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i'lciie Äeljcr Mt\n\\\ FUSSBALL-WELTMEISTERSCHAFT Montag! B. Juli 1974 MittogaUsgabo Nr. 311 Der neue Weltmeister - eine Turnier mannschaft Harter, mir abschnittweise Zweitklassiger Kampf um den Titel Der entscheidende zweite Treffer: Aus der Drehung heraus verwandelt Müller den von Bonlu Flankenball, Haan kommt mit seinem Grätschschrtti zu spät. Zwei Penalties, vier Verwarnungen lud. München, 7J ,uü Der Schlußpfiff des ausgezeichneten eng - lischen Schiedsrichters Taylor, mit der Vortcilbe- Stimmung bestens vertraut und durch spektakuläre Sturzflüge scheinbar schwer getroffener Spieler ebensowenig wie durch gestenreiche Auftritte ZU beeindrucken, in diesem am späten Sonntagnach- mittag bei einwandfreien Bedingungen ausgetrage- nen Final kam wie eine Erlösung. In den letzten Minuten des mit großer Härte, jedoch nie in ge- MOocben, Olympiastadion. - 79 000 Zu- schauer (ausverkauft). Torschützen: 2. Nees- kens (Foulpenalty.) 0;l. 25. Breitner (1-oul- penahy) 1:1. 42. Müller 2:1. - Schiedsrichter: Taylor, England. Bundesrepublik: Maier; Beckenbauer, Schwarzenbeck, Vogts, Breitner; Höness, Hon- hoff, Ovcrath; Grabowski, Müller, Hölzenbein. Holland: Jongbloed; Suurbier, Haan, Rijs- bergen (ab 68. de Jong), Krol: Jansen, van Hancgem, Neeskcns; Rep, Cruyff, Rcnscnbrink (ab 46. Rene van de Kcrkhof). hässiger Stimmung geführten Kampfes, konnten sich hier wie dort einzelne Spieler kaum mehr auf den Beinen halten, derart schonungslos hatten sie sich eingesetzt, ja in einem Maße verausgabt, wie das einzig in einem solchen Titeltreffen, de r sie- benten Partie innert dreieinhalb Wochen, über- haupt noch möglich ist. Müller ausgenommen, der sich auf einige weite Abschläge Torhüter Maiers einstellte, war die deutsche Mannschaft in der zweiten Hälfte fast 40 Minuten lang nur mehr damit beschäftigt, die allerdings wenig va- rlantenrelch vorgetragenen holländischen Vor- stöße abzufangen und den oft unerträglichen Druck im eigenen Strafraum zu lockern. Sie hatte nicht zuletzt deshalb Erfolg, weil Maier wie in der Begegnung mit Polen eine exzellente Lei- stung bot, Beckenbauer in seiner wohl besten Partie des Turniers die Deckung zusammenhielt und stets geschickt organisierte und weil die Hol- länder, nicht unerwartet, in der Chancenauswer- tung in entscheidenden Momenten versagten. Dennoch gewann man den Eindruck, der Aus- gleichstreffer wäre ihnen nicht mehr gelungen, zu deutlich waren sie von den Anstrengungen der vorhergehenden Matches (vor allem d e r zweiten Finalrunde) gezeichnet. Die größere Frische und vor allem die Fähigkeit, in einem solchen Turnier an de r Bedeutung de r Spiele zu wuchsen und am entscheidenden lag nochmals zuzusetzen, haben schließlich den Ausschlag zugunsten de r Deut- schen gegeben. Wie im Treffen mit den Schweden korrigierten sie auf überzeugende Weise einen 0:1- Rückstand in einen Vorsprung. Einzig eine Tur- niermannschaft vermag sich, wenn hie einmal Ordnung in ihre Reihen gebracht und sich neu auf den Gegner eingestellt hat, auf derart ein- drücklichc Manier zu steigern und während län- gerer Zeit so druckvoll, verwirrend und imponie- rend zu spielen, daß die andere Equipe einem Kiälteverschleiß ausgesetzt wird, de n sie in einem späteren Zeitpunkt, in diesem Fall in de r zweiten Hälfte, sichtlich spürt. Der forcierte Körpereinsatz, Ausdruck der europäischen, das heißt athletisch-harten Spiel- weise, und die Bedeutung der Partie (auf deut- scher Seite war immerhin die Kleinigkeit von 60 000 DM pro Teilnehmer zu gewinnen, auf der andern «nur» ein Drittel dieser Summe) führten zwangsläufig zu zahlreichen Regelwidrigkeiten und Ruppigkeiten. Je ein Foulpenalty war das Resul- tat davon, außerdem griff der Schiedsrichter vier- mal zur gelben Karte (Vogts, van Hancgem, Neeskens, Cruyff), wobei der Captain der hollän- dischen Mannschaft erst nach dem Halbzeilpfiff, beim Gang in die Kabinen, verwarnt wurde; er muß sich gegenüber dem Spielleiter ungeschickt ausgedrückt haben. Lieberhaupt fiel der 27jährige Multimillionär an diesem 7. Juli verschiedentlich unangenehm auf, einmal durch seine von Gesten begleiteten Anweisungen, die zahlreicher waren als sonst, aufbegehren nach Schiedsrichterentscheiden und einen etwas riskanten Angriff mit der Fuß- spitze auf den aru Boden liegenden Torhüter Maier, allerdings im Kampf um den Ball. Zwanzig Minuten begeisternder Fußball Die Partie begann mit einigen Minuten Ver- spätung, weil nach dem Rahmenprogramm verges- sen worden war, die Markierungsfahnen In den vier Spielfeldecken aufzustellen. Und das an einem WM-Final. Das von einigen Zeitungen hochgespielte Rätselraten um den Gegner Cruyffs führte zur erwarteten «Lösung»: Vogts stellte sich sogleich neben der Nr. 14 der Holländer auf. Die- ser aufsässige Verteidiger, konditioneil in einer unglaublich guten Verfassung und mit Sinn für überraschende Vorstöße, war der gegebene Mann. Doch Cruyff nahm unverzüglich die Position des letzten Spieleis, gewissermaßen eines Liberos, ein. Eine taktische Finte, wie sich zeigen sollte. Einen Durchbruchvcrsuch Cruyffs auf de r lin- ken Seite konnte Vogts nur durch F'oulspiel unter- binden. Wieder zog sich der Holländer bis auf die Mittellinie zurück. Zwei Minuten waren noch nicht verstrichen, da placierte er einen seiner ge- fürchteten Antritte, drang in den Strafraum ein und wurde dort in «dritter Instanz» (Höness brachte ihn regelwidrig zu Fall) am erfolgreichen Durchbrechen gehindert, Penalty gegen die Heim- mannschaft zu Beginn des Finals. Konsternation bei den Deutschen, Empörung auf den Rängen, wo «man» in solchen Fällen kein Foul zu sehen pflegt. Noch hatte der Match kaum angefangen und schon 1:0 für die Holländer, eine Endspiel- eröffnung. die ihresgleichen suchte. Die deutschen Spieler wußten immer noch nicht, wie ihnen ge- schehen, verzweifelt suchten sie, Ordnung in das Team ZU bringen. Das wurde ihnen wesentlich er- schwert, weil der Gegner nun einen «Nerven- krieg» inszenierte, indem er den Ball enervierend lang in den eigenen Reihen hielt, manchmal kaum einen Schritt Richtung deutsche Platzhälfte tat und mit diesem alles andere denn populären takti- schen Mittel zusätzlich die Gemüter in Rage brachte. Das provozierend langsame Spiel verlei- tete Müller zu wütenden Attacken auf den Geg- ner, in der Absicht, ihm den Ball abzunehmen. Dabei schlug er einmal ziemlich rücksichtslos drein und traf Rijsbergen schwer, die Verletzung zwang den Holländer später zum Ausscheiden (68. Minute). Die Gereiztheit und verständliche nervöse Spannung legte sich allmählich, Deutschlands Team begann überlegt Tempofußball zu spielen. Der Ausgleich durch Breitner (ebenfalls auf Penalty) wirkte vollends befreiend, bis zur Pause zogen die «Platzherren» ein Kombinationsgame mit begeisternden Varianten auf, so Schwung- und kraftvoll, daß die holländische Deckung, wie be- reits in der Begegnung mit Brasilien, vorüberge- hend aus den Fugen zu geraten schien. Erheb- lichen Anteil an der Gefährlichkeit der über- raschend aus der Tiefe geführten deutschen Vor- stöße hatte Vogts, de r Cruyff, die Nr. 14, sein ließ und mehrmals mitstürmte. Nach einer Flug- Torschützenliste 7 Tore: Lato (Pol). 5 Tore: Szarmach (Pol), Neeskens (Ho). 4 Tore: Rcp (Ho), Müller (BRD), Edström (Sd). 3 Tore: Breitner (BRD), Cruyff (Ho), Ba- jevic (Jug), Housenian (Arg), Deyna (Pol), Rivelino (Br). 2 Tore: Jordan (Scho), Yazdaldc (Arg), Sa- non (Haiti), Overath (BRD), Streich, Sparwasser (beide DDR), Sandberg (Sd), Karasi, Surjak (beide Jug), Jariztoho (Br). ballkombination mit Hölzenbein tauchte er un- vermittelt allein vor Jongbloed auf (30. Minute), doch mit einer Reflexbewegung wehrte dieser den Ball zur Seite. Hierauf konnte Rijsbergen mit Glück auf der Torlinie einen Treffer verhindern, und auch Beckenbauers raffiniert geschlagener Frcistoßball schuf höchste Gefahr. Die deutsche Abwehr hatte stark zur Mitte aufgeschlossen (Beckenbauer spielte betont offensiv), da gelang Cruyff ein ßreak, zusammen mit Rep auf de r linken Seite hatte er nur mehr den rechtzeitig zurückgeeilten Vornehm zurückhaltende Enttäuschung in Amsterdam lln. Amsterdam, 7. Juli Es hat nicht sollen sein. So läßt sich wohl die Stimmung in Amsterdam nach der knappen Nie derlttge Oraniens gegen Deutschland am bcstei beschreiben. Die Enttäuschung de r relativ weni gen. die sich nach 18 Uhr auf die Straßen begaben, läßt sich unschwer auf ihren Gesichtern ablesen Sie ist zurückhaltend und durchaus nordisch ge prägt. Das deutsche Generalkonsulat ist unverselu geblieben, Herzschläge sind bisher keine gemeldst worden, und Fenster und Fernsehgeräte sind in- takt geblieben. Am wenigsten lassen sich die ir Amsterdam zu dieser Zeit so zahlreichen «Bin menkinder» ihre gute Stimmung verderben. Un mittelbar nach Schluß des Spiels ergötzen sie Hol- länder und Ausländer beim Leidseplein. Mit de Ankündigung «Aenderung im Programm» ver suchen sie, die «Bürger)» der Fußballsorgen zu ent heben. Holland und insbesondere Amsterdam, das seine Feste ausgezeichnet zu feiern weiß, wärei bereit gewesen, den fast allseits erwarteten Sie in de r Nacht vom Sonntag auf Montag z.u zcle brieren. Jetzt ist's definitiv um 1 Uhr morgen spätestens ist Feierabend. In den Bars und Vci gnügüngslokaletl werden Dekorationen abge räumt: das Personal wird rechtzeitig zur Nacht ruhe kommen. Am heftigsten ereifert sich ciiv Gruppe italienischer Gastarbeiter über den ent gangenen Sieg. Hätte wohl Riva . . ., wäre Maz- zola in der Lage gewesen . . . damals, 1970, beim Halbfinal Deutschland - Italien . . . Sie ringen sich schließlich zur Einsicht durch, diesmal hlitt>; die «Squadra'>; sowohl gegen Holland als auch gegen Deutschland keine Chance gehabt. Einmal darüber schlafen, und schon werden Hollands Fußballamhassadoren in Schiphol be geistert empfangen werden. Uno-Gcneralsekreläi Waldheim wird wohl trotz der holländischen Nie- derlage mit dem Flugzeug von Prinz Bernhard auf den Militärflugplatz Ypenburg ausweichen müssen. Bestimmt werden Cruyff und Co. so- wohl in Amsterdam als auch später in Den Haag gebührend gefeiert werden. Am Montag wird den Niederländern ihr Pils beinahe schon wieder s<; köstlich schmecken wie am Sonntag den Münch nern ihr Bräu. deutschen Captain gegen sich, dieser stellte siel jedoch in vollem Lauf derart geschickt, daß Rcp. aus ziemlich spitzem Winkel schießen mußte. Maier war rechtzeitig herausgestürzt und konnte auf diese Weise (eine seiner Stärken) den sichern «Treffer» verhindern. Bereits waren abei die Deutschen wieder auf de r linken holländischen Seite vorgedrungen, plötzlich lag der Ball als Ab- praller im Strafraum, eine Einladung an Müller auf seine unnachahmliche Weise zu schießen, air de r Drehung heraus. Der Führungstreffer setzte dem hervorragenden deutschen Spiel in jenem Abschnitt die Krone auf. Auch ein anderes Resultat möglich Beim Abwägen de r Torchancen allein in der zweiten Hälfte wäre ein 3:1-Sicg des neuen Welt- meisters ebenso möglich gewesen wie min destens ein 2:2 nach 90 Minuten. Die Verlän gerung hätten die Deutschen, zumal sie nieman. auszuwechseln brauchten, vermutlich besser durch- gestanden. Beim Kopfball Bonhoffs in der 47. Minute machte der holländische Keeper keine Bewegung, das Ziel wurde nur um Zentimeter ver- fehlt. Nachher begann die große Zeit der Hol- länder, die nun Cruyff und Neeskens meistens in vorderster Position beließen. Im deutschen Straf- raum spielten sieh oft während geraumer Zeit die unglaublichsten Szenen ab. Harte Kopfball duellc wechselten mit ebenso harten Tacklings au durchbrechende Gegner ab, Torhüter Maier stand phasenweise unter stärkstem Druck und tauchte überall im Strafraum auf. Seiner Abwchrkuns; dankte es die Mannschaft, daß Neeskens «Ham- mer» knapp 20 Minuten vor Schluß nicht ins Net/ drang. Hochspannung, ein Aufschrei nach dem andern, wenn die Bälle jeweils nur knapp außen am Pfosten vorbeiflogen, allein zweimal vom Fuß Rcps. Die deutsche Mannschaft hat schließlich eine glänzend hcrausgespieltc Führung gegen das aul Mit diesem hart, aber wenig placiert geschlagenen Elfmcterbi.il hat Neeskens die Holländer nach knapp einer Minute Spieldauer in Führung gebracht. Diese unkorrekte Abwehrmaßnahme Jansens am durchgebrochenen Flügelstiirmer Hölzenbein wird vom Schiedsrichter ebenfalls mit einem Penaity geahndet. Neue Zürcher Zeitung vom 08.07.1974

FUSSBALL-WELTMEISTERSCHAFT · Zwei Penalties, vier Verwarnungen lud. München, 7J,uü Der Schlußpfiff des ausgezeichneten eng-lischen Schiedsrichters Taylor, mit der Vortcilbe-Stimmung

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Page 1: FUSSBALL-WELTMEISTERSCHAFT · Zwei Penalties, vier Verwarnungen lud. München, 7J,uü Der Schlußpfiff des ausgezeichneten eng-lischen Schiedsrichters Taylor, mit der Vortcilbe-Stimmung

i'lciie ÄeljcrMt\n\\\ FUSSBALL-WELTMEISTERSCHAFT Montag!

B. Juli 1974 MittogaUsgabo Nr. 311

Der neue Weltmeister - eine TurniermannschaftHarter, mir abschnittweise Zweitklassiger Kampf um den Titel

Der entscheidende zweite Treffer: Aus der Drehung heraus verwandelt Müller den von BonluFlankenball, Haan kommt mit seinem Grätschschrtti zu spät.

Zwei Penalties, vier Verwarnungen

lud. München, 7J ,uü

Der Schlußpfiff des ausgezeichneten e n g-

lischen Schiedsrichters Taylor, mit der Vortcilbe-Stimmung bestens vertraut und durch spektakuläreSturzflüge scheinbar schwer getroffener Spielerebensowenig wie durch gestenreiche Auftritte ZUbeeindrucken, in diesem am späten Sonntagnach-mittag bei einwandfreien Bedingungen ausgetrage-

nen Final kam wie eine Erlösung. In den letztenMinuten des mit großer Härte, jedoch nie in ge-

MOocben, Olympiastadion. - 79 000 Zu-schauer (ausverkauft). Torschützen: 2. Nees-kens (Foulpenalty.) 0;l. 25. Breitner (1-oul-penahy) 1:1. 42. Müller 2:1. - Schiedsrichter:Taylor, England.

Bundesrepublik: Maier; Beckenbauer,Schwarzenbeck, Vogts, Breitner; Höness, Hon-hoff, Ovcrath; Grabowski, Müller, Hölzenbein.

Holland: Jongbloed; Suurbier, Haan, Rijs-bergen (ab 68. de Jong), Krol: Jansen, vanHancgem, Neeskcns; Rep, Cruyff, Rcnscnbrink(ab 46. Rene van de Kcrkhof).

hässiger Stimmung geführten Kampfes, konntensich hier wie dort einzelne Spieler kaum mehr aufden Beinen halten, derart schonungslos hatten siesich eingesetzt, ja in einem Maße verausgabt, wiedas einzig in einem solchen Titeltreffen, d er sie-benten Partie innert dreieinhalb Wochen, über-haupt noch möglich ist. Müller ausgenommen,

der sich auf einige weite Abschläge TorhüterMaiers einstellte, war die deutsche Mannschaftin der zweiten Hälfte fast 40 Minuten lang nurmehr damit beschäftigt, die allerdings wenig va-rlantenrelch vorgetragenen holländischen Vor-stöße abzufangen und den oft unerträglichenDruck im eigenen Strafraum zu lockern. Siehatte nicht zuletzt deshalb Erfolg, weil Maier wiein der Begegnung mit Polen eine exzellente Lei-stung bot, Beckenbauer in seiner wohl bestenPartie des Turniers die Deckung zusammenhieltund stets geschickt organisierte und weil die Hol-

länder, nicht unerwartet, in der Chancenauswer-tung in entscheidenden Momenten versagten.

Dennoch gewann man den Eindruck, der Aus-gleichstreffer wäre ihnen nicht mehr gelungen, zudeutlich waren sie von den Anstrengungen dervorhergehenden Matches (vor allem d er zweitenFinalrunde) gezeichnet. Die größere Frische und

vor allem die Fähigkeit, in einem solchenTurnier an d er Bedeutung d er Spiele zu wuchsenund am entscheidenden lag nochmals zuzusetzen,haben schließlich den Ausschlag zugunsten d er Deut-schen gegeben. Wie im Treffen mit den Schwedenkorrigierten sie auf überzeugende Weise einen 0:1-Rückstand in einen Vorsprung. Einzig eine Tur-niermannschaft vermag sich, wenn hie einmalOrdnung in ihre Reihen gebracht und sich neuauf den Gegner eingestellt hat, auf derart ein-drücklichc Manier zu steigern und während län-gerer Zeit so druckvoll, verwirrend und imponie-rend zu spielen, daß die andere Equipe einemKiälteverschleiß ausgesetzt wird, d en sie in einemspäteren Zeitpunkt, in diesem Fall in d er zweitenHälfte, sichtlich spürt.

Der forcierte Körpereinsatz, Ausdruck dereuropäischen, das heißt athletisch-harten Spiel-weise, und die Bedeutung der Partie (auf deut-scher Seite war immerhin die Kleinigkeit von60 000 DM pro Teilnehmer zu gewinnen, auf derandern «nur» ein Drittel dieser Summe) führtenzwangsläufig zu zahlreichen Regelwidrigkeiten undRuppigkeiten. Je ein Foulpenalty war das Resul-tat davon, außerdem griff der Schiedsrichter vier-mal zur gelben Karte (Vogts, van Hancgem,Neeskens, Cruyff), wobei der Captain der hollän-dischen Mannschaft erst nach dem Halbzeilpfiff,beim Gang in die Kabinen, verwarnt wurde; ermuß sich gegenüber dem Spielleiter ungeschicktausgedrückt haben. Lieberhaupt fiel der 27jährige

Multimillionär an diesem 7. Juli verschiedentlichunangenehm auf, einmal durch seine von Gestenbegleiteten Anweisungen, die zahlreicher waren alssonst, aufbegehren nach Schiedsrichterentscheidenund einen etwas riskanten Angriff mit der Fuß-spitze auf den aru Boden liegenden TorhüterMaier, allerdings im Kampf um den Ball.

Zwanzig Minuten begeisternder FußballDie Partie begann mit einigen Minuten Ver-

spätung, weil nach dem Rahmenprogramm verges-

sen worden war, die Markierungsfahnen In denvier Spielfeldecken aufzustellen. Und das aneinem WM-Final. Das von einigen Zeitungenhochgespielte Rätselraten um den Gegner Cruyffs

führte zur erwarteten «Lösung»: Vogts stellte sichsogleich neben der Nr. 14 der Holländer auf. Die-ser aufsässige Verteidiger, konditioneil in einerunglaublich guten Verfassung und mit Sinn fürüberraschende Vorstöße, war der gegebene Mann.Doch Cruyff nahm unverzüglich die Position desletzten Spieleis, gewissermaßen eines Liberos, ein.Eine taktische Finte, wie sich zeigen sollte.

Einen Durchbruchvcrsuch Cruyffs auf d er lin-ken Seite konnte Vogts nur durch F'oulspiel unter-binden. Wieder zog sich der Holländer bis auf dieMittellinie zurück. Zwei Minuten waren nochnicht verstrichen, da placierte er einen seiner ge-

fürchteten Antritte, drang in den Strafraum einund wurde dort in «dritter Instanz» (Höness

brachte ihn regelwidrig zu Fall) am erfolgreichenDurchbrechen gehindert, Penalty gegen die Heim-mannschaft zu Beginn des Finals. Konsternationbei den Deutschen, Empörung auf den Rängen,

wo «man» in solchen Fällen kein Foul zu sehenpflegt. Noch hatte der Match kaum angefangen

und schon 1:0 für die Holländer, eine Endspiel-eröffnung. die ihresgleichen suchte. Die deutschenSpieler wußten immer noch nicht, wie ihnen ge-schehen, verzweifelt suchten sie, Ordnung in dasTeam ZU bringen. Das wurde ihnen wesentlich er-schwert, weil der Gegner nun einen «Nerven-krieg» inszenierte, indem er den Ball enervierendlang in den eigenen Reihen hielt, manchmal kaumeinen Schritt Richtung deutsche Platzhälfte tatund mit diesem alles andere denn populären takti-schen Mittel zusätzlich die Gemüter in Rage

brachte. Das provozierend langsame Spiel verlei-tete Müller zu wütenden Attacken auf den Geg-ner, in der Absicht, ihm den Ball abzunehmen.Dabei schlug er einmal ziemlich rücksichtslosdrein und traf Rijsbergen schwer, die Verletzungzwang den Holländer später zum Ausscheiden(68. Minute).

Die Gereiztheit und verständliche nervöseSpannung legte sich allmählich, DeutschlandsTeam begann überlegt Tempofußball zu spielen.Der Ausgleich durch Breitner (ebenfalls aufPenalty) wirkte vollends befreiend, bis zur Pausezogen die «Platzherren» ein Kombinationsgamemit begeisternden Varianten auf, so Schwung- undkraftvoll, daß die holländische Deckung, wie be-reits in der Begegnung mit Brasilien, vorüberge-hend aus den Fugen zu geraten schien. Erheb-lichen Anteil an der Gefährlichkeit der über-raschend aus der Tiefe geführten deutschen Vor-stöße hatte Vogts, d er Cruyff, die Nr. 14, seinließ und mehrmals mitstürmte. Nach einer Flug-

Torschützenliste7 Tore: Lato (Pol).

5 Tore: Szarmach (Pol), Neeskens (Ho).

4 Tore: Rcp (Ho), Müller (BRD), Edström(Sd).

3 Tore: Breitner (BRD), Cruyff (Ho), Ba-jevic (Jug), Housenian (Arg), Deyna (Pol),

Rivelino (Br).

2 Tore: Jordan (Scho), Yazdaldc (Arg), Sa-non (Haiti), Overath (BRD), Streich,Sparwasser (beide DDR), Sandberg (Sd),Karasi, Surjak (beide Jug), Jariztoho (Br).

ballkombination mit Hölzenbein tauchte er un-vermittelt allein vor Jongbloed auf (30. Minute),doch mit einer Reflexbewegung wehrte dieser denBall zur Seite.

Hierauf konnte Rijsbergen mit Glück auf derTorlinie einen Treffer verhindern, und auchBeckenbauers raffiniert geschlagener Frcistoßballschuf höchste Gefahr. Die deutsche Abwehr hattestark zur Mitte aufgeschlossen (Beckenbauerspielte betont offensiv), da gelang Cruyff einßreak, zusammen mit Rep auf d er linken Seitehatte er nur mehr den rechtzeitig zurückgeeilten

Vornehm zurückhaltendeEnttäuschung in Amsterdam

lln. Amsterdam, 7. Juli

Es hat nicht sollen sein. So läßt sich wohl dieStimmung in Amsterdam nach der knappen Niederlttge Oraniens gegen Deutschland am bcsteibeschreiben. Die Enttäuschung d er relativ wenigen. die sich nach 18 Uhr auf die Straßen begaben,

läßt sich unschwer auf ihren Gesichtern ablesenSie ist zurückhaltend und durchaus nordisch geprägt. Das deutsche Generalkonsulat ist unverselugeblieben, Herzschläge sind bisher keine gemeldstworden, und Fenster und Fernsehgeräte sind in-takt geblieben. Am wenigsten lassen sich die irAmsterdam zu dieser Zeit so zahlreichen «Binmenkinder» ihre gute Stimmung verderben. Unmittelbar nach Schluß des Spiels ergötzen sie Hol-länder und Ausländer beim Leidseplein. Mit deAnkündigung «Aenderung im Programm» versuchen sie, die «Bürger)» der Fußballsorgen zu entheben.

Holland und insbesondere Amsterdam, dasseine Feste ausgezeichnet zu feiern weiß, wäreibereit gewesen, den fast allseits erwarteten Siein d er Nacht vom Sonntag auf Montag z.u zclebrieren. Jetzt ist's definitiv um 1 Uhr morgenspätestens ist Feierabend. In den Bars und Vcignügüngslokaletl werden Dekorationen abge

räumt: das Personal wird rechtzeitig zur Nachtruhe kommen. Am heftigsten ereifert sich ciivGruppe italienischer Gastarbeiter über den entgangenen Sieg. Hätte wohl Riva . . ., wäre Maz-zola in der Lage gewesen . . . damals, 1970, beimHalbfinal Deutschland - Italien . . . Sie ringen

sich schließlich zur Einsicht durch, diesmal hlitt>;

die «Squadra'>; sowohl gegen Holland als auchgegen Deutschland keine Chance gehabt.

Einmal darüber schlafen, und schon werdenHollands Fußballamhassadoren in Schiphol begeistert empfangen werden. Uno-GcneralsekreläiWaldheim wird wohl trotz der holländischen Nie-derlage mit dem Flugzeug von Prinz Bernhardauf den Militärflugplatz Ypenburg ausweichenmüssen. Bestimmt werden Cruyff und Co. so-wohl in Amsterdam als auch später in Den Haaggebührend gefeiert werden. Am Montag wird denNiederländern ihr Pils beinahe schon wieder s<;

köstlich schmecken wie am Sonntag den Münchnern ihr Bräu.

deutschen Captain gegen sich, dieser stellte sieljedoch in vollem Lauf derart geschickt, daß Rcp.

aus ziemlich spitzem Winkel schießen mußte.Maier war rechtzeitig herausgestürzt und konnteauf diese Weise (eine seiner Stärken) densichern «Treffer» verhindern. Bereits waren abeidie Deutschen wieder auf d er linken holländischenSeite vorgedrungen, plötzlich lag der Ball als Ab-praller im Strafraum, eine Einladung an Müllerauf seine unnachahmliche Weise zu schießen, aird er Drehung heraus. Der Führungstreffer setztedem hervorragenden deutschen Spiel in jenemAbschnitt die Krone auf.

Auch ein anderes Resultat möglich

Beim Abwägen d er Torchancen allein in derzweiten Hälfte wäre ein 3:1-Sicg des neuen Welt-meisters ebenso möglich gewesen wie mindestens ein 2:2 nach 90 Minuten. Die Verlängerung hätten die Deutschen, zumal sie nieman.auszuwechseln brauchten, vermutlich besser durch-gestanden. Beim Kopfball Bonhoffs in der 47.Minute machte der holländische Keeper keineBewegung, das Ziel wurde nur um Zentimeter ver-fehlt. Nachher begann die große Zeit der Hol-länder, die nun Cruyff und Neeskens meistens invorderster Position beließen. Im deutschen Straf-raum spielten sieh oft während geraumer Zeit

die unglaublichsten Szenen ab. Harte Kopfballduellc wechselten mit ebenso harten Tacklings audurchbrechende Gegner ab, Torhüter Maier standphasenweise unter stärkstem Druck und tauchteüberall im Strafraum auf. Seiner Abwchrkuns;dankte es die Mannschaft, daß Neeskens «Ham-mer» knapp 20 Minuten vor Schluß nicht ins Net/drang. Hochspannung, ein Aufschrei nach demandern, wenn die Bälle jeweils nur knapp außenam Pfosten vorbeiflogen, allein zweimal vom FußRcps.

Die deutsche Mannschaft hat schließlich eineglänzend hcrausgespieltc Führung gegen das aul

Mit diesem hart, aber wenig placiert geschlagenen Elfmcterbi.il hat Neeskens die Holländer nach knapp

einer Minute Spieldauer in Führung gebracht.Diese unkorrekte Abwehrmaßnahme Jansens am durchgebrochenen Flügelstiirmer Hölzenbein wird vom

Schiedsrichter ebenfalls mit einem Penaity geahndet.

Neue Zürcher Zeitung vom 08.07.1974

Holland:
Deutschland
Holland
Deutschland
Holland
Deutschland
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318 Montag, 8.Mull 1974 MIttagims'gabo.Kr.

311SPORT Ülciic Mrti\tr ^rttunn

zwei Posten etwas geschwächte holländische Team(Rcnsenbrink konnte nur mit halber Kraft .spielen

und wurde in d er Pause ersetzt) mit einer sehrguten kämpferischen Leistung über die Distanzgebracht. Grund zu Beifallsstürmen nach 90 Mi-nuten, gewiß. Auf die Vorführung einiger «Boden-übungen» deutscher Spieler im Sicgcstaumcl,

immerhin erwachsene Männer und die meistentüchtige Geschäftsleute, hätten zahlreiche Zu-schauer vermutlich nicht ungern verzichtet.

Stimmen mich dein Spiel

Bundestrainer Helmut Schiin: «Heute hat derWille zum Sieg entschieden. Unsere Mannschaft hatdas gezeigt, was man im modernen Fußball braucht:kämpferischen Einsatz, In der ersten Halbzeit hat diedeutsche Mannschalt hesser gespielt als die Hollän-der. Der Gegner wollte es nach der Pause mit der

wissen.»

Hollands Trainer Rinus Michels: «Zunächst mußich allen Deutschen zur Weltmeisterschaft gratu-

lieren. Wenn man die ganze Weltmeisterschaft be-trachtet, hat Holland hier in Deutschland über-

rascht und sehr gute Leistungen gezeigt. Vom End-spiel müssen die Holländer natürlich ein bißchen

enttäuscht sein. Heide Mannschaften haben alles ge-

geben. Die Deutschen haben Ende der ersten Halb-zeit von einer schwachen Phase der Holländer profi-

tiert und sind verdient in Führung gegangen. In der

/weiten Halbzeit haben die Deutschen gut verteidigt

u nd auch das notwendige Glück gehabt.»

Johan Cruyff: «Wir waren in der letzten halben

Stunde sehr stark. Insgesamt hatten wir sechs bis

sieben Möglichkeiten zum Ausgleich, doch wurde

der Ball einige Male von der Torlinie weggeköpfelt.

Berti Vogts war sehr gut, aber nicht mein stärksterGegenspieler in diesem Turnier.»

Franz Beckenbauer: «Das frühe 0:1 durch d en

Elfmeter war Schock und Doping zugleich. EinSchock auch deshalb, weil das Foul nach meinerMeinung außerhalb des Strafraums gemacht wurde.»

Unzufriedene Journalisten(st) Unter dem Vorsitz ihres Präsidenten Jacques

Ferran (Fr) und in Anwesenheit von Dr. WilfriedGerhardt (BRD). Pressechef der Weltmeisterschaft1974, und Rene Courte (Lux), Pressechef der Fifa,

hat die Fußballkommission des InternationalenSportpresseverbandes (AIPS) in München eine Sitzung

abgehalten, an der einstimmig eine Motion verab-schiedet wurde, in der die akkreditierten Journalistender WM 1974 ihrer Besorgnis über die zunehmendenSchwierigkeiten zur F.rfiillung ihrer beruflichen Mis-sion Ausdruck verliehen. Bemängelt werden vorallem die zwischen ihnen und d en Mannschaftenaufgebauten Barrieren, die Tendenz von Spielern,

Trainern und Funktionären, Kontakte mit der Presse

ZU vermeiden, ja sogar das Recht auf Information zuumgehen. Eine mißbräuchliche Kommerzialisierung

des Fußballs hebt nur die Apanage einiger weniger,

schade aber vielen, heißt es in der Motion.

Spielverkehr mit China gestattet

Der ncugewählle Fifa-Präsident Joao Havelangc

hat am Samstag in München offiziell seine Amls-.ueschäfte im Internationalen Fußballvcrband aufge-

nommen. Bei der ersten Sitzung des Exekutivkomi-tees unter seiner Leitung wurden die sportlichen Be-ziehungen mit der Volksrepublik China, die nochnicht Mitglied der Fifa ist, diskutiert. Auf Antrag

des iranischen Fußballverbandcs wurde den Fifa-Mitgliedsvcrbänden die Erlaubnis erteilt, am Fuß-ballturnier der Asienspiele in Teheran auch dannteilzunehmen, wenn eine Mannschaft aus China be-teiligt ist. Auf Antrag können in Zukunft auch Spiele

in der Volksrepublik China oder gegen Mannschaftendes Nicht-Mitgliedverbandes genehmigt werden.

Nachdem noch drei Wochen zuvor die AufnahmeChinas in die Fifa am notwendigen Dreiviertel-Mehrgescheitert war, bedeutet dieser Entscheid praktisch

d en Einzug Chinas durch die Hintertür. Nur anWeltmeisterschaften und Olympischen Spielen kannChina erst teilnehmen, wenn es in die Fifa aufge-

nommen worden ist. Generalsekretär Dr. HelmutKäser kommentierte den in internationalen Kreisengroßes Aufsehen errengenden Beschluß wie folgt:

«Wir wollen erneut eine Brücke bauen. Unberührtdavon, bleibt es bei der Mitgliedschaft Taiwans.»

Internationaler Fußball-CupGruppe 1: Oeslcr Vüxlö - FC Zürich 0:2 (0:0). - Die

Tabelle: 1. Zürich 3 Spiele/6 Punkte. 2. Hertha Berlin2/2. 3. Ocster Vaxlö 3/2. 4. Austria Salzburg 2/0.

Gruppe 2: Djugarden Stockholm - Xaniax 4:2 (0:0).

Die Tabelle: 1. Vitorio Guimaraes 2/4. 2. Hamburger SV2/4. 3. Djurgarden Stockholm 3/2. 4. Xamax 3/0.

Gruppe 3: St-Etienne - Malmö FF 0:1 (0:0). AustriaWien - Slavia Prag 2:3 (2.1). - Die Tabelle: 1. MalmöPF 3/5. 2. Slavia Prag 2/3. 3. Auslria Wien 2/1. 4. Saint-Btienne 1/0.

Gruppe 4: Bohcmians Prag - Standard Lüttich 3:1(0:0). - Die Tabelle: 1. üobemians Prag 3/5. 2. Kopen-hagen KB 1/1. 3. Standard Lütlich 1/0. 4. Fortuna Düs-seldorf 1/0.

Gruppe 5: Slovan Bratislava - Alvidaberg 1:0 (1:0).

Die Tabelle: 1. Slovan Bratislava 3/6. 2. Cirasshoppcrs

2/2. 3. FC Kaiserslautern 2/1. 4. Atvidaberg 3/1.Gruppe 6: Wisla Krafcau - AIK Stockholm 1:0 (0:0)

Spartak Tmava - VÖEST Linz 2:1 (1:1). - Die Tabelle:1. Spartak Trnava 3/5. 2. Wisla Krakau 3/4. 3. AIKStockholm 3/2. 4. VÜLST Linz 3/1.

Gruppe 7: Gornik Zabrze - Winterthur 1:3 (0:1). -Die Tabelle: 1. MSV Duisburg 2/4. 2. Winterthur 3/3.3. Hvidovrc Kopenhagen 2/2. 4. Gornik Zabrze 3/1.

Gruppe 8: IFK Norrköping - Vcjlc BK 0:3 (0:1).

Banik Ostrava - Lejia Warschau 1:1 (1:1). - Die Ta-belle: 1. Banik Ostrava 3/4. 2. Vejle BK 3/3. 3. Lcgia

Warschau 3/3. 4. IFK Norrkoping 3/2.Gruppe 9: Sturm Graz - Randers Frcja 0:4 (0:3). LKS

Lodz - VSS Kosice 1:3 (0:3). - Die Tabelle: 1. VSSKosice 3/6. 2. Randers Freja 3/4. 3. LKS Lodz 3/2,

4. Sturm Graz 3/0.Gruppe 10: Allay Iz.mir - CUF Barrciro 2:1 (1:0)

Landskrona Bois - Hammarby IF 4:0 (1:0). - Die Ta-

Norfloslschwcizerischer Schwingertag in NäfelsMax Kabelt und Und Gmür teilen sich in dvn ersten Kann

orl. Dem Verbandsanlaß der NordostschweizerSchwinger kam dieses Jahr erhöhte Bedeutung m,ging es doch neben Sieg und Kranz um die Qualifi-kation für das «Eidgenössische» in Schwyz. Das kaum

Wünsche offen lassende Kampfgericht erstmalsunter der Leitung von «Altmeister» Karl Oberholzer

setzte im Hinblick auf den großen «Hosenlupf» imAugust die Kampfdauer auf sechs Minuten fest. Die213 Teilnehmer zeigten denn auch gute, ja überdurch-schnittliche Leistungen. Wegen der Konkurrenzicrung

durch die Uebertragung ues Fußball-Wellmcistcr-schaft-Finals verfolgten nur 5000 Zuschauer die span-

nenden Auseinandersetzungen auf d en sieben über-sichtlich angeordneten Sägmehlringen. Die Spitze des

NOS-Verbandes hat eine erfreuliche Verbreiterung

erfahren, so daß man begründete Hoffnungen auf eingutes Abschneiden in Schwyz hegen darf. Die Sieges-

anwärter standen alle mit drei Erfolgen und einem

Unentschieden zu Buch. Einzig Melis Start (elffacherSieger und achtzehnfacher Kran/gewinner am Ver-bandsfest) war nicht ganz wunschgemäß ausgefallen:

nach dem Erfolg über Gmür (Kurz-Gammen) mußte

lieh der Ex-Schwingerkönig mit zwei gestellten Gän-gen gegen Max Kobelt und Manfred John begnügen.

Nach vier Gängen lautete das Zwischenklassement:1. R. Kobelt, P. Ruppaner und Steiger je 38.75 P.

2. Wolfensberger, M. Kobelt, Schall und R. Sutter je

38,50 P. (Mcli 37,75), so war die Ausgangslage fin-

d en entscheidenden Kranzausstich völlig offen. In

diesem «Endspurt», bei dem die Schwinger noch mehraus sich herausgingen, drängten dann eindeutig die

Uestcn an die Spitze, so daß die Schlußrangliste ein

ziemlich wahrheitsgetreues Bild des Kräfteverhält-nisses wiedergibt, wenn vielleicht auch Wolfensberger

etwas besser placiert sein dürfte.

Dem in allen Teilen gelungenen Anlaß drückten

die Gebrüder Kobelt aus dem St. Galler Rheintal

den Stempel auf. Besonders Ruedi Kobelt erinnertein seiner Kampfweise an seine besten Zeiten. Vonseiner Explosivität hat der Rheintaler nicht viel ein-gebüßt. Herrlich der Hochschwung gegen HermannAmmann und Heinz Jucker sowie der rassige Kurzgegen Walter Schicss. Markus Speich wurde am Boden

Überdruck!. Gegen Wolfensberger lag Kobelt zuersteindeutig in der Defensive, um in der letzten Minutebei seinem einzigen Angriff fast zum Erfolg zu kom-men. Im «Final» traf Ruedi nochmals auf den HünenWolfensberger (bis dahin vier Siege und das Remisgegen Kobell). Der Zürcher war auch hier der akti-vere, wurde alter in der ersten Minute von einemGegenzug überrascht, der nur knapp am Resultatvorbeiging. Zweimal rettete sich dann der St. Gallerdurch seine «eiserne Brücke», worauf der letzte Gang

des Tages, der die Zuschauer vollauf befriedigte,

nach 10 Minuten resultatlos abgebrochen wurde. Da-mit war der Weg frei für Max Hoheit, dessen.Schwingweise nicht so attraktiv wirkt wie jene seines

berühmten Bruders. An Zielstrebigkeit. Technik undAusdauer steht er ihm aber kaum nach. Das Noten-blatt von Max Kobelt zieren Siege über Senipach(mit Schlungg). Gabriel, Ammann. Armin Meier(Kopfgriff) und Walter Neukomm, dessen Kurz ab-gefangen wurde, womit die Revanche vom Schluß-gang am Schaffhauscr «Kantonalen» Tatsache wurde.Im zweiten Gang hatte Max Kobelt mit Meli ein-gestellt.

Den Rang lb belegt der drahtige St. Galler Senn

Beul Gmür, der nach der Staltniederlage gegen McliSieg an Sieg reihte, wenn auch seine Gegner nichtdurchwegs hoch kotiert waren (Lanz, Kobler, Krauer.Pfenninger und Ehrensberger). Hinter Ruedi Kobellvermochte sich Meli zu placieren, der zum Abschlußmit Wüst. Solden und Wiederkehr auch nicht «über-laden» war.

belle: 1. Landskrona Uois 4/5. 2. CUF Barrelro 4/4.

3. Altay I/mir 4/4. 4. Mammarby II' 4/3.

Oester Växlö FC Zürich 0:2 (0:0)

307 Zuschauer. - Tore: 46. Mattinelli 0:1. 89.

Rutschmann (Penalty) 0:2.

DiiiKiiardeii Stockholm Neuen bürg Xamax4:2 (0:0)

Stockholm. - 2200 Zuschauer. - SR Arnshed(Sd). - Tore: 55. Karlsson 1:0. 57. Stenback 2:0. 70.

Skottc 3:0. 74. Guillaume 3:1. 78. Skotte 4:1. 80.

Decastcl 4:2.

Gornik Zabrze - Winterthur 1:3 (0:1

Zabrze. - Tore: 34. Mcili 0:1. 47. Deja 1:1. 56.

Fischbach 1:2. 73. Roland Wanner 1:3.

Aarau wieder Schweizer Daiiiemin'i*ler(si) Zum vierten aufeinanderfolgenden Male ist

Aarau in Dercndingen Schweizer Meister im Damcn-fußball geworden. Die Aarauerinnen gewannen dasFinalspiel vor 250 Zuschauern gegen Boudry nachVerlängerung 4:3 (2:1, 2:2).

TennisQualifikationtiluriiicr in Gslnml

(si) Die vier Südamerikaner Edison Mandarino(Br), Thomas Koch (Br), Patricio Rodriguez (Chile)

und Victor Pecci (Paraguay) haben sich am Sonntag

als erste für die sechs restlichen Plätze in dem amMontag beginnenden Schweizer Tennis-Open quali-

fiziert. Die unterlegenen Viertelfinalisten machen amMontag die beiden letzten Plätze aus. Von den

Schweizern sind in Gstaad damit Petr Kanderal (Zü-rich) und Dimitri Sturdza (Zürich) bei den Herrensowie Marianne Kindlcr (Basel), Evagrelh Emmen-egger (Basel), Rita Felix (Aarau) und Martine Jean-

neret (Bicl) dabei, wozu noch Michel Burgencr (Lau-sanne) kommen könnte.

QualiJIkattonslurnter 2. Runde: Michel Burgencr (Sz)

s. Rauly Krog (SA) 3:6, 6:2. 6:1. Edison Mandarino (Br) s.Terry Hassal (USA) 6:4, 6:3. l'alricio Rodriguez (Chile) s.Frcddy Blatter (Sz) 6:1, 6:1. Jun Kuki (Jap) s. Max Hiirli-lnann (Sz) 6:1, 6:4. Norman Holmes (USA) s. Chris Sylvan(USA) 6:3, 6:4. Dcrek Schroedcr (SA) s. Francesco Mastclli(Arg) 6:2, 2:6, 6:3. Thomas Koch (Br) s. Michel Quctin(Arg) 6:1, 6:1. - Viertelfinah: Victor l'ecci (Par) s. Uur-gener 6:4. 6:1. Rodriguez s. Kuki 4:6, 6:3, 6:3. Mandarinos. Holmes 6:2, 9:8. Koch s. Schrocder6:l, 6:4.

Südafrika bleibt im Davis-Cup(si) Südafrika wird in diesem und im nächsten

Jahr am Davis-Cup teilnehmen können, nachdemder Antrag auf Ausschluß bei der jährlichen Tagung

der an der inoffiziellen Mannschaflsweltmeistcrschaftteilnehmenden Verbände in London die erforderlicheZweidrittelmehrheit nicht erreichte. Vor allem Ver-bände kommunistischer Länder hatten für den Aus-schluß der Tennisspieler aus dem Land der Apart-

heid-Politik plädiert.

Basketball-WM in Puerto Rico(si) Nach Abschluß der Gruppcnspiele in Ponce,

San Juan und Cagua stehen bei der 7. Basketball-Weltmeisterschaft auf Puerto Rico OlympiasiegerSowjetunion und Brasilien, die USA und Spanien,

Kuba und Kanada, Titelverteidiger Jugoslawien undGastgeber Puerto Rico als Teilnehmer an der Final-runde fest. Die einzige große Uebcrraschung in d enGruppenspiclen bot Kanada, das die an d en olympi-

schen Spielen 1972 in München den achten und neun-ten Platz, belegenden Mannschaften der Tschecho-slowakei und Australiens schlug und d en Olympia-Bronzemedaillengewinner Kuba an den Rand einerNiederlage brachte.

Gruppe A in Ponce: Tschechoslowakei - Australien88:84 (46:38). Kuba - Kanada 80:79 (42:46). - Tabellenach drei Runden: 1. Kuba 6 Punktc/233:218 Körbe.2. Kanada 4/244:228. 3. Tschechoslowakei 2/242:244.

4. Australien 0/232:261.

Gruppe II in San Juan: Brasilien - ZentralafrikanischeRepublik 94:54 (47:32). Sowjetunion - Mexiko 95:80(46:41). - Tabelle nach drei Runden: 1. Sowjetunion

6/314:188. 2. Brasilien 4/254:211. 3. Mexiko 2/264:77.4. Zentralafrikanische Republik (>; 1S4:.'4().

Gruppe C in Cagua: USA - Argentinien 109:86 (57:43).

Spanien - Philippinen 117:85 (59:41). - Tabelle nach dreiRunden: 1. USA 6/358:242. 2. Spanien 4/284:288. 3. Ar-gentinien 2/286:295. 4. Philippinen 0/260:363.

Janou Tissot-LefebvreWellmeisterin «ler Springreiter(st) Die französische Amazone Janou Tissot-

Lefebvre hat in La Raule an der französischenAtlanlikküstc den Titel einer Weltmeisterin imSpringreiten mit Erfolg verteidigt. Mit zwei zweitenund einem ersten Platz in den drei Wertungsprüfungenbehauptete sie sich vor der Amerikanerin MichelMcEvoy an der Spitze. Den dritten Platz teiltendie Kanadierin Barbara Kerr und die Engländerin

Caroline Bradley, die am Samstag die letzte Kon-kurrenz auf True Lass zu ihren Gunsten entscheidenkonnte.

Nach vier Einzelsicgcn durch Ex-EuropameisterHartwig Stecnkcn gewann die Bundesrepublik inLa Baule auch den Nationenpreis vor den USA undGroßbritannien, zu denen die Bundesrepublik in derJahreswertung um den Präsidenten-Cup nunmehraufgeholt hat. Beide Teams weisen 21 Punkte auf.Schon nach dem ersten Durchgang führten die Deut-schen in La Baule klar mit vier Punkten vor denUSA (12) und Großbritannien (20). die im zweitenDurchgang noch mehr Terrain einbüßten.

ScMußklassemem Sprlnpeltertnnen-tVellnietsterschufl:

1. Janou Tissot-Lefebvre (Fr) 5.5 Punkte. 2. MichelMcEvoy (USA) 8.5 P. 3. Barbara Kerr (Ka) und CarolineBradley (üb), je 10. 5. Armelle Lovati (Fr) 15.5. 6. EvaVan Paesschen (Be) 22. 7. Myriam Thiry (Be) 24.8. Patricia Fou/ieux (Fr) 26,5.

Nationenpreis: 1. BRD (Paul Schockemöhle, Hans-Günther Winkldr. Alwin Schockemöhle, Hartwig Steenken)

12.5 P. 2. USA (William Brown. Dennis Murphy. RobertRidland. Frank Chapot) 28.25 P. 3. Großbritannien(Tony Newbcry, Judy Cargo, Lionel Dunning. A. Fräser)

32 P. 4. Frankreich (Hubert Parot, Michel Koche. Marclloussin, Michel Rotier) 40 P. 5. Italien (Anglonl, Rai-mondo d'In/eo, Piero d'Inzco) 43,75 P. 6. Spanien (Cer-

vera, Herzog von Aveyro. Ballesteros. Segovia) 56 P.

7. Belgien 83 P. Argentinien aufgegeben.

Rekordflut an denDDR-Schwimm-Meisterschalten(si) Am dritten Tag der DDR-Schwimm-Mcister-

schaften in Rostock ist der älteste Schwimm-Welt-rekord gefallen: die 14jährige Annckatrin Schott ausLeipzig verbesserte mit 2:37,89 über 200 m Rrust die

von der amerikanischen Olympiasiegerin Cathie Ballam 25. August 1968 erzielte Höchstleistung um 0,61

Sekunden. Die ebenfalls erst 14jährige Karla Linkeaus Dresden blieb als Zweitklassierte mit 2:38.85

ebenfalls unter der Grenze von 2:40, welche bisher

erst von der bisherigen Weltrekordinhaberin unter-boten worden war; der Europarekord war im Besitz

der Weltmeistcrin Renate Vogel (DDR) mit 2:40,01.

Neben dem Weltrekord fielen am Samstag auch

zwei DDR-Rekorde: der Dresdener Christian Lietz-mann schwamm nach den 400 m Lagen auch über

200 m mit 2:08,35 Landesrekord und Jahres-Weltbest-zeit, und auch Angela Franke schwamm mit 4:22,19

über 400 m einen neuen Landesrekord. Bereits amVortag hatte Angela Franke mit 2:05,25 neuenEuroparekord über 200 m Crawl erzielt Sie unterbot

d en Europarekord ihrer Teamkameradin Endrea Eife

aus dem Weltmcisterschaftsfinal des letzten Jahres um

0 27 Sekunden, blieb aber noch deutlich über dem

seit dem 1. September 1972 gültigen Weltrekord der

Australierin Shane Gould von 2:03,6. Der 15jährigen

Ulrike Tauber gelang es, als zweite Schwimmerin

nach der Weltmeistcrin Gudrun Wegner mit ihrer

Jahreswcltbcstzeit von 4:57,70 über 400 m Lagen unter

fünf Minuten zu bleiben; sie verfehlte den Weltrekord

61. Tour de Frame

Merckxbereits zwei Minuten voraus

(sl) In den beiden Etappen vom Wochenende h.iider Belgier F.ddy Merckx die Konkurrenz erneutklar beherrscht. Sowohl am Samstag in Giulianials auch am Sonntag in Aix-Ies-Bains blieb er jeweils

im Spurt siegreich. Damit hat er in der Gesamlwei-Hing bereits einen Voisprung von über zwei Minutenauf den erstaunlichen 38jährigen Franzosen RaymondPoulidor. Am Montag wild der erste von zwei Ruhe-tagen eingelegt..

Die 123 im Rennen verbliebenen Fahrer konntendas 10. Tagespenstim bei schönem Sommerwetter inAngriff nehmen. Abgesehen von einigen Scharmützeln

tM»*«««'

Der Leader und der Veteran Eddy Merckx undeiner seiner stärksten Rivalen, der 38ßhrlgC Franzose

Raymond Poulidor (rechts).

blieb der llarst bis z um Mont-du-Chat zusammenDort löste der Spanier Vicente I.opez-Carril wie amSamstag am Salcve den Großkampf aus. wobei sichdie Spitze b a ld einmal auf zwölf Fahrer reduzierte:Lopez-Carril, Merckx, Bruyerc, Poulidor, Martine/.Danguillaume. Agostinho, Van Impe. Panizza. Bei-toglio, Aja und Pingeon. Zehn Kilometer vor demKulminationspunkt riß der Spanier Aja aus. Poulidorfolgte im als eisler. Vor der Paßhöhe ließ auchPanizza noch Merckx stehen, so daß nach 108.5 kmfolgender Stand ermittelt wurde: 1. Aja 31 Sekundenvor Poulidor. 1:36 vor Panizza, 1:45 vor Agostinho.

Bei toglio. Martinez und Merckx und 2:21 vor Lopez-

Carril usw. In der schwierigen Abfuhrt hatten Pa-nizza und BertOglio defekt, während der bisherige

Gesamt/weite Agostinho nicht mehr mithalten konnte.Sieben Kilometer vor dem Ziel holten Merckx undMartinez die an der Spitze liegenden Aja und Pouli-dor ein. und in Aix-Ies-Bains gewann Merckx imSpurt der Viererspitze zum vlertenmal in der laufen-den Tour eine Etappe.

10. Flappe. Gaillard-Aix-les-ßaim ttbei /.»/..<; km:1. Eddy Merckx (Be) 3:46:44. 2. Mariano Martinez (I r)

3. Raymond Poulidor (Fr). 4. Gon/alo Aja (Sp), allegleiche Zeil. 5. FaUStO llerloglio (ll) 0:32 7urüek. 6. Wla-dimiro Panizza (10 gleiche Zeit. 7. Joaquim Agostinhod>;or) 0:39. ,s. Vicente Lopez-Carril (Sp) 1:02. 9. MichelPollenlier (Be) gleiche Zelt. 10. Ronald De Witte (Bei

3:08. - 122 Fährer klassiert. - Aufgegeben: Willy VanLandeghem (Be).

>; Gesamlklassemeitt: I. Merckx 53:21:30. 2. Poulidor2:01 zurück. 3. Aja 2:12. 4. Agostinho 2:16. 5. Pahlzza3:04. 6. Lopez-Carril 3:20. 7. Martinez 4:38. 8. Pollentiei6:13. 9. Andres Oliva (Sp) (.:2J. II). Alain Santy (Fr) 6:27.

nur um 0.25 Sekunden. Rückenspezialist RolandMalthcs schließlich schwamm, ohne voll aus sichherauszugehen, über 200 m Rücken mit 2:04,87 eineZeil, die genau drei Sekunden über seinem Well-rekord liegt. Schließlich legie Roscniarie Kotherdie 200 m Delphin in der Jahies-Wellheslzeit von2:15,96 zurück, etwas über zwei Sekunden langsamer

als im WM-Final im vergangenen Herbst in Belgrad

Zweiter Platz Kucksluhl/lslersin Heuler

(st) Die Schweizer Hans Rucksluhl und Ueli Isleisind im Final des Doppelzweiers wie erwartet von denSowjetrussen Timoschinin/Korschikow bezwungen

worden. Die Olympiasieger gewannen das Rennenüberlegen mit zweieinhalb Längen Vorsprung. DieFinals erstmals seit der ersten Durchführung dertraditionellen Regatta 1841 an einem Sonntag aus-getragen standen ganz im Zeichen der sowjetischen

Boote, die alle Rennen, in denen sie an den Startgingen, beherrschten. Neben Timoschinin/Korschikowentschieden Trud Kolonina den Achter, die Europa-

meister Eschinow /Iwanow den Zweier ohne undDynamo Moskau den Vierer ohne zu ihren Gunsten.Einzig im Skiff, der von den Sowjetrussen nicht be-

schickt Worden war, kam der Ire Sean Diea zu einemSieg.

Skiff: S e an Drea (lrl) s. Ken Dwan (Gb) in 8:20 mit4 Längen.

Doppelzweier: Timoschinin/Korschikow (SU) s. Ruck-sluH/lslcr (Sz) in 7:23 mit zweieinhalb Längen.

Zweier ohne: Eschinow/Iwanow (SU) s. McLoadChristie (Gb) leicht mit mehreren Längen.

Vierer ohne: Dynamo Moskau (SU) s. Eegir (Ho).

Achter: Trud Kolonina (SU) s. Leander and ThanicTradesmen (Gb) in 6:34 mit einer halben Lange.

Neue Zürcher Zeitung vom 08.07.1974

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