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234 Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe. eine Luftprobe yon 100 ml und sehiittelt dieselbe 30 min mit 1 ml Wasser. 100 mm 3 L6sung werden mit 40 mm3 Fuehsinformaldehydreagens versetzt. (Man mischt 0,1 ml 0,3%ige L6sung yon basischem Fuchsin mit 1,2 ml 5 n Scbwefels~ure und 5 ml Wasser, laBt etwa 30 rain stehen und gibt dann 1 Tropfen 40%ige Formal- dehydlSsung zu.) Naeh 20, spi~testens nach 50 min wird die entstandene Violett- f~rbung mit Standardl5sungen verglichen. Der maximale absolute Fehler iibersteigt nieht 0,1 pg SOs in der Probe. -- Der Bestimmung yon Furfurol liegt die Reaktion mit Anilin-LSsung in Essigsaure zugrunde, wobei eine intensive rosa oder rote F~rbung entsteht. Man arbeitet mit einer frisch hergestellten LSsung yon reinem Anilin in dem gleiehen Volumen 80%iger Essigs~ure. Es werden 80 mma Furfurol- L5sung in 80%iger Essigs~ure mit 20 mm3 Reagens versetzt und naeh 5 min die F~rbuug mit gleichzeitig hergestellten StandardlSsungen vergliehen. Die F~rbung ist unbest~ndig. Liisungen yon 0,01 #g Furfurol in 80 mm a entf~rben sich schon naeh 10 rain. Bei einem Gehalt yon 1 pg Furfurol tritt die Entfarbung naeh 2,5 Std ein. Best~udige VergleiehslSsungeu kSnnen aus mit 0,1 n Salzs~ure versetzten Methylorange-L6sungen hergestellt werden. Sie sind 5--7 Tage haltbar. Der absolute Fehler der Bestimmung betragt 0,01--0,05 pg Furfurol in der Probe. A. TROFIMOW. Fiir die maflanalytisehe Bestimmungsmethode des Molybdiins, die auf der R eduktion des Molybd~ns zur dreiwertigen Stufe und der darauffolgenden Titration Permanganatl6sung beruht, geben E. GAGL~DI und W. PILz 1 eine neue Aus- fiihrungsvorschrift an. Sie ist haupts~chlich durch die Verwendung yon Zink- staub als Reduktionsmittel gekennzeichnet. Fiir den Eisengehalt des Zinkstaubs ist eine Korrektur anzubringen, die aber nicht yon der Menge Zinkstaub, sondern praktisch nur yon der S~urekonzentration and der Einwirkungsdauer abh~ngt. Zur Durchfiihrung eines Tefles der Reduktion dient ein Reduktorfilter, n~mlieh die Tulpe eines Filtertiegels, die man zun~ehst mit Glaswolle, dariiber 1 em hoch mit Glasperlen und weiter mit 15--20 g Zinkstaub ffillt. Dieser wird, um Zusammen- baeken zu vermeiden, 30 rain lang unter Kiihlung in 1:4 verdiinnte Schwefels~ure gegeben und naeh Einsaugen in die Tulpe mit 300ml 2%iger Sehwefels~ure (Wasehfliissigkeit) gewaschen. Das Saugrohr der Tulpe reieht bis auf den Boden einer 2000 ml-Saugflasche. An den oberen Rand der Tulpe ist eine 500 ml fassende Kugel (Rundkolben) angeblasen, in dessen Hals sieh ein Weithalstriehter befindet.- Arbeitsvorschri#: 100--300 ml der zu untersuchenden Molybdatl6sung, die 5--300 mg Mo enth~lt, versetzt man mit 30ml Sehwefels~ure (1:1), kfihlt unter 15~ C, gibt etwa 5 g Zinkstaub zu, verschlieBt mit Bv~s~ventil und l~l~t genau 10 rain stehen. Inzwischen fiiUt mau in die Saugflasche des Reduktorfilters 15 ~9ml RA~DALLScher L6sung 2 (50rag Fe(NH4)(S04) 2 - 12H~O ~n 300ml Wasser gel6st und nach Zugabe yon 50ml 75%iger Phosphorsaure und 60ml konz. Sehwefels~ure mit Wasser auf 1000 ml aufgefiillt) und in die Tulpe 100 ml Wasehfliissigkeit. Nach Ablauf der 10 rain Reduktionsdauer gibt man die Molybd~n- 15sung auf, w~scht unter Saugen und Aussp'dlen des Kolbeus mit insgesamt 100 ml Waschfliissigkeit derart, dab 1 cm hoch Fliissigkeit fiber der Zinksehicht bleibt und titriert dann die reduzierte L6sung (die 4--5 Std. best~ndig ist) mit 0,1 n KMnO4-L6sung bis zur Rotf~rbung. Der auf den Eiseugehalt des Zinkstaubs zuriickzufiihreude Leerwert wird in einer Blindprobe besthnmt. Er betr~gt etwa 0,3 ml 0,1 n KMnO4-L6sung. Das L~sungswasser und die Reagenzien werden vor Gebrauch bei etwa 60~ mit Permanganat-LSsung bis zur ersteu bleibenden Rotf~rbung versetzt~ ' A. HERRMANN. 1 Mh. Chem. (Wien), 82, 1012 (1951). Univ. Graz. Rx~DA_~, D. L., Amer. J. Sci. [4] 24, 313 (1907); vgl. diese Z. 65, 198 (1924/25).

Für die maßanalytische Bestimmungsmethode des Molybdäns

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Page 1: Für die maßanalytische Bestimmungsmethode des Molybdäns

234 Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe.

eine Luftprobe yon 100 ml und sehiittelt dieselbe 30 min mit 1 ml Wasser. 100 mm 3 L6sung werden mit 40 mm 3 Fuehsinformaldehydreagens versetzt. (Man mischt 0,1 ml 0,3%ige L6sung yon basischem Fuchsin mit 1,2 ml 5 n Scbwefels~ure und 5 ml Wasser, laBt etwa 30 rain stehen und gibt dann 1 Tropfen 40%ige Formal- dehydlSsung zu.) Naeh 20, spi~testens nach 50 min wird die entstandene Violett- f~rbung mit Standardl5sungen verglichen. Der maximale absolute Fehler iibersteigt nieht 0,1 pg SO s in der Probe. - - Der Bestimmung yon Furfurol liegt die Reaktion mit Anilin-LSsung in Essigsaure zugrunde, wobei eine intensive rosa oder rote F~rbung entsteht. Man arbeitet mit einer frisch hergestellten LSsung yon reinem Anilin in dem gleiehen Volumen 80%iger Essigs~ure. Es werden 80 mm a Furfurol- L5sung in 80%iger Essigs~ure mit 20 mm 3 Reagens versetzt und naeh 5 min die F~rbuug mit gleichzeitig hergestellten StandardlSsungen vergliehen. Die F~rbung ist unbest~ndig. Liisungen yon 0,01 #g Furfurol in 80 mm a entf~rben sich schon naeh 10 rain. Bei einem Gehalt yon 1 pg Furfurol tritt die Entfarbung naeh 2,5 Std ein. Best~udige VergleiehslSsungeu kSnnen aus mit 0,1 n Salzs~ure versetzten Methylorange-L6sungen hergestellt werden. Sie sind 5--7 Tage haltbar. Der absolute Fehler der Bestimmung betragt 0,01--0,05 pg Furfurol in der Probe.

A. TROFIMOW.

Fiir die maflanalytisehe Bestimmungsmethode des Molybdiins, die auf der R eduktion des Molybd~ns zur dreiwertigen Stufe und der darauffolgenden Titration Permanganatl6sung beruht, geben E. GAGL~DI und W. PILz 1 eine neue Aus- fiihrungsvorschrift an. Sie ist haupts~chlich durch die Verwendung yon Zink- staub als Reduktionsmittel gekennzeichnet. Fiir den Eisengehalt des Zinkstaubs ist eine Korrektur anzubringen, die aber nicht yon der Menge Zinkstaub, sondern praktisch nur yon der S~urekonzentration and der Einwirkungsdauer abh~ngt. Zur Durchfiihrung eines Tefles der Reduktion dient ein Reduktorfilter, n~mlieh die Tulpe eines Filtertiegels, die man zun~ehst mit Glaswolle, dariiber 1 em hoch mit Glasperlen und weiter mit 15--20 g Zinkstaub ffillt. Dieser wird, um Zusammen- baeken zu vermeiden, 30 rain lang unter Kiihlung in 1:4 verdiinnte Schwefels~ure gegeben und naeh Einsaugen in die Tulpe mit 300ml 2%iger Sehwefels~ure (Wasehfliissigkeit) gewaschen. Das Saugrohr der Tulpe reieht bis auf den Boden einer 2000 ml-Saugflasche. An den oberen Rand der Tulpe ist eine 500 ml fassende Kugel (Rundkolben) angeblasen, in dessen Hals sieh ein Weithalstriehter be f inde t . - Arbeitsvorschri#: 100--300 ml der zu untersuchenden Molybdatl6sung, die 5--300 mg Mo enth~lt, versetzt man mit 30ml Sehwefels~ure (1:1), kfihlt unter 15 ~ C, gibt etwa 5 g Zinkstaub zu, verschlieBt mit Bv~s~vent i l und l~l~t genau 10 rain stehen. Inzwischen fiiUt mau in die Saugflasche des Reduktorfilters 15 ~9ml RA~DALLScher L6sung 2 (50rag Fe(NH4)(S04) 2 - 12H~O ~n 300ml Wasser gel6st und nach Zugabe yon 50ml 75%iger Phosphorsaure und 60ml konz. Sehwefels~ure mit Wasser auf 1000 ml aufgefiillt) und in die Tulpe 100 ml Wasehfliissigkeit. Nach Ablauf der 10 rain Reduktionsdauer gibt man die Molybd~n- 15sung auf, w~scht unter Saugen und Aussp'dlen des Kolbeus mit insgesamt 100 ml Waschfliissigkeit derart, dab 1 cm hoch Fliissigkeit fiber der Zinksehicht bleibt und titriert dann die reduzierte L6sung (die 4--5 Std. best~ndig ist) mit 0,1 n KMnO4-L6sung bis zur Rotf~rbung. Der auf den Eiseugehalt des Zinkstaubs zuriickzufiihreude Leerwert wird in einer Blindprobe besthnmt. Er betr~gt etwa 0,3 ml 0,1 n KMnO4-L6sung. Das L~sungswasser und die Reagenzien werden vor Gebrauch bei etwa 60~ mit Permanganat-LSsung bis zur ersteu bleibenden Rotf~rbung versetzt~ ' A. HERRMANN.

1 Mh. Chem. (Wien), 82, 1012 (1951). Univ. Graz. Rx~DA_~, D. L., Amer. J. Sci. [4] 24, 313 (1907); vgl. diese Z. 65, 198 (1924/25).

Page 2: Für die maßanalytische Bestimmungsmethode des Molybdäns

Bericht: Spezielle analytische Methoden. 235

Die yon M. JA. ~APIRO 1 ausgearbeitete neue colorimetrische Methode der Molybd~n. bestimmung beruht auf der Reaktion yon Molybd~nsalzen mit Protocatechualdehyd

Ct~O

OH bei PH 6,6--7,0 und Zimmertemperatur. Hierbei wird je nach der Konzentration die LSsung gelb big orange gef~rbt. Die Empfindliehkeit dieser Reaktion betr~gt 0,2/~g Molybd~n in 1 ml LSsung. Die entstehende F~rbung unterliegt dem Gesetz yon LAMB~RT-B~ER. - - Man erw~rmt 0 , 1 ~ , 2 5 g Stahl mit 12--15 ml Schwefel- s~ure (1:4). Nach beendeter Reaktion wird mit 1 ml 30~/oigem Wasserstoffperoxyd versetzt und 10 min gekoeh~. Der unlSsliehe Rtickstand wird getrennt, dem Filtrat werden 0,5 g Weins~ure zur Bildung yon Wolfram- und Vanadinkomplexverbin- dungen zugegeben. Man fiigt nun 5 ml KupfersuffatlSsung zu mit einem Gehalt yon 0,05 g Kupfer und verdfirmt auf 50 ml. In die siedende LSsung wird 15 min lang H~S eingeleitet, dann mit gleicher Menge hei~em Wasser verdtinnt, erneut 10 min H~S durchgeleitet, 3 min gekocht, 10 min H2S eingeleitet und dann 1 Std bei Zimmertemperatur stehengelassen. Die Kupfer- und Molybd~nsulfide werden filtriert und mit einer LSsung, bestehend aus Schwefels~ure (1:99), ges~ttigt mit H~S und einem Zusatz von 20 g Weins~ure in 1 1 gewaschen. Die gewaschenen Sulfide werden vorsiehtig bei 400--500~ veraseht; die Asche wird mit 1,5 ml 3~o iger Natronlauge zur AuflSsung von MoO a bei Siedetemperatur behandelt. Maa filtriert, wascht 2--3mal mit siedender 0,3~/oiger Natronlauge und 2mal mit Wasser, iiber- ftihrt das Filtrat und die Wasehitfissigkeiten in einen 50 ml-Mel]kolben und ver- diinut bis zur Marke. 10 ml LSsung werden mit 0,1 n Salzs~ure in Gegenwart yon Phenolphthalein neutralisiert. Danaeh werden 25 ml LSsung in einen anderen 50 ml-Kolben gebraeht, mit der berechneten Menge 0,1 n Salzs~ure neutralisiert und bis zur Maxke verdiinnt. 10 ml der neutralen LSsung werden mit 1 ml 0,10%iger w~l~riger ProtoeatechualdehydlSsung versetzt und nach 15--20 rain wird die ent- standene Farbung mit StandardlSsungen verglichen. Zur Herstellung der Standard- 15sungen 15st man 0,2300 g (NH4)6Mo~024.4 I~O in 250 ml Wasser. 1 ml dieser L6sung entspricht 0,5 mg Molybdi~n. Dureh entsprechende Verdiirmungen werden LSsungen mit 20, 10, 5, 2 #g Mo in 1 ml hergestellt. A.TRoFIMOW.

IV. Spezielle analytische Methoden.

2. A u f H a n d e l , I n d u s t r i e u n d L a n d w i r t s c h a f t

b e z i i g l i c h e M e t h o d e n .

Zur Bestimmung der Halogene in photographischen Emulsionen empfehlen G. WAG~ER und A. P~LZ 2 das folgende Verfahren. Behandlung der Emulsions- trdger: In der Dunkelkammer entnommene 2--4 dm ~ des Materials (Platten, Filme usw.) werden nach genauem Abmessen lmal mit 100, 2real mit je 50 ml 0,5~/oiger NaCN- LSsung und 2real mit je 50 ml H20 bei Zimmertemperatur je 5 min extra- hiert. Die in einem Dest.-Kolben vereinigten Extrakte erhitzt man bei gleieh- zeitigem Durchleiten yon CO~ 5 rain lang zum Sieden. Hierauf wird die LSsung

1 ~. anal. Chim. 6, 371 (1951) [russ.]. 2 0sterr. Chemiker-Ztg. 52, 209 (1951). Teehn. Hoehsehule Wien.