40
JUNI 2016 Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. SNAPCHAT, GRONKH & BIBI MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2016 WIE DIE GENERATIONEN Y UND Z UNSERE UNTERNEHMEN VERÄNDERN das magazin

Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

  • Upload
    lamphuc

  • View
    213

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

JUNI 2016Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

SNAPCHAT, GRONKH & BIBI

MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2016

WIE DIE GENERATIONEN Y UND Z UNSERE UNTERNEHMEN VERÄNDERN

das magazin

Page 2: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

vem.das magazin /// inhalt

Musashi Seimitsu Industry Co. Ltd. erwirbt Hay Group

Langfristige Ausrichtung der Strategie auf

Wachstum, Technologie und globale Präsenz

SEITE 24

Für die jungen Forscher von Koblenz – und die Wissenschaftler von morgen

Siemens spendet für Betreutes Schülerlabor des

Max-von-Laue-Gymnasiums

SEITE 30

04 16 20 26

2 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016inhalt & editorial

AUS DEN BETRIEBENAUS DEM VERBAND INFO & WISSEN

editorial ............................................................... 03

impressum ........................................................... 03

veranstaltungskalender ....................................... 39

mit spitzer feder .................................................. 40

buchtipps ............................................................. 40

BESTE ARBEITGEBER 2015

KHS unter den Top 5

…der deutschen Maschinen-

und Anlagenbauer.

Arbeit 4.0-Studie

Arbeitnehmer zeigen Chef-Allüren die rote Karte

SEITE 34

Zustimmung zur Mehrarbeit „auf freiwilliger Basis“

Eine verbreitete Unsitte unter Betriebsräten

SEITE 36

Versicherungsschutz bei Weiterbildung

Berufliche Weiterbildung ist unfallversichert.

SEITE 38

MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2016

Snapchat, Gronkh und Bibi

Wie die Generationen Y und Z

unsere Unternehmen verändern…

Günter Fischer wiedergewählt

Vorstandswahlen beim Arbeitgeberverband

vem.die arbeitgeber e.V.

SEITE 8

„Deutschland ist ein digitales Analphabetenland!“

Günter Fischer greift Bildungspolitik

des Landes Rheinland-Pfalz an

SEITE 10

Impressionen

…unserer Mitgliederversammlung 2016.

Festgehalten von Herbert Piel.

SEITE 12

AUS DEN BETRIEBEN

Berufsorientierung XXL

260 Schüler/innen zu Besuch

bei Schuch in Worms.

Jedes zweite Mädchen will zu Stabilus

Girls Day ist für

Koblenzer Unternehmen erfolgreich.

SEITE 35

The same procedure as every year?

…oder eine außergewöhnliche Tarifrunde ?

SEITE 18

Mit Spaghetti & Marshmallows Türme bauen…

Experimentierspaß in der Grundschule Bullay

SEITE 32

TARIFRUNDE 2016

Tarifeinigung gilt jetzt auch für Rheinland-Pfalz

Bröcker begrüßt lange Laufzeit

und Differenzierung.

Foto

: © H

erbe

rt P

iel

Foto

: © S

iegb

ert P

inge

r · v

em.d

ie a

rbei

tgeb

er e

.V. ·

·· M

onta

ge: z

wei

punk

tnul

l

Foto

: © K

HS

Foto

: © S

iegb

ert P

inge

r · v

em.d

ie a

rbei

tgeb

er e

.V.

Page 3: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

3Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

vem.das magazin /// editorial

Digitalisierung, Industrie 4.0, Internet der Dinge oder Transformation und 4. Industrielle Revolution sind die Schlagworte unserer Zeit, die im Wesentlichen jene Veränderungs-prozesse bezeichnen, die beim intensiven und vermehrten IT-Einsatz in Verbindung mit Vernetzung zu beobachten sind. Jeder Prozess, jedes „Ding“ braucht schließlich einen Namen!

Ihr Arbeitgeberverband vem.die arbeitgeber e.V. beschäftigt sich auch ausführlich mit diesen Veränderungsprozessen. Es erwarten Sie demnächst mehrere praxisorientierte Veranstaltungen dazu. Auftakt war unsere Mitgliederversammlung 2016 im Klostergut Besselich am 12. Mai.

Der Mensch, die Mitarbeiter und die Unternehmer sind alle betroffen von den Verände-rungsprozessen. Wie betroffen Beschäftigte sind und mit welchen gravierenden Verhal-tensänderungen vor allem junge Menschen auf die technologischen Umwälzungen re-agieren, zeigte uns in Urbar der Internetexperte Felix Beilharz. Oder wussten Sie vorher, was ein Gronkh ist? Oder wer Bibi ist? Aufmerksame Leser/innen unseres Magazins könnten die Antwort wissen. Felix Beilharz hatte in unserem Magazin Nr. 3/2015 dar-über geschrieben. Lesen Sie dazu unsere Beiträge zur Mitgliederversammlung auf den Seiten 4 bis 15.

Empfehlung: Wer sich einen optischen Eindruck von unserer Mitgliederversamm-lung verschaffen will schaut das kurze Drohnenvideo von Stephan Mahlow an: www.youtube.com/watch?v=uM16y29_ZH0

Dass in der Nacht nach unserer Mitgliederversammlung in NRW der gordische Knoten der Tarifrunde mit einem richtungsweisenden Ergebnis durchschlagen wurde, macht diese 19. Woche des Jahres 2016 zu einer bemerkenswerten Woche. Lesen Sie dazu den Beitrag unserer Syndikusrechtsanwältin Sandra Barisic auf den Seiten 18 und 19.

Ihr

Thorsten Bröcker

Hauptgeschäftsführer des vem.die arbeitgeber e.V.

Foto

: © H

erbe

rt P

iel

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

I M P R E S S U M

Die nächste Ausgabe unseres Maga zins erscheint: August 2016

© 2016 vem.die arbeitgeber e.V. Alle Rechte vorbehalten

Herausgeber: vem.die arbeitgeber e.V.

Postanschrift: Postfach 30 08 03 56029 Koblenz

Hausanschrift: Ferdinand-Sauerbruch-Straße 9 56073 Koblenz

Telefon: 0261 40406-33 Telefax: 0261 40406-26

E-Mail: [email protected] Internet: vem.diearbeitgeber.de

Facebook: facebook.com/vem.diearbeitgeber

Twitter: twitter.com/vemdiearbeitgeb

Verantwortlicher Redakteur: Dipl. oec. Siegbert Pinger

Redaktion: Karin Breidbach

Layout & Gestaltung: Werbeagentur zweipunktnull GmbH Jean-Monnet-Straße 5 54343 Föhren www.zweipunktnull.de

Der Bezugspreis ist im Mitglieds-beitrag enthalten. Gezeichnete Beiträge stimmen nicht immer mit der Meinung der Redaktion überein. Nachdruck unter Zusendung von Belegexemplaren gestattet. Leserzuschriften sind willkommen, gekürzte Veröffentlichungen vorbehalten. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Diese Zeitschrift wird auf umweltfreund lichem, chlorfreiem Papier gedruckt.

Page 4: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

SNAPCHAT, GRONKH & BIBIWIE DIE GENERATIONEN Y UND Z UNSERE UNTERNEHMEN VERÄNDERN

MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2016

Page 5: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

SNAPCHAT, GRONKH & BIBI

Page 6: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

6 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016mitgliederversammlung 2016

E iner der führenden Online-Experten Deutschlands, Felix Beilharz, hat auf der Mitglieder-versammlung des Arbeitgeber-

verbandes vem.die arbeitgeber e.V. die Veränderungen beschrieben, auf die Unternehmen künftig vorbereitet sein sollten. Er sagte unter anderem: „Die Digitalisierung beherrscht derzeit wie kein anderes Thema die Vorstands-etagen, die Marketingabteilungen und die Fachmedien. Kaum ein Un-ternehmen kann sich vor den Umwäl-zungen noch verschließen.“

VIELE HABEN NIE EIN PROBLEM OHNE HILFE VON GOOGLE GELÖST.

Und gleichzeitig treten seit einigen Jahren junge Menschen in die Arbeitswelt ein, die die Welt ausschließlich digital er-lebt haben. Die mit ganz anderen Anfor-derungen und Wünschen an ein Unter-nehmen herantreten. Für diese Vertreter der so genannten Generationen Y und Z (also im Prinzip alle, die in oder nach den 80ern geboren wurden) sind viele Themen, die älteren Menschen Kopfzer-brechen bereiten, so alltäglich wie Früh-stück und Zähneputzen.

Viele haben nie ein Problem ohne Hilfe von Google gelöst. Ist es da verwun-derlich, dass Suchmaschinen auf Platz

eins der vertrauenswürdigsten Medien stehen? Viele sind mit der Vernetzung über soziale Medien groß geworden. Ist es da verwunderlich, dass sie als erste Ge-neration die Aussagen und Bewertungen von Online-Nutzern als vertrauenswür-diger empfinden als die ihrer persönli-chen Freunde?

EINE ARBEITSWELT OHNE KOLLABORATIVE APPS IST FÜR VIELE UNVORSTELLBAR.

Diese Generationen gehen auch mit ganzen Produktkategorien anders um. Dass Musik mit einem physischen Pro-dukt verbunden ist, das man erst einmal kaufen muss und das einem dann gehört, kommt jemandem, der Songs ausschließ-lich via Streamingdienst konsumiert, er-heblich seltsam vor. Und eine Arbeitswelt ohne kollaborative Apps und vollständige Vernetzung ist für jemanden, der bereits beim Eintritt in die weiterführende Schule ein Smartphone besaß und stundenlang mit Freunden gemeinsam virtuelle Aben-teuer bestand, unvorstellbar.

Für Unternehmen bedeuten diese Ent-wicklungen große Herausforderungen. Junge Mitarbeiter sind mit dem statio-nären oder mobilen Internet als festem Bestandteil des Lebens aufgewachsen. Sie erwarten auch ein Arbeitsumfeld, in

dem sie diese digitalen Medien nutzen können. Grenzen zwischen Beruf und Privat verschwimmen dabei zunehmend. Wer einem Messekontakt per WhatsApp eine Nachricht schreibt, schickt auch danach noch schnell eine Nachricht an den Kumpel zuhause, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Ein „So-cial Media-Verbot“ am Arbeitsplatz ist für viele junge Menschen genug Grund, einen Arbeitgeber erst gar nicht in Be-tracht zu ziehen.

Auch auf die zunehmende Geschwin-digkeit der Kommunikation müssen Un-ternehmen sich einstellen. Wer von klein auf mit WhatsApp und Snapchat aufge-wachsen ist, lässt sich nicht mehr auf lange Entscheidungsprozesse und kom-plexe Hierarchien ein. Hier lauert wohl die größte Herausforderung für Unter-nehmen, sich auf diese „Generation Ins-tant“ einzustellen. Kurze Entscheidungs-wege, eine offenere Kommunikation und vor allem leistungsfähige Prozesse sind hierfür entscheidende Faktoren.

TIEFES MISSTRAUEN GEGENÜBER KLASSISCHEN MEDIEN

Junge Zielgruppen sprechen auch deut-lich schlechter auf die üblichen Werbe-formen an. Ständige Industrieskandale, Korruptionsmeldungen und Vorstands-

Page 7: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

7Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

eskapaden haben zu einem tiefen Misstrauen gegenüber Un-ternehmen, aber auch klassischen Medien geführt. Laut ver-schiedener Umfragen sind die digitalen und sozialen Medien die einzigen Gattungen, die sich über ein wachsendes Ver-trauen freuen können – klassische Medien verlieren rapide an Bedeutung.

AUTHENTIZITÄT WIRD IMMER WICHTIGER

Gleichzeitig genießen Meinungsmacher, so genannte Influ-encer, einen enormen Vertrauensvorschuss. Hierbei muss es sich nicht einmal um Fußballstars oder Schauspieler handeln – auch über YouTube und Instagram berühmt gewordene Personen haben enorme Fangemeinden um sich versammelt, die längst den Status der Teenie-Idole eingenommen haben.Erste Unternehmen erkennen inzwischen den Wert einer Kooperation mit diesen Multiplikatoren und setzen sie als Werbeträger ein. Doch auch hierbei gilt: Zu viel Hochglanz, zu viel Retusche und zu viel Werbesprech turnen ab. Eine Generation, die via Snapchat hautnah am Leben ihrer Idole teilhat, lässt sich nicht plötzlich durch rundgeschliffene Wer-bebeiträge begeistern, nur weil sie aus einer anderen Ecke kommen. Die vielbeschworene Authentizität wird hier tat-sächlich eine immer stärkere Rolle spielen.

Der Online-Experte Felix Beilharz zeigte in seinem Vortrag auf, was die jungen Generationen von der digitalisierten Welt erwarten und gab gleichzeitig Hinweise, worauf sich Unter-nehmen einstellen sollten. Beilharz: „Denn Apps wie Snap-chat und Instagram oder Idole wie Bibi und Gronkh sind nicht nur Hypes, sondern Meilensteine einer entscheidenden Ent-wicklung, die Unternehmer genau beobachten sollten, wenn sie auch in Zukunft einen Zugang zu ihren Kunden und künf-tigen Mitarbeitern/innen finden wollen.“

FELIX BEILHARZ Felix Beilharz ist „einer der führenden Berater für Online-Marketing“ (RTL) und „einer der bekanntesten Experten für Social Media Marketing“ (Rhein Main Presse). Er ist Autor von zehn Büchern und Buchbeiträgen und unter-richtet an drei Hochschulen. Seine Vorträge und Seminare begeistern Teilnehmer und Zuhörer europaweit.

www.felixbeilharz.de

Page 8: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

8 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016mitgliederversammlung 2016

GÜNTER FISCHER WIEDERGEWÄHLTVorstandswahlen beim Arbeitgeberverband vem.die arbeitgeber e.V.

D er Arbeitgeberverband vem.die arbeitgeber e.V. hat auf seiner Mitglieder-versammlung am 12. Mai 2016 in Urbar bei Koblenz Günter Fischer als Vor-standsvorsitzenden wiedergewählt. Günter Fischer ist Geschäftsführer der Integral Accumulator GmbH & Co. KG aus Remagen am Rhein.

Ebenfalls wiedergewählt wurden:

» Edgar Eiser (Leiter Siemens Aktiengesellschaft, Niederlassung Koblenz) » Sándor Györy (Vorstand Arn. Georg Aktiengesellschaft, Neuwied) » Rolf Luthardt (Geschäftsführer Niedax GmbH & Co. KG, Linz) » Carlo Wolf (Geschäftsführer Adolf Schuch GmbH, Worms).

Neu in den Vorstand wählte die Mitgliederversammlung:

» Heinrich Beyer (Geschäftsführer Mittelrheinische Metallgiesserei Heinrich Beyer GmbH & Co. KG, Andernach) » Dr. Stefan Jessen (Geschäftsführer BSB Recycling GmbH, Braubach) » Werner Magin (Geschäftsführer BITO-Lagertechnik Bittmann GmbH, Meisenheim) » Thomas Merfeld (Prokurist und Vice President HR BOMAG GmbH, Boppard) » Marita Wäschenbach (Prokuristin Rexnord Kette GmbH, Betzdorf).

Als OT-Sprecher/in wurden gewählt:

» Sabine Rademacher-Anschütz (apra-norm Elektromechanik GmbH, Mehren) » Michael Schnaufer (Karl Georg Stahlherstellungs- und Verarbeitungs GmbH, Ingelbach-Bahnhof) » Hugo Sebastian Trappmann (Blechwarenfabrik Limburg GmbH aus Limburg).

Page 9: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

9Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

G ünter Fischer, Vorstandsvorsitzender des Arbeit-geberverbandes vem.die arbeitgeber e.V., hat auf der Mitgliederversammlung seines Verbandes am

12. Mai in Koblenz vor 250 Gästen den Breitbandausbau in Rheinland-Pfalz als völlig unzureichend kritisiert.

Fischer sagte dazu: „Dass viele Industrie- und Gewerbe-gebiete in Rheinland-Pfalz nur mit höchstens sechs Mbit versorgt sind, ist meines Erachtens ein prähistorischer Zu-stand. Kein Ruhmesblatt, sondern eher ein Armutszeugnis für rheinland-pfälzische Landesregierungen.“

Fischer begrüßte zwar, dass der flächendeckende Breit-bandausbau in Rheinland-Pfalz erneut in einer Koaliti-onsvereinbarung auftauche. Angesichts der Erfahrungen aus vergangenen Regierungsbildungen sei er aber mehr als skeptisch, „dass schnelle und kraftvolle Taten folgen werden.“ Fischer begrüßte auch, dass mit dieser Koaliti-onsvereinbarung in Rheinland-Pfalz der verkehrspoliti-sche Stillstand beendet scheine. Es seien aber nur Worte und diesen müssten erst noch Taten folgen.

Das Tagungsmotto „Snapchat, Gronkh und Bibi – Wie beeinflussen die Generationen Y und Z unsere Unter-nehmen?“ habe man gewählt, weil diese Begrifflichkeiten aus der Welt der Generationen Y und Z schon in naher Zukunft die Unternehmen stark beeinflussen und die Mit-glieder dieser Generationen in den Unternehmen arbeiten und sie sogar leiten werden.

Angesichts der Herausforderungen der Digitalisierung forderte Fischer die Politik auf, vermehrt in digitale Bil-dung, insbesondere Programmiersprachen, zu inves-tieren. Dies sei derzeit nirgendwo – auch nicht in Rhein-land-Pfalz – zu erkennen. Deutschland sei im Vergleich zu anderen Ländern ein digitales Analphabetenland.

BREITBANDAUSBAU „PRÄHISTORISCH“

Page 10: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

10 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016mitgliederversammlung 2016

Günter Fischer, wiedergewählter Vorstandsvorsitzender des Arbeitgeberverbandes vem.die arbeitgeber e.V., hat auf der Mitgliederversammlung seines Verbandes die Bildungspolitik des Landes Rheinland-Pfalz angegriffen.

Fischer vermisst im Koalitionsvertrag Investitionen in digitale Bildung. Er sagte: „Deutschland ist ein digitales Analphabeten-land!“ Digitale Bildung, vor allem in der Programmierung mit fortgeschrittenen Sprachen, werde an unseren Schulen so gut wie nicht angeboten. Selbst die raren Planstellen für einen Infor-matikunterricht seien häufig nicht besetzt. Es gebe zudem kein Pflichtfach „Informatik“ an allgemeinbildenden Schulen.

Jede sechste offene Stelle erfordere schon heute solche fortge-schrittenen IT-Kenntnisse, beispielsweise in Programmierung. Vor diesem Hintergrund werde die duale Berufsausbildung in Betrieb und Berufsschule immer wichtiger und bedeutsamer. Fischer: „Was fortgeschrittene IT-Kenntnisse sind, das wissen die Preisträger unseres Auszubildendenpreises. Sie haben vieles davon in ihrer hochwertigen dualen Ausbildung gelernt.“

Neben dem Informatiker seien die Berufe der Metall- und Elektroindustrie die wichtigsten Berufe der Digitalisierung. Die Plattform Industrie 4.0 der Bundesregierung habe den Mecha-

troniker, den Fachinformatiker und andere Metall- und Elek-troberufe neben dem des Informatikers als „Kernberufe des digi-talen Wandels“ bezeichnet.

Günter Fischer zeichnete in den Berufsgruppen Metallberufe und Elektronikberufe die nebenstehend genannten Auszubil-denden als beste Auszubildende aller Mitgliedsbetriebe des Arbeitgeberverbandes vem.die arbeitgeber e.V. aus. Videos aus dem Berufsalltag eines jeden Preisträgers finden Sie unter dem folgenden Link:

FISCHER: „DEUTSCHLAND IST EIN DIGITALES ANALPHABETENLAND!“

http://ogy.de/vem-yt

Page 11: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

11Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

JANN FINKEN

MICHAEL KROST MATTHIAS VOTH ROBIN THOMS

JOHANN SCHUMACHER JULIAN ROTTSCHÄFERIndustriemechaniker

Mechatroniker Mechatroniker Mechatroniker

Werkstoffprüfer Zerspanungsmechaniker

ANDREAS STIHL AG & Co. KG Prüm-Weinsheim

ANDREAS STIHL AG & Co. KG Prüm-Weinsheim

Eaton Industries GmbH, Werk Gladbach Neuwied

KHS GmbH, Bad Kreuznach

thyssenkrupp Rassselstein GmbH Andernach

GEA Westfalia Separator Group GmbH Werk Niederahr

Page 12: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

12 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016mitgliederversammlung 2016

IMPRESSIONEN

Alle Bilder unserer Mitgliederversammlung stammen von Herbert Piel.

Mehr von ihm sehen Sie auf www.herbert-piel.de

Page 13: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

13Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

Page 14: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

14 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016mitgliederversammlung 2016

Page 15: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

15Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

Page 16: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

16 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016tarifrunde 2016

Page 17: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

17Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

Von rechts: Günter Fischer, Vorstandsvorsitzender des vem.die arbeitgeber e.V.,

Thorsten Bröcker, Hauptgeschäftsführer des vem.die arbeitgeber e.V.

und Jörg Köhlinger, Leiter IG Metall Bezirk Mitte

TARIFEINIGUNG VON NORDRHEIN-WESTFALEN GILT JETZT AUCH FÜR RHEINLAND-PFALZ

vem.die arbeitgeber e.V. Hauptgeschäftsführer Thorsten Bröcker

begrüßt lange Laufzeit und Differenzierung

S o wie in Nordrhein-Westfalen haben sich am 13. Mai 2016 die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elek-troindustrie von M+E MITTE (vem.die arbeitgeber e.V., PfalzMetall, HESSENMETALL und ME Saar) mit der IG

Metall Bezirk Frankfurt auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt.

Thorsten Bröcker, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberver-bandes vem.die arbeitgeber e.V. in Koblenz, bewertete die Tarif-einigung mit den Worten „vernünftiger Kompromiss“. Die ge-fundene Lösung sei für die meisten Mitgliedsunternehmen in Rheinland-Pfalz – wenn auch für einige nur schwer – tragbar. Bröcker sagte: „Die vereinbarten Entgelterhöhungen wiegen in der derzeitig unsicheren Wirtschaftslage mit vielen weltwirt-schaftlichen Risiken schwer. Aber die vereinbarten Differenzie-rungen tragen dazu bei, den unterschiedlichen Geschäftslagen der Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie gerecht zu werden.“

Die lange Laufzeit von 21 Monaten sei für die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie ein wertvoller Beitrag zur Pla-nungssicherheit über einen längeren Zeitraum. Zusammen mit den Differenzierungsklauseln mache die lange Laufzeit das Ge-samtpaket für die Unternehmen akzeptabel. Insgesamt beweise diese Tarifrunde das Funktionieren der Tarifautonomie und des Systems der Flächentarifverträge.

Der Tarifvertrag hat im Wesentlichen folgende Inhalte:

1. Erhöhung der Entgelte um 2,8 Prozent ab dem 1. Juli 2016

2. Erhöhung der Entgelte um 2,0 Prozent ab dem 1. April 2017

3. Eine Einmalzahlung von 150 Euro für den Monat Juni nach zwei Leermonaten April und Mai 2016

4. Die Laufzeit beträgt insgesamt 21 Monate vom 1. April 2016 bis einschließlich Dezember 2017

5. Differenzierende Wettbewerbskomponente

Betriebe, die eine unterdurchschnittliche Ertragslage auf-weisen, können die Tarifvertragsparteien die für den Monat Juni 2016 gewährte Einmalzahlung auf Null abbedingen oder ver-schieben und die Tariferhöhungen der zweiten Stufe um drei Mo-nate verschieben.

Die Entscheidung, ob und wie ein Betrieb diese Wettbewerbs-komponente nutzen kann, wird vor Ort vereinbart. Die Tarifver-tragsparteien müssen binnen eines Monats eine Entscheidung herbeiführen.

Foto

: © S

iegb

ert P

inge

r · v

em.d

ie a

rbei

tgeb

er e

.V. ·

·· M

onta

ge: z

wei

punk

tnul

l

Page 18: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

18 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016tarifrunde 2016

oder eine außergewöhnliche Tarifrunde ?

The same procedure as every year ?

Illu

stra

tion

: © T

hors

tenS

chm

itt ·

foto

lia.d

e

Page 19: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

19Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

A uch die diesjährige Tarif-runde in der Metall- und Elektroindustrie startete mit der Durchführung des alther-

gebrachten mehrstufigen Meinungsbil-dungsprozess innerhalb der IG Metall, an dessen Ende – wenig überraschend – die deutlich überhöhte Forderung von 5 % stand. Die Begründung dieser Forderung auf Grundlage der aktuellen wirtschaftlichen Situation, mit der die IG Metall in der ersten Tarifverhand-lung aufwartete, war zwar nicht über-zeugend, aber auch dies entspricht den üblichen Gepflogenheiten von Tarifver-handlungen. Bis zu diesem Punkt lag also der Schluss nahe, dass auch diese Tarifrunde so ablaufen würde wie die übliche Geburtstagsfeier für Miss So-phie an Silvester: „The same procedure as every year!“

Mit dem bereits in der zweiten Tarifver-handlung zu einem ungewöhnlich frühen Zeitpunkt vorgelegten Angebot setzte die Arbeitgeberseite zwar ein deutliches Signal, dass ihr daran gelegen wäre, die alten Verhandlungsrituale zu durchbre-chen und eine Beschleunigung herbei-zuführen. Aber auch das noch innerhalb der Friedenspflicht vorgelegte alternative zweite Angebot konnte die IG Metall nicht davon abhalten, in gewohnter Manier zum Streik aufzurufen. (An diesem Punkt sei durchaus zugestanden, dass das Fest-halten der IG Metall an den üblichen zwei- bis dreistündigen Warnstreiks anstelle der Erprobung ihrer neuen Streikform, den sogenannten „24-Stunden-Streiks“, auch von Arbeitgeberseite begrüßt wurde.)

Und auch die Tatsache, dass die Warn-streikphase dazu führte, dass die Ver-handlungspartner – diesmal auch mit Einigungswillen seitens der Gewerk-schaft – an den Verhandlungstisch zu-

rückgekehrt sind und in einem nächtli-chen Verhandlungsmarathon zu einem Ergebnis gekommen sind, überrascht den erfahrenen Beobachter von Tarifverhand-lungen nicht.

ALSO WIRKLICH ALLES WIE IMMER ?

Nein! Denn dieses Mal enthält das ge-fundene Tarifergebnis in der Tat eine aus Arbeitgebersicht zu begrüßende Neuerung: eine differenzierende Wettbe-werbskomponente, die Betriebe in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation nutzen können, um ihre Kostenbelastung zu reduzieren.

So kann der für den Monat Juni an die Beschäftigten zu zahlende Pauschalbe-trag in Höhe von 150 Euro vollständig ent-fallen oder zu einem späteren Zeitpunkt ausgezahlt werden. Und während die erste Stufe der Tariferhöhung von 2,8% ab dem 1. Juli 2016 an alle Beschäftigten und Auszubildenden weiterzugeben ist, kann die für den 1. April 2017 vorgese-hene Erhöhung um 2% auf einen bis zu 3 Monate späteren Zeitpunkt verschoben werden. Auch wenn die Idee der Differen-zierung nicht völlig neu ist, so kommt sie hier doch in neuer Gestalt daher, die nur Abweichungen „nach unten“ und nicht solche nach oben bei einer guten wirt-schaftlichen Lage der Betriebe zulässt.

Ob diese Differenzierungskomponente tatsächlich Betrieben die erhoffte Entlas-tung bringen wird, hängt freilich davon ab, ob das Verfahren in der mit der IG Me-tall abgesprochenen Weise durchgeführt wird. Zwischen den Tarifvertragsparteien, die entsprechende Abweichungen auf An-trag der Betriebe vereinbaren können, ist besprochen, dass das Verfahren „schnell, einfach und lokal“ sein soll. Die tarifver-

traglichen Regelungen selbst enthalten dementsprechend wenige Vorgaben, sondern sehen lediglich einen Entschei-dungszeitraum von höchstens einem Monat vor. Die nahe Zukunft wird also zeigen, ob die Tarifvertragsparteien ge-meinsam dazu in der Lage sind, auch in der Praxis auf die zunehmende Heteroge-nität der Branchen- und Firmenkonjunk-turen mittels einer funktionsfähigen Dif-ferenzierung eine Antwort zu finden, die dann auch als Blaupause für die Zukunft dienen könnte. Wir von der Arbeitgeber-seite sind bereit dafür.

Wenn dies gelingt, wäre in der Tarif-runde 2016, die weitestgehend den alten Ritualen gefolgt ist, doch ein außerordent-liches Ergebnis zustande gekommen.

Syndikusrechtsanwältin

Rechtsberatung und Tarifpolitik

+49 261 40406-51

[email protected]

IHR ANSPRECHPARTNER

SANDRA BARISIC

Foto

: © G

auls

Foto

: © S

iegb

ert P

inge

r · v

em.d

ie a

rbei

tgeb

er e

.V.

Page 20: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

20 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016aus den betrieben

Eigene Ideen sind gefragt und tragen

zum gemeinsamen Erfolg der KHS Gruppe bei.

Foto

: © K

HS

Page 21: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

21Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

KHS UNTER DEN TOP 5 DER DEUTSCHEN MASCHINEN- UND ANLAGENBAUER

BES TE ARBEI TGEBER 2015

Page 22: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

22 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016aus den betrieben

Die KHS Gruppe gehört laut FOCUS Spezial „Beste Arbeitgeber“ zu den TOP 5 der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer. In dem Ranking wurden die attraktivsten Arbeitgeber unter Mittelständlern und Großkonzernen für 22

Branchen gesucht. Demnach ist KHS in seiner Branche das beste Unternehmen mit Sitz in Nordrhein-Westfalen und erreichte zugleich eine TOP 100-Platzierung in der Gesamtwertung.

Jährlich kürt die BurdaNews GmbH im FOCUS Spezial die besten deutschen Arbeit-geber. Grundlage der Bewertung sind laut Verlag objektive und journalistische Krite-rien sowie die Bewertung durch Arbeitnehmer inner- und außerhalb des Unternehmens. Damit ist die KHS Gruppe in bester Gesellschaft: Ebenfalls in den Top 5 finden sich bekannte Anlagenbauer wie Trumpf oder Bosch.

Rolf Staab, Leiter des KHS Zentralbereichs Personal, sieht die Auszeichnung als einen Beleg für hohe Mitarbeiterzufriedenheit: „Wir arbeiten jeden Tag für eine gute Unter-nehmenskultur und bieten viele Möglichkeiten für die Mitarbeiter, sich bei KHS ein-zubringen und wohlzufühlen.“ Der Systemanbieter stellt Abfüll- und Verpackungsan-lagen für die Getränke-, Food- und Nonfood-Industrie her. In diesem Bereich wurde im FOCUS-Ranking kein anderes Unternehmen besser bewertet. Die Auszeichnung erhält die gesamte KHS Gruppe mit ihren deutschen Standorten in Dortmund, Bad Kreuznach, Worms, Kleve und Hamburg.

Bereits Mitte 2015 erhielt das Unternehmen die Auszeichnung „TOP100“ für sein In-novationsmanagement auf dem Deutschen Mittelstands-Summit. Die KHS gehört damit zu den 100 TOP-Innovatoren im deutschen Mittelstand.

KHS legt großen Wert auf ein innovationsförderndes Klima im Unternehmen. So können bestimmte Mitarbeitergruppen beispielsweise zehn Prozent ihrer Arbeitszeit zur Ent-wicklung eigener Ideen nutzen. Zusätzliche Anreize schaffen Erfindervergütungen und Prämien. Sie ermutigen die Mitarbeiter, mannigfaltige Vorschläge für Verbesserungen und Innovationen zu machen. Neue Methoden wie ein internes Crowdsourcingsystem unterstützen die Erfindungsfreude. Im KHS-Campus, der Weiterbildungsplattform für Mitarbeiter, werden neben vielen anderen Themen auch Personalentwicklungsangebote zur Innovationsfähigkeit angeboten, wie beispielsweise Seminare zu Kreativitätstech-niken und Methodenkompetenz.

Rolf Staab, Leiter des KHS Zentralbereichs

Personal, sieht die Auszeichnung als einen

Beleg für hohe Mitarbeiterzufriedenheit.

» Hohe Mitarbeiterzufriedenheit in der gesamten Gruppe bestätigt

» Bundesweit bester Arbeitgeber bei Abfüll- und Verpackungsanlagen

» Unabhängige Erhebung des Verlags setzt KHS in NRW auf Platz 1 der Maschinen-und Anlagenbauer

Foto

s (2

): ©

KH

S

Page 23: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

23Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

Über die KHS Gruppe

Die KHS Gruppe ist einer der führenden Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen für die Ge-tränke-, Food- und Nonfood-Industrie. Zu den Unternehmen der KHS Gruppe zählen unter anderem die KHS GmbH, die KHS Corpoplast GmbH, die KHS Plasmax GmbH sowie die NMP Systems GmbH.

Die KHS GmbH mit Sitz in Dortmund produziert an ihrem Stammsitz sowie in Kleve, Bad Kreuznach und Worms moderne Abfüll- und Verpackungsanlagen. KHS Corpoplast und KHS Plasmax bilden am Standort Hamburg die PET-Kompetenz in der KHS Gruppe ab. Sie entwickeln und fertigen leichte PET-Verpackungen und innovative Beschichtungslösungen. NMP Systems GmbH mit Sitz in Düsseldorf entwi-ckelt und vertreibt als 100-prozentige Tochter der KHS GmbH neue ressourcenschonende Verpackungs-lösungen für PET-Flaschen.

Die Gruppe verfügt über ein weltweites Produktions- und Servicenetzwerk und beschäftigt mehr als 4.600 Mitarbeiter. 2015 erhielt KHS das Top-100-Siegel als Auszeichnung für besondere Innovationskraft und überdurchschnittliche Innovationserfolge im deutschen Mittelstand. 2014 erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz von 1,08 Milliarden Euro. Die Unternehmen der KHS Gruppe sind 100-prozentige Tochter-gesellschaften der im MDAX notierten Salzgitter AG.

Page 24: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

24

Zeitgleich mit der Unterrichtung des Finanzmarktes in Japan durch Musashi gibt die Hay Group mit Sitz in Bad Sobernheim, Produzent anspruchsvoller Motoren- und

Getriebeteile und Zulieferer der großen europäischen Her-steller von PKW und Nutzfahrzeugen, mit einem Umsatz von rund 600 Mio. € in sechs deutschen und drei ausländischen Werken, darunter in China, Spanien und Ungarn, den Erwerb von 100% der Anteile an der Hay Group durch die japanische Musashi Gruppe bekannt.

The Gores Group hatte das Unternehmen 2011/2012 erworben und es mit über 100 Mio. € Investitionen modernisiert, erweitert und globalisiert. In den vergangenen Jahren ist die Hay Group profitabel gewachsen und hat 1.100 weitere Arbeitsplätze ge-schaffen. In Tianjin, China, wurde ein Werk für anspruchsvolle Getriebeteile, vorwiegend für den Volkswagenkonzern, aber in-zwischen auch für chinesische Hersteller, entwickelt; in Spanien mit Forjanor, in Ungarn mit Metaco und in Deutschland mit Me-tallumform wurden Unternehmen akquiriert, die die deutschen Standorte der Hay Group sinnvoll ergänzen. Mit dem Erwerb durch die japanische Musashi Gruppe wird ein folgerichtiger Schritt in die langfristige Ausrichtung mit einem global tä-tigen Strategen als Eigentümer gegangen. Die Kartellbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen.

Musashi ist auf vergleichbaren Technologiefeldern im Antrieb-strang bei Fahrzeugen präsent, ohne dass es zu Überschnei-dungen kommt, die die Struktur oder die Arbeitsplätze ge-fährden. Musashi erwirtschaftet mit 13.000 Beschäftigten in 27

Werken weltweit einen Umsatz von rund 1,3 Mrd. €. Die künftige Strategie setzt auf Wachstum, Technologie und globale Präsenz.

Musashi will das Hay Portfolio ausweiten und mit seinem Pro-duktprogramm noch stärker bei den Premiumkunden von Hay punkten. Hiroshi Otsuka, CEO Musashi: „Als Technologieunter-nehmen freuen wir uns, mit dieser Akquisition unsere Basis in Europa und damit unsere globale Stellung ausbauen zu können.“ Beirat und Geschäftsführung von Hay sehen in diesem Schritt eine wichtige Absicherung für die Zukunft von Hay. Der Vorsit-zende des Hay-Boards, Prof. Dr. Bernd Gottschalk: „Innerhalb weniger Jahre ist es gelungen, aus einem Mittelständler, der zu klein, zu national und zu anfällig war, einen global tätigen, technologisch starken und profitabel wachsenden Zulieferer zu machen.“

Dr. Ralph Onken, CEO von Hay: „Der jetzige Eigentümer-wechsel ist ein weiterer logischer Schritt von Hay, der für Kunden und Mitarbeiter neue Potenziale bringt.“ Musashi wurde 1938 durch den Großvater des heutigen Firmenchefs, Hiroshi Otsuka, gegründet. Noch heute ist das in Japan an der Börse notierte Unternehmen familiengeführt. Das Unternehmen mit Firmensitz in Toyohashi, Japan ist weltweit präsent und beliefert u.a. Honda, Ford und GAT, aber auch z.B. Audi oder ZF. Die Hay Group soll zunächst weitgehend selbstständig innerhalb der Mu-sashi Gruppe geführt werden. Es ist die erste große Akquisition des Unternehmens. Mit dem Erwerb will Musashi sein Europage-schäft stärken und damit seine globale Rolle ausbauen.

MUSASHI SEIMITSU INDUSTRY CO. LTD. ERWIRBT HAY GROUPBÖRSENNOT IERTES JAPANISCHES FAMILIENUNTERNEHMENK AUF T BAD SOBERNHEIMER UNTERNEHMEN VOM AMERIK ANISCHEN F INANZINVES TOR THE GORES GROUP –

LANGFRISTIGE AUSRICHTUNG DER STRATEGIE AUF WACHSTUM, TECHNOLOGIE UND GLOBALE PRÄSENZ

Page 25: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

25Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

ÜBER DIE HAY GROUP

Die Johann Hay GmbH & Co. KG wurde 1925 von Johann Hay gegründet und entwickelte sich über die letzten 90 Jahre zu einem der führenden europäischen Produzenten ge-schmiedeter und bearbeiteter Komponenten der internationalen Automotive- und Ku-gellagerindustrie. Durch diverse Akquisitionen im In- und Ausland entstand ein global agierender Konzern mit nunmehr fünf deutschen und drei ausländischen Standorten – die Hay Group.

Mit rund 2.500 Mitarbeitern in den deutschen Produktionswerkstätten in Bad Sobern-heim, Bockenau und Grolsheim (Rheinland-Pfalz), Lüchow und Hannoversch Münden (Niedersachsen) und Leinefelde (Thüringen) sowie den ausländischen Standorten in Tianjin, China (Tianjin Hay Forging Ltd.), Füzesabony, Ungarn (Metaco Union, Kft.) und Villalba, Spanien (Forjanor S.L.) generiert die Hay Group heute rund 600 Mio. € Umsatz.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: www.hay-group.com

ÜBER THE GORES GROUP

The Gores Group („Gores“) wurde 1987 von Alec Gores, der auch heute noch als CEO und Vorsitzender tätig ist, gegründet. Gores ist eine globale Investmentfirma mit Fokus auf eigenkapitalbasierte Unternehmungen in etablierten Geschäftsbereichen mit vor-trefflicher operationaler Expertise und flexibler Kapitalbasis. Die Organisation kom-biniert die betriebswirtschaftlichen sowie Due Diligence Fähigkeiten eines strategi-schen Käufers mit den Kenntnissen eines erfahrenen M&A Teams eines traditionellen Finanzinvestors.

Gores hat mehr als 80 Firmen erfolgreich akquiriert und geführt und gleichzeitig strin-gent den konsistenten, betriebsorientierten Ansatz der Wertmaximierung des Geschäfts parallel zum Management verfolgt. Mit Hauptsitz in Los Angeles und Büros in Boulder, Colorado (USA) sowie London (UK) verwaltet das Unternehmen derzeit rund 3,5 Mrd. $.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: www.gores.com

ÜBER MUSASHI SEIMITSU INDUSTRY CO. LTD.

Musashi Seimitsu Industries Co., Ltd. („Musashi“) wurde 1938 von Yoshiharu Otsuka ge-gründet und kann dank innovativer Technologie und Herstellung gemäß Musashi-Phi-losophie verschiedene Kernkomponenten für die Automobilindustrie anbieten. Das Produktportfolio bedient durch ein integriertes Produktionssystem aus Schmieden, Drehen, Wärmbehandlung und Montage die Ansprüche der heutigen Zeit nach hoher Qualität, niedrigen Kosten und geringer Um-weltbelastung. Dadurch konnte sich Musashi in den 70 Jahren seiner Entwicklung zu einem global agierenden Unternehmen mit 27 Pro-duktions- und Verkaufsstätten in 13 Ländern und mehr als 13.000 Mitarbeitern bei Kunden weltweit einen guten Ruf erarbeiten.

Musashi erfüllt durch regelmäßige Spenden an die Gemeinschaft sowie Initiativen zum Schutz der Umwelt seine unternehmerisch-gesellschaftlichen Pflichten und strebt darüber hinaus ein wirt-schaftliches Verhalten für nachhaltiges Wachstum an.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: www.musashi.co.jp

Page 26: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

26 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016aus den betrieben

Mit rund 3,8 Millionen Beschäftigten – darunter 210.000 Auszubildenden – gehört die M+E-Industrie zu den

leistungsstärksten Industrien unseres Landes. Durch die Überbetonung von Akademikern in unserer

Gesellschaft wird es immer schwieriger, geeignete Kandidaten für die anspruchsvollen Berufe der

Metall- und Elektroindustrie zu finden.

Foto

: © S

iegb

ert P

inge

r · v

em.d

ie a

rbei

tgeb

er e

.V.

Page 27: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

27Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

E s gibt tausende Berufe in Deutschland. Die wenigsten dieser Berufe sind Jugendlichen bekannt, die sich in der Phase der Berufsorientierung befinden. Für die zukunfts-

trächtigen Ausbildungsberufe der Metall- und Elektroindus-trie gilt: Sowohl die Inhalte als auch die Bezahlung für diese Berufe sind erstklassig. Dennoch nimmt die Zahl der Bewer-bungen auf die Metall- und Elektroberufe ab. Ob Industrieme-chaniker/in oder Elektroniker/in – Geräte und Systeme: Diese Berufe sind modern, bieten hervorragende Berufsperspek-tiven und eine ordentliche Bezahlung.

Darüber informierten sich jetzt 260 Schülerinnen und Schüler von Schulen aus Worms und Umgebung bei der Wormser Firma Adolf Schuch GmbH Lichttechnische Spezialfabrik. Schuch hatte, zusammen mit dem Arbeitgeberverband vem.die arbeitgeber e.V., die Nelly-Sachs-Schule aus Worms, die Realschule Plus aus Eich und die Otto-Hahn-Schule Realschule Plus aus Westhofen dazu eingeladen.

80 m2 PRÄSENTATIONSFLÄCHE AUF 2 ETAGEN

Die Jugendlichen der Klassenstufen 7 bis 10 konnten nicht nur einen intensiven Einblick in die Geschehnisse, die Ausbildungs-werkstatt und die Produktion bei Schuch nehmen, sondern er-hielten durch die Pädagogen des InfoTrucks eine vollständige jugendgerechte Berufsinformation. Auf zwei Etagen mit etwa 80 m² Präsentationsfläche informierten vem.die arbeitgeber e.V. und Schuch über die Ausbildungsmöglichkeiten in der M+E-Industrie. Mit rund 3,8 Million Beschäftigten, darunter 210.000 Auszubildenden, gehört die M+E-Industrie zu den leistungs-stärksten Industrien unseres Landes. Durch die Überbetonung von Akademikern in unserer Gesellschaft wird es immer schwie-riger, geeignete Kandidaten für die anspruchsvollen Berufe der Metall- und Elektroindustrie zu finden.

Im zweigeschossigen InfoTruck setzen neueste Multimedia-An-wendungen und anschauliche Experimentierstationen Maßstäbe in der Berufsorientierung. Jugendliche lernen an M+E-typischen Arbeitsplätzen technische Zusammenhänge kennen und erleben die Faszination Technik praxisnah und spielend. »

BERUFSORIENTIERUNG

XXL260 SCHÜLER/INNEN LERNTEN BEI SCHUCH

IN WORMS DIE BERUFE DER ME TALL- UND ELEK TROINDUSTRIE KENNEN.

Page 28: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

28 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016aus den betrieben

» So können sie unter Anleitung eine CNC-Maschine program-mieren und ein Werkstück selbst fertigen und dieses auch mit nach Hause nehmen. Intelligente IT-Steuerungen werden an einem Aufzugsmodell anschaulich demonstriert und im „Electri-city Bench“ wird verdeutlicht, was beachtet werden muss, wenn man ein Deckenlicht an zwei Stellen ein- oder ausschalten will. Dieses Experiment aus dem M+E-Truck führt direkt zu den Pro-dukten der Adolf Schuch GmbH Lichttechnische Spezialfabrik.

BESONDERER RUF DURCH PRODUKTION VON EXPLOSIONSGESCHÜTZTEN LEUCHTEN

Die Firma wurde am 1. März 1895 – kurz nach Erfindung der Glühlampe – durch Adolf Schuch in Worms gegründet. Er begann damals mit der Produktion wasserdichter Glühlampenfassungen aus Porzellan, sowie wasserdichter Porzellan- und Handleuchten mit Schutzgläsern für die regional ansässigen Brauereien, Leder-fabriken und die chemische Industrie. Bereits 1906 wurden die ersten SCHUCH-Straßenleuchten ins Programm aufgenommen. Einen besonderen Ruf hat sich Schuch mit der Produktion von explosionsgeschützten Leuchten erworben. Diese Leuchten trotzen auch extremsten Umgebungsbedingungen in Bereichen mit explosionsfähigen Gasen und Stäuben.

Schuch gehört heute zu den international führenden Unter-nehmen im Bereich technischer Leuchten höherer Schutzart und ist mit rund 350 Beschäftigten eines der größten Produktionsun-ternehmen der Elektrobranche in Rheinhessen. Nicht zuletzt durch die neue LED-Technologie in der Beleuchtung übt die zukunftsfä-hige Ausbildung bei Schuch eine besondere Anziehungskraft aus.

Schuch sucht Auszubildende für die Berufe Werkzeugmecha-niker und Industriemechaniker. Dabei ist ein berufsorientiertes Schülerpraktikum in diesen angegebenen Ausbildungsberufen jederzeit möglich.

SCHÜLER STELLEN SELBSTÄNDIG EINKAUFSCHIP HER

Unsere Bilder zeigen die Schüler/innen sowohl im Info-Truck als auch im Unternehmen. Im Truck wurde das pädagogische Truck-Team unterstützt durch den Auszubildenden Mohamed Taiati und den Praktikanten H. Maurice Ries. Im Werkzeugbau erfolgte an der Handpresse eine Probestanzung mit einem Schei-benschnitt Ø 23 mm. Hier konnten die Schüler/innen selbständig unter Anleitung von Schuch-Mitarbeiter Sven Pinger einen Ein-kaufschip herstellen. An einer industrieüblichen Ständerbohr-maschine konnten die jungen Menschen Bohrversuche an einer Musterplatte aus Stahl mit einem Bohrdurchmesser von 6 mm durchführen. Unterstützt wurden sie dabei von Dennis Coradill. Daneben gab es praktische Funktionserklärungen von Stanz-werkzeugen, mechanisch und pneumatisch. Auszubildende zeigten Prüfungswerkstücke verschiedener Abschlussprüfungen. Der Fertigungsablauf verschiedener Werkstücke wurde unter anderem von Produktionsleiter Walter Pinger anhand von Zeich-nungen erklärt.

Ausbilder Stefan Corell unterstützte die Jugendlichen bei Feil-übungen an verschiedenen Werkstoffen. Mike Glaser (Auszubil-dender zum Industriemechaniler) erklärte das Ausbildungspro-jekt „Herstellung eines Bandschleifers“ im Detail. Dabei wurde er unterstützt von Dennis Gottschalk und Ausbilder Herr Dreiling.

BERUFSORIENTIERUNG XXL

Page 29: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

29Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

Foto

s (6

): ©

Sie

gber

t Pin

ger

· vem

.die

arb

eitg

eber

e.V

.

Page 30: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

30 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016

FÜR DIE JUNGEN FORSCHER VON KOBLENZ – UND DIE WISSENSCHAFTLER VON MORGENSIEMENS SPENDE T FÜR BE TREUTES SCHÜLERL ABOR DES MA X-VON-L AUE-GYMNASIUMS

aus dem betrieben

Page 31: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

31Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

Links unten von links nach rechts: Schülerin Rosa Müller (MSS 13), Schüler Lukas Mohr (MSS 12), MINT-

Koordinator Ruben Keuchel (MvLG), Schulleiter Dr. Frank Zimmerschied (MvLG), Schüler Maximilian Albers

(MSS 12), Niederlassungsleiter Edgar Eiser (Siemens), Schüler Alexander Haake (MSS 12), Schülerin Alice

Ferdinand (MSS 13), Schülerin Maike Hilger (MSS 13), Personalentwickler Christof Sauter (Siemens), Schüler

Timo Schäfer (MSS 12). Foto: © Siegbert Pinger · vem.die arbeitgeber e.V.

Damit die Schülerinnen und Schüler des Max-von-Laue-Gymnasiums weiterhin Jugend-forscht-Projekte erfolgreich entwickeln und durchführen können, un-terstützt die Siemens AG erneut das Betreute Schülerlabor mit einer Spende

in Höhe von 2.000 Euro. Den Spendenscheck übergab gestern Edgar Eiser, Leiter der Siemens-Niederlassung Koblenz und vem.die arbeitgeber e.V.-Vorstand, an den Schulleiter Dr. Frank Zimmerschied. Mit dem Geld sollen neue Projekte für die Schülerinnen und Schüler angestoßen sowie laufende Projekte in besonderem Maße vorangetrieben werden.

„Die industrielle Produktion entwickelt sich immer schneller“, so Eiser anlässlich der Spendenübergabe im Schülerlabor. „Wir brauchen deshalb junge Talente für die Industrie von morgen, wenn wir unseren Technologievorsprung halten und ausbauen wollen. Als ein führender Technologiekonzern leisten wir daher unseren Beitrag: Junge Menschen für Technik begeistern und ihnen durch die Bereitstellung experimenteller Ausrüstungen eine praxisnahe Ausbildung schon während der Schulzeit ermöglichen. Das Betreute Schülerlabor des Max-von-Laue-Gymnasiums bietet hierfür den perfekten Rahmen.“

„Als Siemens-Partnerschule freuen wir uns sehr über die Zusammenarbeit und die damit verbundene Förderung unserer Schülerinnen und Schüler“, unterstrich Schul-leiter Dr. Zimmerschied. „Dank der großzügigen Spende von Siemens können die jungen Talente von morgen nun weiterhin an mathematisch-naturwissenschaftlichen Projekten arbeiten, die jedes Jahr auf den Jugend-forscht-Wettbewerben erfolgreich präsentiert werden. Unsere Schülerinnen und Schüler erfahren durch dieses Angebot eine ganz besonders effektive und praxisnahe MINT-Ausbildung.“

Im Betreuten Schülerlabor arbeiten jeden Mittwochnachmittag über 100 Schülerinnen und Schüler unter professioneller Leitung von Lehrkräften, Studenten, einem Che-miker und einer Laborleiterin der Universität Koblenz an mathematisch-naturwissen-schaftlichen Projekten, die jedes Jahr auf den Jugend-forscht-Wettbewerben präsentiert werden. Da die Projektumsetzung in den Naturwissenschaften stets mit hohem Materi-alaufwand beispielsweise für Chemikalien, Glas- und Messgeräte verbunden ist, ist die Schule auf Drittmittelförderung angewiesen.

Die Siemens AG arbeitet bereits seit über zehn Jahren mit dem Max-von-Laue-Gymna-sium eng zusammen. Neben der Jugend-forscht-Förderung zählen auch Unternehmens-vorstellungen, Abiturientenauszeichnungen, Messebesuche, Schulpraktika und das Spezialferienpraktikum „Koblenzer Tage der Automatisierungstechnik“ zu den festen Bausteinen der Kooperation.

Traditionsgemäß nehmen Mathematik sowie die Naturwissenschaften einen beson-deren Schwerpunkt am Max-von-Laue-Gymnasium ein. Die Schule ist seit dem Schul-jahr 2006/07 eine von vier Schulen in Rheinland-Pfalz mit einem Hochbegabtenzweig. Hochbegabte Schüler werden in einem Ganztagsschulkonzept mit verkürzter Mittelstufe unter anderem durch bilingualen Unterricht gefördert. Sie können zudem neben dem Abitur das International Baccalaureate erwerben. Darüber hinaus ist das Max-von-Laue-Gymnasium bundesweit als eine von über 200 ausgewählten Schulen Mitglied im Verein mathematisch-naturwissenschaftliche Excellence-Center. Ihr Ziel als mathematisch- naturwissenschaftliche Leistungszentren ist es, mehr Nachwuchs für Mathematik, In-formatik, Naturwissenschaften und Technik zu gewinnen. Im Rahmen dessen kooperiert die Schule eng mit Forschungsinstituten und großen Firmen, darunter auch Siemens.

Weitere Informationen finden Sie unter www.mvlg.de sowie unter www.siemens.de/jobs/schulabsolventen/partnerschulprogramm

Page 32: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

32 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016

EXPERIMENT IERSPASS IN DER GRUNDSCHULE BULL AY

Mit Spaghetti und

MarshmallowsTürme Bauen

aus dem verband

Page 33: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

33Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

Spaghetti und Marshmallows – und daraus sollen Türme entstehen? Da staunten die Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klasse der Grundschule Bullay nicht

schlecht. Sie hatten das Thema „Spaghetti-Türme bauen“.

Die Grundschule Bullay nimmt im laufenden Schuljahr, neben neun weiteren Schulen, am Projekt „MINTKids“ des Arbeit-geberverbandes vem.die arbeitgeber e.V. teil. Ein Baustein in diesem Bildungsprojekt ist der Besuch von Nadine Giejlo, Diplom-Pädagogin und Referentin für Bildung & Bildungspolitik beim vem.die arbeitgeber e.V., die zwei Schulstunden mit den Schülern an einem naturwissenschaftlich-technischen Thema arbeitet. Thema in der Grundschule Bullay war Bauen und Kon-struieren. Was ist ein Turm? Wo begegnen den Kindern Türme im Alltag? Aus welchen Materialien bestehen sie und wie war das mit der Statik? Diese und andere Fragestellungen wurden in der Unterrichtseinheit auf spielerische Weise mit den Kindern beantwortet.

„Ziel von „MINTKids“ ist es, Lust auf MINT zu machen. MINT steht dabei für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Wir wollen das Interesse der Grundschüler für Natur-wissenschaft und Technik wecken und die MINT-Bildung in der Grundschule stärken.“, so Nadine Giejlo über das Grundschul-projekt. Marion Mohr, Rektorin der Grundschule Bullay: „MINT-Kids ist eine gute Möglichkeit den Sachunterricht in unserer Schule zu ergänzen. Die Lehrerfortbildungen, die der Arbeit-geberverband zu den Themen Experimente und Sprachförde-rung anbietet, helfen uns im Unterricht weiter und geben uns tolle Anregungen für unsere Arbeit. Die MINTKids-Experimente-

Box und der Besuch von Nadine Giejlo in der Schule runden das Projekt ab. Wir freuen uns sehr, teilzunehmen und sind dankbar für die Unterstützung. Wir können den anderen Grundschulen nur ans Herz legen, im nächsten Schuljahr teilzunehmen und die kostenfreien Angebote des Arbeitgeberverbandes zu nutzen.“

Naturwissenschaftliche Bildung hat sich in jüngster Zeit in Grundschulen und Kindertagesstätten etabliert und ist nicht nur im rheinland-pfälzischen Teilrahmenplan Sachunterricht, son-dern auch in den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Rheinland-Pfalz fest verankert. Das Bildungsprojekt „MINTKids“ ist ein Angebot an Grundschulen, die verschiedene Bausteine über ein Schuljahr verteilt wahrnehmen können. Diese sind unter anderem vom Pädagogischen Landesinstitut anerkannte Lehr-erfortbildungen zu den Themen Alltagsexperimente, Sprach-förderung und Medienbildung, eine 90-minütige Unterrichts-gestaltung sowie eine MINTKids-Experimente-Box mit einfach anwendbaren Handexperimenten für den Unterricht. Das Grund-schulprojekt „MINTKids“ bringt ohne großen Aufwand einen er-heblichen Nutzen für die Schulen und setzt sich so für eine nach-haltige MINT-Bildung ein.

Für das neue Schuljahr (2016/2017) können sich Grundschulen aus dem Verbandsgebiet des vem.die arbeitgeber e.V. zum Pro-jekt „MINTKids“ bis zum 29. Juli 2016 anmelden. Ausführliche Informationen zum Grundschulprojekt und weiteren Bildungs-projekten des Arbeitgeberverbandes vem.die arbeitgeber e.V. erhalten Sie bei Nadine Giejlo unter +49 261 40406-46 oder [email protected].

Foto

s (4

): ©

Nad

ine

Gie

jlo ·

vem

.die

arb

eitg

eber

e.V

.

Page 34: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

34 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016

K napp 90 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland sind der Meinung, dass die neue digitale Arbeitswelt mit den bestehenden Strukturen des eigenen Unternehmens

nicht zu meistern ist. Knapp 60 Prozent fordern, das starre Hierarchiedenken abzulösen. Gut jeder Vierte stellt sogar die traditionelle Rolle der Führungskräfte grundsätzlich in Frage. Das sind Ergebnisse der Studie „Digitale Agenda 2020 – Human Resources“ von CSC (NYSE: CSC). Dazu wurden 1.000 vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer in Deutschland befragt.

Die neue digitale Arbeitswelt fordert aus Arbeitnehmersicht grundlegend neue Weichenstellungen für die Zusammenarbeit der gesamten Belegschaft. Als wichtige Erfolgsfaktoren der Ar-beit 4.0 sehen die Befragten flexiblere Arbeitsstrukturen. Im Rahmen fester Hierarchien, die in klassisch geführten Häusern die Chef-Rolle prägen, sollte eine digitale Unternehmenskultur mehr Spielräume für die Mitarbeiter schaffen. „Dominante Chefs sollten darauf achten, künftig aus ihrer Expertise heraus integrie-rend zu wirken. Ein stärker moderierender Ansatz bei der Team-führung ist entscheidend, um gute Kompromisse zu erzielen“, sagt Claus Schünemann, Vorsitzender der Geschäftsführung von CSC in Deutschland.

In diesem Kontext ist für die Mehrheit der Arbeitnehmer bei-spielsweise wichtig, künftig das enge Korsett von Abteilungs-grenzen aufzulösen (58 Prozent). Darüber hinaus halten die Be-schäftigten ein Arbeitsumfeld 4.0 für erfolgversprechend, in dem Innovation gezielt gefördert (67 Prozent) und die Mitarbeiter für kreative Leistungen ausdrücklich belohnt werden (63 Prozent). Dabei sollte der Fokus auf die Entwicklung sozialer Interaktion von Mitarbeitern – also Soft Skills – gelegt werden, um Team-

arbeit verschiedener Fachbereiche im Unternehmen zu fördern. Das halten 57 Prozent der Arbeitnehmer für einen wichtigen Er-folgsfaktor der Zukunft.

Einen strukturellen Umbau wünschen sich die Arbeitnehmer zudem für die betriebliche Weiterbildung. Jeder Zweite hält ein Ende der traditionellen HR-Verwaltung für notwendig, die pau-schale Schulungskonzepte ohne Rücksicht auf den individuellen Bedarf des einzelnen Mitarbeiters anbietet. So sollten Aus- und Weiterbildungsangebote künftig in der aktuellen Problemsitua-tion konkrete Lösungsangebote liefern, die sich in der Praxis be-währt haben (65 Prozent). Beim aktuellen Angebot, die digitale Transformation zu gestalten, sieht die Mehrheit der Befragten im eigenen Unternehmen noch viel Luft nach oben. Rund zwei Drittel bewerten insbesondere die Aus- und Weiterbildung – als Schlüssel einer erfolgreichen Digitalisierungsstrategie – nur mit der Schulnote befriedigend oder schlechter.

„Die Ergebnisse unserer Arbeit 4.0-Umfrage führen deutlich vor Augen, dass es bei der Weichenstellung für Weiterbildung und strukturelle Anpassung in den Unternehmen noch Hausauf-gaben zu erledigen gilt“, sagt Claus Schünemann, Vorsitzender der Geschäftsführung von CSC in Deutschland. „Zu diesem Zweck unterstützt CSC die Unternehmen beim digitalen Transfer mit einer Next-Generation HR-Plattform. Diese HR-Lösung er-möglicht den individuellen und systematischen Erwerb sozialer Kompetenzen und begleitet jeden Mitarbeiter mit Fokus auf sein ganz persönliches Profil.“

Weitere Informationen finden Sie auf der CSC-Website unter www.csc.com/de und im CSC-Blog www.21stcenturyit.de.

ARBEIT 4.0-STUDIE: ARBEITNEHMER ZEIGEN CHEF-ALLÜREN DIE ROTE KARTE

info & wissen

Foto

: © B

illio

nPho

tos.

com

· fo

tolia

.de

Page 35: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

35Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

JEDES ZWEITE MÄDCHEN WILL ZU STABILUSGIRLS DAY IS T FÜR KOBLENZER UNTERNEHMEN ERFOLGREICH

A uf der Suche nach jungen, motivierten und qualifi-zierten Nachwuchskräften öffnete Stabilus auch dieses Jahr beim sogenannten „Girls Day“ am 28.04.2016 seine

Tore. Elf Teilnehmerinnen ab der siebten Klasse hatten die Möglichkeit, einen Tag lang hinter die Kulissen von Stabilus zu schauen, und einiges über Ausbildungsberufe und Technik zu lernen, in denen Frauen eher selten vertreten sind.

Zum Beispiel Industriemechanikerin, Mechatronikerin, Elekt-ronikerin etc. Nach der Vorstellung der Ausbildungsberufe und den damit verbundenen Tätigkeiten in der betriebseigenen Lehr-werkstatt rundete ein Betriebsrundgang mit anschließendem Mittagessen den Aktionstag ab. Die Mädchen nahmen viele Ein-drücke mit und einige können sich vorstellen, eine Ausbildung bei Stabilus zu beginnen.

Stabilus nimmt seit 2013 an dem Girls Day teil, positive Reso-nanz daraus ist, das jedes zweite Mädchen, das diesen Tag bei uns erlebt hat, sich im Anschluss auch bei uns beworben hat.

ÜBER STABILUS

Als weltweit tätiger Automobil- und Industriezulieferer entwi-ckelt und produziert die Stabilus S.A. elektromechanische An-triebe (POWERISE) sowie Gasfedern und Dämpfer. Das Unter-nehmen hat sein Stammwerk in Koblenz und beschäftigt weltweit rund 4.300 Mitarbeiter.

Im Geschäftsjahr 2015 erzielte Stabilus weltweit einen Umsatz von rund 611 Millionen Euro. Stabilus verfügt über ein globales Netzwerk von elf Produktionsstätten in neun Ländern. Durch Re-gionalbüros und Vertriebspartner ist Stabilus in über 50 Ländern in Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie im asiatisch-pa-zifischen Raum vertreten.

Seit Mai 2014 ist die Stabilus S.A. an der Deutschen Börse im Prime Standard notiert und seit September 2014 im SDAX.

Felix Beib, Dualer Student für Maschinenbau, baut mit einigen Teilnehmerinnen des Girls Day ein Vorhängeschloss.

vem.das magazin /// hintergrund

Foto

: © S

tabi

lus

Page 36: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

36 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016info & wissen

Um es gleich klarzustellen: Das Betriebsratsamt ist an-spruchsvoll. Betriebsräte tragen auf mehreren Schul-tern. Ihre Arbeit soll dem Wohl der Beschäftigten und

des Betriebes dienen (§ 2 Abs. 1 BetrVG). Wem das als Be-triebsrat tatsächlich gelingt, verdient Respekt und Anerken-nung. In der Praxis weicht freilich das Selbstverständnis vieler Betriebsräte von dieser idealtypischen gesetzlichen Vorgabe erheblich ab. Nicht wenige verstehen sich ausschließlich als Interessenvertreter der Beschäftigten und der Belegschaft, gleichsam als Gegengewicht zum Management, das vermeint-lich nur die Unternehmensinteressen im Fokus hat.

Desorientierungen im Selbstverständnis von Betriebsräten exis-tieren in der Praxis darüber hinaus noch in vielfältiger Weise. Zu nennen wäre in diesem Zusammenhang insbesondere die – von interessierter Seite immer wieder beförderte – Fehlvorstellung, gleichsam der verlängerte, in den jeweiligen Betrieb hineinrei-chende Arm der zuständigen Gewerkschaft zu sein. Dies führt dann in der Praxis dazu, dass im Betriebsratsbüro Aufnahme-anträge für die Gewerkschaft verteilt werden, Flyer der Gewerk-schaft am schwarzen Brett unter der Rubrik „Der Betriebsrat in-formiert“ aushängen bis hin zu der unverhohlenen Aussage, der Betriebsrat setze sich nur für die Interessen von Gewerkschafts-mitgliedern ein. All dies ist evident ungesetzlich, gleichwohl in vielen Fällen gängige Praxis.

DER BETRIEBSRAT HAT DIE KOLLEKTIVEN INTERESSEN DER GESAMTEN BELEGSCHAFT ZU WAHREN

Apropos Interessenvertretung: Die Interessenvertretung der Beschäftigten durch den Betriebsrat ist keineswegs allumfas-send. In erster Linie hat der Betriebsrat die kollektiven Inter-essen der gesamten Belegschaft zu wahren, denen im Einzelfall durchaus Individualinteressen einzelner Beschäftigter entge-genstehen können. Nur deshalb kann der Betriebsrat beispiels-weise seine Zustimmung zu einer personellen Einzelmaßnahme im Sinne von § 99 BetrVG auch dann verweigern, wenn der ein-

zelne Betroffene selbst damit einverstanden ist. Dass die Wahr-nehmung individueller Interessen einzelner Beschäftigter durch den Betriebsrat die absolute Ausnahme darstellt, belegt etwa der ausdrücklich in § 87 Abs. 1 Nr. 5 BetrVG geregelte Fall, wonach der Betriebsrat hinsichtlich der Festsetzung der zeitlichen Lage des Urlaubs für einzelne Beschäftigte mitzubestimmen hat, wenn zwischen dem Arbeitgeber und den beteiligten Beschäftigten kein Einverständnis erzielt werden kann.

„WASCH MIR DEN PELZ, ABER MACH MICH NICHT NASS“

Wieso soll angesichts dieser gesetzlichen Konzeption also ein Betriebsrat seine Zustimmung zu einer beantragten Mehrar-beit davon abhängig machen können, dass auch die davon be-troffenen Mitarbeiter mit der Mehrarbeit einverstanden sind? In rein rechtlicher Hinsicht gibt es dafür keine einleuchtenden Gründe und Betriebsräte, die so taktieren, offenbaren damit mehr, als ihnen lieb sein kann, nämlich Schwäche und ihre ei-gene Überflüssigkeit.

Schwäche deshalb, weil die Amtsführung dem Wohl der Be-schäftigten und des Betriebes dienen soll (§ 2 Abs. 1 BetrVG) und in den Fällen, in denen die Interessen beider Seiten nicht in Einklang gebracht werden können, eine Interessenabwägung und eine anschließende Entscheidung stattfinden muss. Diese (vielleicht für einige Betroffene unpopuläre) Entscheidung muss der Betriebsrat dann aber auch nach allen Seiten vertreten. Wer stattdessen nach der alten Bärenweisheit „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“ taktiert, outet sich als „Schönwetter-Betriebsrat“, der nur Wohltaten verteilen will und sich vor der Verantwortung drückt. Wahrscheinlich würden diese Betriebs-räte den „Schwarzen Peter“ auch noch an die Belegschaft wei-terreichen, wenn mangels einer ausreichenden Zahl von Freiwil-ligen die beantragte Mehrarbeit nicht abgeleistet werden könnte, man den Kunden verprellt hätte und dadurch Schaden für das Unternehmen und die Arbeitsplätze entstanden wäre. »

ZUSTIMMUNG ZUR MEHRARBEIT „AUF FREIWILLIGER BASIS“EINE VERBREITETE UNSITTE UNTER BETRIEBSRÄTEN

Page 37: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

37Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

Und warum Überflüssigkeit? Es ist für einen Betrieb ab einer bestimmten Größe schon wegen des damit verbundenen Aufwandes einfach nicht mehr darstellbar, Angelegen-heiten mit kollektivem Bezug mit jedem einzelnen betroffenen Beschäftigten zu verhan-deln. Das Betriebsverfassungsgesetz stellt dem Arbeitgeber für diese Fälle als (einzigen) Verhandlungspartner den Betriebsrat gegenüber, mit dem er sich einigen und das Er-gebnis in Form einer Betriebsvereinbarung festhalten muss (§ 77 Abs. 2 Satz 1 BetrVG). Eine solche Betriebsvereinbarung gilt dann „unmittelbar und zwingend“, wie es in § 77 Abs. 4 Satz 1 BetrVG heißt, bedarf also keiner weiteren Umsetzung in Bezug auf den einzelnen betroffenen Beschäftigten mehr (unmittelbar) und ist für diesen verpflichtend (zwingend). Wenn der Arbeitgeber aber nach den Verhandlungen mit dem Betriebsrat zusätzlich auch noch Verhandlungen mit jedem einzelnen Beschäftigten führen muss, wird der Betriebsrat seiner ordnungspolitischen Funktion nicht gerecht und ist deshalb nicht nur entbehrlich, sondern sogar hinderlich, weil er für den Betrieb nur zusätzli-chen, überflüssigen Aufwand verursacht.

Hinzu kommt noch, dass in den meisten Fällen eine ausdrückliche arbeitsvertrag-liche Verpflichtung des einzelnen Beschäftigten zur Ableistung betrieblich erforderli-cher Mehrarbeit besteht. Ein Freiwilligkeitsvorbehalt der erwähnten Art würde deshalb auch noch diese individualrechtlich begründete Verpflichtung konterkarieren, wofür es keinen rechtlich einleuchtenden Grund geben kann.

Wenn aus alledem folgen würde, dass bei einer Zustimmung „auf freiwilliger Basis“ nur dieser Freiwilligkeitsvorbehalt entfallen, die Zustimmung zu der beantragten Mehr-arbeit im Übrigen aber bestehen bleiben würde, wäre diese Unsitte rechtlich praktisch folgenlos und deshalb kaum der Rede (und auch nicht dieses Artikels) wert. Die Realität sieht leider anders aus. Die ganz überwiegende Meinung zieht diese Konsequenz nicht einmal bei offensichtlich rechtsmissbräuchlichen und normzweckwidrigen Koppelungs-geschäften, etwa wenn Betriebsräte ihre Zustimmung zur Mehrarbeit von der Zahlung übertariflicher Mehrarbeitszuschläge abhängig machen oder sie verweigern, um Neu-einstellungen oder die unbefristete Übernahme befristet Beschäftigter durchzusetzen.

Der Arbeitgeber wird in solchen und ähnlichen Fällen namentlich von der Rechtspre-chung stattdessen auf die Möglichkeit des § 23 Abs. 1 Satz 1 BetrVG verwiesen, wo-nach unter anderem auch der Arbeitgeber beim Arbeitsgericht den Ausschluss eines Mitglieds aus dem Betriebsrat oder die Auflösung des Betriebsrats wegen grober Ver-letzung seiner gesetzlichen Pflichten beantragen kann. Verfahren dieser Art kommen aus naheliegenden Gründen jedoch in der Praxis kaum vor und das wissen auch Betriebsräte.

Ass. jur.

Geschäftsführer Rechtsberatung und Tarifpolitik

+49 261 40406-51

[email protected]

IHR ANSPRECHPARTNER

ULRICH PIEPER

Foto

: © P

ictu

re-F

acto

ry ·

foto

lia.d

eFo

to: ©

Rai

ner

Lang

er, T

rier

Page 38: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

38 vem.das magazin /// ausgabe: juni 2016info & wissen

Foto

: © V

BG

· w

ww

.vbg

.com

Bei beruflicher Weiterbildung besteht Unfallversi-cherungsschutz. Darauf weist die gesetzliche Un-fallversicherung VBG hin. Nehmen Beschäftigte auf

Veranlassung des Arbeitgebers an Seminaren oder Weiterbil-dungsmaßnahmen teil, sind sie wie bei der täglichen Arbeit gesetzlich unfallversichert. Dies gilt auch für Beschäftigte der VBG-Mitgliedsunternehmen, die an VBG-Seminaren zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz teilnehmen.

Es ist dabei unerheblich, ob das Seminar vom Betrieb oder von einem externen Bildungsträger durchgeführt wird. In beiden Fällen greift der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Ob das Seminar im eigenen Unternehmen, einem Bildungsinstitut oder den Räumlichkeiten eines Hotels stattfindet, ist dabei eben-falls nicht relevant. Der Versicherungsschutz erstreckt sich auf

die Zeit des Seminars selbst sowie auf die An- und Abreise. Im Falle eines Unfalls ist dann immer die Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse zuständig, der der Arbeitgeber angehört.

Auch für Beschäftigte, die aus eigener Initiative und auf eigene Kosten an einer Weiterbildungsmaßnahme teilnehmen, besteht Versicherungsschutz. Entscheidend ist, dass die Weiterbildung die beruflichen Chancen verbessert und nicht nur rein privaten, hobbymäßigen Interessen dient. Versicherungsschutz genießen auch Arbeitssuchende, die eine von der Bundesagentur für Ar-beit geförderte berufliche Weiterbildung absolvieren. Zustän-diger Unfallversicherungsträger ist hier die für die Bildungs-einrichtung zuständige Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse. Was die VBG nach Unfällen leistet, steht unter www.vbg.de/reha.

VERSICHERUNGSSCHUTZ BEI WEITERBILDUNGBERUFLICHE WEI TERBILDUNG IS T UNFALLVERSICHERT

Page 39: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

39Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V.

JUNI 23.06.2016Erfahrungsaustausch Personalleiter

Ass. jur. Eva Marx und Syndikusrechtsanwalt Stephan Taugs

JUNI ab 20.06.2016 (bis 21.02.2017)Effektiv führen

Heike Hofer und Dipl.-Ing./REFA-Ing. Rainer Schleidt

22.06. und 23.06.2016Neu in der Führungsrolle

Heike Hofer

AUGUST 30.08.2016Als Führungskraft mit psychisch auffälligen Mitarbeitern besser umgehen

Pia Schreiner

SEPTEMBER 09.09. bis 01.10.2016REFA-Grundausbildung 2.0 – Teil 1

N.N.

09.09. bis 01.10.2016REFA-Seminar: Planungsmethoden und -instrumente der Auftragsabwicklung

N.N.

12.09. und 13.09.2016Betriebswirtschaft

Thomas Mair

12.09. bis 11.10.2016Einkäufer/in (IHK)

in Kooperation mit der IHK-Akademie Koblenz e.V.

13.09. bis 15.09.2016Basisseminar: Praxis der Entgeltabrechnung

im Bildungshaus Bad Nauheim

21.09. und 22.09.2016Projektmanagement

Maschinenbau-/REFA-Techniker Stephan Wüst

26.09. und 27.09.2016Erfolgreiche Kommunikation: Kein Zufall!

Birgit Giesert

27.09. bis 13.12.2016Arbeitsrecht für Personalverantwortliche (IHK)

Syndikusrechtsanwältin Sandra Barisic

29.09. und 30.09.2016Presenting in English

im Bildungshaus Bad Nauheim

29.09.2016Erfolgreicher Start in die Ausbildung

Dipl.-Päd. Nadine Giejlo

JULI13.07.2016Mach MI(N)T-Tag 2016 in der Stadthalle Ransbach-Baumbach

Dipl.-Päd. Nadine Giejlo

AUGUST01.08. bis 05.08.2016Technikcamp in der JH Mainz

Dipl.-Päd. Nadine Giejlo

KOSTENFREIE VERANSTALTUNGEN

VERANSTALTUNGEN & SEMINARE

KOSTENPFLICHTIGE VERANSTALTUNGEN

KOSTENPFLICHTIGE VERANSTALTUNGEN

Foto

: © a

kf -

Fot

olia

.com

Weitere Informationen zu unseren kostenlosen Veran staltungen erhalten Sie beim vem.die arbeitgeber e.V., Tel. 0261 40406-0

oder direkt bei den genannten Ansprechpartnern.

Weitere Informationen zu unseren kosten pflichtigen Veranstaltungen erhalten Sie bei vem.die akademie GmbH, Tel. 0261 40406-48

oder unter www.vemdieakademie.de.

Page 40: Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber e.V. JUNI 2016 · Führungskräftemagazin desem. die arbeitgeber e.. 3 vem.das magazin /// editorial Digitalisierung, Industrie 4.0,

Katja Hofmann

NEUE UNTERNEHMER BRAUCHT DAS LAND!

Wie Sie wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung verbinden.

254 Seiten ................. 19,99 €

ISBN 978-3-527-50849-5 WILEY-VCH Verlag, Weinheim

Hartwin Möhrle

KRISEN-PR

Risiken und Krisen souverän managen.

223 Seiten ................. 24,90 €

ISBN 978-3-95601-092-7 Frankfurter Societäts-Medien, Frankfurt

Hastreiter, Höselbarth, Kayer

INHOUSE CONSULTING

Hat die Industrie die besseren Berater?

222 Seiten ................. 39,90 €

ISBN 978-3-95601-117-7 Frankfurter Societäts-Medien, Frankfurt

Zehrfeld, Pastohr, Funke

NETZWERKE DER ZUKUNFT – ZUKUNFT DER NETZWERKE

Auswirkungen auf Mensch und Unternehmen.

184 Seiten ................. 29,90 €

ISBN 978-3-95601-120-7 Frankfurter Societäts-Medien, Frankfurt

Alexandra Schichtel

CHANGE MANAGEMENT FÜR DUMMIES

Im Change liegt die Chance.

432 Seiten ................. 24,99 €

ISBN 978-3-527-71162-8 WILEY-VCH Verlag, Weinheim

Stefan Dudas

DENKEN SIE DOCH SELBER!

Wie Sie Ihre persönliche Einschaltquote erhöhen.

183 Seiten ................. 17,90 €

ISBN 978-3-907100-95-0 Midas Management Verlag, Zürich

Leffers, Morgner, Perry, Wreschniok

DER GANZ NORMALE CHANGE-WAHNSINN

…und wie man trotzdem etwas verändern kann.

232 Seiten ................. 30,00 €

ISBN 978-3-86774-472-0 Murmann Publishers, Hamburg

Lars Vollmer

ZURÜCK AN DIE ARBEIT!

Wie aus Business-Theatern wieder echte Unternehmen werden.

189 Seiten ................. 24,90 €

ISBN 978-3-7093-0612-3 Linde Verlag, Wien

vem.die arbeitgeber e.V.

Dipl.-oec. Siegbert Pinger Geschäftsführer Kommunikation & Netzwerke

Postanschrift: Postfach 30 08 03 56029 Koblenz

Hausanschrift: Ferdinand-Sauerbruch-Straße 9 56073 Koblenz

Telefon: 0261 40406-33 Telefax: 0261 40406-26

E-Mail: [email protected]

FRAGEN, ANREGUNGEN, KRITIK? vem.das magazin /// mit spitzer feder

Kar

ikat

ur: ©

Luf

f

Mon

tage

(8)

: zw

eipu

nktn

ull