Upload
forfarmers
View
222
Download
2
Embed Size (px)
DESCRIPTION
Â
Citation preview
EIN
E A
US
GA
BE
VO
N F
OR
FAR
ME
RS
DE
UTS
CH
LAN
D
NR 12016
RiN
dvie
h
FUTTERPOST
Reportage 6
Die Milch macht die Kälber 8
„Eifeler Kraft-Grün“ bringt Struktur in die Ration
Wie gut ist Ihre Futtereffizienz? 11
impressumDie FutterPost Rindvieh ist eine Publikation des Rindviehsektors von ForFarmers.
Nähere Informationen erhalten Sie bei ForFarmers.Telefon: +49 (0)4447 8080E-Mail: [email protected]
Die Übernahme von Artikeln (auch teilweise) ist nur in Abstimmung mit der Redaktion und mit der Quellenangabe „FutterPost Rindvieh“ gestattet.
Seit dem Wegfall der Milchquote sind
die Milchpreise drastisch gesunken.
Was kann der Milchviehhalter tun, um
die Wirtschaftlichkeit seines Betriebes
zu sichern? Die Redaktion der Futter-
Post befragte Anna-Carina Tschöke,
Produktmanagerin Rind ForFarmers
Deutschland.
Frau Tschöke, der Milchpreis ist
erheblich gesunken. Was kann der
Landwirt tun - ist Kostensenkung
das Gebot der Stunde?
Den Fokus allein auf die Kosten zu
richten, führt zum Tunnelblick. Wenn
durch eine Kosteneinsparung sowohl
Milchleistung als auch Gesundheit
negativ beeinflusst werden, gehen die
Betriebe ein hohes Risiko ein. Der
Nettogewinn im Betrieb wird nicht nur
kurz- sondern auch langfristig ein-
brechen. Eine kurzfristige Reaktion auf
steigende Milchpreise ist nicht möglich,
da es sechs bis zwölf Monate braucht,
um die heruntergefahrene Leistung
wieder auf das alte Niveau zu bringen.
Erst dann kann man aber den Vorteil
des höheren Preises auch richtig
nutzen. Der Schaden ist immer höher
als der Nutzen, den man durch die
Kostensenkung hatte.
Die Kosten bleiben doch entscheidend
für den Erfolg oder definieren Sie
Wirtschaftlichkeit anders?
Ja, allerdings müssen wir die Kosten
unterschiedlich betrachten. Zum Beispiel
die Kraftfuttermengen pro 100 kg Milch
sagen als isolierte Position wenig über
den Gesamterfolg aus, weil sie nur eine
einzige Komponente beleuchten. Richtet
man den Blick auf den Futtergewinn als
Ganzes, dann fällt das Urteil oft anders
aus. Der Futter gewinn ergibt sich aus dem
Milchgeld abzüglich der Kosten für
Grundfutter und Kraftfutter. Dadurch
werden auch die Grundfutterschwan -
kungen - im Jahresverlauf und zwischen
den Jahren - berücks ichtigt. Dieses ist
wichtig, da unterschiedliche Grundfutter-
qualitäten eine Änderung der Ration nach
sich ziehen.
Welche Möglichkeiten zur Verbesse-
rung der Wirtschaftlichkeit sehen
Sie darüber hinaus noch?
Wir setzen auf eine nachhaltige Milch-
produktion. Ganz wichtig ist der kritische
Die Lebensleistung der Kuh ist entscheidend
StrategieIn dieser Ausgabe
02 Strategie Lebensleistung der Kuh ist
entscheidend
03 Kolumne Join the World Class Team
04 Futter Maissilage - Fütterung fest im Griff
06 Reportage Qualitätsheu bringt Struktur
in die Ration
08 Management Die Milch macht die Kälber
10 Der Spezialist Das ForFarmers AMS-Team
11 News & Tipps Futter€ffizienz-Check StudyDays 2016
2
Kolumne
World Class Team
Mit meinem Wechsel zu
ForFarmers habe ich eine
spannende Herausforde
rung in einem dynami
schen Umfeld des
euro päischen Marktfüh
rers in der Futtermittel
industrie angenommen.
Mein Auftrag: vorhandene
und neue Talente zu einem World Class Team
zusammenzuführen. Aber was verstehen wir
eigentlich unter einem World Class Team?
Unser wichtigstes „Kapital“ sind unsere
Mitarbeiter. Die Menschen, die täglich in den
unterschied lichen Bereichen unseres
Unternehmens ihr Talent einbringen, unser
Unternehmen voranbringen und so ermög
lichen, dass unsere Kunden das beste
Ergebnis erzielen. Ein World Class Team ist
nicht perfekt, sondern reflektiert und ist
(selbst)kritisch, offen für Veränderungen
und permanent auf der Suche nach
Verbesserungs möglich keiten. Es gibt nicht
auf, ist lernfähig, feiert seine Erfolge und
zieht daraus seine Motivation: sich selbst
weiter zu entwickeln und gemeinsam etwas
zu bewegen. Dazu fördern wir unsere
Mitarbeiter kontinuierlich mit internen und
externen Schulungen und unterstützen den
Erfahrungs und Wissensaustausch sowohl
auf nationaler als auch internationaler Ebene.
Wir sind ständig auf der Suche nach neuen
Talenten, die auf dem landwirtschaftlichen
Betrieb den Unterschied machen.
Job van Merendonk
HR Business Partner Deutschland
Blick auf die Gesundheit der Kühe. Bei
Klauengesundheit und Fruchtbarkeit
gibt es in vielen Betrieben Verbesse-
rungsmöglichkeiten, die dann große
Auswirkungen auf die Rentabilität
haben. Das sind klare Herausforderun-
gen für das Management.
Worauf basiert Ihre Einschätzung, dass
viele Betriebe noch Verbesserungs -
mög lichkeiten im Management ihrer
Milchviehherde haben?
Wir betreuen mittlerweile eine ganze
Reihe von Landwirten mit Hilfe unseres
einzigartigen Analyseprogramms
agroscoop®. Darin werden die Futterda-
ten, die Milch leistungsdaten und die
Gesundheits daten zusammengeführt,
Ammerkungen oder Fragen?Mail an [email protected]
Die Lebensleistung der Kuh ist entscheidendum einen schnellen Überblick über die
aktuelle Situation in der Herde zu
bekommen. In Betrieben, die das
System bereits nutzen, sind deutliche
Verbesserungen zu erkennen. In Kürze
erweitern wir das Programm um die
Fruchtbarkeitsdaten, um die einzelne
Kuh noch besser im Blick zu haben.
Wie helfen die ForFarmers-Berater
den Betrieben bei der Verbesserung
der Wirtschaftlichkeit?
Unsere Berater sind auf die Rinderhal-
tung und -fütterung spezialisiert. Ihre
Aufgabe ist es, das Know-how der Land-
wirte zu ergänzen. In unseren Teams
werden die Erfahrungen aus vielen
Betrieben und Regionen grenzüber-
schreitend zusammengeführt. Dieses
Wissen setzen wir dann in individuelle
Beratung um. Das ist der Kern unseres
„The Total Feed Business“-Konzeptes.
Welchen Rat geben Sie den Milchvieh-
haltern abschließend mit auf den Weg?
Fokussieren Sie sich auf gesunde und
hohe Lebensleistungen und eine
höchstmögliche Futtereffizienz.
Reduzieren Sie Ihren Blick nicht nur auf
die Kosten. Wer sich darüber freut, die
Futterkosten schnell und einfach
gesenkt zu haben, erlebt häufig ein
böses Erwachen. Die Folgen für die
Gesundheit und Leistung zeigen sich
häufig erst in der nächsten Laktation
bzw. Generation und sind nicht selten
irreversibel. Nähere Informationen zur
Fütterungsphilosophie von ForFarmers
erhalten Sie bei Ihrem Fachberater von
ForFarmers.
Anna-Carina Tschöke ist
seit Januar 2016 als
Produktmanagerin Rind bei
ForFarmers Deutschland
beschäftigt. Nach ihrem
erfolgreichen Studium der
Agrarwirtschaft an der
Fachhochschule Südwest-
falen war sie bereits
mehrere Jahre in der
Futtermittelindustrie in verschiedenen Positio-
nen tätig. Zuletzt hat sie unter anderem im
Produktmanagement und im Außendienst als
Fachberaterin gearbeitet.
Profil
AnnaCarina Tschöke
3
Futter
Maissilage - Fütterung fest im GriffJede Maissilage sollte vor der Verfütte-
rung auf die Nährstoffe analysiert
werden. Nur so ist die gesamte Ration
auf die unterschiedliche Qualität der
Futterkomponenten abzustimmen. Wie
Sie mit Ihrer Mais silage ein ganzes Jahr
lang optimale Ergebnisse und eine gute
Pansen gesundheit erreichen, haben wir
nachstehend zusammengefasst.
Die Qualität der Maissilage ist ein
entscheidendes Kriterium bei der
Rationsberechnung. Daher ist es
wichtig, bei der Beprobung folgendes zu
beachten: Die Futterproben werden erst
nach Abschluss des Silierprozesses
gezogen. Das sollte frühestens 3-4
Wochen, besser 6 Wochen, nach der
Maisernte erfolgen. Verlassen Sie sich
bei großen Silos, bei mehrtägigem
Einfahren oder bei großen Sorten- und
Standardunterschieden nicht auf eine
Probe, sondern nehmen Sie mehrere
Proben. Nur so erhalten Sie ein
repräsentatives Ergebnis. Wenn Sie
mehrere Maissilos angelegt haben,
sollten Sie von allen Silos Proben
nehmen und analysieren lassen. So
wissen Sie, inwiefern sich die einzelnen
Silagen unterscheiden und können die
Fütterung hierauf abstimmen. Beachten
Sie, dass sich die Qualität der Silage mit
der Silierdauer ändert. Beproben Sie
daher Ihre Silagen in regelmäßigen
Abständen und lassen Sie die Ration von
Ihrem ForFarmers-Berater auf die
Analyseergebnisse abstimmen. Nähr-
stoffdefizite oder Überschüsse, die das
Betrieb sergebnis negativ beeinflussen,
werden so auf ein Minimum reduziert.
Exakte Bewertung mit Feed2Milk-Werten
Auf Grund der verschiedenen Standorte,
den Sorteneigenschaften sowie den
vorherrschenden Witterungsbedingun-
gen und Erntezeitpunkten können die
Ergebnisse sehr unterschiedlich
ausfallen. Mit den Feed2Milk-Werten
ist es ForFarmers möglich, die Abbau-
barkeit der Maissilage anhand der
NIRS-Eichlinien und der Bewertungs-
4
Maissilage - Fütterung fest im Griff
parameter für die aktuellen Maissorten
besser einzuschätzen. Dadurch kann eine
Futterration berechnet werden, die zu
einem vorhersagbaren Ergebnis führt und
hilft, z.B. eine Pansenazidose zu vermei-
den. Mehr zu den Feed2Milk-Werten
erfahren Sie auf www.forfarmers.de.
Nasse Silagen zuerst verfüttern
Die wichtigsten Parameter, die den
optimalen Fütterungszeitpunkt beein-
flussen, sind neben dem Trockensub-
stanzgehalt und dem Stärkeanteil auch
der Ammoniak- und Rohproteinanteil.
So empfiehlt es sich, Silagen mit einem
TS-Gehalt < 36 % zuerst zu verfüttern,
da sie in der Regel mehr Gärsäuren und
weniger beständige Stärke enthalten als
trockenere Silagen. Des Weiteren sind
diese Silagen, früh verfüttert, auch
besser verdaulich. Forschungsergeb-
nisse zeigen, dass die Abbaugeschwin-
digkeit von Stärke mit der Silierdauer
ansteigt. Während der Anteil schneller
Kohlen hydrate um bis zu 25 % zunehmen
kann, ist eine Abnahme der Menge
darmverdaulicher Stärke (Wirkliche
Darm Stärke) von bis zu 40 % möglich
(siehe Grafik).
Ammoniakgehalt kontrollieren
Der Rückgang der „Wirklichen Darm
Stärke” ist darauf zurückzuführen, dass
die Proteinmatrix, die die Stärkekörner
wie eine Schutzhülle umgibt, im Laufe
der Zeit durch Gärsäuren, Ammoniak
und Ethanol aufgebrochen wird. Daher
empfehlen wir, auch den Ammoniak-
gehalt der Maissilage regelmäßig
analysieren zu lassen. Er ist ein wich-
tiger Indikator für das Voranschreiten
des Prozesses: Je höher der Ammoniak-
gehalt ist, desto weiter ist der Abbau der
Proteinschutzhülle fortgeschritten und
desto schneller verdaulich ist die Silage.
Diese Veränderungen führen zu einem
Anstieg des Übersäuerungs-Index (ÜI)
und somit zu einem erhöhten Risiko auf
Pansenazidose.
Mineralstoffgehalt nicht vergessen
Je feuchter die Silage ist, desto schnel-
ler schreitet dieser Prozess voran.
Deshalb sollte nach Möglichkeit die
nasse Silage zuerst verfüttert werden
und die trockenere Silage für die
Verfütterung im Frühjahr und Sommer
aufbewahrt werden.
• Der Stärkeanteil in trockenen Silagen
ist länger pansenbeständig
• Pansenazidose wird durch nasse
Silagen verstärkt
• Zu große Mengen beständiger Stärke
begünstigen das Auftreten einer
Dickdarmazidose. Die Wand des
Dickdarms ist wesentlich dünner und
damit durchlässiger als die Pansen-
wand. Die Folgen einer Dickdarm-
azidose sind dementsprechend
wesentlich schwerwiegender als die
einer Pansenazidose.
Zwei weitere wichtige Parameter, die bei
der Silageanalyse berücksichtigt werden
sollten, sind der Mineralstoffgehalt und
der DCAB-Wert der Silage. Auch diese
Parameter haben großen Einfluss auf die
Entstehung einer Pansenazidose.
Pansenfermentation ankurbeln
Wie vorab beschrieben, ist bei der
Rationsberechnung, speziell zum
kommenden Sommer hin, auf die
veränderte Verdaulichkeit zu achten.
Eine Silage, die noch sehr beständig ist,
z.B. gleich nach der Silierung, sollte mit
schneller verdaulichen Komponenten,
wie Weizen oder Trockenschnitzeln
ergänzt werden. Dies kurbelt die Pansen-
fermentation an und führt zu einer
besseren Verdaulichkeit der Ration.
Damit die Fermentation im Pansen
synchron ablaufen kann, müssen
unbedingt auch die Eiweißkom ponenten
auf die Rationen abgestimmt werden. Die
Rindviehspezialisten von ForFarmers
berechnen die Rationen daher auf Basis
der Netto-Energie, d.h. nur die Energie,
die auch tatsächlich von der Kuh genutzt
werden kann, wird berücksichtigt. Auf
Basis der tatsächlich zur Verfügung
stehenden Energie wird die Eiweiß-,
Mineral- und Wirkstoff-Ergänzung
berechnet.
250
200
150
100
50
00 2 4 6 8 10 12 14
40 % TM
35 % TM
30 % TM
Lagerdauer (Monate)
„Wir
klic
he D
arm
Stä
rke“
(g/k
g TM
)
Zeigen sie uns Ihr Analysenergebnis
der Maissilage.
Ihr ForFarmers-Berater unterstützt
Sie gerne bei der Auswertung und
berechnet die optimale Ration.
Entwicklung des Anteils „Wirkliche Darm Stärke“ in Relation zum Trockenmasse-
gehalt bei zunehmender Silierdauer
Quelle ForFarmers
5
Qualitätsheu bringt Struktur in die Ration
Drei Generationen leben auf dem Eschenhof. Neben der Milchviehhaltung soll der Vertrieb vom „Eifeler KraftGrün“ zukünftig zu einem weiteren Standbein des Betriebes werden.
Gesunde, problemlose und langlebige
Kühe mit guter Leistung sind die Grund-
lage für eine wirtschaftliche Milcherzeu-
gung. Nur bei entsprechender Fütterung
ist dieses Ziel zu erreichen. Familie
Franke aus Monschau-Höfen in der Eifel
erzeugt hochwertiges Heu mit hohem
Nährstoffgehalt und viel Struktur und
setzt es erfolgreich in der Fütterung ein.
Auf dem Eschenhof von Familie Franke
werden 130 Kühe plus weiblicher
Nachzucht gehalten. 165 ha Grünland
gehören zum Betrieb und werden
extensiv bewirtschaftet – ohne minera-
lische Düngung und Pflanzenschutzmaß-
nahmen. Zur Düngung setzt Jochen
Franke aus schließlich die betriebseigene
Gülle ein. Gras und Grassilage stellen die
Futtergrundlage auf dem Betrieb, auf
Mais wird seit letztem Jahr verzichtet.
„Kraft-Grün“ schmeckt und liefert
Struktur
Im Jahr 2013 baute der Landwirt eine
Heutrocknung ein und erzeugt damit sein
„Eifeler Kraft-Grün“: In dem zum
optimalen Zeitpunkt geschnittenen Gras
bleiben durch die Trocknung Schmack-
haftigkeit, Struktur und Energie gleicher-
maßen erhalten. Das „Eifeler Kraft-Grün“
ist zum wichtigen Baustein in der
Fütterung auf dem Betrieb Franke
geworden. „Es trägt wesentlich zu einer
guten wiederkäuergerechten Fütterung
bei“, erklärt ForFarmers-Rindvieh-
spezialist Pie Leunissen, der den Betrieb
seit 15 Jahren betreut. Das Azidose-
Risiko wird deutlich reduziert. Pro Kuh
und Tag werden neben etwas Stroh zwei
bis drei kg „Kraft-Grün“ in die Teil-TMR
eingemischt. Zusätzlich steht das
„Kraft-Grün“ gesondert den ganzen Tag
zur freien Aufnahme zur Verfügung.
Auch dort wird es gerne gefressen.
Man sieht es den Kühen förmlich an,
dass ihnen das Heu schmeckt: Wird eine
Portion mit dem Radlader vorgelegt,
stehen alle Kühe am Futtertisch. „Unser
Heu, das wir aus dem ersten Schnitt
Gras gewonnen haben, enthält 6,8 MJ
NEL und 24 % Zucker“, freut sich Jochen
Franke. Der hohe Zuckergehalt sorgt für
die gute Schmackhaftigkeit des Futters.
Bisher hat Franke die grassilage betonte
Ration im Sommer mit Maissilage
Betriebsreportage6
Drei Generationen leben auf dem Eschenhof. Neben der Milchviehhaltung soll der Vertrieb vom „Eifeler KraftGrün“ zukünftig zu einem weiteren Standbein des Betriebes werden.
ergänzt. „Wir haben mit unserem „Eifeler
Kraft-Grün“ nun eine gute Alternative
zum Mais“, sagt Franke. Im Sommer
kommen die Kühe zudem auf die Weide,
denn der allein liegende Hof ist von
ausreichend gut erreichbarem Grünland
umgeben.
Umfassende Beratung
„Wir wollen Kühe, die vernünftig zum
Roboter laufen. Das ist uns wichtiger als
eine hohe Leistung, die wir mit deutlich
mehr Aufwand im Stall erkaufen müs-
sten“, verdeutlicht Jochen Franke seine
Strategie im Stall. Vor fünf Jahren hat er
die Melktechnik auf Melkroboter umge-
stellt und in diesem Zusammenhang den
alten Boxenlaufstall verlängert und einen
Bereich für Trockensteher und abkal -
bende Kühe eingerichtet. Auch die beiden
Roboter sind dort optimal platziert, die
Wege für die Frischlaktierenden sind
kurz. „Bei der Planung hat uns die
Erfahrung von Pie Leunissen geholfen.
Er hat uns dazu geraten, den Stall zu
verlängern und die Roboter nicht an den
Stallseiten einzubauen, wie wir es erst
wollten“, sagt Franke. Für Leunissen ist
das Gesamtkonzept des Betriebes
wichtig, um den Betriebsleiter umfas-
send zu beraten, oft auch über die reine
Fütter ungsberatung hinaus. Bei den
Betriebsbesuchen auf dem Eschenhof
führt der erste Gang des Fütterungs-
beraters immer zu den Kühen in den
Stall und zum Futter, bevor er sich mit
Jochen Franke die Ergebnislisten der
Milchkontrolle ansieht. Augenblicklich
liegt die Durchschnittsleistung bei
8.700 kg Milch mit 4,35 % Fett und 3,46 %
Eiweiß. Die Zwischenkalbezeit von
380 Tagen beweist, dass Familie Franke
das Fruchtbarkeitsmanagement gut im
Griff hat. Unterstützt wird es durch die
automatisierte Brunsterkennung.
Calcium-Binder reduziert
Milchfiebergefahr
Die Trockenstehzeit ist eine sensible
Phase, in der die Grundlage für die
nächste Laktation gelegt wird. Gerade in
Betrieben, die grasbetonte Rationen
verfüttern, birgt die Anfütterungsphase
vor dem Kalben Probleme, weil zu viel
Calcium und Kalium in der Ration
enthalten sind. Dadurch steigt die Gefahr
von Milchfieber nach der Kalbung.
Jochen Franke vertraut hier auf das
Transitionskonzept von ForFarmers.
Er gibt zwei Wochen vor dem Kalben
Calcium-Binder in die Futtermischung.
„Dadurch haben wir das Milchfieber-
Problem gut im Griff“, so der Landwirt.
Die Kälber bekommen in den ersten 14
Lebenstagen Vollmilch und erhalten
dann 63 Tage lang am Tränkeautomaten
das Vitamilk Classic Milchpulver von
ForFarmers. Ergänzt wird die Kälberfüt-
terung durch das pelletierte Kraftfutter
Vita Maxima Start und natürlich das
„Eifeler Kraft-Grün“, das die Kälber zur
freien Aufnahme bekommen und das zu
einer guten Pansenzottenbildung
beiträgt. Das schmackhafte Grundfutter
werden künftig auch andere Betriebe
nutzen können, denn Jochen Franke will
es auch anderen Landwirten zum Kauf
anbieten. Der Vertrieb von „Eifeler
Kraft-Grün“ soll in Zukunft zu einem
weiteren Standbein des Betriebes
werden.
Das „Eifeler KraftGrün“ zeichnet sich durch eine hohe Schmackhaftigkeit, eine gute Struktur und
einen hohen Energiegehalt aus. Jochen Franke (r.) und Pie Leunissen (Verkaufsleiter Rind,
ForFarmers West) schätzen die positiven Eigenschaften für die wiederkäuergerechte Fütterung.
Betriebsspiegel:
• Jochen Franke, Monschau-Höfen
• Standort: Höfen bei Monschau in
der Eifel, Nordrhein-Westfalen,
600 m über NN
• Fläche: 172 ha
• Nutzung: 165 ha Grünland, extensiv
genutzt ohne mineralische
Düngung, 7 ha Ackergras
• Herdengröße: 130 Kühe plus etwa
zwei Drittel der weiblichen
Nachzucht
• Melksystem: Zwei Melkroboter
• Ø Milchleistung: 8.700 kg mit
4,35 % Fett und 3,46 % Eiweiß
• Zwischenkalbezeit: 380 Tage
7
Zuallererst muss das neugeborene Kalb
innerhalb der ersten zwei Stunden mit
guter Biestmilch versorgt werden, um
das Kalb, das ohne Schutz vor Krank-
Die Milch macht die Kälber
heitserregern auf die Welt kommt, mit
Antikörpern zu versorgen. Die Aufnahme
der Antikörper durch die Darmwand ist
nur wenige Stunden möglich. Das
Kolostrum enthält außerdem jede Menge
weiße Blutkörperchen, Wachstumsfak-
toren und Energie. Die erste Gabe sollte
3,5-4 Liter betragen, 6 Liter pro Tag
werden empfohlen. Die optimale
Tränke temperatur ist 40 °C.
Höhere Zunahmen und ein stärkeres
Immunsystem
An die Biestmilchphase schließt sich die
Tränkeperiode an, die je nach Betrieb
unterschiedlich lang ist. „Die Kälber-
aufzucht wird auf den Betrieben ganz
individuell gehandhabt, je nach betrie-
blicher Situation“, sagt Janneke
Snijders, Kälberspezialistin bei
ForFarmers . Viele Betriebe setzen auf
eine ad libitum-Tränke oder füttern
intensiv mit 3 x 3 Liter pro Tag mit einer
hohen Milchaustauscher-Konzentration
in den ersten drei Lebenswochen des
Kalbes. In vielen Versuchen ist bestätigt
worden, dass die Kälber durch die
höhere Milchaufnahme mehr zunehmen
und widerstandsfähiger sind. Auch
Verhaltensauffälligkeiten wie gegensei-
tiges Besaugen treten seltener auf.
Allerdings sind die Kosten in dieser
Variante auch am höchsten. Es gibt aber
auch viele Betriebe, die mit der restrik-
tiven Fütterung der Kälber gute
Erfahrungen gemacht haben.
Verlabungsqualität ist entscheidend
Unabhängig vom Tränkeregime gilt
grundsätzlich, dass in der Kälberauf-
zucht nur hochwertige Milchaustau-
scher mit einem hohen Anteil Mager-
milchpulver und Rohfett zum Einsatz
kommen sollten. Neben dem Mager-
milchpulveranteil ist aber vor allem die
Verlabungsqualität eines Milchaustau-
schers entscheidend. Auch der Einsatz
von Vollmilch ist möglich, ist aber unter
anderem aufgrund schwankender
Inhaltsstoffe nicht die bessere Wahl als
ein guter Milchaustauscher. In den
ersten 4 Wochen nach der Geburt kann
ein Kalb Kaseine als Eiweißquelle am
besten verdauen. Sie sind reichlich in
Magermilchpulver enthalten, nicht aber
in Molke, da die Kaseine zur Käsebil-
dung verwendet wurden. Pflanzliche
Proteinquellen können junge Kälber
während der ersten 4-5 Lebenswochen
deutlich schlechter verdauen als
tierische Proteine.
Management
Ein guter Milchaustauscher zeichnet sich neben einem hohen Magermilchpulveranteil vor
allem durch eine gute Verlabungsqualität aus.
Eine gute Entwicklung der jungen Kälber
ist die Basis für gesunde Färsen mit
einer hohen Milchleistung und einer
guten Futteraufnahme. Der Tränkephase
fällt dabei eine Schlüsselrolle zu. Viele
wissenschaftliche Studien belegen, dass
eine höhere Fütterungsintensität in den
ersten Lebenswochen im Vergleich zu
restriktiv gefütterten Kälbern zu einer
höheren Milchleistung in der ersten
Laktation führt. Durch die intensivere
Fütterung wird beispielsweise die
Entwicklung des Eutergewebes beson-
ders gefördert.
8
Die Milch macht die KälberAls Faustregel gilt, dass 17,1 MJ ME
erforderlich sind, um bei einem 50 kg
Kalb Tagezunahmen von 500 g zu
erreichen. Das entspricht 1 kg Milchaus-
tauscher (MAT) am Tag. In der Praxis
werden die meisten Kälber mit deutlich
weniger MAT (häufig 2 x 2,5 Liter mit
125 g/Liter MAT = 625 g) getränkt.
Mit dieser Menge ist keine intensive
Kälberaufzucht möglich!
Schnelle Futteraufnahme nach dem
Abtränken
Grundsätzlich sollten die Kälber
während der gesamten Tränkeperiode
Wasser, Heu und Kraftfutter zur freien
Aufnahme haben, auch wenn sie in den
ersten Lebenswochen kaum große
Mengen an Kraftfutter aufnehmen, weil
ihr Vormagensystem noch nicht aus-
reichend entwickelt ist. Beim Absetzen
fangen die Kälber sehr unterschiedlich
schnell an zu fressen, abhängig von der
Tränkeintensität. Bei hohen Tränkemen-
gen muss mindestens 3 Wochen
abgesetzt werden. Werden nur 2,5 Liter
je Mahlzeit getränkt, kann auch in zwei
Wochen abgetränkt werden.
Erfolgreiche Aufzucht beginnt im
Mutterleib
Der Grundstein für die Entwicklung
eines Kalbes wird schon im Mutterleib
durch die Fütterung der Kuh in der
Trockenstehzeit gelegt. Zusammen mit
der optimalen Versorgung des jungen
Kalbes mit hochwertiger Milch wird das
Fundament für die potentielle Lebens-
leistung gelegt.
VITA ist das Fütterungskonzept für die Kälberaufzucht von ForFarmers.
Das VITAMilk-Sortiment besteht aus fünf verschiedenen Milchaustauschern.
In allen VITAMilk-Produkten ist der natürliche Wirkstoffkomplex Care+
enthalten, der die Abwehrkräfte des Kalbes unterstützt und Darminfektionen
vorbeugt.
Die drei Sorten VITAMilk Gold, VITAMilk Effect und VITAMilk Silber unter-
scheiden sich im Gehalt an Rohfett und Magermilchpulver. Alle drei VITAMilk-
Sorten von ForFarmers sorgen für eine ausgezeichnete Gerinnung der
Kälbermilch im Labmagen. Hierdurch wird das Kalb optimal mit allen
hochverdaulichen Nährstoffen, Antioxidantien und Spurenelementen
versorgt.
Für Betriebe, die klassische Molkeprodukte füttern, hat ForFarmers die
Produkte VITAMilk Elegant und VITAMilk Classic im Sortiment, bei denen
ebenfalls auf hochverdauliche Rohstoffe und insbesondere auf eine sehr
hohe Qualität des Molkenpulvers Wert gelegt wird. Mit VITAMilk Elegant
erhalten Kunden ein Produkt mit einem höchstmöglichen Milchanteil. Um
Kälber mit einem kostengünstigen Fütterungsplan aufzuziehen, steht
VITAMilk Classic zur Verfügung, ein angesäuertes Produkt, das auch kalt
vertränkt werden kann.
VITAMilk Milchaustauscher
VITAMilk Milchaustauscher
SorteVITAMilk
GoldNEU VITA-Milk Effect
VITAMilk Silber
VITAMilk Elegant
VITAMilk Classic
Rohprotein (%) 22 22 22 22 19
Rohfett (%) 20 17 18 18 16
MMP (%) 40 50 25 0 0
Milcheiweiß ++++ +++ ++ +++ ++
Wachstumspotential ++++ +++ +++ +++ ++
Sicherheit ++ ++ ++ ++ +++
Geschmack +++ +++ ++ ++ ++
Automatentauglichkeit +++ +++ +++ +++ +++
Kalt löslich ++ ++ ++ ++ +++
Selen gesamt (mg)(davon organisch gebunden)
0,4(0,2) 0,2 0,4
(0,2)0,3(0,1) 0,2
Vitamin E (mg) 500 150 500 350 150
Care+
9
Der Spezialist
ForFarmers hat den Trend der Zeit
frühzeitig erkannt und ein Team der
Rinderspezialisten im Bereich aller
relevanten automatischen Melksysteme
(AMS) ausgebildet. Deutschlandweit
bietet ForFarmers im Verkaufsgebiet
Hilfe an, wenn Beratungsbedarf besteht.
Das ForFarmers AMS-Team hilft nicht
nur bei der Auswahl des besonders
schmackhaften und speziell für den
Roboter entwickelten Futters. Zur
Betriebsanalyse nutzen unsere Berater
ein eigens entwickeltes Analyse-Pro-
gramm (RAP), das die großen Daten-
mengen des Melkroboters in einfach
verständliche Graphiken übersetzt.
Anhand der betriebsindividuellen
Ergebnisse des Programms führen die
AMS-Spezialisten ihre Beratung durch.
Dabei können sie nicht nur die tech-
nischen Einstellungen am Roboter
verbessern, sondern haben auch die
Tiergesundheit als Schlüssel für eine
optimale Auslastung des Melkroboters
im Blick.
Als besonderen Service können unsere
ForFarmers-Kunden einen AMS-Newslet-
ter abonnieren, der sie laufend mit
interessanten Informationen rund um den
Melkroboter versorgt. Gerne laden wir Sie
Das AMS-Team mit Teamleiter Gert-Jan Wilmink, Verkaufsleiter Rind ForFarmers Langförden
das ForFarmers AMS-TeamAuf 10,5 % der deutschen Milchvieh-
betriebe befindet sich ein Melkroboter,
Tendenz steigend. 40,7 % der Milchvieh-
halter mit Investitionsplänen entschei-
den sich für einen Roboter.*
auch zu einem unserer beliebten ForFar-
mers AMS-Workshops für Melkroboter-
Besitzer ein.
Haben Sie Beratungsbedarf und wollen
Ihre Betriebssituation optimieren? Unser
„Robo-Team“ kommt gerne vorbei!
Betrieb Themann punktete mit einer Top-Leistung
Unternehmerisches Können und Gespür für’s Tier bewies
Gerd Themann aus Diepenau-Steinbrink. Mit einer
Milchleistung von 12.044 Kilogramm und 834 Kilogramm
Eiweiß und Fett erzielte der Betrieb Themann im abgelau-
fenen Kontrolljahr den besten Herdendurchschnitt des
Milchuntersuchungsverein Steyerberg. „Ein schöner
Beweis für uns, was mit Einsatz unserer Fütterungs-
konzepte möglich ist“, fügen die Betriebsberater Eike
Johanning (ForFarmers) und Uwe Einhaus (Agrarhandel
Wiegmann) hinzu.
Wir drücken die Daumen für’s laufende Kontrolljahr!
Mit Herrn Gerd Themann freuen sich ForFarmers-Berater Eike
Johanning (l.) und Uwe Einhaus vom Agrarhandel Wiegmann (r.) über
den besten Herdendurchschnitt.
*Quelle: AgriDirect Deutschland GmbH
10
StudydaysJezt anmelden
News & Tipps
Wieviel Liter Milch Kühe aus einem
Kilogramm Trockensubstanz produzie-
ren können, ist ein entscheidender
Faktor für die Wirtschaftlichkeit eines
Milchviehbetriebes. Daher sollte die
Futtereffizienz regelmäßig überprüft
werden. ForFarmers hat ein spezielles
Berechnungsprogramm entwickelt: den
Futter€ffizienz-Check. In vier Schritten
können Sie die Futtereffizienz Ihres
Betriebes ermitteln und berechnen,
welchen finanziellen Vorteil eine
Verbesserung von beispielsweise 0,1
Punkten bedeutet.
MehR iNFoRMATioNeN?T + 49 (0)4447 8080www.fuTTereffizienz.de
Futter€ffizienz-CheckWissen Sie, wie hoch die Futtereffizienz
Ihrer Kühe ist?
Machen Sie den Futter€ffizienz-Check,
den Sie unter folgendem Link aufrufen
können: www.futtereffizienz.de.
Sie wollen wissen, wie Sie die Futter-
effizienz Ihres Betriebes verbessern
können? Die Spezialisten für die
Rindviehhaltung von ForFarmers
beraten Sie gerne.
Am 04. und 05. April 2016 startet
ForFarmers mit der Erstauflage seiner
„StudyDays“. Als international operieren-
der Futtermittelproduzent und Marktführer
in Europa lädt ForFarmers Studierende der
Agrarwissenschaften in sein Headquarters
in Lochem ein. Eingeladen werden
deutsche Agrar-Studenten der höheren
Semester mit dem Schwerpunkt Tierernäh-
rung in der Nähe der Niederlanden: von
der Hochschule Osnabrück, der Fach-
hochschule Südwestfalen, der Hochschule
Rhein-Waal und der Universität Bonn.
An zwei exklusiven Studientagen mit
Übernachtung bieten wir zahlreiche
theoretische und praktische Einsichten in
den beruflichen Alltag bei ForFarmers.
Workshops pro Tierart (Rind, Schwein,
Geflügel) zum Thema Fütterung bieten
Gelegenheit für einen fachlichen Austausch
mit uns und untereinander. Betriebs-
besuche, begleitet durch langjährige
ForFarmers Mitarbeiter, runden den
Nachmittag des zweiten Tages ab. Natür-
lich kommt auch der Spaß nicht zu kurz!
Darüber hinaus organisiert ForFarmers
einen Bustransfer vom / zum Campus!
Bitte empfehlen Sie die StudyDays weiter!
Hier geht es zur Anmeldung:
www.forfarmers.de/studydays.
Stall-Tratsch
RoboCops ... versteckter Leistung auf der Spur!
11
forfarmers Langförden Industriestraße 7 49377 Vechta-Langförden T +49 (0)4447 80 80 F +49 (0)4447 14 86 [email protected]
VITAdas Fütterungskonzeptfür die Kälberaufzucht
www.forfarmers.de
vitale und gesunde Kälber!
Die Rindviehspezialisten von ForFarmers unterstützen Sie gern. Fragen Sie uns. Unsere Berater sind auch in Ihrer Nähe.
+ Gesunde Kälber
+ einfache und sichere Fütterung
+ hohes Wachstum
= Ausgezeichnete Profitabilität
forfarmers ThesingDeichstraße 1146456 Rees-HaffenT +49 (0)2857 41 100F +49 (0)2857 13 [email protected]
forfarmers HamburgPollhornweg 2521107 HamburgT +49 (0)40 7527 0523F +49 (0)40 7527 [email protected]
forfarmers BeelitzAm Zollhaus 714547 BeelitzT +49 (0)33204 6332 100F +49 (0)33204 6632 [email protected]