2
322 Berieht: Spezielle analytische Methoden. Man extrahiert 1000 g der gemahlenen Probe mit Tetrachlorkohlenstoff 6 Std lang in einem SoxI-IL~T-Apparat, um Nitroglycerin usw. zu entfernen. Den 1%fick- stand trocknet man bei 100--105~ C und bringt ihn mSgliehst vollstandig in einen trockenen, ]50 ml fassenden Beeher. Man ffigt 50 ml koehenden Wassers zu, rfihrt kr/~ftig um und filtriert mSglichst rasch (die Verfasser benutzen das W~AT~IA~-Filter Nr. 41) in eine konisehe, 250 ml fassende Flasehe, wobei man l~itroeellul0se im Beeher beh/~lt. Diese w/~scht man wiederholt durch Umsehwenken mit Wasser, das man dureh das Filter abgieBt. Man gebraueht im ganzen 150 ml Waschwasser. Man spirit auch den Extraktionsapparat mit 30 ml koehendem Wasser aus und ffigt dieses zum Filtrat. Man kfihlV auf Zimmertemperatur ab, ]/~l]t auskrystallisiere n und filtriert durch ein Filter der frfiheren Sorte in einen 200 InLMeBkolben. 2qach dem Waschen wird zur Marke aufgcffillt. 20 ml der LSsung loipettiert man in eine Abdampfschale, fiigt 4 ml n Kalilauge zu und ver- dampft am Wasserbad zur Tr0ckene. Den Rfiekstand spfilt man init 20 ml Wasser in einen 50 ml-MeBkolben und titriert Init n Salzs~ure und Methylorange als Indikator auf Rot. Nun fiigt man 10 ml des Kilfselektrolyten bei, ffil]t mit Wasser zur Marke und polarographiert einen Teil der LSsung, naehdem man Stiekstoff oder Wasserstoff hindurehgeleitet hat, zwischcn -- 0,75 und -- 1,5 Volt unter Verwendung der Quecksilber-Tropfelektrode. Die Nitratmenge wird an I-Iand einer Eiehkurve festgestel]~, die man dureh polarographische Analyse reiner KaliumnitratlSsungen erh/~lt. Der Hilfselektrolyt enthMt 0,5m KC], 0,05 m I-IC1 und 0,001 m UO2(CH~CO0)2. Das Verfahren vereinfaeht sieh bei Fehlen yon Nitroguanidin, dessen Zersetzung dureh Alkalilauge dann fortf/~llt. Die polarographisch erhaltenen Werte zeigen gute Ubereinstimmung mit den gravimetrisch bestimmten. 1~. LANG. Die Wasserbestimmung in Glykol, Glycerin und Gefriersch.tzlSsungen bewirken C~. ]3. JORDAN und V. O. HA~c]~ 1 dutch Zusatz yon ]3utanol, das inlt Wasser ein azeotropisches Gemisch bildet und durch Destfllatlon abgetrennt werden kann. In einem Rundkolben werden genau 100 ml des Musters zusammen mit genau 20 ml 1-Butanol und Siedesteinchen eingetragen. Ein Thermometer bis 300 ~ ist bis 0,6 em fiber der Flfissigkeitsoberfl/~che dureh Schliffansatz eingeffihrt. Durch einen weiteren Schliff ist ein ffir Wasserbestimmung iiblieher Aafsatz mit seJt]icheln graduierten Wassersack und 40 em langem Kfihler mit dem Rundkolben ver- bunden. Man erhitzt bis zu ruhigem Sieden. Von dem fibergegangenen Wasser- Butanol-Gemisch zieht man yon Zeit zu Zeit die Wasserschieht in einen MeB- zylinder ab. Ist keine Wasserzunahme mehr festzustellen, so steigert man die Temperatur bis 2 ~ unter dem Siedepunkt des Glykols, damit das gesamte Butanol fibergetrieben wird. Es wird mit dcm abgezogenen Wasser im MeBzylinder ge- sammelt und genau abgelesen. Durch 5ftere Zugabe yon je 1 g wasserfreiem Kaliumcarbonat salzt man Butanol aus, bis keine Zunahme erfolgt, und liest ab; die Differenz ergibt den Wassergehalt in %. H. ZELLI~IEI%. Fiir die chemische Bestimmung yon DDT, die neben den biologischen Auswertungen yon Insecticiden zunehmend an ]3edeutung gewinnt, z~hlen ]3. ]3EI~CK und ]3. N. SMAI~L~AN ~ mehrere Verfahren auf. Zu beachten ist, dab DDT (2,2-bis (p-chlorphenyl)-l,l,l-trichlor~Lthan) in Hande]slorodukten mit verschiedener Konzentratlon, aber auch mit 1 Analytic. Chemistry 2E, 177 (1950). Sci. Agricult. 29, 53 (1949).

Für die chemische Bestimmung von DDT

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Für die chemische Bestimmung von DDT

322 Berieht: Spezielle analytische Methoden.

Man extrahiert 1000 g der gemahlenen Probe mit Tetrachlorkohlenstoff 6 Std lang in einem SoxI-IL~T-Apparat, um Nitroglycerin usw. zu entfernen. Den 1%fick- stand trocknet man bei 100--105~ C und bringt ihn mSgliehst vollstandig in einen trockenen, ]50 ml fassenden Beeher. Man ffigt 50 ml koehenden Wassers zu, rfihrt kr/~ftig um und filtriert mSglichst rasch (die Verfasser benutzen das W~AT~IA~-Filter Nr. 41) in eine konisehe, 250 ml fassende Flasehe, wobei man l~itroeellul0se im Beeher beh/~lt. Diese w/~scht man wiederholt durch Umsehwenken mit Wasser, das man dureh das Filter abgieBt. Man gebraueht im ganzen 150 ml Waschwasser. Man spirit auch den Extraktionsapparat mit 30 ml koehendem Wasser aus und ffigt dieses zum Filtrat. Man kfihlV auf Zimmertemperatur ab, ]/~l]t auskrystallisiere n und filtriert durch ein Filter der frfiheren Sorte in einen 200 InLMeBkolben. 2qach dem Waschen wird zur Marke aufgcffillt. 20 ml der LSsung loipettiert man in eine Abdampfschale, fiigt 4 ml n Kalilauge zu und ver- dampft am Wasserbad zur Tr0ckene. Den Rfiekstand spfilt man init 20 ml Wasser in einen 50 ml-MeBkolben und titriert Init n Salzs~ure und Methylorange als Indikator auf Rot. Nun fiigt man 10 ml des Kilfselektrolyten bei, ffil]t mit Wasser zur Marke und polarographiert einen Teil der LSsung, naehdem man Stiekstoff oder Wasserstoff hindurehgeleitet hat, zwischcn - - 0,75 und - - 1,5 Volt unter Verwendung der Quecksilber-Tropfelektrode. Die Nitratmenge wird an I-Iand einer Eiehkurve festgestel]~, die man dureh polarographische Analyse reiner KaliumnitratlSsungen erh/~lt. Der Hilfselektrolyt enthMt 0,5m KC], 0,05 m I-IC1 und 0,001 m UO2(CH~CO0)2. Das Verfahren vereinfaeht sieh bei Fehlen yon Nitroguanidin, dessen Zersetzung dureh Alkalilauge dann fortf/~llt. Die polarographisch erhaltenen Werte zeigen gute Ubereinstimmung mit den gravimetrisch bestimmten. 1~. LANG.

Die Wasserbestimmung in Glykol, Glycerin und Gefriersch.tzlSsungen bewirken C~. ]3. JORDAN und V. O. HA~c]~ 1 du tch Zusatz yon ]3utanol, das inlt Wasser ein azeotropisches Gemisch bi ldet und durch Destf l la t lon abge t renn t werden kann.

In einem Rundkolben werden genau 100 ml des Musters zusammen mit genau 20 ml 1-Butanol und Siedesteinchen eingetragen. Ein Thermometer bis 300 ~ ist bis 0,6 em fiber der Flfissigkeitsoberfl/~che dureh Schliffansatz eingeffihrt. Durch einen weiteren Schliff ist ein ffir Wasserbestimmung iiblieher Aafsatz mit seJt]icheln graduierten Wassersack und 40 em langem Kfihler mit dem Rundkolben ver- bunden. Man erhitzt bis zu ruhigem Sieden. Von dem fibergegangenen Wasser- Butanol-Gemisch zieht man yon Zeit zu Zeit die Wasserschieht in einen MeB- zylinder ab. Ist keine Wasserzunahme mehr festzustellen, so steigert man die Temperatur bis 2 ~ unter dem Siedepunkt des Glykols, damit das gesamte Butanol fibergetrieben wird. Es wird mit dcm abgezogenen Wasser im MeBzylinder ge- sammelt und genau abgelesen. Durch 5ftere Zugabe yon je 1 g wasserfreiem Kaliumcarbonat salzt man Butanol aus, bis keine Zunahme erfolgt, und liest ab; die Differenz ergibt den Wassergehalt in %. H. ZELLI~IEI%.

Fiir die chemische Bestimmung yon DDT, die neben den biologischen Auswer tungen yon Insect ic iden zunehmend an ]3edeutung gewinnt, z~hlen ]3. ]3EI~CK und ]3. N. SMAI~L~AN ~ mehrere V e r f a h r e n auf. Zu beach ten ist, dab D D T (2,2-bis (p-chlorphenyl)- l , l , l - t r ichlor~Lthan) in Hande]slorodukten mi t verschiedener Konzen t ra t lon , aber auch mi t

1 Analytic. Chemistry 2E, 177 (1950). Sci. Agricult. 29, 53 (1949).

Page 2: Für die chemische Bestimmung von DDT

2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft beztigliehe. 323

]someren vermischt vorkommt . Die einzelnen Reakt ionen sind nicht immer spezifisch.

a) Gravimetrisch. DDT-Fes tsubs tanz wird mit 75~oigem Alkohol, der zuvor mi t reinem D D T gesgttfgt wurde, in der Hitze gel6st und kal t umkrystal l is ier t ; Schm. P. 106 ~ Die bei 80 ~ getrockneten Krystal le werden gewogen.

b) Volumetrisch. Dutch Hydrolyse mit Alkali wird aus D D T ein labiles Chloratom abgespalten, dabei en ts teh t 2,2-his (p-chlorphenyl)l , 1-dfehlor- ~thylen ( = DDX). iV[an t i tr lert oder bes t immt elektrometriseh. St6run- gen durch andere gech lo r teBe imengungen mft labilem Chlor und du tch Sehwefel sind zu beaehten. Es ist zweckmggig dami t eine Bes t immung des Gesamtehlors zu verbinden, wozu mit metall ischem Na t r inm in Benzol und mit I sopropanol Ms Ka ta lysa to r reduziert und das aus 5 Chlor ents tandene NaC1 wie zuvor bes t immt wird. Man vergleieht das Ver- hgltnis von labilem zu Gesamtchlor.

e) Colorimetrisch. 1. Sehr schnell und empfindlieh ist die Reakt ion, bei der D D T raft Xan thydro l in wasserfreiem Pyr id in und festem KOI-I erhitzt wird. Die entstehende Rot fgrbung ha t ein Wel l en lgngenmaximum bei 520m#, das quant i ta t iv ausgewertet wird. Es gilt fiir D D T nnd DDX.

2. Die SC~ECJ~TEa-HALLER-~ethode 1 ist am spezifisehsten. Man nitriert zum Tetrani t roderivat . Dieses wird isoliert, in Benzol gel6st, mi t methanolisehem Na-Methyla t versetzt. Die entstehende Blaufarbe mit dem Maximum bei 600 m/~ ist proport ional der Menge yon p ,p ' -DDT. Ahnlich ents teht eine Violet t rotfgrbung mit Max imum bei 590 und 510m# bei o ,p ' -DDT, das gut yon p ,p ' -DDT untersehieden werden kann. D D X gibt keine t~eaktion. Weitere Methoden im Original. I-I. ZELLNE~.

Ein Veriahren zur Schnellbestimmung yon radioaktivem Phosphor pa~ in Pflanzenmaterial , und zwar in gel6stem Zustand, beschreibt C. 5~cAuLIFFE 2. Gegeniiber dem iiblichen Verfahren der Fgl lung als ~ g N H 4 PO 4 und Messung des zu einer einheitliehen Schicht ausgebrei- te ten Niederschlages bietet die neue Arbeitsweise erhebliche Vorteile, bei einer Ungenauigkei t yon unter 1%.

Eine Einwaage mit einem P-Gehalt yon 1--30 mg wird zur ZerstSrung der organischen Substanz im Muffelofen 6 Std auf 500 ~ erhitzt, nach dem Befeuchten mit 8 n SMpetersgure 15 mitt bei 400 ~ nachgeglfiht. Zur Entwgsserung der Kiesel- sgure wird mit konz. Salzsgure behandelt. Der Troekenrfickstand wird mit 2,5 ml 2 n Salpetersgure aufgenommen, mit heigem Wasser in einen 25 m]- MeBkolben fibergespfilt und absitzen gelassen. Bei einer Aktivitgt veto Zghl- wert fiber 10000 verwendet man 10 ml 2 n Salpetersgure und verdfinnt stgrker. Den Gesamtphosphor bestimmt man nach der 2Violybd/~nvanadinmethode a. Zur Messung der Aktivitgt befestigt man einen GEmER-Zghler zentrisch in einer

I M, S. SCItEC~T~.Ir S.B. SOLOWAu R.A. HAYES, u. H.L. HALLER: Ind. Eng. Chem. Anal. Edit. 17, 704 (1945).

Analytic. Chemistry 21, 1059 (1949). a K~TSON, R. E., und M. G. MELLON: Ind. Eng. Chem. Anal. 16, 379 (1944);

vgl. diese Z. 129, 440 (1949).