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Frühjahr 2020 Stunde der Garten- vögel

Frühjahr 2020Dank dafür! Hauke Roy, Münster Hier könnte Ihr Leserbrief stehen. Anschrift der Redaktion: Natur-schutz heute, 10108 Berlin, [email protected]. Bitte ver gessen

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Frühjahr 2020

Stundeder

Garten -vögel

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3Frühjahr 2020

i N H A lT

Der kurze Draht zum NABU

Postanschrift: NABU, 10108 Berlin; Hausanschrift: Charitéstraße 3, 10117 Berlin. Mitglieder-service: Tel. 030-28 49 84-40 00, [email protected]; Spenden: Rena Zawal, Tel. 030-28 49 84-15 60,[email protected]; Patenschaften: Begüm Tus, Tel. 030-28 49 84-15 74, [email protected], Info-service: Julian Heiermann, Tel. 030-28 49 84-60 00, [email protected]. Spendenkonto bei der Bankfür Sozialwirtschaft Köln, IBAN: DE83 3702 0500 0000 1001 00, BIC: BFSWDE33XXX.

Liebe Mitglieder, liebe Freund*innen des NABU,

immer mehr Menschen begreifen, dass ihre Lebensgrund-lagen auf dem Spiel stehen. Sie fühlen sich zu recht per-sönlich betroffen vom Vogel- und Insektensterben, vonPlastikmüll, Ressourcenverschwendung und Klimawandel.Die Menschen wollen, dass sich etwas ändert nicht nur

die inzwischen über 750.000 NABU-Mitglieder und -Unter-stützer*innen. Der Wandel lässt sich jedoch nicht erzwingen.Wir müssen miteinander reden und gemeinsam Lösungenentwickeln.Das gilt auch für die Landwirtschaft. Als neuer NABU-

Präsident suche ich daher seit meiner Wahl im Novemberimmer wieder das Gespräch. Damit der Dialog wirken kann,muss die Landwirtschaft allerdings endlich auch die Faktenzur Kenntnis nehmen. Die Umweltprobleme lassen sichnicht leugnen: Bestäuber verschwinden in Rekordtempo,die Bestände der typischen Feldvogelarten sind dramatischeingebrochen. Unser Grundwasser ist mit Nitrat belastet unddie Agrar-Klimabilanz ist unverändert schlecht. Die Land-wirtschaft hat das nicht alleine zu verantworten, aber siemuss vom Teil des Problems zum Teil der Lösung werden.Dafür wollen wir, dass die EU-Agrarsubventionen künf-

tig an jene Landwirt*innen gezahlt werden, die mehr fürArtenvielfalt, Böden und Gewässer tun, als gesetzlich vor-geschrieben ist. Die Landwirt*innen brauchen zudem ehrli-chere Preise und faire Wettbewerbsbedingungen. Das istAufgabe der Politik, der Markt wird das nicht regeln.Unsere Vorschläge liegen auf dem Tisch. Auch in Form

von Volksinitiativen, die wie in Bayern und Baden-Württem-berg bereits erfolgreich beendet sind oder wie in Nieder-sachsen und Nordrhein-Westfalen nun starten. Lassen Sieuns mehr, informierter und direkter miteinander reden,statt übereinander und aneinander vorbei. Lassen Sie unsgemeinsam an besseren und tragfähigeren Wegen in derLandwirtschaft arbeiten. Eine umweltverträgliche Landwirt-schaft ist nötig und möglich!

Ihr Jörg-Andreas KrügerNABU-Präsident

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T i T e l

6 Kein Weg zurückZähes Geschäft Atomausstieg

10 Kernkraft vor der HaustürRosmarie Poldrack im Porträt

12 Für immer und ewigDie Suche nach dem endlager

N A T u R & u m w e lT

18 Nachwuchs mit Ideen25 Jahre Hermann-Klingler-Preis

20 Zurück am NiederrheinOrtrun Heine und die Fischotter

22 Wenn es um die Existenz gehtleben mit wildtieren in Armenien

32 Kaum zu erkennenFlüssigplastik in Deo und Zahnpasta

34 Nahrung und UnterschlupfHummelhilfe im Garten

36 Das Gute kommt von obenRehkitz-Rettung per Drohne

46 Panikmache und Falschmeldungenwolfsschutz ist Kopfsache

48 Du sollst Vater und Mutter ehrenDer Storch, mehr als Kinderbringer

A R G u m e N T e

40 Rückenwind für die UmweltSo funktionieren Volksbegehren

R u b R i K e N 4 leserbriefe14 NAbu-welt26 NAJu-welt28 Kinderseite30 Kleinanzeigenbörse38 Service & bücher50 Ausblick50 impressum

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Gewinn-spiel

b R i e F K A S T e N

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NachholbedarfBetr.: Einführung Gendersternchen (4.19)

Erfreut habe ich das Heft vom Herbst 2019durchgelesen. Spätestens beim Artikel überden „Urwald unter Wasser“ habe ich erkannt,dass ihr endlich die wirklichen Probleme imNaturschutz erkannt habt. Es wimmelte nurnoch von Naturschutztaucher*innen undTaucher*innen. Was mir aufgefallen ist, dassdie „diversen“ Menschen dabei total ignoriertwurden. Da hat die Autorin und euer Ver-band noch erheblichen Nachholbedarf.

Rolf Zencke, 68159 Mannheim

Herzbild nicht authentischBetr.: Auswahl Titelbild (4.19)

Ich habe das „Herzbild“ bekommen, das an-dere Foto wäre mir als Vogelbeobachter undHobbyfotograf lieber gewesen. Warum?Man sieht die Taube in ihrer ganzen Schön-heit und beim „Herzbild“ stört mich a) die„Unsichtbarkeit“ der Taube und ganz be-sonders b) der nachbearbeitete Schnabel,der die obere Einbuchtung nach unten erstso richtig spitz macht und dadurch das Herzerst richtig herzförmig wird. Es wirkt so,als ob der Schnabel der rechten Taube nachunten verlängert wurde. Und sonst? Wieüblich ein informatives Heft, herzlichenDank dafür!

Hauke Roy, Münster

Hier könnte Ihr Leserbrief stehen. Anschrift der Redaktion: Natur-schutz heute, 10108 Berlin, [email protected]. Bittevergessen Sie nicht, auch bei E-Mails Ihre Nachricht mit Namenund Anschrift zu versehen.

Dialog findenBetr.: Braune Ökos und völkische Aussteiger (4.19)

Ich finde den Artikel bedenklich, da dieserzu einer weiteren Spaltung führt, statt aufdas Besinnen der Gemeinsamkeiten. MeinerMeinung nach ist eine Ausgrenzung Anders-denkender falsch, da es wichtig ist, dass alleim Natur- und Tierschutz an einem Strangziehen, da sich Politik und Lobby nicht odernur geringfügig für die Interessen der „klei-nen“ Menschen interessieren. Wenn mansich dann im Natur- und Tierschutz-Lagerauch noch gegenseitig fertig macht, dannhaben diese leichtes Spiel, ihre naturver-nichtende Arbeit weiter voran zu treiben.Außerdem wird sich an allen Ecken be-schwert, dass das Ehrenamt ausstirbt. Aberwenn sich dann jemand engagiert, der die„falsche“ Einstellung hat, dann ist diese/rnicht gut genug dafür.

Cedrik Görgen, 66115 Saarbrücken

Rechte Ökos Betr.: Braune Ökos und völkische Aussteiger (4.19)

Ich beglückwünsche Sie und vor allem Ann-Kathrin Marr zu dem Artikel und die deut-lichen Positionen, die darin bezogen wer-den. Ja, das Engagement für Naturschutzhat auch konservative-völkische Wurzeln.Deshalb ist eine deutliche Abgrenzung nachaußen und innen besonders wichtig. Undgerade weil in einigen Köpfen leider leichtein Zusammenhang und die Nähe zurrechtsextremen Szene hergestellt wird, sindklare Abgrenzungen gefragt – ja notwendig. Der NABU bezieht mit diesem Artikel

deutlich Position. Eine solche Haltung undVorgehensweise sollten sich andere Orga-nisationen und gesellschaftlichen Kräftezum Vorbild machen. Nicht nur junge Men-schen brauchen Vorbilder. Hier ist eins, andem sich viele orientieren sollten. Nachah-mung ist sehr empfohlen.

Wolfgang Horstmann, 28876 Oyten

Preisausschreibenmit dem NAbu gewinnen!Im letzten Heft hatten wir gefragt, wieviele Taubenarten in Deutschland vor-kommen. Fünf Taubenarten war die rich-tige Antwort. Die je fünf Bücher „DieHoffnung und der Wolf – Wollen wir mitunserem neuen Nachbarn leben?“ vonEx-Tatort-Kommissar und NABU-Wolfs-botschafter Andreas Hoppe aus dem Fre-derking & Thaler-Verlag gewonnen habenLothar Ebbes, 33104 Paderborn, JudithKolling, 14947 Nuthe-Urstromtal, FranzLinde, 24109 Kiel, Christine Stindl, 96110Scheßlitz und Albulena Veliu, 01324 Dres-den. Fünf Bücher „Der große Kosmos Pilz-führer“ von Hans E. Laux aus dem gleich-namigen Verlag gewonnen haben AlfonsFörter, 36103 Flieden-Leimenhof, AngelaGrahl, 34513 Waldeck-Höringhausen, Ru-dolf Marschall, 24944 Flensburg, BerndMarzinkewitsch, 76833 Frankweiler undJuliane Morgenstern, 44339 Dortmund.Für unser aktuelles Preisausschreiben

möchten wir wissen, seit wie viel Jahrenden Wolf zurück in Deutschland ist? Zugewinnen gibt es fünf Bücher „Birdingfür Ahnungslose –Wie man Vögel in seinLeben lässt“ von Véro Mischitz aus demKosmos Verlag und fünf Bücher „Bastelnfor Future – Das Bastelbuch für Klima-schützer und Naturhelden“ von SusannePypke aus dem Frech Verlag. SchreibenSie die Lösung bitte auf eine Postkartean Naturschutz heute, Charitéstraße 3,10117 Berlin. Einsendeschluss ist der 6.April. ◀ (nic)

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Zeit für gute Energie

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deutlich mehr Strom, als wir verbrauchen,und exportieren sehr viel“, sagt SebastianScholz, Experte für Energiepolitik und Kli-maschutz beim NABU. Ein immer größe-rer Teil des Stroms kommt aus regenerati-ven Quellen, allen voran Wind und Sonne.2018 entfielen 35,2 Prozent der deutschenStromerzeugung auf Ökostrom. Damitwaren die klimafreundlichen Energieträ-ger erstmals gleichauf mit der Kohlekraft.Eine Herausforderung ist und bleibt dasschwankende Angebot: Bei trübem Wetterund Flaute gelangt nur wenig Ökostromins Netz. Wenn der Wind kräftig bläst unddie Sonne scheint, kann es dagegen zueinem Überangebot kommen. Den über-schüssigen Strom in Gas umzuwandeln,um ihn zu speichern, ist teuer und auf-wändig, die Energieverluste sind hoch. >

Ein Ausstieg aus dem Ausstieg ausdem Ausstieg: Beim Thema Atom-kraft kann man schon mal insSchleudern kommen. Jahrelang

ging es hin und her, bis endlich klar war:Die Tage der deutschen Atommeiler sindgezählt. „Wir werden schrittweise bis Ende2022 vollständig auf die Kernenergie ver-zichten“, verkündete Bundeskanzlerin An-gela Merkel im Frühjahr 2011 nach der Re-aktorkatastrophe in Fukushima. Bereits elfJahre zuvor hatte die rot-grüne Regierungeinen stufenweisen Ausstieg aus der Atom-energie beschlossen, 2003 und 2005 gin-gen die Reaktoren in Stade und Obrigheimvom Netz. Doch nach einem Schritt vorfolgten drei Schritte zurück: 2010 be-schloss die Koalition aus CDU /CSU undFDP, die Laufzeiten der noch im Betrieb be-findlichen Kraftwerke wieder zu verlän-gern, um dann wenige Monate später eineKehrtwende zu vollziehen. Nach der Kata-strophe in Fukushima ließ die Bundesre-gierung acht deutsche Kraftwerke vorläu-fig vom Netz nehmen, um deren Sicher-heit zu überprüfen. Wenige Monate späterwurden die Meiler endgültig abgeschaltetund der vollständige Ausstieg bis 2022 imAtomgesetz festgeschrieben. Seitdem ging2015 das Kraftwerk Grafenrheinfeld vomNetz, 2017 Gundremmingen B und Ende2019 Philippsburg 2. Die verbleibendenfünf Meiler werden voraussichtlich 2021und 2022 abgeschaltet.

Schwankendes Angebot · Für die Strom-kunden ändert sich damit erst einmalnichts, denn auch ohne Atomenergie kannder Strombedarf hierzulande problemlosgedeckt werden. „Wir produzieren derzeit

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Für die einen ging es zu langsam, für andere zuschnell. Seit ein paar monaten fordern sogar

einzelne Stimmen die Rückkehr zur Atomkraft.Doch diese ist bald Geschichte. wir schauen uns an,

was danach kommt.

Ausstieg mit Stolpersteinen

Atomkraft in der Nachbarschaftin der eu ist die Kernenergieweiterhin eine wichtige Größein der energieproduktion. 15der 28 eu-Staaten betreibenAtomkraftwerke in europa. Al-lein in Frankreich stehen 19Kernkraftwerke. Zwar habendie Nachbarländer mittlerweileebenfalls einige Kernkraftwerkeabgeschaltet oder rückgebaut,ein Atomausstieg kommt fürviele länder allerdings nicht inFrage. in unmittelbarer Nähe zuDeutschland liegen die Kraft-werke Tihange in belgien undFessenheim in Frankreich. Hin-ter Deutschland mit sechs lie-gen direkt Schweden und Spa-nien mit fünf Kraftwerken. Groß-britannien, jetzt nicht mehreu-mitglied, hat acht Kraftwer-ke. Die Schweizer, auch nichteu-mitglieder, aber Nachbarn,betreiben vier Kraftwerke.

Witterungsbedingte Schwankungen bei Wind und Solarenergie bleiben eineHerausforderung. BessereSpeicher und intelligenteNetze sind daher ebenso nötigwie Gaskraftwerke als Puffer.

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Zurück zur Atomkraft wenig wahrschein-lich · Mehr noch als der Atomausstieg wirddas Ende der Kohlekraft den deutschenStrommarkt verändern. Denn Kohle istnach wie vor ein Schwergewicht im Strom-mix. Mitunter werden Stimmen laut, dieAtomstrom als klimafreundliche Alternati-ve zu Kohle propagieren. Bei den Betrei-bern der Atommeiler sind längere Laufzei-ten derzeit aber kein Thema. „Dieses Fassmacht keiner mehr auf“, sagt Podewils.Die langfristige Planung in den Unterneh-men sei auf den Ausstiegstermin 2022 ge-richtet. Auch mit Blick auf die gesellschaft-liche Stimmung erscheint ein Zurück zurAtomkraft wenig wahrscheinlich. JochenStay von der Anti-Atom-Organisation „.aus-gestrahlt“ sieht dennoch die Gefahr, dass

> Auch während einer sogenanntenDunkelflaute werden die Lichter inDeutschland aber nicht ausgehen. Zumeinen sorgt der Stromaustausch mit denNachbarländern für Sicherheit. Alle Betei-ligten profitieren schon jetzt von dem gro-ßen Strompool, der regionale Verbrauchs-spitzen besser abfedern kann, als es natio-nal möglich wäre. Zum anderen verfügtDeutschland mit seinen Gaskraftwerkenüber einen beachtlichen Puffer. „Aktuellwerden die Kapazitäten von rund 30 Giga-watt nur ungefähr zu Hälfte ausgelastet,da gibt es also große Reserven“, so Chris-toph Podewils vom Think Tank Agora Ener-giewende. Zum Vergleich: Die Atommeilererbrachten 2019 eine Leistung von rund9,5 Gigawatt.

Atomkraft wegen des großen Handlungs-drucks beim Klimaschutz als Teil der Lö-sung betrachtet wird. Dabei sei sie Teil desProblems. Einmal abgesehen von den Risi-ken und der noch immer ungeklärten Entsorgung ist Atomstrom nämlich keines-wegs CO2-neutral. Die vor- und nachgela-gerten Schritte wie Uranabbau, Herstellungder Brennelemente, Kraftwerksbau undEndlagerung benötigen beachtliche Mengenan Energie. Zwar hat die Atomkraft einebessere Klimabilanz als die Kohlekraft, abereine schlechtere als erneuerbare Energien.

Ziel: Weniger Energie verbrauchen · Auchdie Bundesregierung will Sonne, Wind undCo. nach vorn bringen, jedenfalls auf demPapier. Im Koalitionsvertrag wurde derAusbau der regenerativen Energien festge-schrieben. Demnach soll Ökostrom bis2030 einen Anteil von 65 Prozent am Strom-verbrauch haben. Ob sich dieses Ziel er -reichen lässt, ist indes fraglich. Seit 2018herrscht bei der Windenergie Ausbau-Flaute. „Wenn Windenergie weiterhin aufdem derzeitigen Niveau gebaut wird, dannwird das nichts mit den 65 Prozent“, sagtPodewils vom Think Tank Agora Energie-wende. Mit Blick auf die Übertragungsnet-ze, die den Windstrom von der Küste indie Verbrauchszentren bringen sollen, ister dagegen vorsichtig optimistisch: Es geheetwas langsamer als geplant voran, aberinzwischen lägen immer mehr Genehmi-gungen vor. Damit Sonne und Wind als Energieträger

wachsen können, muss die Politik bessereRahmenbedingungen und Anreize schaffen,meint auch Klimaschutz-Experte SebastianScholz und betont einen weiteren Punkt,der oft übersehen wird: „Eine naturverträg-liche Energiewende kann nur gelingen,wenn wir den Fokus darauf legen, wenigerEnergie zu verbrauchen.“ ◀

Ann-Kathrin Marr

„Wenn die Windenergie weiterhin auf dem derzeitigen Niveau ausgebaut wird, dann wird das nichts mit den 65 Prozent.“

Schon seit 2004 läuft der Abriss des meilers mülheim-Kärlich in Rheinland-Pfalz – und er wird sich laut Planung noch fast neun Jahre hinziehen.

windenergieanlagen im Süd -schwarzwald – im Hintergrunddie Dampffahne des nahege-legenen Schweizer Atomkraft-werks leibstadt.

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Bitte Mitgliedsantrag ausgefüllt zurücksenden an: Fax 030.28 49 84-24 50 • NABU-Mitgliederservice • Charitéstraße 3 • 10117 BerlinSie haben Fragen? Wir sind für Sie da! Tel. 030.28 49 84-40 00 • [email protected] • www.NABU.de

Halbhöhlen-Nistkasten

Daten Neumitglied:■ Einzelmitgliedscha� für ____ Euro/Jahr (Jahresbeitrag mind. 48,00 Euro) ■ Familienmitgliedscha� für ____ Euro/Jahr (Jahresbeitrag mind. 55,00 Euro)

Vogelfutterhaus

SEPA-MandatNABU – Naturschutzbund Deutschland e. V., Charitéstraße 3, 10117 Berlin Gläubiger-Identifikationsnummer DE03ZZZ00000185476 Die Mandatsreferenznummer wird separat mitgeteilt.

Hiermit ermächtige ich den NABU, ab den o. g. Jahresbeitrag von meinem Konto mittels Lastschri� einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom NABU auf mein Konto gezogenen Lastschri� en einzulösen.Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Das Lastschri� mandat kann ich jederzeit widerrufen.

Weitere Familienmitglieder (bei Familienmitgliedscha� , mit gleicher Adresse):

Datenschutzhinweis: Der NABU (Naturschutzbund Deutschland) e. V. (NABU-Bundesverband, Chari-téstraße 3, 10117 Berlin; dort erreichen Sie auch unseren Datenschutzbeau� ragten) verarbeitet Ihre Daten gem. Art. 6 (1) b) DSGVO im Rahmen der satzungsgemäßen Vereinszwecke für die Betreuung Ihrer Mitgliedscha� . Die Nutzung Ihrer Adressdaten und ggf. Ihrer Interessen für postalische, werb-liche Zwecke erfolgt gem. Art. 6 (1) f) DSGVO. Einer zukün� igen, NABU-eigenen werblichen Nutzung Ihrer Daten können Sie jederzeit uns gegenüber widersprechen (Kontaktdaten s. o.). Weitere In-formationen u. a. zu Ihren Rechten auf Auskun� , Berichtigung und Beschwerde erhalten Sie unter www.NABU.de/datenschutz. Ein Verkauf Ihrer Daten an Dritte erfolgt generell nicht.

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Ort, Datum, Unterschri� Kontoinhaber/-in

Meine Prämie: ■ Nistkasten ■ Vogelfutterhaus ■ Bienenhotel ■ keine Prämie gewünscht

Freunde werben und Prämie sichern. Empfehlen Sie den NABU weiter und erhalten Sie ein Dankeschön.

Meine Daten:

Name, Vorname Mitgliedsnr. Straße, Hausnr. PLZ, Ort

Mitglieder werben Mitglieder

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Kuc

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Name, Vorname Geb.-Datum

Übrigens: Der Antrag beim NABU e.V. (NABU-Bundesverband) ist regelmäßig auch ein Antrag auf Mit-gliedscha� in dem für Ihren Wohnsitz zuständigen NABU-Landesverband und NABU-Regionalvereinen.

Bienenhotel

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10 N AT URSC HUT Z heute

Das Kernkraftwerk lubmin bei Greifswald wurde nach 1990 aus Sicherheitsgründen stillgelegt und späterals Zwischenlager für radioaktiven Abfall genutzt.

Direkt am Greifswalder bodden war bis 1990 das größte Kernkraft-werk der DDR in betrieb. Der radioaktive müll lagert bis heute im sogenannten Zwischenlager Nord. erst mit der Nuklearkatastrophein Tschernobyl kam eine kritische bürgerbewegung in der Region inGang. Von Anfang an dabei war die Ärztin Rosmarie Poldrack, die sichbis heute mit dem AKw und dessen Hinterlassenschaften beschäftigt.

Kernkraft bei uns vor der Haustür

Rosemarie Poldrack hat inden 70er-Jahren in Greifswald medizin studiert. 1986 schlosssie sich mit sechs anderen mediziner*innen zur Anti-Atom-Gruppe zusammen. bisheute ist sie in der bürgerini-tiative Kernenergie engagiert.

Fragen ohne Antworten · Am 30. November1989 fand die erste öffentliche Veranstal-tung zum Betrieb des Kernkraftwerks unddessen Auswirkungen auf Umwelt und Ge-sundheit statt. „Das war das erste Mal, dasssich Kraftwerker der breiten Öffentlichkeitgestellt haben.“ Die Liste der Fragen warlang: Wie hoch ist die radioaktive Belastungder Kraftwerksmitarbeiter*innen? Wie istder Katastrophenschutz organisiert? Wirddas Grundwasser kontaminiert? Welche Ge-fahr geht von den Bahntransporten mit ra-dioaktiven Materialien quer durchs Landaus? Welche Störfälle gab es, und wie konn-te es dazu kommen? „Viele Antworten be-kamen wir nicht“, erinnert sich Poldrack.Die Verunsicherung in der Bevölkerungaber war groß. Bereits seit den 70er-Jahrensollen sich mehrere Störfälle im Kernkraft-

werk ereignet haben, die aber erst nach derWende öffentlich wurden. Vorher drangnichts davon nach außen. Zuletzt warenim November 1989 mehrere Pumpen imnoch im Testbetrieb laufenden Block 5 aus-gefallen, die zu gefährlicher Überhitzungder Brennelementbehälter führten. Bei einer daraufhin von der Internatio-

nalen Atomenergie-Organisation (IAEA)einberufenen Untersuchungskommissiondurfte Rosmarie Poldrack als unabhängigeBeobachterin anwesend sein. 1990 wurdeschließlich die Abschaltung des KKW be-schlossen. Ein Erfolg, der nicht zuletzt demEngagement der inzwischen gegründeten„Bürgerinitiative Kernenergie zur Förderungalternativer Energiekonzepte“ in Greifs-wald zuzurechnen ist, in der Rosmarie Poldrack sich als Gründungsmitglied bis

Unter dem Namen „VE KombinatKernkraftwerke Bruno LeuschnerGreifswald“ ging das Kernkraft-werk in Lubmin gerade in Be-

trieb, als Rosmarie Poldrack in den Siebzi-gern in Greifswald Medizin studierte. EineRelevanz hatte es für die junge Frau da-mals jedoch kaum. Ohnehin wurde dasThema Atomenergie in der DDR extremgedeckelt, Informationen über möglicheGefahren gab es nicht. Als es dann aberim April 1986 zur Nuklearkatastrophe inTschernobyl kam, wurde man auch inGreifswald hellhörig. Rosmarie Poldrack,die inzwischen Mutter von vier Kindernwar, diskutierte fortan in Kirchengruppenüber dringende Fragen zur Kernenergie.„Wir wollten kritisch hinterfragen, wiedenn die Lage bei uns vor der Haustür ist,wie dort gearbeitet wird und vor allem,wie sicher das ist.“ Mit sechs anderen Me-diziner*innen schloss sich die Ärztin zueiner Anti-Atomgruppe zusammen. Sieerarbeiteten einen Fragenkatalog zu ge-sundheitsrelevanten Betriebsabläufen imKraftwerk.

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11Frühjahr 2020

Einmalige Sache in Deutschland: Ein Kern -ergiebeirat in Mecklenburg- Vorpommern berät die Landesregierung beim Ausstieg aus der Nutzung.

war, gab es viel Gegenwind. „16.000 Mitar-beiter*innen hatte das Werk einschließlichder Baustelle, um die 40.000 Arbeitskräftein der Region haben direkt oder indirektwirtschaftlich davon profitiert. Verständ-lich, dass die alles andere als begeistertwaren“, so Poldrack. Dennoch blieb sie amBall, machte an nötigen Stellen Druck, vorallem, als es darum ging, in Lubmin einZwischenlager einzurichten. „Wir wolltenvon vornherein verhindern, dass Lubmineine Atommüllkippe für andere Bundeslän-der wird.“ Diese Angst war nicht unbegrün-det, Pläne in diese Richtung gab es. Bis heute ist Rosmarie Poldrack Mitglied

im Kernenergiebeirat der Landesregierung,in den sie als Vertreterin der Bürgerinitiati-ve neben Vertreter*innen aus Politik, Ver-waltung, Natur- und Umweltschutzverbän-

heute engagiert. „Ohne die Wende hättesich aber wohl nichts geändert.“

Kein Ende in Sicht · Damit könnte manunter diesen Erfolg einen Schlussstrichziehen und die Geschichte beenden. Aber:Nach der Stilllegung stand die Frage imRaum, wie mit den Hinterlassenschaftendes KKW umgegangen werden soll. Schnel-ler Abriss oder sicherer Einschluss, dasmusste geklärt werden. „Diese Zeit warsehr intensiv für uns alle. Unzählige Info-veranstaltungen haben wir organisiert, Ge-sprächsrunden geführt, Aktionen auf dieBeine gestellt. Das war nicht leicht, vorallem für die Familien“, weiß Poldrack auseigener Erfahrung. Insbesondere, weil dieSchließung des Kraftwerks vielen Menschenin der Region alles andere als willkommen

den berufen ist. Dessen Aufgabe ist es, dieLandesregierung beim Ausstieg aus derKernenergienutzung mit Fokus auf denStandort Lubmin zu beraten und die Öffent-lichkeit entsprechend über diesen Prozesszu informieren. Eine einmalige Sache: Keinanderes Bundesland leistet sich ein solchesGremium. Gerade im Fokus ist der Baueiner neuen Halle für die Zwischenlage-rung von hoch radioaktivem Müll. Undnatürlich spielt auch das Thema Endlager-suche immer eine Rolle. „Die Zusammen-arbeit ist gut, alle Informationen werdentransparent zur Verfügung gestellt“, istRosmarie Poldracks Eindruck. Sie weiß daszu schätzen, kennt sie doch andere Zeiten. ◀

Manuela Heberer

Rosmarie Poldrack hat alle unterlagen der Protestbewegung inchronologischer Reihenfolge aufbewahrt.

Das bundeseigene unterneh-men ewN – ehemals energie-werke Nord, heute entsor-gungswerk für Nuklearanla-gen – ist Rechtsnachfolgerdes DDR-Kombinats und be-treibt direkt neben dem ehe-maligen AKw, für dessen Demontage es zuständig ist,auch das Zwischenlager Nordzur lagerung des Atommülls.

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mehrere hundert meterzieht sich der Gebäude-komplex des ehemali-gen AKw entlang desVerbindungskanals zumGreifswalder bodden.

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keine Region Deutschlands wird als mög -licher Endlagerstandort ausgenommen.

Endlagerung in Salz, Ton oder Granit · DasEntsorgungskonzept der Bundesregierungsieht vor, Atommüll jeglicher Art in tiefengeologischen Formationen endzulagern.Als Wirtsgestein kommen nur Salz-, Ton-und Granitformationen in Mindesttiefenvon 300 Metern infrage, die eine Mächtig-keit von 100 Metern oder mehr aufweisen.Jede Gesteinsformation hat ihre Vor- undNachteile: Für Salzgestein spricht, dass esgasdicht ist und Wärme, die beim radioak-tiven Zerfall des Mülls frei wird, schnell ab-leitet. Allerdings ist es auch wasserlöslich,eindringendes Wasser könnte also die Ab-schirmung außer Gefecht setzen. Im Ge-gensatz zu Salz ist Ton wasserfest, darf je-doch, da es ein schlechter Wärmeleiter ist,nicht heißer als 100 Grad werden. Granitwiederum ist hitzebeständig und äußerstfest, die in Deutschland vorkommendenFormationen dieses Gesteins sind jedochzumeist stark zerklüftet.

W enn Ende 2022 das letzteAtomkraftwerk vom Netzgeht, heißt das noch längstnicht, dass damit der Atom-

ausstieg geschafft ist. Der Berg hochradio-aktiven Mülls wird bis dahin auf fast30.000 Kubikmeter angewachsen sein. Undmit dem Abriss ausgedienter Atommeilerweiter wachsen. Wohin dann damit? DieFrage, wo das strahlende Erbe der Atom-kraft endgelagert werden soll, ist knapp 60Jahre nach Inbetriebnahme des ersten Atom-meilers in Deutschland noch immer unge-löst. Die Standortsuche hat gerade erst be-gonnen – und damit auch der schwierigsteAbschnitt das Atomausstiegs.Im Jahre 2013 wurde die Suche nach

einem Endlager für hochradioaktiven Müllwieder ganz auf Anfang gestellt. Das damalsverabschiedete Standortauswahlgesetz, dasein transparentes und wissenschaftsbasier-tes Auswahlverfahren vorschreibt, ist dieLehre aus 30 Jahren Kampf um das Endla-ger Gorleben. Die Entscheidung für denSalzstock im östlichsten Zipfel der damali-gen Bundesrepublik war 1977 gefallen, inden darauffolgenden Jahrzehnten jedocham anhaltenden Widerstand der Bevölke-rung zerbröselt. Das sollte nicht noch ein-mal passieren. Mit dem neuen Gesetz giltnun das „Prinzip der weißen Landkarte“ –

Die Bundesanstalt für Geowissenschaf-ten und Rohstoffe hat im Jahre 2008 mög-liche Standortregionen benannt: Für Salzliegen sie vor allem in Niedersachsen undSachsen-Anhalt, für Ton insbesondere inBrandenburg, Baden-Württemberg, Nord-rhein-Westfalen und Mecklenburg-Vor-pommern und für Granit hauptsächlich inBayern und Sachsen. Bis 2031 soll ein Stand-ort gefunden sein. Bis das Endlager gebautist, das den Atommüll für eine MillionJahre sicher umschließen soll, werden wei-tere 20 Jahre ins Land gehen, schätzt BenWealer, Wirtschaftswissenschaftler an derTechnischen Universität Berlin und Mitau-tor des „World Nuclear Waste Reports –Focus Europe“. Das 150-Seiten-Werk gibteinen Überblick über die technischen, logis-tischen und finanziellen Risiken, die mitden Hinterlassenschaften der Kernkraftverbunden sind. „Mit der Einlagerunghochradioaktiver Abfälle kann frühestensin den 2050er-Jahren begonnen werden“,sagt Wealer.

Der Ausstieg ist lange besiegelt,doch die Suche nach einem endlager hat gerade erst begon-nen. Gesucht wird eine Gesteins-formation irgendwo in Deutsch-land, die hochradioaktiven müllfür eine million Jahre sicher um-schließt.

Das strahlende erbe der Atomkraft

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T i T e l

13Frühjahr 2020

19.000 Fässer hochradioaktiver Müll · Bisdahin wird Deutschlands Atommüll in Zwi-schenlagern gebunkert. Bundesweit gibt es16 Zwischenlager, zwölf davon an denStandorten stillgelegter oder noch aktiverAtommeiler. 90 Prozent der dort gelagertenAbfälle gelten als nur schwach- bis mittel-radioaktiv verstrahlt. Sie warten auf denAbtransport in die niedersächsische StadtSalzgitter, wo sie im ehemaligen Eisenerz-bergwerk Schacht Konrad endgelagert wer-den sollen. Der Umbau des Bergwerks zumEndlager für schwach- bis mittelradioakti-ve Abfälle ist bereits in vollem Gange, dieInbetriebnahme für 2027 angepeilt.Bleiben 19.000 Fässer mit hochradioak-

tivem Müll, die dann immer noch ihrerEndlagerung harren. Bis dahin kann es al-lerdings dauern: Dem Bericht der Endlager-kommission zufolge, einer Bund-Länder-Ar-beitsgruppe, die ihre Ergebnisse im April2015 veröffentlichte, wird sich die Endlage-rung hochradioaktiver Abfälle bis weit ins22. Jahrhundert ziehen. Das Problem dabei:Die Genehmigungen der Zwischenlagersind auf 40 Jahre befristet; die ersten dreifür Gorleben, Ahaus und Lubmin laufenbereits in den 2030er-Jahren ab.

Heiße Liste mit Standort-Favoriten · Danngebe es zwei Optionen, erläutert Ben Wealer.„Entweder man verlängert die Genehmi-

gungen oder man baut ein neues, zentralesZwischenlager für den gesamten hochra-dioaktiven Müll.“ Das sei jedoch mit hohenZusatzkosten verbunden, die bislang in denKostenschätzungen für die Endlagerungnicht berücksichtigt seien. Diese Kosten be-ziffert der Bericht der Endlagerkommissionauf 50 bis 70 Milliarden Euro. Zur Deckunghaben die Energiekonzerne dem Staat imJahre 2017 insgesamt 23 Milliarden Euroüberwiesen – und sind damit die Verant-wortung für die Endlagerung offiziell los.Das Geld werde hinten und vorne nicht rei-chen, kritisiert Wealer: „Die gesamte Zwi-schenlagerproblematik ist noch nicht ein-gepreist.“Doch bis eine künftige Regierung sich

diesem Problem stellen muss, werden nochviele Jahre vergehen. Als nächstes stehtjetzt der Bericht der Bundesgesellschaft fürEndlagerung (BGE) an, die mit der Standort-suche beauftragt ist. Im Herbst will dieBGE bekannt geben, welche Regionen aufder Favoritenliste möglicher Standorte ste-hen und weiter untersucht werden. Eskönnte ein heißer Herbst werden. ◀

Hartmut Netz

Wenn die Korrosion kommt Der zu lagernde Atommmüllsoll mit Glas oder Keramik zueiner festen masse verschmol-zen werden, die dann in metall-behälter kommt. ein großesProblem ist allerdings Feuchtig-keit, denn das metall fängt ir-gendwann an zu rosten. berech-nungen gehen davon aus, dassdie bisher entwickelten behälternach allerspätestens 10.000Jahren undicht werden. Klingtsehr lange, ist angesichts derHalbwertszeit des Strahlen-mülls aber nicht lange genug.Nun zeigen Versuche der OhioState university, dass Problemeum ein Vielfaches schneller ent-stehen können. Forscher*innenhaben dazu die wechselwirkungder beteiligten Stoffe edelstahl,Keramik und Glas untersucht.

Bis 2031 will der Bund einen geeignetenOrt als Endlager für hoch radioaktivenAtommüll finden.

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Tipp

N A b u - w e lT

14 N AT URSC HUT Z heute

NEU 2020

Der NAbu bietet moor-Patenschaften an

Sie bieten einen Lebensraum für un-zählige gefährdete Tier- und Pflanzen-arten und leisten einen wertvollen Bei-trag zum Klimaschutz: Moore. Trotzihrer enormen Bedeutung sind siestark bedroht. Allein in Deutschlandwurden in den letzten Jahrhundertenüber 95 Prozent der Moore durch denMenschen geschädigt. Der NABU küm-mert sich darum, diese Moore zu re-naturieren und die letzten noch intak-ten Moore zu erhalten. Als Moor-Pateoder Patin unterstützen Sie die natio-nalen wie internationalen Moorschutz-

Projekte und leisten einen wichtigenBeitrag zum Klima-, Arten- und Was-serschutz. Mit der Moor-Post infor-miert der NABU regelmäßig über denVerlauf der Projekte zum Schutz derMoore. ◀

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WERDE LAUT FüR MICH!Bereits im vergangenen Jahr hat derNABU dank der Unterstützung vonüber 60.000 Teilnehmer*innen an der114-Euro-Postkarten- und Online-Mo-bilisierung positiven Einf luss auf dieEntscheidung des EU-Umweltausschus-ses nehmen können. Nun gehen dieVerhandlungen zur GemeinsamenAgrarpolitik (GAP) der EU in die ent-scheidende Runde. Werden auch Sieanlässlich der wichtigen Abstimmungim EU-Parlament im Sommer 2020laut mit uns und leihen Sie Ihre Stim-me Feldhase, Rebhuhn, Insekten undCo.! ◀

▶ Nehmen Sie auf www.werdelaut.deeine Sprachnachricht auf, die wir dannan die EU-Abgeordneten weiterleiten.

bremen macht Action!NABU-Aktionstag für Klima und Natur imÜbersee-Museum

Datum: 9. Mai 2020 (10 –18 Uhr)Eintritt frei

▶ Mehr Informationen:www.NABU.de/Action

OFFSHORE-WINDPARK GENNAKER

Gefahr für wale, meeresenten und Zugvögel

Der NABU hat Widerspruch gegen dieBaugenehmigung des Offshore-Wind-parks Gennaker vor der Küste Mecklen-burg-Vorpommerns eingelegt. Geplantsind 103 Windräder zehn Kilometernördlich des Darß. Bereits 2015 hatteder NABU das vom Land festgelegte Vor-ranggebiet Windenergie als nicht ge-eignet abgelehnt. Die Fläche grenzt an mehrere Schutz-

gebiete, darunter den Nationalpark Vor-pommersche Boddenlandschaft. Hierleben seltene Schweinswale, laut Bun-desamt für Naturschutz ist es zudem

einer der wichtigsten Konzentrations-punkte für den Vogelzug in der gesam-ten Ostsee. Der NABU kritisiert weitreichende

Mängel bei der Genehmigung. WährendStudien zeigen, dass Meeresvögel Wind-räder in einem Radius von über zehnKilometern meiden, rechnen die Gen-naker-Planer mit lediglich zwei Kilo-metern. Zudem wurde bei der Progno-se möglicher Kollisionsopfer getrickst,Verluste streng geschützter Vogelartenkleingerechnet. ◀

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Stunde derWintervögel

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10. bis 12. Januar 2020

Januar 2020

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MEHR SPATZEN UND HäHER, WENIGER FINKEN

„Stunde der wintervögel“ mit Teilnahmerekord

Obwohl manche Arten angesichts desmilden Wetters den Futterstellen fern-blieben, wurden bei der diesjährigen„Stunde der Wintervögel“ mehr als3,6 Millionen Vögel notiert. Zu verdan-ken ist das einer Rekordteilnahme vonbundesweit 143.000 Vogelfreund*in-nen. Noch nie nahmen sich in Deutsch-land so viele Vogelfreund*innen eineStunde Zeit, um die Vögel in Gartenund Park oder am Fenster zu zählen.Aus 97.000 Gärten wurden bei der„Stunde der Wintervögel“ insgesamtüber 3,6 Millionen Vögel gemeldet. Das

macht pro Beobachtungsplatz 37,3Vögel und liegt damit deutlich unterdem langjährigen Mittel von fast 40Vögeln pro Garten. Denn insgesamtist seit Beginn der Wintervogelzäh-lungen im Jahr 2011 ein abnehmenderTrend festzustellen. ◀

▶ Ausführliche Ergebnisse unter www.stundederwintervoegel.de

Nächste Zählaktion: Stunde der Gar-tenvögel vom 8. bis 10. Mai (sieheSeite 29).

mit insgesamt 230.000 euro unterstützt der NAbu in diesem Jahr sie-ben betriebe dabei, von konventioneller auf ökologische landwirt-schaft umzustellen. Auf der messe „biofach“ in Nürnberg erhieltendie ersten vier betriebe aus bayern, baden-württemberg, Nordrhein-westfalen und brandenburg den von Alnatura unterstützten NABU-Förderpreis „Gemeinsam Boden gut machen“ und die damit verbun-dene Finanzierung von bis zu 60.000 euro pro betrieb. weitere Preis-träger wird der NAbu im Juni in berlin auszeichnen. ◀

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Symbolische Staffelstabübergabe beimNABU: Jörg-Andreas Krüger (rechts) löst OlafTschimpke als NAbu-Präsident ab. im No-vember war Krüger von der bundesvertre-terversammlung einstimmig gewählt wor-den. Zuletzt war der studierte Diplom-inge-nieur für landschaftsarchitektur sechs Jahrebeim wwF tätig, von 2004 bis 2013 war Krü-ger NAbu-Fachbereichsleiter für Naturschutz-und umweltpolitik. Olaf Tschimpke bleibtdem NAbu erhalten und bringt seine lang-jährige erfahrung nun als Vorsitzender derNAbu international Naturschutzstiftungein. ◀

MEHR WöLFE IN DEUTSCHLAND

NAbu sieht positive entwicklung der wolfspopulation

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN)hat im Dezember 2019 die aktuellenWolfszahlen veröffentlicht. Insgesamtleben 105 Wolfsrudel, 25 Paare und 13Einzeltiere in Deutschland. Die anstei-gende Wolfspopulation zeigt, dass esauch für einst ausgerottete heimischeTierarten in der Kulturlandschaft ge-nügend Lebensraum gibt. Wölfe benö-tigen keine menschenleere Wildnis,sondern Rückzugsräume für die Auf-zucht ihrer Jungen sowie genügendBeute. Wichtig ist aus NABU-Sicht, dass

die betroffenen Länder die Weidetier-halter*innen wirksam unterstützen.Eine Weidetierprämie wäre eine erstesinnvolle Maßnahme.Gute Nachrichten für den Wolf gab

es auch Mitte Dezember: Sie dürfenauch künftig nur bei nachgewiesenenernsten wirtschaftlichen Schäden ge-tötet werden, der Schutzstatus bleibtunangetastet. Die NABU-Unterschrif-ten Aktion „Hände weg vom Wolf“mit über 45.000 Teilnehmer*innen hat-te vorab Druck gemacht. ◀

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Stoppt die uberkalypse!Autos in unseren Städten verursachen schonjetzt zu viele Abgase, Stau und Lärm. Nunwill der US-amerikanische Fahrdienstver-mittler Uber noch mehr Autos auf unsereüberlasteten Straßen bringen. Das Unter-nehmen expandiert massiv und will jetztauch deutsche Städte erobern. Die absehbareFolge: Tausende, zusätzliche Pkw auf denStraßen und Millionen mit dem Auto zu-rückgelegter Kilometer. Und zwar in den In-nenstädten, wo Uber mit öffentlichem Nah-verkehr konkurrieren will. Die anstehendeNovellierung des Personenbeförderungsge-setzes muss einen klaren Rahmen für neueMobilitätsdienste setzen: UnterschreibenSie die Protestmail an Bundesverkehrsmi-nister Scheuer, um der Uberkalypse einenRiegel vorzuschieben!

▶ www.NABU.de/Uber

üBER 75.000 STIMMEN FüR DIE TURTELTAUBE

NAbu-Präsident übergibt Petition an umweltministerium

Die Jagd auf die Turteltaube in der EUmuss endlich gestoppt werden! 75.453Menschen haben sich den NABU-For-derungen angeschlossen und die Peti-tion unterzeichnet. Symbolträchtigam Valentinstag übergab NABU-Präsi-dent Jörg-Andreas Krüger die Unter-schriften an das Bundesumweltminis-terium. Damit fordert der NABU die

Umweltministerin Svenja Schulzedazu auf, sich bei der EU-Kommissioneinzusetzen und einen Jagdstopp inallen EU-Mitgliedstaaten für die gefie-derten Liebesboten zu erreichen. Zur-zeit ist die Jagd noch in zehn EU-Staa-ten erlaubt. Bis zu 2,2 Millionen Tur-teltauben werden dabei insgesamt proJahr getötet. ◀

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25 Jahre

Klingler-Preis

18 N AT URSC HUT Z heute

NAJU-Gruppe 2019 mit dem Klingler-Son-derpreis zum 25-jährigen Preisjubiläumausgezeichnet.

Interessen und Themengebiete habensich verändert · Birgit Debus arbeitet seitfast 30 Jahren mit Kindern im Naturschutz.In den 90er-Jahren hat sie in Bochum eineNAJU-Gruppe gegründet, in die sie immerwieder naturbegeisterte Schüler*innen ein-lud. Zu den wichtigsten Aktionen der Grup-pe gehörte die Begleitung der Krötenwan-derungen im Frühjahr. Da wurden Straßengesperrt und Fangzäune aufgebaut, undKröten, Frösche und Molche mussten überdie Straße getragen werden. „Es haben etwa20 Kinder von der 5. bis zur 13. Klasse teil-genommen. „Die Ergebnisse, welche Artenwir in welcher Anzahl gesammelt haben,haben wir an die Stadt weitergegeben. Un-sere Daten sind dann beim Umbau derStraße mit eingeflossen, und es wurdenextra Krötentunnel eingebaut, sodass heutesolche großen Sammelaktionen nicht mehr

D ie NAJU-Gruppe in Steinfurt,eine Stadt im Regierungsbe-zirk Münster, hatte 2018 dasThema Insekten im Blick. Die

Kinder bekamen einen „Fall“ und solltenin Detektivarbeit bestimmte Insekten imAußengelände finden. Sie waren schockiert,wie wenige der kleinen Krabbeltiere sieentdecken konnten, und erarbeiteten da-raufhin gemeinsam mit den Betreuerin-nen ein Projekt zum Insektenschutz:„Mehr Vielfalt in unseren Gärten – FürSchmetterlinge und Wildbienen in Stein-furt“ startete 2018 mit einem Schulwett-bewerb, der von der Stadt Steinfurt unter-stützt wurde. Dabei wurden Wildblumen-samen in insgesamt über 200 Gärtenausgesät, über 50 Insektenhotels gebautund fast 70 Schüler*innen zu Multiplikato-ren ausgebildet. Das Projekt wurde schnellbekannt, und es folgten Anfragen von wei-teren Schulen und Kindergärten, die dieNAJU daraufhin auch beim Insektenschutzunterstützte. Für diesen Einsatz wurde die

notwendig sind“, erinnert sich die ehemali-ge Biologie-Lehrerin. Für diese Arbeit bekamdie Gruppe 1996 den Dr.-Hermann-Klingler-Preis vom NABU NRW.Heute stellt Debus fest, dass deutlich we-

niger Kinder und Jugendliche diese Angebo-te wahrnehmen als damals. Es gebe inzwi-schen ein viel größeres Freizeitangebot inder Stadt und auch im Bereich Naturschutzsei der NABU hier längst nicht mehr dereinzige Anbieter. „Ich sehe es positiv, dasses mehrere Akteure gibt, die den Kinderndie Natur näherbringen wollen. Aber esführt dazu, dass bei den Gruppenstundendes NABU weniger Kinder anwesend sindund auch nicht mehr in der Stetigkeit wiefrüher. Auch von den Eltern nehmen deut-lich weniger an den Veranstaltungen teil.Früher haben wir die Aktionen, aber auchAusflüge und Feten immer mit den Elterngemeinsam gemacht“, sagt Debus.

Spaß steht im Vordergrund · „Ich merke,dass sich das Engagement der Kinder überdie Zeit verändert. Bei uns sind die Zehn-und Elfjährigen am aktivsten. Sie helfensogar tatkräftig dabei mit, Projekte zu ent-wickeln“, erzählt Ruth Schroer, die als Um-weltpädagogin bei der NAJU in Steinfurt ar-beitet. „Als ich als junges Mädchen zu denGruppentreffen ging, war das Thema, umdas es ging, zweitrangig. Es ging darum, zu-sammenzukommen und gemeinsam etwaszu erleben. Heute stelle ich fest, dass derSpaßfaktor stärker im Vordergrund steht.Wenn das Thema nicht vielversprechendgenug klingt, kommen die Kinder nicht.“Die Ausbildung der Betreuer*innen sei

diesem Trend gefolgt. „Der spielerischeZugang zur Natur ist heute schon in derAusbildung ein Schwerpunkt, sodass die

Klimaschutz und Artensterben – die großen Themen, mit denen sichder Naturschutz auseinandersetzt, haben in den letzten 25 Jahrennichts an Aktualität eingebüßt. Doch inzwischen wächst eine ganzneue Generation von Aktiven heran. ist die Arbeit mit Kindern undJugendlichen im Naturschutz heute eine andere als damals?

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Betreuer*innen die Interessen der Kinderda durchaus bedienen können. Die sehendas auch gar nicht so eng, wenn mal nichtso viele da sind“, erklärt Birgit Debus. „Mit14 Jahren springen dann viele ab. Das istetwas, das sich nicht geändert hat. Aber ei-nige kommen auch wieder, manche im Stu-dium als neue Gruppenbetreuer*innen, an-dere, wenn sie selbst Kinder haben.“ Dassdas Thema Artenschutz am eigenen Hausund Garten die Menschen beschäftigt, davonist sie überzeugt. „Das Bewusstsein für dieNatur ist da. Es fehlt nur vielen zwischenSchule, Nachmittagsbetreuung und Hobbiesdie Zeit. Aber vielleicht ändert sich dasjetzt. Durch die Fridays-for-Future-Bewegungist das Interesse noch stärker geworden,und auch das Engagement steigt wieder.Jetzt ist es wichtig, dass man da ist.“ ◀

Julja Koch

Durch die Fridays-for-Future- Bewegung ist das Interessenoch stärker geworden, undauch das Engagement steigtwieder.

K l i N G l e R - P R e i S

Klingler-PreisDer Klingler-Preis wird seit 25Jahren in Nordrhein-westfalenverliehen und geht auf Dr. Hermann Klingler zurück, derunter anderem dafür gesorgthat, dass die NAJu als eigen-ständige untergliederung desVerbandes gegründet wurde.Klingler war dafür bekannt, vorallem junge menschen zu moti-vieren und zu fördern. Nachseinem Tod 1995 stiftete die Fa-milie Klingler den Dr.-Hermann-Klingler-Jugendpreis, mit dembesonders engagierte Kinderund Jugendliche in NRw ausge-zeichnet werden. im Jubilä-umsjahr 2019 wurden gleichdrei zukunftsweisende bewer-ber*innen ausgezeichnet: DieSchülerin marieke Koch ausKrefeld, die sich sehr für Klima-schutz engagiert, die NAJuSteinfurt mit einem insekten-schutzprojekt mit Strahlkraftund die NAbu-Kids aus Dort-mund, die ein Hörbuch zumThema lärm in der Stadt erar-beitet haben.

▶ Mehr zu den Projekten aus 25Jahren unter www.NABU-NRW.de/Klinglerpreistraeger

mit dem Projekt zuminsektenschutz:„mehr Vielfalt in unseren Gärten – FürSchmetterlinge undwildbienen“ wurdedie NAJu-Gruppe ausSteinfurt 2019 mitdem Klingler-Sonder-preis zum 25-jährigenPreisjubiläum ausge-zeichnet.

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Bundesfrei -willigendienstDer bundesfreiwilligendienst(bFD) hat den Zivildienst abge-löst, er steht für Frauen undmänner jedes Alters offen. An-ders als beim Freiwilligen Öko-logischen Jahr gibt es beimbFD keine Altersgrenze, nur dieVollzeitschulpflicht muss erfülltsein. Das bedeutet, dass auchberufstätige, die sich neu orien-tieren wollen, oder Seniorensinnvolle möglichkeiten für einengagement zugunsten derNatur finden können. begleitetwird der Freiwilligendienst, dervon den über 27-Jährigen auchin Teilzeit geleistet werdenkann, durch Seminare. bundes-freiwillige sind sozialversichertund erhalten ein monatlichesTaschengeld sowie je nach ein-satzstelle auch kostenlose unterkunft und Verpflegung.Der bFD kann mit einer Dauervon sechs bis zwölf monatenabsolviert und auf 18 monateverlängert werden.

▶ Sie wollen eine Einsatzstellemelden oder sich für ein BFDbewerben? Alle Infos dazu unterwww.NABU.de/BFD.

Ortrun Heine sucht unter brückennach Spuren von Fischottern.

Der wichtige Fotofallennachweis, dass es wieder Fisch-otter im Naturschutzgebiet Düffel gibt.

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F R e i w i l l i G e N D i e N S T

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ein bundesfreiwilligendienst kann der perfekte wiedereinstieg ins berufsleben sein und brachte Ortrun Heine zu ihrer neuen leiden-schaft: Sie betreut ein Projekt, das Schutzmaßnahmen für Fischotterentwickelt, die seit 2017 wieder zurück an den Niederrhein kommen.

Ortrun und die Otter

„Ich hatte natürlich meine Bedenken.Als ‚alte‘ Frau dachte ich, wie nehmen diejungen Leute mich da auf, das ist doch ko-misch für die 18-Jährigen – und irgendwienatürlich auch für mich. Aber es war dasBeste, was mir passieren konnte, da mirso ein sanfter Wiedereinstieg ins Berufs -leben ermöglicht wurde und das NABU-Team der Naturschutzstation ausgespro-chen hilfsbereit und freundlich ist.“ AlsPraktikantin habe sie kein eigenes Projektbekommen, als BFDlerin allerdings an-spruchsvollere Aufgaben übernommen.„So bin ich mit jedem Tag selbstsicherergeworden. Das war ein wunderbares Ge-fühl, draußen unterwegs zu sein und sichwieder als Biologin zu fühlen.“

Projekt Fischottermonitoring · Als derBundesfreiwilligendienst dem Ende zu-ging, kam wieder der Zufall zu Hilfe. Ort-run Heine konnte das Fischotter-Projektübernehmen. Seitdem ist sie Naturschutz-referentin. Sie arbeitet für das grenzüber-greifende Partnerprojekt mit den Nieder-landen „Grün-Blaue Rhein-Allianz“. „Ichhatte einfach Glück, dass wir gleich zu Be-ginn des Projektes Fischotter auf deut-scher Seite mit einer Fotofalle nachweisenkonnten. Seitdem bin ich ein großer Otter-Fan“, erzählt sie.

Otter vor Straßenverkehr schützen · Dochder Otter hat ein Problem und das ist derStraßenverkehr. „Auf der Suche nach Nah-rung folgt er dem Lauf von Bächen undFlüssen – unterwegs wird eifrig das Reviermarkiert, gerne an für Fischotter attrakti-ven, markanten Stellen, wie beispielsweiseSteinen oder Baumwurzeln. Zur Markie-rung verlässt er das Wasser und setzt seinenKot beispielsweise auf einer Berme ab,dem künstlichen Uferstreifen unter einerBrücke”, erklärt Ortrun.

Ist diese aber nicht vorhanden, läuft erzu interessanteren Markierungsstellen häu-fig auch auf die andere Straßenseite. Diewird dann zum gefährlichen Ort. Im Fisch-otter-Projekt erstellen Ortrun und die betei-ligten Projektmitarbeiter*innen eine Kartemit den Stellen, an denen Maßnahmenzum Schutz des Otters vor dem Straßenver-kehr umgesetzt werden müssten. Die Popu-lation breitet sich von Holland nach Ostenaus. Eine weitere Population befindet sichim Münsterland, und Ortrun und ihre Pro-jektpartner*innen hoffen, dass eines hof-fentlich nicht so fernen Tages beide Popula-tionen aufeinandertreffen.

Fischotterkot riecht gar nicht unange-nehm · Doch erst mal müssen die For-scher*innen überhaupt Otter an den Stel-len nachweisen. Dies tun sie zum einendurch Fotofallen und zum anderen durchdas Aufspüren von Otterkot. „Ich habe vielüber Otter lernen dürfen, beispielsweiseriecht ihr Kot gar nicht unangenehm, son-dern ein bisschen fischig und nach muffi-gen Kräutern”, sagt Ortrun. Die bislang größte Aufgabe des Projek-

tes war für Ortrun, sogenannte Otterholtsaufzustellen. Das sind Schutzräume, diedie nachtaktiven Otter für ein Päuschenaufsuchen können – quasi als Ruheräume.„Wir konnten die Holts natürlich nicht ir-gendwo aufstellen. Nach längerer Suchehaben wir die Genehmigung erhalten, aufFlächen des Landes NRW hier in der Düffeleinige Otterholts zu platzieren“, so Ortrun.2020 steht die Erweiterung der für Fischot-ter gefährlichen Brücken mit Berme oderLaufbrett an. Eine bessere Werbung für einen Bundes-

freiwilligendienst als die Geschichte vonOrtrun kann es fast nicht geben. „Ich kanndas nur jedem empfehlen, der einen Be-rufseinstieg plant, ob jung oder alt“, findetOrtrun. ◀

Nicole Flöper

Frühjahr 2020

S chon als Ortrun Heine michempfängt, sprudelt es aus ihrheraus. Sie spricht mit einerLeidenschaft und Energie von

ihrer Arbeit, die sich selten finden. Aneinem sonnigen Herbsttag treffe ich Ort-run in Kevelaer am Niederrhein. Von dortfahren wir zunächst in ihr Büro zur NABU-Naturschutzstation in Kranenburg, umuns dann auf die Suche nach Fischotter-spuren zu machen. Diese können seit zweiJahren wieder im Naturschutzgebiet Düffel,im Kellener Altrhein und den Flussmar-schen nachgewiesen werden. Wie Ortrun beim NABU Niederrhein ge-

landet ist, sei eine Aneinanderreihung vonZufällen, erzählt sie. Die 55-Jährige hatBiologie in Braunschweig studiert, kamdann mit ihrem Mann nach Nordrhein-Westfalen und wollte in den 1990er-Jahrenpromovieren, es gab aber keinen bezahltenPlatz an der Uni. Nach einer Stelle beimRWTÜV im biologischen Labor und einerZusatzqualifikation zur betrieblichen Um-weltberaterin fand sie einen Job, bei demsie Entsorgungsunternehmen in Umwelt-fragen und beim Aufbau von Qualitätsma-nagementsystemen beriet. Das war Mitteder 90er-Jahre. Und dann bekam sie Endeder 90er zwei Kinder und blieb erst einmalzuhause.

Einstieg ins Berufsleben über BFD · DochOrtrun Heine wollte wieder arbeiten. Nachden 13 Jahren, die sie nicht mehr berufstä-tig war, fühlte sie sich allerdings nichtmehr als vollwertige Biologin. Sie glaubte,keine Expertin mehr zu sein. Deshalbmachte sie ein Praktikum beim NABU undkonnte in der Wiesenvogelwoche der Na-turschutzstation Niederrhein ihre Arbeits-lust beweisen. Als eine Bundesfreiwilligen-dienstlerin ihren Dienst vorzeitig beende-te, wurde Ortrun die Stelle angeboten.

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In Tansania zertrampelt eine Elefanten-herde ein Melonenfeld, in Brasilien er-beutet ein Jaguar eine Kuh, in Pakistanüberwindet ein Schneeleopard einen

Weidezaun und tötet gleich ein DutzendSchafe. Konflikte zwischen Menschen undwilden Tieren bestehen an vielen Ortenauf der ganzen Welt und haben eines ge-meinsam: Für die Wildtiere enden sie töd-lich, wenn sich die Menschen nicht anderszu helfen wissen, um sich und ihren Besitzzu schützen. Weil der Mensch sich so gut wie überall

auf der Erde ausbreitet und natürliche Le-bensräume knapper werden, nehmen dieseKonflikte zu – und sind sowohl für den Naturschutz als auch für die Armutsbe-kämpfung eine ernst zu nehmende Heraus-forderung geworden. In Nationalparks undanderen Schutzgebieten können sich wildeTiere frei entfalten, während außerhalbder Gebiete die Siedlungen wachsen unddie Landnutzung intensiver wird. Da sichTiere aber nicht an die Grenzen der Schutz-gebiete halten, kommt es gerade dort häufigzu Konflikten.

Existenzen in Gefahr · Lusine Aghajanyan,Biologin und Projektleiterin in der armeni-schen NABU-Filiale in Jerewan, kennt dieseProbleme aus ihrer täglichen Arbeit. „VieleKleinbauern und -bäuerinnen in den abge-

legenen Bergregionen Armeniens sind sehrarm – oft besitzen sie nur eine HandvollTiere, weshalb ein Angriff durch ein Raub-tier die Existenz einer ganzen Familie be-drohen kann“, berichtet sie. „Weil den Menschen die Mittel fehlen,

um ihre Tiere und Felder zum Beispieldurch geeignete Zäune wirksam zu schüt-zen, sehen wir es als eine wichtige Aufgabefür uns, sie dabei zu unterstützen. Sonstriskieren wir die Akzeptanz für den Schutzder wilden Beutegreifer in der Bevölkerung.Oder sogar, dass die Bauern oder Bäuerin-nen den Wildtieren, durch die sie sich be-droht sehen, selber nachstellen und sietöten“, so Aghajanyan weiter.

Rückkehr von Bär und Leopard · Armenien,ein kleines, bergiges Land im Kaukasus,nordöstlich der Türkei gelegen, beheimateteine einzigartige Tier- und Pflanzenweltund atemberaubende Berglandschaften.Durch unkontrollierte Landnutzung undillegale Jagd sind jedoch in der Vergangen-heit besonders die großen Säugetiere in Be-drängnis geraten und konnten oft nur inunzugänglichen Gegenden überleben. Doch in den vergangenen zehn Jahren

hat der Naturschutz in Armenien wichtigeErfolge gefeiert. Durch die Ausweisung vonSchutzgebieten und die intensive Bekämp-fung der Wilderei nehmen zum Beispieldie Bestände bedrohter Großraubtiere wieBraunbären wieder zu. Auch der extremseltene Persische Leopard erobert sich Stückfür Stück seinen einstigen Lebensraum zu-rück. Doch die Rückkehr dieser Tiere gehtauch mit vermehrten Konflikten einher. >

22 N AT URSC HUT Z heute

mit wilden Tieren leben lernen Naturschutzarbeit bedeutetmeist, die Natur vor schädlicheneinflüssen durch den menschenzu bewahren. mancherorts sind jedoch wölfe, bären oder leo -parden eine bedrohung für dieexistenz der menschen. Der NAbuversucht vor Ort zu vermittteln.

A R m e N i e N

lusine Aghajanyan ist biologinund Projektleiterin in derNAbu-Filiale in Armenien.Konflikte zwischen menschenund wilden Tieren sind einSchwerpunkt ihrer Arbeit.

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Reise

A R m e N i e N

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> Insbesondere dort, wo ihre natürlichenBeutetiere fehlen, reißen Leoparden gele-gentlich Schafe oder Rinder. Auch Wölfe,Luchse und kleinere Raubtiere wie Schaka-le und Füchse stellen eine Bedrohung fürNutztiere dar. Braunbären dagegen reißennur gelegentlich Schafe, plündern aberhäufig Bienenstöcke oder Obstplantagen.

Nicht nur Wilderei bekämpfen · „NeueSchutzgebiete und der Kampf gegen dieWilderei sind wichtige Maßnahmen zurRettung bedrohter Tiere. Um diese Erfolgelangfristig zu sichern, ist es jetzt notwen-dig, ein friedliches Miteinander zwischenMensch und Natur zu schaffen. Das wurdein den letzten Jahren leider vernachlässigt“,sagt Lusine Aghajanyan. Zusammen mit dem Team aus der NABU-

Filiale in Armenien erforscht Aghajanyandie Mensch-Wildtier-Konflikte im Land.Dabei ist es wichtig, das Verhalten wilderTiere zu untersuchen, um zu verstehen,unter welchen Bedingungen sie Konflikteverursachen – doch das ist nicht ausrei-chend. „Wir müssen auch die menschlicheSeite der Konflikte verstehen“, sagt die Bio-login.

Von der Regierung im Stich gelassen? · ObMenschen wilde Tiere in ihrem Umfelddulden, hängt von vielen Faktoren ab.Neben offensichtlichen Fragen wie derHöhe des Schadens spielen dabei auchsubtilere Themen wie die Angst vor be-stimmten Tieren oder die Einstellung zurNatur eine Rolle. Manchmal ist der Un -mut über Mensch-Wildtier-Konflikte auchAusdruck tiefergehender Mensch-Mensch-Konf likte. „Viele Menschen in den ländli-chen Regionen Armeniens fühlen sichvon der Regierung im Stich gelassen. Daskann auch dazu führen, dass die Men-schen sich über die von der Regierung ge-schützten Bären oder Leoparden beschwe-ren – auch in Fällen, in denen der realeSchaden gar nicht so groß ist“, erklärt Aghajanyan. Der NABU setzt deshalb am Menschen

an und auf bewährte Methoden: Maßnah-men für den Schutz von Nutztieren wieraubtiersichere Zäune und Herdenschutz-hunde, begleitet von Beratung und Um-weltbildung, sollen nun in Armenien zurfriedlichen Koexistenz von Mensch undTier beitragen. ◀

Marco Philippi

Viele Menschen in den ländlichen Regionen fühlen sich von der Regierung im Stich gelassen.

Armenien ist ein durch Gebirge geprägtes land.berglandschaften vulka-nischen ursprungs mithohen Gipfeln wechselnsich mit Hochebenen ab.

lusine Aghajanyan befragt Kleinbauernund -bäuerinnen in Armenien zu Konfliktenmit wilden Tieren.

Dem Ruf der Großkatzen folgenNABU und Biosphere Expeditionssuchen Teilnehmer*innen für Armenien-Expedition

Sie lieben die wildnis undhaben lust auf ein Abenteuer?Dann begleiten Sie uns auf eineArtenschutzexpedition in dieraue bergwelt Armeniens. Dieexpedition führt Sie in die entle-genen und artenreichen Khus-tup-berge im Süden des lan-des, wo seltene leoparden,luchse und bären zu Hausesind. Angeleitet und betreutvon wissenschaftler*innen undeiner expeditionsleitung habenSie erstmals die Chance, dieraue bergwelt hautnah zu erle-ben und seltene Großkatzenaktiv zu schützen.

▶ Info: www.biosphere- expeditions.org/armenia

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J U G E N D U M W E LT F E ST I VA L

Jetzt anmelden für „DO 17. NACHHALTIG.“Tanzen zu Live-Musik, am Lagerfeuer sitzenund quatschen, mit anderen diskutierenbei Workshops rund um die 17 nachhaltigenEntwicklungsziele der UN: Das alles kannstdu beim Jugendumweltfestival „DO 17.NACHHALTIG.“ vom 21. bis 24. Mai 2020in Almke bei Wolfsburg erleben.

Das willst du nicht verpassen? Dannmelde dich jetzt gemeinsam mit deinenFreund*innen an. Eingeladen sind alle jun-gen Menschen ab 16 Jahre. ◀

Weitere Infos und dein Ticket bekommstdu unter www.NAJU.de/Do-It-Nachhaltig.

VO G E LW E LT E R KU N D E N

Birders Camp in HamburgEgal, ob du bereits ein echter Orni bist oderdich erst seit Kurzem für die Vogelwelt inte-ressierst: Sei dabei beim Birders Camp derNAJU Hamburg vom 15. bis 17. Mai 2020. Ge-meinsam ziehen alle los, um Vögel zu beob-achten, mehr über die Lebensweisen der Vö-gel zu erfahren und dabei Vogelstimmen undBestimmungsübungen kennenzulernen. ◀

Ort: Freiluftschule Wittenbergen,Hamburg, Alter: 12 bis 27 Jahre,Kosten: 60 Euro bzw. 45 Euro für Mitglieder

Mehr Infos und das Anmeldeformular fin-dest du unter www.NAJU-Hamburg.de.

Info

Info

K I N D E R W E T T B E W E R B

Frühlingsforscher*innen aufgepasst!Was zwitschert und blüht denn da? Wer er-wacht als Erstes aus dem Winterschlaf ? Esheißt wieder: „Raus aus dem Haus, rein indie Natur“ und mitmachen beim Kinder-wettbewerb „Erlebter Frühling“. Alle NAJU-Kindergruppen, Schulklassen, Kitagruppenoder auch einzelne Kinder bis 13 Jahre sindaufgerufen, Tiere und Pf lanzen zu erfor-schen, die den Frühling ankündigen.

Wald- und Ackerränder stehen in diesemJahr im Mittelpunkt, denn hier kann mandie Turteltaube – den Vogel des Jahres 2020– beobachten. ◀

Weitere Infos und Materialien für Päda-gog*innen und Gruppenleiter*innen gibt

es unter www.NAJU.de/Erlebter-Frühling. Ein-sendeschluss ist der 31. Mai 2020. Es gibt einentollen Erlebnistag in der Natur zu gewinnen!

Info

I N S E KTO M A N I A

„What the Bug?“Insekten und Insektenschutz lassen deinHerz summen? Du interessierst dich für dieAngebote von NAJU und NABU zu Insektenund fragst dich „What the Bug“? Dann sinddie Insekten-Workshops oder die Sommer-akademie genau das Richtige für dich. Gemeinsam beschäftigen wir uns bei den

eintägigen Workshops für Multiplikator*in-nen und Kindergruppenleiter*innen mitden wichtigsten Insekten-Ordnungen, denverschiedenen Möglichkeiten, selbst weiterzu lernen sowie sich selbst und andere zumInsektenschutz zu motivieren.Bei unserer Sommerakademie für Ju-

gendliche und junge Erwachsene lernst dumithilfe von Expert*innen verschiedene In-sekten-Ordnungen kennen, bekommstTipps für deren Bestimmung und lernst,wie du dein Wissen selbst ausbauen und inGruppen weitergeben kannst. ◀

Workshops4. April 2020, NAJU Thüringen, NaturErlebnisHaus Leutratal18. April 2020, NAJU Brandenburg,Haus der Natur Potsdam16. Mai 2020, NAJU Saar und NAJURheinland-Pfalz, Idar-Oberstein

Sommerakademie22. bis 26. Juli 2020, Sommerakademiefür junge Menschen zwischen 16 und27 Jahren

Mehr Infos und die Anmeldung zu denWorkshops findest du unter www.

NAJU.de/What-The-Bug und die Anmeldungzur Sommerakademie unter www.NAJU.de/Dein-Sommerschwarm.

Info

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Wir haben auf der Seite einekleine Feuerwanze versteckt.Findest du sie?

Wanzedes Jahres

K i N D e R S e i T e

28

Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ‘ne kleine Wanze …

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H ast du schon mal in eine brombeeregebissen und so einen ekligen Ge-schmack im mund gehabt? Dannhat vor dir schon eine beerenwanze

an der beere genascht. Die mag die Früch-te nämlich genauso gerne wie du. Saugtsie an der beere, spritzt sie gleichzeitigSpeichel in die Frucht, der die beere unge-nießbar macht. manche menschen ärgernsich darüber, dabei sind beerenwanzenauch wichtige Helfer im Garten. So fressensie liebend gerne blattläuse, die sich überviele Pflanzen hermachen und ihnen scha-den. Trotzdem mögen viele menschenwanzen nicht. Vielleicht liegt das auch anihren Stinkdrüsen, mit denen sie übel rie-chende Flüssigkeiten versprühen können.Das machen sie aber nur, um sich vorFressfeinden zu schützen. eigentlich ziem-lich klug, denn essen, das stinkt, würdestdu bestimmt auch nicht kosten, oder?

Die NAJU sucht Wanzen-Entdecker*innenKann man die Stinkdrüsen bei den wan-zen sehen? warum findet man Feuerwan-zen immer in großen Scharen unter lin-den? und können die Sechsbeiner eigent-lich fliegen? es gibt viele spannendeFragen zu wanzen, zu denen du selbst Ant-worten finden kannst, wenn du dich mit

Ein Wanzenposter und die Wanzen-Bestimmungskarte mit Rück -

sendekarte kannst du dir kostenlos im NABU-Shop bestellen.

Mehr Infos zu Wanzen und Ausmalvorlagen findest du auch auf

www.NAJU.de.

Machmit

den Tieren beschäftigst und sie mal näherunter die lupe nimmst. wir helfen dirdabei! Auf unserer wanzen-bestimmungs-karte findest du Fotos von den häufigstenwanzenarten, die bei uns im Garten, Parkoder Gewässer vorkommen. Findest du diewanzen auf der Karte und vielleicht sogarnoch mehr Arten? Dann schick uns deineForschungsergebnisse! Denn wir wollenwissen: wie viele verschiedene wanzenartenfinden junge insektenforscher*in nen inganz Deutschland? Schick bis spätestenszum 30. November 2020 eine Postkarteoder e-mail mit den Namen deiner gefun-denen wanzen an die NAJU, StichwortWanzenparade, Karlplatz 7, 10117 Berlinoder an [email protected].

wir werten die ergebnisse aus und stellen sie euch im Dezember auf unsererwebsite vor. wir sind gespannt, wie vieleArten ihr entdeckt.

Wir küren die Wanze des JahresDu findest die Streifenwanze besondersschön? Dann schreib auf deine Postkarteauch noch den Namen der wanze, die diram besten gefällt! Am ende des Jahresverkünden wir die Wanze des Jahres. ◀

im Juni legt das weibchen der Grünen Stinkwanzeihre eier an die unterseite von laubblättern. Kurzvor dem Schlüpfen schimmern die roten Augenund der dreieckige eizahn der larven durch dieeier, sodass sie aussehen wie Grinsegesichter.

Feuerwanze

Baumwanze

Beerenwanze

Streifen-wanze

Stinkwanze

Die beerenwanze nascht genauso gerne Früchte wie du.

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TRAGEN SIE HIER BITTE DIE ZAHL DER BEOBACHTETEN VÖGEL EIN.

Amsel Blaumeise Buc

Haussper Kohlmeise Mauerse ler Mehlschwalbe

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Mehrfach

Vorstadt / Dorf

Code 5 0 0 0

Vor chule Name / Klasse

traße, Haus ummer PLZ Ort

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Meldebogen senden an: NABU, Stunde der Gartenvögel, 10969 Berlin

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Bei dir piept es auch? Dann nichts wie rausund zähl die Vögel, die du hörst und siehst. Melde deine Ergebnisse dem NABU per Post bis zum 18. Mai oder unter

www.stundedergartenvoegel.deDie kostenlose Rufnummer 0800 -1157-115 ist am Samstag, den 9. Mai, von 10 bis 18 Uhrgeschaltet.

Teilnehmen dürfen nur Personen über 18 Jahre. Mitarbeiter*innen vom NABU-Bundesverband (und ggf. Kooperationspartner, hier LBV) dürfen an dem Gewinnspiel nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Datenschutzinformation: Der NABU e. V. Bundesverband (Anschrift s. Impressum, dort erreichen Sie auch unseren Datenschutzbeauftragten) verarbeitet Ihre in demMeldebogen angegebenen Daten gem. Art. 6 (1) b) DSGVO für die Durchführung des Gewinnspiels. Die Nutzung Ihrer Adressdaten und ggf. Ihrer Interessen auch für postalische,werbliche Zwecke des NABU e. V. und des Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e. V. Landesgeschäftsstelle: Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein, erfolgt gem. Art. 6 (1) f )DSGVO. Einer zukünftigen, werblichen Nutzung Ihrer Daten durch den NABU e. V. und/oder den Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e. V. können Sie jederzeitwidersprechen (Kontaktdaten s.o.). Weitere Informationen u. a. zur Ihren Rechten auf Auskunft, Berichtigung und Beschwerde erhalten Sie unter www.nabu.de/datenschutzund unter www.lbv.de/meta-footer/datenschutz/informationen-zur-datenverarbeitung-nach-dsgvo.

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Sommer2020

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Frühjahr 2020

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Zwar versuchen viele menschen inzwischen aufProdukte mit mikroplastikzu verzichten, damit esnicht in unseren Flüssenund meeren landet. Da mikro-plastik aber nicht nur alsReibkörper von der industrieverwendet wird, sondernauch als Trübungsmitteloder Füllstoff, ist es für dasAuge oft unsichtbar undlässt sich auch nicht fühlen.

unsichtbares Plastik

A llein aus Kosmetikproduktensowie Wasch-, Putz- und Reini-gungsmitteln gelangen jährlichin Deutschland 977 Tonnen

Mikroplastik und 46.900 Tonnen gelöstePolymere ins Abwasser.Die Kläranlagen filtern Mikroplastik

nicht vollständig aus, nach den (wenigen)existierenden Studien werden in einer nor-malen Kläranlage nur 90 bis 97 Prozent zu-rückgehalten. Das bedeutet, dass mindes-tens drei Prozent direkt in die angrenzen-den Flüsse weitergeleitet werden. Darüberhinaus kann das zurückgehaltene Mikro-plastik über den Klärschlamm weiterhinauf landwirtschaftlichen Flächen landen,wo dieser als Dünger eingesetzt wird. Mi-kroplastik ist aus Böden und Gewässernfaktisch nicht rückholbar und ist sehr be-ständig, sodass die Anreicherungen in derUmwelt im Laufe der Jahre automatischstark ansteigen werden.

Mikroplastik raus aus der Kosmetik · „Auchwenn noch Forschungsbedarf besteht,haben wir Grund zur Sorge, wie aucheine Studie der Europäischen Kommissi-on von 2016 zeigt. Schon heute wissenwir von der Zellaufnahme und Entzün-dungsreaktionen zum Beispiel in Mies-muscheln oder auch verringerten Wachs-

tumsraten in planktischen Krebstieren“,sagt NABU-Ressourcenschutzexpertin Katharina Istel. Der NABU fordert daher unter anderem,

dass die EU partikuläres Mikroplastik –nicht nur Reibkörper – umgehend in allenKosmetikprodukten und Wasch-, Putz- undReinigungsmitteln verbietet, unabhängigvon der Partikelgröße. „Nationale Verbotekönnen den Handlungsdruck erhöhen,letztlich ist aber eine Regelung mindestensauf EU-Ebene nötig. Darüber hinaus sindauch nicht abbaubare gelöste, flüssige undgelartige Polymere über das EU-Chemika-lienrecht aus den Produkten zu verbannen,um deren Einsatz stark einzuschränken“,so Istel.

Was tut sich in Deutschland? · Seit einigenJahren versuchen viele Kosmetikherstellerin Deutschland über Selbstverpflichtungs-erklärungen auf Kunststoffteilchen, alsodie synthetischen Reibkörper, in ihren Kos-metikprodukten zu verzichten. Weltweithaben einige Staaten inzwischen Verbotebezüglich Mikroplastik im Sinne von „Mi-crobeads“, also Reibkörpern, verabschie-det. Doch auch heute noch enthalten vieleKosmetika Mikroplastik. Das zeigt eineListe des BUND, die es zum kostenlosenDownload gibt.

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InfoPlastikfilm um die Haare legt. In Cremesorgen wiederum „Acrylates Crosspolymer“,das sind Polymere aus Acrylsäure-Alkyles-tern, für ein geschmeidiges Gefühl.

Schwer zu erkennen · Doch wie sollen Ver-braucher*innen aktuell Produkte ohne Mi-kroplastik erkennen, solang Mikroplastikdarin noch nicht verboten ist? „Das istkaum möglich, wenn man nicht Chemie-Expert*in ist“, sagt Katharina Istel. „BeiReinigungsmitteln sollte man Produktemit dem Blauen Engel kaufen, bei Kosme-tik ist man mit Naturkosmetik normaler-weise auf der sicheren Seite. Die neuen‚Mikroplastik-frei‘-Labels der Unterneh-men bedeuten leider nicht immer dasselbe,weil es keine allgemein gültige Definitionvon Mikroplastik gibt. Glücklicherweisegehen die Labels aber in der Regel über dasüberholte Verständnis, nur Reibkörper ein-zubeziehen, hinaus.“ ◀

Nicole Flöper

Mikroplastik-Check per App: „Code Check“ und „ Beat The Microbead“.

Dazu fotografiert man einfach mit der Appden Strichcode des Produkts.

Tipp

„Wir unterstützen daher den Vorschlagder Europäischen ChemikalienagenturECHA, unter anderem in Kosmetik- undReinigungsprodukten zukünftig Mikroplas-tik EU-weit zu verbieten. Ob die politischenEntscheidungsträger dem Vorschlag folgen,werden jedoch die nächsten Monate erstnoch zeigen“, so Istel. Unzureichend seiaber auch weiterhin die Regulierung dergelösten Polymere, die nicht zu Mikroplas-tik zählen, aber häufig auch nicht leicht ab-baubar sind.

Wo ist Plastik drin? · Laut Fraunhofer UM-SICHT sind in Deutschland nur (noch) fünfProzent der Reibkörper aus Polymeren. EinErsatz durch mineralische Reibkörperscheint technisch unproblematisch zu sein.Kaum Alternativen zu Polymeren gibt eshingegen bei Haarstyling-Produkten undNagellack. Die Zahl der Polymervarianten,die in der Kosmetik eingesetzt werden, istum ein Vielfaches höher als bei Wasch-,Putz- und Reinigungsmitteln.In Kosmetikartikeln wie Duschgel, Deo,

Zahnpasta, Shampoo, Seife, Creme, Peelingund Lotion setzen viele Hersteller Mikro-plastik und andere synthetische Polymereein. Aber auch in Make-up, Lidschatten, Lip-gloss und Puder sowie Sonnencreme kannes enthalten sein. Die Gründe: Im Shampooverhindert das Ammoniumsalz „Polyqua-ternium-7“ das Ziepen, indem es einen

F l ü S S i G P l A S T i K

33Frühjahr 2020

Kosmetik-UnterschiedeNaturkosmetik ist nur zertifi-ziert rein aus der Natur. Sämt -liche inhaltsstoffe müssen aufpflanzlicher, anorganisch-mine-ralischer oder tierischer basishergestellt sein. Siegel: bDiH,ecocert oder Natrue.

Biokosmetik ist im Gegen-satz zu Naturkosmetik auchnoch bio. Das heißt, inhalts-stoffe sind aus kontrolliert bio-logischem Anbau. Alle Zusatz-stoffe sollen umwelt- und res-sourcenschonend produziertwerden.

Naturnahe Kosmetik istmit Zutaten auf Pflanzenbasismit wirkstoffen aus dem laborgemischt. es können also synthetische inhaltsstoffe ent-halten sein.

Vegane Kosmetik darfkeine tierischen inhaltsstoffeenthalten. Tierversuche sindseit 2013 für den deutschenmarkt sowieso nicht mehr er-laubt.

Die gängigsten Kunststoff-Zusätze• Acrylate Copolymer (AC)• Acrylate Crosspolymer (ACS)• Dimethiconol• methicone• Polyamide (PA, Nylon)• Polyacrylate (PA)• Polymethylmetacrylate (PmmA)• Polyquaternium (PQ)• Polyethylene (Pe)• Polyethyleneglycol (PeG)• Polyethyleneterephtalate (PeT)• Polypropylene (PP)• Polypropyleneglycol (PPG)• Polystyrene (PS)• Polyurethane (PuR)• Siloxane

977 Tonnen Mikroplastik und 46.900 Tonnen gelöste Polymere gelangenjährlich in Deutschland allein aus Kosmetikprodukten sowie Wasch-, Putz-und Reinigungsmitteln ins Abwasser.

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ders als etwa die Honigbienen legen Hum-meln kaum Vorräte an, der Nachwuchsmuss täglich „frisch“ versorgt werden.Manche Arten erwachen auch erst im Mai

und suchen dann nach Nahrung. Hummelnsind zudem bis in den November hineinaktiv. Bei der Nahrungssuche bevorzugendie verschiedenen Arten unterschiedlicheBlütenformen, da sie alle über ein individu-elles Saugwerkzeug verfügen. Die Erdhum-mel beispielsweise hat einen so kurzenRüssel, dass sie manche Blüten seitlich auf-beißt, um an den Nektar zu gelangen.

Akelei und Natternkopf · Hummeln benöti-gen von Frühjahr bis zum Herbst ein un-unterbrochenes Nahrungsangebot, schondrei bis fünf Tage Hunger können für einenHummelstaat das Ende bedeuten. Auchwenn es artbedingte Vorlieben gibt, sinddie meisten Wildpflanzen und ungefülltenZierpflanzen hummelgeeignet, von Krokusbis Malve und von Akelei bis Natternkopf.Wichtig ist, dass im Garten das Blütenan-gebot möglichst keine Pause macht.Auf der Suche nach einem Nistplatz, an

dem sie ein neues Hummelvolk gründenkönnen, inspizieren die Königinnen Holz-

H ummelköniginnen wagen sichbereits ab März ins Freie. Sievertragen relativ tiefe Tempe-raturen, weil ihr massiger Kör-

per eine relativ geringe Oberfläche aufweistund so nur schwer auskühlt. Durch ihreFlugmuskulatur besitzen sie eine ausgeklü-gelte Heizung und die dichte Behaarunghilft ihnen, Energie zu sparen. Wenn Hummeln aus dem Winterschlaf

erwachen, muss zuerst der hungrige Magengefüllt werden, denn über den Winterhaben sie ihre gesamten Vorräte aufge-braucht. Zudem müssen sie schnellstmög-lich mit dem Bau des Nestes für einenneuen Hummelstaat beginnen – dafür be-nötigen sie viel Energie. Energie, die ihnenfrüh blühende Pflanzen geben. Aus ihnenkönnen Hummeln Nektar und Pollen ziehen.

Futter für das ganze Jahr · Ein reichhalti-ges Nahrungsangebot ist das gesamte Jahrüber wichtig. Denn nicht nur die Jungköni-ginnen zu Beginn des Jahres, sondern auchdie Arbeiterinnen im Sommer und dieneuen Königinnen später im Jahr brauchenviele Blüten, die sie ansteuern können. An-

haufen, Steinspalten und Mäuselöcher,manchmal auch Vogelnester oder gar Haus-isolierungen. Gerne nehmen Hummelnmenschengemachte Nistkästen an. SolcheUnterkünfte lassen sich problemlos selbstbasteln, auch der Fachhandel bietet Nist-kästen an.

Unterkünfte aus Menschenhand · Die An-sprüche der Hummelarten sind so ver-schieden, dass es sich lohnt, unterschiedli-che Nisthilfen herzurichten. Im Prinzipahmen aber die meisten einfach ein Mäuse-nest nach. Es entsteht ein Kasten aus Sperr-holz mit Vorbau und Dach sowie einerZwischenwand mit Pappröhre und Polster-material für das Nestinnere. Die Pappröhre ist der Eingang zum

„Mäusenest“, der gegen Fressfeinde eben-

H u m m e l S C H u TZ

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Hummelköniginnen gehören zu den frühesten tierischen Garten-gästen. um ein Nest zu bauen und für Nachwuchs zu sorgen, darfihnen die Nahrung nicht ausgehen. wir können ihnen helfen,indem wir unsere Gärten hummelfreundlich gestalten.

Das Hummeljahr beginnt

Wer brummt denn da?Hummel-Beobachtung beim „Insektensommer“

Vom 29. Mai bis 7. Juni und vom 31. Juli bis 9. August findet zum drittenmal der NAbu-insektensommer statt. Dabei gilt es, eine Stunde lang aneinem Ort insekten zu beobachten und zu notieren. Gezählt werden kannüberall, die meisten Teilnehmer*innen bevorzugen den eigenen Garten.Hummeln gehören beim insektensommer zu den beliebtesten Arten. 2018und 2019 lag beide male im Frühsommer die Steinhummel und im Hoch-sommer die Ackerhummel ganz vorne in der Zählliste. Die erdhummelschaffte es immerhin beständig unter die Top 10.

▶ Infos einschließlich Porträts häufiger Arten: www.insektensommer.de

Insekten-sommer

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Gartenhummel an Ochsenzunge

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so wie gegen die als Parasiten gefürchtetenWachsmotten geschützt werden sollte.Der Standort sollte im Halbschatten liegenund der Kasten vor Bodenfeuchtigkeit ge-schützt werden. Eine Besiedlungsgarantiegibt es nicht. Die „Impfung“ mit Nistmate-rial aus einem alten Mäusenest oder einembereits im Vorjahr belegten Hummelnesterhöht aber die Chance, dass die Königindas Kunstnest annimmt. ◀

Helge May

▶ Mehr zum Thema: www.NABU.de/Hummelhilfe. Bezugsfertige Nistkästen:www.das-hummelhaus.de.

Frühjahr 2020

SchlechtwetterhilfeFindet sich eine entkräfteteHummelkönigin, ist dem Tier-chen recht einfach zu helfen.man kann ihre majestät mit blo-ßen Händen oder einem StückPapier vorsichtig aufheben.Dann sollte man einen halbenTeelöffel Zucker in etwas lau-warmem wasser auflösen unddem Tier per löffel anbieten. in-nerhalb einiger minuten kannsich die Hummel mit ihremSaugrüssel mit bis zu einemDrittel Teelöffel energie betan-ken. wer im zeitigen Frühjahreiner Hummelkönigin hilft, ret-tet nicht nur ein einziges Tier,sondern gleich einen ganzen,noch im entstehen begriffenenHummelstaat.

Um Bienen, Hummeln und Wespen kümmert sichim NABU die Bundesarbeits-gruppe Hymenoptera. NeueMitstreiter*innen sindimmer willkommen, dazubraucht es kein Studium,sondern nur Begeisterungund Engagement. Kontakt:[email protected].

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erdhummelköniginnen erscheinen teilsschon im Februar. Die kleineren Arbeite-rinnen sieht man erst drei bis vier wochennach Nestgründung.

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wenn die bauern und bäuerinnen im Frühjahr ihre wie-sen mähen, werden tausende Rehkitze getötet. Dochmit modernster Technik lässt sich dieser sinnlose Todgerade geborenen lebens verhindern. Drohnen spürendie im hohen Gras verborgenen Tiere auf.

Rettung aus der luft

zufährt. „Kitze haben keinen ausgeprägtenFluchtinstinkt“, sagt Schreder. „In den ers-ten Lebenstagen sind sie auch noch viel zuwackelig auf den Beinen, um davonzulau-fen.“ Wie viele Tiere jedes Jahr in Deutsch-land bei der Mahd getötet oder verstüm-melt werden, ist unbekannt. Es gibt keineStatistik. Aber die Zahl bewege sich sicher-lich im fünfstelligen Bereich, schätzt derWildbiologe.

Ein Gebot der Ethik · Gemäß Tierschutzge-setz, das es verbietet, Wirbeltiere ohne ver-nünftigen Grund zu töten, sind Beschäftig-te in der Landwirtschaft verpflichtet, eineWiese vor dem Mähen auf Rehkitze, Feld-hasen oder Gelege von Wiesenbrütern zukontrollieren. Wer das versäumt, muss mitempfindlichen Geldstrafen rechnen. Kon-trolle ist umso mehr geboten, als verstüm-melte Tierkadaver das gemähte Gras kon-taminieren. Rinder, die daraus erzeugte Si-lage fressen, können an Botulismus, einerNahrungsmittelvergiftung, erkranken undsterben. Viele Bauern und Bäuerinnendurchkämmen deshalb vor der Mahd ihreWiesen, hängen Wildscheuchen mit klap-pernden Schellen oder blinkenden Lichternauf oder rüsten die Mähwerke mit Wild-tier-Sirenen nach, die Rehe mit hochfre-quenten Tönen vertreiben sollen.Doch als sicherste Methode, um im

hohen Gras Rehkitze, Feldhasen oder Ge-lege von Fasan, Kiebitz, Rebhuhn oderBrachvogel aufzuspüren, hat sich die Sucheaus der Luft mittels Drohne erwiesen. VieleKreisjägerschaften hätten bereits Drohnenangeschafft, um Landwirt*innen bei derKitz-Rettung zu unterstützen, berichtetThomas Schreder. Auch er selbst fährt imMai und Juni mit dem Rettungsteam desBayerischen Jagdverbandes von Wiese zuWiese, um Rehkitze vor dem sicheren Tod

J edes Jahr im Frühling, wenn dasGras im Saft steht, ist es traurigeRealität: Rehkitze, die nach derGeburt von ihren Müttern in den

Wiesen abgelegt wurden, sterben unterden rotierenden Scheiben der Mähwerkeeinen grausamen Tod. Zwar schützt dieÜberlebensstrategie der Kitze, die sich beinahender Gefahr instinktiv ins schützendeGrün ducken, vor natürlichen Fressfein-den wie Fuchs, Adler oder Wildschwein,doch vor den Mähwerken der großen Land-maschinen wird ihnen dieser evolutionäreInstinkt zum Verhängnis. Man muss siealso aufspüren, bevor die Mahd beginnt.Die Technik dafür gibt es bereits: Drohnen.In den Monaten Mai und Juni, in denen

die Wiesen die richtige Höhe für die ersteMahd des Jahres erreichen, werden diemeisten Rehkitze geboren. Die Muttertiere,Ricken oder Geißen genannt, legen ihre biszu vier Jungen an verschiedenen Stellen imGras ab. Dort verbringen die Kitze ihre ers-ten Lebenswochen, gut gedeckt im hohenGras, während die Ricke in der näherenUmgebung äst und nur zum Säugen zu-rückkehrt.

Kein ausgeprägter Fluchtinstinkt · „Sie istaber immer in der Nähe und beäugt denPlatz, wo das Jungtier liegt“, erläutertThomas Schreder, Wildbiologe und Vize-präsident des Bayerischen Jagdverbandes.„Bliebe sie bei ihrem Kitz, würde ihre Wit-terung Fressfeinden das Versteck verraten.“Dazu muss man wissen, dass Rehkitze

ohne Eigengeruch auf die Welt kommen,von natürlichen Fressfeinden also nicht er-schnüffelt werden können. Zudem schütztsie ihr braunes, weißgetupftes Fell, das siemit ihrer Umgebung regelrecht verschmel-zen lässt. Auf diesen Schutz vertrauen dieTiere – selbst wenn das Mähwerk auf sie

im Mähwerk zu retten. „Man muss denTieren unnötiges Leid ersparen“, sagt er.„Ein Kitz mit abgetrennten Läufen ist ein-fach nur grausam.“ Das zu verhindern, seiein Gebot der Ethik.

Erste Drohnen-Einsätze · Neben den Jagd-verbänden, die sich traditionell für dieKitz-Rettung engagieren, formieren sichseit einigen Jahren vermehrt private Ini-tiativen. Auch der Naturfotograf KevinWinterhoff aus Hagen im westfälischenSauerland hat ein Rettungsteam gegrün-det. „Vor etwa zehn Jahren beobachtete icheinmal einen Trupp Männer, die in Ketten-formation eine Wiese abliefen“, berichteter von seinem ersten Erlebnis mit der Kitz-Rettung. Von da an war Winterhoff jedesJahr mit dabei. Die Kontakte, die er dabeiknüpfen konnte, sind in einer WhatsApp-Gruppe gebündelt, in der Nachbar*innen,Jäger*innen, Landwirt*innen und Natur-schützer*innen miteinander kommunizie-ren. „Der schnellste Weg, um Helfer zu rekrutieren“, sagt der Fotograf.Im vergangenen Frühjahr flog die Droh-

ne, die Winterhoffs Gruppe für rund 4.000Euro angeschafft hat, ihre ersten Einsätze.„Wir starten in den frühen Morgenstundenvor Sonnenaufgang“, berichtet er. Das mussso sein, weil die an der Drohne montierteWärmebildkamera auf Temperaturunter-schiede reagiert. „Je kälter es draußen ist,desto leichter spürt sie anhand der abge-strahlten Körperwärme versteckte Rehkitze,aber auch Hasen oder Vogelgelege auf.“

Die schönste Belohnung · Entdeckte Kitzewerden auf einer Grasunterlage und mitHandschuhen aus der Wiese getragen. Dennes darf kein menschlicher Geruch auf dasKitz übergehen, sonst nimmt es die Rickenicht mehr an. „Wenn man so ein kleinesFellbündel hochhebt und seinen Herzschlagspürt, ist das die schönste Belohnung“, sagtWinterhoff. Im vergangenen Frühjahr hatsein Team 50 Kitze gerettet.Das soll aber nur der Anfang sein. Für

dieses Jahr ist der Kauf weiterer fünf Droh-nen geplant. Das dafür nötige Geld soll einImagefilm auf einer Crowdfunding-Platt-form bringen: „Unser Projekt soll Schulemachen“, wünscht sich Winterhoff. „Wereinmal gesehen hat, wie eine Ricke auf einergemähten Wiese umherirrt und um ihrKitz trauert, der weiß, worum es geht.“ ◀

Text: Hartmut NetzFotos: Kevin Winterhoff

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37Frühjahr 2020

Als sicherste Methode,um im hohen Gras Rehkitze aufzuspüren,hat sich die Suche aus der Luft mittels Drohne erwiesen.

Damit kein menschlicher Geruch auf die Rehkitze übergeht, dürfen sie bei derumbettung nicht mit den Händen angefasst werden.

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NAbu-Schiffstouren auf der Havel Exklusive Tour mit NABU-Experten ins Renaturierungsgebiet

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▶ Bernd Pieper mit Fotografien von Paul Meix-ner: Fahrtziel Natur. 21 Menschen. 21 Reisere-portagen. – 240 Seiten. 19,95 Euro. J.P. BachemEditionen 2020. ISBN 978-3-7616-3417-2.

Diese Woche schon was vor? 52 mal Abenteuerfür „Aufschneider:” Im Rahmen des Projekts „Re-zepte für Familien” hat der Förderverein Natur-Gut Ophoven das Buch „Diese Woche schon wasvor?” heraus gebracht. Der Aufbau funktioniertwie ein Kalender und zeigt Familien 52 Wochenlang, was sie gemeinsam in der Natur zusammenerleben und lernen können. Die Anregungen ge-hen von den ganzen Tag im Wald verbringenüber den „Quatsch MatschMeckerfrei Tag“ bis zur Suchenach Schneckenschleim. DieTipps und Ideen kosten nichtsund das Material findet sichhäufig in der Natur oder imHaushalt. ◀

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Eine junge, aus dem Nest gefallene Turteltaubewird von drei Kindern aufgezogen, bis sie ihreReise nach Afrika antreten kann. Dabei erfahrensie viel über deren Leben, Gefährdung und Er-forschung. Ornithologe und NABU-UrgesteinKlaus Ruge erzählt liebevoll und kenntnisreichdie ansprechend illustrierte Geschichte zum Vo-gel des Jahres 2020. Ein Lesebuch für Jung undAlt! ◀

▶ Klaus Ruge: Die Taube mit dem Rucksack. – 32 Sei-ten. 12,80 Euro. Natur- und Tier-Verlag 2019. ISBN978-3-86659-416-6.

WAS KRABBELT, FLIEGT UND ZIRPT DENN HIER?

Häufige insekten interaktiv kennenlernen

Einen 7-Punkt-Marienkäfer zu erkennen fällt den meisten nicht schwer,denn er ist ein beliebter Glücksbringer. Aber wer sind all die anderen Krab-beltierchen und Flugkünstler, die einem in der Natur begegnen? Wer mehrüber heimische Insekten wissen will, kann sie mit dem NABU-Insektentrainerunter www.insektentrainer.de kennenlernen und spielend sein Wissentesten. Der Insektentrainer stellt in Deutschland häufig vorkommendeArten vor. Das Besondere: Sie sind nicht nur als erwachsene Tiere zu sehen,sondern auch als Raupen, Puppen oder Larven. Außerdem gibt es Tipps, wiejede*r helfen kann, die Tiere im eigenen Garten zu schützen. Der langjäh -rige NABU-Partner Neudorff unterstützt die Aktion, um gemeinsam fürmehr Leben im Garten zu stehen. Denn nur was man kennt, kann man auchschützen.Im März geht der Insektentrainer mit neuen Features, wie einer Bestim-

mungshilfe und weiteren Insektenarten online. ◀

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b Ö R S e Fortsetzung

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Volks-begehren

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Info

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A R G u m e N T e

Rückenwind für die umweltSpätestens seit dem großen erfolg von „Rettet diebienen“ in bayern sind Volksbegehren für Naturund umwelt in aller munde. Der Aufwand für solcheinitiativen ist allerdings enorm und oft fängt nachdem Stimmensammeln die Arbeit erst richtig an.

Frühjahr 2020

E s sind die langen Schlangen, dieim Gedächtnis bleiben. Warten-de vor den Rathäusern, oft Hun-derte wie in München auf dem

Marienplatz, Menschen, die unbedingt ihreStimme „für die Bienen“ abgeben wollten.Am Ende waren es bayernweit mehr als 1,7Millionen, die in nur zwei Wochen unter-schrieben hatten. Die Erfolgshürde vonzehn Prozent der Wahlberechtigten wardeutlich übertroffen, in den Städten eben-so wie auf dem Land.

Gunst der Stunde · Das Volksbegehren„Rettet die Bienen“ kam genau zur richtigenZeit. Befördert von der 2017 vorgestelltenKrefelder Insektenstudie, ist der Schwundder Artenvielfalt zu einem immer wichti-geren gesellschaftlichen Thema geworden,das nicht mehr nur Naturschützer*innenSorge bereitet. Dennoch fiel der Erfolgnicht vom Himmel. Ein Volksbegehrendurchzuführen, ist eine Wissenschaft fürsich. Es gilt, bereits im Vorfeld ein möglichst

breites Bündnis zu schmieden. In Bayernwaren das neben dem NABU-Partner LBVdie ÖDP, Bündnis90 / Die Grünen sowie dieGregor Louisoder Stiftung, denen sich imLaufe der Zeit mehr als 200 weitere Part-ner*innen anschlossen. Das Bündnis musseinen juristisch wasserdichten Gesetzestextverfassen, hier ein „Gesetz zur Änderungdes Bayerischen Naturschutzgesetzes zu-gunsten der Artenvielfalt und Naturschön-heit“. Der Antrag auf das Volksbegehrenbraucht außerdem Unterstützer*innen, inBayern mindestens 25.000. Erst dann gibtdas Innenministerium grünes Licht.

Im Wahlkampf · Das eigentliche Volksbe-gehren läuft praktisch wie eine Wahl ab.Dazu gehört Wahlkampf mit Infoständen,Plakaten und Kundgebungen, aber auchdie Betreuung des Ablaufes während derEintragsfrist. In Bayern kümmerten sichdarum in jeder Gemeinde ehrenamtliche„Rathauslotsen“. Der Aufwand geht also weit über das

Normalgeschäft eines Umweltverbandeshinaus. Sämtliche Ressourcen werden aufdas Äußerste belastet, auch die finanziellen.Denn bei allem ehrenamtlichen Engagementkostet es natürlich etwas, zum Beispiel lan-desweit zu plakatieren. Umso mehr, wennGegner der Initiative die Plakate immerwieder herunterreißen. >

Proteste und PetitionenFür Volksbegehren gilt: Großer Aufwand, große wirkung. esgeht aber auch eine Nummer kleiner. unterschriften sind inZeiten des internets schnell gesammelt, zahlreiche Online-portale bieten die möglichkeit, Protestbriefe aufzusetzen undmitstreiter*innen zu suchen. Der Haken dabei: VerbindlicheFolgen haben solche Proteste nicht. Die Organisator*innenmüssen darauf setzen, dass ihr tausendfach vorgetragenesAnliegen eindruck macht und etwas bewegt.

Petitionen ans Parlament. Das ist auch bei „offiziellen“ Peti-tionen so. „Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Ge-meinschaft mit anderen schriftlich mit bitten oder beschwer-den an die zuständigen Stellen und an die Volksvertretung zuwenden“, heißt es in Artikel 17 des Grundgesetzes. beim bun-destag und den landtagen sind daher mit Abgeordneten be-setzte Petitionsausschüsse eingerichtet, die Proteste und Vor-schläge entgegennehmen. in ihrer Hand liegt es, ob das Parla-ment sich mit der jeweiligen Angelegenheit beschäftigt.

massenproteste, ob in Form von unterschriften, briefen,mails, Postkarten oder Anrufen, sind für den NAbu ein wichti-ges mittel der politischen Auseinandersetzung. Auf bundes-ebene wurden alleine im vergangenen Jahr rund ein Dutzendsolcher Aktionen durchgeführt.

Ostseetunnel und Agrarpolitik. unter anderen wurden fürein eu-weites Verbot der Turteltaubenjagd 75.000 unterschrif-ten gesammelt (siehe Seite 16). mehr als 60.000 Protestmailsgingen an bundesverkehrsminister Scheuer, damit dieser denOstseetunnel zwischen Dänemark und Deutschland stoppt.Gleichzeitig hat der NAbu in der Sache Klage beim bundesver-waltungsgericht eingelegt. und schließlich machte der NAbumit 62.290 Postkarten und elektronischen Nachrichten bei sei-ner „114 euro“-Aktion Druck auf das europaparlament, damitdie eu-Agrarpolitik endlich umweltverträglich wird. ◀

Eine Übersicht laufender und beendeter NABU-Protestegibt es unter www.NABU.de/Mitmachen.i

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Vbegehren

So sehen Sieger aus: Die initiatoren nach dem erfolgreichen Volksbegehren „Rettet die bienen“. Nun gehtes mit der praktischen umsetzung der erreichten Naturschutzregelungen weiter.

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> Wir sind nicht alleine · Ein solcher Kraft-akt schweißt aber auch zusammen. AmEnde zu wissen „Wir können Volksbegeh-ren!“, macht Mut und motiviert für vieleweitere Aufgaben. Inhaltlich heißt daszudem: Wir sind nicht alleine, unser An-liegen wird von Millionen Menschen mit-getragen.Doch wie reagiert die Politik? Lehnte

der Landtag das erfolgreiche Volksbegeh-ren ab, käme es in der nächsten Stufe zueinem Volksentscheid, möglicherweise miteinem konkurrierenden Gesetzesentwurfder Regierung. Das ist allerdings für beideSeiten ein Risiko. Die „politischen Kosten“können hoch sein, wenn die Landesregie-rung den Entscheid verliert, wie etwa inBerlin 2014 bei der Frage um die Bebauungdes Tempelhofer Feldes geschehen. DieBayerische Staatsregierung wollte diesesRisiko nicht eingehen und so wurde dasVolksbegehren „Rettet die Bienen“ schließ-lich unverändert angenommen.

Von Bayern lernen · Das bayerische Bei-spiel hat rasch Schule gemacht. Innerhalbnur eines Jahres wurden ähnliche Volksini-tiativen auch in Baden-Württemberg undBrandenburg gestartet, Nordrhein-West -falen und Niedersachsen werden folgen.Ohne den Erfolg in Bayern, das darf man

behaupten, wäre keine dieser Initiativenentstanden.Doch die „Gegenseite“ hat gleichfalls

gelernt. In Bayern überraschte „Rettet dieBienen“ die Politik und die Landwirtschafts-verbände noch. Die Gegenwehr war zöger-lich und zunächst rein destruktiv. Als wenige Monate später im benachbartenBaden-Württemberg unter Beteiligung derUmweltverbände ein von den BerufsimkernDavid Gerstmeier und Tobias Miltenbergererdachtes Volksbegehren startete, legte diegrün-schwarze Landesregierung dagegenin kürzester Zeit ein attraktives Gesprächs-angebot auf den Tisch.

Keine Pestizide in Schutzgebieten · Obauch hier mehr als zehn Prozent der Wahl-berechtigten abgestimmt hätten, wirdman nie erfahren. Der Gesetzesentwurfdes Landes kam dem Volksbegehren so weitentgegen, dass dieses aufgegeben wurde.Bei Themen wie Pestizidreduktion – darun-ter Komplettverbot in Naturschutzgebieten– oder Ausbau der Öko-Landwirtschaftkann Baden-Württemberg nun zum Muster-Ländle werden. Und das zusammen mitden Landwirten, die auf dem Weg dahindurch Förderprogramme und eine besserestaatliche Pflanzenschutz-Beratung unter-stützt werden sollen. >H

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Zu wissen „Wir können Volksbegehren!“,macht Mut und motiviert für viele weitere Aufgaben.

Aktuelle Umwelt- Volksbegehren

Baden-Württemberg 2019:„Rettet die bienen“, Volksinitiativemit 35.865 unterschriften. Folgen-des Volksbegehren nach Angebotder landesregierung vorzeitig be-endet.

Bayern 2019: „Rettet die bie-nen“, 1,7 millionen unterschriften.Volksbegehren vom landtag an-genommen. unter anderem Ände-rung des Naturschutzgesetzes.

Brandenburg 2019/20: „Arten-vielfalt retten – Zukunft sichern“,73.072 unterschriften. „moderier-tes Verfahren“ mit Regierungsfrak-tionen und landnutzer*innenver-bänden begonnen. Zuvor 2015/16Volksbegehren gegen massentier-haltung mit 103.891 unterschrif-ten, vom landtag angenommen.

Hamburg 2018: „HamburgsGrün erhalten“, 23.000 unter-schriften. „Vertrag für HamburgsStadtgrün“ mit dem Senat ge-schlossen.

Niedersachsen 2020: Volksini-tiative in Vorbereitung, geplanterStart im märz.

Nordrhein-Westfalen 2020:Volksinitiative „insekten retten –Artenschwund stoppen“ begon-nen.

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Aktion Hamburg

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Naturschutz in der GroßstadtErfolgreiche Volksinitiative „Hamburgs Grün erhalten“

Die landwirtschaft spielt im Stadtstaat Ham-burg keine große Rolle. Hier macht dem Natur-schutz vor allem die zunehmende Versiegelungund Zerschneidung durch Siedlungsdruckund Verkehr zu schaffen. Freiräume werdenStück für Stück aufgefressen. Der NAbu istüberzeugt, dass mit gutem willen und klugerPlanung Stadtentwicklung und Naturschutzvereinbar sind.

um seinen ideen Nachdruck zu verleihen,hat der NAbu ende 2017 eine Volksinitiative„Hamburgs Grün erhalten“ gestartet. TrotzGegenwind aus der Politik, teils sogar aus denmedien, gelang es mehr als 23.000 unterschrif-ten zu sammeln und den Senat an den Ver-handlungstisch zu zwingen. im Frühjahr 2019wurde dann tatsächlich eine einigung erzieltund ende des Jahres offiziell beschlossen.

Keine Entwicklungsbremse. „Die langenund intensive Verhandlungen haben sich ge-lohnt. bundesweit schlägt Hamburg als ersteGroßstadt einen richtungsweisenden weg ein,mit dem eine Verbindung zwischen Grünerhaltund Siedlungsentwicklung tatsächlich möglichist“, resümiert der NAbu-landesvorsitzendeAlexander Porschke. „ Artenvielfalt und lebens-qualität bleiben erhalten. Gleichzeitig habenwir uns auf eine Flexibilität beim Flächenschutzgeeinigt. So bleibt Raum für die Stadt sich zuentwickeln – mit Augenmaß.“

laut Zielvorgabe muss die Gesamtflächealler Naturschutz- und landschaftsschutzge-biete erhalten bleiben. Auch der Anteil allerFlächen aus dem bioptopverbund darf nichtmehr sinken. Damit sind gut 30 Prozent derFläche Hamburgs in Zukunft geschützt.Grün- und erholungsanlagen bleiben vor be-bauung grundsätzlich geschützt, es müssensogar zusätzliche öffentlich zugängliche Flä-chen geschaffen werden.

Aufwertung der Stadtnatur · ein großer Ge-winn für Hamburgs Natur ist zudem, dass dieNaturqualität in Hamburg verbessert werdensoll. Geeinigt wurde sich darauf, dass der wertin Naturschutzgebieten langfristig steigenmuss, während er im restlichen Stadtgebietnicht sinken darf. Das kann durch neue blüh-wiesen in Parks geschehen, Renaturierungvon Stadtbächen oder die Pflege naturnaherwälder.

Neu zum einsatz kommt eine satellitenge-stützte Datenerhebung versiegelter Flächen.So lässt sich detailliert der reale Versiege-lungsgrad ermitteln. Die Naturqualität wirdüber die biotopkartierung gemessen, abjetzt alle fünf anstatt bisher alle acht Jahre.Vereinbart wurden auch mehr Naturschutz-investitionen und die einstellung von städti-schen Naturschutz-Rangern. ◀

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begehren

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A R G u m e N T e

> Noch nicht ganz so weit ist man in Bran-denburg. Hier entschlossen sich die Land-nutzer*innen, Feuer mit Feuer zu bekämp-fen und starteten zeitgleich mit der Volks-initiative der Umweltverbände eine eigeneInitiative. Dass selbst die Farbgebung inFaltblättern und auf der Website zum Ver-wechseln ähnlich war, ist sicher kein Zu-fall. Mit mehr als 70.000 Unterschriften er-zielte das Original der Umweltverbändedennoch einen deutlichen Punktsieg.

Detailverhandlungen laufen · Da es in derPraxis ohne die Landwirt*innen nichtgehen wird, wurde nun ein „moderiertesVerfahren“ begonnen. Bis zum Sommersoll unter Beteiligung der Regierungsfrak-tionen ein gemeinsamer Gesetzesentwurferarbeitet werden. Beide Volksinitiativenhaben bereits wichtige Punkte im Grund-satz vereinbart. Angestrebt werden ord-nungsrechtliche Mindeststandards für denPestizideinsatz in Schutzgebieten sowie beiGewässerrandstreifen. Die Folgen für Be-troffene sollen ermittelt und per GesetzVorschläge für einen finanziellen Aus-gleich festgelegt werden.Dass hier der sprichwörtliche Teufel im

Detail liegen kann, hat man bereits in Bay-ern erfahren. Es dauerte noch mal ein hal-

Der Erfolg fälltnicht vom Himmel.Volksbegehren belasten die Ressourcen einesUmweltverbandesbis zum Anschlag.

bes Jahr und mehrere Verhandlungsrun-den mit der Staatsregierung, bis das Natur-schutzgesetz endlich geändert wurde.

Die Praxis zählt · Die vom Ministerrat er-gänzend erlassene Biotopverordnung weichtden Naturschutz sogar auf, anstatt ihn zustärken. Die Kriterien wurden so gefasst,dass zum Beispiel fast keine Streuobstwie-sen mehr unter Schutz stehen, weil nurBestände mit einem überwiegenden Kro-nenansatz in mindestens 1,80 Meter Höheerfasst werden. Ein unwichtig wirkendesDetail mit weitreichenden Folgen. Die Initiatoren des Volksbegehrens wer-

den daher die Umsetzung sämtlicher Ver-einbarungen intensiv begleiten. Ein Projektzusammen mit der Hochschule Nürtingenwird den Erfolg regelmäßig messen unddie Ergebnisse veröffentlichen. ◀

Helge May

im Zeichen der Hummel: Natur-schützer*innen sammeln in derPotsdamer innenstadt unter-schriften für die Volksinitiative„Artenvielfalt retten – Zukunftsichern“.

Minimum eine MillionVolksbegehren gibt es auf eu-ebene nicht, lediglich die euro-päische bürgerinitiative (ebi).Anders als die Petitionen beimeuropaparlament und die be-schwerden an den europäischenbürgerbeauftragten wendetsich die 2012 eingeführte ebi andie eu-Kommission, also quasidie Regierung. Diese kanndurch unterstützungsbekun-dungen von mindestens einermillion bürger*innen aus min-destens einem Viertel der mit-gliedstaaten aufgefordert wer-den, einen Rechtsakt zu einemThema vorzuschlagen, zu demes nach Ansicht der initiatoreneiner Regelung bedarf. Die Kom-mission ist aber nicht verpflich-tet, dem zu folgen.

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Info

Frühjahr 2020

Deutscher FöderalismusVolksbegehren sind in allen deutschenbundesländern möglich. Anders sieht es aufnationaler ebene aus, hier ist dieses instru-ment nur für Fragen zur Neugliederung desbundesgebietes vorgesehen, zum beispieldie Zusammenlegung von bundesländern.

Unterschiedlich hohe Hürden · Die regio-nalen bestimmungen sind aber teils sostreng, dass in den meisten bundesländernbis heute noch kein einziges Volksbegehrenstattfand. Schon für den Antrag auf einVolksbegehren – Volksinitiative genannt –werden teils mehrere zehntausend unter-schriften benötigt. Für ein erfolgreichesVolksbegehren müssen wie in Hessen bis zu20 Prozent der wahlberechtigten zustimmen.während in bayern die Stimmen zum Volks-begehren in nur zwei wochen gesammeltwerden müssen, lässt NRw hierfür ein gan-zes Jahr Zeit.

ist ein Volksbegehren erfolgreich, be-fasst sich der landtag damit. lehnt derlandtag das Volksbegehren ab, kommt eszum Volksentscheid. Hier sind die Hürdenwieder unterschiedlich, meist aber höherals in der Stufe zuvor. während in bayernoder Sachsen für einfache Gesetze keinemindestbeteiligung verlangt wird, müssenin den meisten bundesländern nicht nureine mehrheit der Teilnehmer*innen, son-dern auch mindestens 25 Prozent der wahl-berechtigten mit „ja“ stimmen. Für verfas-sungsändernde Gesetze liegen die Quotenmeist bei 50 Prozent plus einer Zustimmungvon zwei Dritteln der Teilnehmer*innen.

Abstimmen auch im Bund? · initiativenwie „mehr Demokratie“ schlagen eine drei-stufige „Volksgesetzgebung“ auch für diebundesebene vor. Grund- und minderheiten-rechte sollen nicht zur Abstimmung stehen.um eine gute Verknüpfung zwischen Volks-initiative und Parlament zu gewährleisten,könnte der bundestag auch einen eigenenVorschlag mit zur Abstimmung stellen.

Ganz anders sieht es auf kommunalerebene aus. möglichkeiten für bürger*innen-begehren in Kreisen, Städten und Dörferngibt es nämlich in allen bundesländern.mehrere tausend mal wurde schon abge-stimmt, ob es nun um den Fahrradverkehroder um das Hallenbad ging. Am häufigstenfinden bürger*innenbegehren in bayernstatt. ◀

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Seit 30 Jahren setzt sich der NAbu bereits für denwolfsschutz in Deutschland ein. Die erste euphorieüber die Rückkehr des ausgerotteten Tieres riefaber vermehrt auch die wolfsgegner auf den Plan.Der NAbu muss nun noch stärker zwischen menschund Tier vermitteln.

„es geht immerum die menschen“

Seitdem hat der NABU viel geschafft,zum Beispiel wurde ein Netzwerk von etwa200 ehrenamtlichen NABU-Wolfsbotschaf-ter*innen aufgebaut, die überall im Landbei Veranstaltungen über drängende Fragenzu Wölfen informieren. Fachreferent*innenhaben an Wolfsmanagementplänen einzel-ner Bundesländer mitgearbeitet.

Fake News nehmen zu · Im Mittelpunktstehen immer praktische Lösungen für dasMiteinander von Weidetieren und Wölfen:Einige NABU-Landesverbände erarbeitengemeinsam mit Tierhalter*innen praktika-ble Ansätze, um ihre Herden in verschie-denen Landschaftstypen zu schützen. Undda Wölfe immer öfter auf politischen Agen-den stehen, engagiert der NABU sich mitpolitischen Kampagnen und Lobbyarbeitdafür, dass Wölfe streng geschützt bleiben.Wissenschaftsbasierte Informationen

bilden die Grundlage, mit denen der NABUfür Akzeptanz wirbt und den Ängsten undSorgen der Menschen begegnet. Doch inletzter Zeit kommt es immer wieder zurVerbreitung von Fehlinformationen. Wurdedas oftmals negative Bild der Wölfe überJahrtausende mittels Fabeln und Märchenin das kollektive Gedächtnis der Europäereingebrannt, so setzen heute moderneMärchenerzähler*innen das Werk von Aesopoder den Gebrüdern Grimm mit sogenann-ten Fake News fort. Ihr Ziel: Erwartungs-ängste und Vorbehalte gegenüber demWolf zu schüren.

W enige Tage vor Weihnach-ten mussten die Abgeord-neten des Bundestags nocheinmal ran. Das Zweite Ge-

setz zur Änderung des Bundesnaturschutz-gesetzes, die „Lex Wolf“, stand auf der Ta-gesordnung. Erfreulicherweise wurde derursprüngliche Entwurf – nicht zuletztdank der fast 50.000 Mails durch dieNABU-Protestaktion „Hände weg vomWolf“ – vor der Abstimmung noch einmaldeutlich überarbeitet und Herdenschutz inseiner Bedeutung betont. Der Abschuss nach Nutztierrissen wird

jeweils nur im Ausnahme- und Einzelfallgestattet – und zwar, wenn ein Wolf beimverursachten Schaden an Nutztieren nach-weislich zumutbare Herdenschutzmaßnah-men überwunden hat. Kritikpunkt bleibtjedoch, dass nun „bis zum Ausbleiben vonSchäden“ Wolf für Wolf eines Rudels ge-schossen werden darf, auch wenn unklarist, welches Individuum für die Risse ver-antwortlich ist.

105 Wolfsfamilien in Deutschland · DieseGesetzesänderung stellt einen vorläufigenHöhepunkt in der politisch-gesellschaftli-chen Auseinandersetzung dar, seitdemWölfe in den 1990er-Jahren wieder ver-stärkt in den Osten Deutschlands zurück-kehrten. Nach und nach wuchs die Popula-tion. Heute sind 105 Wolfsfamilien, 25Paare und 13 Einzeltiere bestätigt (Stand2018/19) – für den Artenschutz in Deutsch-land ein echter Erfolg.Bereits 1993 erkannte der Münchner

Wildbiologe Wolfgang Schröder nach ver-mehrten Sichtungen von Wölfen in Bran-denburg: „Der wichtigste Schritt zumSchutz der Wölfe passiert im Kopf der Men-schen“. Diesem Grundsatz folgend begannder NABU in den 90er-Jahren, sich für dieTiere starkzumachen, und startete schließ-lich 2005 das Projekt „Willkommen Wolf!“.

Kofferraum-Wölfe und Hybriden · Nichtselten dient das Tier dabei als Projektions-fläche für allgemeine Gesellschaftskritikoder ungelöste Stadt-Land-Konflikte. Sokursiert zum Beispiel in allen europäischenLändern, in denen sich in den letzten Jah-ren Wölfe aus eigener Kraft wieder nieder-gelassen haben, hartnäckig die Geschichteder heimlich von Naturschutzorganisatio-nen freigelassenen, besonders gefährlichenWolf-Hund-Hybriden. In Deutschland er-zählte unter anderem das Magazin „Jäger“in seiner Ausgabe vom Februar 2014, Wölfeund Luchse seien im Laderaum eines polni-schen Kleintransporters zu uns gekommen.Die Mechanik, mit der Wolfsgegner*innen

ihre Falschnachrichten streuen, funktioniertsubtil und unterschwellig. Wölfe werdenals „grausame Bestien“ dargestellt, diemittlerweile in „beunruhigenden Zahlen“auftreten, weil sie sich in „atemberauben-der Geschwindigkeit“ vermehren und„massiv“ Risse an Schafen und Ziegen ver-ursachen, sodass die „wehrlosen Weide -tiere“ „qualvoll verenden“ müssen. Daslautstarke Bangemachen wirkt, und amEnde sind es Menschen wie die Politikre-dakteurin der Welt, Claudia Ehrenstein,oder deren Herausgeber Stefan Aust, dieihren Leser*innen erklären, dass der Wolf„nicht zu Deutschland“ gehöre.

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Menschen statt Wölfe managen · Der NABUwird durch diese von Gerüchten und Halb-wahrheiten geprägte öffentliche Diskussionvor ganz neue Herausforderungen gestelltund versucht, mit den Falschnachrichtenaufzuräumen und ihnen Fakten entgegen-zusetzen. Gleichzeitig muss verhindertwerden, dass Falschmeldungen im politi-schen Betrieb Regelungen wie die Auswei-sung wolfsfreier Zonen oder die Wiederein-führung der Wolfsjagd hervorbringen, dieden Schutz der Wildtiere verwässern. Der NABU wird auch 2020 weiter für die

Akzeptanz des Wolfes werben, denn er istdavon überzeugt, dass das Miteinander vonMenschen, Weidetieren und Wölfen mög-lich ist. Ganz oben steht dabei der sachlicheDialog mit Weidetierhalter*innen, Veteri-när*innen, der Wissenschaft und der Politik.Professor Alistair J. Bath von der UniversitätNeufundland berät seit vielen Jahren welt-weit Projektgruppen, die sich mit großenBeutegreifern beschäftigen. Sein Credo:„Ganz ehrlich, wir können Wölfe nichtmanagen. Wölfe tun, was Wölfe tun. Wirmanagen die Menschen. Es geht immer umdie Menschen“. ◀

Ralf Schulte

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„Ganz ehrlich, wir können Wölfe nicht managen. Wölfe tun, was Wölfe tun. Wir managen die Menschen. Es geht immer um die Menschen“

in 30 Jahren wolfsschutz hat sich der NAbumit vielen menschen für den wolf eingesetzt:mit Pat*innen, wolfsbotschafter*innen wie Andreas Hoppe, und weidetierhalter*innen.

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M it dem Storch entschied sichder NABU vor einem halbenJahrhundert für eine Art alsWappenvogel, die wie kaum

eine andere Unausgesprochenes, „tiefer Ge-hendes“ verkörpert. „Tiefe“ meint hierzeitlich-geschichtliche, aber auch unbe-wusste Tiefe, also das, was uns eben be-rührt, wir aber kaum oder noch nicht be-nennen können. Doch wofür stand er undwas wurde im Laufe der Zeiten daraus?Eine Analyse zeigt: Nahezu „immer

schon“ wurde der Weißstorch für mensch-liche Projektionen genutzt, kaum jemalsmit negativem Beigeschmack. Das „Lexikonder berühmten Tiere“ sagt hierzu sehr ein-gängig: „Jeder findet in seinem Lieblings-tier, was er sucht und jeder sucht bloß sichselbst. Ähnlich soll es uns sein. Sein Lebengleicht bis ins Detail dem in der Menschen-welt.“

Dankbare Jungstörche? · Vordergründigwird beim Storch an den Frühlingsboten,Glücks- und Kinderbringer gedacht. Dochreicht seine Geschichte in der Kultur sehrviel weiter zurück. Schon im altägypti-schen Pharaonenreich meinte man er-kannt zu haben, dass die jungen Störcheihre Eltern versorgten, wenn deren Kräfteim Alter nachließen. Die Griech*innen derAntike übernahmen diesen attraktiven Irr-tum und formten den Mythos weiter aus.Sie schufen den Begriff der Antipelargesis,eine Art Rückgabepflicht oder „Storchen-dank“. Sie gingen soweit, diese Haltung inein „Storchengesetz“ zu gießen, das diejungen Athener*innen zu Pflichterfüllungihren Altvorderen gegenüber anhielt, mo-dern gesprochen eine Art Rentenversiche-rung.Die Römer*innen erweiterten das Stor-

chengesetz. Sie stellten den Weißstorch alsSymbol an die Seite der Pietas, der tragen-den Staatstugend der frommen Ehrerbie-tung und Pflichterfüllung den Eltern, denGöttern, dem Staat und sogar den militäri-schen Befehlshabern gegenüber. So trugdie große Legion III Italica in Raetien, demheutigen Österreich und Ungarn, denStorch in ihrem Emblem. „Storchendank“bis in den Tod?

Gegenspieler des Teufels · Auch in diechristliche Kirche hinein wirkte der Mythosvom Storch. Die frühen Kirchenväter sahenin ihm das vierte Gebot verwirklicht, denn

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wenn die Störche im Frühjahr zurückkehren, freuenwir uns nicht einfach über eine x-beliebige Vogelart.Der weißstorch wird besonders verehrt, das fingschon im alten Ägypten an.

warten auf den Kinderbringer

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sie werden nicht mehr einer Prüfung un-terzogen und gegebenenfalls verworfen.Mythen ranken sich um viele andere

Vogelarten, doch welche wollte mit demStorch konkurrieren? Der NABU ist zu Rechtstolz auf seinen Wappenvogel. Auch wennsämtliche anderen Vogelarten ebenfalls„besonders“ sind und keiner die Würde ab-gesprochen werden sollte: eine gute Wahlund Glückwunsch an den NABU! ◀

Alfons Rolf Bense

Buchtipp: „ Der Weißstorch – Vom Vogelzum Kult“, von Alfons Rolf Bense. West-

arp Wissenschaften 2017. 122 Seiten. 19,95Euro. ISBN 978-3-86617-139-8.

Tipp

der Storch schien Vater und Mutter zuehren. Und eine weitere „Tugend“ desStorches ließ sich in christlichem Kontextnutzen. Der Storch frisst „niederes“ Getier,insbesondere Schlangen, die als gefährlichgalten und nach dem Fehlverhalten vonAdam und Eva mit dem Teufel im Bundegesehen wurden. Der Storch wurde zumGegenspieler der Schlange, des Teufels, bisdahin, dass er als Sinnbild für und in derZuspitzung sogar als Christus selbst wahr-genommen wurde. Eine Bronzeplastik um 1900, präsentiert

im Westfälischen Storchenmuseum, ver-deutlicht dies. Der Storch ringt mit einersich bedrohlich um seinen Hals windendenSchlange. Sie wird jedoch unterliegen. DerStorch steht auf einem Eichenbaum, langesbeziehungsweise ewiges Leben symbolisie-rend. Der Baum wird getragen von dreiGeburtshelferkröten, dem Sinnbild neuenentstehenden Lebens, auch Symbol derHebammen.

Kinder „vom Himmel hoch“ · Das über-aus positive, im Kern „heilige“ Image desStorchs nutzten pietistische Strebungen,die sich nach der Reformation etablierten.Sie taten sich in der Folge des ApostelsPaulus schwer mit allem „Fleischlichen“,insbesondere der Sexualität. Sie fand nichtstatt, allenfalls verblümt. Mit dem Storchgelang das hervorragend: Er brachte derFrau das Kind „vom Himmel hoch“, ase-xuell, rein, ein-geboren. Wird heute ein Holzstorch auf das

Haus eines jung vermählten Paares gestellt,so kommt dieser eigentlich neun Monatezu früh. Er zeigt vielmehr an, dass ab die-sem Zeitpunkt Sexualität legal praktiziertwerden darf. Dabei ist es zu kurz gegriffen,wenn wir „aufgeklärt“ das Kinderbringer-tum des Storchs als bloßen Kitsch abtun.Es ist eingebunden in die lange, ganz über-wiegend positiv getönte Kulturgeschichtedes Storchs, die vor mindestens 5 000 Jahrenbegann.

Langlebige Mythen · Man kann sich imÜbrigen erst aufgeklärt von etwas distan-zieren, wenn wir es verstanden haben.Wenn nicht, geben wir es unbemerkt undunkontrolliert weiter, indem wir denWeißstorch bloß als „besonderen“ Vogelsehen oder seinen Gang als „Stolzieren“erkennen möchten. Mythen wirken unbe-wusst vermutlich viel nachhaltiger, denn

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Mehr über StörcheVertiefte einblicke in die weltdes weißstorchs bieten unteranderem das westfälischeStorchenmuseum Petershagen(www.stoerche-minden-lueb-becke.de), das in bergenhusenbeheimatete michael-Otto- Zentrum im NAbu (bergenhusen.NAbu.de), die NAbu-Storchen-schmiede linum im Havelland(www.storchenschmiede.de),das Storchendorf Rühstädt ander elbe (www.besucherzentrum-ruehstaedt.de) und das NAbu-weißstorchzentrum Vetschauim Spreewald (www.storchen-nest.de).

Götterbote SchwarzstorchDer Schwarzstorch, ebenfallsein Kleinod des Naturschutzes,findet ungleich weniger öffentli-che Zuwendung. Aufgrund seinereher heimlichen lebensweise,vielleicht aber allein schonwegen seiner düsteren Farbe,blieb er ein „schwarzer Geselle“.im nahezu flächendeckend be-waldeten Germanien und inSkandinavien – Habitate, dieder weißstorch aufgrund seinerlebensweise nicht besiedelnkonnte – war der Schwarzstorchdagegen als bote des höchstenGottes Odins angesehen. imAuftrag der Holda holte er dieSeelen aus einem Vor-Reich, diesich im Augenblick des erstenSchreis unter der Geburt mitdem Körper zum ganzen menschen vereinte.

„ Jeder findet in seinem Lieblingstier, was er sucht und jeder sucht bloß sich selbst.Ähnlich soll es uns sein. Sein Leben gleicht bis ins Detail dem in der Menschenwelt.“

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Haupt-Wandermonat sein, in höherenLagen bis deutlich in den April hinein.Sobald die Nachttemperaturen bei plus

fünf Grad Celsius und mehr liegen, kom-men Frösche, Kröten und Molche in Hoch-zeitsstimmung. Wenn sie auf dem Weg zuden Laichgewässern Straßen überquerenmüssen, können ganze Populationen denVerkehrstod erleiden.

Schnellkurs in Krötenrettung · Obwohlmehr und mehr Straßen feste Amphibien-tunnel erhalten, gibt es bundesweit immernoch tausende Stellen, an denen Natur-schützer*innen Leitzäune aufstellen. Zu-sätzliche helfende Hände sind immer will-kommen. Vorkenntnisse werden nicht be-nötigt, eine gewisse Sympathie für Krötenund Co. kann aber nicht schaden.Zunächst müssen Zäune aufgestellt wer-

den – teils übernimmt das die Kommune

W ildtiere zu stören oder gareinzufangen, ist eigentlichverboten. Beim Amphibien-schutz im Frühjahr ist das

aber unvermeidlich und geschieht natürlichnur zum Besten der Kröten, Frösche undMolche. Wer den Tieren über die Straßehilft, kommt ihnen hautnah.

Und da hüpfen sie wieder · Hinter unsliegt ein Winter, der den Namen kaum ver-diente. Kein Wunder, dass sich schon EndeJanuar die ersten Amphibien nach draußentrauten. Die Wanderlust der meisten Artenist aber nicht nur vom Wetter abhängig,sondern ebenso von der Tageslänge undder hormonellen Entwicklung. Auch indiesem Jahr wird daher erst der März

oder die Straßenbauverwaltung. Stehen dieZäune, müssen diese jeden Tag kontrolliertwerden, am besten am frühen Abend undam frühen Morgen. In regelmäßigen Ab-ständen sind Eimer in der Erde verbuddelt,in denen die Tiere dann unwiederbringlichlanden. Von dort werden sie in Transportei-mer umgefüllt und über die Straße getragen.In der Regel notieren die Helfer*innen dabeiauch Anzahl, Arten und Geschlechter. Wiedie Hilfe funktioniert, wie man die Tiererichtig anfasst, wie man Grasfrösche vonSpringfröschen oder Bergmolche von Teich-molchen unterscheidet, ist schnell gelernt.

Zurück zum Ursprung · In Deutschlandleben 21 Amphibienarten. Die Mehrheitvon ihnen begibt sich auf Wanderschaft,mal kurz und mal länger. Molche wandernnur wenige Meter, Erdkröten legen dagegenoft mehrere Kilometer zurück. Die Tierekehren jedes Frühjahr zurück zu ihrem Ge-burtsgewässer, um sich zu paaren und Eierabzulegen. Dahin führt sie ein inneres Na-vigationssystem. Nur wenn es das Gewässernicht mehr gibt, müssen sie sich ein neuessuchen.Wer helfen möchte und weiß, dass im

Heimatort oder in der Nachbarschaft Kröten-zäune betreut werden, kann sich einfachan die jeweilige Naturschutzgruppe wenden.Ist dies nicht bekannt, lohnt es sich, aufden lokalen NABU-Websites nachzuschauen.Fast tausend Schutzzäune samt Kontakt-adressen sind zudem in der Datenbank desNABU-Bundesfachausschusses Feldherpe-tologie versammelt. ◀

Nicole Flöper

Weitere Infos und Kontaktdressen unterwww.NABU.de/Kroetenwanderung.

Natur zum Anfassen

„Naturschutz heute“ ist das mitgliedermagazin desNAbu (Naturschutzbund Deutschland) e.V. und erscheintvierteljährlich. Für mitglieder ist der bezug im Jahres-beitrag enthalten.

Herausgeber: NAbu, 10108 berlin, Tel. 030-284984-0,Fax 030-284984-2000, [email protected], www.NAbu.de,

www.facebook.com/Naturschutzbund,www.twitter.com/NAbu_de, www.instagram.com/NAbuwww.pinterest.de/NAbude.

Verlag: Naturschutz heute, 10108 berlin, Tel. 030-284984-1958, Fax 030-284984-3958, [email protected]. Hausanschrift: Charitéstraße 3, 10117 berlin.

Chefredaktion: Helge may (elg), stellv. Chefredaktion:Nicole Flöper (nic)

Weitere Autor*innen und Mitarbeiter*innen dieserAusgabe: Dr. Alfons Rolf bense, manuela Heberer,Julja Koch, Jörg-Andreas Krüger, meike lechler, Ann-Kathrin marr, Hartmut Netz, marco Philippi,Christine Schmäl (lektorat) und Ralf Schulte.

Anzeigen: Anne Schönhofen, NAbu-media-Agentur und Service-GmbH, wolfstraße 25, 53111 bonn,[email protected], Tel. 0228 -7667211, Fax 0228 -7668280. Seit 1. Januar 2020 gilt Anzeigenpreisliste Nr. 32.

Titelmotiv: Rehkitz, fotografiert von willi Rolfes.

Art-Direktion: mario Durst, Köln.

Druck und Versand: Dierichs Druck + media GmbH,Kassel.

Ausgabe Frühjahr 2020 vom 6. märz. Teilauflagen enthalten beilagen und beihefter der NAbu-landes-verbände und der NAJu, des NAbu-Shops, des wasch-bär-Versands und von Comfort-Schuh. Gedruckt auf Recyclingpapier.

iSSN 0934-8883Online-Ausgabe: www.naturschutz-heute.deApp: www.NAbu.de/NH-App

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