2
Bericht: Chemische Analyse organischer KSrper. 33~ 3) Das Ende des Kfihlrohres muss in die in der Vorlage befindliche Fl~ssigkeit eintauchen. t) Um Zeit zu ersparen muss bei der Behandlung der Substanz mit Sehwefels~ure ein Zusatz yon einem Metall oder einem IV[etalloxyd gemacht werden. 5) Zur vollst~ndigen 0xydation ist ein Zusatz yon fibermangansaurem Kati erforderlich. 6) Ein Zusatz yon metallischem Zink bei der Destillation zur Ver- meidung des Stossens ist durehaus iiberflfissig, namentlich wenn ein F 1e t e h e r'scher Rundbrenner benutzt wird. Fiir die Elementaranalyse, namentlich stickstoffhaltiger K6rper,. wichtige Mittheilungen ~ber das Verhalten yon metallischem Kupfer zu Wasserstoff maeht A. Leducl). Der Verfasser beobaehtete die Bildung einer neuen Kupferwasser- stoffverbindung, welche nieht mit dem yon Wurtz beschriebenen Kupfer- hydrfir identisch ist. W~hrend dieses sich in der K~lte bildet und sieb scbon gegen 60 o C. zersetzt, entsteht alas yore Verfasser erhaltene Kupfer- hydrOr durch directe Vereinigung der Elemente bei schwaeher Roth- gluth und zersetzt sieh kaum bei dunkler Rothgluth. Der Verfasser fand diesen KSrper bei der Darstellung yon reinem Stickstoff dutch Ueberleiten yon trockener und kohlens~urefreier Luft fiber glfihendes. Kupfer. Das Kupfer wurde ffir diesen Zweek oberfl~chlich oxydirt und dann wieder im Wasserstoffstrom reducirt, um so die Aufnahmef~higkeit des Kupfers fi~r Sauerstoff zu vermehren. Bei diesen Versuehen erhielt der ¥erfasser mehrfach ft~r die Dichtigkeit des Stickstoffs zu niedrige Werthe. Dies war namentlieh dann tier Fall, wenn die oben erw~hnte Reduction bei eider unterhalb tier Rothgluth liegenden Temperatur vollzogen und wenn die Darstellung des Stickstoffs bei deutlicher Roth- gluth vorgenommen war, w~ihrend, wenn die Erhitzungstemperatur im letzten Fall beginnende Rothgluth nieht aberschritt, ein Gas yon h6herer Dichte erhalten wurde. Dieses niedrige speeifische Gewicht liess sich nur dureh die Annahme erkl~iren, class das Kupfer bei der vorher- gegangenen Reduction Wasserstoff absorbirt hatte~ respective mit diesem eine Verbindung eingegangen war. Dureh einen direeten Versuch konnte der Verfasser dieses best~tigen. Er leitete 2 Stunden lang Wasserstoff fiber glt~hendes Kupfer und liess~ 1) Comptes rendus 113, 71. Vergl. hierzu auch diese Zeitschrift 18, 601. und 19, 93.

Für die Elementaranalyse, namentlich stickstoffhaltiger Körper

  • Upload
    a-leduc

  • View
    212

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Für die Elementaranalyse, namentlich stickstoffhaltiger Körper

Bericht: Chemische Analyse organischer KSrper. 33~

3) Das Ende des Kfihlrohres muss in die in der Vorlage befindliche Fl~ssigkeit eintauchen.

t ) Um Zeit zu ersparen muss bei der Behandlung der Substanz mit Sehwefels~ure ein Zusatz yon einem Metall oder einem IV[etalloxyd gemacht werden.

5) Zur vollst~ndigen 0xydation ist ein Zusatz yon fibermangansaurem Kati erforderlich.

6) Ein Zusatz yon metallischem Zink bei der Destillation zur Ver- meidung des Stossens ist durehaus iiberflfissig, namentlich wenn ein F 1 e t e h e r'scher Rundbrenner benutzt wird.

Fiir die Elementaranalyse, namentlich stickstoffhaltiger K6rper,. wichtige Mittheilungen ~ber das V e r h a l t e n yon m e t a l l i s c h e m K u p f e r zu W a s s e r s t o f f maeht A. L e d u c l ) .

Der Verfasser beobaehtete die Bildung einer neuen Kupferwasser- stoffverbindung, welche nieht mit dem yon W u r t z beschriebenen Kupfer- hydrfir identisch ist. W~hrend dieses sich in der K~lte bildet und sieb scbon gegen 60 o C. zersetzt, entsteht alas yore Verfasser erhaltene Kupfer- hydrOr durch directe Vereinigung der Elemente bei schwaeher Roth- gluth und zersetzt sieh kaum bei dunkler Rothgluth. Der Verfasser fand diesen KSrper bei der Darstellung yon reinem Stickstoff dutch Ueberleiten yon trockener und kohlens~urefreier Luft fiber glfihendes. Kupfer. Das Kupfer wurde ffir diesen Zweek oberfl~chlich oxydirt und dann wieder im Wasserstoffstrom reducirt, um so die Aufnahmef~higkeit des Kupfers fi~r Sauerstoff zu vermehren. Bei diesen Versuehen erhielt der ¥erfasser mehrfach ft~r die Dichtigkeit des Stickstoffs zu niedrige Werthe. Dies war namentlieh dann tier Fall, wenn die oben erw~hnte Reduction bei eider unterhalb tier Rothgluth liegenden Temperatur vollzogen und wenn die Darstellung des Stickstoffs bei deutlicher Roth- gluth vorgenommen war, w~ihrend, wenn die Erhitzungstemperatur im letzten Fall beginnende Rothgluth nieht aberschritt, ein Gas yon h6herer Dichte erhalten wurde. Dieses niedrige speeifische Gewicht liess sich nur dureh die Annahme erkl~iren, class das Kupfer bei der vorher- gegangenen Reduction Wasserstoff absorbirt hatte~ respective mit diesem eine Verbindung eingegangen war.

Dureh einen direeten Versuch konnte der Verfasser dieses best~tigen. Er leitete 2 Stunden lang Wasserstoff fiber glt~hendes Kupfer und liess~

1) Comptes rendus 113, 71. Vergl. hierzu auch diese Zeitschrift 18, 601. und 19, 93.

Page 2: Für die Elementaranalyse, namentlich stickstoffhaltiger Körper

334 Berieht: Chemisehe Analyse organischer KSrper.

im Wasserstoffstrome erkalten. Es hatte sich alsdann auf der 0berfl~che des Kupfers ein KSrper yon hyacinthrother Farbe gebildet. Zur Yer- treibung des Wasserstoffs wurde hierauf so lange Kohlens~ture durch- geleitet~ bis das austretende Gas v611ig yon Kalilauge absorbirt wurde. Wurde nun das Kupfer allmiihlich starker und starker erhitzt, so ent- wickelte sieh ein Gas, das leicht als Wasserstoff erkannt werden konnte.

Die ]~lementaranalyse fluorhaltiger organischer Verbindungen, speciell des Fluor~thyls, kann nach den Angaben yon H. M oi s s a n 1) nicht in der gewShnlichen Weise in einem Glasrohre mit Hiilfe yon Kupferoxyd ausgeftihrt werden, da die organisehen Fluorverbindungen hierbei das Glas angreifen und das entstehende Fluorsilieium nicht vSllig yon bis zur dunklen Rothgluth erhitztem Kupferoxyd zerst(irt wird.

Dieser Uebelstand liisst sich vermeiden, wenn man die Verbrennung in einer 51etallr(ihre mit Ittilfe eines Gemisehes yon Kupferoxyd und Bleioxyd vornimmt.

Der Yerfasser verfuhr bei der Analyse des Fluor~thyls folgender- maassen :

Ein Kupferrohr wnrde mit einer Misehung yon etwa 80 Theilen Kupferoxyd und 20 Theilen Bleioxyd geftillt und in der Mitte auf Rothgluth erhitzt~ w~hrend die beiden Enden durch spiralfSrmig darum gewundene BleirShrchen, welche yon Wasser durehflossen waren, abge- ktihlt wurden. Die Enden des Rohres waren mit Korkstopfen ver- schlossen, in welche die VerbindungsrShren zu den gewogenen Absorptions- apparaten respective zu dem Gef~tss mit Fluror~thyl eingesetzt waren. ~etzteres wurde dureh Queeksilber langsam aus einem gewogenen Gef~tsse verdri~ngt und seine ~enge schliesslieh dureh das Gewicht des ein- geflossenen Quecksilbers bestimmt.

Zuletzt wurde durch das Rohr und die Apparate 3/4 Stunde lang ein Strom yon trockenem Sauerstoff geleitet. Die erhaltenen Resultate sind durchaus befriedigend.

Zur Bestimmung des Fluors benutzte der Verfasser den Umstand, dass zwar trockenes Fluor~thyl Glas nicbt angreift, wohl aber seine LSsung in coneentrirter Schwefelsi~ure. Er leitete demnach ein bekanntes Volumen des Gases in ein mit ausgekochter concentrirter Sehwefelsi~ure geftilltes Glasrohr und liess es einige Tage stehen. Am Ende dieser Zeit wurde alas gebildete Fluorsilicium gemessen und daraus' der Fluor- gehalt berechnet.

1) Comptes rendus 107, 992.