben, sich berufsbegleitend an 2½ Kursta-gen ins neue Lehrmittel einzuarbeiten. EinKursbesuch ist empfehlenswert, da das Lehr-mittel sehr umfangreich und komplex ist. DasProjektteam «1 bis 4» wird gemeinsam mitMitgliedern des Deutschteams Kurse zum«Sprachfenster» anbieten und diese im Amt-lichen Schulblatt, «ff» und in der Berner Schu-le publizieren.

Für das Projektteam «1 bis 4»:– Maria Schwendimann, PT-Leiterin

Tel 031 809 27 59– Verena Jenzer, PT-Leiterin

Tel 032 315 22 70– Mitglieder des Projektteams «1 bis 4»:

Jacqueline Baumann-Kohli, Maya Bos-sard-Honold, Simone Gaberell Hegi, Elisa-beth Gatti, Tonia Jäggi Gerber, MarianneKläy, Katharina Marti, Isabelle Pfeuti

«Projekt 1 bis 4» Ein-Blick in ein neues Projektteam

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir ladenSie ein, sich mit Sprachförderung inDeutsch und Natur – Mensch – Mitweltauseinanderzusetzen am

Forum «Sprachfenster»

Samstag, 27.5.2000, 0900–1330Lerbermatt/Köniz, CheminéeraumPD Dr. Peter Sieber von der UniversitätZürich hält ein Referat über «Sprachfähig-keiten fördern». Anschliessend können Siein verschiedenen Ateliers Ideen zur Umset-zung erleben. Es würde uns freuen, wennwir an dieser Tagung möglichst viele Kolle-ginnen und Kollegen begrüssen dürften.

Programm:0900 Begrüssung

Referatmit anschliessender Diskussion

1030 Pause1100 Atelier 11145 Kleiner Lunch – Besichtigung

der Lernmaterialien1230: Atelier 21315 Ausblick auf Kurse zum

«Sprachfenster»1330 Abschluss

Anmeldungen nehmen wir entgegen mitder Karte aus dem Programmheft (Forum«Sprachfenster», Kurs Nr. 41.10. 201)oder direkt über Tel 031 970 36 40

Lernfenster

Sprachfenster

Lesen – imNMM-Unterricht

Schreiben – imNMM-Unterricht

Lernbegleitung

Fragen willgelernt sein

Arbeitstechnikenzum themen-orientierten

Sprachhandeln

Die originaleBegegnung im

ZentrumKinder fördern Das anders-

sprachige Kind

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19 ff forum fortbildung 1/2000

Wer ein eigenes System zur Qualitätssicherung und-entwicklung erarbeitet, nimmt eine grosse Herausfor-derung an und ergreift eine einmalige Chance: Alles,was geschaffen wird, ist massgeschneidert und ent-spricht deshalb der Schulkultur und den Bedürfnissenvon Schulleitung und Lehrerschaft. Im Rahmen desPilotprojekts QES haben sieben Schulen diese Chance«gepackt» und sind seit dem 1. August 1999 an derArbeit:– Volksschule (Kindergarten und Primarschule)

Ittigen-Worblaufen– Volksschule (Sekundarstufe I) Oberdiessbach– Heilpädagogische Tagesschule Burgdorf– Kaufmännische Berufsschule Bern– Berufsschulzentrum Oberland-Ost Interlaken– Wirtschaftsgymnasium Bern-Kirchenfeld– Gymnasium Thun-Seefeld

Der Information zum Projekt «Qualitätsentwicklung inSchulen» kann folgendes entnommen werden:«Auf der Grundlage von Art. 17 des LAG (Lehrerauftrag),des Lehrplans '95 und des schuleigenen Leitbildeserarbeiten die Lehrkräfte einer Schule . . . ein schul-eigenes Qualitätssicherungs- und Qualitätsentwick-lungssystem. Dieses wird von der zuständigen Auf-sichtsbehörde genehmigt. . .. . . Ziel der Arbeiten im Rahmen des Qualitätssiche-rungs- und Qualitätsentwicklungssystems ist es, Un-terrichtswirklichkeit und Leitbild der Schule einanderanzunähern. Die Schulen bilden mit dieser Arbeit ihreeigenen Profile.»

Wege zum «Eigenen System»

Sieben Schulen – sieben Wege, gewiss; aber es gibtGemeinsamkeiten: Jede Schule hat im vergangenenSommer eine Steuergruppe eingesetzt, die für dasProjektmanagement zuständig ist und die einzelnenSchritte plant. Wünschenswert wäre es, wenn jedeSteuergruppe über ein Mandat verfügte, das im Kolle-gium diskutiert und verabschiedet worden ist. DasMandat legt Aufgaben, Zuständigkeiten und Rollen klarfest.

Konkret sind folgende Bereiche in Arbeit:– Qualitätsmanagement aufbauen– In gemeinsam vereinbarte Schulentwicklungs-

projekte einsteigen– Selbstevaluation als Steuerungs- und Planungsmit-

tel erproben– Systematisch Feedback von Schülerinnen und

Schülern, Eltern, Behörden usw. einholen– Eine Schul-Dokumentation zusammenstellen– Externe Evaluation vorbereiten

Weiterbildung für Mitglieder derSteuergruppen

Qualitätsentwicklung steuern ist anspruchsvoll. Des-halb konzipierte der Fachbereich Schulentwicklung derZS LLFB eine Weiterbildung für die Mitglieder derSteuergruppen. Ende September 1999 nahmen 24Personen an einer zweitägigen Weiterbildung teil,durchgeführt von Dr. Hans Keller, BildungsdirektionZürich. Im Zentrum standen die Themen:– Begriffe und Elemente rund um Qualität– Einstiege mit dem Kollegium– Projektmanagement– Methoden und Instrumente

Ein neues bame Zertifikat

Frau Dorly Leuenberger hat den Ausbildungsgang «Bil-dungsarbeit mit Erwachsenen» mit dem Zertifikat SVEB2 (Kurskonzeption und Kursleitung) abgeschlossen.Der Titel der Zertifikatsarbeit lautet «Intervision als Lern-situation für Lehrkräfte, die Gestalten unterrichten». Wirgratulieren herzlich und wünschen viel Erfolg bei derweiteren Tätigkeit in der Erwachsenenbildung!

QES-Pilotschulen «Eigenes System»:Schulentwicklung wird verbindlich

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkannten, dasskleine Schritte oft bessere Erfolgsaussichten haben alsgross angelegte Evaluationsvorhaben. Es geht um dieWeiterentwicklung des Bestehenden, um eine gemein-same Definition von Qualität in einem überschaubarenBereich und um realisierbare Schulentwicklung. Wich-tig ist, dass die Energie im Kollegium konzentrierteingesetzt wird.

Die Mitglieder der Steuergruppen werden periodischan «offenen Workshops» teilnehmen. Hier können aktu-elle Weiterbildungsbedürfnisse behandelt und Erfah-rungen ausgetauscht werden.

Die Projektverantwortlichen: Priska Hellmüller (Volks-schulen) und Rolf Gschwend (Sekundarstufe II)

Unterstützung für Schulenausserhalb des Pilotprojekts

Den Schulen, die nicht am Pilotprojektteilnehmen, stehen folgende Angebotedes Fachbereichs Schulentwicklung zurVerfügung:

� ErstberatungSchulleitungen und/oder Mitarbeitendevon Steuergruppen klären mit einerFachperson, wie sie die Qualitätsent-wicklung an ihrer eigenen Schule planen,durchführen und auswerten können.Beispiele von Fragestellungen:– Die Gestaltung des Einstiegs in die

Qualitätsentwicklung und Evaluation– Die Projektorganisation (Einrichten

einer Steuergruppe, Definieren desAuftrags, der Zuständigkeiten, derRollen . . . )

– Die Suche nach Vorgehensweisenvon gemeinsam zu vereinbarendenEntwicklungsschwerpunkten

– Die Gestaltung der Evaluation vonSchule und Unterricht

Die Erstberatungen finden in der Regelam Mittwoch Nachmittag statt.Schriftliche oder telefonische Voran-meldung eine Woche im Voraus.

� Vom Leitbild zum SchulprogrammSchulen wählen für ein bis zwei Jahreim Rahmen der Umsetzung des Schul-leitbildes einen gemeinsamen thema-tischen Schwerpunkt und evaluierendiese Arbeit.Der Fachbereich Schulentwicklungvermittelt kompetente Fachpersonenzu einzelnen Themen und bietet einCoaching für die Organisation desProjekts und die Durchführung derEvaluation.

� SelbstevaluationFür die Weiterentwicklung der Qualitätihres Unterricht und ihrer Schule möch-ten Kollegien Vorgehensweisen undMethoden der Selbstevaluation (nochbesser) kennenlernen.Beispiele:– Stärken-Schwächen-Analyse– Kollegiales Hospitieren– Unterrichtsbeobachtungen– Erstellen von Fragebogen– Durchführen von Interviews . . .Planung und Finanzierung von h-Ange-boten in Absprache mit dem Fachbe-reich Schulentwicklung.

Auskunft und Anmeldung:Fachbereich Schulentwicklung,ZS LLFB, Lerbermatt, 3098 Köniz,Tel 031 970 36 56 (Sekretariat),Fax 031 970 36 [email protected]

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20ffforum fortbildung 1/2000

Musikalische Früherziehung

Der Verband Bernischer Musikschulen (VBMS) und die Interes-sengemeinschaft für Musikalische Grundschule (IG-MGS) bietenzwischen August 2000 und April 2001 einen Ausbildungskurs fürMusikalische Früherziehung an.

Kursleitung:Ursula Bovey und Gabrielle von Niederhäusernvera

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Ausgehend von unterschiedlichen Themen erarbeiten wir an die-sen Nachmittagen exemplarisch Ziele und Inhalte der Teilgebietebildnerisches sowie technisches und textiles Gestalten. Wir reflek-tieren gemachte Erfahrungen sowie das Vorgehen und überprüfengewonnene Erkenntnisse im Hinblick auf den eigenen Unterricht.Die Workshops richten sich immer an Lehrkräfte aller Stufen.

Alle Workshops finden von 1400 bis 1800 Uhr statt.

Ort: Zentralstelle für Lehrerinnen- und LehrerfortbildungLerbermatt/Hohblick, Köniz

Pro Nachmittag wird ein Unkostenbeitrag von Fr. 10.- erhoben.Die Workshops können unabhängig voneinander besucht werden.

Schriftliche oder telefonische Anmeldung für alle Veranstaltungenbis eine Woche vor Beginn an:Bernischer Verein für Schule und Fortbildung BVSFPostfach, 3000 Bern, Tel 0878 80 40 40

Kursprogramm Outdoorsport Sommer 2000

Spiel und Sport im Wald T 41.08.288

Der Wald als Bewegungsraum bietet sich an, den Schülerinnenund Schülern sportliche, sinnliche und naturbezogene Erlebnissezu ermöglichen. Ein vielfältiger, verantwortungsbewusster Um-gang mit dem Wald soll angeregt werden. Inhalte: Waldspiele,OL, Biken

Peter Stalder und LeitungsteamSumiswald, 12 Std., Sa/So 20./21.5.2000, 0900–1700Kursgeld: 50.–, Kosten mit Vollpension ca. 100.–v 28.4.2000: Heinz Hofmann, Unterdorf, 2572 Mörigen

Klettern im Fels T 41.08.289

Klettern ist im neuen Lehrmittel Sporterziehung fest verankert.Wird Klettern ausserhalb des Schulareals oder der Kletterwandangeboten, ist der Beizug von Fachpersonen unerlässlich. DieKursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer erleben die Faszinationdes Kletterns im Fels, werden technisch ausgebildet und aufSicherheitsaspekte hin sensibilisiert – eine ideale Vorbereitungfür die Durchführung einer Kletterwoche mit der eigenen Klasseunter fachlicher Leitung.

Willi Egger und LeitungsteamRegion Solothurn-Jura, 12 Std.,Sa/So 24./25.6.2000, 0900–1700Kursgeld: 50.–, Kosten mit Halbpension ca. 100.–v 28.4.2000: Heinz Hofmann, Unterdorf, 2572 Mörigen

Kanufahren T 41.08.290

Kanufahren ist für Schülerinnen und Schüler immer wieder faszi-nierend. Besonders in Klassenwochen am Wasser bietet sichdie Gelegenheit, diesen Sport auszuüben. Kanufahren stellt je-doch an die Unterrichtenden äusserst hohe Anforderungen undkann nur von Fachpersonen unterrichtet werden. Die Lehrperso-nen sollen in diesem Kurs Kenntnisse im Kanusport erwerbenoder vertiefen können.

Peter Matti und Heini StifflerThun und Bern, 12 Std., Sa/So 17./18.6.2000, 0800–1700Kursgeld: 50.–, für Bootsmiete 20.–v 19.5.2000: Heinz Hofmann, Unterdorf, 2572 Mörigen

Polysportives Sommerlager T 41.08.291

Dieser Wochenkurs bietet die Möglichkeit, die Kompetenzen zurRealisierung eines polysportiven Sommerlagers zu stärken. So-wohl die Aufarbeitung von persönlichen Defiziten als auch dieVertiefung in ausgewählten Bereichen werden ermöglicht.Neben dem Sportunterricht im Gelände sollen auch AktivitätenPlatz haben, die ein Sommerlager zu einem unvergesslichenErlebnis werden lassen können. J+S-FK-Pflicht im Fach Poly-sport kann erfüllt und die J+S-LeiterInnenanerkennung 2 imFach Polysport erworben werden. Voraussetzung dazu ist derBesuch des Kursabends im Juni.

Heinz Hofmann und LeitungsteamLa Tène, Marin, 30 Std., Mo–Fr 10.–14.7.2000, 0900–1700Bern, 3 Std., Mi 21.6.2000, 1830–2130 (Kursabend J+S-LK 2)Kursgeld: 190.–, Kosten mit Halbpension ca. 140.–, Übernach-tung ist auch auf dem Zeltplatz möglich.Reduktion für J+S-FK: 50.–; für J+S-LK: 110.–v 8.6.2000: Heinz Hofmann, Unterdorf, 2572 Mörigen

Unterwegs: Rollend von. . . nach. . . T 41.08.292

Gemeinsam eine Woche «Unterwegs auf dem Rad» planen undrealisieren – eine verantwortungsvolle und herausfordernde Auf-gabe für Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen. In diesemWochenkurs setzen wir uns mit den Rahmenbedingungen (Rou-tenwahl, Sicherheit, Übernachtung, Verpflegung, Schlechtwet-terprogramm) einer solchen Woche auseinander, planen undrealisieren einen Teil einer möglichen Route. Am Vorbereitungs-abend wird gemeinsam der Rahmen abgesteckt.

Heini Stiffler und LeitungsteamBern und Region Mittelland, 33 Std.Mi 21.6.00, 1830–2130 (Planungssitzung)Mo–Fr 10.–14.7.2000, 0800–1700Kursgeld: 190.–, Kosten mit Halbpension ca. 150.–v 8.6.2000: Heinz Hofmann, Unterdorf, 2572 Mörigen

. . . im Gestaltungszentrum

Workshops – ein Angebot an Mittwochnachmittagen

– 10.5.2000 Téchne téchnites (griech.):Handwerkkunst, HandwerkerkünstlerSchmuckarbeiten mit einer GoldschmiedinLeitung: Nicole Geiger

– 24.5.2000 Bilder- und Spiegelrahmen aus Gips, Gazeund PapiermachéLeitung: Gabriela Affolter

– 7.6.2000 Wie entsteht ein Graffiti?Leitung: Gabriela Affolter

Vorausgesetzt werden entweder eine abgeschlossene pädago-gische Ausbildung (z.B. Primarlehrerin/Primarlehrer, Kindergärt-nerin/Kindergärtner, Heilpädagogin/Heilpädagoge) mit AusweisMGS oder ein Musikstudium mit Lehrdiplom.

Die Teilnehmendenzahl ist auf 12–14 Personen beschränkt.

Informationen bei der Koordinatorin Weiterbildung des VBMS,Anna Maria Brechbühl-Belart, Starenweg, 3452 Grünenematt,Tel/Fax: 034 431 33 55/54, e-mail: [email protected]

Forum Sporterziehung

Bildungsziele im Sportunterricht –das Dreistunden-Obligatorium im Wanken

24. Mai 2000, 1330–1730

Das Projektteam «Einführung des neuen Lehrmittels Sporterzie-hung» der Zentralstelle für Lehrerinnen- und Lehrerfortbildungorganisiert am Mittwoch, 24. Mai 2000, ein Sportforum. DiesesForum hat zum Ziel, den Sportunterricht in der Schule und sei-nen Bildungsgehalt einer breiten Diskussion zu stellen.

Das Dreistunden-Obligatorium war in den letzten 20 JahrenGarant für dieses Fach. Nun werden in verschiedenen Kantonen,vor allem im Rahmen der Sparmassnahmen, Anstrengungenunternommen, den Sportunterricht zu kürzen, und diesen in denFreizeitbereich der Kinder und Jugendlichen zu verlagern. JeneStimmen werden lauter, welche die Qualität und den Sinn desSportunterrichtes in der Schule anzweifeln.

Es ist an der Zeit, die Fragen nach Legitimität und Bedeutungdes Faches Sport öffentlich zu stellen und kontrovers zu disku-tieren. Deshalb stellt die ZS LLFB mit dem geplanten Sport-forum eine Plattform für diese Debatte zur Verfügung.

Es ist geplant, zeitgemässen Sportunterricht mittels beispiel-haften Lektionen aus dem neuen Lehrmittel Sporterziehung auf-zuzeigen und zu reflektieren. Es sollen Kriterien für guten Sport-unterricht ersichtlich werden. Weiter werden Fachkräfte ausBildung und Politik in einem Podium über die Bildungsziele unddas Image des Sportunterrichts in der Schule diskutieren.

Hoffentlich stösst dieses Sportforum auf ein grosses Interessebei der sportunterrichtenden Lehrerschaft. Wir bitten Sie, sichden Mittwochnachmittag am 24. Mai 2000 zu reservieren undIhre Kolleginnen und Kollegen, Schulleiterinnen und -leiter,Schulkommissionsmitglieder, Politikerinnen und Politiker, Elternund weitere am Thema interessierte Personen auf diesen Anlassaufmerksam zu machen. Beachten Sie bitte die detaillierte Aus-schreibung in der Berner Schule und den Flyer, welcher via Ver-sand an Ihre Schulleitung gelangen wird.

Das Projektteam dankt Ihnen schon jetzt für das Rühren derWerbetrommel und freut sich, Sie im Mai am Forum Sport-erziehung begrüssen zu dürfen.

Weitere Auskünfte:Regula Nyffeler, Tel 031 371 62 48, [email protected]

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21 ff forum fortbildung 1/2000

� . . . aus der Sicht der Schülerinnen und SchülerDonnerstag, 25.5.2000Input-Referat: Thomas Jaun, Präsident Kinderlobby SchweizDie Beteiligung von Kindern zur Prävention von Gewalt?Die Beteiligung von Kindern zur Verbesserung des Klimas in derSchule?Die Beteiligung von Kindern als Lernmöglichkeit für demokra-tisches Verständnis?Die Partizipation von Kindern mag viele erfreuliche Wirkungenhaben. In erster Linie ist sie aber ein Grundrecht, das Kindern,wie allen Menschen, ohne Wenn und Aber zusteht, bar jederpädagogischen Überlegung.

Ablauf: Referat, anschliessend Gesprächsforum mit Podiums-teilnehmenden und Publikum

Ort: Schulhaus Oberfeld (Theatersäli), LangnauBeginn: 20.00 Uhr, Eintritt frei (Kollekte)

Langnauer Forum 2000

Partizipation:Eltern, Schülerinnen/Schüler und Lehrerinnen/Lehrerin zeitgemässer Zusammenarbeit

� . . . aus der Sicht der ElternDonnerstag, 11.5.2000Input-Referat: Dorothee Sesemann, Lehrerin und MutterWenn Eltern über ihre Kinder mit Schule konfrontiert werden,stellen sich ihnen zahlreiche Fragen; Erinnerungen werden wach,Hoffnungen und Befürchtungen treten auf. Wie muss die Zusam-menarbeit zwischen Eltern und Lehrerinnen/Lehrern aussehen,um eine Situation zu schaffen, in der sich das Kind seiner Per-sönlichkeit entsprechend entwickeln und dabei eine möglichstumfassende Schulbildung erhalten kann?

� . . . aus der Sicht der Lehrerinnen und LehrerDonnerstag, 18.5.2000Input-Referat: Markus Troxler, Leiter Projektteam Lehrkräfte –Eltern – Behörden (LEB)So wie Eltern – was die Ausbildung ihrer Kinder angeht – auf dieUnterstützung der Schule angewiesen sind, so sind auch Lehre-r-innen und Lehrer auf die Unterstützung der Eltern angewiesen.Von Lehrpersonen und Eltern gemeinsam geplante und durchge-führte Anlässe sind gewinnbringender und entlasten die Lehrkräf-te. Welches sind die Möglichkeiten und Grenzen von Partizipati-on in der Schule, und wie erleben sie Lehrerinnen und Lehrer?

Anmeldung für den Semesterkurs 45

Sommer 2001 – Winter 2002

� An wen richten sich Semesterkurse?An Kindergärtnerinnen, Lehrkräfte an Volksschulen und WBK-Klassen, welche an folgenden Fragen interessiert sind:

– Wo stehe ich im Beruf?– Welchen Weg habe ich zurückgelegt?– In welche Richtung will ich mich bewegen und weiter ent-

wickeln?– Wo liegen meine Stärken?– Über welche Ressourcen verfüge ich?– Wie nehme ich mich selbst wahr, wie werde ich von meinem

Umfeld wahrgenommen?– Wie kann ich mein Verhalten, Denken und Fühlen und das-

jenige der Schülerinnen und Schüler besser verstehen?– Wie sieht ein Kursangebot aus, das optimal auf meine Bedürf-

nisse und Wünsche eingeht und in dem ich Erfahrungen mitKolleginnen und Kollegen austauschen kann?

� KursartFreiwilliger, bezahlter Fortbildungskurs (Bildungsurlaub) von20 Wochen Dauer

� AufnahmebedingungMindestens 8 Jahre Schuldienst, bis 8 Jahre vor Pensionierung.

� KursplanungTeilnehmende und Kursleitung planen die Arbeit gemeinsam.Dieses Vorgehen ermöglicht ein optimales Eingehen auf dieBedürfnisse der Teilnehmenden.

� AnmeldeterminFreitag, 26. Mai 2000Anmeldeunterlagen können verlangt werden:– per Telefon: 031 930 96 27, Fax: 031 930 96 45

e-mail: [email protected]– oder schriftlich mit der Bestellkarte im Programmheft der Leh-

rerinnen- und Lehrerfortbildung

Das Kursleitungsteam des 45. Semesterkurses:Therese Jungen, ein Kollege (vakant), Hans Joss

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Deutsch – Die Zeitung im Unterricht

In der Veranstaltung wird an Beispielen aufgezeigt, was man mitZeitungen alles machen kann, zum Beispiel:– Wie Zeitungsmeldungen für verschiedenartige Erzähl-,

Lese- und Schreibanlässe genutzt werden können– Welche Sprachlernsituationen entstehen, wenn man die

Zeitung mit der Schere bearbeitet– Wie man beim Umgang mit Zeitungen sprachliche Experimen-

tier- und Trainingsmaterialien gleich selber herstellen kann.

Die Veranstaltung richtet sich an Lehrkräfte ab 4. Schuljahr.Zielsetzung: mindestens eine Idee nach Hause mitnehmen, diesich sofort im Unterricht umsetzen lässt.

Mi 24.5. 2000, 1400–1730, Köniz, Cheminéeraum Lerbermatt

Mitglieder des Projektteams Deutsch

Auskunft und Anmeldung:Jürg Michel, Breitmaadweg 4, 3038 Kirchlindach031 829 25 08, e-mail: [email protected]

Z 41.06.044

Das Deutsch-Zitat

«Bund»-Sprachregeln

Der «Bund» muss, wenn er Erfolg haben will, eineQualitätszeitung sein. Qualität ist eine Frage der In-halte und der Form. Zur guten Form gehört in allerer-ster Linie eine korrekte Sprache: die Qualität des«Bund» wird an seinem Deutsch gemessen. Wer den«Bund» abonniert oder am Kiosk kauft, hat Anspruchdarauf, in klarer und verständlicher Sprache infor-miert zu werden.

Deutsch am «Bund»– Substantivitis:

Nominalkonstruktionen (Substantivitis) verhindern:Verben nicht durch Substantive ersetzen, sondernumgekehrt Substantive möglichst durch kräftige,aktive Verben verdrängen.

– Klarheit:Inhaltlich klare, grammatisch verständliche Sätze.Das Knappe, Prägnante ist besser als das Aus-schweifende.

– «Verbchirurgien»:Verben ausserhalb der Infinitivform zerfallen in derdeutschen Sprache oft in zwei Teile: die beidenHälften möglichst nahe – mindestens nur durch diezwölf Silben getrennt – zusammenführen.

– Bildhaftigkeit:Bildhafte Sprache, Metaphern – aber Bilder undMetaphern müssen stimmen.

– Adjektive:Mit Adjektiven äusserst sparsam umgehen;in jedem Text die Hälfte wieder streichen!

– Sprachgefühl:Sprachgefühl, Sprachsicherheit sind das Resultathartnäckigen, disziplinierten Bemühens darum, derKlage vom «schlechten Zeitungsdeutsch» wirksamzu begegnen.

(aus: Unsere wichtigsten Sprachregeln in 33 Punk-ten: Gustav A. Lang, Redaktion «Der Bund». Bern1995 – Ausw./Zusammenf. po)

Mehr Sprachregeln in unseremKurs «Die Zeitung im Unterricht»

Das Deutsch-Buch

Die Wochenlektüre

Der Buch-Tipp ist diesmal aus-nahmsweise ein Zeitungs-Tipp:

Die Hamburger Wochenzeitung«Die Zeit» hat zwar ein unhandlichesFormat und eignet sich deshalb fürdie Lektüre in öffentlichen Verkehrs-mitteln schlechter als eine normaleTageszeitung. Sie ist aber die viel-leicht renommierteste Wochenzei-tung im deutschsprachigen Raum(mit umfangreichen Literaturbeila-gen im Frühjahr und im Herbst).

Selbst wer den Wirtschaftsteil aus-lässt, findet fürs Geld noch ausrei-chend Lesestoff. Wer allerdingssprachliche (und andere) Fehlersucht (siehe Spalte rechts), musssich wohl eine andere Lektüre aus-suchen.

Herausgeber ist der ehemaligeBundeskanzler Helmut Schmidtund Chefredaktor (nota bene:) derSchweizer Journalist Roger deWeck

Mehr Lektüre-Tipps in unseremKurs «Die Zeitung im Unterricht»

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Das Deutsch-Unterrichtsbeispiel

Was stimmt hier nicht?

Bekanntlich sieht man Fehler bei andern vieleher als bei sich selber – also auch in Texten.Dieser Sachverhalt kann fürs sprachliche Lernengenutzt werden:

Eine 7. Klasse bekam den Auftrag Zeitungstitelauf sprachliche Unstimmigkeiten zu untersu-chen, diese zu benennen und die Pannen zubeheben. Ausgewählte Beispiele (alle aus demWochenmagazin «Der Spiegel», Rubrik«Hohlspiegel» auf der letzten Seite):

Moral der Geschichte: Wenn SchülerInnen ihreeigenen Texte vor dem Abgeben gemeinsamüberarbeiten, gibts für die Lehrkraft nachherweniger zu tun.

Mehr Unterrichtsbeispiele in unseremKurs «Die Zeitung im Unterricht»

aus der«Bild»-Zeitung

aus dem «Isenhagener Kreisblatt»

aus dem «Tagesspiegel»

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Kurse BVSF

Freie Kursplätze derGestaltungskurse des BVSF

Anmeldungen an:BVSF, Bernischer Verein fürSchule und Fortbildung3000 Bern

Gerne geben wir Ihnen tele-fonisch Auskunft über freieKursplätze der Kurse mitAnmeldefrist 1.2.2000Telefon 0878 80 40 40Mo und Mi 1700–1900

Fähigkeiten, Fertigkeitenund Kenntnisse im Um-gang mit HolzT 41.07.311Thun, Mo–Fr 10.-14.7.20000800–1700

Fähigkeiten, Fertigkeitenund Kenntnisse im Um-gang mit Kunststoff(Sekundarstufe 1)T 41.07.315Bern, Mi 3./10./17./24./31.5./7.6.2000, 1400–2130

Keramik, fundamentaleFertigkeiten und Kennt-nisse, GipsgussformenT 41.07.317Bern, Sa 20./27.5.2000Do–Fr 12./13.10.20000830–1700Mi 23.8./6.9.20001730–2100

Themenbereich Wohnen:Schrankmöbel planen,gestalten und. . .T 41.07.332LangnauMo–Fr 10.–14.4.20000830–1630

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Kurse ZS LLFB

Internet 2Z 41.02.055.05 (Mac)Z 41.02.056.06 (Windows)Zollikofen, Do 4./11.5.20001800–2130

Internet 3(Mac)Z 41.02.060.05Zollikofen, Do 8./15.6.20001800–2130

Deutsch und NMMLernsoftware Unterstufe(Mac)Z 41.02.091.02Zollikofen, Mo 29.5./5.6.20001800–2130

MathematikLernsoftware Mittelstufe(Windows)Z 41.02.094.04Zollikofen, Do 25.5.20001800–2130

Malerische Mittel –Ein anderer Ausdruckfür fremdsprachigeKinderZ 41.02.258.02Wiler b/Seedorf, Mi 3./10./17./24./31.5.20001400–1730

Es darf geübt werden!Z 41.03.005.02Thun, Sa 24.4., 0830–1730Mi 10./17.5.2000, 1400–1730

Bäume und Sträucherfür Anfängerinnen undAnfängerZ 41.05.255.02Burgdorf, Mi 14.6.20001330–1800

1 mal 3InteressenbezogenesRechtschreibenZ 41.06.005.02Bern, Mi 5.4.20001400–1730

Itinera in der Schweiz –vom Grossen St. Bern-hard nach AugustaRauricaZ 41.06.130Bern, Do 4./11./18.5.2000und 1 Tag nach Absprache

Kleine Lieder 2(Aufbaukurs)Z 41.08.034Bern, Sa/So 17./18.6.00(Sa ab 1400 / So bis 1800)

AkzepTanz:So tanze ich!Z 41.08.102IttigenFr–So 12.–14.5.2000(Fr ab1800 /So bis 1600)

AkzepTanz:Lernen beim TanzenZ 41.08.103Bern, Fr 2./9./16./23.6.00

«Tanzen mit den Bäumen»– Ein in Bewegung umge-setzter Beitrag zu NMMZ 41.08.114AmsoldingenSo 21.5./10.9.2000

Das Lernen planenZ 41.10.002Krattigen/UeberstorfMo–Mi 10.–12.4.2000Mo–Mi 10.–12.7.2000

Gespräche führen –Gespräche leitenZ 41.10.003Brienz/KrattigenMo–Mi 10.–12.4.2000Mo–Mi 10.–12.7.2000

Lernen und GesellschaftZ 41.10.006MöschbergMi–Fr 9.–11.8.2000Mo–Mi 25.–27.9.2000

Noch freie Kursplätze

Folgende Kurse verfügen noch über freie Kursplätze.Beachten Sie bitte die näheren Angaben im Programmheft 41der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung.

Themenbereich Wohnen:Spiele für Schule undFreizeit erleben undgestaltenT 41.07.334,Burgdorf, Fr 28.4./26.5.2000Mi 10.5.2000, 1400–2100Sa 29.4./27.5.20000900–1600

Schmuck – Ausdruck –KommunikationT 41.07.338, SteffisburgMo–Do 10.–13.4.20000830–1700

Flächengestaltung vonTextilien für die Unter-und Mittelstufe neuentdecktT 41.07.348, DürrenrothSa 29.4.2000, 0900–1700So 30.4.2000, 0900–1600Mi 3./24.5.2000, 1400–2000

Fähikeiten, Fertigkeitenund Kenntnisse im Um-gang mit HolzFortsetzungskursT 41.07.379Burgdorf, Mo–Mi 3.–5.4.20000900–1400

Koordinationsstelle für Weiterbildung der Universität Bern

Kommunikation im beruflichen AlltagPsychologische Grundlagen und Praxis

� ZieleDie Teilnehmenden kennen ausgewählte theoretische Modelleund neuere empirische Befunde zur Kommunikation. Sie sindfähig, mit Hilfe dieser Kenntnisse im Alltag Kommunikations-situationen besser zu verstehen sowie konstruktiver, befriedigen-der und effizienter zu gestalten.

� Durchführung, Kosten15./16./29.6.2000, 0900–1730 in Bern, Fr. 750.–

Informationen und Anmeldeunterlagen:Bitte bestellen bei der Koordinationsstelle für Weiterbildung derUniversität Bern, Falkenplatz 16, 3012 Bern, Tel 031 631 33 59Fax 031 631 33 50, e-mail: [email protected]://www.cx.unibe.ch/kwb/wbprog/o1/p20.html

Lernen aus Fehlern – vom Umgangmit Fehlern im Unterricht

� Ziele– Die Kursteilnehmenden setzen sich mit Hintergrundwissen und

Theorien zur Bedeutung des Lernens aus Fehlern auseinander.– Sie lernen Faktoren kennen, die im Umgang mit Fehlern eine

Rolle spielen.– Sie sensibilisieren ihre Wahrnehmung von Fehlersituationen im

Unterricht.– Sie nutzen Impulse, um ihre eigenen Einstellungen und Verhal-

tensweisen im Zusammenhang mit Fehlern zu reflektieren undeventuell zu verändern.

� Durchführung, Kosten26.5.2000, 0900–1730 in Bern, Fr. 230.–

Tage oder zwei bis sechs Abende. Teilnehmende mit genügendnachweisbarer Praxiserfahrung haben die Möglichkeit, dasZertifikat für Kursleitung der Schweizerischen Vereinigung fürErwachsenenbildung (SVEB) zu erwerben.Der erste Zertifikatsblock findet im November 2000 statt.

Interessentinnen und Interessenten bestellen das Kursprogrammbei der Abteilung Erwachsenen-Bildung der ErziehungsdirektionSulgeneckstr. 70, 3005 Bern, Tel 031 633 83 42Fax 031 633 83 55, e-mail: [email protected]

Die Abteilung Erwachsenen-Bildung der Erziehungsdirektion desKantons Bern bietet in Zusammenarbeit mit regionalen Träger-schaften Kurse für Personen in der Erwachsenenbildung an.Neben den Standorten Bern und Spiez werden dieses Jahr erst-mals auch Kurse in Langenthal duchgeführt. Die Kurse mit demNamen «zebra» sind modulartig aufgebaut und stehen allen inter-essierten Personen mit einer guten Allgemeinbildung aus ver-schiedenen Berufen und Lebensbereichen offen. Die einzelnenKursmodule können je nach individuellen Bedürfnissen unabhän-gig voneinander besucht werden. Ein Modul dauert ein bis drei

Zertifikat für Kursleiterinnen und Kursleiter in der Erwachsenenbildung

Verkehrshaus der Schweiz

«Radio aktiv statt fernsehsüchtig» – Workshop für LehrpersonenHandlungsorientierter Medienunterricht in den Hallen Com 1+2

Eine eigene Zeitungsseite kreieren, bei der Tagesschau selberRegie führen, im Radiostudio eine Sendung moderieren oderein eigenes Hörspiel produzieren. Impulse für einen bewusstenUmgang mit den Realitäten, Fiktionen und Verlockungen der«schönen, neuen Medienwelt». Vorschläge für einen praxisnahenMedienunterricht mit der eigenen Klasse.

Kursdatum: Samstag, 18.3.2000, 1000–1430Schulstufen: ab MittelstufeKurskosten: Fr. 25–

(Broschüre «Input & Output» und Dokumen-tation «Radioaktiv statt fernsehsüchtig»)

Leitung: Christian Scheidegger und Sibylle MaurerAnmeldung: Sofort (Tel 041 370 44 44, Fax 041 370 61 88)

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23 ff forum fortbildung 1/2000

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Abschied und Begrüssung

Ende Februar hat sich Kathrin Bühler von unsverabschiedet, um eine neue Stelle als Typo-designerin zu übernehmen. Sie hat zuerst inder Kursadministration gearbeitet und warverantwortlich für die Kursräume und dieRaumreservationen. Seit Sommer 1998 führ-te sie das Sekretariat des FachbereichsSchulentwicklung und hatte daneben auchgestalterische Aufgaben inne.

Christine Künzi-Schneider wird ab 1. Mai ineiner 50%-Stelle das Sekretariat des Fachbe-reichs Schulentwicklung an der Kirchstrasse114 betreuen.

Ebenfalls Ende Februar verlässt Barbara Ger-ber Nasri ihre 50%-Stelle in der Rechnungs-führung, um eine neue 100%-Stelle als Rech-nungsführerin im Finanzdienst der Bundes-verwaltung anzutreten. Sie wird abgelöst vonRita Balsiger, die ihre Arbeit als Mitarbeiterin inder Rechnungsführung am 1. April aufnimmt.

Wir wünschen den beiden scheidenden Mit-arbeiterinnen viel Erfolg in ihren neuen Ar-beitsstellen. Unsere neuen Kolleginnen heis-sen wir herzlich willkommen und hoffen aufeine gute Zusammenarbeit.

Neue Telefonzeiten imFachbereich Schulentwicklung

Der Sekretärinnenwechsel wirkt sich auf dieTelefonzeiten im Fachbereich Schulentwick-lung aus. Das Telefon (031 970 36 56) wird ab1. März in der Regel bedient:Mittwoch- bis Freitagmorgen, 0800–1200Dienstag- und Donnerstagnachmittag1400–1700

. . . in den nächsten Tagen inIhrem Lehrerzimmer –oder auf www.erz.be.ch

42Programmheft 2000/2001

Zentralstelle für Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung

– Rolf BaerEin Leitbild für das Schulzentrum HardLangenthal, 1997

– Dorothee Brauchli-MolletEtablierung einer Schulleitung nach demneuen VSG. Persönliche Erfahrung undAuswertung. Bern-Hinterkappelen, 1999

– Urs BuchserSchulleitung im Team. Eine effiziente undeffektive Form von Führungsarbeit?Sumiswald, 1997

– Therese de BruinGemeinsam zu einem Konzept. Erarbei-tung eines auf die Schule zugeschnittenenKonzepts für die Umsetzung des Volks-schulgesetzes und des neuen Lehrplans.Hindelbank, 1997

– Daniel EggimannUmsetzung des Schulleitbildes. EinführungQualitätsentwicklung. Gegenseitige Unter-richtsbesuche einführen. Langenthal, 1997

– Armin FlükigerEin Leitbild für das Schulzentrum KreuzfeldI-III und erste Umsetzungen.Langenthal, 1997

– Martin FreiSchritte der Qualitätsentwicklung an derSchule Mösli. Ostermundigen, 1999

– Eva FrischknechtVom Leitbild Schritt für Schritt zur Quali-tätsentwicklung. Ostermundigen, 1999

– Gerber BeatrixEinführung der Elternmitarbeit.Bern-Lorraine, 1997

– Hans KäserSchulentwicklungsprojekt.Primar- und Realschule Oberönz, 1997

– Thomas LehmannMitarbeiterinnen- und Mitarbeitergesprä-che im Unternehmen Schule MAG.Urtenen-Schönbühl, 1997

– Claude MoserVom Oberlehrer zum Schulleiter. Wandlun-gen und Verwandlungen 1987–1999.Münchenbuchsee, 1999

– Ursula Nold MeierSchlösslischule Kehrsatz: Ein pragmati-sches Modell der Qualitätsentwicklung.Köniz, 1998

– Patrik SagerQualitätsentwicklung in der Volksschule:Mitarbeiterin/innengespräche. Primar- undRealschule Suberg, 1998

– Roland SantschiBetrachtungen über meine Schulleitertätig-keit an den Kindergärten, Primar- und Real-schulen in der Gemeinde Langnau, 1998

– Franz SchafrothVeränderungen und ihre Stolpersteine.Bern, Freies Gymnasium, 1999

– Heiner SchmidÜber ein eigenes Qualitätssystem: DasPausenverhalten der Schülerinnen undSchüler der Primarschule Widi unter dieLupe genommen. Frutigen, 1999

– Beat SchneebergerSchulentwicklung des Kindergarten undder Primarschule Studen. Bellmund, 1998

– Jürg SchneiderEine heile Welt verändert sich.Eggiwil, 1999

– Peter SchöniDie Primarschule Neufeld auf dem Wegzum Leitbild. Thun, 1998

– Anne-Catherine WeberSchulentwicklung an der PrimarschuleUettligen. Untersuchung der Dynamik einerVeränderung am Beispiel gegenseitiger Un-terrichtsbesuche. 1999

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Aus- und Fortbildung der Schulleiterinnen und Schulleiter (AFS)

Die folgenden AFS-Zertifikatsarbeiten können bei der Berner Schulwarte ausgeliehen werden:

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g «forum fortbildung» versteht sich als Gesprächsplattform fürLehrkräfte und Schulbehörden in den Bereichen Fortbildungund Schulentwicklung. Gibt es Fragen, die Sie gerne in einembreiteren Kreis diskutieren möchten? Haben Sie Fortbildungs-oder Schulentwicklungsprojekte durchgeführt, die auch Kolle-ginnen und Kollegen interessieren könnten? Suchen SiePartnerinnen und Partner für gemeinsame Fortbildungs- undEntwicklungsthemen? Wir veröffentlichen Ihre Anliegen gerne.

Teilen Sie uns Ihre Ideen, Ihre Reaktionen, Ihre Vorschlägezum Inhalt und zur Gestaltung der Zeitung mit. Benutzen Siedie Rubrik «Reaktionen». Haben Sie Anregungen und Anliegenim Zusammenhang mit dem Thema dieser Nummer?Das Redaktionsteam kommt gerne mit Ihnen ins Gespräch.Sie erreichen uns über Tel 031 970 36 36, überFax 031 970 36 46 oder via e-mail [email protected]

Die nächste Nummer von «forum fortbildung» ist dem Thema«Grenzen setzen» gewidmet und wird Ihnen Anfang Junizugeschickt.

Das Programmheft 42 mit dem Kursangebot für das Schuljahr1999/2000 wird in diesen Tagen in gewohnter Anzahl an dieSchulen verschickt.Sie finden es zudem auf dem Internet unter www.erz.be.ch