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296 Bericht: Spezielle analytische Methoden. Fruehtsirupe~ Marmeladen und Fruchtpr/iparate. In einer 1/~ngeren Arbeit haben J. Tillmans, P. Hirsch und R. Vaubel 1) eine genaue Vorschrift zur Herstellung des Vitamins C aus Hagebutten gegeben. Wegen der Herstellungsweise und Reinigung des Produktes kann hier nur auf die Originalarbeit verwiesen werden. Die Verfasser sind der An- sieht, dab das yon ihnen erhaltene Produkt identisch ist mit der yon A. Szent-GySrgyi 2) aus 1Nebennierenrinden, Orangen und Kohl her- gestellten Ascorbinsi~ure. AuBer der Herstellungsweise werden Tierversuche beschrieben, nach denen 0,5 mg des yon den Ver£assern hergestellten krystallisierten StoffeS je Tag genfigen, um ein Meerschweinchen vor Skorbut zu schfitzen. Zur Bestimmung der Ameisens/~ure in Fruchts~iten hat C1. Zii ch 3) ein Verfahren ausgearbeitet, welches au~ den Erfahrungen und Versuchen yon It. Finekea), Fr. WohackS), F. Auerbaeh und H. Zeglin 6) und A. Hanak und K. Ktirschner 7) beruht. Das yon den letztgenannten Autoren ausgearbeitete Permanganatverfahren ergibt zu hohe Werte, da dabei offenbar doch gewisse Stoffe ins Destillat fiber- gehen, die auf das Permanganat einwirken, wie die Versuche mit ameisen- si~urefreien Fruchtsi~ften besti~tigten. Dagegen wurde die daffir ausge- arbeitete Destillationsmethode beibehMten. Z/~ c h f/illt die Ameisens/iure mit Sublimat und hat dazu eine besondere Zusammensetzung des Reagenses ausgearbeitet, welches er noch vor dem Filtrieren I Stunde auf dem Wasserbad erhitzt, um damit den yon Wilhelm Mfiller s) vorgeschriebenen Blindversuch zu vermeiden. Er gibt ifir das l~eagens nachfolgende Vorsehri~t: t0 g Sublimat, 4 g Koch- sa]z und l0 g krystMlisiertes l~atriumacetat werden in Wasser zu 100 ccm gel6st. Die LSsung wird I Stunde auf dem Wasserbad erhitzt und dann filtriert. Zur Ausfiihrung der Analyse destilliert man in einem 200 ccm-l~und- kolben l0 ccm Fruchtsaft 9) (yon Fruchtsirupen w~gt man l0 g ab, ver- dfinnt mit Wasser auf 20 ccm, setzt Weins~ure zu und verf~hrt weiter wie bei Frufts/~ften) unter Zusatz yon 0,2 g Weins~ure mit Wasserdampf, wobei man das Volumen auf etwa 20 ccm konstant erh/ilt, indem man den Kolben auf eine etwa 4½ cm im Durchmesser betragende (~ffnung einer Asbestplatte stellt und mit kleiner Flamme auf dem Drahtnetz erhitzt. Man destilliert in etwa l Stunde 300 ccm fiber, gibt zum Destil]at i Tropfen i~oiger Phenolphthaleinl6sung zu (diese gibt mit Sublimat nur eine 1) Ztschrft. f. Unbers. d. Lebensm. 65, 145 (t933). -- 2) Nature S. 690 (~1932). -- 3) Mitt. Lebensmittelunters. u. I-Iyg. 24, 35 (1933). -- ~) Ztschrft. f. Unters. d. l~Tahrungs- u. GenuBm. 21, I (191~[); vergl, diese Ztsehrft. 60, 458 (t921); 84, 387 (1931). -- 5) Ztsehrft. f. Unters. d. Nahrungs u. Genul]m. 42, 294 (~92t). -- 6) Ztschrft. f. physik. Chem. 103, 161 (t922). Arb. Reichsgesundh.-Amt 53, 633 (1923). -- ~) Zbsehrft. f. Unters. d. Lebensm. 60, 278 (~1930); vergl, diese Ztschrft. 84, 387 (1931). -- 3) Mitt. Lebens- mittelunters, u. Hyg. 13, 320 (1922). -- 9) Dieses Verf~hren ist mit dem Fehler behaftet, d~l~ sieh bei der Einwirkung der S~ure auf Zueker Ameisen- s~ure bitdet. W. Fresenius und L. Griinhut, diese Ztschrft. 60, 457 (1921). Die Sehriftleitung.

Fruchtsirupe, Marmeladen und Fruchtpräparate

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296 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

Fruehtsirupe~ Marmeladen und Fruchtpr/iparate. In einer 1/~ngeren Arbeit haben J . T i l l m a n s , P. H i r s c h und R. V a u b e l 1) eine g e n a u e Vorschrift zur H e r s t e l l u n g des V i t a m i n s C aus Hagebut ten gegeben. Wegen der Herstellungsweise und Reinigung des Produktes kann hier nur auf die Originalarbeit verwiesen werden. Die Verfasser sind der An- sieht, dab das yon ihnen erhaltene P roduk t identisch i s t mit der yon A. S z e n t - G y S r g y i 2) aus 1Nebennierenrinden, Orangen und Kohl her- gestellten Ascorbinsi~ure.

AuBer der Herstellungsweise werden Tierversuche beschrieben, nach denen 0,5 m g des yon den Ver£assern hergestellten krystallisierten StoffeS je Tag genfigen, um ein Meerschweinchen vor Skorbut zu schfitzen.

Z u r B e s t i m m u n g d e r A m e i s e n s / ~ u r e in F r u c h t s ~ i t e n ha t C1. Zii ch 3) ein Verfahren ausgearbeitet, welches au~ den Erfahrungen und Versuchen yon I t . F i n e k e a ) , F r . W o h a c k S ) , F. A u e r b a e h und H. Z e g l i n 6) und A. H a n a k und K. K t i r s c h n e r 7) beruht. Das yon den le tz tgenannten Autoren ausgearbeitete Permangana tver fahren ergibt zu hohe Werte, da dabei offenbar doch gewisse Stoffe ins Destillat fiber- gehen, die auf das Pe rmangana t einwirken, wie die Versuche mit ameisen- si~urefreien Fruchtsi~ften besti~tigten. Dagegen wurde die daffir ausge- arbeitete Desti l lat ionsmethode beibehMten.

Z/~ c h f/illt die Ameisens/iure mit Sublimat und ha t dazu eine besondere Zusammensetzung des Reagenses ausgearbeitet, welches er noch vor dem Filtrieren I Stunde auf dem Wasserbad erhitzt, um damit den yon W i l h e l m Mf i l l e r s) vorgeschriebenen Blindversuch zu vermeiden. Er gibt ifir das l~eagens nachfolgende Vorsehri~t: t0 g Sublimat, 4 g Koch- sa]z und l0 g krystMlisiertes l~atr iumacetat werden in Wasser zu 100 c c m

gel6st. Die LSsung wird I Stunde auf dem Wasserbad erhitzt und dann filtriert.

Zur Ausfiihrung der Analyse destilliert man in einem 200 c c m - l ~ u n d -

kolben l0 c c m Fruchtsa f t 9) (yon Fruchts i rupen w~gt man l0 g ab, ver- dfinnt mi t Wasser auf 20 c c m , setzt Weins~ure zu und verf~hrt weiter wie bei Frufts/~ften) unter Zusatz yon 0,2 g Weins~ure mit Wasserdampf, wobei man das Volumen auf e twa 20 c c m kons tan t erh/ilt, indem man den Kolben auf eine etwa 4 ½ c m im Durchmesser betragende (~ffnung einer Asbestplat te stellt und mit kleiner F lamme auf dem Drahtne tz erhitzt. Man destilliert in etwa l Stunde 300 c c m fiber, gibt zum Destil]at i Tropfen i~oiger Phenolphthaleinl6sung zu (diese gibt mit Subl imat nur eine

1) Ztschrft. f. Unbers. d. Lebensm. 65, 145 (t933). - - 2) Nature S. 690 (~1932). - - 3) Mitt. Lebensmittelunters. u. I-Iyg. 24, 35 (1933). - - ~) Ztschrft. f. Unters. d. l~Tahrungs- u. GenuBm. 21, I (191~[); vergl, diese Ztsehrft. 60, 458 (t921); 84, 387 (1931). - - 5) Ztsehrft. f. Unters. d. Nahrungs u. Genul]m. 42, 294 (~92t). - - 6) Ztschrft. f. physik. Chem. 103, 161 (t922). Arb. Reichsgesundh.-Amt 53, 633 (1923). - - ~) Zbsehrft. f. Unters. d. Lebensm. 60, 278 (~1930); vergl, diese Ztschrft. 84, 387 (1931). - - 3) Mitt. Lebens- mittelunters, u. Hyg. 13, 320 (1922). - - 9) Dieses Verf~hren ist mit dem Fehler behaftet, d~l~ sieh bei der Einwirkung der S~ure auf Zueker Ameisen- s~ure bitdet. W. F r e s e n i u s und L. G r i i n h u t , diese Ztschrft. 60, 457 (1921). Die Sehriftleitung.

1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliehe. 297

minimale Ausscheidung), neutralisiert mit n-Natronlauge und gibt noch 0,5 c c m mehr zu, dann dampft man in einer Porzellanschale auf freier Flamme auf etwa 20 c c m ein, spfilt alles mit etwa i0 c c m Wasser in einen E r l e n m e y e r k o l b e n , kiihlt ab und gibt eben so viel n-Salzs~ure, als der zugesetzten Lauge entsprieht, sowie 0,2 c c m mehr zu und ffltriert, wenn die L6sung deutlich getrfibt erseheint. Dann setzt man i0 c c m

t~eagens zu und erhitzt i Stunde lang in einem lebhaft siedenden Wasser- bad. Naeh dem Erkalten filtriert man durch einen Glasfiltertiegel ~0 G 4, w~seht mit Alkohol, trocknet ~ Stunde bei 105 ° und w~gt.

Ein Teil Kalomel ~ 0,0975 Teilen Ameisens~ure. Da man in i0 c c m Fruchtsa f t mit ~0--20 m g Ameisensaure reehnen

kann, so genfigen l0 c c m des Reagenses; betragt die gewogene Kalomel- menge 0,5 g, so ist der Versueh mit der doppelten Reagensmenge zu wiederholen. Etwa vorhandene sehweflige Saute mu~ vorher entfernt werden. Dagegen st5ren Benzoesaure und Sglieylsaure nieht.

Z u r B e s t i m m u n g y o n m i n e r a l i s e h e n V e r u n r e i n i g u n g e n in T o m a t e n k o n s e r v e n sehlemmen F. E m a n u e l e und M. G u a s t a l l a 1) die 15sliehen und organisehen Bestandteile in besonderen Apparaten (s. Original) ab und wagen den zurfiekbleibenden Sand. Konserven I. Qualitat sollen nicht mehr als 0,1 g, solehe I I . Qualitat nieht fiber 0,5g Sand im Kilogramm enthalten, sonst ist die Ware zu beanstanden.

E i n V e r f a h r e n z u r B e s t i m m u n g d e r 1 - J ~ p f e l s a u r e i n F r f i c h t e n u n d F r u e h t p r o d u k t e n haben B. G. H a r t m a n n und F. H i l l i g ~) ausgearbeitet, sie entfernen dazu das Pektin dutch AI- kohol, fallen die Zueker in alkoholischer LSsung mit Bleiaeetat, entfernen die Weinsaure als Weinstein, reinigen die ~pfelsaure fiber basischem Bleiaeetat und bestimmen sie sehlie~lieh dutch Polarisation der Uranylverbindung. In der Arbeit wird der Gehalt der ver- schiedenen Fruehterzeugnisse an J~pfelsaure in Tabellen angegeben.

Z u r o p t i s c h e n U n t e r s u e h u n g y o n M a r m e l a d e n u n d K o n - s e r v e n liegen mehrere Arbeiten vor. So hat K. T a x n e r 3) sieh mit bestem Erfolg des Tomaten-Refraktometers yon Ze i s s zur Bestimmung der Troekensubstanz im Tomatenmark bedient. Die yon ibm erhaltenen Werte weiehen yon den dureh Trocknung erhaltenen um 0,1--0,4% und nur in seltenen Fallen um i % ab.

Zur Best immung gibt man i - - 2 L~ffel der Substanz auf ein Tueh, prel~t leieht aus und gibt 1 , 2 Tropfen des ausgepre~ten Saftes auf die horizontal gestellte Flaehe des geSffneten Apparates, schlie~t dann den Deekel und halt den Appara t gegen das Licht. Bei riehtigem Halten er- seheint eine scharfe Trennungslinie der hellen und dunklen Zone. Auf der Skala kann der Gehalt an Trockensubstanz abgelesen werden. Ein etwaiger Fehler l as t sich durch 3- bis 4malige Wiederholung des Ver- suches leieht ausgleichen.

1) Ind. ital. Conserve aliment. 8, i l4 (1933); durch Chem. Zentrbl. 104, II , 151 (1933). - - ~) Journ. Ass. Off. Agr. Chem. 15, 645 (~932); durch Chem. Zentrbl. 104, I, 525 (1933). __ 3) Ztschrft. f. Unters. d. Lebensm. 65, 220 (1933).

298 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden.

Zur Bestimmung des Wassergehalts in Marmeladen, Konfitfiren und Obstgelee empfiehlt F. L6wel) , das Butterrefraktometer vor~ Zeiss zu verwenden. Der Messbereich des l~efraktometers reicht ffir diese Be- stimmung v611ig aus, da ffir Obstgelee, Obstkraut, Koniitiiren und Marmeladen 35%, ffir Obstgelee und Obstkraut mit St~rkesirup 42~o und fiir Pflaumenmus 47% als Grenzwerte vorgesehen sind. Allerdings

• l a r ~ erh/~lt man nur einen ,,schemb en Wassergehalt, der fiber die in der Probe befindlichen festen Teile, wie Fruchtmark, Schalen usw. nichts aussagt, dessen Ubereinstimmung mit dem wahren Wassergehalt aber nur durch einen merklichen Gehalt der Probe an Dextrin gest6rt wird. Zur Berechnung hat L 6 w e die nachfolgenden Tabellen zusammen- gestellt, von denen die Tabelle I zu jedem ganzen Prozent Wasser den zugeh6rigen Skalenteil des Butterrefraktometers ffir 20 o angibt; Tab. I I enth/ilt ffir die Grenzwerte 47%, 42% und 35%, je 4- i% und yon 0,2 zu

0,2% abgestuft. T a b e l l e I.

Wasser Wasser Sk. T. Sk. T. % %

--5,3 +0,2

2,7 5,3 7,9

10,6 13,4 16,4 19,4 22,5 25,6

50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40

W ~ s s e r Sk. T. %

25,6 40 28,7 39 32,9 38 35fl 37 38,3 36 41,5 35 44,8 34 48,2 33 5!,7 32 55,2 31 58,7 30

T abe l l e II.

58,7 62,3 66,1 70,f 74,2 78,4 82,7 87,2 91,8 96,4

I[01,1

30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20

Wasser Wasser Wasser Sk. T. Sk. T. Sk. T. % % %

2,7 3,3 3,8 4,4 4,9 5,3 5,8 6,4 6,9 7,4 7,9

48 47,8 47,6 47,4 47,2 47,0 46,8 46,6 46,4 46,2 46,0

t6,4 17,0 t7,6 18,2 18,8 19,4 20,0 20,6 21,2 21,8 22,5

43 42,8 42,6 42,4 42,2 42,0 41,8 41,6 41,4 41,2 4t,0

38,3 38,9 39,6 40,2 40,9 41,5 42,2 42,8 43,5 44,2 44,8

36,0 35,8 35,6 35,4 35,2 35,0 34,8 34,6 34,4 34,2 34,0

1) Ztschrft. f. Unters. d. Lebensm. 65, 583 (1933); vergl, hierzu aueh diese Ztschrft. 99, 396 (1934).

1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliche. 299

Sollte die Grenzlinie nieht scharf zu sehen sein, so empfiehlt L 6 w e ein Zueker- oder A bbe-l%efraktometer zu benutzen oder auf das auf- geldappte Prisma ein feinmasehiges Drahtnetz zu legen, darauf mit einem Glasspatel I Tropfen Mus aufzustreiehen und naeh Entfernung des Netzes das Prisma zuzuklappen. In den meisten F/~llen ist dann die Durchl~ssigkeit des Lichtes geniigend, um eine seharfe Grenzlinie zu erhalten.

Zu einer B e s t i m m u n g des W a s s e r - , bezw. Z u e k e r - ( E x t r a k t - G e h a ] t e s in Marmeladen, Malzextrakten, Honig usw. benutzt D. S e h e n k 1) sowohl das Zucker- als aueh das Butterrefraktometer. Da fiber diesem Gegenstand nach einer analogen VerSffentlichung aus anderer Quelle bereits berichtet ist~), sei hier nur auf diese Arbeit verwiesen.

Zu r B e s t i m m u n g y o n P e k t i n in t r o e k e n e n A p f e l t r e s t e r n hat D. W. S t e u a r ~ s) eine Extraktionsmethode ausgearbeitet. Man kocht 5 g der Trester 30 Minuten lang mit 74 c c m Wasser und t c c m n-Salz- sgure unter Konstanthalten der Fliissigkeitsmenge und w~scht sie auf einem kleinen Bi ichner t r i eh te r yon 9 c m Durchmesser mit siedendem Wasser aus, wobei man die Trester mit einem Glasstab ausdriiekt. Das Filtrat fiillt man auf 700 c c m auf. Dann gibt man die Trester wieder ins Beeherglas zuriiek und kocht sie nochma]s 20 Minuten mit 74 c c m Wasser und 5 c c m n-Salzs~ure unter Ersatz des verdunstenden Wassers. Man verf~hrt welter wie das erstemal und kocht sie zum drittenmal 10 Minuten mit 50 c c m Wasser und 25 c c m n-Salzs~ure, filtriert wieder, wobei man stets dasselbe Filter brauchen kann, und fiillt aueh dies dritte Filtrat nach dem Auswaschen auf 700 c c m auf. Dann mischt man alle drei Filtrate und vermiseht l0 c c m der Mischung mit 80 c c m kgufliehem Brennspiritus und 9 c c m n-Salzs~ure unter Umriihren. Hierauf l~Bt man t Stunde stehen, filtriert dann das Pektin ab, w~seht es mit 80~oigem Alkohol, den man auf 0,7 n anges~uert hat, und zuletzt mit starkem Methylalkoh01. Naeh dem Troeknen wird das Pektin gewogen. Durch Multiplikation mit 600 erh~lt man den Pektingehalt der Trester in Prozent. Behandelt man die Trester 30 Minuten lang jedesmal mit e in -und derselben Sgurekonzentration, so erhglt man niedrigere Werte. Ver- sehiedene Proben enthielten in der Troekenmasse 20,7--25% Pektin.

E i n e c o l o r i m e t r i s e h e M i k r o m e t h o d e zu r B e s t i m m u n g de r P e k t i n s t o f f e geben P. ~ . S i l in nnd Z. A. S i l i na 4) an, wegen deren Ausfiihrung auf die Originalarbeit verwiesen sei.

Eine prgktische G e l i e r p r o b e 5) fiir gelierende Pektinprgparate beruht darauf, da~ durch eine bestimmte Alkoholkonzentration Pektin in den gleiehen Quellzustand versetzt wird, wie durch eine bestimmte Zuckerkonzentration. Bei LSsungen aus Trockenpektin muB man der LSsung 0,8--i~o Wein- oder Milchsgure zusetzen. Zur Ausffihrung gibt

1) Chem. Ztg. 57, 234 (1933). - - ~) Vergl. diese Ztschrft. 100, 227 (t935). - - s) Analyst 58, 397 (1933). - - 4)Ztschrft. d. Vereins deutsch. Zuek.-Ind. 88, 390 (t933); dureh Chem. Zentrbl. 104, II, :1268 (1933). - - 5) Chem. Ztg. 57, 256 (1933).

300 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

man 60 c c m PektinlSsung in graduierte l~eagensglgser, vermischt sie mit 20 c c m 95%igem Alkohol und stellt sie in sehmelzendes E i s . Bei guten Proben ist der InhMt innerhalb I Stunde fest geliert and die Masse hglt sieh wochenlang, bei schlechteren Proben ist der Inhal t stfickig oder klumpig und bei minderwertigen breiig oder fliissig. Es ist aueh m6glieh, den Alkoholzusatz bis ~uf ~8 c c m herabzusetzen.

E. I ) e6 r jun . 1) gibt eine fJbersieht fiber yon ihm untersuehte Himbeersirupe, die tells im GroBbetrieb, tells im Apothekenlaboratorium hergestellt waren. Angestellt wurdml versehiedene Farbreaktionen, wobei die nieht in GroBbetrieben hergestellten Sirupe sieh gleichmgBig verhielten, wghrend die iibrigen abweiehende Reaktionen gaben. I ) e6 r ist der Ansieht, dab derartige Sirupe zu beanstanden sind, und sieht die Ursaehen darin, dM3 in GroBbetrieben zur Ggrung usw. Holzbottiehe gebraueht werden.

J. F. Sne l l , L. 8 k a z i n , tI . J. A t k i n s o n und G. H. F i n d ! a y 2 ) haben gemeinsam mit anderen Chemikern festgestellt, dab Ahornsirupe mit 65% Trockenmasse sieh bei refraktometrischer Kontrolle besser her- stellen lassen als bei Beobachtung der Siedeteml0eratur. Zur Filtration sollen nur Filter verwendet werden, die in 5 Minuten mindestens t00 c c m hei~en Sirup filtrieren. Bei LSsungen mit 25~o Troekenmasse ist die elektrische Leitfghigkeit die konstanteste Kennzahl. fJberein- stimmende l%esu]tate bei der Bleiessigfgllung wurden mit einem ]%eagens erhMten, welches aus bei 650--6700 aktivierter Bleiglgtte und n-]~lei- acetatlSsung bestand. Bei eehter Ware zeigten der GehMt und die AI- kMitgt der 15sliehen Asche die geringsten Schwankungen.

W. I ) eh io .

Zur Untersuehung yon vernierten Konservendosen ist yon H. S e r g e r und H. S e h m a l b r u c h a) eine neue iKethode ausge~rbeitet worden, die auf der l~Iessung der Weehselstromwiderstgnde beruht. SchMtet ma.n eine I)ose, die mit einer leitenden Fliissigkeit geffillt ist, in einen Strom- kreis (Wechselstrom), so wirkt sie Ms Widerstand, der bei blanken ver- zinnten Rosen nur yon der Leltfghigkeit der Fliissigkeit und der GrSBe der Innendektrode abhgngt. Bei vernierten I)osen setzt sieh der Wider- stand aus dem der StandardlSsung, aus dem des I)osenlackes und dem kapazitiven Widerstand der Verzinnung des I n n e n m a n t e l s und des Bodens der Dose, sowie dem der Innenelektrode zusammen.

Bei den Versuchen wurden als StandardlSsung 550 c c m einer 0,1% igen Chlornatriuml6sung verwendet. I)er Widerst~nd der unvernierten I)osen betrug im Mittel 5,5 Ohm, welche Zahl dann als Giitefaktor ~ zu setzen wgre. Naeh den an 25 I)osen ausgeffihrten Versuchen ergab sich ein Mittelwert yon t t ,3 Ms Gfitefaktor, so dab man wohl ffir denselben vor- lgufig die Zahl 10 Ms NormMwert annehmen kann.

1) lV[agyar gy6gyszerer6sztudomgnyi T£rsasgg f]rtesit6je 9, ~117 (4933); durch Chem. ZenCrbl. 104, I, 3016 (:1933). - - 2) Canad. Journ. !%es. 7, ~06 (1932); dutch Chem. Zentrbl. 104, I; 121l (~933). - - a) Konservenind. 19, 717 (1932).