2
4. Auf Physiologic und Pathologic beziigliche. 461 Der Vorteil des Verfahrens liegt in den kleinen Substanzmengen. Der Vergleich mit der Standardmethode gibt gute ~bereinstimmung. Zusatzversuche ergeben einen Verlust yon 4,5%. Im Serum ist bei -- 23 ° das Toeopherol 8 Wochen stabfl. K. HINSBERG. Zur Bestimmung yon Ergothionein in reinen Liisungen und im Blur verwendet G. HV~CTEa 1 die yon ihm friiher nur fiir reine LSsungen ausgearbeitete Methode, die auf der Umsetzung mit dem Diazoreagens naeh KOESSLEI¢und HANKE beruht. Das Diazoreagens wh'd hergestellt, indem man in einem eisgekiihlten MeBkolben yon 50 roll,5 ml einer Sulfanils/~urel6sung (9 g -~ 90 ml 37%ige Salzs/~ure ad 1000) mit 1,5 ml 5%iger iN~atrinmnitrit-LSsung mischt, nach 5 min weitere 6 ml Nitrit- 15sung zuffigt und unter st~ndiger Eiskfihlung zur Marke aufffillt. -- Alkalische PufferlSsung: 1 g wasserfreie Soda, 10 g Natriumaeetat ad 100. Aus/i~hrung: 1 ml LSsung und 1 ml Wasser ~ t ml Diazoreagens ~ 2 ml Puffer- 15sung geben innerhalb 45 sec eine klare orange-gelbe LSsung. Man gibt schnell 5 ml 10 n Na0H-L6sung zu, erw/~rmt in der Hand und colorimetriert, naehdem die Gasblasen entwichen sind. Das Maximum der Absorption liegt bei 495--550 m#; Bis 0,04 mg Ergothionein in 10 ml ist das BEERsehe Gesetz erfiillt. Im Wolframat- filtrat yon Blur wird kcine Diazoreaktion auf Ergothionein beobaehtet. Wird aber d~s Filtrat mit Uranylacetat gef/~llt und naehher mit 10% iger NaH2PO ~ • H20-LSsung yon Uranyl befreit, so tritt die Reaktion prompt ein. Reine Wolframatfiltrate hem- men in grSl3eren Mengen die Farbentwicklung reiner Ergothioncinl6sungen, auch Cystein hemmt stark. Am besten ist die F/~llung mit basischem Bleiaeetat (Gov- L~Ds-Reagens). ~Nachdem das Eiweit~ durch Kochen mit schwacher Essigl6sung in Blut- oder Serumverdfinnungen yon 1 : 5 bis 1 : 10 gefallt ist, wird Bleiaeetatl6sung zugegeben. Bei der Bleiacetatf/~llung mul~ etwas Oxalat zugegen sein, damit das Filtrat klar wird. Durch Uranylacetat wird etwas Ergothionein mitgerissen. Zur Enteiweil~ung in Verdiinnungen 1 : l0 nimmt man fiir 1 Vol Blur 9 Vol. 0,0045 n Essigsaure, fiir 1 Vol. BlutkSrperchen 9 Vol. 0,003 n Essigsaure und ffir 1 Vol. Plasma 9 Vol. 0,0055 n Essigsaure. Die Essigsaure-LSsungen enthalten 160 mg Natriumoxalat je Liter. In Verdiinnungen 1 : 5 kommen ffir 1 Vol. Probe je 4 Volu- mina Essigsaure-LSsungen zur Anwendung, die etwa 2,25 mal so stark sind wie die angegebenen. GOUL~.Ds-Reagens wird hergestellt indem man 220 g Bleiacetat und 140 g PbO mit einem Liter Wasser ungefahr 30 min kocht, nachdem Abkiihlen fiRriert und auf 1 1 aufffiHt. -- Man koaguliert mit Essigsaure in einem Zentri- fugenglas in 1--2 min bei 100 °, kratzt die Wande ab, zentrifugiert, dekantiert und gibt zu der Fliissigkeit 0,05 ml GOULARDs-Reagens, mischt, zentrifugiert wieder, dekantiert in ein 2. Glas und stellt die Diazoreaktion wie oben beschrieben an. Ergothioneinmengen zwischen 8,5 und 2,3 rag°/0 werden mit einem maximalen Fehler yon 0,15 mg wiedergefunden. K. HINSBERG. Fiir die eolorimetrisehe Bestimmung yon Mannosestreptomycin und Dihyd- romannosestreptomyein eignet sich nach J. A. KOWALD und B. ]:~OBERT 2 das An- thron-Reagens nach R. ])REYWOOD 3 zum l~achweis der Kohlenhydrate. Als Reagenzien werden benStigt: Eine 0,2°/0ige Anthron-L6sung in 95~oiger Schwe- fels/~ure (1 1 konzentrierte Saure zu 50 ml. Wasser unter Kiihlung zugeben), so- wie Mannose rein mit einemspez.Drehwert yon-t- 14,25 °. Die Bestimmung wird in einem Spektrophotometer vorgenommen. Ffir die Testbestimmung werden Ver- gleichsbestimmungen mit Mannose in einer Reihe von 5 bis 50/~g durchgefiihrt. 1 Canad. g. Res. (Sect. E) 27, 230 (1949). 2 Analytic. Chemistry 21, 1383 (1949). 3 Ind. Eng. Chem. Anal. Edit. 18, 499 (1946).

Für die colorimetrische Bestimmung von Mannosestreptomycin und Dihydromannosestreptomycin

Embed Size (px)

Citation preview

4. Auf Physiologic und Pathologic beziigliche. 461

Der Vorteil des Verfahrens liegt in den kleinen Substanzmengen. Der Vergleich mit der Standardmethode gibt gute ~bereinstimmung. Zusatzversuche ergeben einen Verlust yon 4,5%. Im Serum ist bei - - 23 ° das Toeopherol 8 Wochen stabfl.

K. HINSBERG.

Zur Bestimmung yon Ergothionein in reinen Liisungen und im Blur verwendet G. HV~CTEa 1 die yon ihm friiher nur fiir reine LSsungen ausgearbeitete Methode, die auf der Umsetzung mit dem Diazoreagens naeh KOESSLEI¢ und HANKE beruht. Das Diazoreagens wh'd hergestellt, indem man in einem eisgekiihlten MeBkolben yon 50 ro l l ,5 ml einer Sulfanils/~urel6sung (9 g -~ 90 ml 37%ige Salzs/~ure ad 1000) mit 1,5 ml 5%iger iN~atrinmnitrit-LSsung mischt, nach 5 min weitere 6 ml Nitrit- 15sung zuffigt und unter st~ndiger Eiskfihlung zur Marke aufffillt. - - Alkalische PufferlSsung: 1 g wasserfreie Soda, 10 g Natriumaeetat ad 100.

Aus/i~hrung: 1 ml LSsung und 1 ml Wasser ~ t ml Diazoreagens ~ 2 ml Puffer- 15sung geben innerhalb 45 sec eine klare orange-gelbe LSsung. Man gibt schnell 5 ml 10 n Na0H-L6sung zu, erw/~rmt in der Hand und colorimetriert, naehdem die Gasblasen entwichen sind. Das Maximum der Absorption liegt bei 495--550 m#; Bis 0,04 mg Ergothionein in 10 ml ist das BEERsehe Gesetz erfiillt. Im Wolframat- filtrat yon Blur wird kcine Diazoreaktion auf Ergothionein beobaehtet. Wird aber d~s Fil trat mit Uranylacetat gef/~llt und naehher mit 10% iger NaH2PO ~ • H20-LSsung yon Uranyl befreit, so tr i t t die Reaktion prompt ein. Reine Wolframatfiltrate hem- men in grSl3eren Mengen die Farbentwicklung reiner Ergothioncinl6sungen, auch Cystein hemmt stark. Am besten ist die F/~llung mit basischem Bleiaeetat (Gov- L~Ds-Reagens). ~Nachdem das Eiweit~ durch Kochen mit schwacher Essigl6sung in Blut- oder Serumverdfinnungen yon 1 : 5 bis 1 : 10 gefallt ist, wird Bleiaeetatl6sung zugegeben. Bei der Bleiacetatf/~llung mul~ etwas Oxalat zugegen sein, damit das Filtrat klar wird. Durch Uranylacetat wird etwas Ergothionein mitgerissen. Zur Enteiweil~ung in Verdiinnungen 1 : l0 nimmt man fiir 1 Vol Blur 9 Vol. 0,0045 n Essigsaure, fiir 1 Vol. BlutkSrperchen 9 Vol. 0,003 n Essigsaure und ffir 1 Vol. Plasma 9 Vol. 0,0055 n Essigsaure. Die Essigsaure-LSsungen enthalten 160 mg Natriumoxalat je Liter. In Verdiinnungen 1 : 5 kommen ffir 1 Vol. Probe je 4 Volu- mina Essigsaure-LSsungen zur Anwendung, die etwa 2,25 mal so stark sind wie die angegebenen. GOUL~.Ds-Reagens wird hergestellt indem man 220 g Bleiacetat und 140 g PbO mit einem Liter Wasser ungefahr 30 min kocht, nachdem Abkiihlen fiRriert und auf 1 1 aufffiHt. - - Man koaguliert mit Essigsaure in einem Zentri- fugenglas in 1--2 min bei 100 °, kratzt die Wande ab, zentrifugiert, dekantiert und gibt zu der Fliissigkeit 0,05 ml GOULARDs-Reagens, mischt, zentrifugiert wieder, dekantiert in ein 2. Glas und stellt die Diazoreaktion wie oben beschrieben an. Ergothioneinmengen zwischen 8,5 und 2,3 rag°/0 werden mit einem maximalen Fehler yon 0,15 mg wiedergefunden. K. HINSBERG.

Fiir die eolorimetrisehe Bestimmung yon Mannosestreptomycin und Dihyd- romannosestreptomyein eignet sich nach J. A. KOWALD und B. ]:~OBERT 2 das An- thron-Reagens nach R. ])REYWOOD 3 zum l~achweis der Kohlenhydrate. Als Reagenzien werden benStigt: Eine 0,2°/0ige Anthron-L6sung in 95~oiger Schwe- fels/~ure (1 1 konzentrierte Saure zu 50 ml. Wasser unter Kiihlung zugeben), so- wie Mannose rein mit einemspez.Drehwert yon-t- 14,25 °. Die Bestimmung wird in einem Spektrophotometer vorgenommen. Ffir die Testbestimmung werden Ver- gleichsbestimmungen mit Mannose in einer Reihe von 5 bis 50/~g durchgefiihrt.

1 Canad. g. Res. (Sect. E) 27, 230 (1949). 2 Analytic. Chemistry 21, 1383 (1949). 3 Ind. Eng. Chem. Anal. Edit. 18, 499 (1946).

462 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

Fiir die notwendige Konzentration an Streptomycin wird eine Menge yon 300 ttg/ml genfigend sein. Man gibt zu 5 ml der Streptomycin-, bzw. der Mannose- standardlSsung lOml Anthron-Reagens und mischt unmittelbar darauf. Hat sieh die Misehung abgekfihlt (Reaktionswarme), so werden si~mtliehe RShrchen mit der Standardprobe gleichzeitig bestimmt. Das Maximum der Absorption lieg~ bei 620 mtt. Die Blindprobe wird mit 5 ml Wasser und 10 ml Reagens durchgeftihrt. Ffir jede Bestimmungsreihe ergibt sich der Umwandlungsfaktor

C K=-~,

wo C die Konzentration an Mannose und D die Absorptionsdichte bedeuten. Mit diesem Wert wird der Mannosegehalt der StreptomycinlSsung und aus letzterem der Gehalt an Mannosestreptomycin und an Dihydromannoses~reptomycin be- stimmt. E. BAE~TIC~.

5. A u f g e r i c h t l i c h e C h e m i e b e z f i g l i c h e M e t h o d e n .

Die quantitative Bestimmung yon Halogenkohlenwasserstoffen~ darunter des besonders gfftigen Trichlor~thylens 1 bewerksteltigt E. SC~IFFERLI 2 durch pyrogene Zersetzung bei 820 bis 830 ° in einem Quarzrohr. Das abgespaltene Halogen wird in einem Kugelrohr in vorgelegter SilbernitratlSsung aufgefangen und entweder das Halogensilber gewogen odor das iiberschfissige Silber nach VOLaA~D zuriick- titriert. Es kSnnen sowohl Luftanalysen durchgeffihrt werden, wie auch Harnana- lysen, bei welchen die ttarnprobe in einem Wasser- oder Sandbad erhitzt wird, indem gleichzeitig Luft durchgesaugt wird, die vorher dutch Silbernitrat gereinigt war. Normale kohlenwasserstoffrcie Harne t~uschen einen Trichlori~thylengehalt yon 0,0017--0,0144 g pro Liter vor. K. HI~SB~RG.

Zur Anwendung der Ross-Reaktion s a u f Trihalogenderivate~ z. B. Chloral, Chloroform, Trichlori~thylen bei toxikologisehen Untersuchungen yon Blur, Organ- teilen und Urin verSffentlichen H. GmFFO~, N. MOSSA~- und J. L]~GAULT-D~- :~ARE a eine verbesserte Vorschrift. Im Reagensglase ffigt man zu 5 ml Pyridin 1 ml wasseriger LSsung der Trihalogenverbindung, so dab der Gcsamtwassergeha]t 20% nicht fibersteigt und die Mischung homogen bleibt. Dazu gibt man ganz wenig 10%ige Lauge, auf 5 ml Mischung 2 Tropfen, schfittelt, bringt fiir 3 min ins ko- chende Wasserbad und kann sofort im Photocolorimeter messen. Man vergleicht gegen Eichkurven. Trichlor~thylen liefert erst ab 100 #g genaue Werte, wiihrend Chloral und Chloroform empfindlicher, bis zu wenigen #g nachweisbar sind. Man kann ~hnlich wie bei Alkoholuntersuchungcn die LSsungsmittel durch Destillation gewinnen. AuBerdem wird vorgeschlagen, Blur in zwei bis drei Waschflaschen durch Luftdurchsaugen von den LSsungsmitteln zu befreien und diese in w~sserigem Pyridin attfzufangen. Auch Auslaugung mit Aceton, 10 bis 20 ml pro 10 ml Blut~ und Weiterbehandlung yon 1 ml wie oben liefert schnelle 0rientierungsergebnisse. Organteile werden mit Sand vcrrieben, mit der doppelten Menge Aceton ausgelaugt, filtricrt oder zentrifugiert und in gleicher Weise untersucht. Urin wird, wie anfangs beschrieben, in w~sseriger LSsung mit nicht fiber 20% Wassergehalt untersucht. Die Urineigenfarbung beeintr~chtigt die MeBgenauigkeit nicht sehr. It. Z E L L ~ .

1 ~ber die Bestimmung des Trichlor&thylens in Wasser vgl. diese Z. 131~ 315 (1950).

2 Z. Unfallmed. u. Berufskrkh. (Bern) 48~ 54 (1949). a j . of biol. Chem. 58~ 641 (1923). 4 Ann. pharmac, fran~. 7~ 578 (1949).