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AUSGABE MÄRZ 2009 DIE SCHÖNEN SEITEN AUSGABE MÄRZ 2009 WAS JETZT? Eine ästhetische These zur Mode für morgen BRUCE WEBER Übervater der Reality- Modefotografie RUHE VOR DEM STURM Hinter den Kulissen der Akris-Show in Paris

Frühlingsmode

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Frühlingsmode

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Page 1: Frühlingsmode

AUSGABEMÄRZ2009

DIESCHÖNENSEITEN

AUSGABEMÄRZ2009

WASJETZT?EineästhetischeThesezurMode fürmorgen

BRUCEWEBERÜbervaterderReality-Modefotografie

RUHEVORDEMSTURMHinterdenKulissen

derAkris-Show inParis

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A u s s c h l i e s s l i c h i n L o u i s V u i t t o n G e s c h ä f t e n e r h ä l t l i c h . T e l . 0 4 4 2 21 11 0 0 l o u i s v u i t t o n . c o m

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«z – die schönen seiten» ausgabe 1/09 3

chon seitWochen liegtsie bereit: die Frühlings-mode des Jahres 2009.Doch halt:Wer brauchtdenn noch eine saisonalwechselndeMode?Wo es in derWelt dochviel Bedeutenderes zuregeln gibt!Wer schert

sich denn einenDeut um die Empfehlungender Lifestyle-Branche, die uns in den Jahrendes Überflusses so viel Fragwürdiges undEntbehrliches angedreht hat? Schon richtig.Es gibt derzeitWichtigeres als die neueMode. Etwa eine neue globale Finanz-ordnung. Rettungspakete für darbendeSchlüsselindustrien. Konjunkturpakete fürserbelnde Volkswirtschaften.

Andererseits: Vielleicht ist dieMode dochnicht so unbedeutend? Immerhin ist jedertäglichmit Kleidung konfrontiert. DasOutfit ist ein entscheidender Teil der indi-viduellen Inszenierung.Was wir anziehen,hat Einfluss auf unser eigenesHandeln undunser persönliches Glück, aber auch auf dasWohl jener, denen wir uns täglich gegen-

Zur TitelseiteRotes Seidenkleidmit LochmustervonMiuMiu,

Jeanshemd vonDiesel,Pumps von Prada,Halskette privat.

Anzug vonHugo Boss Black,

Cord-Gilet von Levi’s,weissesTank-Top

von CoopNaturaline,Halskette privat.

Fotos: SarahMaurerStyling: Kim Dang

übersehen. Deshalb – und ungeachtet alleräusseren Umstände: Bühne frei für die neueFrühlingsmode!Weil die Veränderung einewichtige Triebfeder desmenschlichenWohl-ergehens ist.Weil das Streben nach Schön-heit nicht nur glücklicher, sondern die ganzeWelt lebenswerter macht.WeilMode einStückHochkultur ist. Nur absoluteNihi-listen verweigern sich diesen rezeptfreierhältlichen Antidepressiva.

Überdies: Die neueMode ist nicht soverschreckend anders als die, welche wirschon kannten.Man könnte jetzt sagen: DerLack ist ab. Aber das trifft die Sache nichtganz. Vielmehr ist die neueMode beruhigt,entschlackt, befreit von Ballast und reinge-waschen von allem falschenGlanz, der unsdie letzten Jahre geblendet hat. Das ist eineNachricht, welche auch Skeptiker mildestimmenmüsste.

Und dann noch dies:Wie Sie vielleichtbemerken werden, haben wir unser «Haus»namens «Z - Die schönen Seiten» sanft neumöbliert. Nur ein klein wenig anders, aberspürbar frischer. So wie die neueMode.Jeroen van Rooijen

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«Z – Die schönen Seiten»ist einMagazin der«Neuen Zürcher Zeitung» undder «NZZ am Sonntag».Redaktionelle Leitung:Jeroen van Rooijen (jvr.)Publizistischer Beirat:Markus Spillmann (msn.)Felix E.Müller (fem.)Redaktion:Katharina Blansjaar (rin.),KimDang (kid.), Fiona Hefti(fhe.),Christina Hubbeling (chu.),Rebekka Kiesewetter (rkw.),Roberto Zimmermann (roz.)Redaktionelle Mitarbeit:JostAuf derMaur (AdM.),Wer-ner Baumgartner,Marco Fritsche,Natalia Godglück, Gianni Jetzer,Peter Keller (kep.), PhilippMeier(phi.), Cordula Reyer, OlivierRohrbach, Christian Schaernack,ClaudiusWirzArt-Direction:Claudio Gmür (clg.)Grafik:Alexandra Kojic (koj.)Produktionsleitung:Eveline Roth (evr.)Bildredaktion:Anton J.Erni (aje.)Korrektorat:IrmgardMatthes,Barbara StuppiaAdresse Redaktion:NZZ am SonntagPostfachCH-8021 ZürichE-Mail:[email protected]:NZZ-VerlagFalkenstrasse 11PostfachCH-8021 Zü[email protected] Zeitschriften:Daniel StrobelAnzeigenverkauf:DeutschschweizPascaleMaurissenNZZMedia – eine Filialeder PublicitasAGFalkenstrasse 11CH-8021 ZürichTelefon 044 2581357Fax 044 [email protected] GumyPublicitas SA–NZZMediaRue Etraz 4, CP 7114CH-1002 Lausanne (VD)Téléphone 021 3178808Fax 044 [email protected] können zumPreis von Fr. 7.50 /¤5.–unter www.magazin-z.chbezogen werden.Lithos:St.GallerTagblattAGDruck:ZollikoferAGFürstenlandstrasse 122CH-9001 St.GallenNZZ FretzAGZürcherstrasse 39CH-8952 SchlierenUnternehmungender Swiss PrintersAGVerbreiteteAuflage:322000 ExemplareAlleArtikel wurden exklusivfür «Z – Die schönen Seiten»geschrieben.Alle Rechtevorbehalten. JedeVerwendungder redaktionellenTexte (insbe-sondere derenVervielfältigung,Verbreitung, Speicherungund Bearbeitung) bedarf derschriftlichen Zustimmung durchdie Redaktion. Ferner ist dieseberechtigt, veröffentlichteBeiträge in eigenen gedrucktenund elektronischen Produktenzu verwenden oder eine Nut-zung Dritten zu gestatten.Für jeglicheVerwendung vonInseraten ist die Zustimmungder Geschäftsleitung einzuholen.Unternehmensleitung:Albert P.Stäheli (CEO),Markus Spillmann,Daniel Hofer,Alfred HümmerichISSN 1662-1573©2009NeueZürcher ZeitungAG

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Der Geist aus der FlascheRochelt brennt die exklusivstenSchnäpse derWelt. In Szene gesetztvonKultfotografWalter Pfeiffer.

Was jetzt, Modewelt?Nach sieben fetten Jahren zeichnetsich eine Zeitenwende inMode undLebensstil ab. EineHypothese.

Land in SichtDie neuemonatliche StilkolumnevonTV-Entertainer undWahl-AppenzellerMarco Fritsche.

Der Natur auf der SpurFotograf BruceWeber schuf einigeder prägendsten Bilder der letztenzwanzig Jahre. EinGespräch.

Bleibende WerteAccessoiresmit Köpfchen undKalkül kaufen: ein PanoptikumderKlassiker, die zehn Jahre undlänger gut bleiben.

Schweizer SpitzenleistungAkris aus St.Gallen ist das einzigeSchweizerModehaus, das seineKollektionen auf Pariser Laufstegenzeigt. Ein Besuch backstage.

Mit Stempeln und PinselnModeillustrator François Berthoud,in derWestschweiz geboren, gehörtzu den Besten seines Fachs. Seiteinem Jahr arbeitet er in Zürich.

Tagelang herumspinnenDie SchriftstellerinMilenaMoserund ihre beste Freundin SibylleAeberli arbeiten an Bühnenstücken,die noch keiner je gesehen hat.

Bezugsquellen auf Seite 49

Frühlingsmode1/09

INHALT/ EDITORIALFOTOS:SARAHMAURER,TOBIASSIEBRECHT,BRUCEWEBER;ILLUSTRATION:FRANÇOISBERTHOUD

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Erobern Sie die Jugend Ihrer Haut zurück.Das Geheimnis liegt in Ihren Genen.

Grundlegender wissenschaftlicher Durchbruch:

GÉN I F I QU EJUGENDLICHKEIT AKTIVIERENDES KONZENTRAT

Die Quelle der Jugend unserer Haut liegt in unseren Genen. Durch die Aktivität der Gene werden bestimmte Proteine

gebildet, die an der Oberfläche der Haut sichtbar werden. Diese Proteine bestimmen die Jugendlichkeit unserer Haut.

Mit dem Alter nimmt ihre Anzahl und Konzentration ab.

Für Frauen jeden Alters revolutioniert Lancôme die Gesichtspflege mit dem Jugendlichkeit aktivierenden Konzentrat –

GÉNIFIQUE. Reaktivieren** Sie die Aktivität Ihrer Gene und stimulieren* Sie die Produktion der « Jugend »-Proteine.

In nur 7 Tagen gewinnt Ihre Haut sichtbar an Jugendlichkeit.

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Die Schnäpse der Tiroler FamilieRochelt gehören zu den besten und schönstengebranntenWassern. Eine Inszenierung vonKultfotografWalter Pfeiffer

DasWortAlkohol ist arabischenUrsprungs unddarfmit «Essenzder Essenz» übersetzt werden.Wer sich in Brennereien umsieht,begreift das Wort von alleine: Ein anständiger Schnaps gehtzweimal durchdieHölle desBrennhafens, umgeläutert, rein undauf das Wesentliche verdichtet die höhere Weihe eines ge-branntenWassers, eines Eau deVie, zu erfahren. Zwar wird demHochprozentigen im Alten Europa weniger zugesprochen alsauch schon,umsobemerkenswerter aber sinddieAnstrengungenund Fortschritte bei denMeisterbränden.Auf die Spitze getrieben hat es die Tiroler Familie Rochelt.

Allein ihre Flaschen, sogenannte Zangenflaschen aus gerilltem,jadegrünem Glas, sind eine unverwechselbare Zierde. Wer ein-mal das Glück hatte, in den Genuss eines dieser rarenWasser zu

kommen, vergisst das nicht. 15 bis 55 Kilogramm Obst, BeerenoderTrauben werden für 1 Liter benötigt – derAufwand, den dieRochelts betreiben, ist beispiellos. Mit unerreichter Strengeschneiden sie ein sehr kleinesHerzstück aus demBrand.Aus insgesamt 200000 Kilo Maische werden nur gerade

10000 Liter Schnaps jährlich.VollreifeWachauerMarillen,Wil-liamsbirnen, Quitten, Weichseln, Pflaumen, Gravensteiner,wilde Vogelbeeren – die Essenz der Essenz davon lagert dannJahre, bis sie Nase, Gaumen und Gemüt Flügel verleihen darf.DasVergnügen ist einzigartig und den hohenPreis wert. (AdM.)● Die 70-cl-Flaschen kosten ab ca. 210 Franken. Bei Globalwine AG,Räffelstr. 25, Zürich,Tel. 0444501616;www.globalwine.ch.Weitere Informationen über die FirmaRochelt unterwww.rochelt.com.

FOTO:WALTERPFEIFFER

DerGeist ausder elegantenFlasche

OBJET DE DÉSIR

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FOTOS:RENATEWERNLI

Klingenwie inJapan

Ding.Ding.Ding.HansjörgKilchenmannsteht hinter dem Amboss und schlägtseinenHammerkraftvoll auf das glühendeEisen. Seine Bewegungen sind gezielt,fliessend und schnell. «Je schneller ichschlage, desto langsamer kühlt sich derStahl ab», erklärt derMesserschmied. «Beieiner Temperatur unter 800°C kann derStahl brechen.» Wie heiss das Metall ist,erkennt der Fachmann an der Farbe. Gel-ber Stahl ist rund 1100° heiss, verfärbt ersich rot, beträgt seine Temperatur nochrund 600°. Zuerst schmiedet Kilchen-mann dieAngel, denTeil desMessers, derspäter imGriff versenktwird.Dann formt

er die Klinge. Während kleine Klingennach rund 10 Minuten geformt sind, be-nötigen grössere bis zu 1,5 Stunden.Ein metallischer Geruch füllt die

Werkstatt des Basler Messerschmieds,die mit zahlreichen Maschinen zumSchleifen, Polieren, Bohren und Sägenausgestattet ist. Für einfache Berufs- undKüchenmesser verwendet Kilchenmannverschiedene Werkzeugstähle, für rost-freie Messer Chromstahl. Unikate sinddie Messer aus Damaszenerstahl. Fürdiesen exklusiven Stahl – aus ihmwurdenfrüher die Samurai-Schwerter hergestellt– verschweisst der Messerschmied ineiner Pflugschmiede verschiedene Stahl-sorten miteinander, die in bis zu 160Lagen geschichtet sind.Nach dem Schmieden folgt das Glü-

hen, ein 5-stündiger physikalischer Pro-

zess im Elektro-Ofen. Damit die Klingewieder hart wird, wird der nun weicheStahl in Öl abgeschreckt. Jetzt folgt derProzess des «Anlassens». Der Stahl wirdim Ofen bei Temperaturen bis 250 °Cbiegsam gemacht.Für den Griff verwendet Kilchenmann

meist heimische Harthölzer wie Buchs-baum, Platane, Robinie oder Nussbaum.Doch auch Olivenholz, schwarzes Eben-holz oder Rinderknochen, Rentier- oderHirschgeweih führt er im Sortiment. Kil-chenmann verkauft vor allem Gemüse-undTaschenmesser. Je nachGrösse kosteteinExemplar 100bis 500Franken. Für einjapanischesKochmesser ausDamaszener-stahl muss man mindestens 2500 Frankenausgeben.Natalia Godglück●Messerschmied,Mittlere Strasse 48, Basel,Tel. 0612610877,www.messerschmiede.info

Links:Je schneller

Hansjörg Kilchenmannauf das Eisen schlägt,desto langsamer kühltsich der Stahl ab.Unten links:

Der Stahl wirdin Öl abgeschreckt.

Unten rechts:DerMesserschmiedtrennt überschüssigenLeim vomHolzgriff.

MesserschmiedHansjörgKilchenmann aus Baselfertigt scharfe Unikate

ATELIER

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ZÜRICH BASEL ST. MORITZ GSTAAD

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troispommes.ch

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ITORO

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BALENC

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KIESELSTEIN-CORD

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BALE

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«z – die schönen seiten» ausgabe 1/09 9

SHOPPING

ImReich desFlatterhaftenAlle paar Jahre ist es ein neues Label,welches dieModewelt verzückt – oftmalseinTraditionshaus, das von einem jungenTalent «wiederbelebt» wird. So ergötztsich die Branche gerade an zweiHerren,die demHause des verstorbenenGian-franco Ferré wiederHalt geben, oder andem scheuen Franzosen, der dieMarkeBalmainwieder sexy scheinen lässt.

BeiNinaRicci, die 1932 imAlter von50 Jahren ihrCouture-Haus gründete und1970 verstarb, ist es der junge Belgier

OlivierTheyskens, der die Fashionistasglücklichmacht.Theyskens, der davorvier Jahre bei Rochas gearbeitet hatte,kam imHerbst 2006 zuNinaRicci undbeerbte dort den glücklosen LarsNilsson.

Und siehe da:Mit demnoch keine 30Jahre jungenOlivierTheyskens, der seineAusbildung an der Brüsseler LaCambreabsolviert hatte und dessen düstere ersteKollektion 1998 vonMadonna gekauftwurde, bekamdieMarkeNinaRicciwiederOberwasser.Theyskens verpasste

NinaRicci seinen feenhaft-romantischenLookmit einemDreh insObskure. Einschönes Panoptikum seines Stils bietetdie neueNina-Ricci-Boutique an derAvenueMontaigneNr. 39 in Paris.

Doch bereits hängt dort derHaussegenwieder schief: Laut verschiedenenQuellen soll der talentierteHerrTheyskens dasHausRicci in diesenTagenbereits wieder verlassen haben –mitvorläufig unbekanntemZiel. (jvr.)● www.ninaricci.com

Bally setztaufBeruhigung

Z:Welches ist Ihr Stil?Ich mische gerne Designer-Labels mitNo-Name-Kreationen, Schlichtes miteinem Hauch Romantik. Auch mag ichSchleifen und Rüschen. Das Wichtigste:Für mich müssen die Materialien hoch-wertig sein.

Haben Sie Stilvorbilder?Explizite Idole habe ich nicht. AberCameronDiaz hat eine gute Balancezwischen casual und dressy. Siewirkt authentisch und weiss, was

ihr steht.

Mitwemwürden Sie gerne dieGarderobe tauschen?Mit Sarah Jessica Par-ker – aber nicht mitihrem filmischenAlter Ego CarrieBradshaw.

Welches sind IhreLieblingsmarken?Ich bin ein Fan

von Lanvin – dieMarke trifft den Zeitgeist

genau.AliceTemperley findeich auch gut oder Badgley

Mischka aus NewYork. Ausserdem

Die neueRicci-Boutique in Paris

präsentiertOlivierTheyskens’träumerische, leichtschwermütige Roben

auf makellosweissem Fond.

die Kollektionen von Giambattista Valli,Marc Jacobs oder die Schuhe von RupertSanderson.

Wofinden Sie die Zutaten für Ihren Look?In London, wo ich zeitweise lebe, sowie inNew York finde ich immer viele unbe-kannte Marken, die mir gefallen. Hong-kong finde ich auch eine spannende Stadtfürs Shopping. Ich habe dort zweieinhalbJahre gelebt, und das hat mich geprägt:Die Frauen in Hongkong ziehen sich sehrelegant und bewusst an. Zürich bietet ver-gleichsweise wenige Orte, wo man richtigherausgeputzt hingeht.

Welches ist Ihr absolutes Lieblingsstück?Ich habe einen sehr schönen Mantel vonLouisVuitton, der mich denTag hindurchbegleitet und auch abends gut aussieht.

Waswürden Sie nie tragen?Den letzten Schrei, wenn er nicht zu mirpasst. Interview: jvr.

●MelanieGünthardt, 33, istMitinhaberin derZürcher Accessoires-Boutique Lovers Lane ander Bärengasse 4. www.loverslane.ch. Auf derFoto trägt sie ein Oberteil von Dolce & Gab-bana sowie den Lovers-Lane-Uniformjupe vonSusanna SochorDesign. Bally will beim Shoppen Ruhe vermitteln.

Bei Bally führt nun schon seit zwei Jahrender Amerikaner Brian Atwood das krea-tiveZepter, und allmählich zeigt sich seinepost-guccieske Luxus-Handschrift auchan der Verkaufsfront. So wurde vor we-nigenWochen ein neuer Store an der Ruedu Prado 6 im Walliser WintersportortCrans-Montana eröffnet, der auf 200 m²FlächedasderzeitigeBally-Store-Konzeptzeigt.Mit diesemwillAtwood «einGefühlder Ruhe vermitteln». Charakteristischsind der Wechsel zwischen hellen unddunklen Flächen in warmen Naturtönensowie grosszügige Sitzgelegenheiten, umSchuhe zu probieren – schliesslich bleibendiese einer der wichtigsten Umsatzträgerder einst stolzen Schweizer Qualitätsma-nufaktur aus Schönenwerd. (jvr.)● www.bally.com

FOTOS:CHRISTIANBEUTLER,PD

MEIN STIL

MelanieGünthardt,LoversLane,Zürich

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GALERIE

Yayoi KusamasPunkteTrotz ihremhohenAlter zählt diejapanischeKünstlerinYayoiKusama zuden umstrittensten Persönlichkeiten deszeitgenössischenKunstbetriebs.Ge-boren 1929, lebt sie seit Jahren in einemHeim für psychischKranke inTokio,während ihreAssistenten Produktion undTagesgeschäft bewerkstelligen. «Wäre esnicht für dieKunst, hätte ichmir längstdas Leben genommen», wird die Japane-rin oft zitiert.Heute gilt die Schaffens-periode von 1958 bisMitte der sechzigerJahre als künstlerischerHöhepunkt ihrerKarriere.Damals profilierte sichKusamainNewYork alsGrenzgängerin zwischen

Pop,Minimal und PerformanceArt. ImZentrumder Bildsprache stehen dabeischon früh die charakteristischen PunkteundNetzstrukturen aufGemälden,Skulpturen sowieAlltagsgegenständen.In derNewYorker Szene zählte die«polka dot princess» schon bald zu denLichtgestalten.DiemanischeArbeits-weiseKusamaswurde immerwieder alsAusdruck psychischer Störungen gelesen.Mittlerweile erfährt das Frühwerk eineNeubewertung. So erzielte ein Bild von1959 erst kürzlich bei Christie’s denRekordpreis von 5,7MillionenDollar.Christian Schaernack

J&Pfür klassischeModerneundSchweizerKunstBeda Jedlicka und Stefan Puttaert habenunlängst imHerzen von Zürich eine zwei-te Galerie eröffnet. An der Talstrasse, diesich in den vergangenen Jahren zu einerregelrechten Kunstmeile der Limmat-stadt entwickelt hat (mitGalerienwieOr-lando, Michael Haas, Kashya Hildebrandoder David Koetser für Altmeister) be-spielen sie nun zwei Ausstellungsräumemit wechselnden Schauen in den Be-reichen klassische Moderne und Schwei-zer Kunst. Die Galerie J&P Fine Art istaber auch bekannt für ihre Dienstleis-tungen auf den Gebieten Kunstberatung,Schätzungen, Betreuung von Nachlässen

und Sammlungen. Immer wieder warenhier Kleinode von Meistern des 20.Jahr-hundertswiePicasso,Morandi,MiróoderTàpies zu finden, die auf dem Markt sel-ten geworden sind. Einzelausstellungengalten aber auch dem Werk von Schwei-zern wie Giovanni und Augusto Giaco-metti, Max Bill, Max Gubler oder LouisSoutter. Und auch Gegenwartskunst hathier ihren Platz: Zurzeit gilt eine Schaudem zeichnerischenWerkAndyWarhols.Gezeigt werden unter anderem soge-nannte Piss-Drawings aus den siebzigerJahren sowie Bleistiftzeichnungen. (phi.)● J&PFineArt,Talstrasse 64/66, Zürich.

DieFinanzkrise hat bekanntlich vor allemden Markt für Gegenwartskunst ein-brechen lassen. Andere Sammelgebietehaben sich relativ gut gehalten. So etwajenes der Altmeisterkunst, wo das Mate-rial nicht beliebig vermehrbar ist, sondernvor allem im obersten Qualitätssegmentzunehmend rar wird. Vorsichtiger gebensich die Käufer allerdings auch hier, wiedie jüngstenVersteigerungen Ende Januarin NewYork zeigten. So konnte Christie’sam 28. Januar von 210 offerierten Ge-mälden und Skulpturen gerade einmal 137absetzen und einen Umsatz von 14,2 Mil-lionenDollar verbuchen.DerKonkurrentSotheby’shatte amTagdaraufdiebesserenKarten, was auch am hochkarätigerenAngebot lag.Von 289Werken fanden zwarauchhiernur 158einenKäufer,derUmsatzbelief sich jedoch auf beachtliche 63,9Millionen Dollar. Zum Spitzenlos wurdeWilliam Turners «Jupitertempel», der imBereich der unteren Schätzung für 12,9Millionen die Hand wechselte. HendrickTerBrugghens «Dudelsackspieler», der biszur Restitution an die Erben von Herbertvon Klemperer im vergangenen Juli imWallraf-Richartz-Museum in Köln ge-hangen hatte, war demAltmeister-Händ-ler Johnny van Haeften gegenüber einerTaxe von 6 Millionen stolze 10,2 Millio-nen Dollar wert. Dieser Preis bedeuteteinenAuktionsweltrekord für den nieder-ländischenBarockmaler. (phi.)

AUKTION

SolideWerte

Yayoi Kusama: «InfinityMirror Room – Phalli’s Field», 1965. Installation undMixedMedia, StedelijkMuseum,Amsterdam.

Blick in die Räume von J&P FineArt, Zürich. FOTOS:YAYOIKUSAMASTUDIO,CHRISTIANBEUTLER,PD

KUNSTWERTE

KUNSTMARKT

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OYSTER PERPETUAL MILGAUSS

mancher edelstahlist ehrgeizigerals anderer.

Rolex verarbeitet ausschliesslich Edelstahl 904L für seine Edelstahlgehäuse.

904L kommt normalerweise nur in der chemischen Industrie zum Einsatz,

wo es auf höchste Korrosionsbeständigkeit ankommt. 904L ergänzt sich

perfekt mit den anderen edlen Metallen, die Rolex verwendet. Diese

Superlegierung ist nicht nur extrem hart, sondern lässt sich zudem glänzend

polieren. Wenn es darum geht, die Schönheit Ihrer Rolex auf Dauer zu

bewahren, kennt Rolex keine Grenzen bei der Verarbeitung. Entdecken

Sie mehr unter rolex.com

Page 12: Frühlingsmode
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«z – die schönen seiten» ausgabe 1/09 13

Dieweltweit führendeMesse fürKunstundAntiquitäten hat dasDesign ent-deckt. In denMessehallen der EuropeanFineArt Fair (Tefaf) im niederländischenMaastricht bilden nun erstmalsGalerienmitObjekten desDesigns und derangewandtenKunst des 20. Jahrhundertseinen eigenen Sektor.Die neueAbteilung,die denNamenTefafDesign trägt, bringtfrischenWind in dieAusstellungskojender renommiertenVerkaufsschau, die

bisher vor allem von altehrwürdigenAntiquitätenwieMöbeln, Silber undPorzellan sowie vonGemälden undZeichnungen alterMeister dominiertwar. Sowerden vom 13. bis zum 22.Märzacht weltweit führende Spezialistenmitkostbaren und rarenDesignstückenaufwarten. Zu denNewcomern auf demParkett derTefaf gehören Sebastian +Barquet ausNewYork undLondon,dieGalerie Eric Philippe aus Paris,

AUSSTELLUNG DES MONATS

Japan intimDinge, die sich nicht auf den ersten Blickerschliessen, werden in der japanischenKultur hochgeschätzt. Die leise Andeu-tung ist ein ästhetisches Prinzip, das sichnicht nur in Musik oder Malerei wieder-findet, sondern auch in Dichtkunst undHolzschnittgrafik. Eine der glücklichstenKombinationen der beiden Letztgenann-ten stellen die Surimono («gedruckteDinge») dar.Die privat und in kleinenAuf-lagen herausgegebenen Farbholzschnittevereinen Gedicht und Bildin raffinierten Druck-techniken. Solch erleseneBlätter trug ein Welten-bummler namens MarinoLusy (1880–1954) zu einerKollektion von über 300Blättern zusammen. Dieschönsten seiner Druckewerden nun im MuseumRietberg in Zürich erst-mals öffentlich gezeigt.PhilippMeier● Zürich Museum Rietberg(Gablerstr. 15), bis 13.April.Sammlungskatalog Fr. 90.–.

Schwarz lackierterKaffeetisch aus Holzund schwarzes Lack-Vasen-Ensemble vonJeanDunand, beideObjekte mit einemEierschalen-Dekor

versehen. Offeriert amStand der Pariser

Galerie L’Arc en Seine.

FOTOS:PD;ILLUSTRATION:GABIKOPP

EdlesDesignerobertMaastrichtUlrich Fiedler aus Berlin, L’Arc en Seineaus Paris undBel EtageKunsthandelausWien. LetztgenannteGalerie wird vorallemWiener Jugendstil feilbieten. Beiden anderenAusstellern soll amerika-nisches und europäischesDesign auseiner Zeitspanne von den vierziger bis zuden sechziger Jahren des letzten Jahrhun-derts einen Schwerpunkt bilden. (phi.)● TheEuropean FineArt Fair,Maastricht,13. bis 22.März.www.tefaf.com

In Berlin residiert manch ein NewYorkerKünstler, und die zu Hause Gebliebenenträumen von der deutschen Metropole.Fast jeder möchte heute ein Berliner sein.Und es darf sogar öffentlich anManhattangezweifelt werden.Unlängst so geschehenim Kunstmagazin «Flash Art», wo Kriti-kerlegende Jerry Saltz («New York Maga-zine»)mitdemBerlinerZuwandererKlausBiesenbach (MoMA) und dem Kurator-Shootingstar Massimiliano Gioni (NewMuseum) eine leicht verstimmte Kon-versation führte. Diskutiert wurden dieVor- und Nachteile von Städten wie LosAngeles (hohe Lebensqualität trotz Mu-seumsbankrott) oder Berlin (tiefe Mietenund viel Zeit zum Nachdenken undKunstmachen) imVergleich zur Stadt am

KUNST UND KLATSCH

Firstwe takeManhattan!Hudson (Markt, Markt, Markt). Die NewYorker Künstler könnten einem schonfast leidtun. Die hohen Mieten und derharte Verdrängungskampf führen dazu,dass es sich hier ohne Galerie kaum über-leben lässt. Das hat die Künstler nach-haltig geprägt. Sie müssen zielgenau fürMessen produzieren.Das erstrangigeKri-terium dieser «Kojengeburten» ist ihreVerkäuflichkeit. Umgekehrt kommenauch Galeristen unter Druck. Von ihnenwird etwa erwartet, dass sie pünktlich be-zahlen. Die Webpage «How’s My Dea-ling?» konzentriert sich auf die Qualitäts-kontrollederKunsthändler ausderKünst-lerperspektive. Was offenbar besondersnervt, sind säumige Zahler. Diese werdenflugs an den virtuellen Pranger gestellt.Die Krise hat nun aber auch ihr Gutes.Die vielen leeren Ladenlokale verleitenzum Pläneschmieden, und die fallendenMieten machen «not for profit»-Projekterealisierbar. Solche Perspektiven werdenhoffentlich den Mythos New York neubeleben und damit alte Hierarchien wie-derherstellen: «First we takeManhattan!»Gianni Jetzer, Swiss InstituteNewYork. Berg Fuji, durch ein Fernrohr betrachtet.

TOUR D'HORIZON

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14 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/09

FOTOS:PD

FÜNF TIPPS FÜRS LEBEN

DESIGN

Das «Polder»-Sofa vonHella JongeriusKlippanmuss gehen. Es warmein erstesSofa und hatmir guteDienste geleistet,doch nun ist seine Zeit abgelaufen,Klippanmuss weg. Undwer kommt?Kramfors,meint der,mit dem ich dieHoheit über dieWohnzimmergestaltungteile.Wie, frage ichmich dann, kann ichjemanden lieben, der auf kunstledrigglänzendes Echtleder steht?Natürlich,demPreisargumentmuss ichmichbeugen.Aber das ist auch das Einzige, wasmir an dempyknischen (Pykniker nannte

man bei denGriechen dieDickenmitden dünnenBeinen)Kramfors gefällt.Tatsächlich aber vermagmich die FragederKosten etwas zu verstören, sie bringtmich zumNachdenken: Ich könntemirzumBeispiel 32-mal, also fast bis zurPensionierung, jährlich ein neuesKlippan-Sofa leisten odermein altes90-malmit einemneuenBezug aufpep-pen.Oder ich könntemir für dengleichenBetrag ein «Polder»-Sofa vonHella Jongerius in derXL-Version

zulegen. «Polder» ist das Sofa, dasmir vonallen, die ich kenne – es sind inzwischeneinige – ambesten gefällt. Ich finde«Polder»maximal, und ich glaube, dasbleibt auch so. Ich vergebemeinHerznicht leichtfertig.Vielleicht ist es wiebei allen Frischverliebten nicht unbedingtdieVernunft, diemich sagen lässt(undmir selber scheint dasArgumentdurchaus plausibel):Wer braucht schon32Klippans, wenn er ein «Polder» habenkann?RebekkaKiesewetter

Kueng-CaputoDieLeuchte «Pipistrello»Es gibt kaum ein Designobjekt, das schö-ner ist als diese Lampe. Aber es gibt auchkaum eins, das hässlicher wäre. Vielleichtheisst die Leuchte, welche dieArchitektin

Gae Aulenti im Jahr 1965 entwor-fen hat, genau aus diesem

Grunde «Pipistrello»,Fledermaus. Bei den

eher seltenen Be-gegnungen mitdiesen Tierchenkann man sichja auch nie ent-scheiden, ob man

kreischend wegren-nen oder in entzückte «Jö»-Rufe

ausbrechen soll. Während in Chinadie Fledermaus als Symbol fürGlück undGewinn steht, magmanin der abendländischen Kulturkein rechtes Gefallen an ihr fin-den: Was mit Fledermausflügelndurch die darstellende Kunstflattert, ist immer böse, dämo-nisch, teuflisch. Engel habenkeine Fledermausschwingen.Nie. Engel haben Schwanen-federn. Bedrohlich ist die«Pipistrello»-Leuchte nunnicht gerade. Aber merk-

Das «Polder»-Sofagibt es in drei Grössen

mit Stoff- oderLederbezügen in

verschiedenen Farben.GrösseXXLwie abgebildetum 9350 Fr.,

XL ab 8471 Fr.,XS ab 7529 Fr.,XS inLeder ab 11960 Fr.www.vitra.com

würdig, seltsam. Irgendwie fehl am Platz,egal, wo sie steht. Der Fuss wirkt elefan-tös, der Teleskop-Ständer sieht proviso-risch aus, und der wulstige Schirm erin-nert an einen im frühesten Stadium derZellteilung befindlichen Fötus.Dann bleibt noch die Frage, wo man dasDing hinstellen soll. Auf den Boden, hatsich die Entwerferin vorgestellt. Auf demTisch kann man das Teil sowieso schlechtpositionieren. Fährt man den Edelstahl-Teleskop-Ständer nämlich maximal aus,ist die Leuchte fast 1 Meter hoch, derSchirm ausMethylcarbonat ist mit einemDurchmesser von 54 Zentimetern auchnicht gerade zierlich. Und dennoch: Die«Pipistrello» ist ein cooles Ding. Sie stelltetwas dar, markiert Präsenz im Raum, istvollerSinnlichkeit. Sie spieltdiebeliebten,ach so unauffälligen Techno-LeuchtstäbeMarke «Ich leuchte, aber ich bin nicht»mit links ins Abseits. Denn eine Prise ge-schickt eingesetzten Sex-Appeals ist auchbei Einrichtungsgegenständen mitunterreizvoller als reduzierteAskese, die an for-male Schwindsucht grenzt. Und kleineTeufel sind sowieso anziehender als grosseEngel und Fledermäuse spannender alsSchwäne.RebekkaKiesewetter● Um1350 Franken;www.martinelliluce.it Sarah Kueng und Lovis Caputo.

In der Hollywoodschaukel auf diegegrilltenMaiskolbenwarten.Beim Pingpong die Schnelligkeit spie-len lassen.Elegant «Un gelato al limon» singenoder essen.Sand imHosensack und vielleicht auchKnallfrösche dabeihaben.Aus Altem Neues machen. Stichwort:Sperrgutsammlung.Interview: rkw.

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Sarah Kueng und Lovis Caputo, wie läutetman den Frühling ein?

DER KLASSIKER

MEIN DING

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Page 15: Frühlingsmode

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16 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/09

FOTOS:MATTHIASWÄCKERLIN,MIRJAMGRAF,PD

AUSPROBIERT

ZU TISCH

RindvomGauchoMeierDass dieses Lokal an diesemOrt (imLichthof desCredit-Suisse-Gebäudes amZürcher Paradeplatz) zumScheiternverurteilt sei, davonwar eigentlich jederüberzeugt, haben sich doch zuvor zweierfahrene Pächter die Zähne daranausgebissen.DochTausendsassaDieterMeier (Yello) hat alle Pessimisten einesBesseren belehrt: SeinRestaurantBärengasse, das er zusammenmitNicolasJ.Maeder undPatrik Bruderer seitletztemHerbst betreibt, gehörte von

Lamborghini steht für sehr böse, schnelleAutos–abernichtnur.UnterdemgleichenNamen macht ein Weingut in Umbrienvon sich reden. Sprichwörtlich imEiltempo hat Patrizia Lamborghini,die Enkelin des berühmten Auto-herstellers, den Anschluss an dieönologische Spitze geschafft. Ihredichten, gut strukturierten Weineversprühen einen Hauch von Glanzund Gloria und werden dem LabelLamborghini überaus gerecht.Die ebenso engagierte wiesympathische Gutsbesitzerinhat in den letzten zehn Jahren19 der total 32 Hektaren neumit Sangiovese bestockt. DieSorte bildet zusammen mitMerlot die Hauptkomponen-ten des aussergewöhnlichen«Campoleone». Er ist dasAus-hängeschild des Hauses, undim Gegensatz zu den Sport-wagen ist er auch für Nicht-millionäre erschwinglich.Peter Keller● Campoleone 2005, 42 Franken,bei GerstlWeinselektionen, Sprei-tenbach;www.gerstl.ch

Beginnweg zu den begehrtesten und stetsausgebuchten Feinschmecker-AdressenZürichs, was nicht zuletzt der ange-nehmen und auf einmal sehr warmenAtmosphäre zuzuschreiben ist. Es liegtauf derHand, dass derHobby-Bio-Winzer, Freizeitgaucho und (Lebens-)KünstlerMeier in seinemRestauranthauptsächlich Produkte aus seinereigenen Farm «Ojo deAgua» inArgenti-nien anbietet. Seinmittlerweile legen-däres Fleischwird als Roastbeef (Fr. 38.–

pro Person) auf einemhübschenWagenserviert. Und auf derKarte alsTartar, Filetoder Entrecôte angeboten,mit Sösseli(zumBeispiel argentinischerGrill-,Béarnaise-, Pfeffer- oderMorchelsauce).Besonders gut geschmeckt hat uns auchdieVorspeise «Bälpmoos», eineKresse-schaumsuppemitKäse, sowie das«Fondant auChocolat», ein warmesSchoggiküchlein, zumDessert. (chu.)● Restaurant Bärengasse, Bahnhofstrasse 25,Zürich. www.restaurant-baerengasse.ch

SchnellerAufstieg

Daniela ChemellisRezeptdesMonatsSpaghettiBarba di Frate

Die Spaghetti in Salzwasser kochen.Nachzwei Dritteln der Garzeit den gerüstetenund gewaschenenBarba di Frate beifügen.Es ist wichtig, dass dieser sehr sorgfältiggewaschen wird und die Würzelchenweggeschnitten werden, damit kein Sandmehr zurückbleibt. In der Zwischenzeitdas Olivenöl in einem Pfännchen er-wärmen. Den Knoblauch, die Sardellen,die Kapern und den Prezzemolo beifügenund etwas anziehen lassen.Die abgetropften Spaghetti mit demgegarten Barba di Frate und der Saucevermischen. Mit schwarzem Pfeffer undgeriebenem Parmesan (Parmigiano reg-giano) servieren. Tipp: Ich mag es scharfund hacke daher immer etwas roten Pepe-roncino in die Sauce.

Zu diesemPastagericht passt einRotweinaus derToskana. ZumBeispiel einChiantiClassico von der Tenuta Villa Trasqua ausCastellina inChianti.

● Daniela Chemelli hat in der Zürcher Alt-stadt ein beliebtes Quartier-Restaurant mitintegriertem italienischem Delikatessenladengeführt. Zurzeit ist sie als Stör- undGastköchinim In- undAusland unterwegs.

Dieses Spaghettigericht schmeckt mitoder ohne Peperoncino würzig.

HAUPTSPEISE FÜR 4 PERSONENZutaten:

1 Büschel Barba di Frate(Mönchsbart)350g Spaghetti10 EL Olivenöl

2–3 Knoblauchzehen, in Scheibengeschnitten oder gepresst

6 Stück Sardellen(oder Sardellenpaste)

2 EL KapernGrob gehackte Blattpetersilie(Prezzemolo), Salz und Pfeffer

LebenskünstlerDieterMeier hataus einem einstigen«Kühlschrank» im

Paradeplatz-Lichthofeinen gefragtenFeinschmecker-

Treffpunkt gemacht.

ZUBEREITUNG

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LEBEN WIR HIER IMSOZIALISMUS ODERWARUM FAHREN ALLEDIE GLEICHEN AUTOS?Warum fahren alle die gleichen Autos? Vielleicht ist es ein Mangel anAlternativen. Oder vielleicht machen wir einfach das am liebsten, was alletun. Doch es gibt eine Alternative. Sie heißt Inspired Performance und sieist zu spüren in jedem 6- und 8-Zylinder-Motor. In jedem Infiniti.Der neue Infiniti FX, EX37, G37 und das G37 Coupé.

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Page 18: Frühlingsmode

18 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/09

MODE

Welchen Einfluss haben FinanzkriseundRezession auf dieMode,

die wir in Zukunft tragen?Was bedeutetder neueZeitgeist für die Looks,

dieMarken und das Einkaufsverhalten?Eine ästhetischeThese

Waskommt?

GemeinsinnV. l. n. r.:

Veston von Boss Orange;gestreiftes Baumwollhemd vonTommyHilfiger;

kniekurze Jeans von Levi’s Engineered;Socken von Rohner;

Lederschnürer vonDiesel.

Karierter Lumber und schwarzes Polohemd,beides von Gant;

zartgrüne Jeans von Boss Orange;schmale Hosenträger von Coop City;

weisse Sneakers vonDiesel.

Weisses Baumwollkleid vonTommyHilfiger;Pumps von Burberry;

Halstuch vom Schweizer Heimatwerk.

Grüne Lederjacke,T-Shirt, gestreifte Jeansund Schuhe, alles vonDiesel;Jeanshemd von Levi’sVintage.

Hemdkleid undT-Shirt, beides von Levi’sVintage;Sneakers von Boss Orange.

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MODE

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haltlich konservativer, das heisst wertsta-biler, praktischer, dauerhafter und viel-seitiger.Sogar Karl Lagerfeld, der Sonnenkönig

dieser zu Ende gehenden Zeit desHyper-stils, hat es begriffen. «Die Krise istfurchtbar, aber gesund», liess sich derChef des Modehauses Chanel zitieren,welches im Winter mehrere hundertAngestellte entlassen hat. Dem Verneh-men nach sind es zwischen 10 und 25 Pro-zent der Beschäftigten, die bei Chanelauf der Strasse stehen – der bedeutendsteKahlschlag, seit Gründerin Coco ChanelAnfang des Zweiten Weltkriegs allenAngestellten kündigte.Das Beispiel Chanel zeigt: Die Exzesse

der Luxusindustrie sind vorbei. Extremmodische Handtaschen für mehreretausend Franken sind genauso wenigopportun wie eine allzu exaltierteGarde-robe. Dafür wendet man sich wieder

s gibt keinerleiZweifel daran,dass diejenigenEreignisse, dieseit dem Herbstdes vergangenenJahres die globa-len Finanzmärktedurchschütteln,auch einen direk-

ten Einfluss auf die Mode haben werden.Dass durch die mit viel medialer Paniksich ausbreitende «Krise» auch die Artund Weise sich ändert, wie wir unskünftig anziehen werden. Schon imOktober letzten Jahres, als die Schock-wellen der Lehman-Pleite durch dieWeltgingen und parallel dazu in Mailand undParis die neue Frühlingsmode für 2009gezeigt wurde, meinte manch ein Be-obachter, bei besonders gewieften De-signern bereits «die Mode zur Krise»

erspähen zu können. Das war zu demZeitpunkt nüchtern betrachtet aberkaum möglich: Schliesslich hatten dieDesigner ein halbes Jahr davor bereitsdie Grundzüge dieser Kollektionen fest-gelegt. Was auf den Laufsteg kam, waralso bestenfalls im Geiste heraufzie-henderWolken, nie aber im Bewusstseindes ganzenOrkans entstanden.

DIE EXZESSE SIND VORBEI

Doch heute, ein halbes Jahr nach den Er-schütterungen an der Wall Street, wirderkennbar, in welche Richtung sich dieMode ändern wird. Wir werden sehrschnell weniger oberflächlichenGlamoursehen, dafür mehr Kleidung mit Sub-stanz. Nach der äusserlichen Formalitätder letzten Jahre, welche ihren Gipfel inden perfektionistischen Anzügen vonTom Ford fand, wird die Mode nun in- ▼

E

Neue «Basics»Diese Seite:

Brauner Baumwollmantel von Prada;Denim-Overall vonDiesel;Peeptoe-Pumps von Burberry.

Graubrauner Jersey-Parka von Bally;Tanktop und Gilet von Gucci;

Bluejeans von Levi’s;Pumps von Prada.

Pragmatisch chicLinke Seite:

OckerfarbenerMantel von Burberry;weisser Cardigan von Levi’s;

gestreifter Cardigan vonTommyHilfiger;graue Jeans von Gant;

Schuhe vonDr.Martens;Halskette privat.

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22 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/09

Working ClassBild rechts:

Denimhemd von Boss Orange;Chinos vonTommyHilfiger;Hosenträger von Coop City;

Espadrilles von Bally;Schiebermütze von Stetson beiVMC.

Bild links:Latzhose von Lee;

Jeanshemd von Levi’sVintage;Ledermütze von Stetson beiVMCZürich.

Ledernes Bolerojäckchen vonMiuMiu;gepunktete Bluse vonTommyHilfiger;

Jeansrock vonDiesel.

Latzhose von Lee;Tanktop von CoopNaturaline;

Halstuch vom Schweizer Heimatwerk.

Page 23: Frühlingsmode

«z – die schönen seiten» ausgabe 1/09 23

den gescheit gemachten Basics undKlas-sikern desAlltags zu. Oderman entdecktein Preissegment neu, das sich durch einfaires Preis-Leistungs-Verhältnis aus-zeichnet, weil dieMenschen, die ihrGeldetwas weniger frivol ausgeben, gerne wis-senmöchten, was sie denn finanzieren.In diesen Entwicklungen zeigen sich

doch erstaunliche Parallelen zur Zeit der«great depression» in den Jahren nach1929, als die globalen Aktienmärkte dasletzte Mal derart bodenlos abstürzten.Zwar waren die Folgen damals nicht vomerstenTag an sichtbar, aber in den Jahrennach dem Schwarzen Freitag zeigte sicheine deutlich moderatere, farblichgedämpfte Mode mit längeren Säumenund ausgeprägteren Schultern. Sie warein Gegenentwurf zu den frivolen, vonvielen auch als dekadent empfundenen«wilden Zwanzigern» (siehe Seite 26).«Whatever happens now, it’s the end of

MODE

fake», stellte Alber Elbaz, Designer beiLanvin, im Herbst 2008 bereits fest, alser seine Schau für den Frühling 2009zeigte, die fast komplett aus scheinbarmühelos drapierten «instant couture»-Kreationen bestand. Elbaz’ Gespür fürden Zeitgeist war präzis: Inzwischen istklar, dass wir in eine Zeit der abge-räumten Eleganz gehen.

PHASE DER ENTSCHLEUNIGUNG

Wir werden uns zwar nicht gerade inLumpen hüllen und Trauer tragen, aberder Look wird temperierter und ge-erdeter. Und wenn man sich die Kollek-tionen anschaut, die dieser Tage für denkommenden Herbst gezeigt werden,dann bestätigt sich, dass die AmplitudenderMode in den nächstenMonaten nichtmehr so heftig ausschlagen werden wiein den letzten Jahren. Mailand und Paris

zeigten für die Männermode durchsBand schwere Wollmäntel, deftigeTweeds und Cords, alles in gedecktenFarben. Diese Tendenzen zeichnen sichnun auch in der Damenmode ab.Die Mode hat allen Grund, die Phase

der Entschleunigung und Entschlackungmit dem gebotenen Ernst anzugehen.Denn vieles von dem, was auf den inter-nationalen Laufstegen zu sehen ist, hatsich viel zu weit entfernt von dem, wasein normaler arbeitstätiger Mensch sichnoch vorzustellen vermag bzw. vorzu-stellen gewillt ist. Grosse Teile des Prêt-à-porter haben denDraht zum einfachenVolk gekappt – dieses versteht nichtmehr, was die kreativen Exzesse derDesigner bezwecken und wie man ihreIdeen in tragbare Realität umwandelnsoll. Auch diesbezüglich dürfte die Krise,durch welche die Welt jetzt geradekriecht, eine heilende, weil korrigie-

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rende Wirkung auf die Lifestyle-Indus-trie haben. Sie wird sich vielleicht wiederdie Frage stellen, was dieMenschen dennüberhaupt wollen oder brauchen.Profitieren werden nun Marken, die in

den guten Jahren ein eindeutiges Profilentwickelt und Werte etabliert haben,auf die Verlass ist. Dazu zählen natürlichdie grossen Klassiker und ihre Ever-greens. Bei ihnenwirdman dasVertrauensuchen und sichWertstabilität erhoffen.Doch auch kleinere Marken könnenzulegen, wenn sie den Konsumentenklarzumachen vermögen, dass ihre Pro-dukte in einer vernünftigenRelation zumverlangten Preis stehen. Wenn sie ori-ginelle Ideen haben, die den Nerv derZeit treffen, haben diese Nischen-Playerwahrscheinlich sogar einen strategischenVorteil gegenüber den in Luxuskonglo-meraten zusammengeschlossenen Rie-senmarken, die einen personalintensiven ▼

Fotografin: SarahMaurerFotoassistenz:Michael Lio

Styling: KimDangProduktion:Anton J.Erni

Haare:AlexTahir (Style Council)Make-up: Nicola Fischer (Style Council)

Models:Elvis Harper (Time);

JohnnyHarrington (2morrowmodel);Lea Deak (Scout);

Meret Kaufmann (Option);Nelson Da Palma (Option)

Mit dem Rücken zur WandBild links:

Geblümtes Seidenkleid von Burberry;Jeansjacke von Levi’sVintage;Cardigan vonTommyHilfiger.

Bild unten:Zweireihiger Denimanzug von Prada;

Polohemd von KKarl Lagerfeld;Schnürstiefel 1460 vonDr.Martens.

Wasserkopf an Verwaltung und Manage-ment finanzierenmüssen.So möchte man also rufen: «Vive la

crise!» – weil an ihrem Ende vielleichteine bessere, demokratischereModeord-nung steht. Und vielleicht ist auch diesein gar nicht so verwegener Gedanke:Was, wenn die Krise gar keine Krise ist,sondern ein längst fälliger und darummitaller Wucht beginnender Wandel? Weildie Konsumenten schon weiter sind alsdie sie versorgende Industrie?

EINKAUFEN IST MACHT

Jetzt ist die Zeit, die Dinge radikal neuanzugehen, den Markt und sich selbstneu zu definieren. Dabei geht es – sogarmehr noch als bisher – darum, mit deneigenen Konsum-Entscheidungen sichselbst und anderen Gutes zu tun. Nach-haltigkeit und Sinnhaftigkeit bleiben für

die Entwicklung des Lifestyles von mor-gen wichtige Faktoren. Diese Überzeu-gungen werden im Zuge einer leichtenDepression nicht gleich über Bord ge-worfen. Denn Einkaufen ist Macht. DerKonsument will die Gewissheit haben,dass er mit demGeld, das er einem ande-ren für Waren oder Dienstleistungengibt, etwas Sinnvolles macht und nichtnur denWohlstand äufnet.Die Mode wird auch in schwierigen

Zeiten nicht aufhören, sich ständig zuerneuern. Sie wird schon sehr bald dasJoch der Krise abschütteln und sich neuerfinden – einen Look kreieren, der demneuen Zeitgeist entspricht. Vielleichtkommt er dem nahe, was wir auf diesenSeiten zusammengestellt haben.Wichtiger denn je wird etwa der emo-

tionale Faktor von Mode. Denn inGesellschaften, in denen jeder schonalles mehrfach hat, braucht es andere

Page 25: Frühlingsmode

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Page 26: Frühlingsmode

MODE

Der Börsencrash vomHerbst 1929 veränderteauch dieMode total.Eine SpurensucheMit dem Börsenkrach vom 25.Oktober1929 veränderte sich auch die Modewelt.Die Pariser Haute Couture, die zu gros-sen Teilen von den reichen amerika-nischen Kunden gelebt hatte, sah ihrewichtigste Einnahmequelle versiegenund musste radikal Personal abbauen,weil vier Fünftel des Umsatzes weg-brachen. Etliche Marken, so das HausPaul Poiret, verschwanden in der Folgefür immer von der Bildfläche. Dafür er-lebte die Produktion von Haushaltsnäh-maschinen einen kräftigen Aufschwung.Viele Frauen gingen dazu über, ihreKleider selbst zu nähen. Dazu benutztensie Schnitte aus Illustrierten – sogar die«Vogue» hatte solche ab 1931 imAngebot.Die Modetrends der dreissiger Jahre

waren mehr von praktischen denn vonmodischen Einflüssen geprägt. DieSaumlängen fielen bis deutlich untersKnie. Die provokative Androgynität der«Flappergirls» der zwanziger Jahre wicheinem traditionelleren Verständnis vonWeiblichkeit, welches schliesslich in derverklärten Romantik des «Völkischen»im Deutschen Reich mündete. Anderer-seits erlebte der Glamour der zwanziger

Jahre eine Renaissance auf der Bühneund im Film. Hollywood präsentiertesich als eskapistischeAlternative zurTris-tesse. Die Roben der grossen Filmdivender dreissiger Jahre standen im krassenKontrast zur ökonomischen Realitätjener Zeit. Während auf der Bühne Per-sianer oder Pelze aus Nerz und Chinchil-la getragen wurden, waren die der Frauenauf der Strasse bestenfalls aus Rotfuchsoder Lammfell.

Praktisch statt chicDie veränderten Lebensumstände der

dreissiger Jahre führten aber auch zuetlichen technischen Neuerungen. DieNachfrage nach waschbarer, pflege-leichter Garderobe beschleunigte dieEntwicklung der Kunstfaser-Industrieoder der Farbstoffe und war damit vonentscheidender Bedeutung für die Ent-wicklung derKonfektion, also der «Modeab Stange». Die Reissverschluss-Her-steller vertausendfachten ihre Produkti-onszahlen. 1935 gelang es DuPont, Nylonherzustellen – die Strumpf-Industrie er-lebte in den darauffolgenden Jahreneinen ungeahnten Boom. Ringspinn-maschinen zur Herstellung von Tricot

fanden reissenden Absatz und bescher-ten der Schweizer Textilmaschinenindu-strie eine Hausse. Dagegen darbte dieSt.Galler Stickereibranche, die 1935ihren absolutenTiefpunkt verzeichnete.Doch es gab auch Gewinner der Krise:

Elsa Schiaparelli brachte frischen Windin die dezimierte Haute Couture. Wei-tere erfolgreiche Newcomer der dreis-siger Jahre waren Jeanne Lanvin, Made-leine Vionnet, Maggy Rouff, Alix Grès,Nina Ricci, Marcel Rochas oder, last butnot least, ab 1937 Cristóbal Balenciaga,der in der Folge für dreissig Jahre in ParisdenTon angeben sollte. (jvr.)● Weiterführende Literatur: WiebkeKoch-Mertens: Der Mensch und seine Kleider;Ingrid Loschek: Fashion of theCentury.

als rein rationale Argumente, um dieKunden vom Kauf eines zusätzlichenKleidungsstücks zu überzeugen. Ausser-dem hat sich der Faktor desWohlfühlens(auch Wellness) in den letzten zwanzigJahren so nachhaltig in all unsere Lebens-bereiche eingeschlichen, dass er auch ausder Garderobe nicht mehr wegzudenkenist. Es wird Ballast abgeworfen. Die Klei-dung macht Bewegung mit, ist bequemund umspielt denKörper.Was etwas zu weit ist, wird mit einem

Gürtel auf Form gebracht, zu langeHosen oder Ärmel werden lässig hoch-gekrempelt. Die Mode wird weiter,bequemer, weicher. Man spricht vonPyjama- und Shirtdressing, von relaxterAttitude, von losen Volumen und un-konstruierten Looks. Die Oberflächenwirken reingewaschen vonDekoration.

TRENDS SIND OBSOLET

Trotz all der Strenge und Härte, trotz allden schwerverdaulichen Nachrichtenund düsteren Perspektiven sollte abernicht vergessen werden, dass Humor dasbeste Rezept ist, auch Krisen mit Hal-tung durchzustehen. Eine spielerische,unbeschwerteNotewirkt entkrampfend.Darum wird Altes und Neues undog-matisch gemischt.Den absoluten Trend, der anderes

neben sich ausschliesst, gibt es nichtmehr. Die Mode von morgen ist einbunter Eintopf mit überraschendenAromen, ein «mash-up». Neues passt zuPatiniertem, Gefundenes zu sorgsamZusammengesuchtem. Historische Ele-mente werden mit zeitgenössischerWorkwear getragen. Denim hat genausoPlatz wie der «Blaumann» oder die Latz-hose – schliesslich sind diese robustenKlassiker ideal für eine Zeit, die etwasmehr Rückgrat erfordert.Ungebrochen bleibt, trotz dem etwas

gedämpften Farbbild, die Lust auf Farbeund gestalterische Spontaneität. Es istZeit für persönliche Interpretationenund individuell «kuratierte» Stilwelten.Damit diese aufeinanderprallendenWel-ten mit- und nebeneinander funktio-nieren, istToleranz unabdingbar.Also:Wir müssen Neues ausprobieren,

um dieVerkrampfungen zu lösen. Getreudem Motto Franklin D.Roosevelts, desletzten grossen «Krisen-Präsidenten» derUSA, der 1932, mitten in der GrossenDepression, sagte: «Wir haben nichts zufürchten als die Furcht selbst. DiesesLand verlangt fortgesetztes, gewagtesExperimentieren!»Was ja auch heute einwirklich gutes Motto für die Mode zudieser neuen Zeit wäre!Jeroen van Rooijen ImFrühjahr 1930 protestierten inNewYorkNäherinnen fürmehrArbeitsplätze.

Schiaparelli (rechts) imHosenrock, 1935.

1932 fielen dieRocksäume. Look vonPatou.

FOTOS:HULTON-DEUTSCHCOLLECTION/CORBIS,CONDÉNASTARCHIVE/CORBIS,KEYSTONEFRANCE/KEYSTONE/EYEDEAPRESSE/LAIF

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28 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/09

FOTOS:NICOLEBENTIVOGLIO,PD

STILIKONE / KOLUMNE

LandinSicht!

Die Unterschiede zwischen Stadt und Land sind tat-sächlich nicht so bedeutend, wie viele meinen – zumin-dest nicht bei uns in der Schweiz. Ich, gebürtiger (undheimgekehrter) Appenzeller, bin nun seit 33 Jahren aufderWelt und habe davon immerhin einenDrittel meinesLebens in der Stadt gelebt.Daher bilde ichmir ein, beideLebensformen zu kennen. Nirgends in der Schweiz istdie Stadt urbaner als in Zürich – das sagen zumindest dieZürcher. Und wo lebte man mehr auf dem Land als inAppenzell? – zumindest ist das so, wenn man der Käse-werbung glauben darf.

Doch glauben Sie mir:Wir Menschen auf dem Landesind nicht tagaus, tagein inTrachten auf unserenWeidenundWiesen und treiben Kuhherden und Geissen auf dieAlp undwieder hinunter.Wir leben einfach nicht ganz sobeengt wie die da unten in der Stadt. Statt in einerWohngemeinschaft oder in einem schicken Studio fürgeschätzte 2500Franken lebtman auf demLandmit demLebensabschnittspartner oder der Restfamilie in einemheimeligen Bauernhaus für zirka 800 Franken. In sechsZimmern geht man sich einfach weniger auf die Nerven,selbst wenn mehrere Generationen unter einem Dachwohnen. In der Stadt dagegenmuss jeder dauerndRevier,Privatsphäre oder einen Platz an der Bar verteidigen.Dieser darwinscheVerdrängungskampf geht irgendwannin Fleisch und Blut über. Das wiederum führt dann dazu,dass wir Landeier den Städter oft als einen überspannten,hektischen und leider auch bornierten Zeitgenossenwahrnehmen.

Ich für mein Teil freue mich heute auf die paar MaleproMonat, an denen ich aus beruflichen Gründen in dieStadt muss. Ob dort unten nun das übliche Verkehrs-chaos oder imWinter permanente Nebelsuppe herrscht– bei mir zu Hause auf tausend Metern über Meer habeich fast immer Sonnenschein! –, nichts kann mir in die-senMomenten die Freude an der Stadt nehmen. Zumin-dest für 24 Stunden.Danach quälenmich diePolizei- undFeuerwehrsirenen, die im Zehnminutentakt am Hausmeiner Teilzeit-WG vorbeirasen. Und die vielen Men-

schen erscheinen mir wie zähflüssiger Schleim, der michzu verschlingen droht. Die überall herumliegendenGratiszeitungen erinnern mich an Slums in fernenLändern. In «meinem» Appenzell gibt’s genau einenGratiszeitungs-Kasten am Hauptbahnhof . . . Also gut:amBahnhof, wir haben ja nur einen.

Die Stadt in allen Ehren, aber: Nach einemTag in der«Urbanität» will ich nichts sehnlicher als zurück auf mei-nen grünenHügel!Undwenn ich auf derAutobahn 1 kurz

nach der Ausfahrt Matzingen am Horizont das Säntis-massiv sehe, dann weicht dieses Gefühl von «Gott, wasbin ich für ein peinlicher Land-Affe», das mich in derStadt manchmal quält. Es geht mir das Herz auf, und ichweiss: Land in Sicht!

PS: Das nächste Mal erzähle ich Ihnen, wieso einige Freundeaus der Stadt mein Leben auf dem Lande lieben, andere es nichtertragen und was der Unterschied zwischen Stadtkatzen aufDiät undKostgängerkatzen auf demLand ist. Bis dann.

● Marco Fritsche, 1976 inAppenzell geboren, gehört zu denherausragendsten TV-Talenten der Schweiz. Seine Karrierestartete der Absolvent der Klosterschule St.Antonius beimMusiksender Swizz (später Viva). Fritsche moderierte in-zwischen diverseTV-Formate, zuletzt «Bauer, ledig, sucht . . .»und «Sing andwin» auf 3+. www.marcofritsche.ch

TV-EntertainerMarco Fritsche,Pendler zwischen urbaner undländlicher Schweiz, über dieVorzüge des Lebens amAlpstein

Marco Fritsche vereint dieAntipoden des Schweizer Lebens; weltmännischer Denim und «Chüeli-Gurt» passen gut zusammen.

STILIKONE

DrewBarrymore

Schauspielerin

Sie sind eine Stil-Ikoneund ein Sexsymbol – fühlen Sie sich

immer entsprechend sexy?Machen Sie Witze? Natürlich nicht.Als ich jünger war, habe ich einmalfür meinen damaligen Freund

getanzt, im Stil von «9½ Wochen».Es war womöglich das abtörnendsteErlebnis – nicht nur für ihn.

Sie sind zweimal geschieden –bedauern Sie vergangene Liebes-

entscheidungen?Nicht im Geringsten. Das wäre auchdumm, denn durch diese Erfah-rungen bin ich heute der Mensch,der ich bin. Ich würde nichts davonzurückgeben wollen. Die Enttäu-schungen haben mich auch nichtverbittert: Ich fühle mich so leichtund spontan wie eh und je.

Sie sind jetzt 33 Jahre alt – habenSie Stress mit dem Älterwerden?Bei mir ist es genau umgekehrt:Ich habe das Gefühl, dass ich mitjedem Jahr besser werde. Schwer-kraft und Falten sind bedeutungslos,verglichen mit der Weisheit, die ichgewinne. Wenn meine Brüste biszum Boden hängen und alles schiefsteht, dann werde ich einfach nichtmehr vor der Kamera stehen, son-

dern hoffentlich dahinter.

Sie haben soebenIhren ersten Film gedreht – war das

eine Herausforderung für Sie?Ja. Es war ein Jahr voller Unsicher-heiten, während ich an «Whip It»gearbeitet habe. Auf der einen Seitehabe ich jetzt zwar 33 Jahre Lebens-erfahrung, andererseits fühle ichmich noch immer wie neugeboren,

ausserhalb dieser Liga.

Wie erholen Sie sich?Ich gehe wandern oder mache lange

Fahrten mit dem Auto.

Wie bleiben Sie in Form?Ich trainiere nicht so oft, wie icheigentlich gerne möchte. Aber ich

weiss schon, dass mirFitnessübungen gut tun. Aufdie Kohlenhydrate verzichte ich

deswegen aber nie!

Interview: Sian Edwards

DrewBarrymoremodelt für CoverGirl.

Page 29: Frühlingsmode

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30 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/09

INTERVIEW

Z: Bruce Weber, Sie haben einmal gesagt, Siewürden in Ihren Bildern versuchen, eine Stim-mung wie in einem «backyard», also einemHinterhof, zu erzeugen.Wie muss dieseAussageverstandenwerden?Bruce Weber: Ich wuchs in einer Klein-stadt namens Greensburg auf, meineEltern waren passionierte Gärtner, undunserGartenwar vollmit wunderschönenBlumenundGemüse. Eswar immer etwaslos. Dazu grenzte unser Grundstück aneine Farm. Also war die Farm sozusagenTeil des Hinterhofs meiner Jugendtage.Heute, wenn ich auf manchmal deprimie-renden Fotoshootings «on location» bin,dann denke ich mir: Wie könnte ich dasalles in meinen eigenen kleinen Backyardverwandeln? Dieser Gedanke motiviertmich immerwieder.

Der amerikanische Traum von Freiheit, dieunberührte Natur und eine scheinbar un-bekümmerte Nacktheit sind Leitmotive IhrerArbeit –woher kommen diese Einflüsse?Das gehört fürmich alles zusammen. UnddasEinzige,was schwerer zu fotografierenist als einAkt, ist ein Baum. Ich versuche,die ländliche Atmosphäre meiner Kind-heit am Leben zu erhalten. Die meistenMenschen sind verpflichtet, in kommer-ziellen Massstäben zu denken. Ich küm-mere mich dagegen heute nur noch umdas, woran ich wirklich glaube und wasmich positiv berührt. Ich lebe total ineiner Phantasiewelt. So denke ichmanch-mal an Partys, zu denen ich nicht ein-geladen war. Dann schmeisse ich selbsteinfach eine solche Party und fotografierediese.

Sie schmeissen gerneGartenpartys?Ja, ich habe immer Gäste im Garten undmeine sechs Hunde, die spielen. Manch-mal gehen Leute vorbei und tauchen inmeinen Fotos wieder auf. Manche Men-schen träumen von schönen, grossen ▼

BruceWeber, 63, ist der Grossmeister der erotisch angehauchtenHelden- undModefotografie. SeineWerbekampagnenfürCalvin Klein oderRalph Lauren sind unvergessliche

Ikonen der zeitgenössischen Reklame-Ästhetik.EinGesprächmit dem engagiertenNatur- und Tierfreund

MisterNaturFOTOS:BRUCEWEBER,SHANESIGLER

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Immer mit HundGolden-Retriever-Hunde und junge,muskulöseMännermit Schildmützen

sind wiederkehrendeMotive in BruceWebersWelt.

«Trevor, Billie andTrue», Spitfire Lake,Adirondacks, NY.

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Häusern. Ich träumte immer von derFarm in meinem eigenen Backyard mitihren Feldern undTraktoren.

Ihre Bilder spiegeln aber nicht nur diesesidyllische Landleben Ihrer Jugend wider. Siesagten einmal, die Stadt Paris habe Ihre Auf-fassung von Schönheit nachhaltig verändert.Normalerweise fühle ich mich nicht sehrangezogen von Orten, an die man für einFotoshooting fährt. Paris ist diesbezüg-lich eine löbliche Ausnahme: Das Lichtund die Stimmung dort sind immer sehrbesonders. Vor allem bei Sonnenaufgangund kurz davor.

Ihre Fotos weisen oft keinen genauen Zeitbezugauf. Vor allem Ihre Aufnahmen aus Paris er-innern eher an die dortige Jazz-Szene der sech-ziger Jahre als an das heutige Paris.Meine ersten und prägendsten EindrückevonParis bekam ich durch die Fotosamm-lungmeinesVaters undmeinerGrossmut-ter.Ausserdemwarenmeine Eltern grosseFans des europäischen Kinos.Wir fuhrenjeden Sonntag nach Pittsburgh, in die vonuns aus nächste grosse Stadt. Dort assen

wir immer in demselben jüdischen «Deli»zu Abend und sahen uns dann im Kinoeinen Film vonTruffaut, Fellini oder Berg-man an.

Sie haben später als junger Mann auch alsModel in Paris gearbeitet und vor der Kameragestanden?Nein, das stimmt nicht ganz. Als Modelhabe ich nur in NewYork gearbeitet. Icharbeitete mit den grössten Fotografen,unter anderemRichardAvedon. Er war esauch, der mich der Fotografin DianeArbus vorstellte – von beiden habe ichsehr viel gelernt. Darauf ging ich nachParis und bildete mir ein, dass ich dort,wenn ich es mit der Fotografie ernstmeinte, nicht gleichzeitig Model seindürfe. Es war eine harte Zeit, denn ichverdiente überhaupt kein Geld. Beimeiner Rückkehr war ich so dünn, dassmich einige Kreativdirektoren – wahr-scheinlich ausMitleid oder weil ich so gutaussah – als Fotograf engagierten.

Später haben Sie Schauspiel undRegie studiert.Waren Sie ein guter Schauspieler?

Furchtbar schlecht! (lacht) Ich war immerviel zu stark abgelenkt. Kaum sah ich beieinem Dreh irgendetwas, was mir gefiel,dachte ich sofort: Das möchte ich foto-grafieren! Und schon hatte ich meinenText vergessen.

Dafür drehen Sie heute selbst Filme. «Let’s getlost», Ihr Film über Chet Baker, war schon vor20 Jahren für den Oscar nominiert. Jetzt ist erwieder imGespräch.«Let’s get lost» wurde letzten Mai, zuseinem 20-Jahr-Jubiläum und im Rahmender «Cannes Classics», beim Festival ge-zeigt. Die DVD für den europäischenMarkt soll demnächst erscheinen. MeineFrau Nan – die den Film produziert hat –und ich waren immer schon Fans vonChet Baker. Ich hatte diese Vinyl-Platte,sie hiess «Let’s get lost and other songs».Chets Musik spielte stets eine wichtigeRolle in unseremLeben.

Drehen Sie hauptsächlich Kurzfilme, weil Siesich darin besser entfalten können?Hauptsächlich darum, weil es mein Zeit-plan besser zulässt. Ich stelle mir diese

Frage von Kunst oder Kommerz nicht.Wenn ich fotografiere oder filme, danntue ich das, weil es mir Freude bereitet.Die Beurteilung des Resultats überlasseich gerne anderen.

In Ihrem letzten Film «Wine and Cupcakes»bringen Sie Ihre Leidenschaften unter einenHut: New York im Herbst, die Natur imCentral Park und den Jazz, der beides zumThema hat.Was folgt alsNächstes?«Wine and Cupcakes» war der erste voneiner Serie vonFilmen überNewYork, dieich plane.

Sie gelten mit Ihrer klassischen Ästhetik alsTraditionalist unter den Fotografen.Wie sehenSie die Entwicklung der Fotografie – ist esdurch die digitalen Kameras und Handys zueiner Inflation vonBildern gekommen?Ich bin offen für alles, was für die Foto-grafie gut ist. Wenn durch die digitalenKameras mehr Leute fotografieren: Bitte,dann finde ich das umso besser. Persön-lich arbeite ich allerdings lieber mit Fil-men. Zu meinen alten Rolleiflex- oderPentax-Kameras habe ich eine Bezie-

INTERVIEW

Hola Chica!Das englischeTopmodelKateMoss fotografierte

BruceWeberinAndalusien.

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Junger GottBruceWeber schuf

einige der ikonenhaftenAufnahmen desSchauspielersRiver Phoenix,

der 1993 während einerHalloween-Partyan einer ÜberdosisHeroin und Kokainstarb. Er wurde

lediglich 23 Jahre alt.

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Bruce Weber (*1946) ist einer der renom-miertesten Modefotografen unserer Zeit. Derin Greensburg/Pennsylvania geborene undaufgewachsene Weber begann seine Karrierein den siebziger Jahren mit ersten Aufträgenfür das Magazin «GQ» («Gentlemen’s Quar-terly»).Der kommerzielleDurchbruch gelangihm 1978, als seine Lebens- und Geschäfts-partnerin Nan Bush (links im Bild) ihm dieMöglichkeit verschaffte, den Versandkatalogvon Bloomingdale’s zu fotografieren. InsBlickfeld einer breiten, internationalen Öf-fentlichkeit gelangte Bruce Weber Ende derachtziger Jahre, als er die Werbekampagnenfür Calvin Klein in seinem charakteristischenSchwarzweiss-Stil fotografierte.Inzwischen hat Bruce Weber weitere Kam-pagnen für namhafte Modehäuser, Kosmetik-

hung, wie sie andere Menschen zu ihrenKindern haben. In manchen sehe ichJungs, in anderen Mädchen. Die Pentax-Kameras sind ganz sicher Jungs, und dieLeica ist eine wunderschöne Frau. Ichliebe es, altmodische Kameras in derHand zu halten. Aber ich habe überhauptnichts gegen die digitale Fotografie.

Neben Fotografie und Filmen produzieren Sieneuerdings auch eine Bekleidungs-Kollektionnamens «Weberbilt» – das nach dem verstor-benen Schauspieler River Phoenix benannteHemd daraus ist schon einKlassiker.Wir stellen die Stücke in unserer Garageher und machen das eigentlich, wie ebenvieles, was wir tun, nur zum Spass. Aneinem Tag, als ich River Phoenix sehrvermisste, dachte ich daran, wie launen-haft unkoordiniert und verrückt er sichimmer kleidete. Da haben wir zu seinemGedenken diesesHemd gemacht.

Kommt IhreKollektion auch nachEuropa?Soweit ich weiss, hat Rei Kawakubo vonComme des Garçons ein paar Stücke inihrem Londoner Geschäft in der DoverStreet, so wie Carla Sozzani im CorsoComo 10 inMailand.Aber diemachendaswahrscheinlich nur aus Sympathie zumir!Interview:CordulaReyer

hersteller und Konfektionäre produziert, sofür Abercrombie & Fitch, Revlon, GianniVersace oder Ralph Lauren. Ferner erschie-nen redaktionelle Produktionen in «Vogue»,«Vanity Fair», «Elle» oder «Interview».Seit einiger Zeit beschäftigt sich BruceWeberauchmit Filmen. So drehte er einenKurzfilmüber jugendliche Boxer («Broken Noses»),über den Jazztrompeter Chet Baker («Let’sGet Lost») sowie etliche Filme, in denen seineüber alles geliebten Hunde die Hauptrollespielen. Für die Pet Shop Boys drehte er dieVideos zu den Singles «Being boring» (1990),«Se a vida é» (1996) und «I get along» (2002).Darüber hinaus hat BruceWeber eine kleineModelinie namens Weberbilt lanciert, dieselektiv vertriebenwird. (jvr.).●www.bruceweber.com

Gang mit GlamourgirlBild oben:

Topmodel Naomi Campbell mit einer Bandehalbwüchsiger «Fans» inMiami.

Drei Köpfe, acht BeineBild rechts:

Nan Bush und BruceWeber (rechts), mit Hund«True», fotografiert von Shane Sigler.

In memoriam RiverBild unten:

Unter dem Label «Weberbilt» vertreibt FotografBruceWeber eineModekollektion.Abgebildet ist

das erwähnte River-Phoenix-Hemd.

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ACCESSOIRES

Eigentlich ginge das schon: einJahr langmit Konsumieren

aussetzen. DennMode braucht einMann ja nicht unbedingt.

Andererseits: Ein paar schöneKlassiker sollte man vorher noch

erworben haben

Werte

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1 Leinenschal, 220 Fr.,von Etro, bei Grieder.2 ReversiblerLedergürtel mitH-Gürtelschnalle,ab 680 Fr., vonHermès.3Gehstock ausEbenholz und mitSilberknauf, 490 Fr.,von Fayet, beiLe Parapluie, Zürich.4Weekender,von Felisi, 1600 Fr.,beiVMC, Zürich.5 In Leder eingefassterFlachmann, 198 Fr.,von Filson, beiVMC,Zürich. 6 Strohhut,368 Fr., von Borsalino,bei Natascha, Zürich.7 Silbernes Feuerzeug,400 Fr., von S.T.Dupont, bei NaegeliTabakfass, Zürich.8 Kariertes Halstuch,69 Fr., von Erfurt,bei BlaserMarket,Zürich. 9 Chronografmit Jahreskalender,72000 Fr., von PatekPhilippe, bei BeyerChronometrie, Zürich.10 Lederne Geldbörse,410 Fr., von BottegaVeneta. 11 Brille ausBüffelhorn, 985 Fr.,vonTwentyTwo, beiBurri Optik, Zürich.12 Silberner Schlüs-selring, 1180 Fr.,von BottegaVeneta.13 Schnürschuh«Richelieu» ausbraunemKalbsleder,995 Fr., von J.M.Weston. 14 GestreifterCardigan ausBaumwolle, 369 Fr.,von Paul Smith,bei Fidelio, Zürich.

Fotograf:Thomas DeMonacoStyling:Werner BaumgartnerHintergrund: Kuhhautund Rindsnappa vonRyffel Leder, Zürich

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FOTOS:TOBIASSIEBRECHT

REPORT

Zweimal im Jahr zeigt das renommierte St.GallerModelabelAkris seineKollektion in Paris. Kurz vor der Schau

herrscht im Backstage-Bereich unerwartete Gelassenheit

«Summertime, and the livin’ is easy» klingt aus den Laut-sprechern, und das Auge schaut auf eine Baumreihe.Befinden wir uns in einem Garten? Etwa im Jardin desTuileries hinter dem Pariser Louvre, mitten im Frühling?Nein, natürlich nicht, aber eben doch ein bisschen: Es istModeschau im Carrousel du Louvre, und das St.GallerModelabelAkris hat denLaufsteg in der SalleDelorme inden unterirdischen Gängen des Louvre in einen lichtenBlätterwald verwandelt. Raumhohe, asymmetrisch ange-ordnete Laubbäume stellen den Hintergrund dar, vordem dieModels die Kleider aus Luft und Licht spazierenführen. Am liebsten würde man sich die Sonnenbrilleaufsetzen und sich entspannt zurücklehnen, hätten dieengen Sitzreihen dennRückenstützen.

Die Assoziation mit dem Garten ist gewollt, dennAkris-Chefdesigner Albert Kriemler hat sich für seineFrühjahrs-/Sommer-Kollektion 2009 vom Garten LittleSparta in den schottischen PentlandHills inspirieren las-sen. Er hat den Universalkünstler Ian Hamilton Finlay,den inzwischen verstorbenen Schöpfer dieses Wunder-gartens, vor zwei Jahren in seinem Refugium besucht.Die Schönheit der Natur, Ausstrahlung, Historie undMagie der Anlage haben den Modeschöpfer sofort inihren Bann gezogen – und die Idee, diesem Naturkunst-werk eineKollektion zu widmen, ward geboren: «Ian warPoet und Künstler in einem. Meine beiden Besuche inLittle Sparta haben nachhaltige Eindrücke hinterlassen.Es war vor allem der Hain, der Blick in eine Waldlich-tung, der mich inspiriert hat», sagtAlbert Kriemler. «DieKollektion steht sinnbildlich für einen Mittagsspazier-gang durch Hamiltons Garten. Sie soll poetisch sein, immodernen Sinne, nicht zu romantisch.» So sind dieKleider zwar sehr sinnlich und von einer ungewohntenLeichtigkeit, dennoch ist die fürAkris typische architek-tonische Linearität allgegenwärtig.

Zwei Stunden früher, hinter der Kulisse. Es ist Mitt-wochvormittag, 10 Uhr. Um 11 Uhr 30 soll die Schaubeginnen. Noch ist keine Musik zu hören, noch sind dieBöden und Sitzbänke in der Salle Delorme mit einerSchutzfolie versehen. Und doch scheint die Botschaftvon «Summertime, and the livin’ is easy» durch den Back-stage-Bereich zu hallen, subtil und feinstofflich. Manerwartet, dass hier Superhektik herrscht, so kurz vordieser grossen und wichtigen Modeschau von Akris, ander sogenannte Opinionleader, Kunden und Einkäuferkritisch ihr Urteil fällen werden. Doch eigentlich hätteman es besser wissenmüssen. DennAlbert Kriemler undHektik, das ist ein Widerspruch in sich selbst. AlbertKriemler ist ruhig, höchst konzentriert, fast schon mys-tisch gelassen. «Ich erziehe alle dazu, selbst in der gröss-ten Hektik Ruhe zu bewahren», sagt er mit seiner leisen,aber eindringlichen Stimme. Er trägt braune Leder-schuhe, eine graueHose und über demweiss-dunkelblau-gestreiften Hemd wie immer einen Rundhals-Pulli. SeinBruder, Peter Kriemler, steht im formellen Anzug da-neben und bespricht sich mit Corinne Kunz, der Marke-

ting-Verantwortlichen vonAkris. «Was hat sich seit 2004,als Akris zum ersten Mal seine Kollektionen im renom-mierten Carrousel du Louvre zeigen konnte, verändert?»,fragen wir Corinne Kunz. «Man merkt, dass wir mittler-weile ein eingespieltes, routiniertes Team sind.Wir sindzwar aufgeregt, aber weniger nervös als bei den erstenSchauen», antwortet sie.

Mit strengem Blick begutachtet Albert Kriemler, obder crèmefarbene Seidennetz-Jupe am Model sitzt. DerModemacher ist nicht zufrieden; er zupft amKleidungs-stück herum und stellt fest, dass der Reissverschlussenger genäht werden muss. Sofort handeln die flinken

Hände der Näherinnen, der Jupe wird mit einer der ausder Ostschweiz mitgebrachten Bernina-Nähmaschinenunter Surren undRattern inOrdnung gebracht.

Eigentlich sollten zu diesem Zeitpunkt, so kurz vorBeginn der Schau, sämtliche Kleider bei der Masse derModels angepasst sein. DieAnproben haben an den bei-den vorausgegangenenTagen imAkris-Showroom an derAvenue Pierre 1er de Serbie, im schicken 16.Arrondisse-ment, stattgefunden. Aber gewisse Models sind sehr ge-fragt und haben während der Schauen einen derart dich-ten Einsatzplan, dass ihnen keine Zeit geblieben ist, umnach den ersten Anproben nochmals in die Kleider zuschlüpfen. Dann sind die Näherinnen gefragt. Zu drittreisen sie jeweils an die zweimal im Jahr in Paris statt-findende Modeschau. Die Bernina-Nähmaschinen sindihnen im schwarz lackierten Akris-Bus auf separatemWeg in die französische Hauptstadt gefolgt. «Wir habenheute Nacht nur gerade drei Stunden geschlafen»,sagt die Schneiderin Denise Burger, die für die Ände-rungen verantwortlich ist, die Abläufe während der An-proben überwacht und sich gar nicht so sehr darüber zufreuen scheint, dass man sie von der Arbeit abhält undFragen stellt, wo es doch gerade jetzt so viel zu tun gibt.

HinterdenKulissen

▼«Ich erziehe alledazu, selbst in dergrösstenHektik

Ruhe zu bewahren»

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AnprobeDer Jupe sitzt nichtperfekt; der Reiss-

verschluss muss engergesetzt werden.Ein Fall für

FabianMüller und dieNäherin Denise Burger

(hinten im Bild).

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10 Uhr 30. Das Auge fällt auf ein Plakat, das an derWand hängt.Darauf sind dieMerksätze für den heutigenGrossanlass zu lesen: «Walk fast! No hips! Strong energy!Enjoy the groove! Look fabulous!» Und zum Schluss:«Thank you girls!» Die «girls» sitzen derweil im gekachel-ten Make-up-Raum. Einige sind bereits geschminkt undfrisiert, andere warten noch auf das Styling. Dreizehn

Models von überall auf derWelt werden heute dieAkris-Kleider präsentieren. Sie heissenVlada,Georgina, Kasia,Sheila, Chanel, Hye oder Iekeline. Sie wohnen in NewYork, London oder Madrid und wirken alle in unge-schminkterVerfassung noch sehr, sehr jung.

Für das Make-up der Girls sind die Visagistin DianeKendal und ihr Team verantwortlich. Diane mit ihremBritish English und ihrem natürlichen Auftreten – keinMake-up, keineAllüren – wirkt wie die nette Blumenver-käuferin von nebenan. Die Londonerin ist Mutter einerzwölfjährigen Tochter und lebt seit fünfzehn Jahren inNew York. «Es ist das zweite Mal, dass ich für Akris dieModels schminken darf», sagt Diane. Auf die Menschenvon Akris angesprochen, sagt sie: «They are amazing,inspiring and very understanding.» In einer Seelenruhemacht sich Diane – hier nennen sich alle, ganz nach an-

gelsächsischemHabitus, beimVornamen– ansWerk.AmBoden stehen die weit geöffneten Schmink-Köfferchenparat, und auf den Ablagen sind die Schmink-Utensilienverteilt –Watterondellen,Wattestäbchen, Make-up-Tie-gel, Mascara und Wimpernzangen. Diane arbeitet mitProdukten der Marken Mac und Laura Mercier. «I amJenny, I work for Diane», sagt die junge Visagistin, diegerade dabei ist, denAugen vonModelAlineWebbermitLidschatten in dezenten Beige-Braun-Grau-Tönen Aus-druck und Tiefe zu verleihen. Aline sitzt in einer blau-weiss-gestreiften Bluse vor einem der Spiegeltischchenund zeigt sich professionell geduldig. «Hi darling, getyour hair done first», sagtDiane, als Lakshmi den Styling-Raum betritt. Doch bevor die Haare drankommen,fragen wir Diane, ob sie uns einige Beauty-Tipps ausersterHand geben kann. «VielWasser trinken, unter demMake-up immer eine gute Foundation auftragen und sichimÜbrigen nach demMotto ‹weniger ist mehr› pflegen»,lautet dieAntwort der Spezialistin.

FUTURISTISCHER GLANZ

Für die haarigen Angelegenheiten ist der internationalgefeierteHaarstylist Guido Palau verantwortlich, der beisämtlichen grossen Labels von Gucci über Prada bisLouisVuitton dabei ist. Auch er ist wie Diane zum zwei-ten Mal für Akris im Einsatz. Er schätzt am SchweizerModehaus die ruhige, intime und unchaotische Atmo-sphäre. «Albert Kriemler und sein Team sind sehr ver-ständnisvoll und gut organisiert», sagt Palau.

Dass es so angenehm ruhig ist, hat nicht zuletzt damitzu tun, dass keine Haarföhne verwendet werden. Guidosetzt ganz auf kühlen Minimalismus. Das Resultat siehtso aus: ganz streng nach hinten gekämmte, zu einemDutt gebundene Haare, die dank viel «wet & shiny lookfinal glam»-Gel von Redken an der Kopfhaut haften. Dasviele Gel ist dazu da, «den Haaren einen futuristischenGlanz zu geben», erklärt Guido. Für dasHaar-Styling derModels sind je ein Friseur sowie ein Assistent amWerk.Guido Palau überwacht die Szenerie und legt nur dannund wann Hand an – «it’s best for me to go around», sagter, während er gemütlich durch den Stylingraumschlendert, ab und zu korrigierend zur Bürste greifend,um die Haare noch stärker zu strecken. Bei Alek sind

SchlussparadeGebannt verfolgendie Zuschauer,wie dieModels

beim Finale durch dengrünen «Blätterwald»schreiten und einenReigen luftig-leichterKleider präsentieren.

«Albert Kriemlerund sein Team sindsehr verständnisvollund gut organisiert»

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● Das St.Galler FamilienunternehmenAkris ist das renom-mierteste Schweizer Prêt-à-porter-Label und das einzige, des-sen Kollektionen auf dem offiziellen Schauenkalender in Parisstehen. Die 1922 gegründete Firma wird von den BrüdernAlbertundPeterKriemler indritterGenerationgeführt.Akrisbeliefertweltweit über 600Verkaufspunkte.www.akris.ch.

REPORTgleich drei Personen am Werk: Esther und Robbiefrisieren sie, eineMake-up-Artistin kümmert sich umdieFussnägel, die einenweissenAnstrich erhalten.

10 Uhr 45. Iekeline, die sympathische Niederländerin,ist bereits fertig frisiert und geschminkt. Sie vertreibtsich die Zeit mit ihremHandy und trinkt ein Glas Oran-gensaft vomBuffet. «Ich laufe schon seit vielen Jahren fürAkris», sagt sie. Im Warte-Modus verharren auch die«Habilleusen», die Ankleidedamen. Jedem Model stehteine Ankleidedame zur Seite. Florence d’Orée zum Bei-spiel betreut Vlada. Die Französin hat es sich auf demStuhl bequem gemacht, der neben dem Kleiderständermit der Bezeichnung «Model Nr.1» steht. Am Ständerhängen drei Bögenmit genauenAngaben zu den drei ver-schiedenen Looks, dieVlada präsentierenwird.

ALLES FÜR NUR ZWANZIG MINUTEN SHOW

Um 11 Uhr 15 findet der Testlauf statt. Zeremonien-meister Guillaume, der für den Ablauf der Modeschauverantwortlich ist, instruiert die Models und winkt mitden Armen wie ein Dirigent. «Nicht in der Mitte desRaumes hinausgehen, sondern auf der Seite. Ja, so ist esrichtig.»DieModels laufen,AlbertKriemler schaut ernstund konzentriert zu.Als derTestlauf beendet ist, werdendie Fotografen und Kamerateams – darunter Vertretervon ORF und TVTokio – weggeschickt. Auch wir wer-den gebeten, unsere Sitzplätze im Saal einzunehmen.Alses schliesslich um 12Uhr 30mit der obligatenVerspätunglosgeht, verschlägt es einem fast die Sprache, und mandenkt bei sich: Der unglaubliche Aufwand für nur zwan-zigMinuten Show hat sich in jederHinsicht gelohnt.Aufwww.style.com, der wichtigsten Modeplattform im In-ternet, war hinterher zu lesen: «Herausragend warenKriemlers blumenbedruckte Kleider aus Seidengeor-gette», die «International Herald Tribune» sprach von«lightness» und «breathable energy», derweil dieLifestyle-Beilage «How to spend it» der «FinancialTimes» eine um-fassende Geschichte auf vier Seiten über das SchweizerModehaus publizierte.

Nach der Modeschau ist der Backstage-Bereich wie-der offen. Freunde, Journalisten, Einkäufer und Fans aus

aller Welt strömen nach hinten, um Albert Kriemler zugratulieren. Doch richtig gefeiert wird am Abend, beimCocktail-Empfang im Akris-Showroom, wo der Gäste-scharChampagner undHäppchengebotenwerden sowieTraditionelles aus der Ostschweiz in essbarer Form. DerBlick schweift aus dem Fenster, fällt auf den Eiffelturm.Er glitzert und funkelt. «Summertime, and the livin’ iseasy.»Wer mag da noch an so etwas wie eine Finanz- undWirtschaftskrise denken?ChristinaHubbeling

VerschönerungBild oben:

Make-up-ArtistinDiane Kendalbei derArbeit.HauptprobeBild unten:DasTeam

vonAlbert Kriemlerschaut konzentriertder Generalprobe zu.

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PORTRÄT

An der Albulastrasse in ZürichAltstettengeht das beschauliche Zürich in eine end-lose Industriezone über: Renovationsbe-dürftige Altbauten stehen direkt nebenunproportionierten Neubauten. Das Altezerbröselt,währenddieZweckarchitekturvoranschreitet. Und überall stehen Ge-brauchtwagen zum Verkauf, die auf eineAuffrischung beim «Auto-Beauty-Salon»warten. Inmitten dieser städtischen Ent-wicklungslandschaft hat sichneben einembunten Mix aus Kleingewerblern undKreativen seit gut einem Jahr auch Fran-çois Berthoud eingerichtet.

François Berthoud, 1961 imwestschwei-zerischen Le Locle geboren und an der

Lausanner Kunstgewerbeschule zumGra-fiker ausgebildet, gehört zu den bestenModeillustratoren der Welt. Mit seinengrafischen, energiegeladenen Illustrati-onen auf der Basis von Linolschnittenerrang er in den früheren achtziger JahrenBekanntheit. Berthoud, der ab 1982 inMailand lebte und arbeitete, war mit sei-nenArbeiten für «Vanity» oder «Vogue» dasSprachrohr jener Zeit. Anders als vielenanderen Modeillustratoren gelang es ihmjedoch, über die achtziger Jahre hinausrelevant zu bleiben, wahrscheinlich geradewegen seines expressiven Stils. Berthoudsillustrative «Autorschaft» war stets stärkerals der Zeitgeist, den er abbildete.

Jetzt also Zürich. «Ich suchte eine neueInspiration», erzählt François Berthoud,während er am Küchentisch seines drei-hundert Quadratmeter grossen Studiossitzt. «Nach fünfundzwanzig Jahren inMailand, in denen ich sehr komfortabelgelebt habe, fühlte ich mich reif für etwasNeues.» InMailand gehörteBerthoud, derein schönes Studio in der «Kreativhoch-burg» an der Via Savona bewohnte, zuminneren Zirkel der Modewelt. Er war mitder weltbesten Mode-Kommunikations-fachfrau liiert und hat mit ihr einen Sohn,der inzwischen fast erwachsen ist. Aber,so Berthoud: «In Mailand war ich um-zingelt von Showrooms. Mein Quartier

Der weltbekannteMode-Illustrator François Berthoudinterpretiert seit 25 Jahrenmit seinen grafischen ArbeitendenZeitgeist. Ein Besuch in seinem neuen Zürcher Atelier

StempelundTropfen

ILLUSTRATIONEN:FRANÇOISBERTHOUD,FOTO:KURTMARKUS

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MesserscharfLinks:

Selbstporträt desKünstlers FrançoisBerthoud, 1993.Diese Seite:

LiegenderAkt «V»,publiziert in

«Visionaire», 2005.

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PORTRÄT

«Frauen elektrisierenmich. Ihr Körper

hat eine Ausdrucks-kraft, dieMänner

nicht haben»

GrafikkunstBild links:

«FlagWoman»,ursprünglich publiziertin «Visionaire», 2000.

Oben links:«Allure», publiziertimMagazin «Rebel»,

2001.Oben rechts:

«Skeleton Legs»,publiziert in

«Visionaire», 1998.

war imwahrsten Sinne verstopft vonKlei-derständern, und dieses Ambiente er-zeugte beimir immerweniger Echo.»

Dagegen habe er Zürich immer ge-mocht, speziell die Randgebiete, die ihm«auf interessanteWeise exotisch» und «in-ternational» erschienen seien, so FrançoisBerthoud. Also zog er im Herbst 2007nachAltstetten in das leerstehende Foto-studio, in dem vor Jahren der nach NewYork emigrierte Starfotograf RaymondMeyer arbeitete, dessen Name nochimmer am Briefkasten steht. «Ich findehier sehr gut zu mir selbst und kann sehrkonzentriert arbeiten», bilanziert Fran-çois Berthoud sein erstes Jahr in Zürich.Er empfinde Zürich mit seinen Galerien,Künstlern, Sammlern und guten Restau-rants als lebenswerte Stadt.

Der Umzug habe ihn zwar viel Energiegekostet: sein ganzes Leben neu einzu-richten und die täglichen Dinge wiederauf die Reihe zu kriegen, aber: «Ich fühlemich sehr wohl hier. Wie die Menschenhier lebenund arbeiten, ist anders als alles,was ich inMailand kannte. Sie haben sichauf natürliche Weise eingerichtet.» Aus-serdem, so der Illustrator, habe er sichmitdiesem Wechsel auch von seinem Archivbefreien wollen, das ihm zunehmend zurLast geworden sei. «Bis ich mit all demMaterial umgezogenbin,war ichmirnichtbewusst, wie viel ich in meinem Lebenschon produziert hatte. Jetzt ist das allesinKisten geordnet, und ich bin davon ent-lastet», lacht Berthoud schelmisch.

Doch natürlich bleibt François Ber-thouds Welt trotz seiner neuen «home-base» die Modewelt: Paris, Mailand, NewYork oder London, wo er mit MagazineninKontakt steht, die «eine anspruchsvollevisuelle Kultur» pflegen, wie er sich gerneausdrückt. Dazu zählen Publikationenwie «Vogue», «Visionaire», «Interview»,

«Numéro» oder «TheNewYorker». Zürichsei, auch dank dem Flughafen, eine idealeDrehscheibe, um mit diesen Zentren inKontakt zu bleiben.

Die letzten Monate hat François Ber-thoud vor allem an einer Ausstellung imInstitut Français München gearbeitet,welches einen aktualisierten Überblicküber sein Schaffen zeigt.Ausserdempflegter den Kontakt zu Sammlern, die für denIllustrator immer wichtiger gewordensind. Und wenn es die Zeit zulässt, wid-met sich der vom Grafiker zum Künstleravancierte Berthoud auch der Pflege sei-nesArchivs: «Ich denke, es ist an der Zeit,dieses Material ein bisschen in Schuss zuhalten.»

François Berthoud war zweifellos einerder stilsichersten Chronisten der achtzi-ger Jahre. Seine Werke aus dieser Phaseversprühen noch heute den expressivenZeitgeist jener Ära, in der die Pose unddas Outfit wichtiger waren als das, wasunter der Oberfläche geschah. «Ichmachte damals die Bilder, die ich selbersehen wollte. Zwar hatte ich nicht viel Er-fahrung, schloss aber auchkaumKompro-misse. Das sieht man den Bildern heutenoch an: diese Abwesenheit von AngstoderKalkül», erinnert sich Berthoud.

Jean Paul Gaultier war ihm eine wich-tige Inspiration mit seinem grafischenFarbausdruck und Einflüssen aus der Po-pulärkultur: «Seine Ideen kamen aus eineranderenWelt als aus der Mode.» Mit derauf die achtziger Jahre folgenden Modehatte Berthoud mehr Mühe: «Die frühenneunziger Jahre habenmich nicht interes-siert: Die Grunge-Welle, diese formlosenKleider, die belgische Bewegung – dashabe ichdamals nicht kapiert.»Allerdings,so bekennt er freimütig, beschäme es ihnein wenig, «denn ich glaube, dass ich bes-sere Ideen zu Martin Margiela hätte fin-

den können, wenn ich es nur probierthätte». Konzeptionell fühle sich Berthoudder Arbeit des wohl bedeutendsten bel-gischenDesigners sehr nahe.

Mit der zeitgenössischen Mode kannFrançois Berthoud sich wieder gut an-freunden. «Mich inspirieren heute nichtso sehr bestimmte Designer als vielmehrdieser neueTypus Frau: Sie weiss, wie mansich anzieht», erzählt er. «Die Frau istheute anders. Das Feminine gehört ein-fach dazu, sie zeigt ihre Sexualität aufeigene und selbstbestimmte Weise, unddas fasziniert mich.» Wer François Ber-thouds Arbeiten studiert, der erkennt,dass sie die echte, tiefempfundeneBewun-derung eines «woman’s man» ausdrücken;ein Sentiment von einem, der die Frauenüber alles liebt. «Sie inspirieren und elek-trisieren mich. Ihr Körper ist magisch

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46 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/09

Weibliche ReizeAkt «In theMirror –

Red Rose»,ursprünglich publiziertin «Numéro», 2005.Auf der Foto rechts

liegt die entsprechendeLinolplatte vor

François Berthoud.

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PORTRÄT

● Der im westschweizerischen LeLocle geboreneMode-IllustratorFran-çois Berthoud gehört zu den herausra-gendsten Figuren seines Fachs. Er er-langte mit Arbeiten für Magazine wie«Vanity», «Vogue» oder «V-Magazine»Weltruhm. Nach 25 Jahren in Mailandist Berthoud vor gut einem Jahr in dieSchweiz zurückgekehrt. In seinemZürcher Atelier arbeitet er an neuenIllustrationen und Ausstellungen. Bei-spiele davon zeigt derzeit das InstitutFrançais München in der Werkschau«FrançoisBerthoud–créateurd’imagesdemode» (bis 20.März 2009). (jvr.)Infos über www.bartsch-chariau.de;www.francoisberthoud.com. ZumBuch«Superilluman» www.simonett.com.François Berthoud und seine archaischeDruckmaschine. (FotoKurtMarkus)

und hat eine Ausdruckskraft, die Männernicht haben.» Wen wundert’s also, wennlange Beine, Taillen und geschnürte Torsi,opulentes Sitzfleisch und hohe Absätzeein stetig wiederkehrendes Motiv sind.«Absätze sind eine solch grossartige, ver-rückte Erfindung – total unnatürlich unddoch so magisch!», schwärmt er. «High-heels verändern eine Frau total, und zwarnicht nur ihre Haltung, sondern ihrenganzenAusdruck. Manchmal bitte ich dieModels, auchAbsätze zu tragen, wenn ichnur ein Porträt von ihnenmache.»

Es kommt also des Öfteren vor, dass indem weitläufigen Zürcher Atelier Modelszwischen den grossen Zeichentischenposieren – mit oder ohne Highheels, mitoder ohne Kleidung. «Manchmal habe ichein bestimmtes Bild im Kopf, aber ichmuss imStudio ausprobieren, wie einPaarSchuhe aussieht, wenn das Model dieBeine in die Luft streckt, undwie die Bän-der der Schuhe herunterfallen.» Berthoudmacht von solchen Situationen Schnapp-schüsse mit der Digitalkamera, die erdann am Bildschirm bearbeitet und ver-fremdet. Diese Motive überträgt er wie-derum in Zeichnungen und verarbeitetdiese schliesslich zu seinen typischen Li-nolschnitten. Bis ein Motiv auf der Dru-ckerpresse zur fertigen Illustration wird,durchläuft es also diverse Evolutions-stufen. «Meine Arbeit besteht aus sehrwenigen Linien, und die müssen perfektunter Kontrolle sein. Denn wenn maneine Linie in das Linol schneidet, kannman nichts mehr reparieren», erklärtFrançois Berthoud seineTechnik.

In den letzten Jahren hat François Ber-thoud parallel zu seinen Linolschnitteneine weitere Technik der Illustration ent-wickelt. Er nennt sie «dripping». Dabei

wird flüssige Farbe auf eine Kunststoff-platte geträufelt, unter der das abzubil-dende Motiv liegt. Berthouds Pinselzeichnet die Linien, ohne die Oberflächezu berühren: Die Farbe tropft nur auf dieOberfläche. Von dem flüssigen Farbauf-trag erstellt der Künstler dann mit derPresse einen Papierabzug. «Obwohl ichimmer nach einem hohen Abstraktions-grad suche und keine romantische oderfolkloristischeVorstellung von Kunst undMalerei habe, ist in dieser Technik meine‹Handschrift› stärker sichtbar», analysiertBerthoud seine neueren Arbeiten. DasResultat sei oftmals überraschend, weilnicht kalkulierbar: «Es hängt von derMenge der Farbe, von ihrer Dichte undihrer Feuchtigkeit ab, was passiert. DieseVorgänge kann kein Computer imitieren– verglichen mit diesen Drucken sindComputerbilder also geradezu Lowtech.»Jeroen vanRooijen

Die Technik der Zukunft hat ihre perfekteForm gefunden: der neue Avensis.

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Der neue Avensis kann ebenmehr, als nur gut aussehen:SeinHigh-End-Navigationsgerät, eine adaptiveGeschwindigkeitsregelung, sein Tempomatmit SpeedLimiter, ein Spurhalte-assistent und sein Pre-Crash-Sicherheitssystemmachen ihn zu einemder innovativstenAutos seiner Klasse. ÜberzeugenSie sich von seinen Vorzügen auf einer Probefahrt.

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FOTOS:PD

48 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/09

Organic ChicDerMegatrend unsererTage lautet:SlowFashion versus Fast-à-porter – dieentschleunigteNaturmode im Span-nungsfeldmit der atemlosenDiscount-Klamotte.Nach der jüngstenÖko-Welle,diemittlerweile weiteTeile unseresAlltags erfasst hat, etabliert sich auch inderMode, inKosmetik undDesign einneuesVerständnis von organischemWachstum.Kernbotschaften dieser«organic» Ethik sind eine freiwilligeSelbstbeschränkung auf wenige, ausge-suchte Produkte und ein verstärktesInteresse inHinsicht aufHerkunft,

Zubereitung, Fertigungs- undVertriebs-wege.AmEnde dieserKette steht einbewussteres, qualitätsorientiertesKonsumieren.Nicht «Immermehr»,sondern «Immer präziser und besser»lautet dieMaxime der Zukunft.1 Lotus Bambou, biologisches Unisex-Parfum,vonAcorelle. 2Anti-Age-Nachtpflege mitKarité-Butter, vonThemis. 3MaCrèmeNature, Feuchtigkeitspflege mit biologischenOlivenbaum-Extrakten zum Selberzube-reiten, von L’ Occitane. 4 Green Science,Lifting-Serummit biologischemArganöl,vonAveda. 5Handtasche aus Organic

Cotton, vonH&M. 6Erfrischende Citrus-Crèmedouche, vonWeleda. 7 und 8 Looks ausder neuen Frühlingskollektion, von JohnPatrick Organic. 9Herrenhemd, vonMarcO’Polo Organic. 10T-Shirt und Strickjacke,von CoopNaturaline. 11 Feuchtigkeitscrèmemit Jojoba, Süssorange und Bittermandel,von Kibio. 12AloeVera, biologisch abbaubareFlüssigseife, von Brad Pitt und Kiehl’s.DerVerkaufserlös geht an die Umwelt-organisation JPF Eco Systems. 13DieWilde,organische Seife aus pflanzlichen Ölen,von Robert & Josiane.Auswahl und Redaktion: Olivier Rohrbach

KALEIDOSKOP

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BEZUGSQUELLENAcorellewww.laboratoire-odysud.frAvedawww.aveda.comBallyFreie Str. 38, Basel, Tel. 061 261 18 97;Rue du Marché 18, Genf, Tel. 022 310 22 87;Via Nassa 42, Lugano, Tel. 091 922 00 41;Grendelstr. 8, Luzern, Tel. 041 410 57 26;Bahnhofstr. 66, Zürich, Tel. 044 224 39 39;www.bally.comBen Shermanz.B. erhältlich bei Globus; www.globus.ch;www.bensherman.comBeyer Chronometrie AGBahnhofstr. 31, Zürich, Tel. 043 344 63 63;www.beyer-ch.comBlaser MarketSankt-Peter-Str. 1, Zürich, Tel. 044 201 10 11Boss OrangeRue du Rhône 47, Genf (Damen), Tel. 022 311 53 77;Rue du Rhône 100, Genf (Herren), Tel. 022 732 36 86;Bahnhofstr. 39, Zürich, Tel. 044 221 39 00;www.hugoboss.comBottega VenetaRue du Rhône 55, Genf, Tel. 022 319 27 20;Via Serlas 22, St.Moritz, Tel. 081 837 29 14;Bahnhofstr. 25, Zürich, Tel. 043 344 86 36;www.bottegaveneta.comBurberryRue Céard 8, Genf, Tel. 022 311 34 25;Bahnhofstr. 44, Zürich, Tel. 044 221 05 18;www.burberry.comBurri OptikUraniastr. 22, Zürich, Tel. 044 218 77 88;www.burrioptik.chCoopwww.coop.chDieselBahnhofstr. 48, Zürich, Tel. 043 497 22 80;www.diesel.comDr. MartensInfos über Zapato SA, Claragraben 132a, Basel,Tel. 061 560 39 81; www.zapato.ch;www.drmartens.comEtroVia Maistra 15, St.Moritz, Tel. 081 834 99 10;www.etro.comFayetwww.cannes-fayet.comFelisiwww.felisi.netFidelioMünzplatz 1, Zürich, Tel. 044 211 13 11;www.fidelio-kleider.chFilsonwww.filson.comGantLe Raccard, Crans-Montana, Tel. 027 480 43 70;Galerie Malbuisson 8 und 15, Genf, Tel. 022 310 86 63;Glattzentrum, Wallisellen, Tel. 043 233 53 54;Sihlcity, Kalanderplatz 1, Tel. 044 202 11 02;www.gant.com

GriederEisengasse 14, Basel, Tel. 061 260 27 00;Waisenhausplatz 14, Bern, Tel. 031 310 50 60;Kapellplatz 1, Luzern, Tel. 041 410 22 51;Bahnhofstr. 30, Zürich, Tel. 044 224 36 36;www.bongenie-grieder.chGucciRue du Rhône 92, Genf, Tel. 022 310 84 06;Via Serlas 22, St.Moritz, Tel. 081 837 29 07;Poststr. 3, Zürich, Tel. 044 211 46 20;Kurhausstr. 65, Zürich, Tel. 044 224 36 36;www.gucci.comH&Mwww.hm.comHermèsFreie Str. 107, Basel, Tel. 061 283 04 90;Theaterplatz 13, Bern, Tel. 031 312 05 40;Rue du Rhône 43, Genf, Tel. 022 819 07 19;Schweizerhofquai 4, Luzern, Tel. 041 418 60 80;Bahnhofstr. 31, Zürich, Tel. 044 211 41 77;www.hermes.comHugo BossRue du Rhône 47, Genf (Damen), Tel. 022 311 53 77;Rue du Rhône 100, Genf (Herren), Tel. 022 732 36 86;Bahnhofstr. 39, Zürich, Tel. 044 221 39 00;www.hugoboss.comJ.M. WestonPelikanstr. 5, Zürich, Tel. 043 497 28 41;Rue de la Croix d’Or 29, Genf, Tel. 022 311 85 40;www.jmweston.comJohn Patrick Organicwww.johnpatrickorganic.comK Karl Lagerfeldwww.karllagerfeld.comKibiowww.kibio.comLeewww.lee.comLe ParapluieRennweg 2, Zürich, Tel. 044 211 91 70Levi'swww.levis.comL'Occitanewww.loccitane.comMarc O'Polowww.marc-o-polo.comMiu MiuErhältlich z.B. bei Trois Pommes:Freie Str. 74, Basel, Tel. 061 272 92 55;Palacestr. 1, Gstaad, Tel. 033 744 74 41;Via Serlas 27, St.Moritz, Tel. 081 833 00 32;Bahnhofstr. 18, Zürich, Tel. 044 211 09 43;www.troispommes.com; www.miumiu.comNaegeli TabakfassBahnhofstr. 70, Zürich, Tel. 044 211 23 75NataschaNeumarkt 16, Zürich, Tel. 044 261 96 97Patek Philippewww.patek.comPaul Smithwww.paulsmith.co.ukPradaErhältlich bei Trois Pommes:

Freie Str. 74, Basel, Tel. 061 272 92 55;Palacestr. 1, Gstaad, Tel. 033 744 74 41;Via Serlas 27, St.Moritz, Tel. 081 833 00 32;Bahnhofstr. 18, Zürich, Tel. 044 211 09 43;www.prada.com; www.troispommes.chRobert & Josianewww.robertundjosiane.chRohnerwww.rohner-socks.comRyffel Felle + LederBirmensdorferstr. 13, Zürich, Tel. 044 240 02 17;www.ryffel-felle.chSchweizer Heimatwerkwww.heimatwerk.chS.T. Dupontwww.st-dupont.comStetsonwww.stetsonhat.comThemiswww.themis.tm.frTommy HilfigerBahnhofstr. 24, Zürich, Tel. 091 630 20 54;www.tommy.comVMC Jeans- und SportswearRindermarkt 8, Zürich, Tel. 044 251 56 96Weledawww.weleda.chFO

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50 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/09

DieWellenvonUluwatuBeimWortWellensurfen denkt der Laieerst anHawaii, vielleicht auch anAustra-lien.Dass dieTropeninsel Bali zu den dreiTop-Surf-Spots derWelt gehört, gehtgerne unter.Nicht so beiKennern, diesich am liebsten anBalis Südzipfel direktvor den eindrücklichenKlippen vonUluwatu auf die nicht ganz ungefähr-

lichenWellenwagen.Die kontinuierlichstarke und schnelleDünungmitmindes-tens dreiMeter hohenWellen bietetidealeVoraussetzungen dafür.Wer nicht dieNerven dazu hat, der kannentweder von obenMeeresschildkrötenbeimEierlegen an versteckten Stellenzwischen denKlippen beobachten,

Die Zimmer des GLO-Hotels sind elegant. FOTOS:BAB.CH/FAN/D.GUTH,PD;ILLUSTRATION:GABIKOPP

PANORAMA

DieDünung vor denFelsen von UluwatuverursachtWellen vonmindestens dreiMetern

Höhe – ideal fürverwegene Surfer.

macht Stehversuche auf demSurfbrettamberühmten Strand vonKuta odergeniesst einfach die Sicht übers offeneMeer vomUluwatu-Tempel aus, der eineder heiligsten Stätten der Insel ist.Hättenwir den entsprechendenBlick, sähenwirvon hier aus anAustralien vorbei sogarbis zumSüdpol.ClaudiusWirz

WOHIN GEHT DIE REISE?

USA–SchweizTod A, Frontsänger der US-World-Punkband Firewater, getroffen in Zü-rich: «Meist sind wir auf Tour mit demAuto oder Minibus unterwegs, selten perFlugzeug. Auf Festival-Tour im Sommeroder auf Tour in den USA, wo die Dis-tanzen zwischen den einzelnen Spielortengrösser sind, benützen wir manchmaleinen dieser klassischen Tourbusse, indenen wir auch schlafen. Sie sind nicht somein Ding, wird es doch bald eng, esriecht nicht mehr toll, und Privatsphärehast du auch so gut wie keine. Vorder Schweiz waren wir bereits inFrankreich, Tschechien, Deutsch-land, denNiederlanden und in Bel-gien. Nachher geht es nur nochnach Österreich für den Abschlussder einmonatigen Tour. Bereits imApril 2009 werden wir aber wie-der zurück in der Schweiz sein.»ClaudiusWirz

DAS HOTEL

MitderE-Gitarre imBettWer ausserAriKaurismäkis Filmennichtsvon Finnland kennt, könnte meinen, dieFinnen seien traurige, in sich gekehrteund abweisendeMenschen. Die fröhlicheRezeptionistin des Hotels GLO in Hel-sinki straft diese Annahme allerdingsLügen. Geduldig erklärt sie die Funktionder hoteleigenen Fahrräder, die unent-geltlich ausgeliehen werden können. EinekleineEntdeckungs-Velotour rundumdasDesign-Hotel lohnt sich, liegt es dochgleich hinter Helsinkis grösster Ein-kaufsstrasseAleksanterinkatu.ZahlreicheLäden und Restaurants, so der moderneGourmettempel «Grotesk», liegen inGeh-bzw. Fahrraddistanz, ebenso Kauppatori,der Fischmarkt am Hafen, sowie der

sehenswerte Design District zwischenErottajankatu undUudenmaankatu.

Das vor zwei Jahren eröffnete «GLO»bezeichnet sich selbst als Lifestyle-Hotel. Dazu zählt für die Hotelleitung,dass demGast die hauseigene E-Gitarreaufs Zimmer gebracht wird, wenn ihmnach Geklimper zumute ist. Bei derInnenausstattung des Hotels wurdeangenehmerweise auf Effekthaschereiverzichtet.Die geräumigenZimmer sindschlicht und funktionell eingerichtet.

Was einzig so gar nicht in die städ-tische Lifestyle-Oase passen will, das istdas kleine Spa, welches eigentlich garnicht zum Haus gehört, sondern mitdem Nachbarhotel, das zur gleichenHotelgruppe gehört, geteilt wird. EinHohn, was die Manager hier unterWohlfühlen verstehen. Wir empfehlendarum Nichtbeachten. Möge der Gastlieber mehr Zeit beim Frühstück ver-bringen, da sich dabei vom Restaurantimersten Stock vortrefflichdasGewuselin der Aleksanterinkatu beobachtenlässt.ClaudiusWirz● Hotel GLO, Kluuvikatu 4, Helsinki,Tel. +358 10 3444 400, www.palacekamp.fi/in_english/hotels/hotel_glo, DZ ab 132 Euroam Wochenende. Finnair fliegt täglich abZürich nachHelsinki: www.finnair.com.

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DerDuftKlassiker

Dank demTopmodelMariacarlaBoscono dürfte der Damenbartvielleicht bald wieder chic werden

Über das «Lippenduvet», den Damenbart, mokiert sich hierMariacarla Boscono in derWerbung für ParfumherstellerMoschino.

Diemirakulöse «Crème de laMer» istnicht jeder Frau Sache: Sehr fest kommtsie daher, fast ein bisschen zäh.Wärmtman dieCrème nicht in derHandflächeauf, bleibt sie beimAuftragen fast kleben.Deshalb gibt es jetzt auch die «Moisturi-zingGel Creamde laMer», eine leichtereVariante derKult-Crème aus demMeer.Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind auchhier der aus Seetang gewonnene «MiracleBroth» und Lime-Tea-Extrakt. (fhe.)● 60ml kosten 350 Franken;www.lamer.com.

Manchmal ist alles einfach etwas zu viel.Zumindest war dies die letzten Jahre so,als sich eineNeuheit schon ankündigte,obwohlman denNamen der davorlanciertenNovität noch nicht einmalkannte.Darum tut es gut, zuwissen, dasses nochDinge gibt, die seit 30 Jahren undlänger unverändert erhältlich sind – etwader grossartigeDuft «Grey Flannel» deslegendärenUS-DesignersGeoffreyBeene. Zitronig, bergamottig, aber ebenauch blumig,mitGeranien undRosen.FürMännermit Charakter. (jvr.)● Eau deToilette Spray, 60ml, 77 Franken.

Esbraucht schoneine gutePortionHumorundStandfes-tigkeit, um sichüber den (jenseits derAlpen verbreiteten)weiblichen Oberlippenbart lustig zu machen, wenn manselbst dunkelhaarig und gebürtige Römerin ist. Aberimmerhin ist Mariacarla Boscono, 28, nicht einfachirgendeine Wahrsagerin oder Marktfahrerin, sonderneine der schönsten Frauen derWelt. Sie kann also leich-ten Herzens solche Scherzchen treiben. Zumal sie dafürgut bezahlt wird, und zwar von der Mode- und Parfum-

marke Moschino, welche mit dem amüsanten Bild fürihren neuenDamenduft «Glamour» wirbt.Moschino schreibt, dass das in einem herzförmigen

Flakon abgefüllte Parfum «voller Lebendigkeit, Charmeund verführerischer Weiblichkeit» sei. Auf die erstenbeiden Kriterien kommt man angesichts dieses Bildesleicht, aber das letztgenannte, also die «verführerischeWeiblichkeit», verlangt schon etwas mehr ästhetischeElastizität. Auch der Duft erfordert eine gewisse Bereit-schaft zum Experiment: Darin sind Mandarinen, Wer-mut, FleurdeSel,Hibiskus,AmberundMoschus zu einer«glamourösen»Mariage verquirlt. (jvr.)● Moschino Glamour, Eau de Parfum Spray (30 ml), für63 Franken. Eine Pflegelinie ist ebenso erhältlich.

VERLOSUNG

FOTOS:PD

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54 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/09

FOTO:RUTHERDT

«Beste Freundinnen!», diesen AusdruckkönnenMilenaMoser und SibylleAeberlinicht gut leiden. «Der Begriff wecktErwartungen an eine Freundschaft, diewir beide nicht erfüllen können und wol-len», meinen die beiden Frauen ein-stimmig. «Wir sind einfach Freundinnen,ohne dass wir denAnspruch auf denTiteleiner ‹besten Freundin› erheben.» Nicht

nur privat verstehen sich die beiden gut,sie arbeiten auch gerne zusammen. Unddies am liebsten im Dachstock von Mi-lena Mosers «Werkstatt» in der AarauerAltstadt. Hier werden Schreibkursedurchgeführt, Kolumnen und Bücher ge-schrieben und neue Ideen gesponnen.Betrittmandiese «kreative Insel», steht

man mitten in der Küche eines ehema-ligen Confiserie-Geschäfts. Man riechtzwar nichts mehr von den Pralinés, dochin stiller Erinnerung an frühere Tagesteht ein Teller mit Schokolade auf demgrossen Esstisch. Von dort schweift derBlick zur gekacheltenWand, die mit gel-ben Post-it-Zettelchen vollgeklebt ist.

Sie sind beschrieben mit Begriffen wie«Bauch», «Depression», «Essen», «Ferien»oder «Sex». Diese scheinbar zusammen-hangslosen Begriffe ergeben für MilenaMoser und SibylleAeberli durchaus Sinn.Sie sind das Ergebnis stunden- und tage-langer gemeinsamerArbeit.Aber woran arbeiten die zwei Frauen

denn, wenn sie sich in derWerkstatt ver-schanzen und sich nur rauswagen, umzwischendurch ein Paar neue Schuhe zukaufen? So ganz genau bekommtman dasauch mit hartnäckigem Bohren nichtheraus. Es geht natürlich um Bücher,Musik, Theater, Auftritte und die Kunst,sich musikalisch, mündlich und schrift-

SibylleAeberli (links)undMilenaMoserimDachstock ihres

«Kreativlabors» in derAltstadt vonAarau.Hier arbeiten die

beiden an gemeinsamenBühnen-,Text- undMusikstücken.Eine gemeinsameUraufführung

steht aber noch aus.

AutorinMilenaMoserundKomponistin SibylleAeberli shoppen undarbeiten gerne zusammen

VORSCHAUDie nächste Ausgabe von «Z –Die schönen Seiten» zumThemaUhren und Schmuck

erscheint am 21./22.März 2009 in der «Neuen Zürcher Zeitung» und der «NZZ am Sonntag».

lich mitzuteilen. Aber gesehen hat dasnoch keiner. Nur eines wird klar: Sogerne die mit der Bühne vertraute SibylleAeberli ihre Freundin einmal «on stage»haben würde, so hartnäckig sträubt sichMilena Moser dagegen. «Mehr als in derÖffentlichkeit in meinem Buch zu lesen,bekomme ich im Scheinwerferlicht nichthin», sagt die Schriftstellerin. Sie sprichtaus Erfahrung: Nur einmal hat sie sichüberreden lassen, in einem Bühnenstückmitzuspielen. Dabei war sie so aufgeregt,dass sie sich heute nicht einmal mehrerinnert, wie sie wieder von dieser Bühnegegangen ist, geschweige denn, was siedort oben gemacht hat. FionaHefti

GutDingwillWeilehaben

BESTE FREUNDE

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WELTLITERATURDIE KLASSIKER DER LIEBESROMANE

Ausgabe Nr. 1

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WELTLITERATURDIE KLASSIKER DER LIEBESROMANE

Ausgabe Nr. 2

I N KOOPERAT I ON M I TM I T UN T ERS TÜ T ZUNG VON

WELTLITERATURDIE KLASSIKER DER LIEBESROMANE

Ausgabe Nr. 10

IN KOOPERAT I ON M I TM I T UN T ERS TÜ T ZUNG VON

WELTLITERATURDIE KLASSIKER DER LIEBESROMANE

Ausgabe Nr. 3

I N KOOPERAT I ON M I TM I T UN T ERS TÜ T ZUNG VON

WELTLITERATURDIE KLASSIKER DER LIEBESROMANE

Ausgabe Nr. 5

I N KOOPERAT I ON M I TM I T UN T ERS TÜ T ZUNG VON

WELTLITERATURDIE KLASSIKER DER LIEBESROMANE

Ausgabe Nr. 4

I N KOOPERAT I ON M I TM I T UN T ERS TÜ T ZUNG VON

WELTLITERATURDIE KLASSIKER DER LIEBESROMANE

Ausgabe Nr. 8

I N KOOPERAT I ON M I TM I T UN T ERS TÜ T ZUNG VON

WELTLITERATURDIE KLASSIKER DER LIEBESROMANE

Ausgabe Nr. 6

I N KOOPERAT I ON M I TM I T UN T ERS TÜ T ZUNG VON

WELTLITERATURDIE KLASSIKER DER LIEBESROMANE

Ausgabe Nr. 9

I N KOOPERAT I ON M I TM I T UN T ERS TÜ T ZUNG VON

WELTLITERATURDIE KLASSIKER DER LIEBESROMANE

Ausgabe Nr. 7

I N KOOPERAT I ON M I TM I T UN T ERS TÜ T ZUNG VON

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Seien Siewachsam, der

Liebhaber kommtam Sonntag.

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Choderlos de Laclos«Gefährliche Lieb-schaften»

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Austen«Stolz und Vorurteil»

Emily Brönte«Die Sturmhöhe»

Alessandro Manzoni«Die Verlobten»

Theodor Fontane«Irrungen Wirrungen»

Alexandre Dumas«Die Kameliendame»

D.H. Lawrence«Lady ChatterleysLiebhaber»

Gustave Flaubert«Lehrjahre desHerzens»

Mit Verstand zu geniessen.

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