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Frauenin Kommunalparlamenten
Dr. Elke WiechmannPD Dr. Lars Holtkamp
Fernuniversität Hagen
Stuttgart, 18. Mai 2009
2
Gliederung
Vorstellung: Fragestellungen + Vorgehen Unterschiedliche Erklärungsansätze Marktmodell Frauenrepräsentanz im Vergleich Quotenparteien BW - Stuttgart Französische Kommunalparlamente Wahlrecht
3
Ausgangsthese/ Fragen
In (Groß-) Städten als „Grundschule der Demokratie“ ist es unwahrscheinlich, dass sich keine/ kaum Frauen finden lassen.
– Wie ausgeprägt zeigt sich Unterrepräsentanz?– Welche Ursachen?– Welche Maßnahmen?
4
Vorgehen/ Methoden
Quantitative Methoden (statistische Ämter, Web-Seiten der Großstädte, Umfragen in den Städten selbst)
Qualitative Methoden (ExpertInnenbefragungen in 6 ausgewählten Großstädten in 3 Bundesländern:- Ratsfrauen (CDU, SPD, Grüne, Linke im Osten),- Parteivorsitz (CDU, SPD, Linke im Osten)
Vergleich:Internationale und nationale Forschungsergebnisse zur Unterrepräsentanz von Frauen in der Politik
5
Erklärungsansätze zur parlamentarischen Repräsentanz
von Frauen
Sozialisationsthese: traditionelle Rollenzuweisung, geringes Politikinteresse etc.
Abkömmlichkeitsthese: klassische Arbeitsteilung, mangelndes Zeitbudget
Sozialstrukturthese: Frauen seltener in Führungspos., damit geringere Ausgangschancen
Diskriminierungsthese: Männer bauen hohe Hürden für politisch motivierte Frauen auf (Z.B. „Ochsentour“)
Quotenthese: Hohe Quoten bedeuten mehr Frauen in der Politik
Wählerverhalten: Die Wählerschaft diskriminiert Frauen
6
Erklärungsangeboteim Marktmodell
Kandidatenpool
Sozialstruktur
Sozialisation
Abkömmlichkeit
Partei/Fraktion
Diskriminierung
Quoten
Gleichstellungs-normen
Wählermarkt
Wahlverhalten
Wahlrecht
Repräsentanz von Frauen
7
Westdeutsche Großstadtparlamente:Frauenanteil
8
Politische Führungspositionenim Großstadtvergleich (2008)
9
Großstadtparteien:Einhaltung Quote/ Quorum
55,07
38,89
32,86
22,86
0,00
10,00
20,00
30,00
40,00
50,00
60,00
Grüne Linke SPD CDU
10
Parteien und ihre Quoten/ Quoren
Grüne: hier herrscht die größte Akzeptanz , trotz „Quotenausreißer“.
LINKE: „Die Quote ist nur eine statistische Größe“.
SPD: Rechtfertigungsdruck im Parteienwett-
bewerb. CDU: „Die Quote ist kein Medium“.
10
1111
Typische Begründungsmusterseitens der Parteien
Man kann nicht genügend Frauen motivieren. Frauen sind noch in alten Rollenmustern
verhaftet. Frauen haben weniger disponible Zeiten
(Vereinbarkeitsproblem) . Eher selbstkritisch: Ortvereine
Begründungen werden v.a. bei den Frauen selbst gesucht.
12
SPD-Parteivorsitz
„Es würde auffallen, wenn sich die SPD erlauben würde, eine Liste vorzulegen mit 10 Frauen und 30 Männern, wobei es keine Schwierigkeit gegeben hätte, eine solche Liste zu präsentieren. (…) Das wäre ein gefundenes Fressen für die politischen Gegner“.
12
13
CDU-Parteivorsitz
„Außerdem sind wir die erste Partei, die eine Kanzlerkandidatin hatte, es hat noch keine andere Partei nachgezogen. (…) Wir haben eine Bundeskanzlerin und von daher sind wir auf einem guten Weg. In der Spitze ist die CDU gut aufgestellt mit Frauen“.
13
1414
Typische Begründungsmusterseitens der politischen Frauen
Frauen wollen keine „Quotenfrauen“ sein:– Sie fühlen sich in ihren Kompetenzen und
Qualifikationen entwertet.
Frauen verteidigen die Quote: – Ohne Quote würden die Parteien noch weniger
Frauen rekrutieren, nominieren und positionieren.
15
Frauenanteile in den Großstadtparlamenten von BW
%
37,5
35
23,7
22,5
37,5
33,3
27,5
41,7
37,5
0 10 20 30 40 50
Stuttgart
Freiburg
Heidelberg
Karlsruhe
Ulm
Mannheim
Pforzheim
Reutlingen
Heilbronn
16
Sitzverteilung im Stadtrat Stuttgartnach Parteien
17
Sitzverteilung im Stadtrat Stuttgartnach Frauenrepräsentanz
18
Französische Kommunalparlamente:Frauenanteil
25,7%
47,5% 48,5%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
45%
50%
1995 2001 2008
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit