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Jg. 40, ]left ~ H. IF~E~: Fraktionierte Porphyrinbestimmung im Urin durch Papierelektrophorese 745 1.5. Juli 1.962 Tabelle 1. CPK-Aktivitiit im Serum bei el] Patienten mit myoton~scher Dystrophic in EI ~V~. 0 , G.E. W.H. 19~,J. Sch. W. Juli Sept. Juli NOV. Sept. ~OV. Dez. Juli Sept. Okg. 1,0 K.G. Okt. 0,7 Dez. 8,5 D.A. Okt. 3,2 Dez. 2,5 Sch. Okt. 1,6 Sch.E. Okt. 5,0 Dez. 5,3 W.M. Nov. 1,O Dez. 2,1 Z.E. Nov. 2,1 2,0 2,0 1,5 3,2 1,2 5,4 0,6 0,2 0,7 zeigen. Die fibrigen acht Patienten ze~gen auch bei Kontrolle bis auf einen (Sch. W.) Aktivit/i.ts- erh6hungen bis zum Vierfaehen. Unsere Normalwerte fibersehritten 1,6 IE nieht. STICI~ ~° gibt Normalwerte bis 3,64 WE an, was etwa 1,7 IE entsprgche. Diskussion Auch ffir die CPK im Serum gelten bei der myo- tonisehen Dystrophic naeh unseren bisherigen Unter- suehungen prinzipiell die g]eichen 1)ber]egungen, dis wir ffir die Aldotase und andere Enzyme im Serum publiziert haben. Aneh sie ist bei einigen Patienten in normaler Aktivit~t anzutreffen und im Verlauf der Er- krankung such erh6ht gefunden women. Die Er- hShungen sind aber erheblieher a]s bei den anderen er- w/~hnten Enzymen. So ist die CPK bezfiglieh der ,,Organspezifitgt" ffir Skele~- und Herzmuskel der beste Indikator, den wir bisher kennen. Da wir bei der progressiven Musketdyst.rophie CPK-Aktivitgtserh6- hungen im Serum kennen, m6ehten wir erneut auf das Gemeinsame des dystrophisehen Prozesses beider Krankhei~en hinweisen. Zusammen]assung. Bei aeht yon elf Patienten mit myotoniseher Dystrophic haben wir erhShte CPK- Aktiviti~ten im Serum gemessen. Das AusmaS dieser Erh6hungen war durehsehnittlieh wesentlich betrgeht- licher als bei anderen im Serum dieser Kranken ge- messenen Enzyme (z.B. Aldolase und GOT), so daS bezfigtieh ,,Organspezifit/i~" f/ir Sketet- und }Ierz- muskel unter den Enzymen der CPK bisher die gr6gte Bedeutung zukommt. Auf das Gemeinsame der dystrophisehen Prozesse bei der progressiven Muskel- dystrophic und der myotonisehen Dystrophic wird er- neut hingewiesen. Literatur. KuI4~, E.: Aldolasebestimmungen im Serum bei myotonischer Dystrophic. Klin. Wsehr. 87, 236 (1950). -- 2 KvH~, E., u. W. WOa~ER: Die Serum-Transaminasen bei myotonischer Dystrophic. Z. kiln. Med. 1~, 544 (1959). - - SK c ~ , E., u. W. WO~NEa: Intermedi~rstoffwechselunter- suehungen bei myotoniseher Dystrophic. Nervenarzt 82, 182 (1961). -- ~EBAsm, S., Y. To~oxv~A, H. MoNo~ and H. SVGJTA: High ereatine phosphokinase activity of sera of progressive muscular dystrophy patients. J. Biochem. (Tokyo) 46, 103 (1959). - - s D~EYFVS, J. C., G. SeHA~rRA et J. D]~NOS: ]~tude de la erea~ine-kingse s6rique chez les myopathes et leurs families. Rev. fran~. ]~tud. clin. biol. g, 384 (1960). -- s I~O~STER,G., u. J. E s e ~ : Die Kreatinphosphokinase in der Diagnostik yon Herzinfarkt und ~{yopathien. Helv. reed. Acta 4, 513 (1961). -- ~ OKISIAKA, S,, H. KIJ~AGAI,S. EBAsm, H. SuGrrA, E. 5fo~oi, Y. ToYoI~U~Aand Y. FuJIE: Serum ereatine phosphokinase. Arch. Neurol. (Chic.) 4, 520 (1961). -- s COLO~IBO, J. P., R. RlCl~TEI~IeI~ u. E. RossI: Serum-Kreatin- Phosphokinase: Bestimmung und di~gnostisehe Bedeutung. Klin. Wschr. 40, 37 (1962). - - s DI~:E¥~Vs,J. C., G. SCI~A~II~A, J. RESNAIS et L. SOEBAT: La ere~tinekinase s6rique dans le diagnostic de l'infarctes myocardique. Rev. fran~. ]~tud. elin. biol. ~, 386 (1960). -- xo STIe~I, W., n. A. TSmI~BAS: Die Enzymdia, gnostik des Herzinfarktes. Internist 2, 502 (1961). -- ll STICI{, W., u. ~k. TSlRI~BAS: Der Kreatinphospho-Kinase- Test. Eine neue enzymologisehe Methode zur bioehemisehen Methode des Herzinfarktes. Klin. Wschr. 40, 115 (1962). -- 12FOI~STE% G. : Pers6nliche Mitteilung anl~Blich des Erlangener Gespr~ches fiber Bedeutung und Grenzen der Enzymdia- gnostik im Serum. Fraktionierte Porphyrinbestimmung im Urin durch Papierelektrophorese Von H. I~r~N Aus der Hautklinik tier Medizinischen Akademie Dilsseldorf (Direktor: Prof. Dr. H. TI~. SCltl~I~S) Die Erkemmng mad Beurteilung der Porphyrien h/~ngt in einer Weise yon Laboratoriumsmethoden ab, dab fiberall dorL we diese verh~itnismgBig kompli- zierten und aufwendigen ~viethoden night durehffihrbar sind, die Porphyrie-Diagnostik mehr oder weniger un- fiberwindbare Sehwierigkeiten bietet. In allen diesen Fgllen stellt das yon BRIJGSOH ~ mit Reeht immer wieder empfohlene Tasehenspektroskop das einfaehste und zuverlgssigste Hilfsmittel zur Erkennung einer wesentlJeh erh6hten Porphyrin-Ausseheidung mit dem Urin dar. Eine Feststellung fiber die Art der pathologiseh vermehrten Porphyrine gestattet dies praktisehe GeI'~t jedoch nieht, so dab die ffir die Diagnostik entschei- dende Differenzierung zwisehen einer Porphyrinurie (fiberwiegende Vermehrung der ,,physiologisehen" /~thert6sliehen Porptlyrine) uM einer Porphyrie (fiber- wiegende Vermehrung der ,,pathologisehen" /tther- unl6sliehen Porphyrine) hiermi~ nicht m6glieh ist. Eine solehe Differenzierung erforderte bisher viel- mehr ent.weder frakt.ionierte Extraktion und F~llung, die eine verh/LltnismgBig grebe Aufteilung in drei ein- zeln bestimmbare, in sieh jedoeh teilweise heterogene Klln. Wschr., 40. Jahrg. Fraktionen ermSgliehte, oder die Anwendung ehro- matogra.phiseher oder papierehromagogmphischer Ver- fahren, bei denen wiederum die genauere quantitative Bestimmung der einzelnen Anteile auf Sehwierigkeiten st6gt (Einzelheiten s. bei 4). Die besten Ergebnisse d/irfte zur Zei~ die Hoehspannnngselektrophorese 3 liefern, die nattirlieh das Vorhandensein entspreehen- der Gergte voraussetz~. Somit bestand das Problem darin, eine ?~'[e~hodezur getrennten Bestimmung m6gliehst vieler Porphyrin- frakt~ionen zu linden, die einerseits eine wenigstens halbquantitative AnswerLnng zul/~B~, andrerseits abet mit m6gtiehst geringem apparativem und Arbeitsanf- wand durehf/ihrbar ist. Die sehnelle und weite Verbreitung, die die Papier- elektrophorese in der Klinik zur Trennung der Serum- proteine und anderer K6rperbestandteile fund, regte zu dem Versueh an, diese Methode aueh ffir die Tren- nung yon Urinporphyrinen zu benutzen. In Vorver- suehen war in [Tbereinstimmung mit anderen Auto- ren s-l° (weitere Literatur bei s) festgestellt women, dab die Porphyrine im elektrisehen Feld mit, versehiedener Gesehwindigkeit wandern, wie es auf Grund ihrer 53

Fraktionierte Porphyrinbestimmung im Urin durch Papierelektrophorese

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Page 1: Fraktionierte Porphyrinbestimmung im Urin durch Papierelektrophorese

Jg. 40, ]left ~ H. IF~E~: Fraktionierte Porphyrinbestimmung im Urin durch Papierelektrophorese 745 1.5. Juli 1.962

Tabelle 1. CPK-Aktivitiit im Serum bei el] Patienten mit myoton~scher Dystrophic in EI

~V~. 0 ,

G.E.

W.H.

19~,J.

Sch. W.

Juli Sept. Juli

NOV.

Sept. ~OV. D e z .

Juli

Sept. Okg.

1,0 K.G. Okt. 0,7 Dez.

8,5 D.A. Okt. 3,2 Dez.

2,5 Sch. Okt. 1,6 Sch. E. Okt. 5,0 Dez.

5,3 W.M. Nov. 1,O Dez. 2,1 Z.E. Nov.

2,1 2,0

2,0 1,5 3,2

1,2 5,4

0,6 0,2

0,7

zeigen. Die fibrigen acht Patienten ze~gen auch bei Kontrolle bis auf einen (Sch. W.) Aktivit/i.ts- erh6hungen bis zum Vierfaehen. Unsere Normalwerte fibersehritten 1,6 IE nieht. STICI~ ~° gibt Normalwerte bis 3,64 WE an, was etwa 1,7 IE entsprgche.

Diskussion

Auch ffir die CPK im Serum gelten bei der myo- tonisehen Dystrophic naeh unseren bisherigen Unter- suehungen prinzipiell die g]eichen 1)ber]egungen, dis wir ffir die Aldotase und andere Enzyme im Serum publiziert haben. Aneh sie ist bei einigen Patienten in normaler Aktivit~t anzutreffen und im Verlauf der Er- krankung such erh6ht gefunden women. Die Er- hShungen sind aber erheblieher a]s bei den anderen er- w/~hnten Enzymen. So ist die CPK bezfiglieh der ,,Organspezifitgt" ffir Skele~- und Herzmuskel der beste Indikator, den wir bisher kennen. Da wir bei der progressiven Musketdyst.rophie CPK-Aktivitgtserh6- hungen im Serum kennen, m6ehten wir erneut auf das Gemeinsame des dystrophisehen Prozesses beider Krankhei~en hinweisen.

Zusammen]assung. Bei aeht yon elf Patienten mit myotoniseher Dystrophic haben wir erhShte CPK- Aktiviti~ten im Serum gemessen. Das AusmaS dieser Erh6hungen war durehsehnittlieh wesentlich betrgeht- licher als bei anderen im Serum dieser Kranken ge- messenen Enzyme (z.B. Aldolase und GOT), so daS bezfigtieh ,,Organspezifit/i~" f/ir Sketet- und }Ierz- muskel unter den Enzymen der CPK bisher die gr6gte Bedeutung zukommt. Auf das Gemeinsame der dystrophisehen Prozesse bei der progressiven Muskel- dystrophic und der myotonisehen Dystrophic wird er- neut hingewiesen.

Literatur. KuI4~, E.: Aldolasebestimmungen im Serum bei myotonischer Dystrophic. Klin. Wsehr. 87, 236 (1950). - - 2 KvH~, E., u. W. WOa~ER: Die Serum-Transaminasen bei myotonischer Dystrophic. Z. kiln. Med. 1~, 544 (1959). - - S K c ~ , E., u. W. WO~NEa: Intermedi~rstoffwechselunter- suehungen bei myotoniseher Dystrophic. Nervenarzt 82, 182 (1961). - - ~EBAsm, S., Y. To~oxv~A, H. MoNo~ and H. SVGJTA: High ereatine phosphokinase activity of sera of progressive muscular dystrophy patients. J. Biochem. (Tokyo) 46, 103 (1959). - - s D~EYFVS, J. C., G. SeHA~rRA et J. D]~NOS: ]~tude de la erea~ine-kingse s6rique chez les myopathes et leurs families. Rev. fran~. ]~tud. clin. biol. g, 384 (1960). - - s I~O~STER, G., u. J. E s e ~ : Die Kreatinphosphokinase in der Diagnostik yon Herzinfarkt und ~{yopathien. Helv. reed. Acta 4, 513 (1961). - - ~ OKISIAKA, S,, H. KIJ~AGAI, S. EBAsm, H. SuGrrA, E. 5fo~oi, Y. ToYoI~U~A and Y. FuJIE: Serum ereatine phosphokinase. Arch. Neurol. (Chic.) 4, 520 (1961). - - s COLO~IBO, J. P., R. RlCl~TEI~IeI~ u. E. RossI: Serum-Kreatin- Phosphokinase: Bestimmung und di~gnostisehe Bedeutung. Klin. Wschr. 40, 37 (1962). - - s DI~:E¥~Vs, J. C., G. SCI~A~II~A, J. RESNAIS et L. SOEBAT: La ere~tinekinase s6rique dans le diagnostic de l'infarctes myocardique. Rev. fran~. ]~tud. elin. biol. ~, 386 (1960). - - xo STIe~I, W., n. A. TSmI~BAS: Die Enzymdia, gnostik des Herzinfarktes. Internist 2, 502 (1961). - - l l STICI{, W . , u . ~k. TSlRI~BAS: Der Kreatinphospho-Kinase- Test. Eine neue enzymologisehe Methode zur bioehemisehen Methode des Herzinfarktes. Klin. Wschr. 40, 115 (1962). - - 12 FOI~STE% G. : Pers6nliche Mitteilung anl~Blich des Erlangener Gespr~ches fiber Bedeutung und Grenzen der Enzymdia- gnostik im Serum.

Fraktionierte Porphyrinbestimmung im Urin durch Papierelektrophorese Von

H. I~r~N Aus der Hautkl in ik tier Medizinischen Akademie Dilsseldorf (Direktor: Prof. Dr. H. TI~. SCltl~I~S)

Die Erkemmng mad Beurteilung der Porphyrien h/~ngt in einer Weise yon Laboratoriumsmethoden ab, dab fiberall dorL we diese verh~itnismgBig kompli- zierten und aufwendigen ~viethoden night durehffihrbar sind, die Porphyrie-Diagnostik mehr oder weniger un- fiberwindbare Sehwierigkeiten bietet. In allen diesen Fgllen stellt das yon BRIJGSOH ~ mit Reeht immer wieder empfohlene Tasehenspektroskop das einfaehste und zuverlgssigste Hilfsmittel zur Erkennung einer wesentlJeh erh6hten Porphyrin-Ausseheidung mit dem Urin dar.

Eine Feststellung fiber die Art der pathologiseh vermehrten Porphyrine gestattet dies praktisehe GeI'~t jedoch nieht, so dab die ffir die Diagnostik entschei- dende Differenzierung zwisehen einer Porphyrinurie (fiberwiegende Vermehrung der ,,physiologisehen" /~thert6sliehen Porptlyrine) u M einer Porphyrie (fiber- wiegende Vermehrung der ,,pathologisehen" /tther- unl6sliehen Porphyrine) hiermi~ nicht m6glieh ist.

Eine solehe Differenzierung erforderte bisher viel- mehr ent.weder frakt.ionierte Extraktion und F~llung, die eine verh/LltnismgBig grebe Aufteilung in drei ein- zeln bestimmbare, in sieh jedoeh teilweise heterogene

Klln. Wschr., 40. Jahrg .

Fraktionen ermSgliehte, oder die Anwendung ehro- matogra.phiseher oder papierehromagogmphischer Ver- fahren, bei denen wiederum die genauere quantitative Bestimmung der einzelnen Anteile auf Sehwierigkeiten st6gt (Einzelheiten s. bei 4). Die besten Ergebnisse d/irfte zur Zei~ die Hoehspannnngselektrophorese 3 liefern, die nattirlieh das Vorhandensein entspreehen- der Gergte voraussetz~.

Somit bestand das Problem darin, eine ?~'[e~hode zur getrennten Bestimmung m6gliehst vieler Porphyrin- frakt~ionen zu linden, die einerseits eine wenigstens halbquantitative AnswerLnng zul/~B~, andrerseits abet mit m6gtiehst geringem apparativem und Arbeitsanf- wand durehf/ihrbar ist.

Die sehnelle und weite Verbreitung, die die Papier- elektrophorese in der Klinik zur Trennung der Serum- proteine und anderer K6rperbestandteile fund, regte zu dem Versueh an, diese Methode aueh ffir die Tren- nung yon Urinporphyrinen zu benutzen. In Vorver- suehen war in [Tbereinstimmung mit anderen Auto- ren s-l° (weitere Literatur bei s) festgestellt women, dab die Porphyrine im elektrisehen Feld mit, versehiedener Gesehwindigkeit wandern, wie es auf Grund ihrer

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Page 2: Fraktionierte Porphyrinbestimmung im Urin durch Papierelektrophorese

746 H. IPPEs": Fraktionierte Porphyrinbestimmung im Urin durch Papierelektrophorese Klinische Wochenschrift

unterschiedliehen, dureh den weehselnden Gehalt an Carboxylgruppen bedingten elektrisehen Ladung zu er- warren war. Die so erhaltenen Papierstreifen lieBen naeh der Elektrophorese eines Extraktes aus Porphy- riker-Harn, der z.B. mit Talkum erhalten worden war, vier bis aeht mehr oder weniger ausgepr~gte, meist gut voneinander getrennte Zonen erkennen, wenn sie im Wood-Lieht untersueht wurden. Doeh hgtte die quan- titative Auswertung der Fluoreseenz auger einem er- hebliehen apparativen und Arbeitsaufwand, wegen der Liehtempfindliehkeit der Zonen aueh die Einhaltung exakt standardisierter Zeiten erfordert, so dab die direkte Papierelektrophorese der Urinporphyrine die Fordernng naeh einem einfaehen (hMb)qnantitativen Trennungsverfahren kaum erffillen kann.

Abb. 1. Papierelektropherogramme der Uh'inporphyrine bei zwei F~llen yon Porphyria eutane tarda

Bei der gemeinsam mit S c ~ D T ~2 durehgefiihrten Prfifung einer grSBeren Zahl yon Farbreaktionen der Porphyrine ergab sieh nun, dab in erster Linie die zu- erst yon BoAs ~ beobaehtete Benzidinblau-Reaktion der Porph~Tin-Eisenkomplexe f/it eine Markierung der Porphyrine auf Papier in Betracht kam. Naeh einer grSgeren Zahl yon Vorversuehen, die vor allem anf eine Umsetzung der bereits der Papierelektrophorese unter- worfenen Porphyrine zu den Eisenporphyrinen ab- zielten, gelang sehlieBlieh gemeinsam mit Sc~5I~X 7, n die Entwieklung einer reproduzierbaren Methode, bei der die Porphyrin-Eisenkomplexe direkt in nativem Urin erzeugt, dureh Talkum-F/~llung isoliert, dutch Papierelektrophorese getrennt und sehlieBlieh dutch eine modifizierte Benzidinblau-Reaktion danerhaft markiert werden. Da dieses Verfahren in den fibliehen Apparatnren znr Trennnng der SerumeiweiBe mit dem gleiehen Puffer durehgef~hrg wird und die Trenmmg darfiber hinaus nnr wenige Stunden erfordert, so dab in der gleiehen Apparatur die Porphyrine tags, die SerumeiweiBe naehts getrennt werden k6nnen, ent- sprieht es weitgehend der eingangs erhobenen Forde- rung naeh einer, an m6gliehst vielen Stellen ohne zu- sgtziiehen apparativen Aufwand durehffihrbaren Tren- nungsmethode f/it Porphyrine.

Methode Zu 100 em s Urin oder einer anderen wggrigen Porphyrin-

15sung ghnlicher Konzentration werden 2 era 8 einer 20%igen Eisen-II-sulfat-LSsung and 8 ems Eisessig gegeben und das Gemiseh 1---2 rain bis zum Sieden erhitzt. Naeh Abkiihlen auf

Zimmertemperatur wird 1 g Talkum zugegeben, kr~ftig ge- schfittelt und das Talkum dureh Zentrifugieren abgetrennt. Naeh Wasehen des Talkums mit ungefi~hr 10 cm a Wasser wird es mit 0,2 cm 3 25%igem Ammoniak behandelt und erneut zentrifugiert. Die /iberstehende gelbliehe bis braune L6sung wird je nach Eigenfarbe in Portionen yon 0,01 cm 3 ein- bis zehnmal auf Elektrophorese-Papierstreifen {Schleicher & Schiill 2043a) aufgetragen und naeh Trocknen in Veronal- Puffer von PIt 8,6 (gewisse p~-Sehwankungen bis herab auf 7,4 seheinen nieht wesentlich zu stSren) bei 80--110 V und 7 mA der elektrophoretisehen Trennung unterworfen.

Die naeh 5--6 Std herausgenommenen Streffen werden bei 370 getroeknet, durch eine LSsung von 0,5 g Benzidin in 5 cm 3 Eisessig und 15 em a Methanol gezogen, anschlieBend mit einer LSsung yon 0,2 em a 30%igem Wasserstoffsuperoxyd in 20 cm 3 Methanol (die jeweils ganz friseh bereitet werden mug) be- handelt und etwa 10--15 rain an der Luft getroeknet. Sehliel3- lieh wird der Streifen, der die einzelnen Fraktionen in mehr

oder weniger intensiv blauen Zonen erkennen l~Bt, durch eine 3%ige Ammoniumalaun-L6snng gezogen, wobei der Farbton etwas ins Violette oder Br~unliehe vergndert wird, und endgiilgig an der Luft getroekne~.

Die photometrische Answertung der Streifen effolgt in iiblieher Weise nach BehandeIn mit einem Paraffin61- ~-Bromnaphthalin-Gemisch (83:i7) und ansehlieBender Planimetrierung der Kurve oder Verwendung eines Inte- grators. Die mit ]4ther odor Diehlormethan entfetteten Streifen k6nnen beliebig lange aufgehoben werden.

Ergebnisse

I. Art der Fraktionierung. Wie die Abb. 1 der Elektropherograrame zweier Urine bei Por- phyria cutanea tarda zeigt, sind hierbei ffinf Ilaupt- fraktionen erkennbar, die mit steigender Wande- rungsgesehwindigkeit als A, B, C, D und E ben zeiehnet wurden. Daneben waren hgnfig zwei sehwgehere Streifen C' zwisehen C und D und vor allem B' zwisehen B und C erkennbar.

Eine Zuordnung der einzelnen Zonen war dutch die papierelektrophoretisehe Trennung yon Por-

phyrinfraktionen m6glieh, die bei der L6sungsmittel- extraktion und F~llung erhalten worden waren. Der Xtherextrakt von Tarda-Urin lieg dabei aussehliegiieh die Fraktion A erkennen, die damit nur wenig sehneller wanderte als das noch earboxyl~rmere IIgmatoporphy- tin. Das naeh erseh6pfender Extraktion des Urines mit •ther bei p~ 4 und mit J~thytaeetat naeh Ans~uern his zmn Umsehlag yon Kongorot dureh Bleiacetat fgll- bare Porphyrin erwies sieh als ausschlieB]ieh aus den Fraktionen D und E bestehend, wi~hrend die Frak- tionen B, (B'), (C') und C aussehlieglieh, sowie Teile yon D und E i m sog. WaldenstrSm-Porphyr:in, d.h. dem ~thylacetat-Extrakt nach ~therextraktion naeh- gewiesen wurden.

Paralleluntersuehungen mit der Papierchromato- graphic, bei der sieh die einzelnen Porphyrine genan umgekehrt verhalten, indem die earboxylarmen, £ther- 15slichen am sehnellsten wandern, zeigten, dab die Fraktion A alle ~therlSsliehen Porphyrine, d.h. solehe mit vier und weniger Carboxylgruppen enthielt und bei Zusatz des nur zwei Carboxylgruppen enthaltenden H/~matoporphyrins keine eindeutige Trennung erken- nen lieg, w/ihrend D und E den beiden ,,Uroporphy- rin"-Flecken mit dem niedrigsten R]-Wert entspraehen. Eine entsprechende Zuordmung der tibrigen Zonen zum Penta-, tIexa- und tIeptaporphyrin ~ war bisher nieht sieher m6gIieh. Am ehesten diirfte noeh die B-Frak- tion dem Pentaporphyrin entspreehen.

Papierelektrophoretisehe Para]leluntersuehungen an nativen, d.h. nieht in die Eisen-Komplexe fiber-

Page 3: Fraktionierte Porphyrinbestimmung im Urin durch Papierelektrophorese

Jg. ¢0, Heft 14~ ]:t. IPPEN: F r a k t i o n i e r t e P o r p h y r i n b e s t i m m u n g i m U r i n d u r e h P a l 0 i e r e l e k t r o p h o r e s e 747 15.5uli 1962

geffihrten Porphyrinen, ergaben wie bei den anderen Autoren eine wesentlieh grSBere Wanderungsgesehwin- digkeit der earboxylreiehen Fraktionen, wobei die im Wood-Lieht erkennbaren Fraktionen eine reeht ~hn- liehe Anordnung wie die Eisenporphyrine erkennen lieBen. Daraus kann gesehlossen werden, dab das ftir die Bildung der Eisenkomplexe erforderliche Erhitzen des Urines zu keiner wesentliehen Versehiebung hmer- halb der versehiedenen Fraktionen etwa dutch De- earboxylierung ffihrt.

Insgesamt zeigen diese Untersuehungen, dab bei der besehriebenen papieretektrophoretisehen Fraktio- nierung der Porphyrine eine weitergehende Aufteilung erfolgt als bei der Kombination yon Extraktionen and F/~llungen, dab diese Auftrennung vor altem die/~ther- unlSsliehen, earboxylreiehen Porphyrine, die ffir die Beurteilung pathologischer Zustgnde besonders wieh- rig sind, betrifft und dal3 sehlieBlieh eine weitgehende L~bereinstimmung zwisehen der papierelektrophoreti- sehen Trennung der Eisen-Komplexe mit derjenigen der nativen Porphyrine and deren papierehromato- graphisehen Trennung besteht, die jedoeh beide nicht mit einfaeheren Mitteln (halb)quantitativ auswertbar sind.

I I . Anwendung der Methode au] Urine. Ohne auf Einzelheiten der Auswertung mehrerer hundert Por- phyrin-Elektrophoresen vorwiegend bei der Tarda- Porphyrie, fiber die an anderer Stelle ausftihrlieh be- richter werden muB, hier n~.her einzugehen, sollen einige Befunde erw/ihnt werden.

1. Bei der Porphyria cutanea tarda (Abb. 2) lieBen sich bei mehr als 20 Patienten framer hSher- earboxylierte Porphyrine neben den gtherI5s]iehen naehweisen, wobei die D-Fraktion offenbar am kon- stantesten ausgesehieclen wurde. Denn selbst wenn dureh therapeutisehe MaBn&hmen (Aderlgsse 5, 6) der Porphyringehalt des Urines auf normMe, d. h. um 5y- % liegende Werte abgesunken war, zeigte die Elektro- phorese neben dem A- noeh den D- und manehmal ganz zart den C-Streifen.

2. In normalen Urinen war bei Porphyrinkonzen- trationen bis etwa 15 y-% framer nurder A-Streifen naehweisbar.

3. In Urinen bei Leberkran~heiten fand sieh bei Konzentrationen fiber 15 y- % night selten neben dem A- aueh der B-Streifen, in anderen F~llen der A- und der D-Streifen, ohne dab die bisherigen Beobaeh- tungen aber ffir eine siehere Zuordnung der einen oder anderen Konstellation zu bestimmten Leberver~nde- rungen ausreiehen.

4. Bei sehwereren Verbrennungen wurde neben dem A-Streifen gelegentlieh der B-Streifen festgestellt, je- doeh stellte die A-Fraktion immer den ttauptanteil.

5. DaB manehmal aueh nahezu alle, bei den Por- phyrien papierelektrophoretiseh naehweisbaren Frak- tionen vorkommen, ohne Mlerdings deren quantitative I~elationen zu zeigen, wird dutch die Abb. 3 des Porphyrin-Elektropherogramms bei einem toxisehen Exanthem deutlieh gemaeht.

6. In dem bisher einzigen, dergestalt untersuehten Urin bei Porphyria aeuta intermittens (Abb. ¢) fanden sieh atle die Porphyrinfraktionen, die aueh bei der Porphyria eutanea tarda naehweisbar wuren*.

* Allerdings zeigte aueh ein zweiter, inzwisehen untersueh- ter Patient wiederum im Gegens~tz zur Tarda in allen Urin- proben regelm~Big ein ~berwiegen der E- tiber die D-Fraktion.

Die bisherigen Untersuehungen konzentrierten sieh vorwiegend auf Urinporphyrine und deren Ver/~nde- rungen bei der Porphyria eutanea tarda, wie fiber- haupt das wiehtigste Anwendungsgebiet dieser Me- rhode bei jenen Krankheiten liegen dfirfte, bei denen mit dem Auftreten gtherunl6slieher Porphyrine in grSgerer Meng e zu reehnen ist. Entspreehend besteht der allgemeinere ~rert der papieretektrophoretisehen

I ~5"'/\ ,,~ B ~

~/anderungsri~klung ~-far/

Abb. 2. Papierelektrophoretische Trennung der Urinporphyrine (297 y- % ) bei Porphyria cutanea tarda (,l. Ned. 134)

~landerungsrl~/ung ~gtar/

Abb. 3, PaDierelektrophoretische Trenmmg der UrinporDhyrine (19,3 y-%) bei toxischem Exanthem (J. Ib. 546)

P/an#erun]srichlung S/a/'/ Abb. 4. Elektrophoretiscbe Trennung der Urinporphyrine (134 y-%) bei

Porphyria aeut~ im Intervatl (2~{, t ie, 177)

Porphyrintrennung unter den besehriebenen Bedin- gungen wohl in erster Linie in der Feststellung, ob eine erhShte Porphyrinausseheidung im Sinne einer Por- phyrinnrie fiberwiegend die ,,physiologiSehen", d.h. die gtherl6sliehen Porphyrine oder die ,,pathologi- sehen", d. h. nieht mit Ather extrahierbaren Porphy- rine, also im Sinne einer Porphyrie betrifft. Sotlten vorwiegend wissensehaftliehe Fragestelhmgen eine quantitative Auftrennung der/~therlSsliehen Porphy- fine, also z. B. die Abtrennung der Koproporphyrine yore Protoporphyrin erfordern, so kann eine solehe Trennung mSglJeherweise bei Wahl eines anderen Puffers mit einem p~-Wert unter sieben durehgeffihrt warden. :Orientierende Untersuehungen seheinen in dieser I~iehtnng zu spreehen, wurden jedoeh zun~ehst

Page 4: Fraktionierte Porphyrinbestimmung im Urin durch Papierelektrophorese

748 G. WINCKELMANN, J. SCI:[IIgN[EISTER und M. HELMS: Fibrinolyse als Blutungsursache Klinische Woohenschrift

zurfiekgestell~, weft der bisher verwende te Puffer e inmat keine Umste l lung der gebrguehl iehen A p p a r a - fur znr EiweiBelektrophorese er forder t nnd weft die bei p g 8,4 erzielbare k lare Ab t r ennung der h6hercar- boxyl ie r ten , , ,pathologisehen" Po rphy r ine fiir die Kl in ik wei taus die wicht igere zu sein scheint.

Zusammen/a,sung. Mit der fiblichen Pap ie re lek t ro - phorese -Appara tu r fiir Serum-Eiweige i s t eine repro- duz ierbare Trennung yon U r i n p o r p h y r i n e n mSg]ich. Vorherige Umwand iung in die E i senkomplexe und an- schl iegende F g r b u n g m i t Benz id in und Wassers toff- supe roxyd ergibt nach F ix ie rung mi t A m m o n i n m a l a u n eine bes tgndige Fgrbung , die eine quan t i t a t ive , photo- met r i sehe A u s w e r t u n g der E l ek t rophe rog ramme ge- s tut ter . Die Anwendung der Methode auf normale und pathologisehe Ur ine zeig~ erwartungsgemgB ein Uber- wiegen der gtherl6sl iehen bzw. gthernnl6sl iehen Por- phyr ine , wobei die Methode eine Ieinere F r a k t i o n i e r u n g dieser Ur inbes tand te i l e ges ta t t e t , als z .B. die quant i - t a t ive E x t r a k t i o n und Fgl lung, bei der sieh vor ahem das W a l d e n s t r 6 m - P o r p h y r i n als aus mehreren F r a k - t ionen bes tehend erweist. Die re la t ive E infaehhe i t der besehr iebenen Methode gestat~et die (halb)quant i - t a t ive P o r p h y r i n t r e n n u n g in j edem Labora to r ium, in dem ront inemgBig EiweiB-Elekt rophoresen durchge- f i ihr t werden, zumal die ki i rzere Laufze i t de r Por- phyr in -E lek t rophorese den abweehse lnden E insa tz der

A p p a r a t n r tags ffir Porphyr ine , naehts ftir EiweiBe er laubt .

Die Deutsche Forsehungsgemeinschaft unterstiitzte die vorliegende Arbeit in dankenswerter Weise. Frgulein G. SAC~S bin ieh flit ihre unermiidliehe, zuverlgssige Hitfe sehr dankbar.

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Fibrinolyse als Blutungsursache beim metastasierenden Magencarcinom Von

G. ~VINCKELMANN, J . Sc~I I t~ I sT~I~ und M. H~La~s

Aus der ~edizinischen Universitgtsklinik Freiburg i. Br. (Direk~or: Prof. Dr. Dr. h. c. L. ~J[EII~hIEYER)

Das Auf t re ten einer e rh6hten f ibr inoly t i schen Ak~ i- v i t g t ver.bunden m i t einer Hypof ib r inogengmie wurde v e t a l lem beim P ros fa t aca re inom in den le tz ten J a h r e n mehrfaeh besehr ieben 2, ~, 14, 21, 2~, s6, ~7. l~elat iv selten konn ten dagegen derar t ige K o m p l i k a t i o n e n i m Verlauf anderer neoplas t i seher E r k r a n k u n g e n beobaeh te t wer- den s, 11, ~4, 2s Dies veranlaBte uns, den folgenden Fa l l eines me tas tas i e renden Mageneare inoms mi tzute i len , bei dem als Ursaehe einer sehweren hgmorrhag isehen Dia these eine s t a rke F ib r ino lyse m i t hoehgrad iger F ib r inogenve rminde rung und zasgt, zl icher Thrombo- penie nachgewiesen wurde. Es sell in d iesem Zusam- menhang zugleieh fiber die an t i f ib r ino ly t i sehe W i r k u n g der s -Aminoeapronsgure be r ieh te t werden.

Methoden Untersuchungen der Fibrinolyse. I. Vollblut-Lysezeit (Be-

stimmung der Lysezeit yon spontan gerommnem N~tivblut, das bei 37 ° inkubiert wird). 2. Euglobulin-Lysetest, naeh v. KA~LLA und SO~VLTZ ~s. 3. Fibrinplattenmethode nach AST~VP und MffLLE~Z ~ (modifiziert): Zur tIerstellung der Fibrinplatten wurden 8 ml einer 0,3%igen FibrinogenlSsung (Riuderfibrinogen) mit 0,4 ml Thrombin (50 E/ml) zur Gerin- hung gebracht. AnschlieBend wurden diese Standardplatten 45 rain bei 370 C inkubiert und dann mit 0,03 mI TestlSsung (Citratplasma bzw. EuglobulinlSsung) beimpft. Bei der Her- stetlung yon erhitzten Platten nuch LASSEN 19 zur Bestimmung der Plasminaktivitgt wurde eine 0,2%ige Fibrinogenl6sung verwendet. Diese Platten wurden vet der Beimpfung 35 rain bei 850 C erhitzt.

Fibrinogen. Kjeldahlometrisehe Bestimmung nach IfALSE 15' Die fibrigen Methoden zur Untersuchung des Gerinnungs-

systems wurden friiher an anderer Stelle besehrieben 2s.

Fallbeschreibung 31j~hrige Patientin, die in ihrer Jugend auBer einer Gdb-

sueht rezidivierende Anginen durchgemacht hatte. 1944 Ton- sillektomie mit anschlieBendem gdenkrheumatischen Sehub. Im Frfihjahr 1959 klagte sie erstmMs fiber diffuse Oberbauch- beschwerden. Herbst 1959 Appendektomie. Im Oktober 1960 wurde eine Zweidrittetresektion des Magens wegen eines be- stehenden ,,Uleus ven~rieuli" durchgefiihrt. Die histologisehe Untersuchung des Operationsmaterials ergab ein scirrh6s waehsendes Mageneareinom mit Lymphknotenmetastasen. Die Operation verlief ohne auffgllige Blutung. Dezember 1960 bis Mgrz 1961 Krankenhausbehandlung wegen einer Serumhepati- tis. In dieser Zeit tr~ten erstmMs st~kere l~iickensehmerzen ~uf.

Am 8.4. 61 wurde die ]?a~ientin wegen starker Nieren- blutungen in die Klinik dngewicsen. Bei der Aufnahme fanden sich multiple, zum Tefl groBflgehige Hhmatome. Es bestanden Zahnfleischblutungen und eine massive Ha.maturie. Gr613e 1,69 m, Gewicht 57,0 kg. Der Allgemeinzustand war stark reduziert. Aul~er einer typischen Virehow-Driise war der iibrige klinische Befund unauffi~ltig. MgBig vergr6Berte Leber, Milz nieht tastbar. Temperatur 37,4 °. RR 120/80 mm Hg.

Laboratoriumsbe/unde. tIb 7,1 g-%, Erythro 2,4 Mill., Leuko 13 500. Differentialblutbild: Promyelo 2, Metamydo 7, Mydo 3, Stab 6, Segm 71, Mono 2, Lympho 7, Normobl. 2. --- Thrombocyten 45 000/ram a. Sternalpunktion: gesteigerte Ery- thropoese; unauffgllige Granulopoese auBer einer deutlichen Eosinophilie; Vermehrung der unreifen Megaka~ocyten; kein Ifinweis fiir Tumorzellen. - - BSG 4/9 ram n.W. Urin: Alb. + , massenhaft Erythro. - - Takata-Ara-Reaktion 100 mg HgCI~,