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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR KERAMISCHE TECHNOLOGIEN UND SYSTEME IKTS GESCHÄFTSFELD BIO- UND MEDIZINTECHNIK

FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR KERAMISCHE … · 1 Zirkonoxid für dentale Anwendungen. 2 Additiv gefertigter Unter-kieferknochen. 3 Elektrochemisches Multi-sensorarray aus LTCC. 4 In-vitro

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F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R K E R A M I S C H E T E C H N O L O G I E N U N D S Y S T E M E I K T S

KURZPORTRÄT DESFRAUNHOFER IKTSDas Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS betreibt anwen-

dungsorientierte Forschung für Hochleistungskeramik. Die drei Institutsteile in Dresden

und Hermsdorf (Thüringen) formen gemeinsam das größte Keramikforschungsinstitut

Europas.

Als Forschungs- und Technologiedienstleister entwickelt das Fraunhofer IKTS moderne

keramische Hochleistungswerkstoffe, industrierelevante Herstellungsverfahren sowie

prototypische Bauteile und Systeme in vollständigen Fertigungslinien bis in den Pilotmaß-

stab. Das Institut arbeitet in acht marktorientierten Geschäftsfeldern, um keramische

Technologien und Komponenten für neue Branchen, neue Produktideen und neue Märkte

jenseits der klassischen Einsatzgebiete zu demonstrieren und zu qualifizieren. Dazu gehö-

ren keramische Werkstoffe und Verfahren, Maschinenbau und Fahrzeugtechnik, Elektronik

und Mikrosysteme, Energie, Umwelt- und Verfahrenstechnik, Bio- und Medizintechnik,

Optik sowie die Material- und Prozessanalyse.

Der Institutsteil Materialdiagnostik erweitert das Forschungsportfolio um die Kompetenzen

Werkstoffdiagnose und -prüfung. Die Prüfverfahren aus den Bereichen Akustik, Elektro-

magnetik, Optik, Mikroskopie und Strahltechnik tragen maßgeblich zur Qualitätssicherung

von Produkten und Anlagen bei.

KOMPETENZENKeramische Werkstoffe und Oberflächen

- Hochreine dichte oder poröse Biokeramik (Al2O3, ZrO2 (ATZ, ZTA, Y-TZP), Ca3(PO4)2 und HAP)

- Offenzellige Schaumkeramik und Metallschäume

- Glas und Glaskeramik (Li2Si2O5)

- Oxid- und Nichtoxidkeramik mit gezielten elektrischen, thermischen, mechanischen und

optischen Funktionalitäten

- Komposite (Polymerkeramik) und Werkstoffverbunde (porös/dicht, Metall/Keramik)

Technologien

- Pulver- und Schlickeraufbereitung

- Gieß-, Press- und plastische Formgebungsverfahren

- Schäumungs- und Abformtechnologien für zellulare Strukturen

- CAD/CAM-Linie

- Oxidkeramische Halbzeuge (zertifiziert nach EN ISO 13485:2012)

- Plasmabeschichtung und Sol-Gel-Verfahren

- Additive Fertigungsverfahren

- Dickschicht- und Multilayertechnologie (komplette Linie für HTCC, LTCC)

- Dünnschichttechnologie (Thermal CVD, PECVD, Thermal ALD, PVD, LPD)

- Mikro- und Oberflächenbearbeitung

- Biokompatible Aufbau- und Verbindungstechnik

- Medizintechnischer Gerätebau

- Hochskalieren und Technologietransfer

Diagnose-/Therapiesysteme und Charakterisierung

- Bioelektrische, topographiebasierte, akustische und optische Messsysteme

- Biophysikalische Charakterisierung auf Nano-, Mikro- und Makroebene (TEM, SEM, AFM,

AFAM, Raman)

- In-vivo- sowie In-vitro-Analyse- und Diagnosesysteme (fluoreszenzbasierte Tumordiagnostik,

Theranostik)

- Sensor- und Aktorsysteme für Untersuchung von Stimulations- und Suppressionsprozessen

- Plasmonische Sensorsysteme

- Energieübertragungs- und Kommunikationssysteme

- Labordiagnostik in S2-Umgebung

KONTAKTGeschäftsfeld

Bio- und Medizintechnik

Dr. Jörg Opitz

Fraunhofer-Institut für

Keramische Technologien

und Systeme IKTS,

Institutsteil

Materialdiagnostik

Maria-Reiche-Straße 2,

01109 Dresden

Tel. +49 351 88815-516

joerg.opitz@

ikts.fraunhofer.de

5

5 3D-Visualisierung eines Zahns

mittels Optischer Kohärenz-

tomographie.

G E S C H Ä F T S F E L D

BIO- UND MEDIZINTECHNIK

www.ikts.fraunhofer.de

TITELBILD Gefrier-

geschäumte Daumenknochen-

replikate.

Bio- und Medizintechnik_SF_final.indd 1-3 23.03.2015 15:50:49

1 Zirkonoxid für dentale

Anwendungen.

2 Additiv gefertigter Unter-

kieferknochen.

3 Elektrochemisches Multi-

sensorarray aus LTCC.

4 In-vitro Zellmonitoring.

Implantate

Am Fraunhofer IKTS werden seit vielen Jahren biokeramische

Werkstoffe und funktionale Komponenten für die Implantolo-

gie entwickelt und optimiert. Mit Hilfe von Schäumungs- und

Abformtechnologien sowie Plasmabeschichtungs- und

Sol-Gel-Verfahren können dichte und zelluläre biokeramische

Formkörper hergestellt und funktionalisiert werden. Neue

Ansätze wie die Additive Fertigung oder die Funktionalisierung

mittels sensorischer und aktorischer Systeme sind zentrale

Forschungsthemen für eine neue Generation von Implantaten.

Dentalkeramik

Damit dentalkeramische Komponenten durch Ästhetik, Biover-

träglichkeit und außergewöhnliche Belastbarkeit überzeugen,

forscht das Fraunhofer IKTS an neuartigen Materialien, Kom-

ponenten und Herstellungstechnologien. In durchgängigen

Prozessketten (CAD/CAM) können oxidkeramische Werkstoffe

z. B. zu dentalen Restaurationen verarbeitet werden. Des Wei-

teren ist es möglich, beim Formgebungsprozess die Oberfläche

von Implantaten aus Oxidkeramik gezielt zu strukturieren. Für

die Dentalkeramik wurde zusätzlich ein Lithiumsilikat zur

Dünnschichtverblendung monolithischer Restaurationen aus

Yttrium-stabilisiertem Zirkonoxid entwickelt, welches einen

sehr guten Haftverbund liefert, einfach aufzubringen ist und

keine Nacharbeit notwendig macht. Ein umfangreiches Set an

Charakterisierungsmethoden ermöglicht eine stetige Verbes-

serung der Eigenschaften auf Werkstoff- und Halbzeugebene.

Innerhalb der Vorlaufforschung werden modernste Verfahren

wie die Additive Fertigung von Dentalkomponenten unter-

sucht, optimiert und für einen seriellen Einsatz qualifiziert.

Biosensorik und -aktorik

Das Wissen darüber, wie biologische Gewebe mit verschiede-

nen Materialien interagieren, ist entscheidend für die Entwick-

lung von Implantaten und biofunktionalen Mikrosystemen.

Die Kombination biokeramischer Werkstoffe und biophysi-

kalischer Systeme schafft Synergien zwischen Keramik und

Mikrosystemtechnik und erlaubt so die Herstellung von diag-

nostischen und therapeutischen Medizintechnikprodukten.

Eine besondere Kompetenz besitzt das Fraunhofer IKTS in der

Entwicklung von Monitoringsystemen zur Untersuchung von

zellulären und mikrobiellen Wachstumsprozessen. Darüber

hinaus arbeitet das Fraunhofer IKTS an biophysikalischen

Aktorsystemen, um das Anwachsen von Geweben auf

Implantatoberflächen gezielt zu fördern und das Bakterien-

wachstum zu hemmen. Neuartige Übertragungssysteme

sichern die kabel- und batterielose Energieversorgung von

Implantaten.

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BIO- UND MEDIZINTECHNIKIm Geschäftsfe ld »Bio- und Mediz intechnik« bietet das Fraunhofer IKTS keramische Werkstoffe,

Komponenten und Systeme für die Dentaltechnik, Endoprothet ik sowie die biomediz in ische

Diagnost ik und Therapeut ik.

Die umfangreiche Erfahrung mit keramischen Werkstoffen

ist der Grundstein, um Industrie- und Forschungspartner bei

der Produktentwicklung vom Rohstoff bis zum kompletten

medizintechnischen Gerät unterstützen zu können. Qualitäts-,

Kosten- und regulatorische Anforderungen sind zentraler

Bestandteil der medizintechnischen Forschungsarbeiten

am Fraunhofer IKTS und werden durch eine hervorragende

technische Infrastruktur mit zertifizierten Laboren sicherge-

stellt. Es bestehen langjährige Kooperationen sowohl in der

Bearbeitung von kundenspezifischen Aufgabenstellungen als

auch im Rahmen von Gutachtertätigkeiten.

Das Fraunhofer IKTS ist zertifiziert nach dem Medizinprodukte-

gesetz für die Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet

der biokeramischen Werkstoffe und Komponenten sowie der

Herstellung von Halbfabrikaten für die Anwendung in der

Medizintechnik. Diese werden vorwiegend in der Dentaltech-

nik und Endoprothetik eingesetzt, insbesondere als Knochen-

ersatzmaterial und in biokeramischen Oberflächen- und Form-

körperdesigns. Auf Basis kommerziell verfügbarer Materialien

werden neue keramische Werkstoffe und Komponenten mit

verbesserten und modifizierten Eigenschaften entwickelt, die

den Anforderungen einer stetig alternden Gesellschaft gerecht

werden. Dabei nutzen die Wissenschaftler Schäumungs-,

Abform- und Schlickergusstechnologien, Plasmabeschichtungs-

und Sol-Gel-Verfahren sowie innovative Verfahren wie die

Additive Fertigung.

Einen weiteren Schwerpunkt bilden Verfahren der Zell- und

Gewebediagnostik, die Aufschluss über das Verhalten von

Zellen im Körper und gegenüber Fremdmaterialien geben

und die so zur Diagnose sowie Behandlung schwerwiegender

Krankheiten beitragen. Grundlage dafür ist ein breites

Portfolio physikalischer Charakterisierungsverfahren, ergänzt

um eine umfassende Kompetenz im Bereich bildgebender

Methoden sowie der Verarbeitung großer Datenmengen. Im

Fokus stehen dabei Verfahren, Systeme und Instrumente für

die Stimulation und das Monitoring von Zellen und Geweben

sowie für die Separation, Detektion und Suppression von

mikrobiellen Organismen und Toxinen. Darüber hinaus

werden optische, akustische und bioelektrische Verfahren für

die klinische Labordiagnostik und Point-of-Care-Diagnostik

sowie für Home-Care-Applikationen qualifiziert. Das Dienst-

leistungsangebot reicht von der Konzeption, Verfahrens- und

Softwareentwicklung über die Konstruktion und den Bau von

Prototypen bis hin zur Unterstützung bei der Überführung in

die Fertigungsphase.

Das Fraunhofer IKTS verfügt neben den biophysikalischen,

biochemischen und biomechanischen Prüflaboren auch über

entsprechend eingerichtete zertifizierte Labore für die Zell- und

Immunbiologie sowie für die Bewertung der Umwelt- und

Gesundheitsrisiken von Nanopartikeln. So lassen sich gezielt

Lösungen zur Bewältigung der Herausforderungen in der

Medizintechnik sowie im Life-Science- und Home-Care-

Segment entwickeln und in die Anwendung überführen.

ANWENDUNGSBEREICHE

Chirurgische Instrumente und Komponenten

Keramische Werkstoffe zeichnen sich neben Verschleißfestig-

keit, Bioverträglichkeit und chemischer Inertheit auch durch

eine gezielte Einstellbarkeit der elektrischen Leitfähigkeit aus.

Dies ermöglicht kreative Ansätze bei der Fertigung funktio-

nalisierter chirurgischer Instrumente sowie verschiedenster

Komponenten der Medizintechnik. Hochpräzise keramische

Schneidmaterialien und Instrumente, die in einem Arbeits-

schritt abklemmen und veröden, oder keramische Federn für

Röntgengeräte – wo die Möglichkeiten anderer Materialien

enden, beginnen keramische Werkstoffe ihre Vorteile

auszuspielen. Am Fraunhofer IKTS wird daher permanent

an zukunfstweisenden Anwendungen für Komponenten

und Geräte der Medizintechnik geforscht, um Keramik zum

Nutzen des Menschen einzubringen.

Analytik und Diagnostik

Innovative Verfahren der optischen, akustischen und bioelek-

trischen Analytik eröffnen neue Wege für medizinische Dia-

gnosesysteme der nächsten Generation. Im Mittelpunkt der

Forschung am Fraunhofer IKTS stehen Methoden, Kompo-

nenten, Verbrauchsmaterialien und Komplettsysteme für die

Onkologie, Biomedizin sowie klinische Anwendungen.

Optische Methoden stellen einen besonderen Schwerpunkt

dar, da Licht schnell, hochsensitiv und berührungslos

messen kann. Es ist damit ein ideales Werkzeug, um biologi-

sche Prozesse und Defekte direkt auf Zellebene zu messen.

Bereits heute können somit zahlreiche medizinische und diag-

nostische Fragestellungen in der Medizintechnik und im

Life-Science-Bereich einfach und kostengünstig beantwortet

werden.

Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und

Immunologie IZI wurde dafür das Bio-Nanotechnologie

Anwendungslabor (BNAL) gegründet. An der Schnittstelle von

Zellbiologie, Medizin, Biotechnologie, Nanotechnologie und

Medizintechnik werden Themen von der biologisch-medizini-

schen Grundlagenforschung über die Verfahrensentwicklung

bis hin zur Validierung neuester Technologien und System-

lösungen bearbeitet.

3

Bio- und Medizintechnik_SF_final.indd 4-6 23.03.2015 15:51:03

1 Zirkonoxid für dentale

Anwendungen.

2 Additiv gefertigter Unter-

kieferknochen.

3 Elektrochemisches Multi-

sensorarray aus LTCC.

4 In-vitro Zellmonitoring.

Implantate

Am Fraunhofer IKTS werden seit vielen Jahren biokeramische

Werkstoffe und funktionale Komponenten für die Implantolo-

gie entwickelt und optimiert. Mit Hilfe von Schäumungs- und

Abformtechnologien sowie Plasmabeschichtungs- und

Sol-Gel-Verfahren können dichte und zelluläre biokeramische

Formkörper hergestellt und funktionalisiert werden. Neue

Ansätze wie die Additive Fertigung oder die Funktionalisierung

mittels sensorischer und aktorischer Systeme sind zentrale

Forschungsthemen für eine neue Generation von Implantaten.

Dentalkeramik

Damit dentalkeramische Komponenten durch Ästhetik, Biover-

träglichkeit und außergewöhnliche Belastbarkeit überzeugen,

forscht das Fraunhofer IKTS an neuartigen Materialien, Kom-

ponenten und Herstellungstechnologien. In durchgängigen

Prozessketten (CAD/CAM) können oxidkeramische Werkstoffe

z. B. zu dentalen Restaurationen verarbeitet werden. Des Wei-

teren ist es möglich, beim Formgebungsprozess die Oberfläche

von Implantaten aus Oxidkeramik gezielt zu strukturieren. Für

die Dentalkeramik wurde zusätzlich ein Lithiumsilikat zur

Dünnschichtverblendung monolithischer Restaurationen aus

Yttrium-stabilisiertem Zirkonoxid entwickelt, welches einen

sehr guten Haftverbund liefert, einfach aufzubringen ist und

keine Nacharbeit notwendig macht. Ein umfangreiches Set an

Charakterisierungsmethoden ermöglicht eine stetige Verbes-

serung der Eigenschaften auf Werkstoff- und Halbzeugebene.

Innerhalb der Vorlaufforschung werden modernste Verfahren

wie die Additive Fertigung von Dentalkomponenten unter-

sucht, optimiert und für einen seriellen Einsatz qualifiziert.

Biosensorik und -aktorik

Das Wissen darüber, wie biologische Gewebe mit verschiede-

nen Materialien interagieren, ist entscheidend für die Entwick-

lung von Implantaten und biofunktionalen Mikrosystemen.

Die Kombination biokeramischer Werkstoffe und biophysi-

kalischer Systeme schafft Synergien zwischen Keramik und

Mikrosystemtechnik und erlaubt so die Herstellung von diag-

nostischen und therapeutischen Medizintechnikprodukten.

Eine besondere Kompetenz besitzt das Fraunhofer IKTS in der

Entwicklung von Monitoringsystemen zur Untersuchung von

zellulären und mikrobiellen Wachstumsprozessen. Darüber

hinaus arbeitet das Fraunhofer IKTS an biophysikalischen

Aktorsystemen, um das Anwachsen von Geweben auf

Implantatoberflächen gezielt zu fördern und das Bakterien-

wachstum zu hemmen. Neuartige Übertragungssysteme

sichern die kabel- und batterielose Energieversorgung von

Implantaten.

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BIO- UND MEDIZINTECHNIKIm Geschäftsfe ld »Bio- und Mediz intechnik« bietet das Fraunhofer IKTS keramische Werkstoffe,

Komponenten und Systeme für die Dentaltechnik, Endoprothet ik sowie die biomediz in ische

Diagnost ik und Therapeut ik.

Die umfangreiche Erfahrung mit keramischen Werkstoffen

ist der Grundstein, um Industrie- und Forschungspartner bei

der Produktentwicklung vom Rohstoff bis zum kompletten

medizintechnischen Gerät unterstützen zu können. Qualitäts-,

Kosten- und regulatorische Anforderungen sind zentraler

Bestandteil der medizintechnischen Forschungsarbeiten

am Fraunhofer IKTS und werden durch eine hervorragende

technische Infrastruktur mit zertifizierten Laboren sicherge-

stellt. Es bestehen langjährige Kooperationen sowohl in der

Bearbeitung von kundenspezifischen Aufgabenstellungen als

auch im Rahmen von Gutachtertätigkeiten.

Das Fraunhofer IKTS ist zertifiziert nach dem Medizinprodukte-

gesetz für die Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet

der biokeramischen Werkstoffe und Komponenten sowie der

Herstellung von Halbfabrikaten für die Anwendung in der

Medizintechnik. Diese werden vorwiegend in der Dentaltech-

nik und Endoprothetik eingesetzt, insbesondere als Knochen-

ersatzmaterial und in biokeramischen Oberflächen- und Form-

körperdesigns. Auf Basis kommerziell verfügbarer Materialien

werden neue keramische Werkstoffe und Komponenten mit

verbesserten und modifizierten Eigenschaften entwickelt, die

den Anforderungen einer stetig alternden Gesellschaft gerecht

werden. Dabei nutzen die Wissenschaftler Schäumungs-,

Abform- und Schlickergusstechnologien, Plasmabeschichtungs-

und Sol-Gel-Verfahren sowie innovative Verfahren wie die

Additive Fertigung.

Einen weiteren Schwerpunkt bilden Verfahren der Zell- und

Gewebediagnostik, die Aufschluss über das Verhalten von

Zellen im Körper und gegenüber Fremdmaterialien geben

und die so zur Diagnose sowie Behandlung schwerwiegender

Krankheiten beitragen. Grundlage dafür ist ein breites

Portfolio physikalischer Charakterisierungsverfahren, ergänzt

um eine umfassende Kompetenz im Bereich bildgebender

Methoden sowie der Verarbeitung großer Datenmengen. Im

Fokus stehen dabei Verfahren, Systeme und Instrumente für

die Stimulation und das Monitoring von Zellen und Geweben

sowie für die Separation, Detektion und Suppression von

mikrobiellen Organismen und Toxinen. Darüber hinaus

werden optische, akustische und bioelektrische Verfahren für

die klinische Labordiagnostik und Point-of-Care-Diagnostik

sowie für Home-Care-Applikationen qualifiziert. Das Dienst-

leistungsangebot reicht von der Konzeption, Verfahrens- und

Softwareentwicklung über die Konstruktion und den Bau von

Prototypen bis hin zur Unterstützung bei der Überführung in

die Fertigungsphase.

Das Fraunhofer IKTS verfügt neben den biophysikalischen,

biochemischen und biomechanischen Prüflaboren auch über

entsprechend eingerichtete zertifizierte Labore für die Zell- und

Immunbiologie sowie für die Bewertung der Umwelt- und

Gesundheitsrisiken von Nanopartikeln. So lassen sich gezielt

Lösungen zur Bewältigung der Herausforderungen in der

Medizintechnik sowie im Life-Science- und Home-Care-

Segment entwickeln und in die Anwendung überführen.

ANWENDUNGSBEREICHE

Chirurgische Instrumente und Komponenten

Keramische Werkstoffe zeichnen sich neben Verschleißfestig-

keit, Bioverträglichkeit und chemischer Inertheit auch durch

eine gezielte Einstellbarkeit der elektrischen Leitfähigkeit aus.

Dies ermöglicht kreative Ansätze bei der Fertigung funktio-

nalisierter chirurgischer Instrumente sowie verschiedenster

Komponenten der Medizintechnik. Hochpräzise keramische

Schneidmaterialien und Instrumente, die in einem Arbeits-

schritt abklemmen und veröden, oder keramische Federn für

Röntgengeräte – wo die Möglichkeiten anderer Materialien

enden, beginnen keramische Werkstoffe ihre Vorteile

auszuspielen. Am Fraunhofer IKTS wird daher permanent

an zukunfstweisenden Anwendungen für Komponenten

und Geräte der Medizintechnik geforscht, um Keramik zum

Nutzen des Menschen einzubringen.

Analytik und Diagnostik

Innovative Verfahren der optischen, akustischen und bioelek-

trischen Analytik eröffnen neue Wege für medizinische Dia-

gnosesysteme der nächsten Generation. Im Mittelpunkt der

Forschung am Fraunhofer IKTS stehen Methoden, Kompo-

nenten, Verbrauchsmaterialien und Komplettsysteme für die

Onkologie, Biomedizin sowie klinische Anwendungen.

Optische Methoden stellen einen besonderen Schwerpunkt

dar, da Licht schnell, hochsensitiv und berührungslos

messen kann. Es ist damit ein ideales Werkzeug, um biologi-

sche Prozesse und Defekte direkt auf Zellebene zu messen.

Bereits heute können somit zahlreiche medizinische und diag-

nostische Fragestellungen in der Medizintechnik und im

Life-Science-Bereich einfach und kostengünstig beantwortet

werden.

Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und

Immunologie IZI wurde dafür das Bio-Nanotechnologie

Anwendungslabor (BNAL) gegründet. An der Schnittstelle von

Zellbiologie, Medizin, Biotechnologie, Nanotechnologie und

Medizintechnik werden Themen von der biologisch-medizini-

schen Grundlagenforschung über die Verfahrensentwicklung

bis hin zur Validierung neuester Technologien und System-

lösungen bearbeitet.

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Bio- und Medizintechnik_SF_final.indd 4-6 23.03.2015 15:51:03

1 Zirkonoxid für dentale

Anwendungen.

2 Additiv gefertigter Unter-

kieferknochen.

3 Elektrochemisches Multi-

sensorarray aus LTCC.

4 In-vitro Zellmonitoring.

Implantate

Am Fraunhofer IKTS werden seit vielen Jahren biokeramische

Werkstoffe und funktionale Komponenten für die Implantolo-

gie entwickelt und optimiert. Mit Hilfe von Schäumungs- und

Abformtechnologien sowie Plasmabeschichtungs- und

Sol-Gel-Verfahren können dichte und zelluläre biokeramische

Formkörper hergestellt und funktionalisiert werden. Neue

Ansätze wie die Additive Fertigung oder die Funktionalisierung

mittels sensorischer und aktorischer Systeme sind zentrale

Forschungsthemen für eine neue Generation von Implantaten.

Dentalkeramik

Damit dentalkeramische Komponenten durch Ästhetik, Biover-

träglichkeit und außergewöhnliche Belastbarkeit überzeugen,

forscht das Fraunhofer IKTS an neuartigen Materialien, Kom-

ponenten und Herstellungstechnologien. In durchgängigen

Prozessketten (CAD/CAM) können oxidkeramische Werkstoffe

z. B. zu dentalen Restaurationen verarbeitet werden. Des Wei-

teren ist es möglich, beim Formgebungsprozess die Oberfläche

von Implantaten aus Oxidkeramik gezielt zu strukturieren. Für

die Dentalkeramik wurde zusätzlich ein Lithiumsilikat zur

Dünnschichtverblendung monolithischer Restaurationen aus

Yttrium-stabilisiertem Zirkonoxid entwickelt, welches einen

sehr guten Haftverbund liefert, einfach aufzubringen ist und

keine Nacharbeit notwendig macht. Ein umfangreiches Set an

Charakterisierungsmethoden ermöglicht eine stetige Verbes-

serung der Eigenschaften auf Werkstoff- und Halbzeugebene.

Innerhalb der Vorlaufforschung werden modernste Verfahren

wie die Additive Fertigung von Dentalkomponenten unter-

sucht, optimiert und für einen seriellen Einsatz qualifiziert.

Biosensorik und -aktorik

Das Wissen darüber, wie biologische Gewebe mit verschiede-

nen Materialien interagieren, ist entscheidend für die Entwick-

lung von Implantaten und biofunktionalen Mikrosystemen.

Die Kombination biokeramischer Werkstoffe und biophysi-

kalischer Systeme schafft Synergien zwischen Keramik und

Mikrosystemtechnik und erlaubt so die Herstellung von diag-

nostischen und therapeutischen Medizintechnikprodukten.

Eine besondere Kompetenz besitzt das Fraunhofer IKTS in der

Entwicklung von Monitoringsystemen zur Untersuchung von

zellulären und mikrobiellen Wachstumsprozessen. Darüber

hinaus arbeitet das Fraunhofer IKTS an biophysikalischen

Aktorsystemen, um das Anwachsen von Geweben auf

Implantatoberflächen gezielt zu fördern und das Bakterien-

wachstum zu hemmen. Neuartige Übertragungssysteme

sichern die kabel- und batterielose Energieversorgung von

Implantaten.

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BIO- UND MEDIZINTECHNIKIm Geschäftsfe ld »Bio- und Mediz intechnik« bietet das Fraunhofer IKTS keramische Werkstoffe,

Komponenten und Systeme für die Dentaltechnik, Endoprothet ik sowie die biomediz in ische

Diagnost ik und Therapeut ik.

Die umfangreiche Erfahrung mit keramischen Werkstoffen

ist der Grundstein, um Industrie- und Forschungspartner bei

der Produktentwicklung vom Rohstoff bis zum kompletten

medizintechnischen Gerät unterstützen zu können. Qualitäts-,

Kosten- und regulatorische Anforderungen sind zentraler

Bestandteil der medizintechnischen Forschungsarbeiten

am Fraunhofer IKTS und werden durch eine hervorragende

technische Infrastruktur mit zertifizierten Laboren sicherge-

stellt. Es bestehen langjährige Kooperationen sowohl in der

Bearbeitung von kundenspezifischen Aufgabenstellungen als

auch im Rahmen von Gutachtertätigkeiten.

Das Fraunhofer IKTS ist zertifiziert nach dem Medizinprodukte-

gesetz für die Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet

der biokeramischen Werkstoffe und Komponenten sowie der

Herstellung von Halbfabrikaten für die Anwendung in der

Medizintechnik. Diese werden vorwiegend in der Dentaltech-

nik und Endoprothetik eingesetzt, insbesondere als Knochen-

ersatzmaterial und in biokeramischen Oberflächen- und Form-

körperdesigns. Auf Basis kommerziell verfügbarer Materialien

werden neue keramische Werkstoffe und Komponenten mit

verbesserten und modifizierten Eigenschaften entwickelt, die

den Anforderungen einer stetig alternden Gesellschaft gerecht

werden. Dabei nutzen die Wissenschaftler Schäumungs-,

Abform- und Schlickergusstechnologien, Plasmabeschichtungs-

und Sol-Gel-Verfahren sowie innovative Verfahren wie die

Additive Fertigung.

Einen weiteren Schwerpunkt bilden Verfahren der Zell- und

Gewebediagnostik, die Aufschluss über das Verhalten von

Zellen im Körper und gegenüber Fremdmaterialien geben

und die so zur Diagnose sowie Behandlung schwerwiegender

Krankheiten beitragen. Grundlage dafür ist ein breites

Portfolio physikalischer Charakterisierungsverfahren, ergänzt

um eine umfassende Kompetenz im Bereich bildgebender

Methoden sowie der Verarbeitung großer Datenmengen. Im

Fokus stehen dabei Verfahren, Systeme und Instrumente für

die Stimulation und das Monitoring von Zellen und Geweben

sowie für die Separation, Detektion und Suppression von

mikrobiellen Organismen und Toxinen. Darüber hinaus

werden optische, akustische und bioelektrische Verfahren für

die klinische Labordiagnostik und Point-of-Care-Diagnostik

sowie für Home-Care-Applikationen qualifiziert. Das Dienst-

leistungsangebot reicht von der Konzeption, Verfahrens- und

Softwareentwicklung über die Konstruktion und den Bau von

Prototypen bis hin zur Unterstützung bei der Überführung in

die Fertigungsphase.

Das Fraunhofer IKTS verfügt neben den biophysikalischen,

biochemischen und biomechanischen Prüflaboren auch über

entsprechend eingerichtete zertifizierte Labore für die Zell- und

Immunbiologie sowie für die Bewertung der Umwelt- und

Gesundheitsrisiken von Nanopartikeln. So lassen sich gezielt

Lösungen zur Bewältigung der Herausforderungen in der

Medizintechnik sowie im Life-Science- und Home-Care-

Segment entwickeln und in die Anwendung überführen.

ANWENDUNGSBEREICHE

Chirurgische Instrumente und Komponenten

Keramische Werkstoffe zeichnen sich neben Verschleißfestig-

keit, Bioverträglichkeit und chemischer Inertheit auch durch

eine gezielte Einstellbarkeit der elektrischen Leitfähigkeit aus.

Dies ermöglicht kreative Ansätze bei der Fertigung funktio-

nalisierter chirurgischer Instrumente sowie verschiedenster

Komponenten der Medizintechnik. Hochpräzise keramische

Schneidmaterialien und Instrumente, die in einem Arbeits-

schritt abklemmen und veröden, oder keramische Federn für

Röntgengeräte – wo die Möglichkeiten anderer Materialien

enden, beginnen keramische Werkstoffe ihre Vorteile

auszuspielen. Am Fraunhofer IKTS wird daher permanent

an zukunfstweisenden Anwendungen für Komponenten

und Geräte der Medizintechnik geforscht, um Keramik zum

Nutzen des Menschen einzubringen.

Analytik und Diagnostik

Innovative Verfahren der optischen, akustischen und bioelek-

trischen Analytik eröffnen neue Wege für medizinische Dia-

gnosesysteme der nächsten Generation. Im Mittelpunkt der

Forschung am Fraunhofer IKTS stehen Methoden, Kompo-

nenten, Verbrauchsmaterialien und Komplettsysteme für die

Onkologie, Biomedizin sowie klinische Anwendungen.

Optische Methoden stellen einen besonderen Schwerpunkt

dar, da Licht schnell, hochsensitiv und berührungslos

messen kann. Es ist damit ein ideales Werkzeug, um biologi-

sche Prozesse und Defekte direkt auf Zellebene zu messen.

Bereits heute können somit zahlreiche medizinische und diag-

nostische Fragestellungen in der Medizintechnik und im

Life-Science-Bereich einfach und kostengünstig beantwortet

werden.

Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und

Immunologie IZI wurde dafür das Bio-Nanotechnologie

Anwendungslabor (BNAL) gegründet. An der Schnittstelle von

Zellbiologie, Medizin, Biotechnologie, Nanotechnologie und

Medizintechnik werden Themen von der biologisch-medizini-

schen Grundlagenforschung über die Verfahrensentwicklung

bis hin zur Validierung neuester Technologien und System-

lösungen bearbeitet.

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Bio- und Medizintechnik_SF_final.indd 4-6 23.03.2015 15:51:03

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R K E R A M I S C H E T E C H N O L O G I E N U N D S Y S T E M E I K T S

KURZPORTRÄT DESFRAUNHOFER IKTSDas Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS betreibt anwen-

dungsorientierte Forschung für Hochleistungskeramik. Die drei Institutsteile in Dresden

und Hermsdorf (Thüringen) formen gemeinsam das größte Keramikforschungsinstitut

Europas.

Als Forschungs- und Technologiedienstleister entwickelt das Fraunhofer IKTS moderne

keramische Hochleistungswerkstoffe, industrierelevante Herstellungsverfahren sowie

prototypische Bauteile und Systeme in vollständigen Fertigungslinien bis in den Pilotmaß-

stab. Das Institut arbeitet in acht marktorientierten Geschäftsfeldern, um keramische

Technologien und Komponenten für neue Branchen, neue Produktideen und neue Märkte

jenseits der klassischen Einsatzgebiete zu demonstrieren und zu qualifizieren. Dazu gehö-

ren keramische Werkstoffe und Verfahren, Maschinenbau und Fahrzeugtechnik, Elektronik

und Mikrosysteme, Energie, Umwelt- und Verfahrenstechnik, Bio- und Medizintechnik,

Optik sowie die Material- und Prozessanalyse.

Der Institutsteil Materialdiagnostik erweitert das Forschungsportfolio um die Kompetenzen

Werkstoffdiagnose und -prüfung. Die Prüfverfahren aus den Bereichen Akustik, Elektro-

magnetik, Optik, Mikroskopie und Strahltechnik tragen maßgeblich zur Qualitätssicherung

von Produkten und Anlagen bei.

KOMPETENZENKeramische Werkstoffe und Oberflächen

- Hochreine dichte oder poröse Biokeramik (Al2O3, ZrO2 (ATZ, ZTA, Y-TZP), Ca3(PO4)2 und HAP)

- Offenzellige Schaumkeramik und Metallschäume

- Glas und Glaskeramik (Li2Si2O5)

- Oxid- und Nichtoxidkeramik mit gezielten elektrischen, thermischen, mechanischen und

optischen Funktionalitäten

- Komposite (Polymerkeramik) und Werkstoffverbunde (porös/dicht, Metall/Keramik)

Technologien

- Pulver- und Schlickeraufbereitung

- Gieß-, Press- und plastische Formgebungsverfahren

- Schäumungs- und Abformtechnologien für zellulare Strukturen

- CAD/CAM-Linie

- Oxidkeramische Halbzeuge (zertifiziert nach EN ISO 13485:2012)

- Plasmabeschichtung und Sol-Gel-Verfahren

- Additive Fertigungsverfahren

- Dickschicht- und Multilayertechnologie (komplette Linie für HTCC, LTCC)

- Dünnschichttechnologie (Thermal CVD, PECVD, Thermal ALD, PVD, LPD)

- Mikro- und Oberflächenbearbeitung

- Biokompatible Aufbau- und Verbindungstechnik

- Medizintechnischer Gerätebau

- Hochskalieren und Technologietransfer

Diagnose-/Therapiesysteme und Charakterisierung

- Bioelektrische, topographiebasierte, akustische und optische Messsysteme

- Biophysikalische Charakterisierung auf Nano-, Mikro- und Makroebene (TEM, SEM, AFM,

AFAM, Raman)

- In-vivo- sowie In-vitro-Analyse- und Diagnosesysteme (fluoreszenzbasierte Tumordiagnostik,

Theranostik)

- Sensor- und Aktorsysteme für Untersuchung von Stimulations- und Suppressionsprozessen

- Plasmonische Sensorsysteme

- Energieübertragungs- und Kommunikationssysteme

- Labordiagnostik in S2-Umgebung

KONTAKTGeschäftsfeld

Bio- und Medizintechnik

Dr. Jörg Opitz

Fraunhofer-Institut für

Keramische Technologien

und Systeme IKTS,

Institutsteil

Materialdiagnostik

Maria-Reiche-Straße 2,

01109 Dresden

Tel. +49 351 88815-516

joerg.opitz@

ikts.fraunhofer.de

5

5 3D-Visualisierung eines Zahns

mittels Optischer Kohärenz-

tomographie.

G E S C H Ä F T S F E L D

BIO- UND MEDIZINTECHNIK

www.ikts.fraunhofer.de

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geschäumte Daumenknochen-

replikate.

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F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R K E R A M I S C H E T E C H N O L O G I E N U N D S Y S T E M E I K T S

KURZPORTRÄT DESFRAUNHOFER IKTSDas Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS betreibt anwen-

dungsorientierte Forschung für Hochleistungskeramik. Die drei Institutsteile in Dresden

und Hermsdorf (Thüringen) formen gemeinsam das größte Keramikforschungsinstitut

Europas.

Als Forschungs- und Technologiedienstleister entwickelt das Fraunhofer IKTS moderne

keramische Hochleistungswerkstoffe, industrierelevante Herstellungsverfahren sowie

prototypische Bauteile und Systeme in vollständigen Fertigungslinien bis in den Pilotmaß-

stab. Das Institut arbeitet in acht marktorientierten Geschäftsfeldern, um keramische

Technologien und Komponenten für neue Branchen, neue Produktideen und neue Märkte

jenseits der klassischen Einsatzgebiete zu demonstrieren und zu qualifizieren. Dazu gehö-

ren keramische Werkstoffe und Verfahren, Maschinenbau und Fahrzeugtechnik, Elektronik

und Mikrosysteme, Energie, Umwelt- und Verfahrenstechnik, Bio- und Medizintechnik,

Optik sowie die Material- und Prozessanalyse.

Der Institutsteil Materialdiagnostik erweitert das Forschungsportfolio um die Kompetenzen

Werkstoffdiagnose und -prüfung. Die Prüfverfahren aus den Bereichen Akustik, Elektro-

magnetik, Optik, Mikroskopie und Strahltechnik tragen maßgeblich zur Qualitätssicherung

von Produkten und Anlagen bei.

KOMPETENZENKeramische Werkstoffe und Oberflächen

- Hochreine dichte oder poröse Biokeramik (Al2O3, ZrO2 (ATZ, ZTA, Y-TZP), Ca3(PO4)2 und HAP)

- Offenzellige Schaumkeramik und Metallschäume

- Glas und Glaskeramik (Li2Si2O5)

- Oxid- und Nichtoxidkeramik mit gezielten elektrischen, thermischen, mechanischen und

optischen Funktionalitäten

- Komposite (Polymerkeramik) und Werkstoffverbunde (porös/dicht, Metall/Keramik)

Technologien

- Pulver- und Schlickeraufbereitung

- Gieß-, Press- und plastische Formgebungsverfahren

- Schäumungs- und Abformtechnologien für zellulare Strukturen

- CAD/CAM-Linie

- Oxidkeramische Halbzeuge (zertifiziert nach EN ISO 13485:2012)

- Plasmabeschichtung und Sol-Gel-Verfahren

- Additive Fertigungsverfahren

- Dickschicht- und Multilayertechnologie (komplette Linie für HTCC, LTCC)

- Dünnschichttechnologie (Thermal CVD, PECVD, Thermal ALD, PVD, LPD)

- Mikro- und Oberflächenbearbeitung

- Biokompatible Aufbau- und Verbindungstechnik

- Medizintechnischer Gerätebau

- Hochskalieren und Technologietransfer

Diagnose-/Therapiesysteme und Charakterisierung

- Bioelektrische, topographiebasierte, akustische und optische Messsysteme

- Biophysikalische Charakterisierung auf Nano-, Mikro- und Makroebene (TEM, SEM, AFM,

AFAM, Raman)

- In-vivo- sowie In-vitro-Analyse- und Diagnosesysteme (fluoreszenzbasierte Tumordiagnostik,

Theranostik)

- Sensor- und Aktorsysteme für Untersuchung von Stimulations- und Suppressionsprozessen

- Plasmonische Sensorsysteme

- Energieübertragungs- und Kommunikationssysteme

- Labordiagnostik in S2-Umgebung

KONTAKTGeschäftsfeld

Bio- und Medizintechnik

Dr. Jörg Opitz

Fraunhofer-Institut für

Keramische Technologien

und Systeme IKTS,

Institutsteil

Materialdiagnostik

Maria-Reiche-Straße 2,

01109 Dresden

Tel. +49 351 88815-516

joerg.opitz@

ikts.fraunhofer.de

5

5 3D-Visualisierung eines Zahns

mittels Optischer Kohärenz-

tomographie.

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