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02 NOV.12 bauen schneider+schumacher | Benthem Crouwel architects | BWM Architekten | Baumschlager Eberle Architekten | Judith Benzer Kengo Kuma & Associates | Lens°Ass forschen splineTex entwickeln Aluminium | Beton | Edelstahl | Faserzement Glas | Klinker | Kunststoffe | Titanzink

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02Nov.12

bauenschneider+schumacher | Benthem Crouwel architects | BWM Architekten | BaumschlagerEberle Architekten | Judith BenzerKengo Kuma & Associates | Lens°Ass

forschensplineTex

entwickelnAluminium | Beton | Edelstahl | FaserzementGlas | Klinker | Kunststoffe | Titanzink

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Aluminium-FassadenVon Haus aus effizient.ALUKÖNIGSTAHL unterstützt mit Schüco Aluminium-Systemen zukunftsorientiert die Optimierung des Energiehaushaltes eines Gebäudes durch exzellente Wärmedämmung bei Fassaden- und Öffnungselementen – bis hin zu Passivhaus zertifizierten Lösungen. Die Kombination mit integrierten Photovoltaikanlagen, systemübergreifender Automation, dezentraler Lüftungstechnik und perfektionierter Sicherheit erhöht zusätzlich den Wirkungsgrad der Systemeigenschaften. Nähere Informationen zu Produkten und Planungssoftware erhalten Sie bei unserem Bautechnischen Dienst, Herr Ing. Messner: [email protected], tel 01/98 130-266 oder auf www.alukoenigstahl.com

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SKIN Nov.12 | 01 editorial

IMPRESSUM

Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, 1120 Wien, Grünbergstraße 15/1, Telefon (01) 546 64-342, Chefredaktion: Dr. Christine Müller, Redaktion: Bakk. phil. Dominique Platz, Anzeigenberatung: Thomas Biegel, Grafisches Konzept: Alois Schwaighofer, section.d Wien, Grafik: Simon Jappel, Auflage: 12.500 Stück, Herstellung: SAMSoN Druck GMBH, A-5581 St. Margarethen 171, www.samsondruck.at. Erscheint als Beilage in ARCHITEKTUR & BAU FoRUM und in der Österreichischen Bauzeitung (Teilauflage).

TiTelblaTT: Westhafen Tower in Frankfurt am Main von schneider+schumacher architekten. Foto: Kerstin bucher

curIoSIty

Um 7 Uhr 31 Minuten (mitteleuropäischer Zeit) des 6. august dieses Jahres hat nach achteinhalb Monaten Reise der höchstentwickelte Mars-Rover, der je gebaut wurde, glücklich seine Destination auf dem roten Pla-neten erreicht. Dieses Fahrzeug verfügt über sieben Räder, ist so groß wie ein City-Car und wiegt ungefähr 1.000 Kilogramm (irdisches Gewicht). Zweck der Mission ist die erforschung der Marsoberfläche auf der Suche nach lebenszeichen und nach den bedingungen, unter denen sich leben entwickeln könnte. Man denke nur, dieses Marsfahrzeug trägt den Namen „Curiosity“, auf Deutsch „Neugierde“: Kann es eine passendere bezeichnung für dieses Forschungsinstrument geben?

ich denke, dass auch SKiN, das Magazin, das Sie in Händen halten, ebenso den Namen „Curiosity“ tragen könnte. Denn auch wir haben dieses Magazin in einem gewissen Sinn als Forschungsinstrument konzipiert. auch wir, die es lenken, schicken es auf Missionen, um Oberflä-chen zu erforschen. einstweilen auf dem Planeten erde. Und was extreme Standorte anbelangt, diese machen auch uns neugierig. So findet sich in dieser aktuellen aus-gabe etwa mit der indischen Forschungsstation bharati eine Reportage über ein experimentelles Projekt, das in der unwirtlichen landschaft des Südpols realisiert wurde und dort den Gezeiten trotzt. Unter den vielen weiteren „Missionen“ wagte sich eine auf 3.440 Meter Seehöhe zum spektakulären bauwerk der Vorarlberger architekten baumschlager Hutter Partners, zu der bergstation der Pitztaler Gletscherbahnen.

Der entwicklung neuer Materialien oder revolutionärer baustoffe nehmen sich mittlerweile auch architekten an. Die architektin Valentine Troi etwa widmet sich in ihrer Kernkompetenz dem Studium neuer Hüllen für freie Formstrukturen, die bislang nicht realisierbar waren und die nun ideen baubar machen. splineTex, so der Name des neuen Carbonfaserwerkstoffs, weckt wegen seines gerin-gen Gewichts interesse im auto- oder Raumschiffbereich.

im Porträt widmen wir uns diesmal den seit kurzem auch in Wien ansässigen Frankfurter architekten Till Schneider und Michael Schumacher, die mit ihren Fassa-denlösungen nicht nur auf vordergründige effekte abzie-len, sondern vor allem auf die bewusste und respektvolle Rücksichtnahme auf den bestand.

beim Zubau zum amsterdamer Stedelijk Museum der architekten benthem Crouwel lag bei dem auf den ersten blick etwas fremdartig daherkommenden baukörper der Fokus auf der entwicklung einer Hülle, die als fugenlose einheit einen bewussten Kontrapunkt zum historisch detailverliebten Umfeld setzen sollte.

aug in aug kann man mit dem neuen Hotel Topazz von bWM architekten einer elegant zurückhaltend und den-noch ausgefallenen lösung aus dunkelbraunen Glasmosa-iksteinen begegnen. Hier lag die technische Herausforde-rung vor allem in der Hinterlüftung.

beeindruckend nicht nur durch seine Dimensionen – mittlerweile ist der erste bauabschnitt abgeschlossen –, präsentiert sich das Krankenhaus aZ Groeninge im bel-gischen Kortrijk. baumschlager eberle architekten haben sich hiebei für beton entschieden ebenso wie für Flexibili-tät und Nutzungsneutralität.

Von Kopf bis Fuß aus lärchenholz gefertigt ist die Hülle eines Sommerhauses im Südburgenland, des perfekt gelungenen erstlingswerks der jungen architektin Judith benzer, das auch seinen Winterschlaf ungestört übersteht.

„eines Tages werden wir unsere Häuser nicht mehr bauen, sondern wir lassen sie wachsen“, meinte eine zehnjährige junge Dame aus Schanghai, bei Kengo Kuma scheint diese Zukunftsvision Wirklichkeit zu werden.

Nun, zurzeit erforscht „Curiosity“ noch die Gebirge auf dem Mars in wahrer Spezialistenmission – für uns noch nicht in Reichweite. aber in Zukunft – wer weiß. Christine Müller

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02 | Inhalt

10PoRTRäT: schneider+schumacher architekten. Foto: Kerstin bucher

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SKIN Nov.12 | 03 inhalt

04Materialentwicklung: splineTex. Foto: loop ph

26vorhang aus Stein. Foto: Werner Huthmacher

32Eine Art Stadtwachstum. Foto: Kengo Kuma

forschensplineTex Freigeometrisch, bionisch und Hightech-affin 04

bauenHot Shots von nahen und fernen Bauten 08 schneider+schuhmacher architekten Gefieder der Zeitschichten 10Benthem Crouwel architects Eine Badewanne mit Stil 20BWM Architekten Auf Augenhöhe mit Wien 24Baumschlager Eberle Architekten vorhang aus Stein 26Judith Benzer mit Geiger + Walser AG Silhouettenzauber 30Kengo Kuma & Associates Eine Art Stadtwachstum 32Lens°Ass Eine tierisch gute Figur 34

innovationbof Architekten Indische visitenkarte in der Antarktis 36 Baumschlager Hutter ZT GmbH Bauen in Extremlage 38

entwickelnBeton Glasfaserbeton für die Fassade 40 Edelstahl vielfältige Fassadengestaltung 40Faserzement Gestaltung im Tannenzapfen-Prinzip 41Glas Fassade im Umbruch 41 Meer und Architektur erleben 42Klinker Prägnante Hülle 42Aluminium Steingrau, Farbe der Alpen 43Kunststoffe Heute Pink, morgen Grün 44Aluminium Positive Energiebilanz 44Lichttechnisches Gewebe In neuem Licht 45Titanzink „Kaiserliche“ Aussicht inkludiert 45

top on the jobMarktübersicht Die wichtigsten Hersteller auf einen Blick 46

check outAusstellung Unter der Haut des Selbstauslösers 48

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04 | Entwicklung neuer Leichtbau-Tragstrukturen

FreIgeometrISch, bIoNISch uNd hIghtech-aFFINWas es bedeutet, wenn architekten neue Materialien oder revolutionärere baustoffe entwickeln: aus der Kernkompetenz, Hüllen zu entwickeln, entstehen neue Formstrukturen, die bis dahin undenkbar zu realisieren waren.

Von SUSaNNa KaRR

Die Architektin valentine Troi ist viel unterwegs – ihr neuer Werkstoff, splineTex, erhält große Aufmerksam-

keit. Die Beschreibung des Produkts hört sich fast märchen-haft an: ein leichter Kunststoff mit hoher Belastbarkeit, der in Hightech-Zusammenhängen ebenso einsetzbar ist wie in bionischen Konstruktionen.

VIrtual realItyAngefangen hat Troi mit der Idee, digital generierte Frei-formstrukturen nachzubauen. Als Assistentin am Institut für experimentelle Architektur und Hochbau der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck begann sie mit der Entwicklung eines Werkstoffs, der von den Möglichkeiten der virtual Reality inspiriert war: Immer wieder standen die Studenten nämlich vor dem Problem, die mit Compu-terprogrammen entwickelten fantastischen Konstruktionen nicht umsetzen zu können. Die Ideen „baubar“ zu machen

war deswegen so schwierig, weil sie mit den vorhandenen Materialien nicht konstruierbar waren. Sollte man also die Möglichkeiten der virtuellen Konstruktionen als Hirnge-spinste verwerfen? Dann wäre die computerunterstützte Konstruktionsarbeit eine Sackgasse – Troi wollte diese Alternative nicht akzeptieren.

materIaleNtwIcKluNgIhr Ausgangspunkt: „Wir Architekten müssen selbst unser Material entwickeln, können nicht warten, bis jemand es bereitstellt.“ Auf der Suche nach einem gleichzeitig flexiblen und belastbaren Material für die Leichtbauschiene entwi-ckelte sie „spline“. Dieser Kunststoff basiert auf Carbon-faserstrukturelementen und lässt sich frei formen – durch Harzzugabe wird dann die Härtung der Struktur erreicht. Durch die Kombination mit weiteren Materialien, etwa „car-bon wire frame“, können unterschiedliche Härtungsgrade

„luminous lace“, Kensington Palace, london – entstanden in Zusammenarbeit mit loop ph Designers. Foto: Valentine Troi / splineTex

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SKIN Nov.12 | 05 forschen

erreicht werden. Die Grundfigur besteht aus einem verform-baren Rohr aus flexiblem Kunststoff, der sich wiederum aus Kohlefasern zusammensetzt, also aus einer textilen Kompo-nente, die zwischen zwei biegeweichen Komponenten, zum Beispiel PvC-Schläuche, eingebracht wird. splineTex ist leicht, außerdem in kleiner Stückzahl, schnell und kosten-günstig produzierbar: In einer Phase der Produktion ist das Faserverbundmaterial frei formbar, das ermöglicht den verzicht auf teure Formen zur Herstellung, wie sie bei ande-ren Materialien notwendig sind. So können freigeometrische Strukturelemente geschaffen werden, und eine virtuelle digitale Figur wird Realität. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig: Tragfähige Freiform-Gitterstrukturen, Lampen und Leuchtkörper, Möbel, Messestände und Pavillons, Fassaden- und Konstruktionsmodule können individuell angefertigt werden.

aNweNduNgeNEntsprechend breit gestreut zeigt sich auch die Nachfrage: Aufträge gibt es von den High-Risk- und High-Potential-Industrien wie Raumfahrt, Flugzeug- und Autobau bis zu bionischen Anwendungen, etwa der „grünen Wand“ mit ech-ten Pflanzen für Fassaden und Balkone bis hin zu Bar- oder Loungemöbeln oder einem Sofa für das Wohnzimmer.

Das Interesse ist klar: Durch den leichten Werkstoff kann man im Auto- oder Raumschiffbereich Gewicht reduzieren. Die kohlefaserverstärkten spline-Konstruktionen ersetzen hierbei herkömmliche Aluminiumrohre.

Auch für die Anwendung als Begrünungskonstruktion zählt die Leichtigkeit; Leichtbau-Rankgerüste sind somit für Hausfassaden und Balkone geeignet. Die Bepflanzung wird in textile Substrattaschen gesetzt und am Rankgerüst befestigt. Die Schlauchstrukturen der Konstruktion funkti-onieren gleichzeitig als Transportsysteme, und mit Tropfern oder Nebeldüsen fungieren sie als eingebaute Bewässerung für vertikale Grün- und Gartenelemente. Die „grüne Wand“ kann sogar vor ort, noch weich und formbar, in die ge-wünschte Form gebracht und anschließend gehärtet wer-den. Die superTex „Green Structures“ stellen eine Einheit von Form, Statik und Infrastruktur bereit. Sie sind auch als pavillonartige, begehbare Skulpturen für den öffentlichen Raum individuell gestaltbar, ebenso im Garten oder Innen-raum anwendbar. Mit der Universität für Bodenkultur in Wien läuft gerade ein Forschungsprojekt zur grünen Wand: Unterschiedliche Interpretationen verschiedener Anbieter werden verglichen, und der Prototyp der grünen Wand wird zur Marktreife weiterentwickelt.

umgeSetztGemeinsam mit den in London ansässigen Designern von loop ph entstand im neuen Eingangsbereich vom Kensing-ton Palace eine Licht skulptur. „Luminous Lace“, eine Licht-skulptur, die aus einer Spitzenstruktur besteht, wird von innen beleuchtet und markiert eine Route für die Besucher. Das Gewebe „Archilace“ mutet an wie geklöppelte Spitze, zeigt sich von zeremoniellem, historischem Gewand inspi-

im Uhrzeigersinn: bild 1 und 2: „Tower Sample Telfs“, Modell; bild 3: splineTex mit Harz infu-sioniert; bild 4 und 5: SuperTex „Green Wall“; bild 6: arbeitsmo-dell „in sito“. Foto: Valentine Troi / splineTex

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06 | Entwicklung neuer Leichtbau-Tragstrukturen

riert und stellt so einen künstlerischen Bezug zur Palast-architektur her. Es wird von einer strukturgebenden Rohr-konstruktion gehalten. loop ph arbeiten schon lange mit geraden Carbonrohren, bei einer geschwungenen Form, wie sie die Lichtskulptur „Archilace“ verlangte, können gerade Rohre nicht verwendet werden. Bei Rohren aus starren Ma-terialien droht ohnehin die „Explosion“ von Knotenpunkten, da diese aufspringen können. Matthias Gmachl von loop ph war auf splineTex aufmerksam geworden und lud valentine Troi zur Zusammenarbeit bei der Konstruktion der Licht-skulptur ein. Die strukturgebenden, gebogenen schwarzen Carbonstäbe unter dem leuchtenden Netz wurden also von splineTex umgesetzt, in Tirol produziert und nach London geschickt. splineTex kann aber nicht nur Struktur, sondern auch oberfläche sein: So wurde etwa eine Gebäudehülle als Schutzwand für Explosionsversuche des Fraunhofer Insti-tuts in Wien geschaffen.

weIterForScheNDen größeren Dimensionen müssen aktuell noch weitere Forschungen vorausgehen, momentan gibt es Durchmesser der spline-Schläuche von sechs Millimeter bis maximal 60 bis 70 Millimeter. Auch andere Formen, etwa U-Profile und Kastenprofile, sollen konstruiert werden, um die run-den Durchschnitte zu erweitern. Durch eine komplexere Prozess entwicklung werden dann nicht nur runde Quer-schnitte, sondern auch andere Formen verfügbar sein. Je nach Einsatz sind oft ovale oder T-Profile besser geeignet, weil mit ihnen eine größere statische Höhe erreicht werden kann. Aber auch benutzertechnische und ästhetische Grün-de motivieren die Erweiterung. Die Forschung bildet also weiterhin einen wichtigen Bestandteil für die Weiterent-wicklung von splineTex. Wichtig ist Troi, dass die Forschung abseits von möglichen Aufträgen weitergeführt wird, denn das bedeutet, in Ruhe Materialien entwickeln zu können

„luminous lace“, Kensington Palace, london, mit loop ph Designers. Fotos: loop ph

bild oben: Skizzen „Spline-geometries“; bilder links: bild 1: barmöbel aus splineTex und Pneu; bild 2: Demonstration der Flexibilität und Formbarkeit; bild 3: Proto-typ Pneu und splineTex.Fotos: Valentine Troi / splineTex

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superTex lounge Substructure und superTex lounge Modul. Fotos: Valentine Troi / splineTex

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und Materialexperimente nicht innerhalb eines Baubudgets unterbringen zu müssen. Als Architektin und Designerin fordert sie die Forschung im Bereich der Materialwissen-schaften zu gründlichen Erneuerungen heraus. Dazu bringt sie ideale voraussetzungen mit – sie arbeitet gleichzeitig visionär und realistisch.

Im kommenden Frühjahr wird dem Material splineTex im aut. architektur und tirol in Innsbruck eine eigene Ausstel-lung gewidmet, in dem das innovative Material groß präsen-tiert werden wird.

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geSchoSS-übergreIFeNd geSchwuNgeNasymmetrisch geschwungene, geschoßübergreifende Fassadenbän-der verbinden die drei baukörper des U-förmigen Firmenkomplexes

von Kaffeeautomatenhersteller Kaffee Partner in Osnabrück miteinander. Die Fassade überspielt damit elegant das orthogonale Konstruktionsraster der betonskelettbauten. Passgenau zusammengesetzt aus 150 maßgefertig-ten und jeweils sechs Tonnen schweren betonfertigteilen, strukturieren die Fassadenbänder die mehr als 100 Meter lange straßenseitige ansicht der Firmenzentrale und erzeugen so eine gewisse Tiefenräumlichkeit. Äußerst dynamisch gestaltet ist dabei die bewegte, vertikal gestaffelte Kompositi-on des Verwaltungstrakts: Mit seinen in jedem Geschoß unterschiedlich geformten und verschieden weit auskragenden Deckenplatten stellt der eckbau des Komplexes einen prägnanten blickfang dar. „Dem Umfeld des Gebäudes entsprechend, wurde die Fassadengestaltung für eine betrach-tung aus augenhöhe und kurzer Distanz entwickelt“, heißt es vonseiten der Wiesbadener Planer 3deluxe. aus der Perspektive von Passanten präsentieren sich die Untersichten der überlappenden Geschoßplatten und mäandrie-renden Fassadenbänder als variantenreiches Spiel mit Form, licht und Schatten. Zeitweise überziehen lichtreflexionen von den kupferfarbenen Fensterrahmen die weißen Flächen mit einem zarten metallischen Schimmer. www.3deluxe.de

KubIScher Körperals Monolith konzipierte eun Young Yi die Stadtbibliothek Stuttgart. bewusst grenzt die stringent gestaltete Fassade den Ort der Wissensvermitt-lung gegen seine außenwelt ab. Nichts solle die Homogenität des baukörpers stören, befindet der Planer. Das monolithische bild des Kubus erreicht er dabei durch den Verzicht auf zusätz-

liche Fassadenelemente und durch eine gleichberechtigte Gestaltung der vier Gebäudefronten. Die öffentlichen Zugänge liegen, als Rücksprünge kenntlich gemacht, in den Mittelachsen jeder Fassade und entsprechen exakt den vier Himmelsrichtungen. Die Nebenbaukörper für anlieferung und lüftung folgen konsequent der quadratischen Grundrissgebung. eine öffentliche liegewiese verbindet sie künftig mit dem Hauptgebäude. www.yiarchitects.com

08 | Hot Shots

VoN NaheN uNd FerNeN bauteN

Fotos: emanuel Raab

Fotos: Wilkinson eyre

glaS uNd grüNim Sommer dieses Jahres konnten Wilkinson eyre architects mit der

Fertigstellung zweier spektakulärer „Wintergärten“ international auf sich aufmerksam machen. Die beiden Gewächshäuser sind nicht nur die größten

der Welt, sie bilden auch das architektonische Herzstück des sogenannten bay South Garden, ein 54 Hektar umfassendes Grünareal im Stadtstaat

Singapur. Die Glas- und Stahlfassade der beiden wie Muscheln anmutenden Wintergärten sorgen für ein optimales Klima im inneren der bauten, die

befüllt sind mit tropischer Flora. Zu den Highlights der Sehenswürdigkeiten zählen ein indoor-Wasserfall, eine ewigblühende Wiese, Cascading-ebenen einer vertikalen bepflanzung und hohe Gänge durch und über baumkro-

nen. Das bay South Garden ist einer von drei arealen der „Stadt im Garten“ genannten Grün-Vision der singapurischen Regierung, die voraussichtlich

fünf Millionen besucher pro Jahr anziehen wird.www.wilkinsoneyre.com

VerSchraubt uNd VerKlebt

Moderne Natürlichkeit sollte die private Villa Thuy Hang in Ho Chí Minh City ausstrahlen.

Mit einer ausgefallenen Designsprache wollte architekt Nguyen lam Dihn bauherren und

Umgebung gleichermaßen begeistern. Das ur-sprünglich mit Holz geplante bauvorhaben stieß

hier allerdings an seine Grenzen, denn für die geplante Fassade mit einer ausgeprägten, ge-

schwungenen Form ließ sich kein Holzkonstruk-teur finden, der diese analog der Zeichnungen realisieren konnte. als alternative wählten die

Verantwortlichen schließlich einen Hybridwerk-stoff, der im extrusionsvorgang beliebig formbar

ist und so die starken Rundungen an der Fassade zu realisieren vermochte. Die Fassadenelemente sind nun direkt auf die Unterkonstruktion aus Stahl

verschraubt und verklebt. Flexibel. www.resysta.com

Foto: S. Siedle & Söhne

Fotos: Resysta

bauen

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010 | schneider+schumacher architekten

geFIeder der zeItSchIchteNDas 1988 in Frankfurt am Main gegründete architekturbüro von Till Schneider und Michael Schumacher ist nicht auf ein formales Grundrezept festzulegen. Vielmehr wird jede aufgabe ihrem Wesen nach neu angegangen, was zu sehr unterschiedlichen lösungen führen kann. Generell kennzeichnet die arbeit des büros eine nicht auf vordergründige effekte abzielende Herangehens weise und Respekt vor dem bestand.

TExT iRiS MeDeR FoToS KiRSTeN bUCHeR

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SKIN Nov.12 | 011 bauen

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einem „gespreizten Gefieder“, durch das Luft in die Büro-räume und die Wintergärten strömt. Die Isolierverglasung besteht aus eingefärbtem reflektierendem Sonnen- und Wärmeschutzglas. Zusätzlich wurden innen als Blendschutz automatisch herunterfahrende weiße Raffstores angebracht. Wichtig war bei der Planung der Fassadenkonstruktion die Entwicklung eines natürlichen Lüftungssystems. Die Lösung lag in schuppenartig aufgehenden Drehfenstern, die jeweils an einer der Längsseiten der dreieckigen Fassa-denelemente aufgehängt sind und nach außen geschoben werden. Der Forderung der Bauaufsicht nach einer Absiche-rung der Öffnungen am Boden, in die man nicht versehent-lich treten können sollte, kam man mit einer Scherengitter-Konstruktion nach. Die Öffnung der Fenster wird durch Wind- und Regensensoren geregelt, die am höchsten Punkt des Gebäudes angebracht sind und je nach Windrichtung, Windstärke und Lage des Fensters automatisch die jeweils maximal mögliche Spaltlüftung einstellen.

012 | schneider+schumacher architekten

Einer breiten Öffentlichkeit wurde die Arbeit des Büros schneider+schumacher

1995 in Form der roten Info-Box am Pots-damer Platz in Berlin, der damals größten Baustelle Europas, bekannt. Dieses Jahr war ihre unterirdische Erweiterung des Frankfur-ter Städel Museums mit seinen charakteristi-schen Glas-Bullaugen in zahlreichen Medien präsent. „Für uns ist Glas als Werkstoff nicht nur interessant, weil es durchsichtig ist, sondern besonders deshalb, weil es, aus bestimmten Winkeln betrachtet, auch reflek-tiert und dadurch seine Umwelt spiegeln und sogar verzaubern kann“, definiert Michael Schumacher seine Auffassung vom Materi-al. „Wir haben Glasfassaden schon in vielen varianten an unseren Gebäuden eingesetzt, zum Beispiel in Form von dreieckigen Elementen beim Westhafen-Tower.“

Das 2003 fertiggestellte 30-geschoßige Hochhaus ist das Wahrzeichen des neuen Frankfurter Westhafen-viertels. Der elegante zylindrische Büroturm hat einen quadratischen Kern; durch die Überlagerung von Kreis und Quadrat erge-ben sich Lufträume, die als Konsequenz einer geschoßwei-sen verschwenkung um jeweils 90 Grad zu vierstöckigen Wintergärten werden. Die Raumbegrenzungen der Büros zu den Wintergärten sind wie innere Glastrennwände mit einer absturzsicheren verglasung ausgeführt. Die Fassade des Turms prägt eine markante Rautenstruktur aus dreieckigen Fensterelementen, die das Gebäude netzartig umspannen und ihm, in Anspielung auf die traditionellen hessischen Apfelwein-Trinkgläser, im volksmund den Namen „Äppel-woi-Tower“ eingebracht haben. Die Architekten beteuern, diese Assoziation nicht gehabt zu haben, und vergleichen den Turm mit seinen ausgestellten Lüftungsflügeln eher mit

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SKIN Nov.12 | 013 bauen

Neben Neubauten haben sich schneider+schumacher auch im Themenkreis Bauen im Bestand, Restaurierung und Umnutzung einen Namen gemacht. Nach dem im Jahr 1999 restaurierten und sanierten Fünfziger-Jahre-verwaltungs-bau der Nassauischen Heimstätte führten sie in Frankfurt 2008 mit dem Umbau des 1955 nach Entwürfen von Skid-more owings Merrill gebauten Amerikanischen Generalkon-sulats zum Bürogebäude und des 1957 ebenfalls von SoM gemeinsam mit otto Apel geplanten Amerikahauses zum spanischen Kulturinstitut Instituto Cervantes zwei weitere denkmalgerechte Sanierungen von Bauten der Nachkriegs-moderne durch. Auch der 2011 abgeschlossene Umbau des „Silvertower“, des mit 166 Meter einst höchsten Wolkenkrat-zers von Frankfurt, zollt dem Erbe der Moderne Respekt.

Mit älterer Bausubstanz galt es beim 2011 im Zuge einer Sanierung realisierten neuen Nutzungskonzept des spät-barocken Bolongaro-Palasts, des heutigen Rathauses des Stadtteils Frankfurt-Hoechst, umzugehen ebenso wie bei der

Anfang 2012 fertiggestellten unterirdischen Erweiterung des ab 1878 gebauten Städel Museums. „Ein leuchtendes Juwel am Tag, ein Lichtteppich bei Nacht“ – so wurde der im Rahmen eines geladenen Wettbewerbs erarbeitete Entwurf von schneider+schumacher von der Jury kommentiert, die sich damit auf die an die Funktion der Pupille im menschli-chen Auge erinnernden Glas-oberlichter bezog.

WESTHAFEn ToWERFrankfurt am Main, Westhafenplatz 1

Bauherr: Westhafen Tower GmbH & Co Projekt-entwicklungs KG, Frankfurt am Main

Architekt: schneider+schumacher architektur-gesellschaft mbH, Frankfurt am Main

Projektleiter: Henry Hess

Tragwerksplanung: SPi Schüßler-Plan ingenieurgesellschaft, Frankfurt am Main

Fassadenplanung: iFFT institut für Fassadenplanung Karlotto Schott, Frankfurt am Main

Haustechnik: Hl-Technik aG, Frankfurt am MainBauphysik: GN bauphysik ingenieurgesellschaft mbH,

StuttgartGeländegröße: 5.021 m²BGF/oberirdisch: 30.609,34 m²Kubatur: 184.724 m³

Höhe: 99,70 m + TechnikgeschoßDurchmesser: 37,50 mBauzeit: 2000–2003

Für die Fassade des Westhafen Tower entwi-ckelten die architekten öffenbare natürliche belüftungselemente.

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014 | schneider+schumacher architekten

elegaNz IN aluSanierung Silvertower, Frankfurt

Der „Silvertower“ im Frankfurter Bankenviertel zwischen Bahnhof und City, so genannt nach seiner schimmernden Aluminiumverkleidung, wurde 1978 nach Entwürfen des Büros Apel Becker Beckert (ABB) als Zentrale der Dresdner Bank gebaut. Der 37-stöckige Turm mit der Einschnürung der Technikebene ist im Grundriss aus zwei gegeneinander verschobenen Quadraten mit außenliegenden Erschlie-ßungskernen konstruiert.

2008 stand als Alternative zum derzeit vielen Hoch-häusern der Nachkriegsjahrzehnte drohenden Abriss eine Komplettsanierung des Baus an. Durch die Eingliederung der Dresdner Bank in die Commerzbank und den damit ver-bundenen reduzierten Platzbedarf wurde eine Eigennutzung obsolet – das Gebäude wurde in der Folge an die Deutsche Bahn vermietet und hierzu von schneider+schumacher saniert und adaptiert. In Abstimmung mit dem Entwurfs-architekten von 1978, Heinz Scheid, planten sie das Foyer neu und berücksichtigten dabei das den gesamten Platz um-fassende ursprüngliche Außenanlagenkonzept des Künstlers Heinz Mack. Die Regelgeschoße wurden den sich verän-dernden Arbeitsbedingungen gemäß mit einem veränderten Ausbauraster neu gegliedert, Brandschutz und Haustechnik adaptiert. Die hohe Qualität der Aluminiumverkleidungen

im Innenbereich und ein genereller Respekt vor dem Be-stand ließen die Architekten die verkleidungen nach Demon-tage und Reinigung wieder an ort und Stelle anbringen.Einer Komplettsanierung wurden auch die Aluminium-Elementfassaden unterzogen. Zur Lüftung werden sie nicht verwendet – eine Regelung der Klimaanlage in den Groß-raumbüros der Regelgeschoße in Zusammenhang mit einer Fensterlüftung wurde als wirtschaftlich und klimatisch nicht sinnvoll betrachtet. Geänderte technische Anforde-rungen an Wärmeschutz und Dampfdichtigkeit machten eine neue Dreifachverglasung der Fassade nötig, verän-derte Bestimmungen für den Brandschutz machten eine Rauchdruckanlage in den Treppenhäusern notwendig mit dazugehörigen Druckentlastungsflügeln in der Fassade. Das charakteristische äußere Erscheinungsbild des Hochhauses mit seinen abgerundeten Ecken blieb so erhalten. Die tiefge-zogenen Aluminiumbleche der Fassade wurden von den al-ten Elementen getrennt, im Werk aufgearbeitet und auf die neuen Fassadenelemente montiert. vor ort instand gesetzt wurde die zurückspringende Aluminiumlamellenfassade des Technikgeschoßes, auch die Blechpaneele der Erschlie-ßungskerne an den Ecken des Gebäudes wurden im Bestand belassen und gereinigt.

blick über Frankfurt aus dem ehemals höchstem Gebäude mit seiner komplett sanierten aluminium-elementfassade.

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SKIN Nov.12 | 015 bauen

SILVERToWERFrankfurt, Jürgen-Ponto-Platz 1

Eigentümer: iVGBauherr: Commerzbank aG, Projektleitung

Sandra Köllnernutzer: Deutsche bahn aG, Projektleitung

Claudia bernklauArchitektur: schneider+schumacher bau- und

Projektmanagement GmbHBauleitung: schneider+schumacher bau- und

Projektmanagement GmbHProjektarchitekten: Till Schneider, Ralf Seeburger,

Michael SchumacherProjektleiter Planung: Wiebke Rösler, Matthias HohlTragwerksplanung: Dr. Mühlschwein ingenieure GmbHFassaden: a+f FassadenplanungBauphysik: iTa ingenieurgesellschaft für techn.

akustik

Baujahr (ABB Architekten): 1978Planungszeit: 09/2008–10/2011 Bauzeit: 01/2009–12/2011Grundstücksgröße: 8.904 m²BGF gesamt: 77.509 m²nF: 42.473 m²BRI gesamt: 343.874 m³Gebäudeabmessungen: Grundfläche: 55 x 48 m,

Höhe: 166,30 mGeschoßanzahl: 37 Obergeschoße, 2 Untergeschoße

Grundriss erdgeschoß. Pläne: schneider+schumacherDas neue lichtdurchflutete Foyer

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016 | schneider+schumacher architekten

ForScheN am FluSSFronius Forschungs- und entwicklungszentrum, Wels-Thalheim

Beim Neubau des Forschungs- und Entwicklungszentrums des Technologieunternehmens Fronius International GmbH in Wels-Thalheim sollten Architektur, Technik und ökolo-gische Bilanz im Sinne des Unternehmens Klarheit, Einfach-heit und Angemessenheit vermitteln. Der nach einem Wett-bewerbssieg ab 2007 von schneider+schumacher realisierte Komplex wurde als Gruppierung von zwei um ein Geschoß höhenversetzter Rechteck-Ringbauten mit bepflanzten Hö-fen konzipiert. Das Innere des über ein großzügiges Atrium erschlossenen Baus prägen offene, flexible Büro- und La-borstrukturen mit Raumhöhen von 4,90 Metern im Erdge-schoß und 2,90 Meter in den Büros der oberen Etagen.Die Fassade mit Fensterbändern und opaken Glasparapeten in einem Achsraster von 2,70 Metern interpretiert das tra-ditionelle Konstruktionsprinzip des Kastenfensters neu und ergänzt es mit einem eigens entwickelten Trommelelement, das der von den Auftraggebern gewünschten natürlichen Belüftung dient. Hinter den außen angebrachten Prallschei-ben mit horizontalen Lüftungsfugen und außenliegenden Sonnenschutzlamellen teilen sich die inneren Fassadenele-mente jeweils in ein fest verglastes Seitenfeld und einen

einachsig zu öffnenden Drehflügel mit automatisch ge-steuerter Lüftungstrommel. Im Winter bleibt die Trommel geschlossen, Außenluft wird über die Lüftungsfugen durch den Fassadenzwischenraum geführt und strömt vorgewärmt in die Räume. Im Sommer ermöglicht bei geöffneter Trom-mel das manuelle Öffnen von Lüftungsklappen eine natürli-che Lüftung ohne Aufwärmung der Zuluft im Fassadenzwi-schenraum.

Die Fassade ist ein zentraler Teil der positiven En-ergiebilanz des Baus. Die Energieversorgung des Co

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neutralen Komplexes erfolgt nach einem von Arup und schneider+schumacher mit den Auftraggebern entwickelten Konzept, das eine Nutzung der bei der Forschungstätigkeit im Gebäude anfallenden Wärmeenergie für die Beheizung vorsieht. Die überschüssige Energie, die im Sommer nicht genutzt werden kann, wird in einem Erdsondenfeld – dem derzeit größten der EU – saisonal gespeichert und kann so im Winter genutzt werden. Eine Uferfiltratanlage ermög-licht es, im Sommer mithilfe von Flusswasser aus der unmittelbaren Umgebung Gebäude und Prozesstechnik zu kühlen.

Die Fassade mit Fensterbändern und Glasparapeten ist eine bewusste Neuinterpretation des Kastenfensters.

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SKIN Nov.12 | 017 bauen

FRonIUS FoRSCHUnGS- UnD EnTWICKLUnGSZEnTRUMWels-Thalheim, Günter-Fronius-Straße 1

Bauherr: Fronius international GmbHGeneralplaner/Architektur: schneider+schumacher Planungs-

gesellschaft mbH, FrankfurtProjektarchitekten: Tim ahlswede, Till Schneider,

Stefano TurriProjektleiter: lisa Kistner, andreas SchneiderTragwerksplanung: bollinger + Grohmann ingenieurbüro f.

bauwesen GmbH, Frankfurt am MainHaustechnik: arup GmbH, berlinKosten/Bauleitung: ebP ingenieurbüro Preisack, a-PergFassaden: architektur + Fassadenplanung,

Frankfurt am MainAußenanlagen: Gnüchtel Triebswetter landschafts-

architekten, KasselBauphysik: büro f. bauphysik Hennich Schmidt,

MünchenBodenmechanik: Geotechnik Tauchmann GmbH,

a-ThalheimGrundstücksgröße: 27.000 m²BGF: 34.400 m²nF: 25.000 m²BRI oberirdisch: 83.000 m³BRI unterirdisch: 46.000 m³Gebäudeabmessungen: ca. 200 m × 100 mPlanungs- und Bauzeit: anfang 2007 bis Mitte 2011

Detailschnitte und ansicht.Pläne: schneider+schumacher

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018 | schneider+schumacher architekten

pupIlleN der KuNSterweiterung Städel Museum, Frankfurt

Im Herbst 2007 lobte das Frankfurter Städel Museum unter acht renommierten internationalen Architekturbüros einen geladenen Wettbewerb zur Erweiterung der Ausstellungs-räume aus, aus dem der Entwurf von schneider+schumacher siegreich hervorging.

Der großteils unterirdische Neubau von rund 3.000 Quadratmetern wurde im Februar 2012 feierlich eröffnet. Er ergänzt den in mehreren Bauetappen seit 1878 gebauten Museumskomplex um eine große Ausstellungshalle für zeit-genössische Kunst, die als quaderförmiger Stahlbetonkörper von 76 x 52 Meter mit einer Raumhöhe von sechs bis acht Metern unter dem Museumsgarten liegt. Die auf zwölf Stüt-zen ruhende Deckenschale wölbt sich, ausgesteift durch den umlaufenden horizontalen Deckenbereich, in der Raummitte nach oben. Tageslicht kommt in die „Gartenhallen“ über 195 runde oberlichter mit zur Raummitte hin zunehmenden Durchmessern von 1,5–2,5 Metern. Im Garten zwischen dem Museum und der im Zuge der Baumaßnahmen ebenfalls von schneider+schumacher sanierten Städelschule bilden sich diese als von den Architekten „Augen für die Kunst“ genann-te begehbare oberlichter ab. Die Decke erscheint im Garten als hügelartige Wölbung.

Die begehbaren oberlichter, die Beleuchtung ebenso wie ein verschattungssystem und verdunklungsmöglichkeiten beinhalten, bestehen aus mehreren Lagen von kaltgekrümm-tem Einscheiben-Sicherheitsglas. Die von den Architekten gewünschte, hier in dieser Weise erstmals realisierte sphärische verformung der Glaselemente sollte ein vollstän-diges Abfließen des Regenwassers auch von den horizonta-

len oberlichtern gewährleisten. Die nächste Ebene nimmt insgesamt 8.350 stufenlos regelbare Warm- und Kaltlicht-LEDs auf, die abwechselnd kreisförmig angeordnet sind. Zuunterst sind Spannfolien angebracht, die zur Wartung der LEDs und der Sonnenschutzrollos abgenommen werden können. Sie sollen direkte Einblicke in den Ausstellungs-raum vom Garten aus verhindern.

Durch seine Einbettung in die Erde braucht das Ge-bäude wenig Energie. Die Wärme- und Kälteerzeugung erfolgt durch einen Erdpendelspeicher, mit dem saisonale Schwankungen des Energiebedarfs ausgeglichen werden können, und eine nachgeschaltete Wärmepumpe. Die Lüf-tungsanlage ist mit einer hocheffizienten Wärmerückge-winnung ausgerüstet.

Die sich leicht nach oben wölbende Deckenschale des unterir-dischen Neubaus mit den charakteristischen runden Oberlichtern wird im Garten zum grünen begehbaren Hügel.

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SKIN Nov.12 | 019 bauen

STäDEL MUSEUMFrankfurt, Dürerstraße 2

Bauherr: Städelsches KunstinstitutArchitektur Sanierung und Erweiterung: schneider+schumacherProjektarchitekten: Michael Schumacher, Kai Otto,

Till SchneiderProjektleitung: Miriam baakeBauleitung: Hans eschmannTragwerksplanung: b+G ingenieure / bollinger und Groh-

mann GmbH – Manfred Grohmann, Jörg Schneider

Gebäudetechnik (Erweiterung): Peter berchtold, Ralf Hansen; ingenieur-

büro Freudl & Ruth GmbH & Co. (erwei-terung/altbau), bernhard Ruth,Rainer Ruth; ibO ingenieurbüro Dieter bohl-mann (altbau) – Dieter bohlmann, Ole Carstensen

LKL – Licht Kunst Licht AG (Ausführung): andreas Schulz, Tanja baumAußenanlagen: lebenbauen – Freiraum und architektur

(Wettbewerb)Bauphysik: Tohr bauphysik GmbH & Co. –

Dirk HeimannFassadenberatung: OSD Office for Structural Design –

Harald Kloft, Florian MählBGF: erweiterung 4.151 m²

Gesamt 24.726 m²BRI: erweiterung 27.568 m³

Gesamt 115.535 m³Abmessungen: erweiterung länge 75,77 m (inkl. Flur

+ Nebenräume); 55,00 m nur ausstel-lungshalle, breite 52,60 m (inkl. Flur); 47,60 m nur ausstellungshalle, Höhe 6,00–8,20 m

Planungszeit: 03/2008–12/2009Bauzeit: 09/2009–02/2012

Schnitt eines Oberlichts und 3D-Schnitt des Museums-alt- und Neubaus.Pläne: schneider+schumacher

als kraftvolle Geste erscheint die skulpturale Treppe, die vom Foyer des altbaus in die neuen unterirdischen gartenhallen führt.

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020 | Benthem Crouwel architects

Über dem Straßenniveau zu schweben scheint der neue Zubau der architekten benthem Crouwel. außerdem charakteristisch ist die

fugenlos schimmernde Oberfläche.

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SKIN Nov.12 | 021 bauen

eINe badewaNNe mIt StIlam 22. September dieses Jahres wurde das neue Stedelijk Museum amsterdam, im Volksmund in anlehnung an seine Form als „badkuip“ (die badewanne) bekannt, nach einer Gesamtumbauzeit von beinahe acht Jahren offiziell von der niederländischen Königin beatrix eröffnet.

TExT MiCHael KOlleR FoToS JOHN leViS MaRSHall

Die Kreuzung der Paulus Potterstraat und der van Baerlestraat dominiert

vornehmlich das historische Gebäude des Stedelijk Museums aus dem Jahre 1895 von A. W. Weissman. Die Schmalseite des neu-en volumens mit dem charakteristischen flachen und weitauskragenden Dach erblickt man hingegen von der van Baerlestraat. Wie eine Platte liegt es auf dem weißglänzenden Körper mit seinen abgerundeten Ecken, der auf mächtigen Säulen ruht und über dem Straßenniveau zu schweben scheint. Der Haupteingang des alten Museumsbaus befand sich an der Paulus Potterstraat und kehrte somit dem Museumsplein, einem begrünten, weiten, öffentlichen Platz, den Rücken zu. Der neue Haupteingang des Mu-seums öffnet sich nun in Richtung Parkseite, wo auch Rijksmuseum, van Gogh Museum und Concertgebouw liegen. Die verlegung des Haupteingangs und die Gestaltung eines vom weitauskragenden vordach geschützten Platzes geben der vormals undefinierten Ecke neue Bedeutung.

der eNtwurFSgedaNKeDie Idee, das Hauptvolumen eines Neubaus aufzuständern, ist nicht neu, man denke nur an die Cité Radieuse Le Corbusiers. Dieses Konzept bei diesem Projekt anzuwenden entpuppt sich allerdings als äußerst kluger Schachzug. Benthem Crouwel architects sind vor allem durch die Gestaltung des Amster-damer Flughafens Schiphol bekannt gewor-den und beweisen ihr Können im Bereich des Entwurfs öffentlicher, großzügiger Hallen und der Schaffung effizienter verbindungs-wege wie etwa beim Bau des neuen Haupt-bahnhofs in Rotterdam, der Renovierung des Amsterdamer Hauptbahnhofs oder der Planung des Hauptbahnhofs von Utrecht.

Die Splittung der Ausstellungsräume in einen über dem Erdgeschoß schwebenden und einen unteriridschen Teil mit offener Erdgeschoßzone zieht den vorplatz regel-recht in das Gebäudeinnere hinein. Die Architekten wollten von Beginn an dezidiert keinen freistehenden und unabhängigen Pavillon wie jenen des Zubaus zum van Gogh Museum von Kisho Kurokawa aus dem Jahr 1999. Im zur Gänze verglasten Erdgeschoß befinden sich neben dem Haupteingang auch Lobby, Museumsshop und Restaurant, das sich ebenfalls ins Freie auf den vorplatz hinaus verlängert. Die darüber schwebende „Badewanne” – diesen Namen ersonnen die Architekten selbst – beherbergt neben weite-ren Ausstellungsräumen auch ein Auditori-um und Büros. Teil des Auftrags an Benthem Crouwel war die Renovierung des bestehen-den Hauses und die Adaptierung der neuen Dauerausstellungsräume an zeitgenössische Museumsstandards. Und obwohl der Neu-bau in seiner äußeren Erscheinung unmiss-

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022 | Benthem Crouwel architects

verständlich aus einer anderen, längst vergangenen Zeit stammt, passt er sich dennoch als volumen perfekt an den historischen Bau an.

Mels Crouwel betont, dass es nicht ihr Anliegen war, ein ikonografisches Gebäude zu entwerfen, sondern vielmehr ein gut organisiertes Museum, in dem alle öffentlichen Funktionen auf und an den Museumsplatz gebunden wer-den, um Alt- und Neubau zu einem großen Museum zu ver-schmelzen. So besitzen nun die Ausstellungsräume beider Bauteile dieselben Parkettböden, dieselben Wandsysteme, Plafonds und Lichtinstallationen, wodurch im Inneren kein Unterschied zwischen Alt- und Neubau auszumachen ist. Der gewählte Weißton, nach einem der ehemaligen Direk-toren, Willem Sandberg, Sandberg-Weiß genannt, ist neu-traler Hintergrung der Kunstwerke. Die Entscheidung, den Korpus des Neubaus in demselben Weiß zu gestalten, war für Mels Crouwel nur eine logische Fortführung des rest-lichen Farbkonzepts.

Eine Rückseite sucht man vergeblich, denn alle Fassa-den haben die gleiche Wertigkeit. Daraus erklärt sich auch der schwarze mit Metallgitter verkleidete Turm, über den Anlieferung und Abtransport von Kunstwerken und Gütern erfolgt.

dIe perFeKte hülleRückgrat der glatten, nahtlosen und glänzenden Fassade des weißen Baukörpers ist eine mächtige und schöne Stahl-konstruktion, die mittlerweile leider nicht mehr zu sehen ist. Die anfängliche Herausforderung zur Realisierung der Fassade bestand darin, ein Material zu finden oder zu entwickeln, das fugenlos über die 100 Meter lange Fassade gespannt werden konnte. Ein Material, das trotz jährlicher Temperaturschwankungen zwischen –25 °C und +35 °C und trotz der Temperaturunterschiede zwischen innen und außen rigid genug sein sollte, um den Windlasten stand-zuhalten. Da die verwendung von Glasfasern oder Alumi-

Von außen sichtbar an den altbau angedockt, verschwimmen im inneren bewusst die Grenzen zwischen alt und Neu.

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SKIN Nov.12 | 023 bauen

... im Panoramablick.Das nennen wir „Technik für Ideen“ Bharati Forschungsstation, Larsemann Hills (Antarktis)

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Die Antarktis …

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niumfasern zu großen Formveränderungen geführt hätte, entwickelte man ein Kompositmaterial aus Aramide- und Kohlefasern, das eine maximale verformung von 0,3 Prozent der Gesamtlänge der Paneele und eine maximale Ausdeh-nung von 0,1 Prozent der Paneellänge aufweist.

von Teijin Aramid (Arnhem, NL) und Toho Tenax (Wupper-tal, D) stammen die Aramide- und Kohlefasern, von Holland Composites in Lelystad (NL) wurden sie verarbeitet, entwor-fen, produziert, die Installation der Paneele erfolgte durch Solico Bv (oosterhout, NL), die auch die ideale Steifigkeit der Querschnitte anhand von 3-D-Modellen und Windka-naltests erforschte. Um flache Paneele von bis zu 15 Meter Höhe und 3,5 Meter Breite zu erhalten, baute Holland Com-posites Gießformen aus Floatglas, wodurch die 185 Paneele nicht nur eine absolut glatte oberfläche, sondern auch eine einheitliche Stärke erhielten.

Die letzte Herausforderung bestand darin, die groß-formatigen Paneele mit ihren 1.800 Ankerpunkten auf der Stahlunterkonstruktion zu befestigen und die Fugen mit Poly isocyanurat zu füllen, bevor sie mit vorgefertigten Streifen aus Aramide-, Kohle- und Glasfasern verkleidet wurden. Erst dann konnte die Gesamtoberfläche in einem Arbeitsgang mit Kompositharz überzogen werden, wobei die Beibehaltung einer konstanten verarbeitungstemperatur von der Unterkante des Gebäudevolumens bis zur Dach-kante entscheidend war.

Die vision der Architekten von einem nahtlosen volumen konnte also letztlich realisiert werden und steht für die innovative Architektur, die Benthem Crouwel in ihren Pro-jekten stets anstreben.

STEDELIJK MUSEUM AMSTERDAMMuseumsquartier amsterdam, Paulus Potterstraat, ecke Van baerlestraat

Bauherr: Gemeinde amsterdamArchitekten: benthem Crouwel architects, amsterdamBauleitung: DHV bouwen industrieBauunternehmer: Volker WesselsTragwerksplanung: arupTragwerkskonstruktion während Ausführung: Van RossumTwaron® Supplier: Teijin aramidSubunternehmer Fassade: Holland Composites industrialsLichtplanung: arup lightingAkustikplanung: Cauberg HuygenAkustik (Ausführung): Huisman en Van MuijenHaustechnik: Huisman en Van MuijenElektroplanung: Huisman en Van MuijenBeleuchtungstechnik (Ausführung): Huisman en Van Muijen

Alt- und neubau nettogesamtfläche: 9.423 m²Ausstellungsfläche und Serviceflächen: 3.400 m²

neubau Fläche überdachter Vorplatz: 2.000 m²

Flächen Haupträume neubau: Ausstellungsfläche Untergeschoß: 1,352 m²Ausstellungsfläche obergeschoße: 702 m²Auditorium: 213 m²Bibliothek: 283 m²Restaurant: 307 m²Museumsshop: 379 m²Büros und Serviceinrichtungen: 4,012 m²

Wettbewerb: 2004Baubeginn: april 2007Eröffnung: 23. September 2012

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024 | BWM Architekten

auF augeNhöhe mIt wIeNViel zu lange klaffte das loch in der Wiener innenstadt, an das sich alle schon längst gewöhnt hatten. Nun gibt es statt planer Sandebene wieder architektur, der man aug in aug begegnen kann.

Von baRbaRa JaHN FoToS leNiKUS | aNNa blaU, bWM aRCHiTeKTeN + PaRTNeR, HOTel TOPaZZ

Das Hotel Topazz ist eine Koproduktion von BWM Architekten und Partner und DI Michael Manzenreiter,

der für die Innengestaltung verantwortlich zeichnet. Keine leichte Aufgabe, galt es doch viel unterzubringen auf dem 153 Quadratmeter kleinen Grundstück an der prominenten Ecke zum Hohen Markt. Mit seinem Interiorkonzept inter-pretiert Architekt Manzenreiter die Welt der Wiener Werk-stätte in einem völlig neuen Licht, die an die Schnittstellen der eigenwilligen Fassade elegant anknüpft. Nicht weniger schwierig war die Bauaufgabe für das Wiener Architektur-büro BWM Architekten und Partner, dessen Part es war, dem Ganzen ein Gesicht zu verleihen. Man sah sich veranlasst, sich intensiv mit der Umgebung auseinanderzusetzen und etwas zu kreieren, das sich ins Bewusstsein der Stadt ein-schreibt und zugleich durch seine originalität den histo-rischen Bestand der Innenstadt qualitätsvoll bereichert.

augeN-blIcKeDas Gestaltungskonzept für die Fassade entwickelte sich aus der städtebaulichen Situation des Gebäudes als Eck-haus. Ausgangspunkt hierfür war der charakteristische Akzent, mit dem sich das Hotel als eigenständiger Baukör-

per behaupten soll, ohne die Nachbarschaft zu übergehen. Die Höhenbezüge der langen Fassadenfronten des Hohen Marktes aufnehmend, biegt das Gebäude schwungvoll in eine Seitengasse ab. Eine direkte entwerferische Anknüp-fung an die Historie ist die signifikante Auskragung. Was aber besonders ins Auge sticht, sind die ovalen, leicht vor-springenden Fensteröffnungen, die sich zum Stadtraum hin öffnen. Sie fungieren in sämtlichen Geschoßen als körper-freundlich gerundeter Ausguck, von dem aus man sitzend oder gar liegend das Leben der Stadt beobachten kann. „Zentrales Element für unsere Planung ist die charakteri-stische Form der Fenster: Die großen ovale betonen einer-seits die Idee des schmuckstückhaften objekts – Kalimero. Gleichzeitig sind sie eine funktionelle Notwendigkeit, um im Inneren der Hotelzimmer mehr Platz zu schaffen. Die kom-fortablen Sitznischen der Fenster sind gepolstert, sodass man gerne länger auf ihnen verweilt“, argumentieren BWM deren außergewöhnliche Form und fahren fort: „Wir haben uns mit der für uns zentralen Frage auseinandergesetzt, wie man den ort – also Wien – für den Gast thematisiert und wie das Hotel sich mit Wien und den Wienern verbinden kann. Für uns ist das in erster Linie eine Frage des Aus- und

Durch einen spielerischen Umgang mit den ovalen Fensteröffnungen wird der Unterschied zu den Nachbargebäuden bei den Geschoß-höhen geschickt überspielt.

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SKIN Nov.12 | 025 bauen

HoTEL ToPAZZa-1010 Wien

Bauherr: lenikus Hotel- und Gastronomie-betriebs Ges.m.b.H., www.lenikus.at

Fassadenkonzept: bWM architekten und Partner, www.bwm.at

Innenarchitektur: Dipl.-ing. Michael ManzenreiterWärmeverbundsystem: Sto Ges.m.b.H., www.sto.atVerarbeitung Glasmosaike: Dasch bauunternehmen,

www.dasch.at

Einblicks. Unser Ziel ist es, einem Hotelzimmer das Thema Fenster wiederzugeben, jene Schnittstelle zwischen außen und innen, die bei den Hotels im Laufe der Zeit immer mehr zu einem funktionalen Pflichterfül-ler degradiert wurde, dem Blick in oder über die Stadt wieder einen würdigen Rahmen zu ge-ben, die Stadt in das Zimmer zu holen, sodass der Ausblick für den Gast zu einem besonderen Genuss wird. Ähnliches gilt un-

serer Meinung nach auch für Entrée und Erdgeschoß zone, die umgekehrt für den Stadtraum und die Wiener durch offenheit, Einblick und Angebot eine attraktive Situation bieten müssen.“ So gibt das großzügig verglaste Erdgeschoß den Blick auf das Entrée und den darunterliegenden Gäste-raum frei, wodurch der urbane und einladende Charakter des Hauses noch verstärkt wird.

augeN-ScheINMit acht Etagen inklusive Dachgeschoß umfasst das Hotel Topazz deutlich mehr Stockwerke als die Gründerzeitbauten der unmittelbaren Umgebung. Die Fassadenplanung mit den versetzt angeordneten Fenstern, die spielerisch und mit gelassener Leichtigkeit die Einheitlichkeit der historisch geprägten Umgebung auflockern, ist eine bemerkenswerte gestalterische Lösung, um den Geschoßunterschied zu den Nachbargebäuden zu verundeutlichen. Die oberfläche wirkt dadurch luftiger und fügt sich trotz höherer Dichte gut in das historische städtische Ensemble ein. Begleitet werden die Ausgucke von einer ungewöhnlich dunklen verkleidung aus Glasmosaik. Eine technische Herausforderung, galt es doch seitens des Auftraggebers, ein System für eine dunkle Fassade zu finden, das nicht hinterlüftet werden muss. Der österreichische Anbieter Sto entwickelte ein Wärmeverbund-system mit harter oberfläche: Die dunklen quadratischen 48-Millimeter-Glasmosaiksteine mit einer Aufhellung in Richtung Grau wurden an ein bereits erprobtes System mit weißen Steinen angenähert. Ein verfahren, das Sto während der Errichtung des Hotels zertifizieren ließ. Die Glasmo-saike sind auf den Platten mit 30 Zentimetern im Quadrat aufgebracht, die dazwischen verfugt sind. Mit der außer-gewöhnlichen Farbwahl der Fassade in Dunkelbraun wird die Homogenität des Gesamtbildes ebenfalls betont: Die

bei Tage dunklen Fenster werden darin eingeschlossen und bilden nicht, wie sonst bei hellen Fassaden üblich, einen Kontrast dazu.

augeN-zwINKerNZusammengefasst unterwirft sich der Fassadenentwurf der eindeutigen vorgabe, die Idee des homogenen objekts durch Materialwahl und Gestaltungselemente zu unterstützen. „Beim Hotel Topazz haben wir versucht, eine der kleinsten und letzten Baulücken der Wiener Innenstadt durch ein Gebäude besonderen Aussehens aufzuwerten, mit seinen als Sitznischen nutzbaren Fenstern und der dunklen Mosaikfas-sade zu einem neuen ‚Merkpunkt‘ in der Stadt zu machen“, erläutern die Architekten ihren gestalterischen Ansatz. „Wichtig war uns dabei, dass die bei einem Neubau naturge-mäß deutlich geringere Geschoßhöhe zwischen den groß-zügig angelegten Gründerzeitbauten in der Nachbarschaft nicht störend und kleinlich wirkt. Eine uns selbst gestellte Anforderung, die wir durch die stark versetzten ovalen Fen-sterelemente gelöst haben.“ Kurzum: Der Baukörper mit sei-ner signifikanten Hülle tritt durch seine kontrapunktische Wirkung mit dem Kontinuum des historischen Stadtbildes der Wiener Innenstadt in einen belebenden Dialog.

Dialog zwischen drinnen und draußen – die gemütlichen Sitznischen bieten dem Gast mehr als nur einen blick hinaus auf die Stadt.

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026 | Baumschlager Eberle Architekten

Das neue Krankenhaus befindet sich auf einem Areal, das sich durch seine Größe, verkehrstechnische Anbin-

dung und vor allem durch seine Nachbarschaft zum ausge-dehnten Kennedy-Wald für einen Neubau bestens eignete. Im Gesundheitszentrum werden nach seiner endgültigen Fertigstellung vier existierende, allgemeine Krankenhäuser aus Kortrijk zusammengelegt.

Der Bau der Anlage wurde in zwei Bauphasen unterteilt. Die erste Phase ist bereits abgeschlossen und umfasst etwa ein Drittel des endgültigen Komplexes mit einer Größe von rund 38.000 Quadratmetern und 381 Betten. Im fertigen Zustand wird das Krankenhaus bei einer Fläche von etwa 115.000 Quadratmetern 1.050 Betten Platz bieten. Bislang wurden die Gebäudeflügel rund um den Eingangsbereich und zwei Flanken des zentralen Gebäudeblocks A mit seinen technischen Funktionen realisiert. In der zweiten Ausbau-

phase kommen dann drei weitere Höfe (Blöcke B, D und E) hinzu. vom nordöstlich des vorplatzes gelegenen Block C wurden vorläufig nur zwei L-förmige Flügel gebaut.

Im blocK gebaut Die Architekten entschieden sich für ein Konzept von fünf aneinandergekoppelten Baublöcken (A, B, C, D und E), die sich durch großzügige und begrünte Innenhöfe auszeichnen werden. Die Umsetzung einer Hoftypologie erlaubt es, das Bauvolumen auf einen menschlichen Maßstab zu redu-zieren und in die Landschaft zu integrieren. Die bewusste Wahl von nur drei Geschoßen (3 oG + 1 UG) wurde deshalb gewählt, um den Baumbestand gegenüber dem Gebäudevo-lumen hervorzuheben. Die Komposition aus mehreren Höfen mit dem zentralen, medizinischen Block A in der Mitte macht kurze und direkte verbindungen möglich, fördert

VorhaNg auS SteINDer bau des Krankenhauses aZ Groeninge im belgischen Kortrijk ging 1999 aus einem Wettbewerb hervor, an dem baumschlager eberle (be) zusammen mit FDa architecten & ingenieurs – heute Osar architects aus antwerpen – teilnahmen. Für die architekten sollte das Klinikum von anfang an selbst durch seine architektur, durch die Verwendung geeigneter Materialien und den adäquaten Umgang mit der notwendigen Technik auch zu einem Teil der Heilung werden.

TExT MiCHael KOlleR FoToS WeRNeR HUTHMaCHeR

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SKIN Nov.12 | 027 bauen

die Überschaubarkeit des Komplexes und lässt ihn infor-mell und ohne repräsentativen Anspruch erscheinen. Die Blocktypologie erlaubt es zudem, umfangreiche Funktionen unterzubringen und Patientenzimmer ideal zu belichten. Sie nimmt letztlich dem Komplex auch seine Masse und verleiht ihm einen städtebaulichen Charakter. Das Untergeschoß – im Endausbau die Infrastrukturstraße zur Anlieferung und Abfuhr von Gütern und Abfällen – ragt durch das leichte Ge-fälle des Terrains an einer Seite leicht aus der Erde.

Auch für die Landschaftsgestaltung zeichnet BE verant-wortlich. Für die Gestaltung der Höfe mit jeweils spezi-fischem Charakter und individueller Gestaltung wurden zwei Künstler ausgewählt. Das zentrale Element wird die Begrünung sein. Auch die kleineren, über verschiedene Stellen verteilten Lichthöfe mit ihren spannungsreichen Raumabfolgen der Gänge bilden nicht nur funktionelle,

sondern auch architektonisch interessante Elemente. Wäh-rend der Nacht werden sie verschiedenfarbig erleuchtet und differenzierte Stimmungen erzeugt. Durch den Einbau groß dimensionierter Fenster entstehen Durchblicke zu den anderen Geschoßen. An den Eckpunkten, wo die anderen Blöcke andocken, sind die Lichthöfe auch vertikale verbin-dungspunkte.

FuNKtIoNell gebaut Flexibilität und Nutzungsneutralität waren zentrale The-men des Entwurfs. Alle technischen Einheiten wie Intensiv-station, operationssäale, Kreissäale, Labors oder Pathologie, die aufwändige technische Installationen erfordern, sind im Block A konzentriert.

Die Räume der vier anschließenden Blöcke sind für eine größtmögliche Flexibilität und die alltägliche versorgung

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028 | Baumschlager Eberle Architekten

der Patienten ausgelegt. Hier befinden sich unter anderem Dermatologie, Abteilung für plastische Chirurgie, die Gy-näkologie oder die HNo-Abteilung. Im Bedarfsfall können diese Stationen vergrößert oder verkleinert werden.

Auch vertikal gibt es eine funktionelle Trennung: Im Erd-geschoß sind die ambulanten Abteilungen untergebracht, im ersten und zweiten obergeschoß die dazugehörigen statio-nären Einheiten mit den Patientenzimmern.

lamelleN auS betoNWie ein steinerner vorhang umhüllt die homogene Fas-sadenstruktur die Blöcke, sie besteht aus vorfabrizierten Betonelementen, die drei Hauptfunktionen erfüllen:• Sie ist selbsttragend und bildet mit dem Kern die Tragstruktur des Gebäudes. Die Decken sind von der Fas-sade zu den Stützen in der Mittelzone gespannt und wie-derum zur Fassade der gegenüberliegenden Gebäudeseite. Diese Konstruktion erlaubt völlig stützenfreie Räume und eine maximale Flexibilität in der Einteilung der Räumlich-keiten. In der Mittelzone sind alle die Abteilungen bedie-nenden (technischen) Funktionen untergebracht, wodurch

die Wände nicht verändert werden müssen. Alle technischen Installationen und Leitungsführungen sind im abgehängten Plafond der Gänge untergebracht, womit gleichzeitig An-schlüsse zu den Zimmern und zur Mitt elzone ermöglicht werden. Die Bereiche zwischen der Mittelzone und der Fas-sade bleiben dadurch frei einteilbar und ermöglichen eine Langzeitnutzung des Gebäudes.• Die Betonlamellen funktionieren als Sonnenschutz. Ihre Stellung verändert sich je nach der orientierung der Fassa-de. Durch die Proportionen dieser „Stützen“ erhält die Fas-sade eine optische Tiefe. Die so entstehende Selbstverschat-tung macht keinen zusätzlichen Sonnenschutz notwendig.• Die Lamellen integrieren die Regenwasserabfuhr. Die von Geschoß zu Geschoß um 90 Zentimeter versetzten Scheiben erlauben eine Entwässerung der horizontalen Fertigteile in das jeweils darunterliegende Geschoß. Durch dieses System entsteht an der Fassade keine verschmutzung.

Im Erdgeschoß des zweistöckigen Eingangsbereichs ist die eigentliche, gebäudeabschließende Glasfassade um einige Meter in die Tiefe zurückversetzt, wodurch ein wet-tergeschützter vorbereich entsteht. Nach der Fertigstellung

Die vorfabrizierten betonelemente sind Tragestruktur sowie Sonnenschutz und dienen außerdem der Regewasserabfuhr.

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SKIN Nov.12 | 029 bauen

Meine Ansicht: Sto-Fassadendämmsysteme bieten eine Vielfalt an traumhaften Oberflächen.www.sto.at/fassade

des gesamten Komplexes wird es im Erdgeschoß an mehreren Stellen des Gebäudes Arkaden geben.

eINe beSoNdere atmoSphäreAuch die Innenraumgestaltung wird von BE und osar architects ausgeführt. Die Metapher des Wohnzimmers als ort, an dem sich jeder wohlfühlt, wurde zum Leitmotiv des Entwurfs, die Last der Krankheit soll durch den Komfort der Räumlichkeiten gemildert werden.

Laut Christian Tabernigg, geschäfts-leitender Gesellschafter im Büro BE-vaduz, sind zwei Parameter zur Schaf-fung dieser Wohnzimmeratmosphäre entscheidend: zum einen die verwen-dung von wenigen, meist bekannten Materialien wie Holz und Stein, zum anderen das Wegarbeiten vieler tech-

nischer und für das gute Funktionieren eines Krankenhaus essenzieller Instal-lationen.

Rund um den Block A befindet sich die öffentlich zugängliche Haupter-schließung. Um diese Bereiche klar zu visualisieren kam hier Naturstein als Bodenbelag zum Einsatz. In Patienten- und Untersuchungszimmern der Ta-geskliniken wurden Holzböden verlegt, was wiederum vertrauen und Wohlbe-hagen (häuslichen Umgebung) erzeugen soll. Die Gänge bei den Krankenzim-mern wurden mit Holz verschalt.

Diese vielzahl gut durchdachter und ausgearbeiteter Elemente wie Materi-alienverwendung, organisation, Einbe-ziehung von Natur oder die Fassaden-gestaltung lassen das Krankenhaus zu einem ort der Ruhe und Gelassenheit werden.

AZ GRoEnInGEKortrijk

Bauherr: aZ Groeninge vzw, KortrijkPlanung: baumschlager eberle, Vaduz und TV osar be, antwerpenProjektleitung: Christian Tabernigg (be), Hilde Vermolen (osar), louis la-

teur (be), bert Van boxelaere (osar)Statik: ingenieursbureau Jan Van aelst bvba, antwerpenHaustechnik: Sorane Sia, lausanne und lenum aG, Vaduz; ingenium nv,

bruggeFassadenfertigteile: Prefadim belgium NV, DeerlijkGrundstücksfläche: 144.000 m²Bebaute Fläche BT 1: 31.460 m²Bruttogeschoßfläche BT 1: 38.054 m²nutzfläche: 34.053 m²Planungsdauer: 2005–2010

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030 | Judith Benzer mit Geiger + Walser AG

SIlhouetteNzauberein Material und viele Gesichter: architektin Judith benzer zeigt, wie man mit lärchenholz Sommer wie Winter perfekt begegnen kann.

TExT baRbaRa JaHN FoToS MaRTiN WeiSS

Im südburgenländischen Deutsch Tschantschendorf gehen die Uhren ein wenig anders. Beschaulichkeit und Ur-

sprünglichkeit sind hier zu Hause, zwei wesentliche Para-meter, die die junge Architektin Judith Benzer in einem ihrer jüngsten Projekte einzubinden und umzusetzen wusste. Sie entwarf ein kompaktes Sommerhaus aus Holz, dessen scharfkantige Silhouette sich gleichzeitig harmonisch in die Landschaft einfügt und sich doch wiederum davon stark abhebt. Das gesamte Erscheinungsbild wirkt beim Hinsehen wie die klassische Interpretation einer Strichzeichnung, ein Gebäude wie der Inbegriff minimalistischer Reduktion, bei näherer Betrachtung jedoch treten die vielen kleinen und klugen Details zutage, die dem Haus zu seinem besonderen Reiz verhelfen. Die gestalterische Anlehnung an das für das Südburgenland typische Kellerstöckel ist dabei nicht zu übersehen.

wINterSchlaFDie Außenhaut des Hauses, das in erster Linie als Sommer-haus genutzt, aber auch später um einen Weinkeller mit ei-gener Produktion erweitert werden soll, wurde vollkommen homogen ausgeführt, sprich Dach und Fassade sind sozu-sagen aus einem Guss. Form und Farbe verleihen dabei dem

Projekt eine außergewöhnliche Leichtigkeit. Während das Kellergeschoß, das bereits für Weinlagerung und Produktion vorbereitet ist, in Stahlbeton-Massivbauweise ausgeführt wurde, so sind Erdgeschoß und obergeschoß – die reinen Wohnzwecken dienen – als reiner Holzbau errichtet. Dabei wurden neben den Kreuzlagenholzelementen in Wohnsicht-qualität, die sowohl eine statische als auch eine gestaltende Funktion übernehmen, auch Sichtbeton und Stahl einge-setzt, die allesamt bewusst roh belassen wurden. Darüber stülpt sich nun eine robuste Hülle aus gehobeltem, unbe-handeltem Lärchenrost, die auch den rauen Bedingungen des Winters trotzt, in dem das Haus unbewohnt bleibt. Um das Gebäude wirklich winterfest zu machen, kann man die Klapp- und Faltläden an der Fassade, die in geschlossenem Zustand bündig mit der Fassade und ebenfalls mit Rhom-benschalung belegt sind, mit der Hülle verschmelzen lassen, fest und dicht abschließen.

SommerFrIScheIn der warmen Jahreshälfte wird alles wieder herausge-klappt: Die horizontalen Fensterläden und der Eingang werden hochgehievt und bilden gleichzeitig ein elegantes verschattungselement für die vorgelagerte Terrasse, die

Von Kopf bis Fuß aus lärchenholz – das Sommerhaus im Südburgenland zeichnet mit seiner markanten Silhouette den archetypus eines Hauses nach.

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SKIN Nov.12 | 031 bauen

SoMMERHAUSDeutsch Tschantendorf, burgenland

Architektur und Planung: Di Judith benzer mit Geiger + Walser aG;

www.judithbenzer.comAusführender Holzbaubetrieb: Zimmerei berchtel GmbHFassade: Rhombusschalung lärcheWärmedämmung: SteinwolleFenster: Holz-/alu FensterEindeckung Dach: Rhombusschalung lärchePlanungsbeginn: Jänner 2010Baubeginn: September 2010Fertigstellung: august 2011

ebenfalls aus Lärchenrost formuliert wurde. Auf der anderen Seite treten die Fensterläden – diesmal in verti-kaler Richtung – elegant zur Seite, um die Aussicht in eine Landschaft voller Horizonte freizumachen. Die mit dem speziellen Klappmechanismus versehenen Gebäudeelemente wirken auch als Schutzmaßnahme vor sommerlicher Über-wärmung, indem die Hülle komplett verschließbar ist. In geschlossenem Zustand kommt insbesondere die Reduktion auf ein einziges Material zur Geltung, das von seiner natür-

lichen Beschaffenheit geprägt ist und die Form des Projekts als Archetypus des Wohnhauses einmal mehr unterstreicht. Lediglich die scharfen Kanten der Kubatur werden durch Eckbleche aus Kupfer ausgebildet, die sich jedoch farblich komplett dem Rest der Gebäudehaut unterordnen. Das Som-merhaus im Burgenland von Judith Benzer wurde mit dem Burgenländischen Holzbaupreis 2012 ausgezeichnet.

Offen, geschlossen – mit einem raffinierten lamellenraster werden Fassadenteile zu Sonnenschutzelementen.

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032 | Kengo Kuma & Associates

eINe art StadtwachStum„eines Tages werden wir unsere Häuser nicht mehr bauen, sondern wir lassen sie wachsen“, meinte einmal die zehnjährige Yinegei Zhu aus Schanghai in einer Fernsehdokumentation. Sieht so aus, als hätte Kengo Kuma ihr diesen Wunsch erfüllt.

TExT baRbaRa JaHN FoToS KeNGO KUMa & aSSOCiaTeS

Wenn man nach Werken des japanischen Architekten Kengo Kuma Ausschau hält, dann muss man immer

für eine Überraschung gewappnet sein. Niemand schafft es so wie er, Gebäude derartig in Szene zu setzen, dass einem erstmal der Mund offen bleibt. Und dabei bedient er sich nicht stets des gleichen vokabulars, sondern ganz im Ge-genteil: Er erfindet – wie es scheint – die Architektur jeden Tag neu. Er durchbricht jeweils Form und Inhalt mit inte-ressanten, architektonischen verkleidungen, lässt Pflanzen aus Fassaden wachsen, umhüllt bestehende Gebäude mit gemusterten Leuchtelementen oder verwandelt Kaffeebars in eine Skulptur. Mit einem Projekt hat er es nun neuerlich ge-schafft, als verwandlungskünstler von sich reden zu machen.

archIteKtur, dIe blühtIn der japanischen Stadt odawara, die der Präfektur Kana-gawa zugeordnet ist, entwarf Kengo Kuma in der Nähe eines

Bahnhofs für einen privaten Bauherrn ein neues Wohn- und Geschäftshaus. Dieses beherbergt eine Klinik und eine Apotheke, in den oberen Stockwerken Büroflächen einer Berufsschule sowie eine Wohnung im obersten Geschoß mit Innenhof und Zugang zur Dachterrasse. Das Gebäude wurde auf den Namen „Green Cast“ getauft. Zu Recht, wie man gleich bei näherer Betrachtung sofort erkennen kann. Denn aus der Fassade, die aus einer kleinteiligen schwarz-weiß wirkenden Rasterung besteht, gucken winzige zarte Pflänzchen heraus, die eines Tages die Fassade in eine grüne vertikale Landschaft verwandeln werden. Kuma schlägt damit in die Kerbe eines Trends, bei dem sich die Natur das von der Stadt gestohlene Territorium wieder zurückero-bert. Und dabei ist das Rezept dazu ungeahnt einfach. Das Gebäude selbst besteht aus einer klassischen Lochfassade mit zurückgesetzten Fenstern aus Aluminium und Stahl sowie aus schwarz eingefärbten Faserzementpaneelen. So

aluminium trifft Natur: aus der Fassade des Wohn- und Geschäftsgebäudes in Odawara ranken sich kleine Pflänzchen aus einem präzis geschnittenen Platten-Puzzle.

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SKIN Nov.12 | 033 bauen

WoHn- UnD GESCHäFTSHAUS Odawara, Japan

Architekt: Kengo Kuma & associates, www.kkaa.co.jp

Tragwerk: Makino Structural DesignGebäudeausstattung: P. T. Morimura and associatesBauunternehmer: Takenaka CorporationBepflanzung: SugikoDruckguss-Aluminium: Sanwa TajimaFertigstellung: 2011

weit nichts Spektakuläres. Auf der Eingangsseite an der Straße jedoch verwandelt sich die Fassade in ein derzeit noch vorsichtig grünendes Gebilde aus weißen Aluminium-Druckguss-Elementen, die einerseits als verkleidungspaneel oder als Pflanzenbehältnis ausgebildet sind. Aufgrund der unregelmäßigen Perforierung der Aluminiummodule blitzt die dahinterliegende schwarze eigentliche Fassade hervor und erzeugt den Eindruck einer kunstvollen Marmorierung, die wie aus gewichtigen Granitplatten bestehend anmutet. Dadurch entfällt der metallische Effekt zugunsten jenes von ausgewaschenen Steinplatten, ganz bewusst erzeugt durch brüchigen Styrolschaum, der in die Gussformen gelegt wurde. Insgesamt ergibt das eine lebendige und plastische oberfläche.

grüNe geheImNISSeDie der schwarzen Lochfassade vorgelagerte zweite Fas-sade bildet das neue Zuhause für exotische Pflanzen wie Schmucklilien, Japanischen Schlangenbart oder Lilientrau-be. Sie alle sind in den mit den Paneelen alternierenden und unregelmäßig angeordneten Pflanzenbehältern unterge-bracht. Diese bestehen aus Polypropylen und sind in Kasset-ten aus Druckgussaluminium eingehängt. Die Pflanzen sind in ein Substrat gesetzt und wachsen so nach außen, dass ihre Behälter nicht sichtbar sind. Das Bewässerungssystem für die Pflanzen sowie die Belüftung und der Abfluss sind hinter den Paneelen installiert. Dafür wurden entspre-chende Fallleitungen zwischen den beiden Fassadenebenen angeordnet, wobei darauf geachtet wurde, dass diese stets unsichtbar bleiben. Die Rohre bringen Regenwasser zu den Pflanzen und halten so die ganze Struktur lebendig. Mit die-sem ausgeklügelten System wird die Bewirtschaftung der

grünen Fassade vereinfacht, und die verschiedenen Struk-turen und Texturen der Paneele und Pflanzen geben der Hausfassade einen lebendigen Charakter und verändern sie ständig. Dadurch, dass einige Paneele vertikal oder horizon-tal gekippt sind und die Unterkonstruktion dabei so weit zurückgesetzt ist, dass nur die filigranen Schmalseiten der Paneele erkennbar sind, entsteht ein beinahe reliefartiger, vielfältiger und höchst beeindruckender Anblick.

durch dIe blumeKengo Kuma hält sich penibel an die Spielregeln der archi-tektonischen Moderne. Sein Gebäude ist kompakt, Teil der Umgebung und in Wirklichkeit vollkommen unprätentiös. Aber er vermittelt seine Botschaften hier im wahrsten Sinne des Wortes „durch die Blume“. Die Fassade von „Green Cast“ erinnert an eine Fläche, die langsam zur Natur zurück über-geht und sich dadurch von seiner Umgebung schließlich mehr und mehr abheben wird. Es zeigt aber auch, dass es Kengo Kuma ein großes Bedürfnis ist, Architektur und Natur miteinander zu verbinden. Diese vision ist bereits Realität geworden.

Die natürliche Unregelmäßigkeit und die Struktur der Paneele erzeugen eine erfrischende lebendigkeit, sowohl außen als auch innen.

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034 | Lens°Ass

eINe tIerISch gute FIgurMitte Mai wurden im Wiener Rathaus fünf internationale architekten mit dem Wienerberger brick award geehrt. in der Kategorie „einfamilienhaus“ machte der belgische architekt bart lens mit dem Umbau des so genannten Kaninchenbaus eine tierisch gute Figur.

TExT DOMiNiqUe PlaTZ FoToS PHiliPPe VaN GelOOVeN

Welche Strategie gilt es zu entwickeln, um ein sehr baufälliges Gebäude wieder nutzbar zu machen, ohne es nostalgisch zu rekonstruieren?

Die Antwort auf diese Frage fand Bart Lens – Wie könnte es auch anders sein? – in der Geschichte des Gehöfts. Das halb verfallene Bauernhaus war nämlich bereits 1945 auf eine für die Region untypische Art und Weise sa-niert worden. Es erhielt seinerzeit einen Dachtypus, der so gar nicht mit den umgebenden Landwirtschaftsbauten korrespondierte. Bart Lens plante da-her nun, das Dach schräg abzuschneiden, die Eingangstür zu entfernen und die entstandenen Öffnungen zu schließen. Ein breites Fenster in der Seiten-fassade bietet nun eine weite Aussicht auf den Garten des Wohnhauses mit angeschlossener Tierarztpraxis, dem nicht nur wegen seiner Gewerbefunk-tion der Name „Kaninchenbau“ verpasst wurde. Es galt nämlich – neben der Neuordnung von Arbeits- und Wohnfunktionen – die fünf Bauvolumina auf eine behutsame Weise miteinander zu verbinden. Dafür wählte der Planer einen trichterförmigen Anbau als Zwischenraum zweier Bauten – ein verbin-dungsgang ähnlich jenen in einem Kaninchenbau eben.

Ziegel als verbindendes element zwischen innen- und aussenraum.

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SKIN Nov.12 | 035 bauen

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Architektur ist international. Wir auch. Als Marktführer für Glas-Faltwände bietet Solarlux weltweit innovative Öffnungskonzepte und maßge schneiderte Lösungen für anspruchsvolle Architektur. Realisieren Sie mit unseren Verglasungen großflächige Öffnungen und transparente Räume – energieeffizient, hochwertig in Technik und Material sowie mehrfach ausgezeichnet im Design.

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Das Spannende daran: Der Anbau beinhaltet einerseits die Eingänge beider, der privaten und der ge-werblichen Nutzung und verbindet andererseits Boden, Wand und Decke mit einem einzigen Material, dem roten Pflasterklinker von Wienerber-ger. Aber der Ziegel verbindet nicht nur Boden und Fassade, Innen und Außen, er löst auch die eingangs gestellte Fragestellung, wie Bart Lens ausführt: „Ziegel werden hier nicht bloß als Baumaterial genutzt, sondern als Konzept, um Existierendes zu stärken. Der Ziegel ist das bindende Element zwischen vergangenheit und Gegenwart.“ Und auch den Preisrichtern sprang vor allem die Umsetzung des Zwi-schenraums ins Auge: „Es ist wirklich inspirierend, wenn man im Bereich der Tierarztpraxis steht, durch diesen neu geschaffenen Durchgang schaut und nicht sehen kann, was auf der anderen Seite passiert, sodass man sich vom Licht führen lassen muss,“ befand Jury-Mitglied Plamen Bratkov.

EInFAMILIEnHAUS MIT TIERARZTPRAxIS „KAnInCHEnBAU“Gaasbeck

Bauherr: privatArchitektur: lens°ass, bart lens, Hasseltnettogeschoßfläche: 472 m²Fertigstellung: 2010

Der ehemalige Heuschober wird zum zentralem Raum der neuen Wohnung.

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036 | bof Architekten

INdISche VISIteNKarte IN der aNtarKtISDer unwirtliche Südpol ist internationaler Forschungsstandort für Meteorologie, Klimatologie und Ozeanologie oder astrophysik. Heuer nahm die indische Station „New indian Research Station bha-rati“ ihre arbeit auf. Für das futuristisch anmutende Forschungsgebäude kommen unter anderem hochwärmegedämmte aluminiumkonstruktionen und brandschutzfenster von Wicona zum einsatz. Geplant wurde sie voniMS ingenieurgesellschaft mbH und bof architekten aus Hamburg.

plaNerISche herauSForderuNgAuf ihrer Homepage schreiben die Architekten Bert Bü-cking, Patrick ostrop und ole Flemming: „Die Grundmotive unserer Suche nach einer guten Architektur und nach neuen Arbeitsfeldern sind Neugier und eine naive Unerschrocken-heit. Das führt uns zu Wettbewerbsteilnahmen auch im ent-fernten Ausland oder etwa zum Entwurf für eine indische Polarstation in der Antarktis.“ Die Planung basiert auf drei grundlegenden Aspekten: Redundanz, Nachhaltigkeit und Mobilität. Während des antarktischen Winters ist die Sta-tion neun Monate von der Außenwelt abgeschnitten. So ist auch der Energieverbrauch in der Antarktis ein ökologisch und ökonomisch bedeutender Aspekt. Der ausschließliche Einsatz erneuerbarer Energien wie Wind ist aus Gründen der Redundanz nicht möglich; Windenergie wird additiv genutzt. Aufgrund der im arktischen Winter andauernden Dunkelheit fällt Solarenergie aus. Und da laut „Antartic Treaty“ (eine Art internationaler verhaltenskodex) Forscher und Bewohner der Antarktis im Fall der Aufgabe ihrer jeweiligen Station den kompletten Rückbau gewährleisten müssen, entschied man sich für eine modulare Bauweise, die eine Demontage ohne großen Aufwand ermöglicht.

eINFachheIt VerSuS hIghtechviele Montagetätigkeiten wurden zuvor von Partnerunter-nehmen durchgeführt. Der hohe vorfertigungsgrad vieler Bauteile – vor allem auch der Fassade – erleichterte die komplizierte Logistik des Bauvorhabens. Hier liegt auch ein Stück des Gestaltungsprinzips der „Bharati“ begründet. „Um die Bestandteile der Station in die Antarktis zu bringen, ist man auf den Schiffstransport angewiesen. Dieser wiede-rum erfolgt mit Seecontainern. So lag es nahe, modulare Systeme auf die Abmessungen von Schiffscontainern hin zu optimieren. Die Module sind innere Hülle, Tragwerk und Transportkiste in einem“, meint Bücking. Entstanden ist ein „Gebäudekern“ aus versetzt gestapelten und technisch modifizierten Containern, umgeben von einer Stahlunter-konstruktion und einer darauf applizierten Paneelfassade als Gebäudehülle. Die Stahlunterkonstruktion entspricht der Standardlänge der Stahl-Sandwichpaneele von zwei Containerachsen (4,90 Meter). Enorme Windlasten verbieten größere Spannweiten. Es entstand ein zweischaliger Aufbau mit einem Luftraum zwischen der Paneel-Außenhülle und den Containerwänden, der für versorgungsleitungen, als Zugang für Wartungsarbeiten und als Fluchtweg dient.

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SKIN Nov.12 | 037 innovation

traNSpareNz Für tageSlIcht Eine echte Herausforderung stellten die ungewöhnlich großen Glasfronten für die Nord- und Südfassade (insge-samt rund 90 m²) der Polarstation dar. Deren Glasanteil beträgt etwa fünf Prozent, ein für diese Umgebung hoher Wert. Windgeschwindigkeiten von 270 km/h, Winterstürme mit riesigen Schneemengen und Temperaturen von –40 °C und darunter schaffen thermische und mechanische Bela-stungen höchsten Ausmaßes für die Gebäudehülle.

Der Glasfassadenteil des Komplexes besteht aus einer modifizierten Pfosten-Riegel-Konstruktion und dreifach iso-lierten Glaselementen mit einer Neigung von 15 Grad an der Nord- und Südseite. Die Basis hierfür bilden die Wicona-Systeme Wictec 50 und Wicline 75 evo, beide jeweils in der HI-(High insulated)-version. Mit diesem Aufbau wurde der exzellente Ucw-Wert von 0,8 W/(m²K) erzielt. Als technische Besonderheit sind die Aluminiumrahmen mit elektrischen Heizdrähten ausgestattet, um das Bauteil zu erwärmen und Tauwasser zu verhindern. Der gesamte Zwischenraum ist außerdem mit Temperatur- und Feuchtigkeitsfühlern verse-hen, die bei Erreichen des Grenzwertes ein Signal geben. In diesem Fall wird dann die gesamte Luft mechanisch ge-

wechselt. Bei Container-Fenstern und -türen sowie Zugän-gen zu den Aufenthaltsbereichen kamen Brandschutztüren (T-30) und Brandschutzfenster (F-30) mit Drehflügeln zum Einsatz. Auch in diesem Fall bilden die Wicona-Systeme Wicline 75 und Wicstyle 77 – beide in der version FP (Fire Protected) – die Basis der Konstruktion.

134 Container und die Stahlkonstruktion bilden das Hauptsystem, auf das die Paneel-Fassade montiert wurde. Am 23. Februar 2012 war das letzte Fassadenteil verbaut. Ein Team von 15 indischen Forschern nahm die Station im April 2012 in Betrieb.

Für die Architekten steckt aber mehr hinter diesem Projekt, wie Bert Bücking formuliert: „Die ästhetische Dimension der indischen Polarstation geht weit über die eines reinen Funktionsgebäudes hinaus. Das Gebäude ist, wenn man so will, Indiens visitenkarte in der Antarktis. Die funktionalen Zwänge wie Windlast und Snowdrift ermög-lichten es uns, der Station eine vergleichsweise expressive Form zu geben, die eben diesen Zwängen Rechnung trug. Ein weiterer Aspekt über die reine Funktion hinaus war in dem Anspruch begründet, den Nutzern der Station ein Umfeld mit größtmöglichem Komfort zu schaffen.“

Hohen Windgeschwindig-keiten, Winterstürmen, riesigen Schneemengen muss die Hülle in dieser

unwirtlichen Region stand-halten, dennoch entschied man sich, nicht zuletzt zur

Gewährleistung der auf-enthaltsqualität, für einen

relativ hohen Glasanteil. Fotos: Wicona

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038 | Baumschlager Hutter ZT GmbH | Fassadensysteme

baueN IN extremlageam Pitztaler Gletscher auf 3.440 Metern Höhe wurde erst kürzlich Österreichs höchste Seilbahn eröffnet. Für den entwurf dieses spektakulären bauwerks zeichnen die Vorarlberger architekten baumschlager Hutter Partners verantwortlich. Mit höchster Präzision wurden die schwungvollen Metallhüllen der berg- und Talstation von Frener & Reifer aus Südtirol termingerecht umgesetzt.

Auf der Felsspitze des Brunnenkogels auf 3.440 Metern See-höhe entstand mit der Bergstation der neuen Wildspitzbahn Tirols höchstes Bauwerk. Die Station ist eine technische Meisterleistung von Entwurf und Konstruktion der Außen-haut sowie des Bauablaufs. In nur fünf Monaten wurde im Sommer 2012 eine Stahlkonstruktion mit fließend anmu-tendem Blechkleid realisiert, die mit ihrer Terrasse vor der raumhoch verglasten Südfassade frei über dem Felsabsturz schwebt.

auSSergewöhNlIche FormDie extreme Höhenlage, Schnee, Wind und Kälte stellten an diesen Bauort ganz besondere Herausforderungen, die der

Entwurf mit seiner an eine Schneewehe erinnernde abge-rundeten Freiform erfüllt. Gerade deshalb erforderte diese außergewöhnliche Architektur von den Ingenieuren der Stahlkonstruktion und Dachflächen aus Aluminiumblech in-novative Überlegungen bei der Umsetzbarkeit, die weit über gewöhnliche Anforderungen hinausgingen.

Kein Teil gibt es zweimal! Hunderte unterschiedlich vor-geformte Stahl- und Metallteile mussten millimetergenau von den Spezialisten parametrisch geplant, produziert und in strategisch überlegten Abläufen in höchster Perfektion zusammengefügt werden. Eine Meisterleistung insbeson-dere der Monteure. Und dies bei jedem Wetter! Die gasge-füllten Dreifach-Isolierglasscheiben mit einem U-Wert von

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SKIN Nov.12 | 039 innovation

alpeNmuSchel

Die herrliche Bergwelt der Gailtaler Alpen stand Modell für die neue KärntenTherme in villach, für deren Planung der Grazer Architekt Titus Pernthaler verantwortlich zeichne-te – Materialien, Technologien und Know-how stammen zu einem großen Teil von Sto.

Auf mehreren Etagen spannt sich die Badewelt der KärntenTherme auf. Das ergibt viele oberflächen, die zum detailreichen Ausgestalten einladen. An den Fassaden versorgte Sto das Gebäude mit einer glänzenden Metallic-oberfläche. Darunter verbergen sich 3.000 Quadratmeter StoTherm Classic, das hohe Systemsicherheit und Lang-lebigkeit bietet. verputzt sind die Wände mit Stolit, einem organischen oberputz mit Kratzputzstruktur, der besonders widerstandsfähig gegen Algen und Pilze ist. Die extrava-gante Muschelform verlangte geneigte Flächen – hier konnte als objektbezogene Sonderanwendung eine Lösung mit

Stoventec R gefunden werden, das in der KärntenTherme mit edlen Putzoberflächen aufwartet. Das vorgehängte hin-terlüftete Dämmsystem kommt auf 300 Quadratmetern der Thermenfassade zum Einsatz. Pernthalers Design vereint Ästhetik geschickt mit Funktionalität, die laut Hersteller durch die verwendeten Materialien zusätzlich an Qualität gewinnt. Bei der Thermentechnik steuerten Experten der StoSilo- und Maschinentechnik ihr Know-how bei. Der ge-samte Charakterbau ist außerdem vollständig barrierefrei gestaltet.

STo ZEnTRALE Richtstraße 47, a-9500 VillachTel.: (0 42 42) 33 13 30Fax: (0 42 42) 343 47e-Mail: [email protected]: www.sto.at

Materialien, Technologien und Know-how stammen bei der KärntenTherme zu einem großen Teil von Sto. Fotos: Sto

ein blick auf die spektakuläre baustelle der Tiroler Wildspitzbahn in luftiger Höhe. Fotos: Frener & Reifer

WILDSPITZBAHnSt. leonhard

Bauherr: Pitztaler Gletscherbahn GmbH & Co.KGArchitekt: baumschlager Hutter ZT GmbH,

Projektleiter: Oliver baldauf

Stahlbau, Gebäudehülle und Glasfassade: arge Frener & Reifer GmbH (federführend),

bitschnau project gmbh. Frener & Reifer: u. a. 3-D-Planung, Fertigung und Montage

von zirka 4.500 m² Gebäudehülle (alumini-um) einschließlich Unterkonstruktion, ca. 1.200 m² Glasfassaden der bergstation.

Bitschnau Project: u. a. 3-D-Tragwerkskonzept und 285 Tonnen Stahltragwerk berg- und Talstation.

Bauzeit: Sommer 2012

0,5 W/m²K, von denen ein Großteil gerundet sind, mussten speziell auf den in dieser Höhe herrschenden niedrigeren Luftdruck abgestellt werden.

Alles konnte in der kurzen zur verfügung stehenden Bau-phase komplettiert werden. Bereits seit oktober befördert die Wildspitzbahn mit 61 beheizten Gondeln stündlich bis zu 2.185 Gäste in nur fünf Minuten von 2.840 m auf 3.440 m, über zwei Kilometer und 600 Höhenmeter. Die Baukosten lagen bei 20 Millionen Euro.

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len Größe von 1,2 x 3,6 Meter ist das Format frei konfekti-onierbar. Die Platten sind mit natürlichen Farbpigmenten vollständig durchgefärbt, und zehn Farben mit je drei oberflächenausprägungen bieten zahlreiche Möglichkeiten für den kreativen Umgang mit Farbe, Struktur und Form. Ihre verformbarkeit macht es möglich, fibreC-Platten ge-schmeidig über Ecken und Kanten zu führen. Die Fassaden-bekleidung fibreC ist als vorgehängte hinterlüftete Fassade konzipiert und für nahezu jede Gebäudeart einsetzbar.

öKo SKIN – düNNer betoN Im latteNFormatDie 1.800 Millimeter langen Fassadenlatten aus Glasfaser-beton sind in der Breite 147 bzw. 302 Millimeter erhältlich, leicht zu montieren und können direkt auf der Baustelle zugeschnitten und verarbeitet werden. Aufgrund des ro-busten Werkstoffs Beton müssen sie nie gestrichen oder ge-schliffen werden, um dauerhaft ihren Charakter zu erhalten. Öko Skin ist mit farblich angepassten Schrauben oder Nieten zu montieren. Für die 302 Millimeter breiten Betonlatten ist auch das Befestigungssystem der Stulpschalung möglich.

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040 | Beton | Edelstahl | Faserzement | Glas

VIelFältIge FaSSadeNgeStaltuNg

glaSFaSerbetoN Für dIe FaSSade

Im Frühsommer 2012 nahm die Telekom an ihrer Bonner Konzernzentrale ein Parkhaus mit 630 Stellplätzen in Be-trieb. Die Rankhilfen zur Begrünung des Gebäudes stammen vom Süßener Seil- und Hebetechnikspezialisten Carl Stahl, dessen Edelstahlseile und -netze sich weltweit beim Park-hausbau bewähren. Mit den X-Tend- und I-Sys-Systemen lassen sich diese offen und sicher gestalten.

eIN heImIScheS projeKtAuch bei der Park-&-Ride-Anlage in Graz-Fölling lieferte Carl Stahl I-Sys-Edelstahlseilkonfektionen. Das von der Grazer Bau- und Grünraumsicherungsgesellschaft gebaute und vom Architekturbüro ATP entworfene objekt ist ein zweihüftiges, zweigeschoßiges Bauwerk. Bedingung war, die Anlage im Einklang mit dem lokalen Windfeld zu errichten,

Individuelle Lösungen aus Beton ermöglichen zusätzliche Anwendungen an der Fassade. Neben den international erfolgreichen Großformatplatten fibreC bietet das österrei-chische Unternehmen Rieder nun handliche Latten aus Glas-faserbeton. Durch eine neuentwickelte Produktionstechnik können nun auch dreidimensionale Glasfaserbetonelemente gefertigt werden. Die Produktinnovation fibreC 3D ermög-licht Architekten und Bauherren den Einsatz von Freiform-elementen an Fassaden mit anspruchsvollen Geometrien.

groSSe Formate Für auSSeN uNd INNeNDie großformatigen fibreC-Fassadenplatten sind 13 Milli-meter dünn und eröffnen einen großen Spielraum für die Gestaltung individueller Fassaden. Innerhalb der maxima-

da dem Föllinger Becken eine bedeutende Rolle bei der Frischluftzufuhr von Graz zukommt. An der Seite wird die Fassade durch eine leich-te Lamellenstruktur geglie-dert, durch deren Neigung das Gebäude aus der Ferne als geschlossener Baukörper erscheint, während es aus der Nähe immer transpa-renter wird. Beschaffenheit

und Neigung der Lamellen mit ihren Abrisskanten unterstützen zudem die Luftströmung und sorgen im Sommer für Sonnenschutz. Hier übernahm Carl Stahl die Entwicklung und Fertigung der Edelstahlseil-konfektionen sowie die gesamte Montage der Seilfassade inklusive der Anbringung und Abhängung der Lamellen.

Neben Herstellung, Lieferung und Montage bietet Carl Stahl auch Entwurf, Statik und Planung. Die bauaufsicht-lichen Zulassungen der X-Tend-Systeme sowie der I-Sys-Seile erleichtern die Planung und bieten Sicherheit bei der Anwendung.

CARL STAHL GMBHTobelstraße 2, D-73079 SüßenTel.: (00 49 71 62) 40 07 21 00, Fax: (00 49 71 62) 40 07 88 21e-Mail: [email protected]: www.carlstahl-architektur.de

i-Sys-edelstahlseile von Carl Stahl (links) wählte man bei der Park-&-Ride-anlage in Graz-Fölling. X-Tend-edelstahlseilnetze (rechts) wurden bei der Deutschen Telekom aG in bonn verbaut. Fotos: Carl Stahl

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bank bTV in Mitterweg von architekt Rainer Köberl – 350 quadratmeter fibre in C elfenbein|Ferro. Foto: Rieder

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SKIN Nov.12 | 041 entwickeln

FaSSade Im umbruchHäufig sind bei älteren Häusern, insbesondere aus den 1960er- bis 1980er-Jahren, die Fenster sehr klein, der Ter-rassenzugang nicht zufriedenstellend und die energetischen Aspekte vernachlässigt. Der Weg zum Garten oder zum Hof führt nicht selten über eine zu schmale Durchgangstür oder schwergängige Schiebetür. Inzwischen hat die Bautechnik mit anderen Möglichkeiten als dem klassischen Fenster zu einer neuen Ästhetik geführt: Wohn- und Lebensbereiche sind im Wandel. Es werden immer mehr lichtdurchflutete Räume realisiert, die sich grenzenlos ins Weite erschließen lassen.

Hier sind flexible Glasfaltwände, zum Beispiel von Solar-lux, bei einer Fensterrenovierung eine gute Alternative. So werden aus zu dunklen Räumen mit keinem direkten eben-erdigen Zugang nach draußen orte mit großzügiger Weite und filigraner Eleganz. Mit dem Einbau einer eleganten

Glasfaltwand lässt sich eine strahlende Öffnung zum Gar-ten schaffen. Die maßgeschneiderten, flexiblen verglasungs-lösungen von Solarlux werden mit wenigen Handgriffen in jeder gewünschten Weite geöffnet oder geschlossen. Auf präzisen Edelstahlwagen werden die nahezu geräuschlosen und leicht gleitenden Elemente wahlweise nach rechts oder links, nach innen oder außen aufgefaltet. Glasfaltwände werten die Wohnsituation deutlich auf. Sie sind aus Alumi-nium, Holz oder dem Materialmix Holz/Aluminium erhält-lich. Mit ihren isolierten Profilen und ihrer hochwertigen verglasung erfüllen die Glasfaltwände die vorgaben der EnEv. Ferner bieten sie mit einer Drei-Punkt-verriegelungs-mechanik einen optimalen Einbruchschutz. Je nach Wunsch werden die Gläser mit Schallschutz, Sonnenschutz, Ein-bruchhemmung oder selbstreinigendem Effekt ausgestattet. Die Bodenschienen können für Barrierefreiheit ebenerdig

eingelassen werden.

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Komplett geöffnet erweitern flexible Glasfaltwände von Solarlux den Wohn- und lebensraum, lassen licht-durchflutete Räume entste-hen. Fotos: Solarlux

Fassadenaufbau einer eternit-Fassade.Fotos: eternit

geStaltuNg Im taNNeNzapFeN-prINzIpEine perfekt schützende Fassade hält Regen und Schnee, Wärme wie Kälte und sogar Lärm ab. Die Fassade, die das alles kann, ist die vorgehängte, hinterlüftete Fassade. Sie ist von Mauerwerk und Wärmedämmung durch einen belüfteten Spalt getrennt. Im Sommer hält sie so das Mauerwerk kühl, im Winter sorgt sie für optimale Dämmung und hält die Wärme im Wohnraum. Mit der wetterfesten Eternit-verkleidung lässt sich außerdem eine Lärmverminderung um bis zu 7 dB erreichen. Zusammen mit einem perfekt gedämmten Dach hilft die vorgehängte Fassade nicht nur Energie und Geld zu sparen, sie sorgt auch für ein behagliches Raumklima.

Die Wohnbehaglichkeit wird von der Raumtemperatur, der relativen Luftfeuch-tigkeit, der oberflächentemperatur der Wände und Luftbe-wegungen im Raum beeinflusst. Die richtige, thermische Sanierung eines Gebäudes mit einem Eternit-Dach und einer Eternit-Fassade sorgt für angenehmen Wohnkomfort.

Eine Eternit-Fassade funktioniert dabei nach dem so-genannten Tannenzapfenprinzip: Dieses verhindert, dass Feuchtigkeit von außen an das Mauerwerk kommt und die Dämmung erreicht. Weil auch Temperaturunterschiede aus-geglichen werden, sorgt sie winters wie sommers für ein be-

hagliches Raumklima. Das gleiche Prinzip machen sich auch wasserabweisende Stoffe (z. B. Goretex) zunutze. Eternit- Faserzementplatten bestehen aus natürlichen Rohstoffen, die zum Großteil aus der Umgebung kommen, die Produkti-on erfolgt unter größtmöglicher Schonung der Umwelt.

ETERnIT WERKE L. HATSCHEK AGeternitstraße 34, a-4840 VöcklabruckTel.: (0 76 72) 70 70, Fax:(0 76 72) 751 92e-Mail: [email protected], internet: www.eternit.at

Das Tannenzapfenprinzip verhindert, dass Feuchtig-keit von außen an das Mauerwerk kommt und die Dämmung erreicht.

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042 | Glas | Klinker | Aluminium

prägNaNte hülle

meer uNd archIteKtur erlebeN

Neben einer spannungsreichen Kubatur prägt auch das Material Klinker, für das sich die Architekten Bolles und Wilson entschieden, die Fassade der Stadtbibliothek Hel-mond. In Gestaltung und Ausstattung verbindet die Büche-rei Modernität mit dem Detailreichtum des historischen Umfelds. Das repräsentative Gesicht der Stadtbibliothek Helmond mit seinen auskragenden „ohren“ zur Straßenseite und der in den obergeschoßen abgeschrägten Kubatur als korrespondierende Geste zu den Bauten prägt sich ein.

Die Fassadengestaltung der neuen Bücherei macht von außen die Nutzungsgliederung in ihrem Inneren sichtbar: Die

Wie eine riesige Welle kragt frei geformte Fläche auf der Eingangsseite des Kilden Per-forming Arts Centre des Architekturbüros ALA Architects aus Helsinki aus. Direkt am Meer im ehemaligen Industriehafen der südnor-wegischen Stadt Kristian sand gelegen, soll der Kulturmagnet die alte Brache beleben. In Zusammenarbeit mit dem einheimischen Büro SMS Arkitekter entstand das aktuell wichtigste Kultur-Bauprojekt Norwegens.

Das Gebäude beherbergt drei Kulturinstitu-tionen: das Agder Regional Theater, das Kris-tiansand Symphony orchestra und das regio-nale opernensemble Sør. Während drei Seiten des sonst zurückhaltenden, blackboxartigen Baukörpers über schwarze Aluminiumfassaden verfügen, öffnet sich die Eingangsseite mit großer Geste auf hundert Metern Län-ge. Eine gigantische, stützenfreie Stahlkonstruktion trägt die Zuschauertribünen, deren Untersichten in einer unre-gelmäßigen Wellenform mit massiven Eichenholzbrettern verschalt wurden. Foyer und Eingang unter dem geschwun-genen Holzdach sind nur durch eine zarte Glashaut vom Außen raum getrennt. Mehr als 300 Quadratmeter Gewe-therm®-sun-Sonnenschutzgläser von Schollglas bilden einen durchlässig wirkenden Übergang zwischen Innen- und Außenraum. Ein Aufheizen oder Auskühlen der Räume über

die große Glasfläche wird durch ihre spezielle Beschichtung vermieden, die optimalen Sonnen-, Uv- und Blendschutz bietet. Darüber hinaus lässt die vorspannfähige, unemp-findliche Sonnenschutzbeschichtung etwa 62 Prozent des Lichts ins Gebäudeinnere. Die dezent strukturierte Glas-konstruktion verwandelt sich tagsüber von außen in eine Fläche, die ihre Umgebung spiegelt, ohne die Durchsicht des Glases von innen nach außen zu beeinträchtigen.

SCHoLLGLAS GMBH Schollstraße 4, D-30890 barsinghausen Tel.: (00 49 51 05) 777-0, Fax: (00 49 51 05) 777-262 25e-Mail: [email protected], internet: www.schollglas.de

Kilden Performing arts Centre, Kristiansand, Norwegen, von ala architects, Helsinki, in Zusammenarbeit mit SMS arkitekter, Kristiansand, aus Norwegen mit Gewe-therm® sun von Schollglas. Fotos: ©Hufton+Crow

Das schmale Modulformat der Klinker ohne Stoßfugen betont die horizontale ausrichtung des langgestreckten baukörpers und die Schichtung des Mauerwerks. Fotos: Hagmeister

Horizontalität der Hülle unterscheidet das beige Klinkerer-dgeschoß vom verglasten und zurückspringenden Zwischen-stock der Kinderbücherei und der dunkelbraunen bis anthra-zitfarbenen Ziegeloberfläche des obersten Bürogeschoßes.

In der äußeren Gestaltung prägt Hagemeister Klinker das Erscheinungsbild. „Der Klinker wirkt ausgesprochen gut: solide und repräsentativ aus der Entfernung; detailreich, strukturiert und haptisch aus der Nähe“, beschreibt Archi-tekt Peter L. Wilson die Wirkung des Klinkers auf die Fassa-dengestaltung. Mit zurückhaltender Haptik in dem schma-len, langgestreckten Modulformat (290 x 100 x 51 mm) fügt das traditionelle Baumaterial das Gebäude in die Umgebung des historischen Stadtzentrums von Helmond ein.

Die oberen Geschoße sind mit den rauen dunkelbraun-anthrazitfarbenen Hagemeister-Klinkern „Alt Berlin BU“ verkleidet. Das schmale Modulformat der Klinker, ohne Stoßfugen mit beigen Lagerfugen vermauert, betont die horizontale Ausrichtung des langgestreckten Baukörpers sowie die Schichtung des Mauerwerks. „Unser Wunsch war ein feinadriger Streifen in der Fassade“, erläutert Peter L. Wilson das Zusammenspiel von Klinker und Fuge.

Der Sockel ist deutlich abgesetzt mit beigen, leicht struk-turierten Hagemeister-Ziegeln „Bergheim Fo“ im Formatmix. Die abgestimmte Mischung drei verschieden hoher Klinker (51, 102 und 141 mm) mit gleichfarbiger Fuge vermittelt den Eindruck steinerner Solidität und Homogenität.

HAGEMEISTER GMBH & Co. KG Klinkerwerk, buxtrup 3, D-48301 Nottuln Tel.: +49 (25 02) 8 04-0, Fax: +49 (25 02) 79 90e-Mail: [email protected], internet: www.hagmeister.de

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SKIN Nov.12 | 043 entwickeln

SteINgrau, Farbe der alpeNDem Einfluss von Farben wird in unserer heutigen Zeit – vor allem im Wohnbereich – eine immer größere Be-deutung zugemessen: Der Mensch nimmt 80 Prozent seiner Sinneseindrücke über das Auge auf, Farben haben daher einen unglaublich großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. So wie die Natur selbst wirken sich vor allem Farben aus der Natur besonders positiv auf den Menschen aus.

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044 | Kunststoffe | Aluminium | Lichttechnisches Gewebe | Titanzink

HPl-Platten wurden speziell entwickelt für den einsatz im außen-bereich, etwa für balkonbekleidungen oder Fassadenverkleidungen. Fotos: Senova

Steuerung – zentral über ein ControlPanel oder individuell direkt über den Tip-Tronic-Fenstergriff.

heute pINK, morgeN grüNIndividuelles Design und Gestaltungsmöglichkeiten, die keine Wünsche offenlassen, sind für Planer und Archi-tekten stets von großem Interesse. Mit Senoplan, das sind HPL-Platten, die im Siebdruck mit fast jeder beliebigen Farbe bedruckt werden können, ist dies möglich. So mutie-ren Fassaden leicht zum Hingucker. HPL-Platten wurden speziell entwickelt für den Einsatz im Außenbereich, etwa für Balkonbekleidungen oder Fassadenverkleidungen. Unter großem Druck und hoher Temperatur werden Cellulose-bahnen mit hochwertigen Harzen imprägniert. Diese Hoch-drucklaminate (High Pressure Laminate, HPL) sind dadurch extrem witterungsbeständig – Sonne, Regen und Feuchte beeinträchtigen weder die oberfläche noch den Kern. Bei extremer verschmutzung oder verunreinigung kann die Platte ohne Gefahr für die Farben einfach gereinigt werden. Senoplan-Universal-Platten haben eine hochverdichtete, geschlossene und seit Jahrzehnten bewährte Melamin-harzoberfläche, die das darunterliegende Dekor dauerhaft schützt. Sie entsprechen der EN 438. Dank moderner Sieb-drucktechnik sind die Senoplan-Universal-Platten belastbar und beständig gegenüber Hitze und Feuchtigkeit. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Stärken und Abmessungen.

beStäNdIg uNd optISch aNSprecheNdBesagte Beständigkeit hat nicht nur einen nachhaltigen, son-dern auch einen optischen Wert. Farbliche Grenzen sind mit

Senoplan quasi passé. Eine vielzahl von Dekors und Farben erfüllt vor allem auch dekorative Zwecke. Senova unterstützt Planer und Architekten im Bereich Fassadenbekleidung – und bietet in der Bauphase ein optimales Service für alle be-teiligten Unternehmen. Die geprüften Produkte überzeugen einerseits mit Qualität und andererseits damit, dass so gut wie jede architektonische Idee umgesetzt werden kann.

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poSItIVe eNergIebIlaNzAb 2018 müssen in der EU neue öffentliche Gebäude ihre verbrauchsenergie überwiegend selbst herstellen, ab 2020 gilt dies auch private objekte. Für die Bauwirtschaft birgt dies große Chancen, denn es geht um Klimaschutz und um die Begrenzung der Erderwärmung.

Dieser verantwortung ist sich AluKönigStahl bewusst und bietet mit Schüco-Systemen wirksame Lösungen für energetisch autarke Gebäude. Schüco-Systeme stehen für energieeffizientes Bauen und Modernisieren mit Fen-stern, Türen, Fassaden und Solar und verbinden innovative Technik mit herausragendem Design. Zugleich senken sie den Energiebedarf für neue oder modernisierte Gebäude drastisch bis hin zu Lösungen für Gebäude mit positiver Gesamtenergiebilanz.

Die Gebäudehülle passt sich durch die flexible Layer-Technologie äußeren wie inneren Gegebenheiten best-möglich an. Zentrales Element des Konzepts sind opake Funktionselemente, die sich je nach individuellem Bedarf, Tages- oder Witterungsbedingungen vor die entsprechenden Fensteröffnungen schieben lassen. Diese mobilen Funk-tionselemente dienen der Wärmedämmung, dem Son-nenschutz und der Energiegewinnung durch Fotovoltaik. Für einen natürlichen Temperaturausgleich sorgen Phase Change Materials (PCMs) in thermoaktiven Wandabschnit-ten. Schüco-Energy³-Buildings sparen, gewinnen und vernetzen Energie, denn sie produzieren mehr Energie, als sie verbrauchen, und nutzen diese für vielfältige, autarke Funktionen im Gebäude. Das Schüco SmartNet versorgt

dank intelligenter Steuerung und Speicherung zahlreiche Gleichstromverbraucher mit sauberer Solarenergie wie etwa LED-Leuchten, Lüftung, Kühlung, Automation, IT-Systemen oder Batterien von Elektrofahrzeugen.

Schüco-Lösungen für Energy²-Buildings erreichen einen minimalen Primärenergiebedarf mit unter 40 kWh pro Qua-dratmeter und Jahr, kombinieren effektive Wärmedämmung und Sonnenschutz mit Fotovoltaik, hybrider Lüftung, so-larer Kühlung und der Automation zahlreicher Funktionen der Gebäudehülle.

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SKIN Nov.12 | 045 entwickeln

lichttechnisches Gewebe von Sefar für die Deckenkonstruk-tion in der Wallfahrtskirche Fátima. architekt: alexandros Tombazis. Fotos: eibe Sönnecken

„KaISerlIche“ auSSIcht INKludIertDas direkt an den Schlosspark Schön-brunn angrenzende und von der BAI errichtete Forum Schönbrunn ist ein multifunktionales Bürogebäude in Wien-Meidling und verfügt über eine Fläche von rund 14.000 Quadratmetern. Rheinzink, Anbieter von hochwertigen Titanzinkprodukten für den Dach- und Fassadenbereich, hat hier das Material für großflächige hinterlüftete Elemente gefertigt, die von Alu-Sommer zu 1.400 Kassetten von jeweils 2,3 Quadratme-tern weiterverarbeitet wurden. Insge-samt fügen sich die „Riesen-Kompo-nenten“ zu einer 3.000 Quadratmeter fassenden Fassade zusammen. In rund sechsmonatiger Bauzeit wurden dabei insgesamt 34 Tonnen Rheinzink für die objektprägende Fas-sadengestaltung verarbeitet.

Das „strahlende Material“, so Architekt Christian Mascha, verleihe dem gesamten Ensemble eine hochwertige optik und unterstreiche die „kaiserliche Aussicht“ zur promi-nenten Nachbarschaft. „Für uns war beim Forum Schön-brunn wichtig, dass sich das Gebäude in das historische Umfeld positiv einfügt und dass sowohl volumen als auch optik und Ästhetik der Gründerzeitstruktur folgen. Wir stellen nicht nur gestalterisch hohe Ansprüche an unsere Gebäude, unsere Häuser müssen auch den qualitätsvollen Bedürfnissen unserer Mieter und Kunden genügen. Die

IN Neuem lIchtMenschen aus aller Welt pilgern nach Fátima, einer Gemeinde etwa 130 km nördlich von Lissabon, die als wichtigster Wallfahrtsort Portugals gilt. Selbst Architekturinteressier-te haben die Igreja da Santissima Trindade, das viertgrößte katholische Gotteshaus der Welt, für sich entdeckt. Das Dach des Kirchen-raumes misst im Durchmesser rund 100 Meter und wird von zwei gewaltigen Deckenträgern gehalten. von besonderem Interesse ist die abgehängte Decke der vollkommen freitra-genden Konstruktion. Hier wurden insgesamt 18 Einzelmembranen von bis zu 600 Quadratmetern je Stück verarbeitet. Das Material: Sefar® Architecture IL-80-oP.

Moderne Kunstwerke und das helle, einladende Licht sollen den Gästen den spirituellen Zugang erleichtern. So berichten Besucher denn auch von einer ganz besonde-ren Lichtstimmung. So groß der kreisrunde Sakralbau mit einem Durchmesser von 125 Metern auch ist – das Sefar®-Architecture-IL-80-oP-Gewebe sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Kirchenraums und vermittelt dadurch eine spürbare Geborgenheit.

Die speziell auf das Material und diese außergewöhn-lichen Dimensionen abgestimmte Membran-Unterkonstruk-tion, entwickelt von Koch Membranen, ermöglichte eine ausgesprochen einfache Montage der gewaltigen Membran-

Wertigkeit des Materials, die Umweltfreundlichkeit und die Werterhaltung stehen bei uns im Mittelpunkt. Daher sind wir bei der Materialauswahl für die Fassadengestaltung gern dem vorschlag unserer Architekten Mascha & Seetha ler gefolgt und sind sowohl mit dem Material, mit der gelun-genen verarbeitung als auch mit der guten Zusammenarbeit sehr zufrieden. Die qualitätsvolle Rheinzink-optik ent-spricht unseren hohen Anforderungen an nachhaltiges Bau-en und unterstreicht den Charakter des Gebäudes“, sagte Robert Hahn, BAI-Projektentwickler.

RHEInZInK AUSTRIA GMBHindustriestraße 23, a-3130 HerzogenburgTel.: (0 27 82) 85 24 70, Fax: (0 27 82) 851 91e-Mail: [email protected], internet: www.rheinzink.at

34 Tonnen Rheinzink wurden für die objektprägende Fassadengestaltung verarbeitet. Fotos: Rheinzink

flächen und eine sehr homogene vorspannung. Im Tagesver-lauf ändern sich auch die Lichtverhältnisse in der Kirche. Die ruhige Atmosphäre des Gotteshauses indes bleibt durch die hervorragende Schallabsorptionseigenschaften des Gewebes gewahrt. Gleichzeitig waren strengste Sicherheitsvorkeh-rungen einzuhalten. Auch hier konnte das Sefar®-Architecture IL-80-oP-Gewebe überzeugen. Es ist schwer entflammbar nach DIN 4102, Brandklasse B1, und kann aufgrund seines geringen Eigengewichts selbst so enorme Flächen wie die der Igreja da Santissima Trindade überspannen.

SEFAR AGHinterbissaustrasse 12, CH-9410 HeidenTel.: (00 41 71) 898 57 00, Fax: (00 41 71) 898 57 21e-Mail: [email protected], internet: www.sefar.com

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46 | Marktübersicht

top oN the jobDie wichtigsten Hersteller aus dem Fassadenbereich auf einen blick

FaSSadeNSySteme

DoLZER & PARTnER oG, Beutlmayrweg 3, A-4020 Linz, Tel.: (07 32) 68 03 91, E-Mail: [email protected], Internet: www.dolzer.at

GEVELTECHnIEK, Locht 126a, NL-5504 RP veldhoven, Tel.: (040) 230 74 74, Fax: (040) 253 82 85, E-Mail: [email protected], Internet: www.hurks-geveltechniek.nl, www.bloomframe.nl

TRIMo öSTERREICH, St. veiter Straße 34/3, A-9020 Klagenfurt Tel.: (06 64) 514 13 68, E-Mail: [email protected], Internet: www.trimo.at

FeNSterproFIle/FeNSter uNd türeN

VELUx öSTERREICH GMBH, veluxstraße 1, A-2120 Wolkersdorf, Tel.: (0 22 45) 32 35-0, E-Mail: [email protected], Internet: www.velux.com

glaS

ConCEnTA HoLDInG GMBH, Im Südpark 205, A-4030 Linz Tel.: (07 32) 32 11 15, Fax: (07 32) 32 11 15-100, E-Mail: [email protected], Internet: www.concenta.at

ECKELT GLAS GMBH, Resthofstraße 18, A-4400 Steyr, Tel.: (0 72 52) 894-0, Fax: (0 7252) 894-24, E-Mail: [email protected], Internet: www.eckelt.at

EConTRoL-GLAS GMBH & Co. KG, otto-Erbert-Str. 8, D-08527 Plauen, Tel.: (00 49 37 41) 148 20-0, Fax: (00 49 37 41) 148 20-150, E-Mail:[email protected], Internet: www.econtrol-glas.de

EURoGLAS GMBH, Dammühlenweg 60, D-39340 Haldensleben, Tel.: (00 49 39 04) 638-0, Fax: (00 49 39 04) 638-100, E-Mail: [email protected], Internet: www.euroglas.com

GLAS MARTE GMBH, Brachsenweg 39, A-6900 Bregenz, Tel.: (0 55 74) 67 22-0, Fax: (0 55 74) 67 22-55, E-Mail: [email protected], Internet: www.glasmarte.at

InTERPAnE ISoLIERGLASGESELLSCHAFT M. B. H. & Co. KG, Heidegasse 45, A-7111 Parndorf, Tel.: (0 21 66) 23 25-0, Fax: (0 21 66) 23 25-30, E-Mail: [email protected], Internet: www.interpane.net

JoH. SPRInZ GMBH & Co. KG, Lagerstraße 13, D-88287 Grünkraut-Gullen, Tel.: (00 49 751) 379-0, Fax: (00 49 751) 379-44, E-Mail: [email protected], Internet: www.glas-sprinz.de

oKALUx GMBH, Am Jöspershecklein 1, D-97828 Marktheidenfeld, Tel.: (00 49 93 91) 900-0, Fax: (00 49 93 91) 900-100, E-Mail: [email protected], Internet: www.okalux.com

SAInT GoBAIn oBERLAnD AG, Division Bauglas, Siemensstraße 1, D-56422 Wirges, Tel.: (00 49 260) 26 81-0, Fax: (00 49 260) 26 81-425, E-Mail: info.solaris-glasstein@ saint-gobain.com, Internet: www.solaris-glasstein.de

SCHoLLGLAS GMBH, Schollstraße 4, D-30890 Barsinghausen Tel.: (00 49 51 05) 777-0, Fax: (00 49 51 05) 777-262 25 E-Mail: [email protected], Internet: www.schollglas.com

SCHoTT AUSTRIA GMBH, Brünner Straße 73, A-1210 Wien, Tel.: (01) 290 17 56, Fax: (01) 290 17 56-20, E-Mail: [email protected], Internet: www.schott.com/austria

SoLARLUx ALUMInIUM SySTEME GMBH, Gewerbepark 9–11, D-49143 Bissendorf, Tel.: (00 49 54 02) 400-0, Fax: (00 49 54 02) 400-200, E-Mail: [email protected], Internet: www.solarlux.de

STEInDL GLAS GMBH, Gries 303, A-6361 Itter, Tel.: (0 53 35) 39 00, Fax: (0 53 35) 39 00-35, Internet: www.steindlglas.com

VETRoTECH SAInT-GoBAIn InT. AG, Siegfried-Marcus-Straße 1, A-4403 Steyr, Tel.: (0 72 52) 90 90 90, Fax: (0 72 52) 90 90 99, E-Mail: [email protected], Internet: www.vetrotech.at

dach

BRAMAC DACHSySTEME InTERnATIonAL GES.M.B.H., Bramacstraße 9, A-3380 Pöchlarn, Tel.: (0 27 57) 40 10-0, Fax: (0 27 57) 40 10-60, E-Mail: [email protected], Internet: www.bramac.at

CoRUS BAUSySTEME GMBH, Bruckner Büro Center, Honauerstr. 2, A-4020 Linz, Tel.: (07 32) 78 61 14, Fax: (07 32) 78 61 15, E-Mail: [email protected], Internet: www.kalzip.com

PREFA ALUMInIUMPRoDUKTE GES. M. B. H., Werkstraße 1, A-3182 Marktl/Lilienfeld, Tel.: (0 27 62) 502-0, E-Mail: [email protected], Internet: www.prefarch.at

RATHSCHECK SCHIEFER UnD DACH-SySTEME, St.-Barbara- Straße 3, D-56707 Mayen-Katzenberg, Tel.: (00 49 26 51) 955-0, Fax: (00 49 26 51) 955-100, E-Mail: [email protected], Internet: www.rathscheck.de, www.schiefer.de

RoTo DACH- UnD SoLARTECHnoLoGIE, Fabrikstraße 3, A-3381 Golling, Tel.: (0 278 57) 213 13, E-Mail: [email protected], Internet: www.roto-frank.com

TonDACH GLEInSTäTTEn AG, A-8443 Gleinstätten, Tel.: (0 34 57) 22 18, Fax: (034 57) 22 18-22, E-Mail: [email protected], Internet: www.tondach.at

FaSSade

bauproduKte

ARGETon GMBH, oldenburger Allee 26, D-30659 Hannover, Tel.: (00 49 511) 61 07 08 20, Fax: (00 49 511) 61 44 03, E-Mail: [email protected], Internet: www.argeton.com

BAUMIT BAUSToFFE GES. M. B. H., Rettenbach 143, A-4820 Bad Ischl, Tel.: (0 61 32) 273 01-0, Fax: (0 61 32) 271 64, E-Mail: [email protected], Internet: www.baumit.com

KnAPP GMBH öSTERREICH, Peter-Mitterhofer-Straße 4, A-3300 Amstetten, Tel.: (0 74 72) 61 282-0, Fax: (0 74 72) 64 201, Internet: www.knapp-verbinder.com

betoN + zemeNtFaSerplatteN

ETERnIT WERKE LUDWIG HATSCHEK AG, Eternitstraße 34, A-4840 vöcklabruck, Tel.: (0 76 72) 707-0, Fax: (0 76 72) 751 92, E-Mail: [email protected], Internet: www.eternit.at

RIEDER SMART ELEMEnTS GMBH, Mühlenweg 22, A-5751 Maishofen, Tel.: (0 65 42) 690-151, Fax: (0 65 42) 690-329, E-Mail: [email protected], Internet: www.rieder.cc

WESTAG & GETALIT AG, Hellweg 15, D-33378 Rheda-Wiedenbrück Tel.: (49 52 42) 17-0, Fax: (00 49 52 42) 17-750 00 Internet: www.westag-getalit.de

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CoMPACFoAM GMBH, Porzellangasse 22/1/11, A-1090 Wien, Tel.: (07 20) 89 00 92, Fax: (07 20) 89 00 92-50 Internet: www.compacfoam.com

ISoCELL VERTRIEBS GMBH, Bahnhofstraße 36, 5202 Neumarkt am Wallersee, Tel.: (062 16) 41 08-0, Fax: (062 16) 79 79, E-Mail: [email protected], Internet: www.isocell.at

WoPFInGER BAUSToFFInDUSTRIE GMBH, Wopfing 156, 2754 Waldegg , Tel.: (0 26 33) 400-0, Fax: (0 26 33) 400-266, E-Mail: [email protected], Internet: www.baumit.com

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SKIN Nov.12 | 47 top on the job

holz

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KlebebäNder/KlebStoFFe

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KlIma/SoNNeNSchutz

BUnDESVERBAnD SonnEnSCHUTZTECHnIK, Lärchenstr. 49a, A-6063 Rum, Kontakt: Ing. Johann Gerstmann, Tel.: 0664 340 95 32, Fax: 0664 349 15 63, E-Mail: [email protected], Internet: www.bvst.at

CoLT InTERnATIonAL GMBH, Winetzhammerstraße 12, A-4030 Linz, Tel.: (0 732) 37 07 70-0, Fax: (0 732) 37 07 70-40, E-Mail: [email protected], Internet: www.colt-info.de

ELERo GMBH, Linsenhofer Straße 59-63, D-72660 Beuren, Tel.: (00 43 70 25) 13-338, Fax: (00 43 70 25) 13-196, E-Mail: [email protected], Internet: www.elero.com

HAWA AG, Untere Fischbachstraße 4, CH-8932 Mettmennstetten, Tel.: (00 411) 767 91 91, Fax: (00 411) 767 91 78, E-Mail: [email protected], Internet: www.hawa.ch

KuNStStoFF/compactplatteN

BAyER SHEET EURoPE GMBH, otto-Hesse-Straße 19/T9, D-64293 Darmstadt, Tel.: (00 49 61 51) 13 03-0, Fax: (00 49 61 51) 13 03-500, E-Mail: [email protected], Internet: www.bayersheeteurope.com

FUnDERMAx GMBH, Klagenfurter Straße 87–89, A-9300 St. veit/Glan, Tel.: (0) 5 94 94, Fax: (0) 5 94 94-42 00, E-Mail: [email protected], Internet: www.fundermax.at

InTERLUx HIRSCH GMBH, Handelszentrum Hörsching, Industriezeile 2, A-4063 Hörsching, Tel.: (0 72 29) 730 21-0, Fax: (0 72 29) 730 21-29, E-Mail: [email protected], Internet: www.interlux.at

ISoMAx DEKoRATIVE LAMInATE AG, Industriezentrum NÖ Süd, A-2355 Wiener Neudorf, Tel.: (0 22 36) 906 05-0, Fax: (0 22 36) 906 05-221, E-Mail: [email protected], Internet: www.maxontop.com

SEnoVA KUnSTSToFFE GESMBH & Co KG, Gewerbestraße 12, A-5723 Uttendorf, Tel.: (0 65 63) 20 02 00, Fax: (0 65 63) 200 20 77, E-Mail: [email protected], Internet: www.senova.com

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AFI ALUMInIUM FEnSTER InSTITUT, Johnstraße 4, A-1150 Wien, Tel.: (01) 983 42 05, Fax: (01) 983 42 06, E-Mail: [email protected], Internet: www.alufenster.at

ALCoA ALUMInIUM DEUTSCHLAnD InC., Stenglingser Weg 65–78, D-58642 Iserlohn, Tel.: (00 49 23 74) 93 62 52, E-Mail: [email protected], Internet: www.alcoa.com

ALUKönIGSTAHL GMBH, Goldschlagstraße 87–89, A-1150 Wien, Tel.: (01) 981 30-0, Fax: (01) 981 30-64, E-Mail: [email protected], Internet: www.alukoenigstahl.com

ARCELoR MITTAL ConSTRUCTIon AUSTRIA GMBH, Lothringerstraße 2, A-4501 Neuhofen a. d. Krems, Tel.: (0 72 27) 52 25, Fax: (0 72 27) 52 31, E-Mail: [email protected], Internet: www.arcelormittal-construction.at

BATTISTI GESELLSCHAFT MBH, Industriestraße 11, A-6832 Sulz, Tel.: (0 55 22) 790 40-0, Fax: (0 55 22) 790 40-15, E-Mail: [email protected], Internet: www.battisti.com

GIRA InTERnATIonAL, Gölsentalstraße 48, 3161 St. veit/Gölsen, Tel.: (027 63) 33 21, 0676 909 09 50, Fax: (027 63) 29 73, E-Mail: [email protected], Internet: www.gkd.at

HAIRonVILLE AUSTRIA, Lothringenstraße 2, A-4501 Neuhofen a. d. Krems, Tel.: (0 72 27) 5225, Fax: (0 72 27) 5231, E-Mail: [email protected], Internet: www.haironville.at

HoESCH BAUSySTEME GMBH, Tenschertstraße 3, A-1230 Wien, Tel.: (01) 615 46 40, Fax: (01) 615 46 30, E-Mail: [email protected], Internet: www.hoesch.at

HUECK+RICHTER ALUMInIUM GMBH, Rossakgasse 8, A-1230 Wien, Tel.: (01) 667 15 29-0, Fax: (01) 667 15 29-141 / Blätterstraße 9–11, A-2751 Steinabrückl, Tel.: (0 26 22) 431 10-0, Fax: (0 26 22) 431 10-43, E-Mail: [email protected], Internet: www.hueckrichter.at

HyDRo BUILDInG SySTEMS GMBH, Wallerseestraße 49, A-5201 Seekirchen, Tel.: (0 62 12) 20 00-0, Fax: (0 62 12) 20 23 6, Internet: www.hydro.com

METRA AUSTRIA GMBH, Gewerbestraße 21 / Industriegebiet Hagenbrunn, A-2201 Gerasdorf, Tel.: (0 22 46) 283 30-0, Fax: (0 22 46) 283 30-18, E-Mail: [email protected], Internet: www.metra.at

M-SySTEMS GMBH, Alpstraße 17, A-6890 Lustenau, Tel.: (0 55 77) 825 00, Fax: (0 55 77) 825 00-4, E-Mail: [email protected], Internet: www.m-systems.at

REnSon n. V., Maalbeekstraat 10, B-8790 Waregem, Tel.: (00 32 56) 62 71 11, Fax: (00 32 56) 60 28 51, E-Mail: [email protected], Internet: www.renson.eu

REynAERS GMBH, Liebermannstraße F05 402, A-2345 Brunn am Gebirge, Tel.: (0 22 36) 37 83 80, Fax: (0 22 36) 283 80-13, E-Mail: [email protected]; Internet: www.reynaers.at

RHEInZInK AUSTRIA GMBH, Industriestraße 23, A-3130 Herzogen-burg, Tel.: (0 27 82) 852 47-0, Fax: (0 27 82) 851 91, E-Mail: [email protected], Internet: www.rheinzink.at

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uNter der haut deS SelbSt-auSlöSerS

ein Spiel der Oberflächen, um in die Tiefe zu gehen, was sonst? Sich selbst zu fotografieren, um mehr in uns selbst zu entdecken, sich der Fantasie hinzuge-

ben zwischen Welt und Traum, ekstase und Unruhe.

TExT FRaNCO VeReMONDi

Eine Ausstellung im KunstHausWien widmet sich einem revolutionären Apparat zur Herstellung von Fotogra-

fien. Entstanden 1928, war dies der Fotoapparat für das Passbildformat. Er wurde dann in eine architektonische Zelle verfrachtet, in eine automatisch mittels Jetons funk-tionierende Kabine für Selbstporträts, installiert an stark frequentierten orten. Der typische „Fotomatic“ oder „Pho-to Booth“, den wir alle kennen, ist eine geniale Erfindung soziologischer Bedeutung, durch die jeder die Möglichkeit bekam, aktiver Teil seines eigenen Porträts zu werden, ohne vermittler und mit dem vorteil einer fast augenblicklichen Fixierung der Bilder. Eine ganz andere Prozedur als jene der langweiligen und zweifellos teureren Posen in Fotostu-dios. In Wahrheit hat sich diese Kabine des Namens „Pho-to Booth“ als weit mehr als nur als simpler „Monoplace“ herausgestellt. Und oft hat sein Innenraum auch großes Gedränge erlebt. In der vorstellung und Praxis wurde sie zu einer Art Beichtstuhl, dem man die fleischliche oberfläche seiner Gemütszustände anvertraute, wenn nicht auch zum orakelhaften ort über uns selbst. Nicht umsonst ist „Wer sind wir?“ der Titel eines großen Ausstellungsabschnitts, wenn nicht sogar das konzeptuelle Gerüst schlechthin die-ser intelligenten Schau des Musée de l’Élisée Lausanne, die in Zusammenarbeit mit dem KunstHausWien entstand und noch bis zum 13. Jänner 2013 in Wien, danach im Centre Pompidou Paris zu sehen ist. Die Ausstellung ist zum Teil explizite Hommage an die konzeptionelle Arbeit des italie-

nischen Fotografen Franco vaccari, 1936 geboren in Modena. Naturwissenschaftlich gebildet (als promovierter Physiker), ausgestattet mit einer authentischen kritischen Sensibilität, hat vaccaro als Fotograf und Erzähler mit der Begabung zur Ästhetik eben genau eine natürlich funktionstüchtige Fotoautomatenkabine im Rahmen der historischen Biennale von venedig 1972 installiert. Er nannte sie „Ausstellung in Echtzeit“ und erhielt dafür höchste Anerkennung.

Und was war nun wirklich der „Photo Booth“ wenn nicht jener ort, um die eigenen Grimassen widerspiegeln, sein Gesicht in Momenten der Freude oder nicht verflogenen Leids verewigen zu können? Der uns erlaubt, einer abenteu-erlichen Seite in uns Ausdruck zu verleihen, ganz frei die Physionomie als unsere verzerrte, groteske, aber spon-tane, authentische Mimik, als unser Intimstes preiszuge-ben?

Nichts Normaleres also, wie diese Ausstellung dokumen-tiert, die Selbstporträts jeder Art zeigt, er war fruchtbarer Boden für die Surrealisten, Spiel der Spaltungen für intel-lektuelle und zeitgenössische Künstler. Es sind dies Max Ernst, Yves Tanguy, Raymond Queneau, Louis Aragon, Andy Warhol, Arnulf Rainer, Susan Hiller, Franco vaccari natür-lich und viele andere. Es gibt sogar jemanden wie Alain Baczynsky, der, eben von der Psychoanalyse kommend, die Notwendigkeit verspürt, sich in der Intimität des Fotoauto-maten abzulichten: eine andere Form der Therapie offen-sichtlich, und das für mehrere Jahre.

Cindy Sherman, ohne Titel (lucil-le ball), 1975; © Cindy Sherman; Metro Pictures; Sprüth Magers, berlin, london

alain baczynsky, Schauen Sie, es wird vielleicht etwas gesche-hen …, 1979–1981; © Collection Centre Pompidou, dist. RMN

arnulf Rainer,

ohne Titel (automaten-

portraits), august

1969;© Courtesy:

Galerie m bochum

Gillian Wearing, Selbstporträt mit 17 Jahren, 2003© Collection of Contemporary art

Fundació „la Caixa”; Courtesy: Maureen Paley, london

Thomas Ruff, Porträt (Petra lappat), 1987© Courtesy: Mai 36 Galerie, Zürich; VbK, Wien 2012

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