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Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe 225 ~- 24 ttCN ~- 4 KFe[Fe(CN)6 ] ~- 2 H20 verli~uft. Die Reaktion wurde sehon frilher zum qualitativen Nachweis yon Queeksilber empfohlen 1. Die Intensiti~t der Blau- f~rbung ist zwisehen 5 und 50/~g Hg/ml der Queeksflberkonzentration proportional. Das Absorptionsmaximum liegt bei 6600 A. -- Die Glasgef~Be miissen mit 5~oiger SodalSsung oder 4~oiger Natronlauge und dann mit verd. Salpeters~ure gereinigt werden. Die Feh]er betragen ~= 5%. -- Ausii~hrung. Zu 2 ml 0,01 n Salzs~ure gibt man 7 ml dest. Wasser, 1 ml der ProbelSsung und 5 ml friseh bereitete 0,001 m Kt[Fe(CN)6]-LSsung. Die Mischung wird im Thermostaten 20 mill bei 60~ ge- halten, dann 10 rain in kaltem Wasser abgekiihlt und gegen dest. Wasser gemessen. Gleichzeitig wird eine Blindprobe mit dest. Wasser durchgefiihrt. -- Das Wasser mull aus GlasgefaBen destilliert werden. G. DEI~K Nach M. BOBTELSKu und E. JVNGREIS 2 kann die friiher beschriebene hetero- metrische Mikrobestimmungsmethode mit Mercaptobenzthiazol S aueh zur Quecksilber- bestimmung neben anderen Metallen verwende~ werden. 1--2 nag Quecksilber sind nach dem Verfahren mit einem Fehler bis zu 3% neben 0,2 molaren LSsungen der Nitrate oder Sulfate yon Ca, Ba, Mg, Zn, Mn, Ni, Co oder Cd bestimmbar. Bei Blei daft die LSsung hSchstens 0,1 molar sein, bei Chrom, Aluminium und Eisen jedoch nur 0,05 molar. Setzt man Komplexon zu, dann ist die Quecksflberbestimmung neben dem fast 100fachen Obersehul~ an Wismut durclfftihrbar. Neben Kupfer kann man Quecksflber bestimmen, wenn man in essigsaurer LSsung Komplexon zu- setzt. Neben sehr groBen Kupfermengen (bis 100faeher UberschuB) titriert man besser in alkalischer L5sung bei Zusatz yon Natriumcitrat. Zur Abtrennung ]cleiner Queclcsilbermengen von Gold verwenden W. M. M~CNEWN und I. L. LEE t den Ionenaustauseh an Dowex 50 in 2 n Salzsi~ure. Wahrend bis zu 10 mg Quecksilber je 1 g Harz quantitativ zuriiekgehalten werden, lauft alles Gold als Chlorokomplex durch den Austauseher dureh. Nach dem Auswasehen mit Wasser kann das Quecksilber mit 2 n Sa]zsaure wieder aus der Saule verdrangt und das ttarz erneut verwendet werden. Bis zu 1 Tefl Quecksilber lassen sich so yon 50 Teilen Gold abtrennen. Die Abmessungen der Saule betragen 100 cm Lange und 55 mm ~, gef'dllt mit 800 g Dowex 50. K. B~ODERSE~ Fiir die Bestimmmlg yon Deeaboran geben W.H. HILL und M. S. JOhN- STON 5 zwei photometrische Methoden an. Nach dem ersten Verfahren mil]t man die Absorption einer deeaboranhaltigen~ wal]rigen Triathanolaminl5sung im UV-Licht bei 265--270 m#. Die Hydrolyse yon Decaboran in Triathanolamin verlauft so langsam, dab bei Messungen innerhalb yon 5 Std im allgemeinen mit einer durch- sehnittliehen Abweiehung yon nur 1~2% gerechnet werden kann. -- Bei dem zweiten Verfahren maeht man yon der Beobachtung Gebraueh, dab in Xylol gel5stes Decaboran mit Chinolin ein ]Ssliches, rotes Adduct bildet, dessen Absorption bei 490 m# gemessen wird. Das BEEl~sche Gesetz gilt. 1--25 #g B/ml kSnnen bequem bestimmt werden. Diboran und Pentaboran st5ren bei keiner der beiden lVlethoden. Man verwendet die Verfahren zur Analyse yon festem Decaboran sowie zur Unter- suchung yon mit Deeaboran verunreinigter Luft. -- Arbeitsvorschriiten. Ultraviolett- ~nethode. Zur Aufstellung der Eichkurve wagt man 0,0565 g Decaboran auf einem 1 PINTER, T. : Farmaeeutski vjestnik 30, 923 (1940); I~INTE~, T., D. TA~KOVSKA U. V. K)~t~AS : Biochem. Z. 325, 239 (1954). 2 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 18, 72--78 (1955). Univ. Jerusalem (Israel). s ]3OBTELSKY,IV[.,u. E. JUNG]aEIS : Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 12, 562 (1955) ; vgl. diese Z. 149, 152 (1956). Anal. chim. Acta (Amsterdam) 12, 544--546 (1955). Univ. Columbus, Ohio. Analyt. Chemistry 27, 1300--1305 (1955). Univ. Pittsburgh, Pa. (USA). Z. anal. Chem., Bd. 150 15

Für die Bestimmung von Decaboran

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Page 1: Für die Bestimmung von Decaboran

Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe 225

~- 24 t tCN ~- 4 KFe[Fe(CN)6 ] ~- 2 H20 verli~uft. Die Reaktion wurde sehon frilher zum qualitativen Nachweis yon Queeksilber empfohlen 1. Die Intensiti~t der Blau- f~rbung ist zwisehen 5 und 50/~g Hg/ml der Queeksflberkonzentration proportional. Das Absorptionsmaximum liegt bei 6600 A. - - Die Glasgef~Be miissen mit 5~oiger SodalSsung oder 4~oiger Natronlauge und dann mit verd. Salpeters~ure gereinigt werden. Die Feh]er betragen ~= 5%. - - Ausii~hrung. Zu 2 ml 0,01 n Salzs~ure gibt man 7 ml dest. Wasser, 1 ml der ProbelSsung und 5 ml friseh bereitete 0,001 m Kt[Fe(CN)6]-LSsung. Die Mischung wird im Thermostaten 20 mill bei 60~ ge- halten, dann 10 rain in kaltem Wasser abgekiihlt und gegen dest. Wasser gemessen. Gleichzeitig wird eine Blindprobe mit dest. Wasser durchgefiihrt. - - Das Wasser mull aus GlasgefaBen destilliert werden. G. DEI~K

Nach M. BOBTELSKu und E. JVNGREIS 2 kann die friiher beschriebene hetero- metrische Mikrobestimmungsmethode mit Mercaptobenzthiazol S aueh zur Quecksilber- bestimmung neben anderen Metallen verwende~ werden. 1--2 nag Quecksilber sind nach dem Verfahren mit einem Fehler bis zu 3% neben 0,2 molaren LSsungen der Nitrate oder Sulfate yon Ca, Ba, Mg, Zn, Mn, Ni, Co oder Cd bestimmbar. Bei Blei daft die LSsung hSchstens 0,1 molar sein, bei Chrom, Aluminium und Eisen jedoch nur 0,05 molar. Setzt man Komplexon zu, dann ist die Quecksflberbestimmung neben dem fast 100fachen Obersehul~ an Wismut durclfftihrbar. Neben Kupfer kann man Quecksflber bestimmen, wenn man in essigsaurer LSsung Komplexon zu- setzt. Neben sehr groBen Kupfermengen (bis 100faeher UberschuB) titriert man besser in alkalischer L5sung bei Zusatz yon Natriumcitrat.

Zur Abtrennung ]cleiner Queclcsilbermengen von Gold verwenden W. M. M~CNEWN und I. L. LEE t den Ionenaustauseh an Dowex 50 in 2 n Salzsi~ure. Wahrend bis zu 10 mg Quecksilber je 1 g Harz quantitativ zuriiekgehalten werden, lauft alles Gold als Chlorokomplex durch den Austauseher dureh. Nach dem Auswasehen mit Wasser kann das Quecksilber mit 2 n Sa]zsaure wieder aus der Saule verdrangt und das t tarz erneut verwendet werden. Bis zu 1 Tefl Quecksilber lassen sich so yon 50 Teilen Gold abtrennen. Die Abmessungen der Saule betragen 100 cm Lange und 55 mm ~ , gef'dllt mit 800 g Dowex 50. K. B~ODERSE~

Fiir die Bestimmmlg yon Deeaboran geben W . H . HILL und M. S. JOhN- STON 5 zwei photometrische Methoden an. Nach dem ersten Verfahren mil]t man die Absorption einer deeaboranhaltigen~ wal]rigen Triathanolaminl5sung im UV-Licht bei 265--270 m#. Die Hydrolyse yon Decaboran in Triathanolamin verlauft so langsam, dab bei Messungen innerhalb yon 5 Std im allgemeinen mit einer durch- sehnittliehen Abweiehung yon nur 1 ~ 2 % gerechnet werden kann. - - Bei dem zweiten Verfahren maeht man yon der Beobachtung Gebraueh, dab in Xylol gel5stes Decaboran mit Chinolin ein ]Ssliches, rotes Adduct bildet, dessen Absorption bei 490 m# gemessen wird. Das BEEl~sche Gesetz gilt. 1--25 #g B/ml kSnnen bequem bestimmt werden. Diboran und Pentaboran st5ren bei keiner der beiden lVlethoden. Man verwendet die Verfahren zur Analyse yon festem Decaboran sowie zur Unter- suchung yon mit Deeaboran verunreinigter Luft. - - Arbeitsvorschriiten. Ultraviolett- ~nethode. Zur Aufstellung der Eichkurve wagt man 0,0565 g Decaboran auf einem

1 PINTER, T. : Farmaeeutski vjestnik 30, 923 (1940); I~INTE~, T., D. TA~KOVSKA U. V. K)~t~AS : Biochem. Z. 325, 239 (1954).

2 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 18, 72--78 (1955). Univ. Jerusalem (Israel). s ]3OBTELSKY, IV[., u. E. JUNG]aEIS : Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 12, 562 (1955) ;

vgl. diese Z. 149, 152 (1956). Anal. chim. Acta (Amsterdam) 12, 544--546 (1955). Univ. Columbus, Ohio. Analyt. Chemistry 27, 1300--1305 (1955). Univ. Pittsburgh, Pa. (USA).

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Uhrglas ein, spiilt mit Wasser in ein borfreies Becherglas und lil3t naeh Zusatz yon 15 ml wi~i~riger TriithanolaminlSsung (1:1) etwa 1,5 Std stehen. Die LSsung wird dann auf 1000ml aufgeFfillt (50#g B/1 nil), aus dieser LSsung werden die ent- sprechenden Verdiinnungen hergestellt (2,5---25/~g). Innerhalb 15 rain mil3t man diese LSsungen gegen Wasser als Bezugsfliissigkeit ira Spektrophotometer bei 265--270 m#. Bei Luftuntersuchungen wird die oben erwihnte, wil~rige Tri- ithanolaminlSsung als Absorptionsfliissigkeit in den entspreehenden Apparaturen verwendet. Auf Temperaturkonstanz ist zu aehten. - - Colorimetrische Methode (zu- gleich I-Ierstellung der Eichkurve). Etwa 100 ml Xylol werden in einem 250 ml- Mel3kolben mit 5 ml Chinolin versetzt. 0,0565 g Deeaboran (0,050 g B) werden in Xylol gelSst und in den MeSkolben gespiilt. Man stellt die entsprechenden Ver- diinnungen mit Xylol her und fiihrt die Messungen nach etwa 1,5 Std im Spektro- photometer bei 490 m# dureh, wobei die Messungen wiederholt werden, bis die grSl~te Intensitat erreieht ist. Ein B]indversuch wird ohne Zusatz von Deeaboran genau so durchgefiihrt. Fiir Luftuntersuehungen werden die Absorptionsgef/~Be mit einer 2%igen LSsung yon Chino]in in Xylol gef'fillt. Die Absorption yon Decaboran aus dem Luftstrom (0,5 l/rain) ist so vollst/~ndig, dab nur ein Absorptionsgef/~B benStigt wird. H. SC~DT, Wiesbaden

Aluminium, Gallium. ~ber eine Modifikation der Scn-~vA~z yon BE~G- X_tMPFschen Methode zur Bestimmung you Aluminium in Gegenwart von Titan und Eisen berichtet H. S]tEHY~ i, W/~hrend die Methode, bei der das Eisen als Sulfid bei Anwesenheit yon Tartrat gefillt, danach Titan mit Kupferron ohne Entfernung des iiberschiissigen H~S aus dem Ffltrat niedergeschlagen und anseh]iel~end das Alu- minium mit 8-Oxychinolin (Oxin) in ammoniaka]iseher LSsung gefillt wird 2, bei mittleren Fe-Gehalten ausgezeichnete Werte ]iefert, versagt sie bei Ferroaluminium- legierungen mit hohen Fe-Gehalten, werm die Entferntmg yon Fe elektrolytisch an einer ttg-Kathode durchgefiihrt wird. Hierbei wird zwar die Kupferron-Fillung yon Ti nieht beeinflul3t, jedoch bei Zugabe yon Ammoniak nnd Erwirmen der LSsung zersetzt sich das iibersehiissige Kupferron, wodurch das Al-Oxinat mit diesen Zer- setzungsprodnkten vermiseht nnd infolgedessen die anschlie~ende Titration gestSrt wird. Bei gewShn]ieher tIaS-F/~llung trat diese StSrung nicht ein, was darauf schlieBen ]iel~, dab iiberschiissiges H2S in der LSsung das Knpferron vor der Oxy- dation schiitzte. Die Modifizierung der Methode besteht darin, dal~ nach der elektro- lytischen Entfernung des Eisens und F/~llung yon Ti zu dem kupferronhaltigen Ffltrat 5 nil 10%ige Weins/~urelSsung und I ml 65%iges wil~riges I-Iydrazinhydrat (bzw. die iquivalente Menge Hydrazinsulfat oder -hydrochlorid) zugefiigt wird. Ein eventuell auftretender weil~er Niederschlag yon Hydrazinsulfat verschwindet beim ammoniakalisch Machen und Erhitzen der LSsung. Es wird daher schnell geniigend Ammoniak im ~bersehuB zugegeben, auf 70 ~ C erhitzt und das A1 mit geringem ~berschuI~ einer 5%igen essigsauren OxinlSsung gefi]it. Nach 30 rain wird das Al-Oxinat abfiltriert und in der iiblichen Weise b e s t i m m t . - ttydroxylaminhydro- chlorid hat Ms Reduktionsmittel ihnliche Wirkung. SIGRID I-~ffTTIG

J .W. CoLLiT und L.B. ROGERS a bestimmen Aluminium und Gallium in Misehnngen mit Hilfe der versehiedenen Fluorescenzspektren der Oxinate, welche aus gepufferter wi~riger LSsung (pH 5,7) mit Chloroform extrahiert werden. Da die Untersehiede der beiden Fluoreseenzspektren nicht sehr gro$ sind, wird nur eine

i Analyt. Chemistry 27, 1341 (1955). Aluminium Laboratories, Ltd., Arvida, Quebec (Canada).

Sct rw~z vo~ BEaGK~rr, E., diese Z. 88~ 345 (1931.) Analyt. Chemistry 27,961--965 (1955). Inst. Technol. Cambridge, Muss. (USA).