2
228 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. Fiir die Abscheidung yon Phosphat als Mag~esiumammoniumphosphat emp- fehlen H. ])E SAr~T-C~A~A~T und 1~. VIGIE~ 1 die Anwendung des Prinzips der Fdllung aus homogener L6sung. Man versetzt die neutralisierte, aber noch klare LSsung yon Phosphat und Magnesiumsalz mit einem ~JbersehuB an Ammonium- chlorid und ftigt dann Mono~thanolamin zu. Es entsteht allm~hlich freies Am- moniak, das die Abscheidung yon MgNH4PO 4 6H20 in schSn ausgebildeten Kri- st~llehen bewirkt. Die F~Uung beginnt bei p~ 6,20 und ist bei p~ 8 voUst~ndig. StSrungen durch Calcium werden durch Zusatz yon ~thylendiamintetraacetat ver- mieden, zur Maskierung yon Eisen und Aluminium verwenden die VerL Lactat an Stelle des sonst iiblichen Citrats, weft Laetat ein leichter 15sliches Ca-Salz besitzt und die Phosphatfs weniger verzSgert als Citrat. -- Phosphatbestimmung in ge/gllten Phosphaten, Superphosphaten oder nati~rlichen Calciumphosphaten. Man be- feuchtet eine Probenmenge, die 1,0--1,1 g P entspricht, mit 2--3 ml Wasser, be- handelt mit 2 ml Salpeters~ure (D 1,38), verdampft zur Trockne und erhitzt auf 130 ~ C bis zum Verschwinden der nitrosen ]:)~mpfe. Der Rfickstand wird mit 20 ml 30~oiger Perchlorsi~ure ~ Std l~ng zu ms Sieden erhitzt, die L6sung wird dann mit 50 ml Wasser verdfinnt und filtriert. Man bringt Filtrat und Waschws auf ein Volumen yon 150 ml und versetzt mit 60 ml F~llungsre~gens (20 g MgCl2 6 H20 -~ 450 g NH4C1 in 3 Liter) und 50 ml MaskierungslSsung (80 g KomplexonIII ~-200 m] Milchsi~ure werden in 500 ml Wasser ge15st, die LSsung wird gegen Methylrot neutralisiert und auf 1 Liter aufgeffillt). Hierauf neutralisiert man mit 20~oiger AmmoniaklSsung gegen Methylrot und ffigt 20 ml Mono~thylaminlSsung (1 : 5) tropfenweise zu, wobei man mit einem G]asstab rfihrt, ohne an die Glaswi~nde zu kommen. Nach etwa l stfindigem Stehen filtriert man, w~scht mit 100 ml Waschflfissigkeit, die 25 g NHa und 5 g 7NH~C1im Liter enth~lt, verascht, gliiht bei 1000 ~ C und w~gt als Mg2P207. Die relativen Analysenfehler fibersteigen nicht 0,4o/o. ~ber die oxydimetrische Bestimmung yon zweiwertigem Vanadin (das im Cadmiumreduktor erhulten wird) stellten L. E~DEY und L. M~zo~ 2 Versuche in Fortsetzung ihrer friiheren Arbeit aria Es ergab sich, dal~ die Titration aul~er mit dem fffiher untersuchten Perjodat auch mit 0,1 n LSsungen yon KCIO a (in Gegen- wart yon ein wenig J~-KJ-LSsung als Katalysator), KJOa, KBrOz, Ce(SOa)2, K~Cr~O~, F%(SOa) a mSglich ist. In ~llen F~llen finder Oxydation yon V ~+ zu V a+ start. Der Endpunkt kann potentiometrisch oder auch mit ~eutralrot als Indi- cator (aui~er bei K~Cr~O~), bei KJO a fiberdies mit Sti~rke als Indicator festgestellt werden. Die den V ~+- und V ~+-Stufen entsprechenden Potentialsprfinge sind bei An- wendung der genannten Mai~lSsungen verschwommen oder nieht wahrnehmbar. Allein die Cer(IV)-salzl5sung kann in heil~er, saurer LSsung V ~+ zu V ~+ oxydieren. J. PL~K. Fiir die spektrophotometrisehe Bestimmung des 5~ickels eignet sich naeh J. Gm~s, J. HOSTE und Y. v~ MOFF~T ~ die Reuktion mit Heptoxim (Cyelo- heptandiondioxim) ~ besser als die mit Dimethylglyoxim. Der ~Nickelheptoxim- Bull. Soc. chim. :France 1954, 180--188. Comptoir de Phosphates de l'Afrique du Nord. Magyar Kdmiai FolySirat 59, 276--283 (1953) [Ungarisch]. Techn. Univ. Budapest. MAzo~, L., u. L. E~n~Y: Magyar K~miai Folydirat 58, 257 (1952); vgh diese Z. 140, 67 (1953) Chim. analytique 86, 43--47 (1954). Univ Gent (Belgien). Vgh R. F~ovso~, R. Vo~n~ und C. V. Bz~KS: An~lyt. Chemistry 21, 1320 (1949); 23, 1486 (1951). Vg]. diese Z. 134, 56 (1951/52); 186, 52 (1952)

Für die spektrophotometrische Bestimmung des

Embed Size (px)

Citation preview

228 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe.

Fiir die Abscheidung yon Phosphat als Mag~esiumammoniumphosphat emp- fehlen H. ])E SAr~T-C~A~A~T und 1~. VIGIE~ 1 die Anwendung des Prinzips der Fdllung aus homogener L6sung. Man versetzt die neutralisierte, aber noch klare

�9 LSsung yon Phosphat und Magnesiumsalz mit einem ~JbersehuB an Ammonium- chlorid und ftigt dann Mono~thanolamin zu. Es entsteht allm~hlich freies Am- moniak, das die Abscheidung yon MgNH4PO 4 �9 6H20 in schSn ausgebildeten Kri- st~llehen bewirkt. Die F~Uung beginnt bei p~ 6,20 und ist bei p~ 8 voUst~ndig. StSrungen durch Calcium werden durch Zusatz yon ~thylendiamintetraacetat ver- mieden, zur Maskierung yon Eisen und Aluminium verwenden die VerL Lactat an Stelle des sonst iiblichen Citrats, weft Laetat ein leichter 15sliches Ca-Salz besitzt und die Phosphatfs weniger verzSgert als Citrat. - - Phosphatbestimmung in ge/gllten Phosphaten, Superphosphaten oder nati~rlichen Calciumphosphaten. Man be- feuchtet eine Probenmenge, die 1,0--1,1 g P entspricht, mit 2--3 ml Wasser, be- handelt mit 2 ml Salpeters~ure (D 1,38), verdampft zur Trockne und erhitzt auf 130 ~ C bis zum Verschwinden der nitrosen ]:)~mpfe. Der Rfickstand wird mit 20 ml 30~oiger Perchlorsi~ure ~ Std l~ng zu ms Sieden erhitzt, die L6sung wird dann mit 50 ml Wasser verdfinnt und filtriert. Man bringt Fil trat und Waschws auf ein Volumen yon 150 ml und versetzt mit 60 ml F~llungsre~gens (20 g MgCl2 �9 6 H20 -~ 450 g NH4C1 in 3 Liter) und 50 ml MaskierungslSsung (80 g KomplexonIII ~-200 m] Milchsi~ure werden in 500 ml Wasser ge15st, die LSsung wird gegen Methylrot neutralisiert und auf 1 Liter aufgeffillt). Hierauf neutralisiert man mit 20~oiger AmmoniaklSsung gegen Methylrot und ffigt 20 ml Mono~thylaminlSsung (1 : 5) tropfenweise zu, wobei man mit einem G]asstab rfihrt, ohne an die Glaswi~nde zu kommen. Nach etwa l stfindigem Stehen filtriert man, w~scht mit 100 ml Waschflfissigkeit, die 25 g NHa und 5 g 7NH~C1 im Liter enth~lt, verascht, gliiht bei 1000 ~ C und w~gt als Mg2P207. Die relativen Analysenfehler fibersteigen nicht 0,4o/o.

~ber die oxydimetrische Bestimmung yon zweiwertigem Vanadin (das im Cadmiumreduktor erhulten wird) stellten L. E~DEY und L. M~zo~ 2 Versuche in Fortsetzung ihrer friiheren Arbeit aria�9 Es ergab sich, dal~ die Titration aul~er mit dem fffiher untersuchten Perjodat auch mit 0,1 n LSsungen yon KCIO a (in Gegen- wart yon ein wenig J~-KJ-LSsung als Katalysator), KJOa, KBrOz, Ce(SOa)2, K~Cr~O~, F%(SOa) a mSglich ist. In ~llen F~llen finder Oxydation yon V ~+ zu V a+ start. Der Endpunkt kann potentiometrisch oder auch mit ~eutralrot als Indi- cator (aui~er bei K~Cr~O~), bei K J O a fiberdies mit Sti~rke als Indicator festgestellt werden. Die den V ~+- und V ~+- Stufen entsprechenden Potentialsprfinge sind bei An- wendung der genannten Mai~lSsungen verschwommen oder nieht wahrnehmbar. Allein die Cer(IV)-salzl5sung kann in heil~er, saurer LSsung V ~+ zu V ~+ oxydieren.

J. P L ~ K .

Fiir die spektrophotometrisehe Bestimmung des 5~ickels eignet sich naeh J. Gm~s, J. HOSTE und Y. v ~ M O F F ~ T ~ die Reuktion mit Heptoxim (Cyelo- heptandiondioxim) ~ besser als die mit Dimethylglyoxim. Der ~Nickelheptoxim-

Bull. Soc. chim. :France 1954, 180--188. Comptoir de Phosphates de l 'Afrique du Nord.

Magyar Kdmiai FolySirat 59, 276--283 (1953) [Ungarisch]. Techn. Univ. Budapest.

MAzo~, L., u. L. E~n~Y: Magyar K~miai Folydirat 58, 257 (1952); vgh diese Z. 140, 67 (1953)�9

Chim. analytique 86, 43--47 (1954). Univ�9 Gent (Belgien). Vgh R. F ~ o v s o ~ , R. Vo~n~ und C. V. Bz~KS: An~lyt. Chemistry 21, 1320

(1949); 23, 1486 (1951). Vg]. diese Z. 134, 56 (1951/52); 186, 52 (1952)�9

Bericht: Spez. anal. Methoden. 2. Auf Handel, Industrie u. Landwirtscha~t bez. 229

komplex ist in Wasser unl6slich, in Chloroform aber verh~ltnism~i~ig gut 15slich (in 100 ml CHC13 16sen sich 47,2 mg Nickelheptoxim, jedoeh nur 5 mg Nickel- dimethyloxim). Die orange gefitrbte Chloroforml6sung besitzt ein scharfes Ab- sorptionsmaximum bei 377 m~. Die Farbe ist mindestens 4 Std fang bestandig. Man arbeitet bei 20 ~ C, am besten im Thermostaten. I)er ReagensfiberschuB soll 100% betragen, kann aber ohne Schaden auf das 10fache gesteigert werden. In dem pH-Bereich 3,8--11,7 ist die Extraktion des Nickels quantitativ. Das BEERsche Gesetz ist im Bereich 1--10 #g/ml erffillt. Von Fremd-Ionen wirken die Ionen der Alkali-, Erdalkalimetalle, ferner A1 ~+, Cd 2+, Cr a+, Mn 2+, Zn 2+, MoVI, Vv, WvI, Cl-, Br-, NO,- , CIO~-, SOt 2-, H P Q ~ S~032-, Tartrat, Borat, Phthalat in 100fachem UberschuB nicht st6rend. Um StSrungen durch Fe 2+ zu vermeiden, oxydiert man zu Fe 3+, die st6renden Ionen Cu ~+ und Co 2+ werden durch Thiosulfat maskiert. Man kann dann Nickel neben der 1000fachen Menge Fea+, der 100fachen Menge Cu e+ oder der 50fachen Menge Co 2+ bestimmen. - - Aus/i~hrung. Man versetzt die 1 bis 10 #g Ni/ml enthaltende L6sung yore pH-Wert 3,8--11,7 in Anwesenheit yon Cu oder Co mit 25ml 20%iger N%S~O3-L6sung und 25ml 0,2%iger w~Br~ger Heptoximl6sung (in Abwesenheit der st6renden Ionen nur mit 25 ml 0,02%iger HeptoximlSsung). Nach 30 rain schiittelt man 2mal mit ie 5 ml CI-ICla 3 min lang, fiillt die Chloroformauszfige in einem 25 ml-MeBkolben mit CHCI 3 zur Marke auf, photometriert in 1 cm-Kfivette bei 377 mtt gegen Blindl6sung und entnimmt den Ni-Gehalt der gleichartig gewonnenen Eichkurve. ])as Verfahren gibt auf etwa 1% genaue ~;erte. Wenn man sich mit 2% relativer Genauigkeit begniigt, schiittelt man nur einmal mit genau 5 ml CHC1 aaus, zentrifugiert die Chloroformphase, um sie yon Wassertr6pfchen zu befreien and photometriert gegen BlindlSsung. - - Die Iterstellung yon Heptoxim wird besehrieben. H. KVRTEI~ACKEI~.

Ein spezifischer und sehr empfindlieher Nacbweis yon Osmium (VIII) kann nach M. K v n ~ und E. RU~I~KA ~ auf die Reaktion mit dem Amidoxim der Phenylessig. s~iure gegrtindet werden. Zur Ausfiihrung unter dem Mikroskop gibt man 1 Tr. 5%ige alkoho]ische PhenacetamidoximlSsung, 1 Tr. Probel6sung und 1 Tr. ver- diinntes Ammoniak auf einen Objekttr/~ger. Naeh 2--3 rain treten verfilzte N~.del- chen des Osmiumkomplexes auf. Zum Nachweis im Reagensglas benutzt man 0,5 ml 1%agens15sung, 0,5 ml PrfiflSsung und 2 Tr. verdiinntes Ammoniak. Beim Schfitteln bilden sich die verfilzten N/~delehen. Die Empfindlichkeit der Reaktion wnrde zu 0,002 (M) 0,03 (1:6000000) bzw. 0,5 (D) 0,3 (1:650000) ermittelt. CulI, FelI, FelII stSren. In Anwesenheit yon CuII ffigt man der LSsung Weins~iure zu. Die blau gef~rbte Flfissigkeit l ~ t die N~delchen gut erkennen. Die in FeIILGegen- wart auftre~ende Braunrotfiirbung beseitigt man nach Abscheidung des Nieder- sehlages dureh Zusatz yon 2 n Salzs~ure. Etwa vorhandenes FeU wh'd mit I-I202 oxydiert. H. FREYTAG.

IV. Spezielle analytische l~Iethoden.

2. A u f H a n d e l , I n d u s t r i e u n d L a n d w i r t s c h a f t b e z i i g l i c h e .

Literatur. J. K ~ 6 ~ T : Physikalisch-chemische Analyse im Betrieb. (Band IV des ttandbuches der technischen Betriebskontrolle, herausgegeben yon J. K~5~E~T.) XVI, 621 Seiten mit 421 Abbildungen. Akademische Verlagsgese]lschaft Geest & Portig K.-G., Leipzig 1953. Preis geb. I)M 48,--.

Der vorliegende IV. Band des Handbuches enth/~lt den ersten Teil der physi- kalisch-ehemischen Analysenverfahren. Weitere Abschnitte sind fiir den V. Band in Aussicht genommen. Im IV. Band sind behandelt: Thermische Verfahren zur

1 Chem. Listy 46, 482 (1952) [Tschechisch]. Univ. Olmfitz.