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3. Auf Pharmazie bezfigliehe. 145 man aus 0,6 ml einer O,l%igen PropylthiouracilstammlSsung (in konz. Salzs/~ure) und 1,5 ml Reagensl6suug hergestellt hat. Die eolorimetrisehe Messung nimmt man dann bei 520 m# im Vergleich mit dem Standard vor. Des La~eE~T-BEER- sche Gesetz ist yon 20--90 #g/ml erffillt. -- Bei dem papierchromatographischen Nachweis kann noeh 1/xg naehgewiesen werden, wenn der Streifen mit dem geagens 5 min in feuehter Kammer bei 80 ~ C gehalten wird. -- AuBer yon 6-Propyl- und 6-Methyl-2-thiouracil wird die Reaktion yon mehreren Derivaten des Thioharnsto//s und der Thiobarbitu~'~gure gegeben. Mereaptoimidazole and Thiosemiearbazone geben eine blaugrfine bis smaragdgrfine l~5~rbung. K. HHINs~e. Fiir die ma~analytisehe Bestimmung yon l-Methyl and 4-Propylthiouraeil kommen naeh H. WozAg~ 1 in Betraeht des alkalimetrisehe (Titration naeh Zusatz yon Silbernitrat), argentometrische (F~liung mit Silbersalz and Rtiektitration des Ubersehusses mit Rhodanid)~, jodometrisehe (Oxydation mit Hypojodit) ~, und des bromatometrische Verfahren. Sie sind alle ffir reine L6sungen brauchbar. Bei Tabletten entstehen aber Schwierigkeiten. ])~s bromatometrische Verfahren ist in einer yon H. Wozn~ und E. W~E a angegebenen ]~odifikation (Versetzen mit Obersehul] an 0,1 n K]3rOa-L6sung, nach 5 rain ]~fiektitration mit Arsenitl6sung) aueh ffir Tabletten geeignet, die Milchzueker, Rohrzueker, St~rke, Stearins~ure oder Magnesiumstearat enthalten. Diese Stoffe st6ren nicht. Bei dem argento- metrisehen Verfahren isg St/irke seh/idlieh. Man kann sie abtrennen, indem man Thiouracil mit ammoniakalisehem Methylalkohol extrahiert. Naeh KIT~MV~ reagieren IIN--C = S-Verbindungen mit Wasserstoffperoxyd in alkalischer L6sung I I unter Bildung yon Cyan~t und Sulfur. Zur alkalimetrisehen Bestimmung yon Thiouraeil dureh Riiektitration der unverbrauehten Lauge eignet sich die Reaktion abet nieht. -- Nach Ansicht des Verf. ist das modifizierte bromatometrisehe Ver- fahren den anderen Methoden weig iibeNegen. Es solIte in den Arzneibfichern an die Stelle der bisher verwendeten Verfahren gese~z~ werden. K. I-I[~ss~ao. Die Identifiziernng und quantitative Trennung der Glueoside yon Digitalis purpurea and lunate durch ,,echte Verteilungschromatographie an Papier" be- sehreiben R. Tsc~Esc~, G. GnI~E~ und F. S~E~O~E~ ~. Die Methode beruht auf dem Prinzip, den Papierstreifen mit der organischen Phase eines L6sungsmittel- gemisehes zu besprfihen oder zu tr~nken und die anschlieBende Entwicklung mit der w~i~rigen Phase durehzufiihren. Ftir wasserl6sliehe Glucoside verwendet man eine Misehung yon n-Oetanol-G/irungsamylalkohol (Pentanol)-Wasser-Formamid (8 : 2:8:2). Weniger 16sliehe Glueoside werden mi~ einem Gemisch obiger Kom- ponenten im VerhMtnis 6: 2:1 : 4 entwickelt, w/ihrend ffir die stark wasserlSsliehen Glueoside Pentanol-Wasser, Malons/~uredi~hylester-Wasser oder Oxalsi~ure~ di~thylester-Wasser (je im Verh~ltnis 1:1) brauehbar sind. In jedem Falle werden die L6sungsmittelgemisehe im Seheidetriehter durchgeschfittelt und naeh dem Absitzen die Mchte Phase zur Tr/inkung des PaI0iers, die sehwere zur EntwieMung benfitz$. Die Glueosidgemische werden vor dem Auftragen in Methanol-Pentanol 1 : 1 1Pharmae. Aeta Helvetiae 28, 336~340 (1953). Tuberkulose-Forseh.-Inst., Borstel. 2 WoJA~-, H.: Arch. Pharmaz. Ber. dtseh, pharmaz. Ges. 284, 243 (1951); vgl. diese Z. 136, 464 (1952). 3 WoJA~r, I.i., und E. WmxP~: Arch. Pharmaz. Ber. d~seh, pharmaz. Ges. 28~, 280 {1952); vgl. diese Z. 1~9, 228 {1953). Arch. Pharmaz. Bet. dtseh, pharmaz. Ges. 286, 344 (1953); vgl. diese Z. 145, 446 (1955). 5 Chem. Ber. 86, 1235--1241 (1953). Univ. Hamburg. Z, anal. Chem.. Bd. 146. 10

Für die maßanalytische Bestimmung von 4-Methyl und 4-Propylthiouracil

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Page 1: Für die maßanalytische Bestimmung von 4-Methyl und 4-Propylthiouracil

3. Auf Pharmazie bezfigliehe. 145

man aus 0,6 ml einer O,l%igen PropylthiouracilstammlSsung (in konz. Salzs/~ure) und 1,5 ml Reagensl6suug hergestellt hat. Die eolorimetrisehe Messung n i m m t man dann bei 520 m# im Vergleich mit dem Standard vor. Des La~eE~T-BEER- sche Gesetz ist yon 20--90 #g/ml erffillt. - - Bei dem papierchromatographischen Nachweis kann noeh 1/xg naehgewiesen werden, wenn der Streifen mit dem geagens 5 min in feuehter Kammer bei 80 ~ C gehalten wird. - - AuBer yon 6-Propyl- und 6-Methyl-2-thiouracil wird die Reaktion yon mehreren Derivaten des Thioharnsto//s und der Thiobarbitu~'~gure gegeben. Mereaptoimidazole and Thiosemiearbazone geben eine blaugrfine bis smaragdgrfine l~5~rbung. K. HHINs~e .

Fiir die ma~analytisehe Bestimmung yon l-Methyl and 4-Propylthiouraeil kommen naeh H. WozAg~ 1 in Betraeht des alkalimetrisehe (Titration naeh Zusatz yon Silbernitrat), argentometrische (F~liung mit Silbersalz and Rtiektitration des Ubersehusses mit Rhodanid)~, jodometrisehe (Oxydation mit Hypojodit) ~, und des bromatometrische Verfahren. Sie sind alle ffir reine L6sungen brauchbar. Bei Tabletten entstehen aber Schwierigkeiten. ])~s bromatometrische Verfahren ist in einer yon H. W o z n ~ und E. W ~ E a angegebenen ]~odifikation (Versetzen mit Obersehul] an 0,1 n K]3rOa-L6sung, nach 5 rain ]~fiektitration mit Arsenitl6sung) aueh ffir Tabletten geeignet, die Milchzueker, Rohrzueker, St~rke, Stearins~ure oder Magnesiumstearat enthalten. Diese Stoffe st6ren nicht. Bei dem argento- metrisehen Verfahren isg St/irke seh/idlieh. Man kann sie abtrennen, indem man Thiouracil mit ammoniakalisehem Methylalkohol extrahiert. Naeh KIT~MV~ reagieren I I N - - C = S-Verbindungen mit Wasserstoffperoxyd in alkalischer L6sung

I I unter Bildung yon Cyan~t und Sulfur. Zur alkalimetrisehen Bestimmung yon Thiouraeil dureh Riiektitration der unverbrauehten Lauge eignet sich die Reaktion abet nieht. - - Nach Ansicht des Verf. ist das modifizierte bromatometrisehe Ver- fahren den anderen Methoden weig iibeNegen. Es solIte in den Arzneibfichern an die Stelle der bisher verwendeten Verfahren gese~z~ werden. K. I-I[~ss~ao.

Die Identifiziernng und quantitative Trennung der Glueoside yon Digitalis purpurea and lunate durch ,,echte Verteilungschromatographie an Papier" be- sehreiben R. T s c ~ E s c ~ , G. G n I ~ E ~ und F. S~E~O~E~ ~. Die Methode beruht auf dem Prinzip, den Papierstreifen mit der organischen Phase eines L6sungsmittel- gemisehes zu besprfihen oder zu tr~nken und die anschlieBende Entwicklung mit der w~i~rigen Phase durehzufiihren. Ftir wasserl6sliehe Glucoside verwendet man eine Misehung yon n-Oetanol-G/irungsamylalkohol (Pentanol)-Wasser-Formamid (8 : 2:8:2). Weniger 16sliehe Glueoside werden mi~ einem Gemisch obiger Kom- ponenten im VerhMtnis 6: 2:1 : 4 entwickelt, w/ihrend ffir die stark wasserlSsliehen Glueoside Pentanol-Wasser, Malons/~uredi~hylester-Wasser oder Oxalsi~ure~ di~thylester-Wasser (je im Verh~ltnis 1:1) brauehbar sind. In jedem Falle werden die L6sungsmittelgemisehe im Seheidetriehter durchgeschfittelt und naeh dem Absitzen die Mchte Phase zur Tr/inkung des PaI0iers, die sehwere zur EntwieMung benfitz$. Die Glueosidgemische werden vor dem Auftragen in Methanol-Pentanol 1 : 1

1Pharmae. Aeta Helvetiae 28, 336~340 (1953). Tuberkulose-Forseh.-Inst., Borstel.

2 WoJA~-, H.: Arch. Pharmaz. Ber. dtseh, pharmaz. Ges. 284, 243 (1951); vgl. diese Z. 136, 464 (1952).

3 WoJA~r, I.i., und E. WmxP~: Arch. Pharmaz. Ber. d~seh, pharmaz. Ges. 28~, 280 {1952); vgl. diese Z. 1~9, 228 {1953).

Arch. Pharmaz. Bet. dtseh, pharmaz. Ges. 286, 344 (1953); vgl. diese Z. 145, 446 (1955).

5 Chem. Ber. 86, 1235--1241 (1953). Univ. Hamburg. Z, anal. Chem.. Bd. 146. 10