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  • 7/25/2019 Free21 Magazin

    1/52

    Credible news mounted on paper

    DAS

    MagazinNr. 4, 2. Jg., 12/2015

    Im Netz: www.free21.org

    Das Abo 2015 endet mit dieser Ausgabe. Die Neuigkeiten fr 2016: Seite 33

    Das Free21-Prinzip:Themen:

    Eine Studie schlsselt die Ver-teilung von Twitter-Tweets mitdem Hashtag #RefugeesWel-come+Germany auf. SEITE 14

    Flchtlinge berTwitterangelockt?

    Albrecht Mller von den Nach-

    denkseiten weist anhand eines

    fiktiven Planungspapieres auf

    den Missbrauch der Flchtlin-

    ge fr innen- und auenpoliti-

    sche Belange hin und fordert,

    die Fluchtursachen ehrlich zu

    benennen. SEITE 28

    Flchtlingskriseeine PR-Strategie?

    Mutmaungen ber die poli-tische Einstellung eines Men-schen erlangen bei Wikipedia

    lexikalische Reife. SEITE 47

    Gesinnungswchter

    bei Wikipedia?

    Der ehemalige CIA-Analyst

    beleuchtet die Eskalation der

    Gewalt in Syrien, die Grnde

    fr die russische Intervention

    und warum der Westen den

    Regimewechsel als Allheilmit-

    tel in diesem blutigen Konflikt

    verlangt. SEITE 16

    Ray McGovern:Putins Syrienhilfe

    Bereits Ende 2014 enthllte dieDeutsche Welle, dass tglichhunderte LKW aus der TrkeiWaren zum IS liefern. SEITE 12

    Nachschub fr ISaus der Trkei

    Thierry Meyssan ist aufgrund

    von vielen Indizien und Fakten

    der Meinung, dass der franzsi-

    sche Staat tief in die Frderung

    des internationalen Terroris-

    mus verstrickt ist. Fr ihn liegt

    hierin auch ein Grund fr die

    Anschlge von Paris. SEITE 40

    Die FranzsischeRepublikals GeiselGlyphosat

    BOKU-Studie entlarvt

    Manipulation SEITE 31

    Krieg im JemenWarum schweigt der

    Westen ber den Krieg im

    Jemen? SEITE 23 + 25

    Wikileaks-FilesEin Buch gegen mediale

    Tuschungen SEITE 21

    Direkte EinblickeVortrag von Ex-US-Geheim-

    dienstanalytiker SEITE 34

    Huptlings-Redeaus dem Jahr 1855 SEITE 45

    Die IWF-Aufgabenvon Ernst Wolff SEITE 43

    EntvlkerungSyriens geplant?Interview mit Wikileaks-

    Grnder Assange SEITE 11

    FriedensbewegungDie Proteste gegen die US-

    Airbase Ramstein SEITE 36

    Syrien, Russlandund der ISEin Kommentar von Peter

    Haisenko SEITE 38

    Kurswechsel in derFlchtlingspolitikvon Ernst Wolff SEITE 26

    Terror-WatergateFreigegebenes US-Geheim-

    dokument belegt Frderungdes IS durch USA SEITE 20

    Syrien: Spielballgeopolitischer

    Interessen

    In Syrien geht es um weit mehr

    als nur einen Regime-Change.SEITE 3

    WladimirPutinundBarackObamaam2

    9.9.2015

    (Foto:kremlin.ru,

    CC-B

    Y3.0

    )

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

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    DASMagazinNr. 4, 2. Jg., 12/2015 www.free21.org

    Credible news mounted on paper

    Das Free21-Prinzip:

    Alles wie geplant

    Impressum

    Als im November ein russischesFlugzeug einen drei Kilome-ter schmalen trkischen Landstrei-

    fen fr wenige Sekunden bero-gen hatte und danach von der tr-kischen Luftwaffe abgeschossenwurde, gab die Bildzeitung sofortfolgendes bekannt:

    Putin attackiert Trkei.

    Dies war ein weiterer Tiefpunktin der deutschen Berichterstattung,in der dem Leser Kriegspropagan-da in einer immer unschner wer-denden Mischung mit der Arbeitvon guten Journalisten als Nach-richt prsentiert wird.

    Das Feindbild wechselt, die Me-thoden bleiben aber immer diesel-ben. Zuerst waren es die Kommu-nisten, dann der Islam und der in-szenierte Krieg gegen den Terror,und heute sollen wir wieder vor

    Russland Angst haben.Der Punkt ist, dass Kriege nichtvon Politikern entschieden wer-den. Sie werden heute gemacht,um Waffen liefern und Wieder-aufbau leisten zu knnen.

    Seit mehr als 15 Jahren hat derWesten hauptschlich die USA,Deutschland, Frankreich, Englandund Schweden Millionen vonTonnen an Waffen und Kriegsge-rt nach Mittelost geliefert odersie mehr oder weniger zufllig inden Krisengebieten zurckgelas-

    sen. Wer heute ein Freiheitskmp-fer ist, wird morgen Terroristgenannt und umgekehrt , weilso dann auch Geschfte mit seinenGegnern aufgebaut werden knnen.Deswegen haben wir heute die to-tal absurde Lage, dass z.B. in Syri-en westliche Waffen benutzt wer-den, um vom Westen produziertesMaterial zu zerstren.

    Unser einziger richtiger, stabi-ler Freund in Mittelost ist Sau-di-Arabien ein despotisches unddiktatorisches Regime, welches

    jedes Jahr mehr Menschen kpft,als der IS seit seinem Bestehen.Saudi-Arabien hat klare Interes-sen am Zusammenbruch von Sy-rien und dem Iran, und zwar imHinblick auf Erdl und Religions-streitigkeiten.

    Die Kriegskrfte in Washing-ton und rund um das Pentagonsind seit der l-fr-Dollar-Ver-

    einbarung von 1973 eng mit Sau-di-Arabien und der saudischenKnigsfamilie befreundet mitdieser Vereinbarung haben sichdiese beiden Gruppen ja auch ge-genseitig ihre Vermgensgrund-lage gesichert.

    Schon vor 20 Jahren haben die-se Kriegskrfte sich entschieden,den Mittleren Osten zu erobern.Das dadurch in Europa entstehen-de Chaos soll den USA dazu die-nen, ihre weltweite Fhrungsrol-le auf die kommenden Jahrzehn-te auszudehnen. Diese Denkwei-se gehrt zu den ultrakonservati-ven Kreisen, die von der Waffen-industrie untersttzt werden unddie sich in den USA seit dem Endeder 80er-Jahre sehr entscheidendpositioniert haben.

    Der ehemalige NATO-GeneralWesley Clark hat ja schon 2007 of-fengelegt, wie er im Oktober 2001mit den aktuellen Invasionsplnender USA bekanntgemacht wurde:

    Wir wollten sieben Lnder in

    fnf Jahren berfallen und derenRegierungen strzen. Wir wolltenmit dem Irak beginnen, und dannnach Syrien, Libanon, in den Su-dan, Libyen, Somalia und in denIran, offenbarte Wesley Clark2007 auf einer Veranstaltung desUS-amerikanischen Think-TanksCommonwealth Club of Califor-nia.

    Es geht nicht um Putin, der dieTrkei angreift. Es geht nicht umeinen Diktator in Syrien oder ir-gendwelche Extremisten in Mali.

    Es geht darum, einen Plan durch-zufhren.Dafr braucht man die ffentli-

    che Meinung, und damit sind wirzurck bei dem Putin attackiertTrkei der Bildzeitung.

    Wir von Free21 mchten ger-ne diese einseitige Berichterstat-tung attackieren und befassen unsin dieser Ausgabe ausfhrlich mitdem Komplex Syrien und Flcht-linge. Ausfhrlich genug kann esnie sein wir machen aber mit je-dem unserer Artikel Druck.

    Power to the paper!

    Tommy

    Hansen,

    Chef-redakteur

    free21.org

    EDITORIAL

    Free21.org ist eine global ausgerichtetePlattform fr journalistische Beitrge undqualizierte Debatten. Alle Artikel werden

    typograsch so gesetzt, dass sie herunterge-laden und auf DIN-A4-Papier ausgedrucktwerden knnen. Die Artikel werden durchFotos ergnzt und mit einem Quellenver-zeichnis versehen.

    Free21.org funktionier t als Netzwerk-Projekt.Wir beziehen Beitrge von Fachleuten ausden verschiedensten Fachgebieten mit ein.

    Zusammen arbeiten wir daran, in einem

    Zeitalter der Verwirrung die Wahrheit her-auszunden und ber sie zu berichten. Wirwollen ein qualitativ hochwertiges und un-abhngiges Medium schaffen, dass frei vonden Zwngen und Einschrnkungen groerMedienkonzerne agieren kann.

    Herausgeber:

    Tommy Hansen

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    Tommy Hansen

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    benutzt und geteilt werden, sowohl online als auch im PDF-Format.

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    Bildzeitung

    24.

    Nov.2015,16:54

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

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    3Publiziert: 07.11.2015 (11:45) von Ken Jebsen Original auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=bW0s8ZYxn7I

    MEINUNG

    Im Mai 2001 entschloss sichPapst Johannes Paul II., Syri-en zu besuchen. Selbstverstndlichtraf er dabei mit Prsident Bascharal-Assad zusammen. Die FAZ ti-telte damals: Johannes Paul II.besucht historische DamaszenerMoschee.

    Das Oberhaupt der katholi-schen Kirche war gekommen, umals erster Papst in der Geschichte

    des gesamten Christentums of-ziell ein islamisches Gotteshauszu betreten. Die Omaijaden-Mo-schee in Damaskus. Hier ben-det sich das Grab von Johannesdem Tufer.

    Der Papst nutzte die Gelegen-heit des Syrienbesuches dann aberauch, um bei einer Predigt vor50.000 Menschen eine brder-liche, gerechte und solidarischeGesellschaft zu fordern. Auer-dem rief er die drei groen Welt-religionen dazu auf, sie mgen

    mit Zuversicht und Mut zusam-menarbeiten.

    So weit, so gut. Dann aber u-erte sich der damalige Papst im

    Beisein Baschar al-Assads auchzum Nahostkonikt. Das Ober-haupt der katholischen Kirchekam ohne Umschweife auf Syri-ens Nachbarn Israel zu sprechen.Israel hlt nicht nur groe TeilePalstinas besetzt, sondern seit1967 auch die syrischen Golan-

    hhen. Der Papst whlte diesbe-zglich Worte, die bis heute keineInterpretation zulassen:

    Es ist Zeit, zu den Grundst-zen internationalen Rechts zurck-zukehren. Dazu gehre auch dasVerbot, fremdes Land mit Gewaltzu erobern.

    Im Dezember 2002 wurde Pr-sident Baschar al-Assad nach Lon-don eingeladen. Er war Gast imBuckingham Palast und wurdehier von keiner Geringeren als

    der Queen empfangen.Nach diesem Meeting traf der

    Prsident Syriens den damaligenPremierminister Tony Blair. Um

    was wird es bei deren Gesprchengegangen sein? Nun, mit Sicher-heit auch um einen anderen Nach-barn Syriens, den Irak.

    Wie aus 2015 geleakten Doku-menten hervorgeht, planten Blairund George W. Bush schon damalseinen Krieg gegen Saddam Hus-

    sein. Mit oder ohne UN-Mandat.Da dieser Krieg unmittelbare

    Auswirkungen auf Syrien und da-mit immer auch auf den syrischenNachbarstaat Israel haben wr-de, war Prsident Baschar al-As-sad 2002 fr den Westen damalsnatrlich weit davon entfernt, einDespot oder Diktator zu sein, mitdem man nicht reden drfe. 2002war der syrische Prsident fr diewestliche Wertegemeinschaft einPartner. Ein Freund. Ein Verbn-

    deter. Ein Hoffnungstrger.Fakt ist: Der heutige Prsident

    Syriens wurde damals durch denpltzlichen Tod seines Vaters Ha-

    z al-Assad an die Macht gehievt.

    Im Jahr 2000 war Baschar 34 Jah-re alt. Er hatte Medizin studiert,war Facharzt fr Augenheilkun-de und hatte vor, in London, woseine sptere Frau aufgewachsenist, eine Praxis zu erffnen.

    Der Westen dachte, er knnediesen vllig unerfahrenen Politi-ker fr die eigenen Interessen ein-lullen und missbrauchen. Wre es

    den USA gelungen, aus Bascharal-Assad den Schah von Persi-en light zu machen, sprich eineMarionette westlicher Konzerne,wre der Prsident bis heute einim Westen gefeierter Mann. Alsdieser Plan scheiterte, mutierteAssad in unseren Medien berNacht zum Diktator.

    Und ja, die Art, wie Assadsein Land regiert, hat mit klas-sischer Demokratie nicht viel zutun. Im Vergleich zu den despo-tischen Golfmonarchien, unse-ren Partnern bis heute, war undist der skulare Staat Syrien aber

    recht fortschrittlich. Nur fhrendiese Schritte weniger RichtungWashington, denn eher RichtungMoskau und Teheran.

    Syrien: Der Spielball

    geopolitischer InteressenFr die USA geht es in Syrien um weit mehr als nur einen Regime-Change. Es geht darum, denZusammenbruch des US-Dollars zu verhindern. Da der US-Dollar die Weltreserve-Whrung

    darstellt, wren von diesem Zusammenbruch sehr sehr viele Volkswirtschaften betroffen.

    Das erklrt, warum die USA unter Obama dieselbe Technik anwenden wie unter Reagan. Siezwingen die Golfstaaten aktuell dazu, ihr l mglichst billig auf den Weltmarkt zu werfen.Und sie setzen wie ihre Partner den IS als Waffe gegen Syrien und seine Partner ein. Gehenwir die Liste durch und sorgen wir so fr ein Gesamtbild der komplexen Gemengelage, dasuns von den elitegesteuerten Massenmedien konsequent vorenthalten wird. Am Ende diesesBildes knnen wir etwas klar und deutlich erkennen: Flchtlingsstrme. von Ken Jebsen Aktuelle Zerstrungen in Syrien

    2002 war der syrischePrsident fr die westli-

    che Wertegemeinschaftein Partner. Ein Freund.Ein Verbndeter.

    Ein Hoffnungstrger.

    Im Dezember 2002 wurdePrsident Baschar

    al-Assad nach Londoneingeladen. Er war Gastim Buckingham Palast

    und wurde hier vonkeiner Geringeren als der

    Queen empfangen.

    Wladimir Putin und Barack Obama am 29.9.2015 (Foto: kremlin.ru, CC-BY 3.0)

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

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    4 Publiziert: 07.11.2015 (11:45) von Ken Jebsen Original auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=bW0s8ZYxn7I

    Es geht in Wahrheit, wie in je-dem Krieg, um wirtschaftlicheInteressen. Wenn Russland, derIran und Syrien in Gas und lfra-gen zusammenarbeiten und mil-

    liardenteure Pipelineprojekte ge-meinsam realisieren, geraten nichtnur die Golfstaaten als wichtigs-te Energiepartner der USA unterDruck. Auch den USA wird dieMglichkeit genommen, den ge-samten eurasischen Raum und da-mit auch China ber die l-Kont-rolle in Middle East in Fragen deswirtschaftlichen Aufschwungs zu-mindest zu bremsen.

    Und zu guter Letzt wrde dasrussisch-iranisch-syrische Ener-

    gie-Kartell l und Gas nicht zwin-gend in US-Dollar abrechnen.

    Das wre der Super-GAU frden unrettbar verschuldeten US-Haushalt, der nur deshalb keinThema ist, da der Dollar durch sei-ne Zwangsbindung an Erdl knst-lich stabil gehalten wird.

    Fr die USA geht es in Syrienum weit mehr als nur einen Re-

    gime-Change. Es geht darum, denZusammenbruch des US-Dollarszu verhindern. Da der US-Dollardie Weltreserve-Whrung darstellt,wren von diesem Zusammen-bruch sehr sehr viele Volkswirt-schaften betroffen. Das erklrt,warum die USA unter Obamadieselbe Technik anwenden wieunter Reagan. Sie zwingen dieGolfstaaten aktuell dazu, ihr lmglichst billig auf den Weltmarktzu werfen.

    So wurde der Preis pro Barrel,einem 158 Liter-Fass, von einst105 auf aktuell unter 50 US-Dol-lar gedrckt.

    Umgerechnet ist ein Liter Roh-l damit billiger als ein Liter Mi-neralwasser. An keiner deutschenTankstelle ist es mglich, einenLiter Mineralwasser fr unter 30Euro-Cent zu kaufen! Und dieOPEC dreht weiter alle Hhne auf.

    Die Folge dieser aus Washing-ton diktierten Politik: Die Devi-sen-Einahmen Russlands bre-chen ein. Die russische Wirtschaftbricht ein. Der Rubel bricht ein.

    Russland entgehen so mindes-

    tens 100 Milliarden Dollar Devi-seneinnahmen pro Jahr. Aber auchallen anderen l-Produzenten zer-schiet diese schmierige Preispo-litik die Staatshaushalte. Die Fra-ge lautet: Wer geht zuerst Pleite,oder welches Land ist eher in derLage, der einheimischen Bevlke-rung einen maximalen Sparkurszuzumuten, ohne dass es im Landzu Unruhen kommt.

    Zurck nach Syrien

    Mit dem vlkerrechtswidrigenKrieg gegen den Irak, den Nach-barstaat Syriens, wurde von Geor-ge W. Bush und Tony Blair seiner-zeit die Lunte an das permanentunter Druck stehende PulverfassMiddle East gelegt.

    Der erst Dominostein desMiddle-East-Chaos el 1953 im

    Iran, als MI6 und CIA beschlos-se den Schah von Persien zu ins-tallieren. Die damit angeschobeneKettenreaktion dauert bist heute

    an. Wer den Wind st Mit dem Zerfall des Irak ent-

    stand dort dann ein Failed State.Ein gescheiterter Staat, dessen gut

    ausgebildete Militrs heute dieFhrungsschicht des IS abgeben.

    Diese Mnner wurden un-ter Saddam Hussein, als diesernoch ein Partner der USA war, anhochefzienten Waffen Made

    in USA geschult. Sie sind der

    Kern des IS.Und IS wird von Saudi-Arabi-

    en, der Trkei, Katar, Israel undden USA bis heute aus den unter-schiedlichsten Perspektiven un-tersttzt. Verdeckt. Auch wenn

    das alle Beteiligte dreist bestrei-ten wrden.

    Gehen wir die Liste durch, undsorgen wir so fr ein Gesamtbildder komplexen Gemengelage, dasuns von den elitegesteuerten Mas-senmedien konsequent vorenthal-ten wird. Am Ende dieses Bildesknnen wir etwas klar und deut-lich erkennen: Flchtlingsstrme.

    Saudi ArabienSaudi-Arabien ist ein von Wah-

    habiten gefhrtes Land, das mitDemokratie soviel zu tun hat wieTTIP mit Transparenz. Die Wah-habiten sind Anhnger einer puris-tisch-traditionalistischen Richtungdes sunnitischen Islams. Araber.

    Fr Saudi-Arabien ist Syriender Erzfeind, da Damaskus mitdem Iran befreundet ist. Der Iranist ein schiitisches Land. Sptes-tens seit der iranischen Revolutionvon 1979, angefhrt von Chomei-ni, fhlt sich Saudi-Arabien durch

    den politischen Islam der Schiitenbedroht. Teheran muss weg, dar-in sind sich Riad aber auch Jeru-salem einig. Fr alle, die es nicht

    wissen: Der IS kpft ganz ger-ne Menschen, die ihm im Wegsind. Das ist barbarisch.

    In Saudi-Arabien ist die To-desstrafe durch Kpfen keine

    Sonderbehandlung, sondern Tra-dition. Dies macht seinen west-lichen Verbndeten aber nichtsaus. Im Gegenteil. Saudi-Arabi-en ist jetzt Mitglied im UN-Men-schenrechtsrat.

    Das alles ist kein Scherz. Es istnormal und jeder, der darin einenWiderspruch erkennt und diesenoffen formuliert, ist ein Verschw-rungstheoretiker und Systemfeind,der von der freien West-Presseunter Dauerfeuer genommen wird.

    Die USADie USA untersttzen den IS, daer als Gegenkraft sowohl Syri-en, den syrischen Partner Iran,als auch Russland, ebenfalls einFreund Syriens, schwchen soll.In Syrien bendet sich der einzi-ge militrische Auenposten Mos-kaus in Middle East. Wenn Syrienfllt, ist auch der russische Mari-nesttzpunkt Tartus Geschichte.

    Den USA ist es dank einer welt-

    weit agierenden Propaganda-Ma-schine gelungen ihren Schadensbi-lanz auf dem Gebiet menschlichenLebens komplett zu verschleiern.Seit 1945 wurden von den USAzwischen 20 und 30 MillionenMenschen in Kriegen ermordet,ohne dass das fr die Rest-Weltein Problem darstellen wrde. DieFakten sind einfach nicht bekannt.Sie wurden medial unsichtbar ge-macht.

    Die Technik, Massenmanipula-

    tion durch Massenmedien, erlaubtes Washington bis heute, sich alsglobaler Friedensrichter aufzu-spielen. In Wahrheit ist Amerikader Sensenmann. Rund um denGlobus und rund um die Uhr mitMord beschftigt. Und diese T-tigkeit wird zunehmend automa-tisiert und sukzessive von Ma-schinen bernommen. Drohnen.

    RusslandRussland hatte schon zu Zeiten

    des Kalten Krieges ein intensivesVerhltnis zu Syrien, einem Land,das weder dem Warschauer Paktnoch der NATO angehrte.

    MEINUNG

    US-Soldat im Irak August 2008 (Foto: United States Armed Forces/PublicDomain)

    Sptestens seit deriranischen Revolution von

    1979, angefhrt vonChomeini, fhlt sichSaudi-Arabien durch den

    politischen Islam derSchiiten bedroht. Teheran

    muss weg, darin sindsich Riad aber auchJerusalem einig.

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

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    5Publiziert: 07.11.2015 (11:45) von Ken Jebsen Original auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=bW0s8ZYxn7I

    In Syrien, aber auch in Russ-land, leben unzhlige syrisch-rus-sische Familien. Vor allem Frauenund deren Nachwuchs geraten hierbuchstblich zwischen die Fronten.

    Strategisch wichtig ist fr Mos-kau vor allem der bereits erwhnteMilitrsttzpunkt Tartus, der hn-lich wie Sevastopol auf der Krimals Brckenkopf der russischenMarine dient. Von hier erhlt dieSchwarzmeerotte auf ihren Han-delswegen durch das MittelmeerRichtung Europa Geleitschutz.

    Syrien ist fr Russland schlichteine Art Verteiler, ber den dieenormen Mengen an russischenBodenschtzen aus den Tiefen

    des Riesenreiches Richtung Eu-ropa transportiert werden. FlltSyrien fr Russland aus, fllt frMoskau der Transport in dieseRichtung weg, dann bleibt es aufeinem enormen Teil seiner Warensitzen. Die Implosion der Wirt-schaft wre die Folge. Russlandwre ein bernahmekandidat frmultinationale Konzerne. Das istdas eigentliche Motiv, warum dieUSA Syrien kaputt machen wol-len. Sie wollen Moskau die Hals-

    schlagader abquetschen, um denrussischen Bren im Anschlusswie eine Beute zu zerlegen. DieseTechnik, Eurasien zu isolieren, istnicht neu. Die USA haben diesenPlan vom ehemaligen Imperium,dem nicht mehr ganz so groenBritannien, bernommen.

    Als fr den Westen ein ofzi-eller NATO-Krieg gegen Syrienfast schon beschlossen war, mach-te Russland dem Angriffsbndniseinen Strich durch die Rechnung.

    Es vernichtete den angegebenenGrund fr den unvermeidlichenKrieg. Moskau zerstrte die Che-miewaffen der Syrer nach Abspra-che mit Damaskus.

    Und ganz aktuell ist Aggres-sor Putin dabei, die Chemiewaf-fen Russlands zu vernichten. Bis2020 soll das ber die Bhne sein.Wie passt das zum vom Westenkonstruierten Image eines rck-sichtslosen Machthabers?

    IranIm Iran wurde mithilfe der CIA1953 die Demokratie beseitigt undder Schah von Persien installiert.

    Der Schah war ein Diktatoraus dem Lehrbuch. Nur eben aufder Lohnliste der USA. Rund 25Jahre spter, 1979, wurde die CIAvon der iranischen Revolution vl-lig berrascht.

    Seither ist der Iran Teil derAchse des Bsen und jeder, dermit ihm befreundet ist, bekommtProbleme. Fast jeder. Israel bautewhrend der Diktatur des Schahsdie geheime politische Polizei des

    Landes auf. Den Savak. Den USAwar das mehr als bekannt. Woder Mossad nicht weiterkam, halfdie CIA.

    Die iranische Diktatur desSchahs und der zionistisch-ras-sistische Apartheidsstaat Israelentwickelten in dieser Zeit ge-meinsam ballistische Raketen frdas Militr. Diese Zusammenar-beit dauerte an, selbst als der Iran1979 von Chomeini langsam abersicher in einen Mullahstaat ber-

    fhrt wurde.Heute ist das Verhltnis des

    Iran zu Israel eher gespannt, wasweniger an den mglichen Atom-bombenplnen des Iran liegt, son-dern eher mit der Jahrzehnte an-dauernden Untersttzung desSchahs durch Israel zu tun hat.

    Dank der Zusammenarbeitzwischen Savak und Mossad ver-schwanden damals Tausende voniranischen Oppositionellen in denFolterknsten des Regimes.

    Israel half dem Schah von Per-sien dabei, das persische Volk berJahrzehnte im groen Stil zu terro-risieren. Mossadeq ging, Mossad

    kam, knnte man es polemischformulieren. Fakt ist: Ohne dieBeseitigung der iranischen Demo-kratie wre der Mullah-Staat heuteein vllig anderes Land. Erst 2014gab Barak Obama den Putsch derUSA damals zu.

    Der Iran versteht sich seit Lan-gem als Partner Syriens, das im-mer wieder von Israel attackiertwird.

    Zudem untersttzt der Iran die

    Hisbollah beim Kampf der Pals-tinenser gegen die Besatzungs-macht Israel.

    In groen Teilen des skularenStaates Syrien leben, wie im Iran,Schiiten. Und der Iran plant, wieschon erwhnt, zusammen mit Sy-rien ein gemeinsames Pipeline-projekt, das iranisches Gas berden Irak Richtung Syrien befr-dern soll, um nal Richtung Eu-ropa zu ieen.

    KatarKatar ist der grte Flssiggas-Produzent der Welt.

    Die arabische Golfmonarchiesieht in der iranisch-syrischen Gas-Pipeline einen Konkurrenten, densie loswerden will. Warum nichtber die verdeckte Finanzierungdes IS? Natrlich wird jede Artder Untersttzung des IS von Dohaabgestritten. Nur schwimmt derIS im Geld.

    Deutschland hat zu Katar ein

    ganz besonderes Verhltnis. Es lie-fert Kampfpanzer an dieses auto-ritre Regime. Und Katar hlt 17%der Stimmrechte von VW. Zudem

    plant das Scheichtum, den Auf-sichtsrat des Autobauers um einespezielle Fachkraft zu ergnzen.Einen Militrexperten.

    Warum auch nicht. Schlie-

    lich ist der bekannteste Frdererdes Konzerns auch militr ischrecht aktiv gewesen: Adolf Hitler.

    IsraelIsrael untersttzt den IS, da es sichmit Syrien eine Grenze teilt undseit 1967 die syrischen Golanh-hen besetzt hlt.

    Fr Israel ist Syrien nichts an-deres als Beute. Israel hat wedereine Verfassung, noch gibt es Aus-

    kunft darber, ob es Atomwaf-fen besitzt.

    Wesentlich ist, dass der Staat Is-rael keine fest denierten Grenzen

    kennt und nennt. Dahinter stehtder Plan, ein Gro-Israel weitervoranzutreiben: Eretz Israel. Einsehr, sehr alter Plan.

    Parallel zur vollstndigenbernahme Palstinas wird da-her lngst auch Syrien ins Visiergenommen. Hier geht es vor allemum das Wasser des Jordans. Der

    Fluss kommt aus dem Libanon,fhrt an den syrischen Golanh-hen vorbei und iet in den See

    Genezareth. Er bildet die Grenzezu Jordanien und iet weiter ins

    Tote Meer.Der Jordan ist die wichtigste

    Swasserquelle Israels als auchJordaniens. Israel wei ob der stra-tegischen Bedeutung der syrischenGolanhhen, denn von dort ausknnte man Jerusalem jederzeitim wahrsten Sinne des Wortes

    das Wasser abgraben.Der Krieg gegen Syrien ist da-

    her auch ein Krieg um Wasser.Wrde Assad gestrzt und im

    Anschluss durch ein pro-amerika-nisches und damit pro-israelischesMarionetten-Regime ersetzt, wrefr Jerusalem die Wasserfrage einfr alle Mal geklrt, denn Netan-yahu und Co. wrden die Golan-hhen mit oder ohne das Go ausWashington einfach zum erweiter-ten Staatsgebiet des Landes erkl-

    ren. Es wre dann nur eine Frageder Zeit, wann Jordanien ins Fa-denkreuz geriete und man eineinternationale Kampagne gegen

    MEINUNG

    Israelische Soldaen in Nablus 2002 (Foto: Israel Defense Forces / CC BY-SA 2.0)

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

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    6 Publiziert: 07.11.2015 (11:45) von Ken Jebsen Original auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=bW0s8ZYxn7I

    den Knig von Jordanien auf denWeg bringen wrde. Das aber pas-siert sowieso.

    Warum? Nun, der Jordan hatzwei Seiten. Warum nur 50% des

    Wassers nutzen, wenn man auch100% haben kann und die wird

    man brauchen, wenn das zionis-tische Israel weiter wachsen soll.Den Ultra-Rechten in der Regie-rung geht es vor allem darum,das Land nicht mit weiteren Ara-bern zu kontaminieren. Daherkommt es fr den Nachbarn Sy-riens auch berhaupt nicht infra-ge, Flchtlinge aus Syrien aufzu-nehmen. Flucht und Vertreibungist nur ein Drama, wenn es in der

    eigenen Geschichte stattfand. An-dere sollen sich nicht so anstellen.

    Merke: In den Eretz-Israel-Kar-ten aus den Anfngen des 19. Jahr-hunderts, powered by Zionistenund massiv untersttzt von der da-maligen Supermacht Grobritan-nien, ist der Jordan kein Grenzuss

    zu Jordanien, sondern verluft in-mitten des Staates, der dann abererst 1948 gegrndet wrde.

    Die Planung fr den Staat Isra-el begann ja weit frher, als dem

    Mainstream bekannt ist, und hattenur wenig mit dem rund 30 Jah-re spter stattndenden Holocaust

    zu tun, auch wenn dieser industri-ell ausgefhrte Massenmord derNationalsozialisten bis heute alsDER Startschuss fr die Entste-hung Israels betrachtet wird. Daswar er jedoch mitnichten.

    Der Staat Israel wre auch ohnedie Nazis entstanden, denn diemassiven Einwanderungs- unddamit verbundenen Enteignungs-

    wellen liefen schon Jahrzehnte zu-vor. Unter Duldung der Briten. Eshandelte sich damals wie heute umklassischen Siedlerkolonialismus.

    London erkannte schon die geo-strategische Bedeutung der Regi-on. In unmittelbarer Nachbarschaftliegen gigantische lfelder unterdem Sand.

    Dieses l wurde gebraucht, umdie Marine von Kohle auf Diesel-power umzursten, und an diesesl wrde man nur billig heran-

    kommen, wenn es dem damali-gen Imperium gelingen wrde, dieverschiedenen arabischen Stmmegegeneinander auszuspielen. Divi-

    de et Impera. Das alte Spiel. Einjdischer Staat wre ein idea-les trojanisches Pferd, da es eineechte Provokation inmitten ara-bischer Stmme darstellt. Dochdie Briten dachten noch perder.

    Auch Israel sollte benutzt wer-den, denn es wre als Ableger desdamaligen Imperiums nur berle-bensfhig, wenn es von Londonaus permanent untersttzt werdenwrde, etwa mit Waffen.

    Die Zionisten ihrerseits erkann-

    ten das Doppelspiel Londons. IhrZiel war es daher, auch die Britenin diese Intrige mit einzubeziehen.Nach massiver Einwanderungs-hilfe durch Grobritannien, demSchaffen einer soliden Infrastruk-tur, zndeten jdische Terroristendie ersten Bomben im Land. 1946gelang ihnen ein verheerender An-schlag auf das reichlich frequen-tierte King-David-Hotel. 91 Men-schen wurden brutal ermordet,darunter viele britische Ofziere.

    Strippenzieher des Anschlageswar Irgun, eine jdische Terror-organisation, angefhrt von Me-nachem Begin, der 30 Jahre sp-ter zum Ministerprsidenten desLandes gewhlt werden sollte. Ter-ror kann eine Karriereleiter sein.

    Zieht man heute Bilanz, auchmit Blick auf das aktuelle Syri-en, muss man zugeben, dass dieZionisten die besseren Machia-vellis sind und seit dem Ende desZweiten Weltkrieges auch die neue

    Supermacht USA am Nasenringdurch die politische Manege zie-hen. Der illegale Siedlungsbau istda ein Paradebeispiel. Er soll eine

    Zweistaatenlsung mit den Pa-lstinensern unmglich machen.

    Wie gesagt, Israel untersttztden IS, pegt verletzte IS-Kmp-fer in israelischen Krankenhu-

    sern gesund, um die Mnner dannwieder in den Kampf gegen Assadzu schicken. Dass sie dabei berden Jordan gehen, ist fr die Zio-nisten kein Problem. Araber sindquasi Verbrauchsgter.

    Und noch ein nales Wort zum

    Holocaust. Er wird, wann immeres passt, als Waffe eingesetzt, umden Gegner auszuknocken.

    Besondere Dreistigkeit entwi-ckelte auf diesem Gebiet Benja-min Netanyahu. Um seinem Ziel,

    Israel endlich palstinenserfrei zubekommen, weiter nher zu kom-men, war er sich im Oktober 2015nicht zu schade, auf dem 37. Welt-kongress der Zionisten zu behaup-ten, Adolf Hitler htte im Grundenie die Idee gehabt, Juden im gro-en Stil umzubringen. Hitler ht-te sie nur ausweisen wollen. Dannaber traf der gebrtige sterrei-cher auf den Gromufti von Jeru-salem, und der htte ihm geraten,die Juden doch zu verbrennen, aus

    Angst, sie wrden sonst alle nachPalstina kommen.

    Nach Netanyahu war der Ho-locaust, also die Vernichtung derJuden in Europa, nicht die IdeeHitlers, sondern kam von einemPalstinenser.

    Egal wie man sich zu der Aus-sage Netanyahus jetzt verhlt, je-der, der sich uert, wird auto-matisch zu einem Antisemiten.Entweder weil er Adolf Hitler unddie Nazis entlastet, oder aber weil

    er den israelischen Staatschef kri-tisiert, was immer als die versteck-te Form des Antisemitismus aus-gelegt wird.

    Generell gilt: Israel glaubt, berdem Gesetz zu stehen. Es ist ein-samer Rekordhalter, wenn es da-rum geht, UN-Resolutionen zumissachten.

    TrkeiDie Trkei war mal richtig dickemit Syrien. Erdoan verbrachte

    2008 seinen Bade-Urlaub mit al-Assad. Er nannte ihn Bruder.

    Heute untersttzt Erdoan den

    IS. Verdeckt natrlich.

    2012 sah das noch anders aus.Da lie der trkische Prsident ander Grenze zu Syrien Truppen auf-marschieren, um ofziell den IS

    daran zu hindern, Richtung Da-

    maskus vorzudringen.Dann aber wurde Erdoan klar,

    dass der Zerfall Syriens durch die(vor allem von den USA untersttz-ten) IS-Kmpfer, die sich zuvorFreie Syrischen Armee oder nochfrher al-Kaida nannten, auch dieTrkei in Mitleidenschaft ziehenknnte. Ein Flchenbrand, denwiederum die Kurden fr sich nut-zen knnten.

    Erdoan schaltete um und be-gann, im Schatten des IS sowohl

    syrische als auch kurdische Stel-lungen in Syrien anzugreifen. Soschlgt er bis heute zwei Fliegenmit einer Klappe.

    Da sich der militante Arm derKurden, die PKK, auch auf iraki-schem Boden bendet, dehnte der

    trkische Prsident seine Luft-schlge aus. Deutschland war Teildes Spiels. So verlegte die BRDPatriot-Raketen an die trkisch-syrische Grenze und errichteteso ganz nebenbei eine Flugver-

    botszone ohne das eigentlich da-fr ntige UN-Mandat.

    Der militrische Mehrwert be-stand nun in der Tatsache, dass IS-Truppen zwar immer weiter berdie trkisch-syrische Grenze insLandesinnere vordringen konn-ten, ohne allerdings von syrischenBombern aus russischer Produkti-on gro attackiert werden zu kn-nen. Diese wren schnell durchdie Patriot-Raketen abgeschos-sen worden. Diese Flugverbots-

    zone erstreckte sich rund 150 kmin syrisches Kernland.

    Die Trkei spielt mit dem IS-Feuer, um vor allem die Kurdenendlich Schachmatt zu setzen. DieGefahr eines Gottesstaates in un-mittelbarer Nachbarschaft zur Tr-kei ist Erdoan natrlich bewusst,

    nur geht er davon aus, dem IS abPunkt X das Licht auspusten zuknnen. Zuerst aber sollen sichdie Kurden in diesem Chaos auf-reiben. Was wie eine Verschw-

    rungstheorie klingt und hier alsmilitrische These in den Raumgestellt werden soll, wird durchden Umstand gesttzt, dass als

    MEINUNG

    Die Planung fr den StaatIsrael begann ja weitfrher, als dem Main-

    stream bekannt ist, undhatte nur wenig mit dem

    rund 30 Jahre spterstattndenden Holocaustzu tun, auch wenn dieserindustriell ausgefhrteMassenmord der Natio-nalsozialisten bis heuteals DER Startschuss frdie Entstehung Israels

    betrachtet wird.

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

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    7Publiziert: 07.11.2015 (11:45) von Ken Jebsen Original auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=bW0s8ZYxn7I

    man sich neulich im saudi-arabi-schen Jeddah traf, um zusammenmit US-Auenminister John Ker-ry und Vertretern von muslimi-schen Staaten eine Allianz gegen

    den IS zu beschlieen, zehn ara-bische Lnder das ausgehandeltePapier unterzeichneten. Die Tr-kei war als einziges Teilnehmer-land nicht dabei! Warum?

    2009 besuchte US-Auenmi-nister John Kerry, damals nochUS-Senator, Damaskus. Er trafsich mit Prsident Baschar al-As-sad. Es ging weniger um Syrienintern; auch wurde dem Prsiden-ten nicht vorgehalten, ein Dikta-tor zu sein. Kerry war gekommen,

    um Assad davon zu berzeugen,seine Freundschaft zum Iran unddem Libanon aufzugeben.

    Man knnte diese Technik spal-ten nennen. Es geht darum, Staat A

    das Lockern eines Knebels in Aus-sicht zu stellen, wenn er dabei demImperium hilft, beim UnterdrckenDritter etwas zur Hand zu gehen.Wie Assad sich entschied, drftean seinem heutigen Image in un-seren freien Medien abzulesensein. Assad entschied sich gegenden Verrat, und steht seither aufder Abschussliste. Dass der Mannkein lupenreiner Demokrat ist, istkein Geheimnis, nur spielt dieservom Westen geuerte Vorwurf

    immer nur dann eine Rolle, wennein Politiker sich nicht den Inter-essen Washingtons oder der Israel-Lobby in Washington beugt, wie

    das Beispiel Iran 1953 klar erken-nen lsst. Wenn Du den Machtinte-ressen des Imperiums dienst oderseinen Verbndeten ntzlich bist,kannst Du nicht nur ein Schlchtervor dem Herrn sein, Du bekommstauch noch alles, was Du bentigst,um Dein eigenes Volk fr die In-teressen Dritter, wann immer es

    ntig ist, zu ermorden.Auch das Giftgas, das unter

    Saddam Hussein an irakischenKurden ausprobiert wurde, kamaus dem Westen.

    Dennoch blieb der Diktator wei-ter unser Mann. Er wurde janoch gebraucht, um mglichst vieleMenschen im Iran abzuschlachten.Und damit das Gemetzel mglichstlange andauern mge, wurde dieIran-Kontra-Affre eingettet. DieUSA lieferten die neuesten Waffen

    an Israel, damit diese ihre veral-teten Killerprodukte an den Iranverschachern konnten.

    Auf der Strecke blieben im Iranund im Irak unzhlige Menschen,whrend die USA und Israel sichdie Hnde rieben. Allein 45.000Kinder felen irakischen Minen

    zum Opfer. Insgesamt verdienten34 Staaten an diesem vom Westeneigefdelten Schlachtfest.

    All das sind Fakten. Geschicht-liche Fakten. Auch wenn sie so gar

    nicht in unser Weltbild passen, nurhaben wir dieses Weltbild ebenaus Zeitungen, deren eigentlicheBesitzer wir nicht kennen. Wir

    kennen hchstens die Vertreterder Besitzer.

    Wenn wir uns heute die Stim-mung in Deutschland ansehen,kommen wir zu der Erkenntnis,dass unser Land am Abgrund steht.

    Merkels Wir schaffen dasfhrt Deutschland vermutlich andiesen Abgrund.

    Wie soll ein Land wie die BRDsich um eine oder vielleicht auchzwei Millionen Flchtlinge ausdem Orient kmmern?

    Diese Menschen passen nicht zuuns! Sie teilen nicht dieselben Wer-te wie wir: Wir als Teil der Werte-gemeinschaft NATO waren all dieJahre Tter oder Mittter, wenn esdarum ging, diesen Horden Kul-tur und Benehmen beizubringen.

    Mit unserem Maschinenbau,der 25% smtlicher Waffen auf die-

    sem Planeten produziert! Wir ge-ben wirklich alles. Wo immer unsunsere Partner in den USA, in Is-rael, aber auch die Golfmonarchenim Mittleren Osten darum gebetenhaben, demokratiefrdernde Waf-fen oder berwachungstechnik zuliefern, waren wir am Start.

    Wo immer Zivilisten zum Ab-schuss freigegeben werden sollten,wir und unsere Brsenwerte warenstets zur Stelle. Fr die Freiheit.

    Wir haben bis heute einen der-

    art tief empfundenen Respekt, spe-ziell vor den Frauen im MittlerenOsten, dass wir jedem Machtha-ber dort mit schwerstem Gert un-

    ter die Arme greifen. Panzer frSaudi-Arabien, das neulich erstBahrain berfel, um demokrati-sche Prozesse niederzuschlagen

    wir sind dabei!

    Oder wenn es darum geht, wannimmer es den USA passt, Men-schen aus der Luft via Drohnen indie Luft zu sprengen, unser deut-sches Ramstein ist fester Bestand-teil dieses Demokratisierungs-prozesses.

    Mit Africom kann sich die USAauf den erfahren MassenmrderDeutschland verlassen. Von Stutt-gart aus killen wir ber ganz Af-rika verteilt.

    Aktuell liefert Deutschland Mi-

    lan-Raketen an die Kurden. Dieschieen dann mit radioaktiverMunition auf den IS und erhaltenals kleines Dankeschn missge-bildete Kinder. Deutschland hilft!

    Auf dem Zukunftskongress derCDU war Angela Merkel wirk-lich happy darber, dass kurdischeKinder jetzt nach Deutschen Waf-fen benannt wrden. Milan stattMohammed. Endlich hat der Mos-lem begriffen, wie wichtig Spra-che ist.

    Aber es gab auch Kritik vonder Basis. Es kann nicht sein nur

    weil wir als Deutschland jahrzehn-te lang mitgeholfen haben zu Mor-den, zu Giftgasen, zu Schieen,zu Bombardieren , dass wir jetzt

    pltzlich von denen besucht wer-den, die es berlebt haben!

    Wir sind Christen. Und Chris-tentum bedeutet, zur Anwendunggebracht, vor allem eines: Ehr-lich zu sein.

    Erst wenn die Muslime sich an

    unser Verhalten ihnen gegenberorientieren, erkennen wir in ihnenauch Menschen.

    Konkret, erst wenn Afghanis-tan, der Irak, Libyen und Syrienhandeln wie wir, wenn sie sicheine schlagkrftige Luftwaffe zule-gen und jede Menge Drohnen, unddann ber die nchsten Jahre An-griffskriege z.B. gegen europischeMetropolen iegen, mit Hundert-tausenden von Toten, sind wir be-reit, sie als ebenbrtige Wertege-

    meinschaft anzuerkennen, denndann handeln sie wie wir.

    Afghanische Soldaten inPassau, irakische Soldaten in

    MEINUNG

    Die USA lieferten dieneuesten Waffen an

    Israel, damit diese ihreveralteten Killerproduktean den Iran verschachernkonnten. Auf der Streckeblieben im Iran und im

    Irak unzhlige Menschen,whrend die USA undIsrael sich die Hnde rie-ben. Allein 45.000 Kinderelen irakischen Minenzum Opfer. Insgesamt

    verdienten 34 Staaten andiesem vom Westen eige-

    fdelten Schlachtfest.

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

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    8 Publiziert: 07.11.2015 (11:45) von Ken Jebsen Original auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=bW0s8ZYxn7I

    MEINUNG

    Hamburg, libysche Soldaten inFrankfurt am Main und syrischeEliteeinheiten, die schwerbewaff-net durch Berlin patrouillieren,um als Teil einer Arabischen Al-

    lianz fr Recht und Ordnung zusorgen, wren fr uns ein lngstberflliges Zeichen, dass manuns, indem man uns kopiert, alsLeitkultur anerkennt. Wir stehenauf Mord und Totschlag. Ermor-det uns oder schlagt uns tot, undihr seid herzlich willkommnen.

    Niemand von uns wrde Euro-pa verlassen, nur weil die Arabi-sche Allianz hier alles in Schuttund Asche gelegt htte. Ach wo.Wir wrden, sobald der Bomben-

    teppich aufgehrt htte, den Win-ter in den Ruinen verbringen, stattuns in die warmen Regionen desOrients zu verkrmeln. Warumauch. Wir wren dann ja nur Wirt-schaftschtlinge. Nie und nim-mer wrden wir so agieren. Keinerunserer Grovter oder Gromt-ter ist nach dem Zweiten Welt-krieg ausgewandert, z.B. RichtungUSA. Nein! Wir alle sind hier ge-blieben und haben einfach nur diermel hochgekrempelt und ohne

    Hilfe von Auen das vllig zer-strte Land wieder aufgebaut.Weil das eben unsere Kultur ist.

    Zurck zur Trkei.Die Trkei ist ein Land, das

    nicht zu Europa passt. Daher warspeziell unsere Kanzlerin immerexplizit gegen die Aufnahme derTrkei in die EU. Stattdessen soll-te es eine privilegierte Partner-schaft geben. Gastarbeiter delu-xe, sozusagen.

    Jetzt verhandelt Merkel wie-

    der in und mit der Trkei. DasLand soll Milliarden bekommen,wenn es seine Grenze offen lsst.Aber eben nur die nach Syrien.Die Grenze nach Europa soll dieTrkei dann aber bitte ganz x

    dichtmachen.Die Trkei ist fr Flchtlinge

    ein sicheres Land. Es sei denn,man ist als Kurde auf der Flucht.

    Dass die Trkei Deutschlandnicht ntig hat; sich als aufstre-bende Regionalmacht versteht, die

    sich nicht lnger vom Westen alsLieferant billiger Gastarbeiter be-leidigen lsst, sollte sich langsamherumgesprochen haben. Prsident

    Erdoan hat die letzte Wahl mitabsoluter Mehrheit gewonnen. Esgibt keine Opposition, die man ge-gen ihn ausspielen knnte.

    GriechenlandGriechenland ist eine Art Syrienauf europischem Boden. Nur, dasshier nicht die NATO bombardiert,sondern die Troika ber Leben undTod entscheidet. Ein Drittel derGriechen hat keinen Zugang zumedizinischer Versorgung.

    Schulen werden nur sporadischgeheizt.

    Parallel leistet sich das Landdie grte Panzerarmee in Eu-ropa und werden superreicheReeder steuerlich begnstigt. Siezahlen Null Komma Nix.

    Deutschland spielt den Retterund hat in Wahrheit Milliarden ander Pleite der Griechen verdient,indem es billiges Geld der EZBmit saftigem Zinsaufschlag nachAthen durchreichte.

    Und dann gibt es keinen einzi-gen Korruptionsskandal in Grie-chenland, der nicht mit deutscherBeteiligung aufwarten kann. Stich-wort Siemens.

    Das alles ist das Resultat derBedingungen der Troika. EinerTruppe, die niemand gewhlt hatund die niemand abwhlen kann.Man muss kein Moslem sein, umvom Westen terrorisiert zu werden.

    Der Souvern

    Was ist vom Souvern zu halten?In etwa dem deutschen Volk? Nun,das Volk beklagt sich aktuell mas-siv darber, Opfer der Politik zu

    sein. Der Souvern will keineFlchtlinge aufnehmen mssen!Flchtlinge kosten.

    Das Volk will von Steuern undArbeitspltzen aus der Rstungs-industrie protieren. Sicher wer-den damit weltweit Menschen er-mordet, aber doch nicht durch dasVolk persnlich. Die vom Volkgewhlten Vertreter, die Volks-vertreter sind schuld. Sie alleinfdeln den Export dieser Waffenan Verbrecher ein, und das Volk

    ist der Leidtragende, indem es mitden Gewinnen und den sicherenArbeitspltzen der Rstungsindu-strie leben muss! Es ist schlimm

    Flchtlinge als WaffeEs soll Leute geben, die knnensich nicht vorstellen, dass es Men-schen geben soll, die so bsar-tig sind, dass sie Flchtlinge alsWaffe benutzen. Diese Menschensollten sich selber die Frage stel-len, ob sie es fr mglich halten,

    dass es Personen auf diesem Plan-ten gibt, die Zivilisten via Droh-nen ermorden lassen? Oder ob siesich vorstellen knnen, dass esMenschen gibt, die ganze Stdtemit Brandbomben in Schutt undAsche legen lassen, nur weil siedavon ausgehen, so den Macht-haber des bombardierten Landesvom Thron zu kippen!

    Gab es Menschen, die vor derUNO eine Brutkastenlge habenvortragen lassen, um spter Hun-

    derttausende willkrlich ermor-den zu lassen?

    Kann man sich vorstellen, dassMenschen Atombomben ber

    nichtmilitrischen Zielen abwer-fen lassen, nur um zu testen, wel-che Sprengkraft die neuen Bom-ben haben?

    Flchtlinge werden als Waffe

    eingesetzt, indem man erst Flucht-wellen produziert, durch Krieg,und die Flchtlinge spter gezieltin andere Lnder lockt. Das hatzwei Effekte.

    Erstens: Das zuvor bombardier-te Land blutet aus. Es verliert abPunkt X vor allem seine Mittel-schicht. Leute, die das Geld ha-ben, um sich die Flucht berhauptleisten zu knnen. Das sind in derRegel die gebildeten Menschen,auf die ein Staat angewiesen ist,

    um stabil zu bleiben oder wiederaufgebaut zu werden.

    Zweitens: Flucht wird heute di-gital organisiert. Der humanistischwirkende Slogan Refugees Wel-come wurde die letzen Monateunter anderem via Twitter milli-onenfach verschickt. Folgt mander Spur, fllt auf, dass die meis-ten dieser Tweets aus den USA,Australien oder England stammen.

    Alle eint, dass sie Deutschlandals Ziel fr Flchtlinge empfehlen.

    93% der Tweets nennen die BRDals ideales Ziel. Zufall?

    Fakt ist auch, dass inzwischennanziell gut gerstete, professi-onell gemachte Kampagnen imNetz, aber auch auf Plakaten dazuauffordern, selber Fluchthelfer zuwerden. Immer wird suggeriert,Deutschland wre dabei der per-fekte Ort, um neu anzufangen.

    Was wrden wir tun, wenn wirin einem Kriegsgebiet diese Bot-schaft via Smartphone empfan-

    gen wrden? Wir wrden durch-aus versuchen, dieser Einladungzu folgen.

    Fakt ist: Hier sind Vollpros

    am Werk, die mit groen Bud-gets Fluchtwellen lenken und zuerzeugen helfen. Sie schaden da-bei den Lndern, aus denen dieMenschen chten.

    Was man in all den Monaten derFlchtlingswellen nie liest, ist eineBotschaft wie Stoppt den Kriegoder Macht Ramstein dicht.

    Die Ursachen der Flchtlings-wellen koloniale NATO-Kriege

    werden in unseren Medien kon-sequent ausgeblendet.

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

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    9Publiziert: 07.11.2015 (11:45) von Ken Jebsen Original auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=bW0s8ZYxn7I

    MEINUNG

    Zudem fllt auf, dass die Ein-ladung an die Flchtlinge, sichdoch bitte auf den Weg zu ma-chen, ebenfalls konsequent Ln-der auslsst, die geradezu prdes-

    tiniert wren, da sie entweder umdie Ecke liegen oder aber klassi-sche Einwanderungslnder sind.

    Aber nicht nur Israel will mitFlchtlingen aus dem Nachbar-staat Syrien nichts zu tun haben.Auch Saudi-Arabien nimmt keineMenschen auf. England im Irak-

    Krieg an vorderster Front, wennes ums Bombardieren ging hlt

    sich ebenfalls vornehm zurck.Und die USA haben verkndet,

    Europa msse mit dem Problem

    alleine fertig werden.Die Logik dahinter ist erkenn-

    bar. Die USA haben als Anfhrerder NATO die Kriege erst mglichgemacht. Sie knnen jetzt nichtauch noch an den Folgekosten be-teiligt werden. Wenn es spter umden Wiederaufbau geht, sprich dieWiederbewaffnung der zerbomb-ten Lnder, dann, ja dann kann Eu-ropa wieder in den USA anrufen.

    Um es nochmal zu betonen:Seit 1945 hat unser Partner USA

    zwischen 20 und 30 Millionen

    Menschen ermordet. Wie konn-te uns das entgehen? Nun, es hatmit unseren Medien zu tun. Esist explizit ihre Aufgabe, Reali-tten, die uns irritieren wrden,

    durch Fragmentierung und einAus-dem-Zusammenhang-Rei-en fr uns unsichtbar zu machen.Die dazu angewandten Technikensind derart perfektioniert worden,dass der Otto-Normal-Brger kei-ne Chance hat zu erkennen, wieer von Massenmedien manipu-liert wird.

    Das klappt nur jetzt nicht mehr,denn mit der digitalen Vernetzungel das Informationsmonopol der

    Eliten. Alles, was wir aktuell er-

    leben, ist das Resultat von freiemInformationsuss. Die Opfer von

    damals wren schon viel frherzu uns gekommen, htten sie ge-wusst, wo sie uns nden und wie

    wir auf ihre Kosten leben.

    ZukunftEs gibt jetzt zwei Mglichkeiten:Wir ndern unser Wirtschafts-system, stellen auf regenerativeEnergie um, dezentralisieren dieWirtschaft, kooperieren weltweit

    anstatt weltweit zu konkurrieren,

    entkoppeln Geld von Arbeit, stel-len von Wachstum auf Nachhalti-ge Produktion um oder wir wer-den berrannt werden, bevor wirkollektiv als Spezies aussterben.

    Wenn wir weiter auf eine eli-tengelenkte Scheindemokratie mitParteien setzen, kommt es schonbermorgen zu einem Zerreipro-zess unserer Gesellschaft. Wir,die Whler, mssen endlich unse-ren Hintern hochbekommen underkennen, dass wir Parteien frSportvereine halten, in die mannur einzutreten braucht, um fitzu werden.

    Dieses Idee ist absurd. Wer t

    werden will, auch in demokrati-

    schen politischen Prozessen, mussselber Sport treiben. Nur Mitgliedin einem politischen Verein zuwerden und vier Jahre mit Chipsund Cola vor dem Demokratie-TV zu verharren, fhrt zu ber-gewicht und auf lange Sicht zumVerfall des Krpers. Lernen wir,was wir verlernt bekommen haben.

    Sehen wir den Ursachen allder Probleme endlich ins Gesicht.Das Problem ist unsere Passivittin Verbindung mit unserer zu ei-

    nem Hchstma entwickelten F-

    higkeit, die uns hinlnglich be-kannte Wahrheit zu verdrngen.

    Embeddete Presse macht ab-hngig. Freie Presse, Presse, diemit der Realitt konfrontiert, fhrt

    in den ersten Monaten zu hartenAllergie- und Entzugserscheinun-gen. Der Verlust von Feindbildernmuss durch das Erarbeiten eigenerAlternativen kompensiert werden.Das ist harte Arbeit. Unbezahlt.Obschon sich diese Arbeit aus-zahlt. Peace als Rendite.

    Die einzige Person, die uns andiesem Prozess hindert, kann manerkennen, wenn man sich vor ei-nen Spiegel stellt.

    Quellen:TAZ: Johannes Paul II. besucht histo-rische Damaszener Moschee

    The Telegraph: Syrian president meets

    the Queen

    RT Deutsch: Geleaktes Memo: TonyBlair sagte bereits ein Jahr vor BeginnUntersttzung fr Irak-Krieg zu

    Hamburger Abendblatt: Ein Augenarztkommt auf Syriens Schleudersitz TAZ: Kostenloser Journalismus hat seinenPreis

    Sputniknews: Teheran und Moskau

    um Krisenlsung in Syrien bemht iran ischer Vizeauenminister

    Kopp Online: Putin und der Iran mischendie Karten neu

    Weitwinkelsubjektiv: Russland greiftdie globale Herrschaft des Dollar an

    Freitag: Vom l-Dollar zum l-Euro

    YouTube: ARTE-Dokumentation: Tu-schung. Die Methode Reagan

    Focus: Opec utet Mrkte trotz Preis-verfalls mit l

    YouTube: Wer den Wind st Waswestliche Politik im Orient anrichtet

    | Michael Lders | SWR Tele-Akademie

    Zeit: Ex-Ofziere von Saddam Hussein

    haben das Sagen

    Cicero: Der IS kpft, der Westen schweigt

    Die Welt: Erschieen statt kpfen Saudi-Arabien vor Reform

    Legal Tribune Online: Was sind schonhchste Ansprche?

    Spiegel: Sttzpunkt in Syrien: Mos-kauer Zeitung meldet 1700 russischeSoldaten in Tartus

    Heise Onl ine: Drone Papers:Drohnen-Ttungen durch die USAdokumentiert

    RBTH: Syrien-Konflikt: RussischeFrauen zwischen den Fronten

    Deutschlandfunk: Das militrischeInteresse Putins an Syrien

    FAZ: Und ihr denkt, es geht um einenDiktator

    FAZ: Russland bereitet Abtransportsyrischer Chemiewaffen vor

    SOTT.NET: Einseitige Abrstung: Russ-land geht mit gutem Beispiel voran undwill seine Chemie-Waffen vernichten.

    ARTE: Iran 1979

    Du vernderstDinge nicht, indemDu die bestehendeRealitt bekmpfst.

    Um etwas zu verndern,musst Du ein neuesModell erschaffen,

    welches dasbestehende Modellberssig macht.

    Buckminster Fuller

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

    10/52

    10 Publiziert: 07.11.2015 (11:45) - Aktualisiert 21.11.2015 (11:56), von Ken Jebsen

    MEINUNG

    YouTube SWR: Wer den Wind stWas westliche Polit ik im Orientanrichtet | Michael Lders | SWRTele-Akademie

    Wikipedia: Savak

    ZEIT: Der Feind meines Feindes

    Spiegel: Geist des Generals

    Der Standard: Obama gesteht US-Beteiligung am Umsturz im Jahr 1953 ein

    Heise.de: Israel greif t Syrien an

    Spiegel: Konikt mit Israel: Iran undHisbollah fordern Waffenhilfe frHamas

    Iran German Radio: Pipeline friranisches Gas von Irak und Syriennach Europa

    Persian Gulf Fund: Qatar the biggestexporter of liquid gas in the world

    Handelsblatt: Golfstaat Katar in derTerror-Falle

    Sddeutsche: Deutschland liefertKampfpanzer nach Katar

    Handelsblatt: Katar schickt Militr-experten in VW-Aufsichtsrat

    Die Welt: Wie Hitlers Autofabrik zumWeltkonzern wurde

    AG Friedensforschung: Der traurigsteTag in Ali Borays Leben

    YouTube: ARTE: I srael und die Bombe Ein radioaktives Tabu

    Spiegel: Blut und Feuer

    Planet-Wissen.de: Koniktstoff Wasser

    Heise.de: Israels Regierung willkeine syrischen Flchtlinge auf-

    nehmen

    Interview mit Ilan Pappe: Der Zionis-mus war eine koloniale Bewegung

    Deutschlandfunk: Zionist, Terrorist,Friedensstifter

    TAZ: Zahlen fr Wrter?

    Globalresearch: Israel Supports Syrian Al

    Qaeda Rebels including the Islamic State(ISIS). UN Report

    Regensburger: Palstina und Israel

    The Guardian: Anger at Netanyahuclaim Palestinian grand mufti inspiredHolocaust

    Die Zeit: Erdogans Einsilbigkeit im

    Kampf gegen den IS

    N-TV: Trkei verlegt Truppen an Grenze

    Focus.de: Senator Kerry trifft syrischenPrsidenten Assad

    Spiegel: Geruch von Mll und sen

    pfeln

    DW: Die Iran-Contra-Affre

    Parse&Parse: Der IranIrak Krieg19801988

    YouTube: Die Anstalt : Deutsche Presseund US Think-Tanks

    Zeit: Deutschland exportiert immermehr Waffen

    Sddeutsche: Immer flieen dieDaten ber Ramstein

    Spiegel: Warnung an Assad: Trkeischickt Kampfjets gegen syrischeHelikopter

    Netzpolitik.org: US-Drohnen undAFRICOM: Bundesregierung erinnertUSA fortgesetzt, eindringlich undmit Nachdruck

    YouTube: (Auszug) Me, Myself andMedia #12 Flucht nach vorn.

    YouTube: Zukunftskongress derCDU: Rede von Angela Merkel am14.10.2015

    Deutschlandfunk: Deutsche Wirtschafts-chtlinge

    YouTube: Merkel: Die Trkei soll keinEU-Mitglied werden

    Die Welt: Erdogan muss die Grenzenwieder schlieen

    Die Welt: Erdogan erklrt den KurdenKrieg auf ganzer Linie

    Frankfurter Allgemeine: Kritik nachBerichten ber Unregelmigkeiten

    Deutschlandfunk: Ohne Recht aufGesundheitsversorgung

    Focus.de: Kein Geld fr die Heizung:Frierende Griechen geben ihre Kinderins Waisenhaus

    Frankfurter Allgemeine: Wettrsten inder gis

    TAZ: Reeder zahlen keine Steuern

    Junge Welt : Nordirak wird verseucht

    Sddeutsche: Wie Deutschland anEuropas Krisen verdient

    Wirtschafts-Woche: Siemens-Sumpfnimmt kein Ende

    Sddeutsche: Schmutzige Sprechblasen

    Mitteldeutsche Zeitung: Zweite Bombewar ein Test im Schlachtfeld

    Free21.org: Wer lockt mit TwitterFlchtlinge nach Deutschland?

    N-TV: Benedict Cumberbatch rastetaus

    FAZ: Amerika will keine Flchtlingeaufnehmen

    YouTube: Rainer Mausfeld: Warumschweigen die Lmmer? Technikendes Meinungs- und Emprungsmanage-ments

    Autor:

    Ken JebsenJournalist KenJebsen, gebo-ren 1966, istseit 2011 alsfreischaffen-der Reporterauf dem Por-tal KenFM ttig.

    www.kenfm.de

    twitter.com/teamkenfm

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

    11/52

    11Publiziert am 31.10.2015, 21:23 - Aktualisiert 21.11.2015 (12:54) auf Russia Today, Original: http://wck.me/Arb

    INTERVIEW

    In einem Interview mit dem The-PressProject betonte der Wiki-Leaks-Grnder:

    Gegner des Landesinitiieren eine strategischeEntvlkerung, um so diekmpferischen Kapazi-tten der Regierung zubeschrnken. Es ist vorallem die Mittelklasse,die aus Syrien ieht.Ingenieure, Manager,

    Angestellte, da sie berdie notwendigen Sprach-

    kenntnisse, Geld undVerbindungen verfgen.Genau diese Berufsgrup-pen braucht man, umeinen Regierung amLaufen zu halten.

    Syrer werden dazu ermutigt

    ihr Land zu verlassen, indem

    Deutschland zu verstehen gibt,

    dass es sehr, sehr viele Flchtlin-ge aufnehmen wird und indem

    die Trkei bereits drei Millionen

    Flchtlinge aufgenommen hat, und

    so die syrische Regierung signif-

    kant schwcht.

    Syrien sei nicht der einzige Fall,in dem Flchtlinge als Waffe ge-nutzt wurden, so Assange weiter.Laut diplomatischen Depeschen,die sich in der Hand von WikiLeaksbefnden, htte die schwedische Re-gierung im Rahmen der Irak-In-

    vasion gegenber den USA argu-mentiert, dass die Aufnahme vonirakischen Flchtlingen Schwe-dens Beitrag zum Irak-Krieg sei.

    Die Situation [die aktuelleFlchtlingswelle] ist das Resultatder US-amerikanischen, britischenund franzsischen Politik im Na-hen Osten, in Zusammenarbeit mitihren regionalen Verbndeten wieKatar, der Trkei, Jordanien, Sau-di Arabien und Israel, lautet dieEinschtzung Assanges.

    Zudem weist er darauf hin, dassvon WikiLeaks verffentlichte Do-kumente belegen, dass die USAbereits seit 2006 am Sturz der As-sad-Regierung gearbeitet hatten.

    Die USA versuchten, mit sub-versiven Aktivitten die syrischeRegierung paranoid zu machenund zu berreaktionen zu reizen,durch das Anheizen von Konikten

    zwischen Sunniten und Schiiten,den Versuch, auslndische Inves-titionen zum Stoppen zu bringen

    und durch die geheime Finanzie-rung zahlreicher NGOs in Syrien,so die Argumentation von Assan-ge. Weiter fhrt er aus:

    Indem Syrien in diese Situa-tion gebracht wird, verfolgen dieUSA auch einen geostrategischenPlan, der ihrer Einschtzung nach

    die Hisbollah schwcht, Israel gr-ere Kontrolle der Golanhheneinrumt, einen wichtigen regio-nalen Partner des Irans [Syrien]

    auer Gefecht setzt sowie Russ-land seiner einzigen verbliebe-

    nen Militrbasis auerhalb desGebietes der ehemaligen Sowjet-union beraubt, und schlussendlichso den Weg bahnt fr eine Pipe-line von Katar ber Saudi Arabienund Syrien nach Europa, um mitden russischen Erdgaslieferungenkonkurrieren zu knnen, so dieabschlieende Einschtzung desWikiLeaks Grnders.

    Im September 2015, whrendsich bei einer Anhrung im briti-schen Parlament die Abgeordne-

    ten berrascht von Politik-Ana-

    lysten anhren mussten, dass derIS die bewaffnete Opposition in

    Syrien dominiert, erklrte JulianAssange in einem exklusiven In-terview mit RT, dass Depeschenaus der US-Botschaft in Damas-kus bereits 2006 von einem De-stabilisierungsplan gegen die As-sad-Regierung sprachen.

    Yarmouk-Flchtlingscamp in Damaskus (Quelle: RT)

    Assange, WikiLeaks: Depeschen

    zeigen Plan zur strategischenEntvlkerung von SyrienLaut Julian Assange hat die Analyse von WikiLeaks vorliegenden diplomatischen Depeschen zutage gebracht, dass Gegnerder syrischen Regierung bewusst auf eine strategische Entvlkerung Syriens abzielen, die nun in den Flchtlingswellennach Europa ihren Ausdruck ndet. von RT Deutsch

    Dieser Text wurde zuerst auf denRTdeutsch.comunter der URL verffentlicht

    Julian Assange

    (Foto:EspenMoe,

    CCBY2.0

    )

    Natrlich zieht dieCIA daraus Vorteile. Siekreiert ein Problem, frdas sie dann ein noch

    greres Budget verlan-gen kann, um es dannanschlieend zu lsen.

    hnlich zeigt sich die Situ-ation bei Sldner-Firmen,Waffenherstellern und

    -hndlern. Wenn es keineProbleme gibt, werden

    ihre Budgets gekrzt, alsofabrizieren sie Probleme.

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

    12/52

    12 Publiziert am 26.9.2015, 14:27 Uhr, von Tony Cartalucci auf http://tinyurl.com/q5q7zj4

    ARTIKEL

    Der Grenzbergang in derNhe der trkischen StadtOncupinar, etwa 100 km west-lich der syrischen Stadt Kobani,ist offenbar nur einer von vielen

    Grenzbergngen, ber den ange-worbene ISIS-Kmpfer, Waffenund Material nach Syrien gelan-gen. Direkt unter den Augen vonNATO-Truppen.

    Ein krzlich erschienener Ar-tikel in der TIME hatte den Titel:ISIS-Kmpfer tten 200 Zivilis-ten in syrischer Stadt. In dem Ar-tikel heit es dann weiter:

    Die Angriffe kamen, nachdem

    die Gruppe [ISIS] in den letzten

    zwei Wochen eine Reihe von Rck-

    schlgen erlitten hatte, unter an-derem den Verlust des syrischen

    Grenzortes Tal Abyad in der ver-

    gangenen Woche einer der wich-

    tigsten Transitpunkte fr ausln-

    dische Kmpfer und Nachschub.

    Tal Abyad, ein trkisch-syri-scher Grenzbergang stlich vonKobani, ist somit der zweite, be-sttigte Transitpunkt nach Syrien,der durch ISIS verwendet wird, umdie laufende militrische Kampag-ne innerhalb Syriens zu versorgen.

    Berichte besttigen umfang-reiche logistische Netzwerke, diedurch Gebiete fhren, die von derNATO und US-Verbndeten kont-rolliert werden und die nach Syrienfhren. Dies steht im Widerspruchzu der aktuell vorherrschendenErklrung, dass es sich bei ISISum eine einheimische terroris-tische Organisation handele, diesich selbst fnanziert und sich in

    den Gebieten, die sie derzeit in Sy-rien und im Irak kontrolliert, selbst

    trgt. Die westlichen Medien ha-ben bisher wenig glaubhaft ver-sucht zu argumentieren, dass dieimmensen globalen Operationen

    der ISIS durch Lsegeldzahlun-gen und den Verkauf von l aufdem Schwarzmarkt mglich ge-worden seien.

    Es ist klar, dass diese Berich-te nicht nur unhaltbar sind, son-dern dass sie unwahr sind. Nein,die westlichen Medien berichtenzum Teil selbst genau, wie die ISISes schafft, ihre beeindruckende

    Kampfkraft aufrechtzuerhalten nmlich mit Hilfe von Milliardenvon Dollar an staatlich gefrder-ter Hilfe, die mitten durch NATO-Gebiet, direkt an die Frontliniender ISIS-Strukturen iet.

    Wrden die Lieferungen le-diglich ber die syrisch-irakischeGrenze laufen, dann wre es mg-lich, alles zu leugnen und zu ar-gumentieren, dass die Regierun-gen der beiden Lnder nicht in derLage seien, beide Seiten der Gren-

    ze zu kontrollieren. Aber die Tr-kei, seit 1952 Mitglied der NATOund Gastgeber der US Air Force-Luftwaffenbasis in Incirlik, hat

    zweifelsohne die volle Kontrolleber ihre eigenen Grenzen. Dieswiederum bedeutet, dass die Kon-vois, die fr die ISIS bestimmtsind, nicht nur die Grenzen nachSyrien mit der offenkundigen Zu-stimmung der trkischen Grenz-truppen passieren, sondern dassdie LKW-Ladungen auf dem Ter-ritorium der Trkei selbst zusam-

    mengestellt werden.Es werden keine Anstrengun-

    gen unternommen, den Fluss derLieferungen an die Krfte der ISISdurch das von der NATO kontrol-lierte Gebiet zu unterbinden. Dietrkische Regierung leugnet of-fziell sogar, dass die Lastwagen,

    die in der Reportage der Deut-schen Welle in Videoaufzeich-nungen prsentiert wurden, ber-haupt existieren. Dies beweist klarund deutlich eine NATO-Kompli-

    zenschaft bei der Bewaffnung undVersorgung von ISIS und ande-ren Al-Qaida-Partnern. Und dieszeigt in der Tat, dass eine klandes-

    tine Invasion Syriens von NATO-Gebiet aus stattfndet, so wie dies

    auch vom Territorium des US-Ver-bndeten Jordanien aus geschieht.

    Es werden keineAnstrengungen unter-nommen, den Fluss derLieferungen an die Krfte

    der ISIS durch das vonder NATO kontrollierteGebiet zu unterbinden.

    Fr den Westen, der Emprungber die jngsten Angriffe der ISISbeispielsweise in Frankreich undin Tunesien zur Schau stellt undgleichzeitig vorgibt, die prim-re Macht zu sein, die sich mili-trisch gegen ISIS stellt, wre eseine leichte Sache, die trkisch-syrische Grenze durch NATO-

    Truppen zu blockieren und so zugewhrleisten, dass die Truppender ISIS vollstndig von den Lie-ferungen abgeschnitten werden.

    ISIS-Kmpfer in Pickups.

    Waffen und Nachschubvon

    NATO-Territorium an ISIS-TruppenEnde 2014 enthllte das Nachrichtenportal der Deutschen Welle (DW) im englischsprachigen Programm, dass tglichHunderte von Lastwagen Waren im Wert von Millionen von Dollar ber die trkische Grenze nach Syrien transportieren.Waren, die dort dann direkt an den sogenannten Islamischen Staat gehen.

    von Tony Cartalucci

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

    13/52

    13Publiziert am 26.9.2015, 14:27 Uhr, von Tony Cartalucci auf http://tinyurl.com/q5q7zj4

    ARTIKEL

    Lieferungen, welche ISIS-Krftebentigen, um ihre Kampffhig-keit aufrechtzuerhalten. Dass dieGrenzen absichtlich offengehal-ten werden fr die umfangreiche

    tgliche Flut von Lieferungen, frWaffen und Kmpfer, die unbehin-dert passieren drfen, ist ein klarerBeweis dafr, dass die ISIS-Trup-pen von Anfang als eine Art Stell-vertreter-Macht aufgebaut wurden,als Proxies, um an der HeimatfrontAngst und Untersttzung fr dienicht endenden Kriege im Aus-land zu generieren.

    Ohne die Gefahr durch ISISund ohne das Chaos, das durchsie im Nahen Osten und in der ge-

    samten nordafrikanischen Region(MENA) geschaffen wird, wrendie Mglichkeiten des Westens,Krieg zu fhren und seine exter-ritoriale Einmischung zu rechtfer-tigen, massiv eingeschrnkt. Tat-

    schlich werden die ISIS-Krfte,die unter den Augen der NATOdirekt bewaffnet und versorgt

    werden, durch US-Politiker alsVorwand benutzt, zuvor ausgear-beitete Plne umzusetzen, um Sy-rien schrittweise zu erobern undletztendlich vielleicht mit US-Streitkrften zu besetzen.

    Das Brookings Institute, indem diese Plne entstanden, nutz-te krzlich den ISIS-Angriff aufKobani um fr Bodentruppen boots on the ground in Syrien zuargumentieren. Der Angriff aufKobani wre logistisch aber un-

    mglich gewesen, wenn es nichttgliche Nachschub-Lieferungennach Syrien gegeben htte, diedurch die USA und ihren NA-

    TO-Verbndeten Trkei ermg-

    licht wurden.Um ISIS zu besiegen, ms-

    sen ihre Versorgungslinien ab-geschnitten werden eine einfa-che Sache, leicht durchzufhren.Dies erforderte lediglich, dass tr-kische und andere NATO-Truppenlogistische Netzwerke unterbre-chen, die auf NATO-Territoriumverlaufen. Stattdessen gehen dasUS-Auenministerium und US-betriebene NGOs aber sogar soweit, vereinzelte Versuche, die

    Grenze der Trkei zu Syrien str-ker zu kontrollieren, zu verurtei-len. Das Nachrichtenportal desUS-Auenministeriums Voiceof America titelte z.B. in einemArtikel: Crackdown an der trki-schen Grenze gefhrdet syrischeFlchtlinge. Man verwendet alsoden Vorwand der Menschenrech-ten, um die Trkei fr das zu ver-urteilen, was an zaghaften Kon-trollmanahmen versucht wird.

    Die USA selbst, obwohl sie ber

    eine Militrbasis in der Trkei ver-fgen, haben nicht danach geru-fen, strengere Grenzsicherheit zuimplementieren, um den Fluss vonISIS-Lieferungen zu blockieren.Stattdessen sind die USA so weitgegangen, die Bombardierung sy-rischen Gebiets voranzutreiben, invorgetuschten Bemhungen, umdie ISIS zu bekmpfen. Dies al-les beweist, dass die Terrororgani-sation ISIS sowohl als Proxy alsauch als Vorwand dient. Denn kei-

    ne ernsthafte militrische Kam-pagne wrde gegen einen Feindgefhrt werden, ohne dessen Ver-sorgungslinien zu identifzieren

    und abzuschneiden, noch dazudann, wenn diese Versorgungsli-nien sogar durch das eigene Ter-ritorium verlaufen.

    Die breite ffentlichkeit imWesten muss, wenn sie der ISISund deren Grueltaten tatschlichein Ende setzen will, zumindest

    das einfordern, was der Westentatschlich aktiv tun knnte: DieSchlieung der Grenzen der Tr-kei und Jordaniens, um damit dieNachschub-Lieferungen an ISIS-

    Kampfverbnde zu unterbinden.

    At:

    Tony CartalucciDer geopolitische Rechercheurund Autor lebt und arbeitet inBangkok. Sein unabhngigeralternativer Nachrichten-BlogLand Destroyer Report behan-delt geo- und weltpolitische

    Ereignisse aus sdostasiati-scher Sicht.

    Dieser Text wurde zuerst auf CO-OPNEWSunter der URL verffentlicht.

    (Foto: Bildschirmbild)

    Rettungsarbeit in Kobani, Juni 2015 (Foto: Yasin Akgul/AP)

    CroWdfuNdiNg-Knt:

    Kontoinhaber:Tommy Hansen,Verwendungszweck:FREE21GLS Bank, BIC:GENODEM1GLS,IBAN:DE54 4306 0967 1168 5797 01,oder auf das Paypal-Konto:[email protected]

    Untersttze .org

    Qellen:Tony Cartalucci, New EasternOutlook (NEO), TIME AdmitsISIS Bringing Arms, Fighters inFrom NATO Territory

    (original Text)

    Tony Cartalucci, New EasternOutlook (NEO), US To Begin Inva-sion of Syria

    Tony Cartalucci, New EasternOutlook, Logistics 101: WhereDoes ISIS Get Its Guns?

    Deutsche Welle, IS supply chan-nels through Turkey

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

    14/52

    14 Publiziert: 28.9.2015 (13:48), von Andrey Fomin, Original: http://www.voltairenet.org/article188784.html

    ARTIKEL

    Die Inhaltsanalyse einer ho-hen Zahl von Tweets, die dieaktuelle Migrationswelle von derTrkei nach Deutschland ab Au-gust dieses Jahres einleiteten, legtnahe, dass diese Menschenstrme

    von auerhalb des europischenKontinents in Gang gesetzt undgelenkt wurden.

    Laut Vladimir Shalak von derRussischen Akademie der Wis-senschaften, der das Internet-In-haltsanalyse-System fr Twitter(Scai4Twi) entwickelt hat, zeigt sei-ne Untersuchung von ber 19.000flchtlingsbezogenen Original-Tweets (Retweets sind abgezo-gen), dass die groe Mehrheit vonihnen Deutschland und sterreich

    als die chtlingsfreundlichstenLnder Europas nennen:

    Wichtig ist dabei, dass 93 Pro-zent aller Tweets, die Deutschlandgewidmet waren, positive Bewer-tungen der deutschen Gastfreund-lichkeit und Flchtlingspolitikenthielten:

    Deutschland Ja! Linke sprhen

    ein Graffiti auf einen Zug, dasWillkommen, Flchtlinge aufArabisch besagt.

    Wunderbare Menschen Videovon Deutschen, die syrische Flcht-linge in ihrer Gemeinde begren. Respekt! Fuballfans ru -fen Flchtlinge willkommenquer durch die Fuballstadien inDeutschland. Diese Bahn mit arabischem Graf-ti fhrt in Dresden und begrt

    Flchtlinge (ahlan wa sahlan

    Herzlich willkommen). Wir lieben Deutschland!, rufen

    erleichterte Flchtlinge in Mn-chens Hauptbahnhof. Tausende begren Flchtlin-ge nach Deutschland Sky News

    Australia. Wo immer diese deutsche Stadt

    ist, die einen Personenzug mit sy-rischen Flchtlingen mit Willkom-menszeichen und Blumen begr-te danke.

    Analysen von 5.704 Original-Tweets, die das Hashtag #Refu-geesWelcome und einen Lnder-namen enthalten, zeigen einennoch greren Abstand zwischenDeutschland und dem Rest Europas:

    Der nchste Schritt ist das Stu-dium der Twitter-Ursprungskon-ten, von denen das Hashtag #Refu-

    geesWelcome + Germany stammt.Das folgende Diagramm zeigt dieUrsprungslnder der relevantenTwitter-Konten (wo sie identi-ziert werden konnten):

    Wie man sieht, kommen nur6,4 Prozent aller Tweets mit #Re-fugeesWelcome + Germany ausDeutschland selbst. Fast die Hlf-

    te von ihnen stammt aus Grobri-tannien, den USA und Australien!

    Es sieht aus, als ob weit entferntePlanetengenossen schamlos Gs-te zum Hausbesuch einladen, ohneSie vorher um Ihre Meinung zufragen!

    Eine Reihe populrer Beispiele:

    Lotte Leicht, Direktorin des Brs-seler Bros von Human RightsWatch am 30. August 2015:siehe Abbildung 4 (nchste Seite)

    Wer lockt mit Twitter

    Flchtlinge nach Deutschland?Eine Studie zeigt, dass die gegenwrtige Einwanderungswelle nach Europa organisiert ist, um Menschenmassen nach

    Deutschland zu lenken.von Andrey Fomin

    Abbildung 1: Lnder, die in Tweets mit dem #Refugees Hashtag genanntsind, in Prozent

    Abbildung 2: Analysen von 5.704 Original-Tweets, die das Hashtag #Refu-geesWelcome und einen Lndernamen enthalten, zeigen einen nochgreren Abstand zwischen Deutschland und dem Rest Europas.

    siehe Abbildung 1

    siehe Abbildung 2

    siehe Abbildung 3(nchste Seite)Quelle: Pixabay, gemeinfrei

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

    15/52

    15Publiziert: 28.9.2015 (13:48), von Andrey Fomin, Original: http://www.voltairenet.org/article188784.html

    ARTIKEL

    Washington Post, 1. September

    Weitere Analysen zeigen, dassdies nur der Anfang war. Eine gan-ze Armee von Netbots hat schlag-artig den Jetzt-ist-die-Hlle-los-Effekt zum Thema aktiviert.

    Am 27. August haben vierzigautomatische Netbots @changing_

    news, @changing_news1, @chan-ging_news39 von den Vereinig-ten Staaten aus gleichzeitig um8:00:33AM den folgenden Tweetausgegeben: A new welcome:Activists launch home placement

    service for refugees in Germanyand Austria#News#Change#Help

    (Eine neue Begrung: Aktivis-ten starten eine private Wohn-raumvermittlung fr Flchtlingein Deutschland und sterreich)

    Am 1. September gibt diesel-be Gruppe von Netbots dieselben

    Tweets bis 22:30:37 begrenzt her-aus: A New Welcome: Activists

    Launch Home Placement ServiceFor Refugees In Germany AndAustria#News#Change#Help

    Am 29. August um 11:02PMpostet eine Gruppe von 80 Netbots

    Folgendes: Thousands WelcomeRefugees to Germany at DresdenRally: Thousands of people tookto the streets of the German city ofDresden on Satu... (Tausende be-gren Flchtlinge nach Deutsch-land auf Kundgebung in Dresden:Tausende Menschen versammel-ten sich auf den Straen der deut-schen Stadt Dresden am Sam...)

    Eine andere Gruppe von

    fnfzig Netbots aus Australien

    (alle eingerichtet am 14. Febru-ar 2014 zwischen 06:02:00 und06:24:00AM) postet am 31. Au-gust um 17:26:08: #hot Foot-ball Fans in Germany Unite with

    ,Refugees Welcome Message#prebreak #best (Toll: Fuball-fans in Deutschland schlieen sichzusammen mit Botschaft ,Flcht-linge Willkommen)

    Am 1. September um 07:29AMverffentlichen 95 Netbots im Be-sitz von Media for Social and Cul-tural Impact, Dallas, Texas, USAfolgende Tweets: German SoccerFans Welcome Refugees AmidOngoing Crisis: As Europe faces

    the challenge of a wave of mig-

    ration ... (Deutsche Fuballfansbegren Flchtlinge inmitten deraktuellen Krise: Whrend Euro-pa vor der Herausforderung ei-ner Einwanderungswelle steht ...

    Unntig zu sagen, dass jederOriginal-Tweet mit Dutzenden vonKopien vervielfltigt und twitter-weit verbreitet wurde.

    Abbildung 3: Die Ursprungslnder der relevanten Twitter-Konten (wo sieidentiziert werden konnten)

    Abbildung 4: Lotte Leicht, Direktorin des Brsseler Bros von HumanRights Watch, 30. August 2015

    Abbildung 5: Washington Post, 1. September 2015

    siehe Abbildung 5

    At:

    Andrey FominGrnder derOnline-Zeit-schrift fr

    politische Ana-lysen OrientalReview. Masterder staatlichenLomonossow-Universitt Mos-kau in Russischer Geschichte.

    www.orientalreview.org

    Qelle:K oms omo l s k a y a P r a v da ,

    17. September 2015: < http://www.

    kp.ru/print/26434.4/3305391/>

    Dieser Text wurde zuerst auf voltai-renet.orgunter der URL verffentlicht.Crowdfunding-Kt:

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  • 7/25/2019 Free21 Magazin

    16/52

    16 Publiziert: 9.10.2015 (20:06), von Ray McGovern, Original: http://wck.me/APN

    MEINUNG

    Die russischen Luftschlge aufRebellenhochburgen in Syri-en, jetzt den fnften Tag, drehendas Spiel. Um einen Aphorismusdes Philosophen Yogi Berra zu

    benutzen: Die Zukunft ist auchnicht mehr das, was sie einmalwar. Und Yogi warnte auch: Vo-raussagen sind nicht einfach be-sonders ber die Zukunft.

    Im Folgenden betrachten wirhauptschlich, wie und warum dieGewalt in Syrien diese Woche soeskalierte, mit einer direkten rus-sischen Intervention zur Unterstt-zung der syrischen Regierung alsHhepunkt. Und wir betrachtendas selbst verschuldete Dilemma,

    vor dem Barack Obama jetzt steht;und seine glcklosen Berater, diedauernd den Regimewechsel inSyrien verlangten, das Allheilmit-tel in diesem blutigen Konikt.

    Nehmen sie diesen Artikel alsGegenmittel gegen die pubert-re Analyse von Steven Lee My-ers auf der ersten Seite der NewYork Times (NYT) vom Sonntag.Es wirkt auch gegen alles, was inanderen amerikanischen Zeitungenund der NYT so ber Syrien ge-

    schrieben wird. Viele Artikel ha-ben absichtlich Putins Versprechenfalsch interpretiert, alle terroris-tischen Gruppen zu attackieren,und damit nur den IS gemeint. Alswrden al-Kaidas Nusra Front undandere gewaltttige Extremistennicht zu den Terroristen zhlen.

    Egal. Wenn sich Washingtonirgendwann der realen Welt stellt(und nicht mehr in einer Phanta-siewelt lebt, die vom Weien Hausund dem Auenministerium ber

    neokon-verseuchte Denkfabrikenbis zu den Kommentarseiten derSystempresse reicht), dann wirdman vor dem klassischen Dilem-ma stehen: Welches ist das klei-nere bel?

    Glaubt Washington wirklich,dass der syrische Prsident Assad,dmonisiert als Hauptschuldiger indem Konikt, beschuldigt fr den

    Tod von mehr als 250.000, schlim-mer ist als die Kopfabschneidervom IS oder die Globalterroris-

    mus-Veranstalter von al-Kaida?Glaubt Prsident Obama wirklich,dass irgendein chirurgischer Re-gimewechsel in Damaskus ohne

    den Zusammenbruch des syrischenStaates ausgefhrt werden kann?Und damit den Weg freimacht freinen Sieg des IS/al-Kaida? Ist esdas wert?

    Diese Fragen sollte Obama den

    Neokons und den liberalen Inter-ventionisten im Auenministe-

    rium stellen (wo sie die frhere

    Auenministerin Hillary Clin-

    ton platziert hat). Hillary ist wie

    die israelischen Fhrer absolut

    scharf auf Assads Abgang. Der

    Regimewechsel in Syrien steht

    mindestens seit Mitte der 90er

    auf der Aufgabenliste der Israe-

    lis und der Neokons. Und es war

    eine Idee der Neokons aus dem

    letzten Jahrzehnt, den Umsturz

    von Assad gleich nach dem Re-

    gimewechsel im Irak 2003 durch-

    zufhren. Aber das mit dem Irak

    ist nicht so gelaufen, wie man essich vorgestellt hat.

    Aber vielleicht gibt es Grn-

    de zur Hoffnung. Schlielich hat

    Obama Mut gezeigt und den star-

    ken Widerstand der Neokons zum

    iranischen Atomdeal gebrochen.

    Besitzt er die Klugheit und das

    Standvermgen, sie noch einmal

    in Schach zu halten? Seiner ge-

    genwrtigen Rhetorik kennt man

    es nicht an, er neigt zu den Ar-

    gumenten der Kriegsfalken, auch

    wenn er den gefhrlichsten Plnenderzeit widersteht.

    Auf seiner Pressekonferenz amFreitag sagte Obama: In meiner

    Diskussion mit Prsident Putinhabe ich sehr klargemacht, dassdie einzige Lsung des Syrien-Problems ein gemeinsamer poli-tischer Wechsel ist der den Staatintakt lsst, das Militr intakt lsst,den Zusammenhalt wahrt, aberes muss gemeinsam geschehen und der einzige Weg, das zu er-reichen, ist das Auswechseln vonAssad, denn man kann ihn in denAugen der Syrer nicht rehabilitie-

    ren. Ich flle hier kein Urteil. Esist das Urteil der berwltigendenMehrheit der Syrer.

    Aber Obama hat uns nicht er-klrt, woher er wei, was die ber-wltigende Mehrheit der Syrerwill. Viele Syrer vor allem Chris-ten, Alawiten, Schiiten und weltli-che Sunniten sehen anscheinendin Assad und seinem Militr ihreBeschtzer, das letzte Bollwerk ge-gen den Horror eines Sieges von ISoder al-Kaidas Nusra-Front, wel-

    che ein Hauptspieler der sogenann-ten Eroberungsarmee ist. BeideGruppen sind in ganz Syrien aufdem Vormarsch.

    Die Hoffnung hinterPutins SyrienhilfeDas russische Militr hilft der schwer umkmpften syrischen Regierung. Aber Obama besteht

    darauf, diesem geschenkten Gaul ins Maul zu schauen. Anstatt die Hilfe gegen einen Sieg

    der sunnitischen Extremisten zu begren, verbiegt sich Obama fr die Neokons und libe-rale Falken.

    von Ray McGovern

    Der ehemalige CIA-Analyst und Autordieses Artikels Ray McGovern (Foto:

    Jennifer Hasegawa, CC BY-SA 4.0)

    Flchtlinge in Europa 2015 (Foto: Newshub.com)

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

    17/52

    17Publiziert: 9.10.2015 (20:06), von Ray McGovern, Original: http://wck.me/APN

    MEINUNG

    Obama hat eine elegante Vor-stellung von Regimewechsel(und sie kommt in der Pressekon-ferenz zum Ausdruck). Alles or-dentlich und sauber, leicht durch-

    zufhren, ohne unbeabsichtigteFolgen. Sie zeigt das Weltverstnd-nis eines Neulings, erstaunlich freinen US-Prsidenten, der mehrals 6 Jahre im Amt ist. Insbe-sondere, wo er doch schon in Li-byen den gleichen Weg gegangenist, und dort herrscht jetzt gewalt-ttige Anarchie.

    Obama muss erkennen, dassdie Alternative zu Assad sowohlriskant als auch nster ist und

    einige der Vorschlge der Kandi-

    datin Clinton und anderer Falkenfr eine Flugverbotszone berTeilen Syriens wren nicht nureine klare Verletzung internati-onalen Rechts, sie knnten aucheine direkte militrische Ausein-andersetzung mit der AtommachtRussland auslsen. Der Prsidentwird dieses Mal wohl von seinemhohen Ross heruntersteigen ms-sen und seine rhetorischen Ergs-se durch eine realittsbasierte Au-enpolitik ersetzen.

    Es bleibt jedoch eine offeneFrage, ob Obama ein Opfer seinereigenen Propaganda geworden ist.So wie seine Besessenheit wegender syrischen Fassbomben aufdie Rebellenhochburgen, als obzusammengeschusterte Waffenetwas ganz besonders Grausames

    wren, ganz anders als die Hun-derttausende von Tonnen hoch-explosiven Sprengstoffs, die dieVereinigten Staaten in den letzten

    zwlf Jahren ber dem Irak, Syri-

    en, Afghanistan und anderen Ln-dern abgeworfen haben.

    Glaubt Obama wirklich,dass seine humanitren Bom-ben und jene, die er den US-Verbndeten wie Saudi Arabienund Israel gibt keine Unschuldi-gen tten? Gerade letzte Wochewurde berichtet, dass ein saudi-scher Luftangriff im Jemen etwa131 Menschen bei einer Hochzeits-feier ttete und ein offensichtli-cher US-Angriff in Kundus, Af-

    ghanistan, ein Krankenhaus derMSF (rzte Ohne Grenzen) in dieLuft jagte, mindestens 22 Men-schen sind tot. (Im Gegensatz dazuhat die NYT das Verbrechen inKundus mit Samthandschuhenangefasst, mit der vorsichtigenSchlagzeile: Bomben treffenafghanisches Krankenhaus. DieUSA werden beschuldigt. Ver-teidigungsminister Ashton Carterdurfte auch seinen Senf dazuge-ben: Unsere Gedanken und Ge-

    bete sind bei den Betroffenen.Und er fgte hinzu, dass eine voll-stndige Untersuchung durchge-fhrt wird, in Koordination mitder afghanischen Regierung, umgenau herauszunden, was pas-siert ist. Logisch, was uns erwar-tet: das Gemetzel wird sich in ir-gendeinen Unfall oder in einenvertretbaren Fall von Kollateral-schaden ausen.)

    Man kann bei Obama nicht aus-schlieen, dass er von seinen hoch-

    iegenden Worten so betrt ist,dass er tatschlich glaubt, was ersagt, z.B. den Kadetten von WestPoint (fhrende Militrakademie

    der USA) am 28. Mai 2014. Falls

    er es wirklich glaubt, dann brauchter aber dringend einen Arztterminfr einen Realitts-Check. Er sag-te den Graduierten:

    In Wahrheit war Amerika nachden meisten Mastben selten str-ker relativ zum Rest der Welt. Weranders argumentiert verstehtentweder die Geschichte falschoder engagiert sich parteipoli-tisch Daher sind und bleibendie USA die eine unersetzliche Na-tion. Das galt fr das vergangene

    Jahrhundert und das wird fr daskommende Jahrhundert gelten.

    Wie es so weit

    kommen konnte

    Nach dem Fall der Berliner Mauerim November 1989, der Ausung

    des Warschauer Pakts im Februar1991 und dem Zerfall der Sowjet-union im Dezember 1991 htte dieWelt eine vllig andere Richtungeinschlagen knnen. Diese Ent-

    wicklungen brachten die USA indie Position einer praktisch unan-gefochtenen Macht und klugeFhrer htten vielleicht die Gele-genheit ergriffen, die ausuferndenMilitrausgaben und kriegshnli-chen Lsungen auf der Welt ein-zuschrnken.

    Aber die US-Regierung ent-schied sich fr einen anderen Weg,den der permanenten Global-hegemonie, mit amerikanischenTruppen als bewaffneten Weltpo-

    lizisten. Golf-Krieg eins (gefhrtvon den Vereinigten Staaten imJanuar/Februar 1991 zur Bestra-fung Saddam Husseins, weil der

    im Sommer zuvor Kuwait ber-fallen hatte) hat die fhrenden ar-roganten Neokons wie Wolfowitzfast platzen lassen und sie warenschon voll mit Hochmut.

    Kurz nach diesem Krieg hatsich General Wesley Clark an dieGedanken von Wolfowitz (damalsim Verteidigungsministerium frPolitik zustndig) erinnert:

    [Im ersten Golfkrieg] habenwir gelernt, dass wir unser Mili-tr in dieser Region einsetzen kn-nen, im Nahen Osten, und die So-wjets werden uns nicht aufhalten.Und wir haben etwa fnf bis zehnJahre Zeit, um mit diesen alten so-wjetfreundlichen Regimen aufzu-

    rumen Syrien, Iran, Irak , be-vor uns die nchste Supermachtherausfordert.

    Clark hat diesen Kommentarin einer Rede am 3. Oktober 2007hervorgehoben, er dachte wohl, daswrde seine Chancen bei der Kan-didatenkr der Demokraten erh-hen. (Das in den Quellen zu n-dende, 8-minutige Video ist sehrlehrreich.)

    Clark fgte hinzu, dass Neo-kons wie Bill Cristol und RichardPerle das Ende des Irak-Kriegsgar nicht abwarten konnten, umdann in Syrien einzumarschie-ren es war ein politischer Um-sturz Wolfowitz, (Vizeprsident)Cheney, (Verteidigungsminister)Rumsfeld und ich knnte ein hal-bes Dutzend von weiteren Mitar-

    beitern am ,Project for a New Ame-rican Century (PNAC) nennen. Siewollten, dass wir den Nahen Ostendestabilisieren, auf den Kopf stel-

    Wesley Clark (Foto: gemeinfrei)

    Barack Obama (Foto: ElizabethCromwell, CC BY-SA 3.0)

    Russisches SU-24M Kampfugzeug landet auf der Airbase Hmeimim inSyrien. (Russian Defense Ministry Press Service via AP)

  • 7/25/2019 Free21 Magazin

    18/52

    18 Publiziert: 9.10.2015 (20:06), von Ray McGovern, Original: http://wck.me/APN

    MEINUNG

    len, unter unsere Kontrolle brin-gen. (siehe dazu consortium-news: Neocon ,Chaos Promoti-on in the Mideast)

    Die Ideologie von PNAC wurde

    in einem 90-seitigen Bericht zu-sammengefasst und im Jahr 2000unter dem Titel Die Erneuerungder Amerikanischen Verteidigung:Strategien, Krfte und Ressourcenfr ein Neues Jahrhundert verf-fentlicht. Darin wird fr eine PaxAmericana geworben, durchge-setzt mit der berragenden Be-deutung der US-Streitkrfte.

    Der Bericht betont, dass der Fallder Sowjetunion die USA zur be-herrschenden Supermacht auf der

    Welt machte. Und man fgt hinzu,dass die USA hart daran arbeitenmssen, nicht nur ihre Position zuverteidigen, sondern ihre Militr-macht in Gebiete zu verbreiten, dieunter dem Einuss gegenstzlicher

    Ideologien stehen. Lnder zu un-terwerfen, die einer globalen US-Vorherrschaft im Weg stehen.

    Fr das Dogma von PNAC gibtes Vorlufer. Ein sauberer Schnitt:Eine Neue Strategie zur Sicherungdes Reichs, eine 1996 fr Benja-

    min Netanyahu verfasste Studie,bevor dieser zum ersten Mal Mi-nisterprsident wurde. Hauptver-antwortlicher fr die Studie warder Erz-Neokon Richard Perle, derspter unter Rumsfeld den Vertei-digungsausschuss leitete (20012003); die Mehrheit der Teilnehmerder Studie sind ebenfalls promi-nente amerikanische Neokons.

    Das hatten Perle und Konsor-

    ten (viele von denen kamen zu ein-

    fussreichen Posten in der Bush/

    Cheney-Regierung) ber Syrienzu sagen: Angesichts der Natur

    des Regimes in Damaskus ist es

    nur natrlich und moralisch, dass

    Israel den Slogan vom ,umfassen-

    den Frieden aufgibt und sich da-

    ran macht, Syrien einzudmmen,

    den Blick auf ihr Programm fr

    Massenvernichtungswaffen [nota-

    bene] zu lenken und einen ,Land

    fr Frieden-Handel um die Golan-

    hhen abzulehnen Israel kann

    sein strategisches Umfeld gestal-

    ten, in Zusammenarbeit mit derTrkei und Jordanien, indem es

    Syrien schwcht, eindmmt und

    sogar zurckdrngt. Diese An-

    strengung kann zur Entfernung

    von Saddam Hussein im Irak bei-

    tragen ein wichtiges israelisches

    strategisches Ziel in eigenem In-

    teresse als ein Mittel zur Ver-

    eitelung syrischer regionaler In-teressen.

    Warum macht Assad

    nicht, was man ihm

    sagt?

    Der Kater nach den durchzechten

    Neokon-Jahren unter Bush/Cheneyist wohl so arg, dass Obama noch

    nicht nchtern war, als er Assad

    im August 2011 aufforderte, zur

    Seite zu treten. Die damalige Au-

    enministerin gesellte sich dazu

    und erzhlte ABC: Assad muss

    weg je frher, desto besser fr

    alle Beteiligten.

    Die Gewalt von 2011 war der

    Auslser fr den Brgerkrieg

    als Krfte Assads einen Aufstand

    des Arabischen Frhlings zer-

    schlugen. Ein weitgehend fried-licher Aufstand mit extremisti-

    schen Elementen, die Polizisten

    tteten und auf Soldaten schossen.

    Aber die stndigen Aufforderun-

    gen von Auenministerin Clinton

    und anderen US-Fhrern zu ei-

    ner bedingungslosen Kapitulati-

    on (Assad muss weg), die US-

    Untersttzung fr Rebellen, die

    gegen syrische Regierungskrfte

    kmpfen, das alles hat sicher die

    Erwartungen erhht, dass Assad

    einknicken wrde. Die Einnah-me von Damaskus wre sicher

    ein lohnender Preis fr verschie-

    dene sunnitische Milizen.

    Besonders erbrmlich war Wa-shingtons umnachtete, Dick undDoof-hnliche Untersttzung dersogenannten gemigten Rebel-len ein peinliches Fiasko, wie es

    noch nie da war. Kurzzeitig hat dieSystempresse tatschlich von die-sem Reinfall berichtet, nachdemdas Pentagon (Verteidigungsmi-nisterium) zugeben musste, dassvon seinem $500-Millionen-Pro-

    jekt nur noch vier oder fnf Kmp-fer brig sind. (Anm.d..: unser500-Millionen-Projekt hat auchkeine Drohne hervorgebracht.)

    Obama hat den Trugschluss indieser Vorgehensweise schon vor-her erkannt. Im August 2014 er-

    zhlte er dem NYT-KolumnistenThomas Friedman, dass Vertrau-en in gemigte Rebellen eineFantasie sei, das sei als brauch-bare Strategie nie auf dem Tischgelegen. Aber Obama beugte sichdem politischem Druck und demDruck der Medien, etwas zu un-ternehmen.

    Der Journalist Robert Parry hatdarauf hingewiesen: Die belieb-teste ,Fantasie des ofziellen Wa-shington ist der Gedanke, dass

    es in Syrien eine nennenswerte ,ge-m