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-1- Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume, Schwäbisch Gmünd Förderung Natura 2000 vor Ort - ein Gewinn für alle Matthias Strobl Naturschutztage am Bodensee, Radolfzell, 8.1.2017

Förderung Natura 2000 vor Ort - Naturschutztage · Förderung Natura 2000 8.1.17, , Matthias Strobl • Definierte Gebietskulisse: Schutz-und Vorranggebiete oder Projektgebiete (z.B

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    Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaftund der ländlichen Räume, Schwäbisch Gmünd

    Förderung Natura 2000 vor Ort- ein Gewinn für alle

    Matthias Strobl

    Naturschutztage am Bodensee, Radolfzell, 8.1.2017

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    Themen

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    • Landschaftspflegerichtlinie

    • FAKT

    • Förderung von Natura 2000 durch Direktzahlungen und Greening?

    • Baumschnittförderung

    • Natura 2000 im Wald

    • Ökokonto-Maßnahmen für Natura 2000

    • LIFE-Förderprogramm der EU

    • Bundesprogramm Biologische Vielfalt

    • Versuch einer Förderbilanz nach Lebensräumen

    • professionelle Naturschutzberatung für Landwirte

    • professionelle „Kümmerer“:Landschaftserhaltungsverbände

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    Naturschutzstrategie

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    „Wir werden den Rückgang der Biodiversität in den Agrarökosystemen des Landes stoppenund für die typischen Arten der Agrarlandschaft einen Aufwärtstrend erreichen.“

    „Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Agrarförderprogrammeum Maßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt ergänzt und finanziell ausreichend ausgestattet werden.“

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    1.Säule / 2. Säule der Agrarförderung

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    Greeningprämie

    2. Säule(MEPL III)

    2014 - 2020

    AUKM überGreening hinaus

    Direktzahlung

    2. Säule:

    • Agrarumweltmaßnahmen (FAKT)

    • LPR

    • Umweltzulage Wald

    • Nachhaltige Waldwirtschaft

    • LEADER

    • B.

    Immer: nationaler Kofinanzierungsbedarf

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    Landschaftspflegerichtlinie (LPR)

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    • Hauptförderprogramm für Naturschutzmaßnahmen in Baden-Württemberg- Flächenmaßnahmen- Investive Fördermaßnahmen- Dienstleistungen

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    LPR - Ziele der Landschaftspflege

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    • Sicherung von wertvollen Lebensräumen

    • Artenschutzmaßnahmen für gefährdete Tier- und Pflanzenarten

    • Neuanlage und Gestaltung von Biotopen

    • Biotopvernetzung in der freien Landschaft

    • Pflege und Offenhalten der Kulturlandschaft

    • Produkte der heimischen Kulturlandschaft fördern

    • Schutz- und Bewirtschaftungspläne für Schutzgebiete,

    Konzepte zur Umsetzung von Naturschutzzielen

    • Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung für Naturschutz

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    LPR - die Partner in der Landschaftspflege

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    • Landwirte

    • Kommunen

    • Naturschutzvereine

    • Forstwirte

    • Landschaftserhaltungsverbände

    • Privatpersonen

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    LPR Teil A – Vertragsnaturschutz auf 5 Jahre

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    A1: Extensivierung landwirtschaftlich genutzter Flächen bis zum vollständigen Bewirtschaftungsverzicht sowie Wiederaufnahme oder Beibehaltung einer extensiven Bewirtschaftung, pflegende Bewirtschaftung landwirtschaftlich nutzbarer Grundstücke(auf landwirtschaftlicher „Bruttofläche“)

    A2: Pflege und Entwicklung nicht landwirtschaftlich nutzbarer Flächen (keine „Bruttofläche“)

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    Philosophie der LPR - Teil A

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    • Definierte Gebietskulisse: Schutz- und Vorranggebiete oder Projektgebiete (z.B. Biosphären-, Natur-, Landschaftsschutz-, NATURA 2000-, PLENUM-Gebiete, Gebiete zur Biotopvernetzung und Mindestflur, Projektgebiete für den Artenschutz B)

    • Im Vertragsnaturschutz (LPR Teil A) erfolgt eine gezielte Förderung von Flächen mit aufwändigen und zum Teil detaillierten Bewirtschaftungs- oder Pflegeerfordernissen.

    • I. d. R. geht beim Vertragsnaturschutz die Initiative von der Behörde aus.

    • Teilnehmer können auch Nichtlandwirte sein.

    • Doppelförderung z.B. mit FAKT, SchaLVO und ÖVF wird ausgeschlossen.

    • Beantragung der Auszahlung über den Gemeinsamen Antrag (GA).(Damit auch Einhaltung der GA-Vorgaben wie CC etc.)

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    LPR Teil A - Vertragsnaturschutz

    1. Einführung oder Beibehaltung einer extensiven Ackerbewirtschaftung ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Nutzungsaufgabe der Ackerbewirtschaftung

    1.1 Beibehaltung ohne Stickstoffdüngung 590 €/ha

    1.2 Beibehaltung mit angepasster Stickstoffdüngung 350 €/ha

    1.3 Ackerbewirtschaftung aufgeben zur Schaffung höherwertigerBiotope 370 €/ha

    Schutzgebietsbetreuer NABU, Landwirtschaft, 5.5.16, Wernau, Matthias Strobl

    2. Umstellen von Acker- auf extensive Grünlandbewirtschaftungohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln

    2.1 ohne N-Düngung 510 €/ha

    2.2 mit angepasster Düngung 390 €/ha

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    LPR Teil A - Vertragsnaturschutz

    3. Grünlandbewirtschaftung ohne Einsatz von

    Pflanzenschutzmitteln

    3.1 einschürige Mahd und keine Stickstoffdüngung 310 €/ha

    3.2 zweischürige Mahd und keine Stickstoffdüngung 400 €/ha

    3.3 mehr als zweischürige Mahd und keine Stickstoffdüngung zur Aushagerung von brachgefallenem Grünland 440 €/ha

    3.4 mehr als zweischürige Mahd und keine Stickstoffdüngung zur Aushagerung von Intensivgrünland 410 €/ha

    3.5 zweischürige Mahd und angepasste Stickstoffdüngung 350 €/ha

    3.6 mehr als zweischürige Mahd und angepasste Stickstoffdüngung 310 €/ha

    3.7 Aufgabe der Bewirtschaftung zur Schaffung höherwertiger Biotope 520 €/ha

    Schutzgebietsbetreuer NABU, Landwirtschaft, 5.5.16, Wernau, Matthias Strobl

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    LPR Teil A - Vertragsnaturschutz

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    4. Beweidung ohne Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln

    4.1 Hütehaltung – ein bis zwei Weidegänge 360 €/ha

    4.2 Hütehaltung – mehr als zwei Weidegänge 550 €/ha

    4.3 Extensive Standweide 250 €/ha

    4.4 Koppelweide 310 €/ha

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    LPR Teil A - Vertragsnaturschutz

    5. Zulagen Ackerbewirtschaftung

    5.1 zusätzliche Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten

    5.1.1 bei hohem Arbeits- und Beratungsaufwand 340 €/ha

    5.1.2 bei geringerem Arbeits- und Beratungsaufwand 260 €/ha

    5.2 Bewirtschaftung in Form von Ackerrandstreifen 100 €/ha

    5.3 Maßnahmen auf Flächen mit hoher Bonität (Ackerzahl >60) 150 €/ha

    Schutzgebietsbetreuer NABU, Landwirtschaft, 5.5.16, Wernau, Matthias Strobl

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    LPR Teil A - Vertragsnaturschutz

    6. Zulagen Grünlandbewirtschaftung

    6.1zusätzliche Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten

    6.1.1.bei hohem Arbeits- und Beratungsaufwand 75 €/ha

    6.1.2.bei geringerem Arbeits- und Beratungsaufwand 40 €/ha

    6.2Gesonderte Behandlung von Teilflächen:z.B. Stehenlassen von Altgrasbeständen auf 5-20% der Fläche

    6.2.1 Stehenlassen von Altgrasbeständen, einjährig 60 €/ha

    6.2.2 Stehenlassen von Altgrasbeständen, überjährig 90 €/ha

    6.3Einsatz einer speziellen technischen Einrichtung

    (z. B. Messerbalkenmähwerk, Zwillingsbereifung etc.) 50 €/ha

    6.4Mechanische Nachpflege (bei Beweidung) 85 €/ha

    6.5Ziegen mitführen bei Hütehaltung 150 €/ha

    6.6Ziegen mitführen bei Koppelhaltung/Standweide 150 €/ha

    Schutzgebietsbetreuer NABU, Landwirtschaft, 5.5.16, Wernau, Matthias Strobl

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    LPR Anhang 1 A - Flächensätze

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    • Die Flächensätze nach Anhang 1 A werden i.d.R. bei Verträgen nach Teil A1 angewendet. (Ausnahme: Beweidungssätze auch in A2)

    • Die Kalkulation für die Zuwendungsbeträge setzt als Berechnungsgrundlage eine Bearbeitung der Flächen mit Schlepper voraus.

    • Die Zuwendungsbeträge berücksichtigen Einkommensverluste und Arbeitsaufwand bei der Ausführung der vereinbarten Tätigkeiten.

    • Die angegebenen Sätze sind Fixsätze.

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    LPR Anhang 1 B – Flächen- und Stundensätze

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    • Pflegende Bewirtschaftung (A1, auf Bruttofläche) und Pflege bzw. Entwicklung nicht landwirtschaftlich nutzbarer Flächen (A2, keine Bruttofläche!)

    • Individuelle Pflegemaßnahmen nach naturschutzfachlicher Vorgabe:

    • - Anzahl der Schnitte - Schnittzeiträume

    • - Abräumen Mähgut - Aussparung bestimmter Flächen

    • - Verwendung boden-, vegetations-und tierschonender Technik

    • Berechnung der Zuwendung nach Aufwand und Umfang der durchzuführenden Arbeiten (Kalkulation nach KTBL- bzw. Maschinenringsätzen entsprechend LPR Anhang 1 B)

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    LPR Teil B – Arten- und Biotopschutz

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    Biotop- und Landschaftspflege:

    • Pflege von Hecken (Auf-den-Stock-setzen)

    • Freistellung von Felsbiotopen, Steinriegeln

    • Entbuschung von Wacholderheiden

    • Wiederherstellung eines brachgefallenen Wiesentals

    • Wiederherstellung, Mahd von Feucht- bzw. Nasswiesen

    • maschinelle Erstpflege verbuschter Flächen

    • Pflege eines Naturdenkmals (z. B. Baumpflege)

    • Anlage, Bereitstellung eines Pferchackers

    • Pflege von Kopfweiden

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    LPR Teil B – Arten- und Biotopschutz

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    Biotopgestaltungsmaßnahmen

    Erhaltung, Gestaltung, Neuanlage besonderer Biotope und ökologisch wertvoller Flächen:

    • Anlage oder Reparatur von Trockenmauern

    • Anlage oder Sanierung von Tümpeln, Dolinen

    • Wiedervernässung von Moorstandorten

    • Neuanlage von Streuobstwiesen

    • Pflanzung von Hecken oder Feldgehölzen

    • Reaktivierung eines Wiesenbewässerungssystems

    • Herrichtung von Fledermausquartieren

    • Anlage von Brachestreifen

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    LPR Teil B – Arten- und Biotopschutz

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    Artenschutzmaßnahmen

    gezielte Artenschutzmaßnahmen für gefährdete Tier- und Pflanzenarten:

    • Kauf und Anbringung von Spezialnistkästen für Vögel, Fledermäuse, Hornissen

    • Anbringung von Toren an Höhlen mit Fledermausquartieren

    • Amphibienschutzzäune

    • Maßnahmen für Arten nach dem Artenschutzprogramm des Landes

    • Auslichten eines Orchideenstandorts

    • Entfernung von Neophyten

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    Philosophie der LPR - Teil B

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    • Definierte Gebietskulisse: Schutz- und Vorranggebiete oder Projektgebiete (z.B. Biosphären-, Natur-, Landschaftsschutz-, NATURA 2000-, PLENUM-Gebiete, Gebiete zur Biotopvernetzung und Mindestflur, Projektgebiete für den Artenschutz B)

    • Bei der Biotoppflege (LPR Teil B) erfolgt eine gezielte Förderung von Flächen mit aufwändigen und zum Teil detaillierten Bewirtschaftungs- oder Pflegeerfordernissen

    • I. d. R. geht die Initiative vom Landnutzer (Antrag) aus.

    • Direktmaßnahmen der Behörde (Aufträge) sind möglich.

    • Teilnehmer können auch Nichtlandwirte sein.

    • Doppelförderung mit inhaltsgleichen Maßnahmen z.B. mit LPR-Teil A, FAKT, SchaLVO und ÖVF wird ausgeschlossen.

    • Beantragung der Auszahlung über Behörde

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    LPR Teil C – Grunderwerb zur Biotopentwicklung / Entschädigung

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    Teil C1: Erwerb eines Grundstücks im Rahmen einer Biotopentwicklungsmaßnahme oder eines grundstücksgleichen Rechts durch Dritte

    Teil C2: Grunderwerb im Rahmen einer Biotopentwicklungsmaßnahme zum Eigentum des Landes

    Teil C3: Entschädigung für die Aufgabe einer Anlage oder deren Verlagerung (Ablösung eines Störfaktors)

    Verlagerung einer rechtmäßigen, aber störenden Anlage in einem Schutzgebiet (bauliche Anlage usw.)

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    LPR Teil D – Investitionen

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    D1: Investition in kleine landwirtschaftliche Betriebe

    • Errichtung, Erwerb oder Modernisierung von unbeweglichem Vermögen(z.B. Bau eines Ziegen-, Schaf- oder Rinderstalls)

    • Kauf neuer Maschinen und Anlagen der Innenwirtschaft

    • Kauf von neuen Hangspezialmaschinen, insbes. wenn sie überbetrieblich eingesetzt werden

    D2: Investition in die Verarbeitung und Vermarktung naturschutzgerecht produzierter Erzeugnisse

    • nur in PLENUM-Gebieten

    • Einrichtung einer Verkaufsstelle für regionale Produkte

    • Erarbeiten von Vermarktungskonzeptionen

    • Organisationskosten eines Erzeugerzusammenschlusses

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    LPR Teil D – Investitionen

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    D3: Investitionen für Landschaftspflege

    • Bau eines Ziegen-, Schaf- oder Rinderstalls zur Pflege naturschutzwichtiger Grundstücke)

    • Bau eines kommunalen Schafstalls

    • Kauf einer Apfelsaftpresse für Obst aus Streuobstwiesen

    • Anlage von Triebwegen für die Beweidung

    • Erwerb eines Amphibienschutzzauns

    • Kauf eines Motormähers

    • Kauf von Weidezäunen zur Pflege naturschutzwichtiger Grundstücke

    • Anlage von Naturschutz-Lehrpfaden, Aufstellung von Naturschutz-Infotafeln

    D4: Investition des Landes oder einer Einrichtung mit Landesbeteiligung

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    LPR Teil E – Dienstleistungen

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    E1: Dienstleistung für Biotopvernetzung und Mindestflur

    • Erstellen entsprechender Konzeptionen durch Kommunen

    • Beratung und Management

    • Durchführung von Maßnahmen, insbes. zur Sensibilisierung von Akteuren und der Öffentlichkeit

    E2: Projekte mit integrativ wirkendem Naturschutzansatz

    • LEV- und PLENUM-Geschäftsstellen

    E3: Dienstleistung zum Zwecke des Naturschutzes, der Landschaftspflege und der Landeskultur

    • Sensibilisierung der Öffentlichkeit durch Info-Materialien, Exkursionen, Info-Veranstaltungen

    • Naturschutzfachliche Studien über ein Gebiet

    • Managementpläne für Natura 2000-Gebiete

    • Erstellung von Konzeptionen zu Besucherlenkung, Lehrpfaden usw.

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    Was zeichnet die LPR aus

    • Vielseitigkeit bzgl. Förderzielen und möglichen Antragstellern

    • Großes Spektrum von Vertragsnaturschutz über Dienstleistungen bis zu Investitionen

    • i.d.R. gebunden an eine Förderkulisse (z.B. Natura 2000)

    • Im Gegensatz zu FAKT Priorisierung nach fachlichen Kriterien durch Verwaltung

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    LPR im MEPL III - Finanzausstattung

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    FAKT

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    • Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz undTierwohl

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    Agrarumweltprogramm FAKT

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    Maßnahmenbezeichnung

    A Umweltbewusstes Betriebsmanagement

    A1 Fruchtartendiversifizierung

    A2 Silageverzicht im gesamten Betrieb (Heumilch)

    B Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft und besonders geschützter Lebensräume im Grünlandu.a. B3 artenreiches Grünland (4 oder 6 Kennarten), B5 FFH-Mähwiesen

    C Sicherunter besonders landschaftspflegender gefährdeter Nutzung und Tierrassen

    D Ökologischer Landbau / Verzicht auf chem.- Synth. Pflanzenschutz- und Düngemittel im Betrieb

    E Umweltschonende Pflanzenerzeugung und Anwendung biologischer / biotechnischer Maßnahmen

    F Freiwillige Maßnahmen zum Gewässer- und Erosionsschutz

    G Besonders tiergerechte Haltungsverfahren

    Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT)

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    Geeignete FAKT-Maßnahmen für Natura 2000-Flächen

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    • FAKT B3 artenreiches Grünland mit mindestens 4 / 6 Kennarten- 230 bzw. 260 €/ha -> 22.000 ha

    • FAKT B4 §30/33-Biotopflächen- 280 €/ha -> 6.000 ha

    • FAKT B5 FFH-Mähwiesen- 280 €/ha -> 24.000 ha

    • FAKT C1 Streuobst- 2,5 €/Baum -> 1,5 Mio. Bäume

    • FAKT E 2.1/2.2 Brachebegrünung mit Blühmischungen- 710 bzw. 330 €/ha -> 12.000 ha

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    Förderung von Natura 2000-Flächen durch Agrarzahlungen der 1. Säule?

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    • Direktzahlungen (ca. 300 €/ha) für FHH-LRT, soweit diese landwirtschaftliche Bruttofläche sind

    • Greening: ggf. Ökologische Vorrangflächen

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    Komponenten des Greenings (seit 2015)

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    Ökologische Vorrangflächen können als Bracheflächen, Blühflächen oder Pufferflächen in Natura 2000 – Gebieten konzentriert werden(einzelbetriebliche Entscheidung – Naturschutzberatung !!)

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    Baumschnittförderung

    • Förderung des fachgerechten Baumschnitts von hochstämmigen Streuobstbäumen in der freien Landschaft mit 15 €/Baumschnitt bei zwei Schnitten in fünf Jahren

    • Sammelanträge von mindestens 3 Einzelpersonen mit zusammen mindestens 100 Bäumen

    • Zeitraum 2015-2020

    • für ca. 400.000 Bäume beantragt (entspricht ca. 5% des Gesamtbestands)

    • ca. 2,5 Mio € pro Jahr

    • aktuell keine Neuanträge möglich

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    Natura 2000 im Wald

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    Förderung von Natura 2000 im Wald

    • Umweltzulage Wald (UZW)- Ausgleich für Nutzungsbeschränkungen für FFH-Waldlebensraumtypen in Natura 2000-Gebieten- 50 €/ha

    • Förderprogramm Nachhaltige Waldwirtschaft (NWW)- u.a. Umbau von Nadelreinbeständen in naturnahe und standortgerechte Laub- und Mischwälder (Teil B)- u.a. Waldnaturschutz – Neuanlage, Entwicklung und Erweiterung von Biotopen, Feuchtgebieten und Gewässern sowie Waldrändern (Teil E)

    • Ansprechpartner: Untere Forstbehörde beim Landratsamt

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    Förderungen von Natura 2000 über Ökokonto-Maßnahmen

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    Natura 2000 und Ökokonto

    • Für kommunale Ökokonten geeignet

    • Mit der Ökokontomaßnahme muss eine naturschutzfachliche Aufwertung von FFH-Lebensraumtypen verbunden sein (reine Pflege reicht nicht)

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    Weitere Fördermöglichkeiten

    • LIFE-Förderprogramm der EUInternet: http://ec.europa.eu/environment/life/

    • Bundesprogramm Biologische Vielfaltseit 2011zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt (NBS)Internet: http://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm_ueberblick.html

    • ggf. auch über INTERREG und LEADER möglich

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    Info-Quellen im Internet

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    www.landwirtschaft-bw.info

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    Förderbilanz nach Lebensräumen und Verantwortungsbereichen

    • Streuobstwiesen

    • FFH-Mähwiesen

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    Heute Landschaftspflege: Streuobst

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    110.000 ha in Baden-Württemberg

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    Welcher Anteil bei den Streuobstbäumen wird über Förderungen erreicht?

    • Schätzung 2010: 9,3 Mio Streuobstbäume auf ca. 116.000 ha

    • zwar kein FFH-LRT, aber viele Streuobstbestände doch Bestandteil von Natura 2000-Gebieten oder Lebensraum geschützter Arten

    • über FAKT C1 und Baumschnittförderung werden zusammen ca. 1,9 Mio. Bäume gefördert (ca. 20%)

    • Weitere Fördergelder über LPR, Aufwertungen als Ökokonto-Maßnahmen und einige kommunale Streuobstförderungen

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    Heute Landschaftspflege: FFH-Mähwiesen

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    70.000 ha in Baden-Württemberg

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    Welcher Anteil der FFH-Mähwiesen wird über Förderprogramme erreicht?

    70.000 ha FFH-Flachland-Mähwiesen und Bergmähwiesen

    • FAKT- B5: 24.000 ha- Wieviel der über FAKT B3 geförderten 22.000 ha „artenreichen Grünlands“ sind FFH-Mähwiesen ?

    • LPR: < 5.000 ha

    • Rest?- noch nicht alle Mähwiesen außerhalb der FFH-Gebiete parzellenscharf kartiert und digitalisiert als Förder-voraussetzung im FIONA-Antragsprogramm für Landwirte- Verschlechterte FFH-Mähwiesen dürfen weder nach FAKT-B5 noch nach LPR gefördert werden- Verschlechterungsverbot gilt auch für FFH-Mähwiesen, für die keine Förderung beantragt wird

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    Professionelle Naturschutzberatungfür Landwirte (und andere)

    • Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung (GBB)

    • Landschaftserhaltungsverbände (LEV)

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    Umbau der Beratungsförderung ab 2015

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    • Neu eingeführt: Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung als förderfähiges Modul mit 100% Fördersatz

    • Internet:www.gbb.lel-bw.de

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    GBB - Einstiegsmodul

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    GBB - Spezialmodul

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

    Typischer Ablauf:

    • Besichtigung der Betriebsflächen

    • Entwicklung und Diskussion von möglichen und zum Betrieb passenden Maßnahmen zur Förderung von Artenvielfalt und Landschaftsgestaltung

    • Informationen zu Tier- und Pflanzenarten, zur aktuellen rechtlichen und fördertechnischen Situation

    • Alle Themen und Fragen, die der Landwirtin/dem Landwirt zu Naturschutz und Artenvielfalt wichtig sind

    • Die gemeinsame Dokumentation der Ergebnisse auf einem Plakat oder Heft mit Fotos der Flächen

    • Infoheft als Nachschlagwerk zur Maßnahmenumsetzung

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    Landschaftserhaltungsverbände (LEV)

    • Professionelle „Kümmerer“ an der Schnittstelle zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Kommunen

    • In 32 von 35 Landkreisen im Land ist der LEV gegründet

    • Adressen und Infos: www.lev-bw.de

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    Landschaftserhaltungsverbände

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl

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    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

    B und viel Erfolg bei bestehenden Projekten und neuen Ideen

    Förderung Natura 20008.1.17, , Matthias Strobl