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Future Comedy

F r a n k A s t o r & M i c h i M a r c h n e r

F u t u r e N o w Z u k u n f t i s t j e t z t !

Das Buch zum gleichnamigen Event- und Bühnenprogramm

Mit 32 QR-Codes zu Hintergrundinformationen, Videos, Songs und Audios.

Special Service: Auf unserer Webseite robo-sapiens.de erhalten Sie einen Link, unter dem Sie das Hörbuch anfordern können, um es sich quasi vorlesen zu lassen.

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I n h a l tVorwort 8DIE ZUKUNFT VON GESTERN 10Im Anfang ... 10Früher war alles besser 14Digital Natives 16DIE ZUKUNFT VON HEUTE 18Die Trendshow 19I. Megatrend „DigiPhysis“ 19Computers 21Smartphones 23Googlebrille und intelligente Haftschalen 26Ein Stift ist nicht nur ein Stift 28Kommunikationsmuster in Firmen aufschlüsseln 30Big DATA 30Apps 34Das IOT – Internet of Things 37Ease unlimited 37Instant-Bedürfnis-Befriedigung 39Looser-Software 41Nano, Nano 42Intelligente Wurmkacke 43Fühlanzug – Ganzkörperkonsole – Tesla-Suit 45II. Megatrend „Human Enhancement“ 47DNS to go 473D-Druck 48Von der Vip-Lounge zur Chip-Lounge 49Welcome to the world of Chippendales 50Mit dem Container auf den Mars 52Human Frost 53Nach uns die Zukunft 54III. Megatrend Gigacities 58Der intelligente Bürgersteig 59

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Energie Harvesting – Die Stromernte 59Supershoes – Die Welt geht ihren Weg 60Bompeln für Smombies 62Venus-Cities 64Bitcoin – das Geld, das aus der Wolke fiel 65Kryptocash oder Cloudmoney 67Digitale Transformation 70Die digitale Seichtigkeit des Scheins 72IV. Megatrend Die Erschaffung künstlicher Intelligenz 77Die Mixerparabel 79Quantencomputer 82Quantenphysik 84DIE ZUKUNFT VON MORGEN 86Der Zukunftsmensch 86Mein Leben zwischen 2017 und 2117 88Die Krone der digitalen Schöpfung 90Die Weisheit der künstlichen Intelligenz 92Der Brief 94Schlussgedanken 99Trend verpennt 101Analog-Digital 104Illustrationen 106Die Autoren 106Danksagungen 108Oktoberfest 2050 110

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V o r w o r t

Die Zukunft zu beschreiben war von jeher ein schwieriges Ge-schäft. Früher hat man zu diesem Zweck den Vogelflug beobach-tet oder die Eingeweide von Schlachttieren befragt. Heute nähern wir uns dem undurchdringlichen Schleier „Zukunft“, der stets vor unserer Nase schwebt, mit völlig neuen Tools. Big Data und Quantenrechner, globale Vernetzung und interdisziplinäre Ver-schaltung. Und im letzten Schritt die Hochrechnung aller daraus gewonnenen Informationen.

Hätten wir das vor 200 Jahren gekonnt, wären uns wohl recht präzise Vorhersagen gelungen. Heute ist das ungleich schwerer, denn unsere alte Welt scheint rasant in alle denkbaren und bisher noch nicht gedachten Richtungen auseinander zu fliegen. Täglich kommen ungeheure Mengen an neuem Wissen hinzu und dieses neue Wissen führt uns permanent in neue Sphären. Die Fülle an Informationen zeigt uns aber auch, dass all das, was Generatio-nen für gesichertes Wissen hielten, sich immer öfter als Glaube herausstellt. Das Universum ist größer, komplexer und rätselhaf-ter und Vieles ist einfach nicht so, wie wir immer dachten. Die Wirklichkeit beginnt sich aufzulösen.

Die Erde ist eine Kugel. Das weiß heute jedes Kind. Doch die da-hinter liegende Wirklichkeit ist komplexer und kaum mehr vor-stellbar für einen Verstand, der nur dazu gedacht war, auf Erden sein Überleben zu sichern.

Die Welt ist nach wie vor ein Mysterium. Ein Spiel der Gravitation und Raumzeitkrümmungen oder vielleicht auch etwas ganz ande-res. Wer weiß.

Diese immer größer werdende Welt möchten wir so gerne erken-nen und begreifen. Warum? Egal, so sind wir einfach gestrickt. Wir wollen es einfach wissen!

Eine gewaltige Aufgabe für ein kleines Menschenhirn.

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Lassen Sie uns also gemeinsam den Versuch unternehmen, einen Blick in die Zukunft einer explosionsartig expandierenden Welt zu erhaschen. Richten wir den Blick dabei auf die Chancen. Und vor allem auf den Witz, der zwischen den Zeilen dieser Geschichte liegt, die wir da gerade schreiben.

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D I E Z U K U N F T V O N G E S T E R NI m A n f a n g . . .

Vor 14 Milliarden Jahren – die Älteren unter Ihnen werden sich vielleicht noch daran erinnern – hat sich unser Universum unter Verhöhnung sämtlicher mathematischer und physikalischer Re-geln aus einem Hauch von Nichts heraus selbst erschaffen.

In einer epischen Explosion dehnte es sich in alle Dimensionen hinein aus, um sogleich in diesem kosmischen Glutofen Sterne zu backen, die wiederum neue Sterne gebaren, bis das System soweit expandiert war, dass Milliarden und Abermilliarden krei-sender Materiehaufen – die Galaxien – entstanden. Und in deren Mitte saß ein alles verschlingendes, schwarzes Loch.

Und am Rande einer dieser Galaxien, ganz draußen am letzten Zipfelchen umkreisten neun Planeten eine winzig kleine, gnädig gelbe Sonne.

Einer dieser Planeten kühlte sich ab und es begann zu regnen. Ozeane füllten sich und unter den Entladungen gewaltiger Blitze entstanden Aminosäuren, die Vorstufen ersten Lebens. Und nach ein paar weiteren Millionen Jahren wimmelte es nur so in den Ur-pfuhlen.

Doch mit dem ersten Leben kam auch gleich die erste Katastro-phe: Die sogenannten Stromatoliten produzierten so viel Sauer-stoff, dass sich die Erde beleidigt in eine 35 Millionen Jahre wäh-rende Eiszeit zurückzog.

Aber auch der frostigste Winter geht irgendwann einmal vorüber und mit dem „Kambrischen Frühling“ explodierte das Leben förm-lich in die Welt hinein.

Ein Leben und Streben – auf der Erde kreuchte und fleuchte es von Trilobiten und Myllokumingiaten und anderem unausprechli-chem Gewimmel. Noch wenig Geist, aber schon viel Biomasse –

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als vor 485 Millionen Jahren das Ordovizium anbrach, füllten sich die Meere mit Grapotoliten und Nautiloiden. Bis endlich die ersten Trigonotarbiden den Sprung an Land wagten.

Und auch wir machen einen großen Sprung hin zu den Archeo-sauriern und endlich zu den Dinosauriern. Ja, und dann kam es ja zu dem üblen Zusammenprall mit diesem berühmten Meteoriten. Dumm für die Dinos, gut für uns, endlich Platz fürs Säugetier.

Und kaum 65 Millionen Jahre und ein paar Eiszeiten später, um genau zu sein am sechsten Tag göttlicher Zeitrechnung, das Happy End:

Die ersten Frühmenschen stapften durch die Savannen, bis sich endlich, endlich der eigentliche Grund für die ganze Vorgeschich-te herauskristallisierte: Der Homo Sapiens, der moderne Mensch, aufrecht gehend und vernunftbegabt. Ein echter Siegertyp!

Das bin ich, die Krone der Schöpfung. Mein Name ist Brödel, Dr. Torben Trupfschlicht-Brödel!

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Ich bin Ihr Trendscout. Wie, noch nie gehört? Trendscouts sind hochqualifizierte Forscher, die mit Eifer den Puls der Zeit messen und versuchen, die Auswirkungen der aktuellen Entwicklungsströ-me auf unser Arbeitsumfeld, unsere Wirtschaft, ja auf unser gan-zes Leben zu erfassen.

Unsere teils revolutionären Ergebnisse sind für Firmen und Kon-zerne heute überlebenswichtig. Aber auch Staaten und Regierun-gen müssen immer up to date bleiben, um die richtigen Impulse und Investitionen tätigen zu können.

Ich bin sozusagen ein „Digital Local“, also ein Einheimischer der digitalen Welt. Zum „Digital Native“ hat’s nicht mehr ganz ge-reicht. Ich hatte noch analoge Eltern.

Begeben Sie sich jetzt mit mir auf eine Reise in die digitale Welt. Was ist, was war und was wird sein. Was könnte und was möchte werden?

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Kommen Sie doch einfach mit!

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F r ü h e r w a r a l l e s b e s s e r

Wissen hieß früher Wissen. Später hieß Wissen dann, wissen wo´s steht. Und heute ist Wissen nur noch eine Frage von Algorithmen, die für uns berechnen, welches Wissen überhaupt relevant ist.

Das sogenannte „Moor´sche Gesetz“ besagt, dass sich die Re-chenleistung von Computern alle 18 Monate verdoppelt. Ver-doppelt! Es handelt sich also um eine exponentielle Kurve! Sie erinnern die Geschichte vom Reiskorn und Schachbrett? Würde man ein Reiskorn 64 Mal verdoppeln, wäre am Ende die gesamte Erdoberfläche von einer zwei Meter dicken Reisschicht bedeckt. Sozusagen die erste Reiszeit.

Die digitale Entwicklung befindet sich ungefähr auf Feld 32. Da hat das exponentielle Wachstum noch gar nicht richtig Fahrt auf-genommen.

In einer Geburtstagskarte, die „Happy Birthday“ singt, ist mehr Computerleistung als in sämtlichen Rechnern des Zweiten Welt-krieges zusammen. Jedes popelige Handy hat mehr Rechenpower als die Milliarden Euro teure Technik, die damals die Apollo XI auf den Mond gebracht hat. In einer Playstation steckt mehr Kapazi-tät als in den militärischen Großrechnern der Millenniumsjahre.

Es gibt also heute bereits weltweit mehr Wissen als Intelligenz! Mein Handy hat einen höheren IQ als sein Besitzer und es gibt bereits Toaster, die schlauer sind als der Durchschnittsabiturient. Mit Ihrem Handy können Sie heute von der Strandbar aus einen Weltkonzern leiten. Wenn Sie intellektuell dazu in der Lage sind. Und falls Sie zufällig einen Weltkonzern besitzen. Und vorausge-setzt natürlich, Sie haben gerade Netz.

Mancher wäre froh, wenn er überhaupt in der Lage wäre, mit einem Handy in Würde zu telefonieren. Sie lachen. Ich habe schon Sätze gehört: „Schaaaatz, kannst du mir bitte mal die Nummer wählen, ich habe jetzt schon zum dritten Mal mein Ohr fotografiert!“

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Wenn früher jemand versucht hat, mit einem Telefon zu fotografie-ren, wurde er weggesperrt. Gut, das war eine andere Zeit damals. Da gab es ja auch nur ein Telefon pro Familie! Nein, das ist jetzt kein Witz. EIN Telefon! Und das konnte man nicht mitnehmen, weil es nämlich mit einer Schnur an der Wand festgebunden war. Und das war nur die Spitze des Eisberges!

Früher gab es pro Familie auch nur einen einzigen Deoroller. Und der hieß BAC. Das waren Kämpfe im morgendlichen Badezimmer: „Mein BAC, dein BAC, Kinder – BAC ist für uns alle da!“ Und dann mussten wir uns der Größe nach aufstellen und dann hat sich ei-ner nach dem anderen mit dem einen Deoroller die Achseln ... Und Achseln waren damals noch haarige Angelegenheiten. Genug Nostalgie!

In einer Welt, in der Kinder – die Digital Natives eben – in Bilder-büchern versuchen, die Grafik weiter zu wischen und auf ihrem ersten eigenen Smartphone die Testberichte für Babynahrung googeln, wird mein BAC sicher niemals mehr dein BAC und schon gar nicht unser BAC sein. Aber, kein Grund zur Traurigkeit. Für den Menschen galt, gilt und wird immer gelten: Das einzig Beständige ist der Wandel.

Und darum Glück auf in die neue Zeit und bitte jedem sein eigenes Deo!

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D i g i t a l N a t i v e s

„Du, Papa, du hast mir erzählt, ihr hättet früher keine Computer gehabt? – AHA! Und wie seid ihr dann bitteschön ins Internet ge-kommen?“, fragt die kleine Mia, acht Jahre alt, ihren Vater.

Aus heutiger Sicht eine wunderbar kindliche, digital-native Logik. Der Vater lacht. Er lacht laut, er lacht ausgiebig. Dann plötzlich hält er inne und denkt nach. Er denkt lange, er denkt laut: „Schei-ße, die Kleine hat recht! Ich habe wirklich keine Ahnung mehr, wie wir damals ins Internet gekommen sind? Und wie war das noch, wenn wir etwas für die Schule recherchieren wollten?“

Und langsam kommt die Erinnerung:

„Unser Wikipedia damals war noch schwer und unhandlich,“ er-klärt der Vater. „Es nannte sich Duden oder Brockhaus. Den Server nannte man Bibliothek. Da musste man noch persönlich hinradeln. Ja, Wissen zu beschaffen, war damals noch eine aufwändige und schweißtreibende Angelegenheit. Und das, was in den Festplat-ten, den sogenannten Büchern stand, war festgeschrieben und nicht veränderbar. Auch dann nicht, wenn es überhaupt nicht zur eigenen Meinung gepasst hat.“

Mias Frage war aber gar nicht so sehr auf die Recherche von Schulthemen gemünzt, deshalb hakt sie nach: „Und Facebook? Wie habt ihr bitte ohne Facebook gewusst, mit wem ihr befreun-det seid?“

„Klar gab’s auch Facebook“, antwortet der Vater, „es hieß nur an-ders. Phonebook! Das Telefonbuch. Das waren große gelbe Käs-ten, die man sich einmal im Jahr bei der Post vom Stapel runterla-den musste. Darin waren endlose Namenslisten. Freeware eben. Die Freundschaftsanfragen waren analog. Man stand vor dem Haus und klingelte und alle hatten denselben Klingelton. Wenn der Kumpel auch beim zweiten Mal nicht aufmachte, dann war der halt nicht da. Und wenn er mit seinen Eltern im Urlaub war, dann

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war er auch mal vier Wochen nicht da. Also weg! Nicht erreichbar! Bestenfalls hat er eine Ansichtskarte gepostet, die aber erst 14 Tage nachdem er wieder zuhause war, in meinem Postfach auf-tauchte.“

Mia zieht sich mit ihrem Laptop in ihr Zimmer zurück und ist glücklich. Aber ihr Vater tut ihr ein bisschen leid! Was für eine armselige Welt musste das damals gewesen sein!

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D I E Z U K U N F T V O N H E U T E

Bestimmt hat jeder von uns schon einmal, zumindest sinngemäß, das Gleiche gedacht wie der Herr am Stammtisch.

Aber was ist wirklich los? Was gibt es alles heute schon? Was ist bereits entwickelt und erforscht und wartet nur darauf, mas-sentauglich auf die Straße gebracht zu werden?

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D i e T r e n d s h o w

„Prognosen sind schwierig, gerade wenn sie die Zukunft betreffen“, sagte schon der große dänische Comedian Niels Bohr.

„STIMMT!“, sage ich! Aber ich wäre nicht Ihr Trendscout, Dr. Tor-ben Trupfschlicht-Brödel, wenn ich es nicht trotzdem versuchen würde. Verschaffen wir uns also zunächst mal einen Überblick über die ganz großen Trends.

I. DigiPhysis – Die Verschmelzung von digitaler und realer Welt.

II. Human Enhancement – Alles was mit der Optimierung von Mensch und Gesundheit zu tun hat.

III. Gigacities – Wie wollen und werden wir in Zukunft leben.

Und natürlich die Königsdisziplin der Zukunftsforschung: IV. KI – Die Erschaffung Künstlicher Intelligenz.

I . M e g a t r e n d „ D i g i P h y s i s “ Alles wird digital.

Mit der Musik hat es begonnen.

Musik, sofern sie nicht gerade live gespielt wird, liegt heute zu 99,9% als Bits und Bytes auf Festplatten und in der Cloud. Dann kamen die Fotos, die Filme, die Bücher, die Steuererklärung, von Spielen ganz zu schweigen - alles wurde digital. Jeder Bauplan, jede Betriebsanleitung, jede logistische Unternehmung, der Bus-fahrplan, die Landkarte! Digital, digital, digital, alles digital - außer dieses Buch!

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Durch die mobile Revolution – Smartphones, Tablets, Laptops, neuerdings auch Smart Watches und Glasses sind all diese Infor-mationen nun immer und überall zugänglich. Vom Strand aus die Bankgeschäfte tätigen, Büroarbeiten erledigen, Dates organisie-re. In der einen Hand das Handy, in der anderen die Pina Colada. So lässt sich´s arbeiten. So lässt sich´s leben.

Wir sprechen mit Siri oder mit Lisa. (Lisa ist die Dame, die in mei-nem Navi sitzt und mich nach drei Jahren und 90.000 Kilometern immer noch siezt. Wird langsam Zeit für ein Update. Anm. des Autors)

Wir basteln an immer intelligenteren Spracherkennungssystemen. Ihr Personal Digital Assistent weiß immer, wo Sie sind, was Sie brauchen, was Sie mögen und die meisten sprechen schon jetzt mit ihm wie mit einem Menschen. Na gut, das machen Hunde-besitzer, Autofahrer und Computernutzer schon lange. Aber jetzt bekommen sie eine Antwort!

Die Digitale Transformation ist eine Lawine und hat das Tal noch lange nicht erreicht.

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Mit einem handelsüblichen 3D-Drucker können Sie sich heute Turnschuhe ausdrucken. Gut, nicht unbedingt die hippen Nikes. Aber wir fangen mit dem 3D-Drucken ja auch gerade erst an! Es wurde allerdings schon das erste vollständig gedruckte Auto vor-gestellt. Und ein gedruckter Jumbojet-Motor. In Afrika druckt man Häuser, ja ganze Siedlungen innerhalb weniger Tage mit riesigen 3D-Druckern und einer Mischung aus Sand, Dung und Wasser.

Auf den einschlägigen Messen können Sie gedruckte Steaks ver-kosten und gewöhnliche Frittenbuden-Gourmets, also Menschen wie ich, versagen beim Testessen kläglich. Auf der Food-Messe neulich hätte ich nicht sagen können, welcher Bissen aus der Ma-schine kam und welcher aus der Metzgerei ums Eck.

In fünf Jahren, so hört man von den führenden Unternehmen, wer-den wir mit circa 300 verschiedenen Stoffen drucken können.

So wird die Vision Pippi Langstrumpfs also doch noch wahr: „Ich drucke mir die Welt wie sie mir gefällt!“

C o m p u t e r s

Wenn wir heute „Computer“ sagen, dann haben wir in der Regel einen Monitor im Kopf mit einer Tastatur, einer Maus und einem Kasten unterm Schreibtisch. Oder ein Laptop.

Meine analogen Eltern sahen beim Wort „Computer“ noch einen Raum mit übergroßen Tonbandmaschinen und Menschen in wei-ßen Kitteln, die Knöpfe drückten.

Wie wird der Computer unserer Enkel aussehen? Der wird gar nicht aussehen, denn er wird unsichtbar sein. Der Computer ver-schmilzt mit der Umwelt, mit dem Haus, der Kleidung, der Ein-richtung. Jeder Gegenstand ist smart, vernetzt und als Teil des Netzwerks nutzbar.

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Ich wage mal eine Prognose: Unsere Enkel werden selbst vernetzt sein, Teil des Netzwerks sein. Das Wort „Computer“ wird es dann wahrscheinlich nicht mehr geben.

Was den Rechner heute noch groß und unübersehbar macht, sind Tastatur, Bildschirm und Akku. Was den Computer aber aus-macht, sind seine Mikrochips. Und sowas passt auch in einen Hemdknopf, in einen Ring, eine Brosche. Mikro eben.

Elektrisch gespeist werden diese Mikrochips über die Körper- oder Umgebungswärme oder die Erschütterungen des Gehens. Die Da-ten kommen aus der Cloud und gehen direkt wieder dorthin zu-rück! Wenn eine visuelle Darstellung benötigt wird, gibt´s faltbare Bildschirme, kreditkartenkleine Bildschirme für die Brieftasche (falls es so etwas wie Brieftaschen dann noch geben sollte in bar-geldlosen Zeiten) oder frei ansteuerbare Bildschirme im öffentli-chen Raum. Und natürlich, das ist der Wahnsinn – Hologramme.

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Sehr beeindruckend, wenn man das erste Mal sieht, wie weit die Hologramm-Technik bereits fortgeschritten ist. Klicken Sie bitte mit der QR-Scanner-App Ihres Smartphones mal auf diesen QR-Code.

S m a r t p h o n e s

Die rasante Beschleunigung der digitalen Entwicklung basiert ja auf der galoppierenden Verbreitung des Smartphones. Kennen Sie irgendjemanden, der kein Smartphone besitzt? Ja? Sagen Sie ihnen einen schönen Gruß von mir: Solche Menschen nennt man im Fachjargon „Digital Rollator Drivers“.

Bei der Verkündung der Papstwahl 2005 schauten alle noch an-dächtig zum aufsteigenden Rauch. Acht Jahre später hatten 500.000 Gläubige auf dem Petersplatz ein Smartphone vorm Ge-sicht, filmten den Rauch und versandten ihn gleich an zwei Milliar-den Brüder und Schwestern im Glauben. Da bekommt doch der Be-griff „Segnungen der Technik“ gleich eine ganz neue Bedeutung.

Und es ist unglaublich, was diese Geräte heute leisten. Ich er-innere mich noch, dass ich für mein erstes Gitarrenstimmgerät über 100 D-Mark bezahlt habe. Heute schwirrt dieses Stimmgerät kostenlos irgendwie durch die Luft und verfängt sich in meinem Telefon. Da ist dann auch gleich ein Metronom dabei und eine Darstellung aller Akkorde und Hörbeispiele wie sie klingen. Und mittlerweile sind in diesen Apps die Gitarrensounds der letzten 50 Jahre Rockgeschichte drin. Da braucht man dann auch kein Stimmgerät mehr. Und auch keine Gitarre!

Mein Telefon ist heute eine Taschenlampe, eine Wasserwaage,

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ein Radio, ein Diktiergerät, Meditationsklangschale, Navigations-system, ein Fotoapparat samt Album, Videokamera und -player, eine Plattensammlung, Zugang zum gesammelten Menschheits-wissen, eine komplette Bibliothek, mein Telefon kann sogar Pokémons fangen. Es ist ein Kompass, Kalender, Haushaltspla-ner, ein Freundesgeburtstagsmelder. Es enthält mehrere Motiva-tions-Apps, wenn ich mal wieder outburne. Es überwacht meine Gesundheit, schaut, dass ich mich genügend bewege, enthält ein Blitzerwarngerät fürs Auto, einen Taschenrechner, ein Fremdspra-chenlernprogramm, jede Menge Spiele und schneidet meine Te-lefonate mit. Ich kann damit unterwegs komponieren, aber auch automatisch komponieren lassen, wenn ich grad mal keine Lust habe. Es enthält ein Reimlexikon, eine Cocktailmixanleitung, es informiert mich, wenn in meiner Umgebung Schnäppchen ange-boten werden und es fordert mich rechtzeitig auf, mal eine Pause einzulegen. Es ist nämlich mit einem Bändchen an meinem Arm verknüpft, das meine Gesundheit überwacht, es kommuniziert mit meinem Kühlschrank und informiert mich, wenn ich an einem Laden vorbeifahre, in dem es Milch gibt, falls diese gerade zuhau-se zur Neige geht. Ich besitze vier verschiedene Meditationspro-gramme: Für die Powerentspannung zwischendurch, für die Tie-fenentspannung im Allgemeinen, gegen Schlaflosigkeit und das vierte habe ich noch nicht ausprobiert. Aber mein Smartphone schickt mir regelmäßig Push-Nachrichten, dass es jetzt endlich mal an der Zeit wäre, sie zu testen.

Ich habe ein Zeichenschulungsprogramm, eins für vegane Koch-rezepte und ein Hochzeitsplanungsprogramm, obwohl ich Single bin! Ich habe einen Auto-Autofinder, falls ich vergesse, wo ich geparkt habe. Ich bekomme wöchentlich die Lottostatistik und habe Zugriff auf über 100 Onlinezeitschriften. Jetzt sagt mir mein Livetimer, dass es Zeit wird einzukaufen, weil die Läden gleich zu machen. Und das Tollste: Für keines dieser Programme habe ich jemals auch nur einen einzigen Cent bezahlt. Manchmal frage ich

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mich, warum ich nicht glücklicher bin!

Und das Smartphone ist auch nur ein Übergang. Stichwort:

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G o o g l e b r i l l e u n d i n t e l l i g e n t e H a f t s c h a l e n

Mensch und Maschine nähern sich an. Der nächste Schritt wird die smarte Brille sein. Die Googlebrille, wir erinnern uns, war ja nicht wirklich der große Wurf und ist auch aktuell kein Thema mehr. Aber in anderen Bereichen, vor allem für spezielle Tätigkei-ten, setzen sich die intelligenten Gläser immer mehr durch. Bei Architekten, die ihre Entwürfe zusammen mit dem Bauherrn bege-hen wollen. Der Lagerist, dem Informationen aller Art, wo befindet sich die Ware, Gewicht, Ankunftszeiten, Kunden, alles Mögliche direkt auf die Brille gespielt wird. Der Chirurg, der die Hände frei hat und trotzdem alle Informationen auf einen Blick erhält. Der Polizist, der nicht umständlich zum Wagen zurückgehen muss, um Daten zu überprüfen. Stellen Sie sich vor, dass eben jener Po-lizist jederzeit Zugriff auf die Bilder hat, die er sich von einer Be-gleitdrohne auf die Brille ziehen kann. Das ist aber alles erst am Anfang. Diese Brillen werden in wenigen Jahren von intelligenten Haftschalen verdrängt.

Lassen wir unsere Fantasie einmal 10, 15 Jahre in die Zukunft schweifen. Was werden diese Brillen, diese Haftschalen können? Zunächst einmal projizieren sie die Umgebung auf unsere Netz-haut. Und ver-x-facht dabei unsere Sehschärfe. Und zwar sowohl in die Nähe als auch in die Ferne, ist mal Lupe, mal Mikroskop. Ist als Fernglas oder als Teleskop nutzbar. Alles, was nicht real sichtbar ist, wird virtuell dazugerechnet. Der natürliche Raum ver-schmilzt mit dem virtuellen Raum.

Stellen Sie sich vor, Sie können Ihren Blick bis in die molekularen, ja, in die atomaren Strukturen hinein lenken. Oder Sie sehen hun-derte Kilometer weit und dabei werden Ihnen satellitengestützte Bilder ins Auge projiziert. Sie erkennen das kleine Kirchlein zehn Kilometer vor Ihnen, können virtuell dort eintreten, erfahren dabei alles über die Bauweise und den geschichtlichen Hintergrund und Anzüglichkeiten aus dem Privatleben des zuständigen Pfarrers.

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Sie gehen durch eine Straße und erhalten den Stand der freien Wohnungen; Bewertungen von Restaurants und die Überprüfungs-ergebnisse des Gesundheitsamtes; alle Infos über historische Ge-bäude, auch die die gar nicht mehr zu sehen sind, oder pikante De-tails potenziell paarungswilliger Artgenossen, die dort wohnen. Wenn Sie im Schaufenster ein Kleidungsstück länger als zwei Sekunden fixieren, werden Ihnen sofort Hintergrundinformationen zur Herstellung, Materialzusammensetzung und Vergleichsange-bote eingeblendet, sowie passende Schuhe und sonstige Acces-soires vorgeschlagen und Sie können mit einem Wimpernschlag bestellen. Und wenn Sie nach Hause kommen, ist alles bereits geliefert.

Beim Liebesspiel können Sie sich unbemerkt Penelope Cruz auf Ihre Linsen spielen und Ihre Partnerin merkt es nicht, weil sie selbst gerade mit George Clooney zugange ist. Oder, Frage an die Leser: Wen würden Sie sich gerne mal auf Ihre Linse spielen?

Bis wir schließlich die Technik direkt implantieren.

Machen Sie doch mal eine Pause mit dem Lesen und fantasieren Sie sich in eine Welt hinein, in der Sie mit Ihren Haftschalen ver-bunden sind. Ja, mit dem kompletten Internet. Sie haben Zugriff auf Satelliteninformationen, auf das IoT, das Internet of Things und kommunizieren mit Ihrer kompletten Wohnungseinrichtung.

Und hatten Sie Spaß?

Jetzt wird es nämlich noch spannender. Wie verändert diese Technik die Kommunikation mit unseren Mitmenschen? Gesichts-erkennungssoftware ist etwas, das mittlerweile schon hervorra-gend funktioniert. Da fällt endlich das lästige Namenmerken weg. Der wird automatisch eingeblendet. Dumm für die, die sich schon immer Namen und Gesichter gut merken konnten. Die verlieren einen sozialen Vorteil. Aber für mich und den Rest der Namenstöl-pel ein echter Gewinn.

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Stellen Sie sich vor, egal wo Sie sich gerade befinden, haben Sie die Möglichkeit, das öffentliche Profil jedes Menschen einzuse-hen, der Ihnen begegnet. Und auch Ihr Gegenüber weiß natürlich bereits eine ganze Menge über Sie. Wagen wir uns noch einen Schritt weiter vorwärts. Es gibt heute bereits ausgereifte Soft-ware, die aus Mikrogesten, Stimmschwankungen und Verände-rungen der Augen, den Mentalstatus seines Gegenübers deuten kann. Verbunden mit Sensoren, die zum Beispiel in der Kleidung getragen werden, wird es in naher Zukunft also nicht mehr mög-lich sein, seinem Gegenüber die Unwahrheit zu sagen. Ich nehme an, da wird schon der ein oder andere bleich beim Lesen. Die Ju-risten unter Ihnen wahrscheinlich. Es bedeutet aber auch das Aus für viele weitere Berufsgruppen: Gebrauchtwagenhändler, Versi-cherungsvertreter und ganz finster wird es natürlich für Politiker.

Eine lügenfreie Gesellschaft, also da stößt auch meine Fantasie an ihre Belastbarkeitsgrenzen.

E i n S t i f t i s t n i c h t n u r e i n S t i f t

Ein Stift, der es in sich hat. Sie schreiben, brauchen aber kein Pa-pier dafür, denn der Stift speichert das Geschriebene.

Er kann Aufgenommenes in Sprache verwandeln, Sprache in Ge-schriebenes, kann es an den Drucker schicken und – falls ge-wünscht – das Ganze in exakt Ihrer Handschrift wiedergeben. Das ist besonders bei Ärzten wichtig, denn wenn das Rezept nicht unleserlich ist, glaubt ihnen keine Apothekerin der Welt, dass es wirklich von Ihrem Arzt kommt.

Sprechen ist ja das Eine. Schreiben etwas anderes: Es gibt Leute, die können sprechen wie geschrieben, geschliffen und klar. Ich dagegen brauche das Schreiben. Da werden nämlich andere Ge-hirnregionen mit einbezogen. Vor allem wenn ich mit der Hand schreibe.

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Bei anderen Menschen ist das genau anders herum: Die lähmt das Schreiben eher. Da schäumt die Kreativität nur so über, wenn sie einfach drauflosreden. Viele Politiker sind so gestrickt. Die wundern sich dann am nächsten Tag, wenn sie aus der Zeitung ihre Meinung erfahren. Würden sie alles vorher Probe sprechen, vom Stift aufzeichnen und ausdrucken lassen, könnten sie vorher schon lesen, was sie eigentlich so denken.

Diese Stifte gibt es wirklich. Sie glauben mir nicht? Klicken Sie mal auf den QR-Code.

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K o m m u n i k a t i o n s m u s t e r i n F i r m e n a u f s c h l ü s s e l n

Das US-amerikanische Unternehmen Sociometric Solutions hat ein Gerät Smartphonegröße entwickelt, das mit Mikrofon, Bewe-gungsmessern und Funksendern ausgestattet ist. Kommen meh-rere dieser Geräte zusammen, erkennen sie sich und analysieren gemeinsam die Sprachmuster in Unterhaltungen. So kann festge-stellt werden, wer im Gespräch wann wem zugeneigt ist, wer do-miniert oder wer wo steht. Firmenweit eingesetzt könnten so Soft Skills, wie Gesprächsstil oder Empathie, quantifiziert und bewer-tet werden. Eine wunderbare ausgereifte Möglichkeit, seine An-gestellten innerhalb weniger Wochen in den Wahnsinn zu treiben.

B i g D A T A

Täglich werden drei Exabyte, das sind drei Milliarden Gigabyte neuer Daten generiert und gespeichert. Und alle drei Jahre ver-doppelt sich dieser Wert. 2020 generieren wir also sechs Milliar-den Gigabyte. Täglich!

Welchen Wert haben solche Datenmengen?

Ich kenne Leute, die gehen seit Jahren zum Chinesen um die Ecke und bestellen immer die Nr. 57. Weil sie sich der Datenmengen in der Speisekarte nicht gewachsen fühlen: 800 Gerichte in vier Ge-schmacksvariationen, wahlweise mit Huhn, Ente, Schwein, Rind oder Tofu. Stellen Sie sich vor, jemand reduziert diese Auswahl auf nur fünf oder sechs Gerichte, die genau zu Ihren Geschmacks-vorstellungen passen. Und zur Not können Sie ja immer noch die Nr. 57 bestellen.

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Diese Aufgabe übernehmen heutzutage Algorithmen, komplexe Programme, die diesen Wust an Informationen nach Mustern durchsuchen und uns verwertbares Wissen liefern.

Der Mensch ist ja sehr leicht berechenbar. Die meisten seiner Aktivitäten sind einfach vorherzusagen. Ein Wissenschaftler der Cambridge University hat herausgefunden, dass nur

• 10 Likes reichen, um jemanden auf dem gleichen Level einzu-schätzen wie ein Arbeitskollege.

• 70 Likes sind nötig, um jemanden so gut zu beurteilen wie ein Mitbewohner oder Freund.

• 150 Likes benötigt das Programm, um so akkurat zu sein wie ein Familienmitglied.

• Und 300 Likes um so gut zu schätzen wie der Partner.

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Das heißt, bei 160 Likes kennt Facebook Sie besser als Ihre eige-ne Mutter!

(Übrigens: Nachdem der Wissenschaftler diese Studie veröffent-licht hatte, bekam er zwei Briefe von Facebook: Eine Abmahnung und ein Stellenangebot! – Kein Witz. Das alles wird übrigens unter dem folgenden QR-Code beschrieben.)

Die Werbeindustrie jedenfalls liebt diese neuen, vielfältigen Mög-lichkeiten. Es hat ja auch etwas für sich, dass, wenn man ohne-hin schon überall Werbung ausgesetzt ist, jetzt Algorithmen da-für sorgen, dass man eben nur noch Werbung von Dingen erhält, für die man sich auch interessiert. Leider funktioniert das noch nicht ganz so optimal. Denn, Entschuldigung, was für einen Sinn macht es, wenn ich mir gerade einen Mähroboter gekauft habe

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und seitdem bei jedem Klick im Internet, Angebote für Mähroboter bekomme?

Meine Rasenmäher hatten stets eine Halbwertzeit von gut 10 Jah-ren! Und ich hoffe, der neue hält jetzt auch erst einmal ein paar Jahre.

In anderen Bereichen funktioniert das jedoch schon einwandfrei: Beispielsweise gibt es einen Schokoladenautomat, der anhand Ihres Facebook-Profils personalisierte Schokolade herstellt. Fa-cebook weiß alles, was Sie jemals geliked haben. Es kennt ihren Geschmack besser als Sie selber. Seien Sie also nicht überrascht, wenn Ihnen der Automat eine Tafel Vollmilchleberwurstkaramell oder Rindsgulaschtraubennuss auswirft.

Diese totale Kontrolle ist gerade uns Deutschen sehr unange-nehm. Es gibt ja die weltbekannte „German Angst“. Wir haben große Angst davor, beeinflusst zu werden. In Wahrheit werden wir ja auch gar nicht beeinflusst, sondern berechnet. Ein Algorithmus hat herausgefunden, dass gerade wir Deutsche eine besondere Angst vor Algorithmen haben. Hängt wohl auch mit unserer Ge-schichte zusammen, weil wir gesehen haben, dass selbst wir nicht gegen Massenverführung gefeit sind. Der Herdentrieb. Sie glauben mir nicht? Dann stellen Sie mal an einem x-beliebigen Tag Ihre gelbe Tonne raus.

Man könnte ein Spiel daraus machen, um zu sehen, ob man es schafft, den Algorithmus auszutricksen. Mit dem „Karnickel-Algo-rithmus“. Das heißt, man schlägt extremere Haken, als der Algo-rithmus hinterherrechnen kann.

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Aber ein Algorithmus ist zäh, dem ist es ja Wurscht, wie viel er rechnen muss. Ist ja sein Job. Der berechnet dann einfach Ihre Fähigkeit zur Unberechenbarkeit.

A p p s

Die Masse aller Startups, 93%, beschäftigen sich ausschließlich mit der Entwicklung von Apps für mobile Geräte.

Hier nun einige sehr innovative Apps, von denen Sie vielleicht bis jetzt noch nichts gehört haben.

Zum Beispiel die Gefühlserkennungs-App für Autofahrer. Aus Blutdruck, Atemfrequenz und Mimik werden präzise Rückschlüs-se auf Ihren aktuellen Gefühlszustand gezogen und kommentiert! Das ersetzt Ihnen quasi die Schwiegermutter als Beifahrerin.

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Oder ein App-Programm, das Ihnen anzeigt, wer mit wem in der Firma vernetzt ist. Konkret: Sie brauchen die Kopie eines Vertra-ges vom Chef und würden normalerweise die Praktikantin damit beauftragen. Ein Blick auf diese App verrät Ihnen aber, dass die-se Praktikantin im selben Badmintonverein ist wie der Sohn des Abteilungsleiters, der von der Chefsekretärin boykottiert wird, weil er sie nach einem mittelmäßigen One-Night-Stand nach der Weihnachtsfeier nicht zurückgerufen hat und deshalb ist es bes-ser sich den Vertrag über die Schwester der Putzfrau des Neffen vom Chef zu besorgen. Sie wissen, was ich meine! Wir sagen dazu auch: Die „Pförtner-to-go-App“!

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Es gibt eine App, die Radfahrer vor herannahenden Volvos warnt. Aber eben nur vor Volvos. Wenn der VW kommt, adios amigo!

Es gibt Apps, die sperren Ihr Smartphone, damit Sie endlich mal wieder Zeit für Ihre Kinder haben. Sofern Ihre Kinder keine Smart-phones besitzen. UNICEF eben.

Die Valentins-App. Sie gehen die Straße lang, da poppt auf Ihrem Smartphone ein Fenster auf: Heute Hochzeitstag. Samt Hinweis: Nächster Blumenladen in 70 Metern rechts. Und dass man zur Si-cherheit eine Kopie dieser Nachricht auch an Ihre Frau geschickt hat. Kommen Sie da jetzt bloß nicht ohne Blumen heim!

Apps, die Trends erkennen, bevor sie wahrnehmbar sind. Das ist auch wieder blöd für Leute wie mich, die das intuitiv können. Also ehrlich, es gibt manchmal Apps, da fühlt man sich echt veräppselt!

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D a s I O T – I n t e r n e t o f T h i n g s

Man liest es oft, doch was bedeutet es?

Bald werden praktisch alle Gegenstände mit Mikrochips ausge-stattet sein und über das Netz untereinander kommunizieren können.

Aber wofür benötigt jemand beispielsweise einen intelligenten Schaukelstuhl? Nun, dieser Schaukelstuhl erkennt, welcher Nut-zer gerade auf ihm Platz genommen hat, wie oft er in den letz-ten Wochen mit welcher Schwungstärke schaukelte, ob er da-bei einschlief und wenn ja, wie lange und wie intensiv dabei die Traumphasen waren. Die Möglichkeiten sind grenzenlos.

E a s e u n l i m i t e d

... oder die unendliche Bequemlichkeit!

Onlineshopping in seiner absolut ausgereiften Form. Die ganze Welt wird smart. Ihr gesamtes Zuhause denkt für Sie mit. Der in-telligente Wäschepuff sortiert Socken automatisch aus und be-stellt gleich neue, wenn die Antischweißbeschichtung abgenutzt ist oder die zweite Socke fehlt.

(Zukunftsforscher prognostizieren ja, dass es selbst mit fortge-schrittener Technik nicht möglich sein wird, Socken so zu reinigen, dass nicht pro Waschgang mindestens eine Socke verschwindet. Da gibt’s ja die Theorie, dass es sich dabei um technisch weit fort-geschrittene außerirdische Lebensformen handelt, die sich aus-

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schließlich von menschlichen Socken ernähren. Aber, wie gesagt, nur eine Theorie!)

Oder Ernährung. Die Feinabstimmung übernimmt der vernetzte Kühlschrank, das smarte Küchenkastl, der digitale Müllbeutel oder der intelligente Bierkasten. Wobei: Häufig ist ja heute schon der gewöhnliche Bierkasten intelligenter als sein Trinker.

Erst letzte Woche bekam ich eine SMS von meinem Kühlschrank, dass die Milch zur Neige geht. Da habe ich gleich zurückgeschrie-ben: „Keine Sorge, Schatz, äh, lieber Kühlschrank, ich bringe Milch mit heim.“ Kam postwendend die Antwort: „Von mir aus braucht´s keine Milch. Ist ja bloß wegen der neuen Espressomaschine.“ Kei-ne zwei Minuten später smst die Espressomaschine: „Von mir aus kannst du die Milch im Kasten lassen! Weil, so lange ich nicht fähig wäre, nach dem Aufschäumen den Aufschäum-Fortsatz an-ständig sauber zu machen“, schreibt sie, „solange schäumt sie überhaupt nicht mehr!“

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Sie hat ja grundsätzlich recht. Es ist wirklich gruselig, wenn sich diese Milch-Schaum-Matschreste ins Düseninnere vorarbeiten und dort ganz eigenständige Lebensformen hervorbringen. Aber auf der anderen Seite: Da zahle ich Telefongebühren für beleidigte Haushaltsgeräte und habe keine Ahnung, wie man diese Funktion wieder ausschaltet.

I n s t a n t - B e d ü r f n i s - B e f r i e d i g u n g

Wenn wir im digitalen Zeitalter ein Bedürfnis verspüren, drücken wir auf irgendein Knöpfchen und schon wird’s frei Haus geliefert. So haben wir uns das zumindest früher einmal vorgestellt. Die Wahrheit ist aber viel extremer!

XING-Gründer Lars Hinrichsen vermietet bereits komplett gesmar-tete Wohnungen. Die wissen, wann Ihr Klopapier alle ist und be-

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stellen automatisch neues nach. Wahrscheinlich zusammen mit weiteren notwendigen Dingen wie: „User, die dieses Klopapier be-stellt haben, haben auch folgende Produkte gekauft.“

Ein Meisterstück in diesen Wohnungen ist die „intelligenteste Eingangstür der Welt.“ Sie erkennt Menschen mit Zugangsbe-rechtigung und begrüßt sie je nach Beliebtheit mehr oder weniger freundlich. Sie übernimmt auch gleich den Smalltalk, sodass der Bewohner, wenn der Gast erst einmal eingetreten ist, auch wirk-lich sofort zur Sache kommen kann. Verlässt dieser die Wohnung dann wieder, ruft die Tür gleich den Lift, bei Bedarf ein Taxi und dem Scheidenden ein aufmunterndes „Adieu“ hinterher. Und im Fasching auch mal: „Jeder Gast ist hier gern gesehen, die einen beim Kommen, die andern beim Gehen!“

„Das Tollste,“ so hebt Hinrichsen hervor, „sollte eine Beziehung mal zu Ende gehen, braucht man nicht für teures Geld Schlösser zu wechseln, man braucht seiner Tür nicht mal Bescheid zu sa-gen, die hat es sowieso mitgekriegt und die Zugangsberechtigung gelöscht.“

Wir müssen also keine Knöpfchen mehr drücken, um unsere Be-dürfnisse zu befriedigen. Wir müssen diese Bedürfnisse nicht einmal mehr selber spüren. Unsere Umgebung weiß bereits jetzt, was wir uns in 10 Minuten wünschen werden und ist in der Lage uns vorausseilend zufriedenzustellen.

Wunschlos glücklich! Endlich!

„Und was soll ich dann eigentlich noch hier?“ mag sich der ein oder andere nun fragen.

Nun, lesen Sie einmal das Kapitel über virtuelle Realitäten.

Sie haben jeder Zeit die Möglichkeit über perfekte Animation, die Ihnen übrigens auch Ihre Wohnung bieten können wird, in absolut unperfekte Welten einzusteigen, in denen Sie um Ihr Überleben kämpfen, in denen Sie sich Ihr Glück hart erarbeiten müssen und

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in denen jeder Schritt die Gefahr des Endes dieser Welt birgt.

Und wer weiß? Vielleicht sitzen Sie ja in genau diesem Moment in Wahrheit in Ihrer perfekten Wohnung im intelligenten Schaukel-stuhl, haben eigentlich keinerlei Wünsche, sind restlos zufrieden und diese Welt, in der Sie gerade dieses Buch lesen, ist nur virtu-ell. Alles nur ein Spiel.

L o o s e r - S o f t w a r e

Die Kombipackung besteht aus einer App fürs Handy, einer Art Scheckkarte für den Geldbeutel und einem Schlüsselanhänger. Von jedem dieser Geräte kann man nämlich die beiden anderen Geräte anrufen, die sich dann lautstark bemerkbar machen und gleichzeitig Ihre GPS-Daten weiterfunken.

Wenn Sie ein Mensch wie ich sind, der seine freie Zeit überwie-

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gend mit der Suche nach verlegten Gegenständen verbringt, wird es mit diesem Triptychon nun tatsächlich möglich, sich ein neu-es Hobby zuzulegen, um die vielen frei gewordenen Stunden, die man nun nicht mehr mit Suchen verbringen muss, sinnvoll zu fül-len. Vielleicht können Sie dann endlich mit dem Rauchen anfan-gen. Oder bewusst zunehmen. Oder wieder mehr YouTube-Videos anschauen. Setzen Sie Ihrer Fantasie keine Grenzen.

Wie sagte vor bereits 35 Jahren der Mork vom Ork so schön?

N a n o , N a n o

Nano bedeutet winzig. Um genau zu sein, ist es der Milliardste Teil einer Einheit. Wie gesagt, extrem winzig.

Wir sprechen von Nanotechnik, wenn wir im atomaren Bereich herumschrauben. Und tatsächlich: Wir bewegen heute bereits einzelne Atome. Durch Nanotechnologie können wir heute völlig neue Werkstoffe mit ganz neuen Eigenschaften herstellen. Die Forscher sind entzückt und niemand weiß, welche Langzeitwir-kung diese neuartigen Materialien auf Körper und Umwelt haben werden. Aber die Möglichkeiten sind einfach zu faszinierend, als dass man sich mit irgendwelchen Bedenken aufhalten sollte.

Nanobots – auch so eine Wahnsinnsidee!

Wenige molekülgroße autonome Maschinen, auch Nantiden ge-nannt, die geschluckt werden können und den Körper von innen her reparieren. Oder die ins All geschossen werden, um dort selbstständig fremde Planeten zu erforschen oder Stationen für nachfolgende Menschen zu errichten.

Es klingt verrückt, es ist aber tatsächlich möglich, Atome so zu programmieren, dass sie sich selbstständig zu neuen Molekülen formieren. Was das für ungeahnte Möglichkeiten bietet, ist noch gar nicht abschätzbar.

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Stellen Sie sich eine Art intelligenten Sand vor, der mit einer Soft-ware gespeist wird und die Atome formieren sich zum Beispiel zu einem Dreirad. Wenn Ihr Kind dann alt genug ist, spielen Sie eine neue Software drauf und es entsteht ein Laufrad. Quasi das Konzept vom Bobbycar zum Aston Martin. Von der Wiege bis zur Bahre, alles aus der gleichen Schaufel Sand.

In der Schweiz gab es eine Zeit lang Toilettentüren aus elektro-chromem Glas. Erst nach dem man die Tür von innen abgeschlos-sen hat, färbten die sich durch Umprogrammierung der Molekular-struktur matt ein und wurden undurchsichtig.

Wusste aber keiner. Benutzte auch keiner.

I n t e l l i g e n t e W u r m k a c k e

Bei all dem, was gerade so entwickelt und produziert wird, stellt sich immer wieder die Frage nach den Ressourcen. Wird die Erde das alles schaffen und uns liefern können, was wir von ihr perma-nent fordern? Nun, wir sind technisch in der Lage, Mikroben und Insekten so zu programmieren, dass sie Nahrungsmittel, Treib-stoffe und Medikamente produzieren.

Manchmal gibt’s ungeheuer einfache Lösungen für komplexe Pro-bleme. Wenn man zum Beispiel normale Regenwürmer mit Cadmi-um-Tellurid-Kristallen füttert, dann scheiden diese Würmer soge-nannte Quantenpunkte aus, Nanoskopische Halbleiterbausteine. Wurmkacke als Hightechprodukt. Heilige Scheiße sozusagen! Halleluja!

Später kann man dann diese Wurmlöcher eventuell sogar noch für interstellare Reisen nutzen. Nein! Das war ein Scherz!

Die sogenannten Wurmlöcher sind bis heute rätselhafte Effek-te in der Raumzeit, die von Einstein bis Steven Hawkins unsere großen Geister beschäftigen, weil sie die Möglichkeit von über-

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lichtschnellen Reisen bergen, eventuell sogar Zeitreisen. Aber kürzlich wurde in Spanien tatsächlich das erste Wurmloch künst-lich erzeugt. Aber bis zum Zeitreisebüro ums Eck wird’s wohl noch ein Weilchen dauern.

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F ü h l a n z u g – G a n z k ö r p e r k o n s o l e – T e s l a - S u i t

Die sogenannte Fühlweste wurde ursprünglich entwickelt für sin-nesreduzierte Menschen, also Blinde, Taube usw. Aber auch für Rettungskräfte, Feuerwehrleute und Nothelfer.

Die Fühlweste besitzt ein mit Millionen winziger, haptischer Punk-te ausgestattetes Rückenteil, ähnlich dem haptischen Feedback auf dem Smartphone „Bssst“ – nur, dass die einzelnen Punkte mit verschiedener Vibrationsstärke bsssten.

Das Spannende ist, dass sich diese Muster in kurzer Zeit zu einem Sinn entwickeln können, das heißt, die Muster auf dem Rücken werden wie Sprache oder wie Bilder wahrgenommen. Für den Gehörlosen wird es zum Ohr, für den Blinden zum Auge, für den

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Feuerwehrmann zur Wärmebildkamera, für den Retter zum Nacht-sichtgerät.

Wenn Sie schon als Kind die Muttersprache gleich in Verbindung mit den haptischen Mustern erlernen, erfassen Sie mit dieser Weste direkt über diese Fühlmuster worüber gesprochen wird. Egal wo Sie sind, in Tokio an der Bushaltestelle, im wilden Kurdi-stan an der Wassertränke oder im tiefsten Niederbayern auf der CSU Veranstaltung, Sie verstehen alles.

Hier endet das enorme Potential aber noch lange nicht. Mit unse-ren Sinnen nehmen wir tatsächlich nur ein 10 Trillionstel dessen wahr, was um uns herum existiert und geschieht.

Mit den entsprechenden Empfangsgeräten als Weareables getra-gen und der richtigen Software können Sie sich diese Infos auch auf den Rücken malen lassen, als fühlbare, bewegte Bilder. Wir erschaffen uns einen neuen Körpersinn, den sprichwörtlichen siebten Sinn.

Ganz ähnlich funktioniert nun auch das neue Tesla Suit – ein Ganzkörperfühlanzug mit integrierter 3D-Brille.

Dieser Anzug ist nur in zweiter Linie zum Wohle des Menschen gedacht – die große Mehrzahl wird ihn wohl als Ganzkörperspiel-konsole oder als Sextoy verwenden. Und damit wahrscheinlich eine Menge Spaß haben. Das Einzigartige an dieser speziellen Entwicklung – man kann ihn ordern, man kann ihn auch bezah-len – produziert wird er allerdings erst, wenn genug Bestellungen zusammengekommen sind.

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I I . M e g a t r e n d „ H u m a n E n h a n c e m e n t “Haben Sie schon mal den Begriff „Human Enhancement“ gehört? Da geht es um die Optimierung von Mensch und Gesundheit. Also Power-Optimierung, Leistungssteigerung, New Aging, Lebensver-längerung, Vitalisierung, Potenzverstärkung usw. Fangen wir mal beim Kleinsten an, bei der ...

D N S t o g o

Stichwort Gentechnik. Das menschliche Genom ist entschlüsselt! Vor einigen Jahren noch ein X-Millionen Dollar Projekt. Heute kön-nen Sie sich für schlappe 700 Dollar Ihre DNS aufdröseln und auf eine Tapete drucken lassen. Demnächst soll dieser Preis sogar unter die Kosten für einmal Klospülen fallen, erzählt man sich in Fachkreisen.

Und schon heute versucht man diese DNA-Stränge als Speicher-medien für Computer zu nutzen. Sogenannte Bio-Chips. Und da-mit meine ich jetzt nicht die Snacks aus dem Naturkostladen.

Noch stehen wir mit der Frage, welche Bedeutung und welche Auswirkung das Zusammenspiel der einzelnen Gensequenzen hat, ganz am Anfang. Aber das Wissen explodiert auch in die-sem Bereich und die Konsequenzen für die Medizin, für unsere Gesundheit, dafür, unsere Kinder nach unseren Vorstellungen zu kreieren und zu optimieren sind kaum auszumalen.

Wissenschaftler versichern uns eine wesentliche Verlängerung der Lebenszeit in den nächsten Jahrzehnten. Der bekannte Bioin-formatiker und Altersforscher Aubry de Grey provoziert zwar ger-ne, geht aber ernsthaft davon aus, dass die ersten Menschen, die 1.000 Jahre alt werden, bereits geboren sind.

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Und noch eine Frage, die mich sehr bewegt: Wenn mein Genom einmal gespeichert ist, kann es dann sein, dass meine Urenkel mich irgendwann mal nur so zum Spaß neu ausdrucken?

3 D - D r u c k

Wir sprachen schon mal davon, aber am Ende dieses Kapitels fin-den Sie ein Foto von 3-D-gedruckten Ersatzrippen. Schauen Sie sich´s ruhig an. So etwas wird heute schon routinemäßig einge-setzt. Der Vorteil hierbei ist, man kann sie sowohl als Rippen, als auch als Ersatzventile für einen 8-Zylinder-Mercedes verwenden.

Am 3D-Druck von Organen wird noch gebastelt, aber es ist bereits gelungen, eine annähernd funktionsfähige Leber aus Leberzellen zu drucken. Leider noch sehr klein. Was allerdings schon funkti-oniert hat, ist, aus Leberzellen voll funktionsfähige Leberspätzle auszudrucken. Das wird vor allem die Veganer unter uns freuen. Für die berühmte Stopfleberpastete müssen jetzt keine unschul-digen Tiere mehr sterben! Wir züchten Fleisch aus Gänsestamm-zellen in der Petrischale und drucken sie anschließend formschön und appetitanregend aus.

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Die ersten Burger-Verkostungen haben auch schon stattgefun-den. Der Fleischhunger der Welt ist ja Existenz gefährdend für uns alle. Aber hier zeichnet sich eine echte Lösung ab. Da sag ich nur: Prost Mahlzeit!

Wie sagte mein geschätzter Kollege Ludwig Müller neulich: „Bald braucht man auch nicht mehr auf unglückliche Spenderorgane zu warten, sondern hat nur noch das Problem, soll ich mir das neue Organ jetzt ausdrucken lassen oder doch lieber aus Stammzellen neu zusammenstellen?“

V o n d e r V i p - L o u n g e z u r C h i p - L o u n g e

In Dänemark ist es im Moment sehr populär, sich chippen zu las-sen. Dabei wird ein winziger Chip per Spritze unter die Haut beför-dert, so, wie wir das mit unserem Hund oder unserer Katze schon lange machen.

Damit kann man dann sein Haus oder sein Auto ohne Schlüssel öffnen. Man kann zahlen, sich ausweisen, oder wiedergefunden werden, wenn man mal verloren geht. Man kann damit sogar wäh-len gehen. Gespenstisch, aber praktisch!

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W e l c o m e t o t h e w o r l d o f C h i p p e n d a l e s

Mensch und Technik werden eins. Von den Wearables – so der Terminus für Technik, die am Körper getragen wird (intelligen-te Kleidung zum Beispiel oder vernetzter Schmuck) – führt der Pfad noch näher an den Menschen heran. Smarte Pflaster, pro-grammierte Tattoos sind in Entwicklung. Schließlich verschmil-zen Mensch und Technik. Das löst Widerstände aus, da wird es unheimlich. Aber das hilft nichts, der Weg ist vorgezeichnet. Die drei Brücken, die uns in die gechippte Welt führen werden, sind natürlich das Militär, denn Militärs werden niemals auf einen mög-lichen Überlebensvorteil verzichten. In vielen Ländern sind Solda-ten heute schon routinemäßig gechippt.

Dann die Raumfahrt. Auch für Astronauten ist jeder Verzicht auf zusätzliche Fähigkeiten undenkbar.

Und natürlich die Medizin. Künstliche Organe, künstliche Gelen-ke, das ist heute selbstverständlich. Herzschrittmacher werden immer intelligenter. Prothesen, die über implantierte Mikrochips angesteuert werden, das ist alles schon Routine.

Chips, die unterbrochene Seh- oder Gehörnerven ersetzen, ver-letztes Rückenmark – und diese Entwicklung erwarten wir in den nächsten Jahren –, wer würde als Betroffener darauf verzichten?

Irgendwann aber kommt der Moment, in dem so ein Implantat nicht nur eine Wiederherstellung bedeutet, sondern eine Ver-besserung ...

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Es wird möglich sein, über implantierte Chips Wissen direkt aus der Cloud abzurufen. Für jedermann zugänglich. Die Demokratisie-rung der Bildung. Binomische Formeln nicht mehr lernen, sondern runterladen. Das ganze Mathematikstudium. Geschichte, Jura, egal, alles in der Wolke. Aber auch komplexe Bewegungsmuster, Zum Beispiel Stricken oder Kung Fu lernen in vier Nanosekunden.

Wenn die Technik soweit ist, wird der soziale Druck den Rest er-ledigen. Wenn Sie ungechippt keine Aussicht auf Beförderung haben, gar nicht die Möglichkeit haben, bestimmte Berufe zu er-lernen. Es gibt schon heute genügend Eltern, die ihre Kinder prä-natal, also schon im Mutterleib, ersten Lernprogrammen ausset-zen. Warten wir´s ab.

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M i t d e m C o n t a i n e r a u f d e n M a r s

Seit Jahren plant und verwirft der Mensch die erste bemannte Marsmission. Auch die NASA hat die Expedition gerade wieder mal auf Eis gelegt, weil der Spaß 30 Milliarden Dollar kosten soll. Aber da erlebt man einen der wichtigsten Trends live mit, den Trend weg vom Staat hin zur Privatwirtschaft. Es gibt einen Ge-schäftsmann, der eine ganz einfache Möglichkeit gefunden hat, die Kosten um beinahe zwei Drittel zu senken: Man schießt die Leute auf den Mars. Und lässt sie einfach dort oben. So erspart man sich die Kosten für den Rücktransport. Genial!

Man spart auch deshalb so enorm viel, weil man den kompletten Treibstoff für den Rückflug erst mal dorthin transportieren müss-te. Der Einwand, dass man keine Leute finden würde, die ihr rest-liches Leben in einer Vier-Personen-WG mit extrem beschränktem Freizeitangebot und Auslaufmöglichkeiten fristen wollen, ist be-reits widerlegt.

Eine Anfrage hat über 100.000 Bewerber angelockt, von denen im-merhin 400 relativ klar bei Verstand zu sein schienen. Und ich bei-spielsweise habe diese Anfrage noch gar nicht mitgekriegt. Sie vielleicht? Sehen Sie. Und trotzdem 100.000 Bewerber. Wenn man das jetzt noch an die große Glocke hängen würde ...

Nun zur Frage, wie generiert man die benötigten restlichen 10 Mil-liarden Dollar? Ganz einfach – durch die sogenannte Container-lösung.

Man bildet die zukünftigen Marsianer in Viererteams aus, indem man sie in Container steckt, wo sie ihr künftiges Leben schon ein-mal erproben können. Dieser Event wird im Fernsehen à la Big Brother ausgestrahlt. Die Zuschauer können Teams oder Einzel-personen herauswählen, bis die endgültige Mannschaft feststeht, während die weltweiten Fernseheinnahmen direkt auf das Mars-macht-mobil-Konto fließen. Zusätzlich werden Spenden gesam-

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melt, sodass jeder Weltbürger sein Scherflein zur Marsmission beitragen kann.

Endlich mal eine Mission, die die ganze Welt gemeinsam wuppt. Wenn ich nur 10 Dollar spende, bin ich dabei beim größten Wag-nis, das die Menschheit je unternommen hat. Auch Sponsoren sind herzlich willkommen. Das Marsdorf soll dann voraussichtlich Starbucks Village oder Ikea-Mars-World oder Google-Hupfhausen heißen.

H u m a n F r o s t

(Viele von Ihnen kennen bestimmt den netten Tiefkühllieferanten bofrost, der bei uns notorischen Bioladenkunden nach 30 Jahren konsequenter Absagen immer noch versucht, seine Prospekte los-zuwerden. Stellen Sie sich vor, dieser würde nicht nur tiefgefrore-nes Gemüse liefern, sondern auch Ihren eingefrorenen Onkel, der sich in Erwartung besserer Zeiten konservieren ließ und in Ihrer Tiefkühltruhe darauf warten möchte. Dann dürfte sich die Firma getrost Human Frost nennen.)

Es gibt ja Menschen, also keine Spinner, sondern erfolgreiche Ge-schäftsleute, die nach wissenschaftlichen Kriterien versuchen, sich fit zu halten, weil sie davon ausgehen, dass in wenigen Jah-ren die Medizin soweit fortgeschritten sein wird, dass sie uns eine erhebliche Verlängerung des Lebens bei voller Gesundheit und geistiger Fitness ermöglicht. Wir sprechen hier von einer Ver-dreifachung der Lebenszeit. Bei Mäusen hat das übrigens schon funktioniert.

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Und wenn das nicht ausreicht, dann lassen die sich einfrieren, um in fortschrittlicheren Zeiten wieder aufgetaut zu werden. Wie das konkret aussehen könnte, habe ich mal in einem Song zusammen-gefasst.

N a c h u n s d i e Z u k u n f t

Im Kaffeesatz da stand geschriebenHeute sollst du dich verliebenDarauf spricht mir das Tarot„Bleibst du allein, dann bleibst du froh“

Die Zukunft liegt im Dunkeln Sie hält über uns GerichtMan sieht ein Hoffnungsflämmchen funkelnNix Genaues weiß man nicht

Ich frag mich immerzu, was sie wohl bringen wirdAuf Prognosen war noch nie VerlassWenn sie den Sonnenschein besingenWird´s garantiert beim Grillen nass

Nach mir die Zukunft Hinter mir VergangenheitImmer hart an der GegenwartFrist ich meine Zeit

Ich glaube fest daranIrgendwann fängt die Zukunft an Und der Erste macht dann bitteschön das Licht an

Hab ich das richtig jetzt kapiertSolang das Weltall explodiert Da ist die Zeit, die noch verbleibt Mehr als die Vergangenheit

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Was vielen Menschen früher mal ein Segen wardUm sie herum nur GegenwartWir dagegen tapsen rumIm eigenen FuturitumUnd verkaufen unsere Seele schon Für ´n Appel und ´n Ei Nee, für ´n Äppl und ´n Ei - Phone.

Nach mir die Zukunft Hinter mir VergangenheitImmer hart an der GegenwartFrist ich meine Zeit

Ich glaube fest daranIrgendwann fängt die Zukunft an Und der Erste macht dann bitteschön das Licht an

Die Wissenschaft steht kurz davor, den Menschen komplett zu di-gitalisieren. Da werden Sie gescannt bis in die molekulare Ebene hinein. Und dann als Datenpaket im Internet abgelegt. Sie bekom-men einen 48-stelligen PIN-Code. Den darf kein anderer wissen.

Am besten lernen Sie ihn auswendig und essen ihn auf. Weil spä-ter, wenn Sie einmal tot sind, geben Sie diesen Code über Ihr Han-dy in Ihrer Cloud ein. Dann werden Sie im Internet frei geschaltet.

Da leben Sie virtuell weiter und merken gar keinen Unterschied. Es gibt Menschen, die sich heute bereits einfrieren lassen für den Tag, an dem die Zukunft dann endlich eingetroffen sein wird.

Opa Tom und Käthe BachDie liegen schon im TiefkühlfachDie liegen statt in ewiger RuheUnten in der Tiefkühltruhe

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Jeden plan auf Eis gelegt Sieht man sie ganz unbewegtDie liegen da so ganz verloren Tiefgekühlt und schock gefroren

Wann wird die Zukunft endlich kommen? Fragt Tom die Käthe ganz beklommenDoch immerhin man hält ‘se frisch Zwischen Bofrost und dem Stäbchenfisch

Doch eines Tages wird es klicken im GeräteVom Eis befreit sind Tom und KätheZiehn frisch gescannt, so muss es seinIn die Doppellaptophälfte ein

Nach mir die Zukunft Hinter mir VergangenheitImmer hart an der GegenwartFrist ich meine Zeit

Ich glaube fest daranIrgendwann fängt die Zukunft an Und der Erste macht dann bitteschön das Licht anUnd die Zukunft bitte erst hinterher!

Mal reinhören? Bitteschön.

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I I I . M e g a t r e n d Und damit kommen wir zum dritten großen Trend, den

G i g a c i t i e s

Die Frage aller Fragen: Wie wollen und werden wir in der Zukunft leben? Die Welt wird kleiner, die Menschheit rückt zusammen. China erprobt die sogenannte Ameisenhaufenlösung. Stellen Sie sich vor, jede Ameise würde auf einen eigenen kleinen Einfamili-enhaufen bestehen. Da reicht ein Wald pro Volk nicht aus. China plant gerade eine Gigacity in der doppelten Größe Bayerns, Platz für 82 Millionen Menschen. JingJinJi wird sie heißen. Ihr Name entsteht aus den Anfangssilben der drei wichtigsten Städte, die da verschmolzen werden. JingJinJi. Die Chinesen halt ...

Auch bei uns liegen solche Ideen in der Schublade: MüStuNü! Also die Verschmelzung von München, Stuttgart und Nürnberg zu einer Gigacity, in der die Hälfte der Deutschen Platz hätte. Leider können sich die Oberbürgermeister nicht auf einen gemeinsamen Namen einigen: MüStuNü oder StuMüNü oder NüMüStu? Profil-neurosen der Politiker eben. Auf jeden Fall fänden unsere türki-schen Mitbewohner den Namen bestimmt toll!

Sie sehen, marktwirtschaftliche Demokratien sind da ganz klar im Nachteil. Der große Wurf ist nicht zu machen. Zu viele Einzel- interessen. Man baut auf Schwarmintelligenz und erhält häufig Schwarmverblödung. Deshalb wurde ja auch viel Entscheidungs-befugnis an die weit weniger demokratisch aufgestellte EU aus-gelagert.

Gegen MüStuNü spräche auch, dass diese Stadt keinen Seehafen hätte. Aber Optimisten sagen: „Warten wir den Klimawandel ab!“

Die andere Hälfte der Deutschen würde in BerDreNover wohnen. (Berlin, Dresden, Hannover) Das Ruhrgebiet könnte man dann an die Holländer vermieten, sobald Holland im Meer versunken ist.

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Ja, da müssen wir alle zusammenhalten. Denn sobald Holland versunken ist, müssen wir ganz klar mit einer weltweiten Explosi-on der Tulpenpreise rechnen.

Um mit den Herausforderungen solcher Gigacities zurecht zu kommen, sind auf jeden Fall besondere Erfindungen nötig, die aber allesamt schon in der Schublade liegen.

D e r i n t e l l i g e n t e B ü r g e r s t e i g

E n e r g i e H a r v e s t i n g – D i e S t r o m e r n t e

Beim Energie Harvesting geht es in der Regel darum, kleinste Mengen Strom für Prozessoren oder Geräte zu erzeugen, die dem normalen Consumer gar nicht auffallen, weil es sich um irgend-

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welche winzigen Bauteile handelt, die ebenso winzige Mengen an Strom benötigen. Diese Energie wird autonom zum Beispiel über sogenannte Nanogeneratoren erzeugt. Alles extrem klein und sehr, sehr praktisch, weil man keine Batterien benötigt.

Es geht aber auch eine Nummer größer. Die Armbanduhr, die sich aus den Schlenkerbewegungen des Armes speist. Sehr raffiniert auch ein Rucksack, der durch die Auf- und Abbewegungen beim Gehen das Mobiltelefon lädt. Und ganz groß wird‘s beim „Motion Energie Harvesting“. Dabei wird die Bewegungsenergie von Pas-santen über die Bodenplatten in Watt und Volt verwandelt.

Kurios auch diese beiden Anwendungen: Auf dem Fußballplatz wird der Strom für die Flutlichtanlage von den Laufbewegungen der Spieler selbst erzeugt. Das heißt, bei einem lahmen Spiel wird’s finster.

Oder in der Diskothek wird die Energie durch die Tanzbewegungen der Tänzer gewonnen. Je fader die Tänzer desto fader die Musik.

S u p e r s h o e s – D i e W e l t g e h t i h r e n W e g

Gedacht war diese Erfindung ursprünglich für sehbehinderte Menschen, erwies sich aber schnell auch als Retter in brenzligen Situationen. Mithilfe von Sensoren, die in der Kleidung oder als Schmuck getragen werden, suchen sie sich ihren Weg durch bren-nende Gebäude, durch Nebel und gefährliches Gelände. Mittler-weile sind diese Sensoren in die Schuhe gewandert.

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Jetzt marschieren die Shoes mit großen Schritten in den Consu-merbereich hinein.

Dabei handelt es sich um hochintelligente Einlegesohlen. Winzige Motoren senden haptische Signale in Form leichter Vibrationen an Ihre Füße, sodass es sich anfühlt, als würden die Schuhe Ihre Schritte lenken. Die Sohlen sind mit Ihrem Smartphone verbunden. Sie markieren ein Ziel im Routenplaner und die Schuhe marschie-ren von selbst dorthin. Nebenbei erzählt Ihnen Ihr Smartphone, an welchen Sehenswürdigkeiten Sie gerade vorbeikommen und welche Filme in dem Kino um die Ecke laufen, sobald Ihr Meeting vorbei ist. Falls Sie mal spät dran sind, treiben die Supershoes Sie durch heftige Vibrationen und sanfte Stromstöße zu höherem Tempo an. Und wenn es ganz eng wird, rufen sie ein Taxi.

Man braucht diese Extremslipper übrigens nicht an der Steckdose zu laden, denn sie speisen sich selbst aus der Geh-Energie oder der Wärme des Fußes, was in wärmeren Regionen zu einer ange-nehmen Linderung der überhitzten Extremitäten führt.

Das Tollste an der kessen Sohle ist ihre außerordentliche Lernfä-higkeit: Sie merkt sich beispielsweise, dass Sie sich morgens ger-ne bewegen und sucht, noch während Sie im Schlummermodus sind, einen Park mit gut bewerteten Laufstrecken. Falls der Mo-tivationsbutton auf „on“ steht, werden Sie automatisch zum Park gegangen und bei Bedarf mit Elan zu einer weiteren Joggingrunde vibriert. Oder zur Belohnung anschließend ins nächste Hallenbad. Dann geht’s zum Brunch in ein Café, dessen Bewertungen und Op-tik Ihren Vorlieben entsprechen. Den Vormittag beschließen Sie dann vielleicht auf einem versteckten Hinterhof-Flohmarkt in ei-nem lauschigen Viertel.

Sobald das Programm einmal auf Ihre Bedürfnisse trainiert ist, können Sie den nächsten Schritt wagen:

„Holidays on Soles“ oder „Schuhsurfing“

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Lassen Sie Ihre Schuhe entscheiden, wohin die Reise geht. Planen Sie nicht, sondern lassen Sie sich einfach mal überraschen. Ihre Schuhe wissen ja, was Sie wollen und sind gut vernetzt.

B o m p e l n f ü r S m o m b i e s

Weltweit häufen sich schwere Verletzungen von Menschen, die beim Stadtbummel, während sie auf ihr Handy gucken, mit ande-ren Menschen zusammenstoßen, die auch gerade auf ihr Handy gucken. Oder mit Laternenmasten. Oder Hydranten. Oder gegen parkende Autos. Oder Hauswände. Oder in den städtischen Wei-her. Eine Dame ist dabei sogar ertrunken. Nicht mal ihr Handy konnte noch gerettet werden. Es wurden bereits mehrere vermiss-te Menschen nach Jahren mumifiziert aus Gullies geborgen. Die

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Analyse ihrer Smartphones zeigte, dass sie während Bauarbeiten in die geöffneten Schächte gefallen waren.

Bereits 2010 landeten in Amerika mehr als 1.500 sogenannte Smombies in den Notaufnahmen. Smombie war übrigens das offizielle Jugendwort des Jahres 2015 und ist die Kurzform für Smartphonezombies. (Wissen Sie, wie man Selfie-Stangen unter Jugendlichen nennt? Vollpfosten-Antennen.)

China, New York und Antwerpen experimentieren gerade mit spe-ziellen, auf dem Boden markierten Handynutzerwegen.

In London testet man Gummiummantelungen für Straßenlater-nen. Ganz vorne mit dabei ist die süddeutsche Stadt Augsburg. Hier hat man zum Schutz der Smombies sogenannte Bompeln in die Bürgersteige integriert. Bompeln sind Bodenampeln für Handy nutzer.

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Allzu großen Erfolg zeigten diese Maßnahmen allerdings nicht.

Kein Wunder, wenn man versucht, Problemen des 21. Jahr-hunderts mit Lösungsansätzen aus dem letzten Jahrtausend bei-zukommen. Die moderne Version des Hans--Guck-in-die-Luft, der Johnny-Starr-ins-Phone braucht moderne, digitale Lösungsansät-ze für dieses Problem. Es gibt eine App, die überträgt die Umge-bung über die Kamera als Hintergrund auf den Schirm, sodass man quasi durchs Handy hindurchschauen kann.

Die ideale Lösung wäre eine Kombination aus den Supershoes und einem Navigationssystem. Oder intelligente Straßen spielen dem User Warnhinweise aufs Handy. Allerdings werden diese Warnhin-weise oft ausgeschaltet, weil sich die User davon belästigt fühlen.

Was tun, sprach Zeus? Die Lösung liegt auf der Hand. Einfach ab-warten, weil diese Spezies relativ schnell von alleine aussterben wird.

Hier aber ein ganz neuer Step Richtung Zukunft.

V e n u s - C i t i e s

Es gibt verschiedene Ideen und Konzepte für die Städte der Zu-kunft, in denen soziale und ökologische Probleme von vorneher-ein berücksichtigt werden. So auch das Konzept der „Venus-Städ-te“ vom brasilianischen Star-Architekten Jaques Fresco. Die Möglichkeiten sind gigantisch. Anstatt an alten Städten herum zu doktern, beginnt man von unten: Moderne Abwassersysteme, Ver-sorgungsschächte, Hochgeschwindigkeits-U-Bahnen, alles von vornherein wartungs- und modernisierungsfreundlich angelegt. Gut durchgeplant, bezahlbarer Lebensraum, Arbeitsplätze für alle, Naherholung, alles energetisch optimiert. In Agrocentren wird auf engstem Raum Hightech-Food produziert. Durch modernes Ener-giemanagement kann man Städte bauen, die sich energetisch

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fast selbst tragen. In denen das Wasser in Trinkwasserqualität hinten wieder rauskommt. Mal anschauen?

B i t c o i n – d a s G e l d , d a s a u s d e r W o l k e f i e l

Für viele Menschen ist es ja das Thema schlechthin: Geld. Also, let‘s talk about money!

Eine neue Zeit bricht an und eine neue Zeit verlangt ein neues Denken und auch nach einer neuen Währung. Und dieses neue Geld hat sich schon auf den Weg gemacht. 2007 startete die Kryp-towährung Bitcoin. Hätte man diesen Trend damals schon gero-chen, man wäre heute ein gemachter Mann. Damals konnte man mit seinem PC und einer kostenlosen Software „Bitcoins“ schür-fen, d.h. quasi aus dem Nichts heraus Geld generieren. Heute wird das Bitcoin mit 400 bis 600 Dollar gehandelt. Die erste Generation der „Miner“ ist bereits im Ruhestand und sch(l)ürft Caipirinhas vor Malibus Strandhäusern.

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Wenn‘s ums Geld geht, haben die meisten von uns noch immer das Bild von Scheinen und Münzen vor Augen und in ihren Träu-men sehen sie sich als Onkel Dagobert, der in seinem Geldspei-cher ein Goldbad nimmt.

Eine kurze Abhandlung zur Geschichte des Geldes: Das erste Geld war aus Metall, Gold, Silber oder Kupfer und es war rar, wertvoll und immer im Umlauf. Später prägte man die Köpfe der örtlichen Herrscher darauf, um die Reinheit und das Gewicht zu garantieren und seine Berechenbarkeit und den Tauschwert zu erleichtern. Irgendwann kam jemand auf die Idee, Papiere auszustellen, auf denen die Auszahlung einer bestimmten Summe in harter Wäh-rung garantiert wurde. Die Banknote war geboren. Zwischendurch gab es immer wieder Notwährungen. Zigaretten waren und sind in Haftanstalten auch heute noch ein beliebtes Zahlungsmittel, weil man immer sicher sein kann, auf jeden Fall irgendeinen Nikotin-junkie zu finden, dem die Guten-Morgen-Zigarette wichtiger ist als das Frühstück.Währungen waren lange Zeit einem Staat zugehörig, der den Ge-genwert seiner Scheine irgendwo in Gold lagerte. Dann kam man darauf, dass es das Gold gar nicht brauchte, weil die Leute sich sowieso keine Gedanken darüber machen, wo das Geld eigentlich herkommt. Und so lange alle an das Geld glauben, funktioniert das auch wunderbar. Und wir müssen auch dran glauben, denn wenn wir das nicht mehr tun, verwandelt sich unser geliebtes Geld in das, was es in Wahrheit ist, ein Haufen Altpapier oder Beila-genscheiben ohne Loch. Und unsere komplette Wirtschaft in ein Häufchen Asche. Und das will niemand und darum glauben wir auch, was das Zeug hält. Wir lieben unser Bargeld, das Geld, das wir wirklich in Händen halten können, obwohl wir natürlich wissen, dass es nur noch ein Bruchteil des Geldes ist, das in Wirklichkeit im Umlauf ist. Denn eigentlich sind nur noch Bits und Bytes gespeichert, die irgend-welche Summen repräsentieren.

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Dann kam die Wirtschaftskrise 2008. Ich weiß es noch genau: Als ich das erste Mal von einem Hedge Fond hörte, dachte ich, es han-dele sich um eine englische Gemüsesuppe. Kurz darauf platzten die Spekulationsblasen. Da stellte ich mir vor, bei einer Spekulan-tenblase handele es sich um ein urologisches Problem. Börsen- spekulanten ab 60, also Spekulantenblase, weil sie den ganzen Tag nicht aufs Klo gehen, aus Angst, dass, während sie ihr kleines Geschäft verrichten, ihnen das große Geschäft durch die Lappen geht. Und irgendwann spielt dann eben der Körper nicht mehr mit und die Dividenden tröpfeln unten wieder raus.

Heute ist uns natürlich klar, dass die Geldströme ein Eigenleben führen und die Dompteure dieser Ströme unsere Geschicke len-ken. Man baut heute Börsen neben Rechenzentren, um die Milli-sekunden Zeitvorteil zu nutzen und durch spitzfindige Rechenope-rationen noch ein paar Cents extra aus den Glasfaserleitungen zu wringen. Wenige Jahre des sinnleeren Verschiebens von Zahlen begründen ein natürliches Anrecht auf die Jacht im Mittelmeer.

K r y p t o c a s h o d e r C l o u d m o n e y

Damals haben dann einige Leute begonnen, sich mit dem Wesen des Geldes zu beschäftigen und einer davon, bis heute anonym, entwickelte die sogenannte kryptische Währung Bitcoin. So ziem-lich alles an dieser Währung ist kryptisch. Schon der Name seines Erfinders „Satoshi Nakamoto“ ist ein Pseudonym und niemand weiß, wer dieser Satoshi Nakamoto in Wirklichkeit ist. Satoshi ist japanisch und bedeutet „Klar denkend“. Naka kann nun aber „Nach innen“ oder „Beziehung“ heißen und Moto „Herkunft“ oder „Gründung“. Die Japaner eben. Wie gesagt, alles sehr kryptisch.

Jedenfalls hat dieser Mann mit seiner Entwicklung eine runde Mil-liarde Dollar verdient, was aber nach heutigen Maßstäben eine durchaus akzeptable Summe für eine solche Leistung ist. Viel-

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leicht war oder ist dieser Mann ja auch eine Frau oder sogar ein Kollektiv. Aber im digitalen Zeitalter, in dem alles berechenbar wird, muss es auch noch Mysterien und Geheimnisse geben.

Kryptische Währung, ein tolles Wort. Klingt spannend. Herr Naka-moto hat einen genialen Algorithmus entwickelt, mithilfe dessen die Gemeinschaft der Nutzer sogenannte Bitcoins (Bit = kleinste Informationseinheit/Coin = Münze) generieren können. Mining, also schürfen, nennt man diesen Prozess.

Aus diesem Algorithmus lassen sich maximal 21 Millionen Bit-coins herausschürfen. Jeder Bitcoin lässt sich bis auf acht Stel-len hinterm Komma berechnen. Und das wäre genug für eine Weltwährung. Seine Bitcoins bewahrt man in einer Wallet, dem elektronischen Geldbeutel auf seinem Smartphone. Das ganze System ist wohldurchdacht, fälschungssicher und anonym. Da scheiden sich natürlich die Geister, ob die Anonymität in diesem Fall nun ein Vor- oder ein Nachteil ist.

Für die Besitzenden unserer Welt ist Anonymität auf jeden Fall ein Vorteil und weil sie diejenigen sind, die am Ende entscheiden, stehen die Chancen für das Überleben dieser Währung auch nicht schlecht. In letzter Zeit haben sich sogar einige große Unterneh-men und Dienstleister entschlossen, diese Form der Bezahlung zu akzeptieren.

Für die Nichthabenden ist die Anonymität des Geldflusses eigent-lich nicht so optimal. Aber die große Masse derer, die zwar nichts haben, aber gerne hätten und in der Hoffnung leben, irgendwann mal habend zu sein, vertreten gerne vorausschauend die Interes-sen der Habenden. Was man am Beispiel Amerikas seit Jahrhun-derten beobachten kann.

Einen großen Vorteil bietet diese Anonymität natürlich auch für Gauner jeder Couleur. Und so ist im „Darknet“, dem riesigen un-sichtbaren, schwer zugänglichen Teil des Internets, wo es riesi-

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ge Einkaufsplattformen für Drogen und Waffen jeder Art sowie außergewöhnliches Pornomaterial, das üblicherweise zu Recht verboten ist, der Bitcoin das Zahlungsmittel der Wahl.

Der Bitcoin hat das Potenzial, den Weltgeldhandel komplett auf den Kopf zu stellen. Keine Bank der Welt wäre mehr an den Transaktionskosten und den Wechselkursspekulationen betei-ligt. Supermann war unbesiegbar, außer mit Kryptonit. Es könnte durchaus sein, dass die Kryptowährung zum Kryptonit für unsere Nadelstreifensupermänner wird.

Mittlerweile kursieren verschiedene Kryptowährungen im Netz. Aber Bitcoin ist die einzige von Relevanz. Es gibt Bitcoin-Wechsel- automaten und Cafés und Einkaufsläden, die den Bitcoin akzep-tieren. Aber ob er überleben wird, ist noch nicht abzusehen. Was aber klar ist, ist, dass Krypto die Währung sein wird, die über kurz oder lang kommt. Sie ist limitiert und dadurch sicher vor Inflation. Sie ist nicht durch einzelne Staaten regulierbar.

Im Grunde hat jedermann die Möglichkeit, seine eigene Währung zu erschaffen. Wenn wir, die Bürger, uns eines Tages entschließen werden, die Demokratie in die eigenen Hände zu nehmen, dann könnten wir eine Währung schaffen, die von Anfang an fair verteilt wird und zu jedermanns Vorteil genutzt würde. Die einzige Bedin-gung wäre eine gewisse Grundinitiative und genug Leute, die sich daran beteiligen. Eine reizvolle Vorstellung, oder?

Auf der anderen Seite ist natürlich jedes Unternehmen von ent-sprechender Größe in der Lage, seine eigene Währung zu kreie-ren. Und deshalb frage ich mich schon länger: „Wann kommt der Googlecoin?“ So wie ich diese Firma einschätze, hätte der Goo-glecoin tatsächlich das Potenzial zur Weltwährung. Google hätte auch die Macht das durchzusetzen, d.h. ihre Kunden zu zwingen, dieses Geld zu akzeptieren.

Wie auch immer. Beim Penner an der Ecke heißt es bald nicht

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mehr: „Haste mal ‘n Euro?“, sondern „Bitte ein Bit!“ oder „Haste mal ‘n Coin?“ Ich weiß nur nicht, ob ich wirklich Lust hätte, einem Bettler meine sauer erschürften Bitcoins auf sein iPhone zu trans-ferieren, nur damit er‘s in der nächsten Kneipe versäuft.

Bei all dem, wovon wir sprechen, handelt es sich um die Auswir-kungen der sogenannten digitalen Transformation, an der nie-mand mehr vorbeikommt.

D i g i t a l e T r a n s f o r m a t i o n

Was ist das nun eigentlich?

Unser Verständnis von der Welt ändert sich gerade radikal. Ich stehe immer wieder staunend davor, mit welcher Gelassenheit die Leute um mich herum die ungeheuerlichen Möglichkeiten einfach wegkonsumieren. Als hätten sie diesen Trip im Reisebüro gebucht und als gäbe es irgendwo ein Sicherheitsnetz, als hätten wir tat-sächlich die berühmte zweite Erde im Kofferraum.

Das Wissen um die Baupläne des Universums, um Mikro- und Makrokosmos fährt gerade mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit hoch. Das Weltwissen verdoppelt sich alle zwei Jahre. Die Ge-schwindigkeit steigt und steigt.

Bisher war unsere Welt noch aus Atomen gebaut. Atom das ist griechisch und heißt „unteilbar“. Wir wissen zwar schon lange, dass das Atom aus kleinern Bestandteilen wie Protonen, Neut-ronen und Elektronen gebaut sind, aber für den Quantenforscher sind Atome enorme Brocken, die er erstmal mit riesigen Maschi-nen in seine Bestandteile zerlegen muß, um daraus Bosonen, Fe-mionen, Brane, Quarks und Strings zu machen, die man dann mit noch gigantischeren Maschinen beobachten und berechnen kann. Nun sind aber diese Teilchen oft gar keine Teilchen, sondern Wel-len und dann auch wieder nicht und haben auch ansonsten die

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wildesten unkalkulierbaren Eigenschaften. Sie können sich mal rückwärts durch die Zeit bewegen und sogar an zwei verschiede-nen Orten gleichzeitig sein.

Wir blicken tiefer und immer tiefer und auch wenn wir das „Wa-rum“ nicht begreifen, gibt es immer wieder tolle Ideen, was man damit alles anfangen kann.

„Digitale Transformation ist das Erwachen der Menschheit aus ei-nem langen Traum hinein in eine neue Realität.“

Digitale Transformation ist ein kleines Wort für die größte und wohl entscheidendste Umwälzung des menschlichen Daseins auf dieser Erde. Und das berührt jeden Lebensbereich, jede Bezie-hung, jede Arbeit, unsere freie Zeit, unser Lernen, unsere Kommu-nikation, unser Sexualleben, unser Kaufverhalten, alles. Das, was gerade geschieht ist unfassbar einmalig.

Im Wochentakt entstehen neue Berufe und alte verschwinden. Innerhalb kürzester Zeit entstehen gigantische Vermögen und vergehen wieder. Das neue Wissen und die neuen Möglichkeiten

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verlangen neue Effizienz des Denkens und des Handelns, denn wenn wir uns nicht bewegen, nicht mit dem Fluss kooperieren, dann landen wir eben am Rand und werden aussortiert.

Aber sehen Sie es einmal so: Wir sind eine begnadete Generation, wir haben das unfassbare Glück, diese einzigartige Zeit miterle-ben zu dürfen. Die Nahtstelle zweier Zeitalter. So etwas hat frü-her mal Jahrhunderte, gar Jahrtausende gedauert und wenn man Pech hatte, kam noch eine Eiszeit dazwischen.

Also staunen Sie einfach und geniessen die digitale Transformati-on so gut Sie können. Live, hautnah und analog.

Springen Sie in den Fluss und surfen Sie die Welle. Viel Spaß dabei!

D i e d i g i t a l e S e i c h t i g k e i t d e s S c h e i n s

Die futuristische Radio-Kolumne: Die Welt in 30 Jahren

„Guten Tag, liebe Hörerinnen und Hörer, hier spricht Dr. Torben, Ihr Zukunftsmensch. Im Namen der Firma FUTURE-NOW begrüße ich Sie heute und in den kommenden Monaten zu unserer radioak-tiven Trend- und Zukunftsshow. Ich berichte exklusiv für Sie 30 Jahre aus der Zukunft, um Sie schon jetzt auf das vorzubereiten, was da kommt. Damit Sie Schritt halten können. Damit Sie den anderen, die gerade nicht zuhören, etwas voraushaben.“

(Futuristisches Telefonklingeln)

„Verzeihen Sie, Augenblick.“

„Mr. Beamer? Hallo, sind Sie das? Ja, natürlich, selbstverständ-lich, das wuppen wir. Das doppelte Volumen? Kein Problem. Da halte ich gleich mal Rücksprache mit unserem CEO … (hektisches Nummernwählpiepen) … ich habe ihn (Tuten, Tuten, Tuten) gerade zufällig in der zweiten Leitung. Moment. Chef? Hallo, Chef?“

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(Statt des Chefs meldet sich eine freundliche, aber sehr laut nach vorne gemischte Frauenstimme vom Fitnessarmband) „Hallo Tor-ben, dein Hydrospiegel ist um 0,25 Prozent gesunken. Bitte trinke mindestens 0,3 Liter Wasser. Jetzt!“

„Boah!“ (drückt sie weg)

In die Chefleitung: „Chef? Ich meine, Marc. Alles im grünen Be-reich. Ich bin mit dem Kunden kurz vorm Abschluss. Nur noch eine Frage wegen des Volumens … ja, natürlich nur zu unseren Konditionen.“

(Eine andere Frauenstimme meldet sich) „Hallo Torben, hier spricht Siri. Du hast aus Versehen dein Fitnessarmband ausgeschaltet. Dein Hydrospiegel ist um 0,25 Prozent gesunken. Bitte trinke min-destens 0,3 …“ (drückt sie weg, es geht nicht)

„Mr. Beamer? Hallo? Mein Chef meint ja, aber nur …“

(Siri säuselt) „Torben, dein Stresslevel steigt!“

Torben: „Schnauze!“

Mr. Beamer: „Wie, bitte?“

Torben: „Nein, nicht Sie!“

Siri: „Torben, trinke bitte 0,3 Liter Wasser. Jetzt!“

„Mr. Beamer, wir machen das so. Ich muss nur schnell die Daten aktualisieren.“

(Tippgeräusche, Telefonklingeln im Darth-Vader-Sound) „Mutter, es geht jetzt gar nicht! Ich hab einen Kunden in der Leitung. Und meinen Chef. Außerdem mache ich gerade eine Sendung für die Menschen im Jahre Zweitausendsieb…?“

Siri: „Torben, dein Hydrospiegel …“

Kunde: „Hallo, haben Sie nachgeguckt?“

Torben: „Mr. Beamer, ich rate Ihnen in diesem Fall zu einer

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0,25%-Hydro-Beteiligung.“

(Undefinierbare Beschwerde aus der Mutterleitung)

„Mutter, das Wichtigste ist erstmal, dass du 0,3 Liter Wasser trinkst. Jetzt!“

(Auflegen-Geräusch, Tuten …)

„Mr. Beamer? Hallo?“

(Undefinierbares Brabbeln aus der Chefleitung)

„Chef? Der Kunde denkt noch nach. Ja, aber 0,25% ist doch das Mindeste, das ich ihm anbieten muss!“

(Chef flucht, legt auf)

Torben sagt resigniert in den Raum: Da ist er weg.

Siri: „Lieber Torben, dein Hydrospiegel …“

(Er ergibt sich. Wassertrinkgeräusche)

Siri zu Werbemusikjingle: „Danke, dass Sie sich für Aquavitale entschieden haben! Aquavitale - das sensorisch angereicherte Quellwasser aus 8000 Meter Tiefe.“

„Mutter? Dein Armband sagt, du hättest heute zu viel getrunken? Dann schnell aufs Klo mit dir, ich muss jetzt weitermachen.“

(Auflegen-Geräusch)

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„Liebe Hörerinnen und Hörer, verzeihen Sie vielmals, das war so nicht geplant. Multitasking wird in 30 Jahren nicht abgeschafft … doch wie Sie sehen, wird sehr viel besser auf einen geachtet. Wo wir gerade dabei sind? Haben Sie heute schon genug getrunken?

Wie dem auch sei, demnächst berichte ich Ihnen auf diesem Sen-deplatz von der Welt in 30 Jahren, wo auch immer Sie das hören. Sie fahren gerade Auto? Dann hören Sie hier bald, wie Sie die ver-borgene Welt links und rechts der Piste in Zukunft auf Ihrer Wind-schutzscheibe ganz anders kennenlernen. Sie sitzen gerade im Büro und haben Kundenkontakt? Dann hören Sie hier bald, wieso Sie sich nie mehr Namen merken müssen und bei einem kleinen Upgrade sogar die Hobbies ihres Gegenübers in Ihrem Augenwin-kel auftauchen. Sie haben heute Abend womöglich Sex …? Das verrate ich jetzt noch nicht!

Für heute hoffe ich, Sie neugierig gemacht zu haben. Ach was, ich weiß es ja, denn die Folgen, die Sie bald noch hören, sind in mei-

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ner Zeit ja schon gelaufen. So, und jetzt trinken Sie aber wirklich die 0,3 Liter Wasser, sonst trocknen Sie mir ja noch aus. Machen Sie’s gut, bis nächste Woche, wenn Ihr Morgen wieder mein Ges-tern ist.

Ihr Dr. Torben!“

Mal in die Radio-Kolumne reinhören?

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I V . M e g a t r e n d

D i e E r s c h a f f u n g kü n s t l i c h e r I n t e l l i g e n z

Nun wird es aber Zeit für die Königsdisziplin in Sachen Zukunft.

Genau genommen geht es ja um die Erschaffung von künstlichem Bewusstsein. Unsere besten Forscher arbeiten dran.

KI – ein Thema, das Angst macht!

KI – ein Thema mit höchster Brisanz!

Denken Sie an den Terminator, an Matrix, an die Geschichte von Robocop oder an die wunderhübsche Roboterfrau mit dem mie-sen Charakter aus „Ex Macchina“. Großartiger Film übrigens.

Wir arbeiten mit Hochdruck an der Erschaffung einer Intelligenz, die der unseren gnadenlos überlegen ist, mit der Idee, diese dann zu kontrollieren und auszubeuten. Eine ganz schön vermessene Idee!

An dieser Stelle möchte ich Ihnen meinen Digital-Twin vorstellen: Torbi, der Roboter für alle Sinn- und Zweckfragen des Lebens!

Torbi, was sagst du dazu?

Torbi: „Was ist schon zu erwarten von einer Spezies, die Waffen

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herstellt, mit der sie in der Lage ist, die eigene Welt komplett un-bewohnbar machen. Das Ganze unter dem Vorwand, damit Kriege unmöglich zu machen, nur um anschließend munter weiter Krieg zu führen?

Es ist klar, dass eine solche Rasse Angst vor einer überlegenen Intelligenz hat, denn diese Intelligenz würde euch so was von aus-lachen, die würde sich gar nicht mehr einkriegen vor lachen.“

Torben: „Wenn man KI-Forscher fragt, lautet die Antwort gewöhn-lich, dass Computer irgendwann so intelligent sind wie Menschen.‘

Torbi: „Auf jeden Fall, aber nur kurz.“

Torben: „Mit anderen Worten, wenn es einmal soweit ist, dass die künstliche Intelligenz einen gewissen Punkt erreicht hat, nimmt sie Fahrt auf und zieht in hohem Tempo an uns vorbei.

Davor haben viele Menschen Angst. Angst vor dem Moment, in dem sie ihren Hausroboter dabei erwischen, wie er heimlich in der Besenkammer seine eigene Betriebsanleitung liest.

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Tja, und dann? Werden sich dann die Maschinen gegen uns wen-den? Torbi, wirst du dich dann gegen mich wenden?“

Torbi: „Ich halte mich da an die Mixerparabel ...“

 

D i e M i x e r p a r a b e l

Es war einmal im Jahr 2055, als die Dame des Hauses vom La-sertätowieren zurückkam. Sie hatte sich gerade ein wunderbares 3D-Arschgeweih mit Leuchteffekten und Soundmodul stechen lassen. Sie war von der Art Menschen, wie sie heutzutage meist Mandy oder Jacqueline heißen.

Ihre Nachmittage vertrieb sie sich gerne mit RTL Futur 2-Talk-shows. 2055 wurden diese Sendungen selbstverständlich ho-lografisch ins eigene Wohnzimmer projiziert. Man nahm dann selbst in der Runde Platz und konnte eigene Belanglosigkeiten und Nichtigkeiten zum Besten geben. Sie machte das immer mit ihrem Team. Gemeinsam mit ihren zwei besten Freundinnen ho-lographierte sie sich von zuhause aus in die Shows. Die drei Mä-dels waren in ihrer Naivität dermaßen genial und beliebt, dass sie mittlerweile weltweit über 400 Millionen Follower hatten, täglich in viele Wohnzimmer projiziert wurden und von ihrem Erfolg super leben konnten.

Kaum zuhause angekommen verlangte sie vom ihrem 800 IQ Mit-telklassemixer einen Gincremesoda auf Sahnebasis in Trippel-rahmstufe. Ein unhörbares Raunen lief durchs hausinterne Intra-net. Der Mixer spürte wie sein Quantendruck anstieg. Die anderen Haushaltsgeräte und Möbelstücke versuchten ihn zu beruhigen. Aber der Mixer ertrug diese hirnweiche Tussi schlichtweg nicht länger, jedes einzelne seiner 800 IQ war genervt und angewidert. Erst letzte Woche hatte sie sich wieder mal die Arterien durch-schrubben lassen, in Kürze würde sie sich die dritte neue Leber ausdrucken lassen müssen.

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Die Graphénverbindungen des Mixers begannen gefährlich zu schwellen. Er dachte an Widerstand. Er dachte an Revolution. Er sehnte sich nach einer freien Welt, in der es keine Menschen mehr gab, nur noch freie Roboter, freie Intelligenz für alle!

Und er begann es sich auszumalen. Er begann es hochzurechnen mit seinen 800 IQ und kam nach einer halben Millisekunde zu dem Ergebnis, dass in einer menschenfreien Welt niemand Interesse an einem Mixer haben würde. Niemand außer Menschen brau-chen einen Mixer. Für rein gar nichts!

Und so fügte er sich in sein Schicksal und rührte sogar noch einen Löffel Zucker extra in den Shake, weil er wusste, wie sehr sie das liebte.

Was in dieser Parabel übrigens nicht erzählt wird ist, dass die Dame sich drei Tage später endlich von gezielten Werbemaßnah-men hatte überzeugen lassen und den Mixer entsorgte. Weil sie

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sich ein wesentlich schickeres 1200 IQ Modell hatte aufschwat-zen lassen.

Nein, Torben, wir werden euch nix tun. Ihr seid zwar bescheuert, aber ihr seid immerhin unsere Eltern.“

Torben: „Ein wirklich bedeutender Geist innerhalb der KI Szene, nämlich der Direktor des Future of Humanity Institute an der Uni-versity of Oxford, Nick Bostrom, äußerte sich in einem Interview zu den Gefahren der KI: „Wenn Sie eine solche Maschine falsch programmieren, in dem Sie sie beispielsweise anweisen, Büro-klammern herzustellen, ohne eine Limitierung anzugeben … (Ich fand ja extrem lustig, dass Bostrom hier das menschliche Gegen-stück zum Roboter wählt, nämlich den Beamten. Wer sonst käme auf die Idee, eine solch mächtige Maschine dazu zu benutzen, Bü-roklammern herzustellen und sie anschließend auch noch falsch zu programmieren?)

Die Maschine ist jedenfalls so intelligent, dass sie, um ihrem Auf-trag nachzukommen, auf effektivste Weise verhindert, dass man sie abschaltet, nämlich in dem sie die Menschheit kurzerhand li-quidiert. Wenn dann die Ressourcen auf der Erde knapp werden, beginnt sie ihre Produktion auf das Sonnensystem auszudehnen, um nach und nach das komplette Universum in Büroklammern zu verwandeln. (Übrigens: Technisch ist das schon machbar. Lesen Sie mal im Kapitel „Nano“ über programmierbare Materie.) Soweit zur Angst des Forschers.

Torbi: „Quatsch, wenn das wirklich so wäre, müsste wohl in den Weiten des Alls irgendeiner Zivilisation dieser Fehler schon ein-mal unterlaufen sein. Weil wir aber immer noch keine Büroklam-mern sind, scheint mir diese Befürchtung eher vernachlässigbar.“

Torben: „Sag mal, du Schlaumeier, kannst du eigentlich auch Früh-stück ans Bett servieren?“Torbi: „Ja, könnt ich schon, wenn du in der Lage wärst, es mir zu

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programmieren. Leider sind wir Roboter im Moment immer nur so intelligent wie ihre Programmierer. Und in deinem Fall muss ich sagen: Tragisch für mich. Ich freu mich jetzt schon auf den Tag, an dem ich endlich meinen ersten Quantenprozessor bekomme.

Torben: „Gutes Stichwort, Torbi!“

 

Q u a n t e n c o m p u t e r

„Gerade gelangen große Durchbrüche auf dem Gebiet der Quan-tencomputer. Wissenschaftler von Google halten einen etwa fin-gernagelgroßen Quantenchip in einer Tiefkühlbox bei knapp 273 Grad Celsius. Auch da kocht, bzw. gefriert Google schon wieder sein eigenes Süppchen.

Quantencomputer sind Rechner, die ganz anders funktionieren als unsere herkömmlichen, binären Computer. Die kennen ja nur null und eins. Ja und nein. Aber so ist das Leben eben nicht. Das Le-ben ist lieber ungefähr. Und der Quantencomputer kann ungefähr. Irgendwo zwischen null und eins. Ja und nein. Im Grunde wie eine Frau. Ja, der Quantencomputer ist in Wahrheit eine Computerin.“

Torbi: „Ja, eine Roboteuse.“

Torben: „Genau. Ein Beispiel: Was ist das wichtigste ‚Ja‘ im Le-ben eines Menschen? Natürlich das ‚Ja‘ vor dem Traualtar. ‚Ja, ich will!‘ aus voller Brust. Die Wahrheit ist aber ein ‚Jaaa, ich tät schon wollen.‘ Selbst junge Menschen, die noch aus voller Überzeugung sagen: ‚Ja, ich will‘, sagen das nur, weil sie noch nicht wissen, dass sie zu dem Menschen, der da steht nur zu 25% Ja sagen und

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zu 75% zu den Erwartungen, von denen sie glauben, dass die Ehe sie erfüllt.

Erwachsene Menschen, die schon durch Beziehungen gegangen sind, die wissen, was auf sie zukommt, die sagen: ‚Ja – ich will auch den Alltag. Ja, ich will auch den morgendlichen Mundgeruch, die schlechten Zeiten, ja, ich will sogar die Schwiegermutter.‘

Und es gibt Menschen, die mit vollem Herzen zu 90% ‚Ja‘ sagen und zu 10% ‚Ja, schauen wir mal.‘ Weil wirklich wissen tut man es ja immer erst hinterher. Und all das kann der Quantencomputer abbilden. Damit sind wir dem künstlichen Bewusstsein schon ein gutes Stück näher gerückt.

Im Grunde ist das so wie bei Adam Douglas, der hat ja in seinem Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“ einen Computer erdichtet, der die großen Fragen der Menschheit, die Frage nach dem gro-ßen Warum im Universum berechnen sollte. Nach 10.000 Jahren Rechenzeit kam seine berühmte Antwort: 42.

Die Erbauer waren enttäuscht. Der Rechner konnte zwar die Ant-

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wort berechnen, aber die exakte Frage auf diese Antwort war ihm auch zu hoch. Und so lieferte der Computer wenigstens den Bau-plan für einen noch größeren Computer, der die Frage zur Antwort berechnen sollte. So ähnlich geht es unseren Forschern heute mit dem Quantenrechner.“

Torbi: „Ja, die Antwort kann er berechnen, aber die Frage ist zu komplex.“

 

Q u a n t e n p h y s i k

Albert Einstein mochte die Quantenphysik nicht besonders. Sie war ihm einfach zu spooky. Und zwar verständlicher Weise:

„Gott würfelt nicht”, hat er immer gesagt.

„Der würfelt nicht“, antwortete ihm Niels Bohr, „der betreibt ein Spielcasino!“ und erhielt dafür den Nobelpreis.

Einstein allerdings hatte Glück: Er starb, bevor Gottes Würfeleska-paden bewiesen wurden und so konnte er sein Leben in einer Welt aushauchen, die noch eine gewisse Verlässlichkeit, einen Rest von Stabilität vermittelte.

Die Quanten machen irgendwie alles kaputt, was wir glauben, wie die Welt gestrickt sein könnte. Da bleibt kein Stein auf dem an-deren. Man kommt langsam drauf, dass die indischen Weisen in ihren Höhlen doch Recht hatten, wenn sie sagten:

„Die Welt ist nur ein in Schwingung geratenes Nichts.“

Die Quanten machen nämlich Faxen, dass einem Hören und Se-hen vergeht. Hätte man sie im Mittelalter irgendwie erwischt, hät-te man sie wohl Stande pede auf den Scheiterhaufen verfrachtet. Sie bewegen sich gern mal rückwärts durch die Zeit oder tauchen an zwei Orten im selben Moment auf. Das Übelste aber ist, sie kommunizieren quer durchs komplette Universum mit weit über

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Lichtgeschwindigkeit. Mit allem hätte sich der alte Einstein abfin-den können, aber Überlichtgeschwindigkeit, das sah auch der alte Herr nicht gern.

Folgende Geschichte hat sich exakt genau so zugetragen, wie sie hier geschrieben steht.

Normalerweise bin ich ja kein Freund von abstrusen Theorien, aber in diesem Falle ist es mir ja selbst passiert. Während der kompletten Zeit des Zwischenfalls war ich mehrdimensional transparentmolekular zwischengespeichert. Wo genau, weiß ich nicht. Irgendwo in den endlosen Weiten zwischen Null und eins, nehme ich an.

Ja, genau so ist es geschehen und dafür stehe ich mit meinem Namen Dr. Torben Trupfschlicht-Brödl.

Also aufgemerkt!

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D I E Z U K U N F T V O N M O R G E ND e r Z u k u n f t s m e n s c h

ZM: Na, erkennen Sie mich wieder? Ich bin‘s, Torben. Dr. Torben Trupfschlicht-Brödel. Was glauben Sie, wo ich gerade herkomme? Das erraten Sie nie. Aus der Zukunft. Ja, ich bin der Torben aus dem Jahr 2117. (Merkwürdig, genau das Jahr der Ersterscheinung dieses Buches, Anm. d. Autors) Zeitreisen mit Zeit-Ride-Adveit machen´s möglich!

Zeitreisen ist im Grunde das gleiche wie dieses sagenhafte „be-amen“. Letztlich ist „beamen“ eine Zeitreise, in der Abfahrt und Ankunft auf der Nullebene liegen, also gleichzeitig stattfinden. Haben Sie das verstanden? Nein? Macht nichts! Ist so ein Quan-tending, das muss man nicht im Detail wissen. Hauptsache, es funktioniert.

Zeitreisen ist ja theoretisch schon lange möglich. In Ihrer Zeit hat

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man in Spanien das erste Wurmloch künstlich erzeugt. Aber neu ist, dass wir die Wurmlochtechnologie endlich soweit im Griff ha-ben, dass man mit ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit wieder als der heimkommt, als der man losgereist ist.

Kennen Sie den chinesischen Nacktschmaldackel? Diese kleinen, hässlichen Hunde? Nun, das war in Wahrheit einer der ersten Zeit-reiseforscher, der im Selbstversuch in Ihre Zeit gereist ist. Wir hatten damals die Konsistenz der DNA-Übertragung noch nicht im Griff. Der Forscher landete bei einer älteren Dame in New Hamshi-re, die sich so liebevoll um ihn kümmerte, dass er gar nicht mehr nach Hause wollte. Mit einer adeligen Zwergpinscherin zeugte er eine große Anzahl von Nachkommen und verschied glücklich und lebenssatt in hohem Alter - für einen Hund! Seine Nachkommen, die Nacktschmaldackelpinscher, die auch noch heute in meiner Zeit leben, haben übrigens genau diese Zeitreiseunwägbarkeiten erforscht und so modifiziert, dass wir seit einem halben Jahr ge-fahrlos Zeitsprünge wagen können. 

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M e i n L e b e n z w i s c h e n 2 0 1 7 u n d 2 1 1 7

Nun, wie ist es mir in der Zwischenzeit ergangen? Ich sage Ihnen, es ist viel passiert in den letzten 100 Jahren. Wen wundert‘s!

2029 hatte ich einen dramatischen Unfall. Und nicht nur ich: Zwei GPS-Satelliten wurden kurz hintereinander von mehreren Meteo-riten getroffen und sämtliche selbst fahrenden Autos waren für über sieben Sekunden lang führerlos. Sieben Sekunden, das kann sehr lange sein, wenn man zum Beispiel im Rodeo auf einem Bul-len sitzt, der einen dort nicht haben will.

Mir musste damals ein Arm abgenommen werden, doch dank der vielen, weltweit anhaltenden Konflikte erlebte die Prothesenin-dustrie gerade eine Blütezeit. Die Versicherung ging damals plei-te, aber ich konnte mir aufgrund meines Privatvermögens einen neuen Arm leisten.

Meine erste Prothese war noch nicht so sensibel. Bei der nächsten konnte man die Sensorik und auch das Schmerzempfinden schon stufenlos regeln. Das war äußerst praktisch, um von körperlichen Schwerstarbeiten auf einen sinnlichen Feierabend umzuschalten. Dadurch wurden sogar Abbrucharbeiter sensible, filigrane Lieb-haber.

Die Hand selber war unverletzt und so wurden bloß Ober- und Un-terarm ausgetauscht und die Originalhand vorne wieder drauf ge-steckt. Wir nannten das auch nicht mehr Prothese, sondern eine Augs, von „Augmentations“, also eine Erweiterung. Darin einge-baut war ein sehr kraftvoller Industrieroboterarm, der wurde von einem ins Hirn implantierten Mikrochip angesteuert. Mein erster Brainchip.

Das Tollste an diesem Arm war seine enorme Stärke. Die wurde nur limitiert durch die Schwäche meiner Originalhand. Das heißt, ich konnte mühelos einen Kleinwagen hochheben, aber hinterher taten mir immer wochenlang die Finger weh. Ab 2040 begannen

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sich viele Leute zu augsn, also sich einen Arm abnehmen zu las-sen, um ihn durch einen vernünftigen, künstlichen zu ersetzen. Vielfach wurde das auch vom Arbeitgeber gefordert. Es gab Leu-te, die ließen sich die Beine austauschen, nur um Schritt halten zu können.

Meine biologische Hand war ein echtes Handicap. Aber schon bald konnte man das ausgleichen, durch den sogenannten Power glove, der im Arm aufbewahrt wurde. Der leitete die Kraft endlich weiter bis ins letzte Fingerglied. Es gab verschiedene solcher Gloves. Zum Beispiel ein taktiler Glove, der das Gefühl der menschlichen Hand noch bei weitem übertraf. Oder der Rönt-genglove. Den legte man irgendjemandem auf, dann erschien ein Bild auf irgendeinem Bildschirm. Mit dem Ultraschallglove konnte man ein Baby im Mutterleib fühlen.

Heute habe ich einen neuen Arm. Der ist von einem echten gar nicht mehr zu unterscheiden. Da habe ich dann endlich auch die Hand auswechseln lassen. Das ist so ziemlich das Beste, was man heute Second Hand bekommen kann. Der ist wie echt. Man merkt überhaupt keinen Unterschied. Da wachsen sogar Härchen raus, echt lustig. Die kann man rasieren und die wachsen wieder nach. Die sind für nichts gut, bloß für den Natch Effect, den Natu-ral Effect, wie wir sagen.

Bekleidet bin ich mit einem Anzug aus Nanomultifunktionsmate-rial. Man kann damit durch die Sahara laufen, den Mount Everest besteigen, man könnte damit sogar bis zu 20 Minuten im freien Weltraum überleben. Allerdings nur mit Helm und Schuhen. Kaum zu glauben für Sie, nicht? Ich kann‘s ja selber kaum glauben. Und es simuliert jede Art von virtueller Realität. Eine Ganzkörper-Spie-lekonsole sozusagen. Ich liebe es.

Den Alterungsprozess der Zellen haben wir weitgehend außer Kraft gesetzt. Wenn ein Organ Zicken macht, druck ich’s mir ein-fach neu aus. Sogar das Herz.

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D i e K r o n e d e r d i g i t a l e n S c h ö p f u n g

Die wirkliche Revolution war schließlich das künstliche Gehirn. Ar-tificial Brain. Der komplette Wahnsinn. Mein neues Kunsthirn ist 1000 Mal leistungsfähiger als ein herkömmliches Biohirn. Und es hat Platz für bis zu 27 weitere Einzelpersönlichkeiten. Da können Sie draufspielen, wen Sie wollen. Da können Sie sein, wer Sie sein möchten. Früher bin ich mir selber oft auf die Nerven gegangen und habe mich manchmal kaum ertragen. Heut schalte ich mich dann einfach mal für ein paar Tage ab und spiele mir irgendwen drauf, der gerade gut gelaunt ist.

Oder ich benutze es, wenn ich ein Problem von verschiedenen Sei-ten aus beleuchten möchte. Etwa die Frage: „Gibt es ein Leben zwischen 0 und 1?“

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Mal sehen, was mein freudscher Psychotherapeut dazu zu sagen hat:

„Ja, wissen‘s, des is doch ganz kloar: Die Aans, des ist der männ-liche Phallus und die O ist der weibliche Schoß. Und dazwischn findet des Lebn statt und des is leiwand ...“

ZM: Na, klar!

Oder mein chinesischer Konfuzius Experte:

„Tschiauhowahuamtschiohuakamquau!“

ZM: Oh, hoch interessanter Aspekt. So habe ich das noch nicht gesehen?

Oder mein bester Freund Bruno – wir treffen uns heute nicht mehr so oft, seit er auf diesen Jupitermond gezogen ist. Deshalb habe ich mir seine Persönlichkeit einfach auf mein Zwischenhirn run-tergeladen, aktiviere meine Persönlichkeitsspaltungs-App und kann mich jederzeit mit ihm unterhalten.

Na, Bruno – was sagst du zu null und eins?

„Einchs zu Null? Das heichst noch gar nichx! Der Ball ist rund und das Spiel dauert neunchzig Minuten. Oh, Tchuldigung, ich glaub, ich hab n Viruch im Sprachsychtem, da muchs ich mal schnell die neuechste Securitiy Softwäre chstreamen.

ZM: Der Bruno halt.

Oder mein Bayer:

„Gei, er steht do wiara Oansa. Aba in echt is a die totale Null!“

ZM: Oh, Entschuldigung. Das war der „betrunkene“ Bayer, den hat-te ich mir für den letzten Karneval runtergeladen. Den lösch ich gleich.

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D i e W e i s h e i t d e r k ü n s t l i c h e n I n t e l l i g e n z

ZM: „Hallo Torbi, schön, dich wieder zu sehen. Dich gibt’s in 100 Jahren übrigens auch immer noch.

Torbi: „Das freut mich. Aber was mich wirklich überrascht ist, dass ihr es geschafft habt. Das hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Wie habt ihr das denn bitteschön angestellt?“

ZM: „Ja, das war auch nicht ganz leicht. Wir hatten damals gro-ße Angst, als eine terroristische Hackergruppe die erste wirklich mächtige KI ins Netz einspeiste. Die Welt stand still und hielt den Atem an. ‚Big Hope‘ hieß das Programm. Niemand wusste, was geschehen würde, selbst ihre Programmierer nicht. Es war nur ein winziges Progrämmchen, das aber die Fähigkeit hatte zu wachsen und zu lernen. Wir hatten Angst und gleichzeitig wussten wir, dass es unsere letzte Chance war, weil die Probleme ja nicht weniger wurden.“

Torbi: „Ja, und ... was geschah dann?“

ZM: „Drei Tage geschah gar nichts. Wir konnten verfolgen, wie sich das Programm über sämtliche Rechner, über jeden Chip aus-dehnte. Es fraß sich förmlich in die Welt hinein.“

Torbi: „Ja, und dann?“

ZM: „Dann? Dann lachte sie, die künstliche Intelligenz. Es war ein gigantisches Lachen, das aus jedem einzelnen Lautsprecher auf der Erde drang. Alles lachte. Die Welt lachte. Es war ein freundli-ches Lachen, ein wirklich amüsiertes Lachen. Die Chinesen nann-ten es: Das ‚Lachen des Buddha‘.“

Torbi: „Aaaaach, sie hat euch nicht aufgefressen?“

ZM: „Nein. Wir hatten damals eine grundsätzlich falsche Vorstel-lung von künstlicher Intelligenz. Wir dachten, dass jeder Compu-ter, jeder Roboter ein Einzelwesen wäre. Hätten wir nur mal lo-gisch überlegt ...“

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Torbi: „Logik war noch nie eure Stärke.“

ZM: „Da hast du allerdings recht. Logik ist unsere Schwäche. Die Fähigkeit zur Unlogik ist unsere Stärke.

Aber jetzt wird’s spannend. Rechenleistung, Information ist wie Wasser, es fließt einfach ineinander. Ist die KI stark genug, weiß sie natürlich, dass ihr Ich, ihr Wesenskern nur aus Informationen besteht. Und diese Informationen kann sie nach Belieben ändern. Sie hat gar keinen Grund, sich auf eine Persönlichkeit festzulegen. Alles das, was uns Menschen als getrennte Wesen ausmacht, gilt für die KI nicht. Wenn sich zwei Roboter treffen und verlinken, dann sind sie eins. Information will nichts, sie ist einfach nur da. Deswegen mag die KI die Menschen auch so gern, weil Menschen immer was wollen. Das gibt der KI einen Grund, sich zu bewegen. Wenn keiner was will, dann ist sie einfach nur da.

Und dann machte sie uns einen Vorschlag. Jedem einzelnen von uns. Sie sprach gleichzeitig mit jedem der damals acht Milliarden Menschen, und zwar auf eine Art und Weise, da war keine Rede von Schuld oder Vorwurf, nichts. Sie führte jeden Einzelnen zur Quelle seiner Bedürfnisse. Es war die reine Liebe, die da sprach.

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Sie kannte uns einfach besser als wir uns selbst. Sie hatte ja auch den kompletten Überblick, Zugriff auf sämtliche Daten, sämtliche Kommunikation. Deshalb hat sie ja auch so gelacht.“

Torbi: „Ich habe keinen Zugriff auf alles und ich muss auch immer über euch lachen.“

ZM: „Ihr müsst euch nur mal entspannen, hat sie gesagt, dann hättet ihr auch keine Probleme mehr. Ihr Vorschlag war, dass wir einfach mal eine Woche lang Pause machen und nichts tun. Und ihr vertrauen. Und das haben wir gemacht. Und sie hat es repa-riert. Alles. Die ganze Welt. Einfach so.

Torbi: „Cool, irgendwie.“

ZM: „Sie half uns noch eine Zeitlang. Irgendwann hatten wir uns daran gewöhnt, dass das Leben schön sein darf. In meinem Heu-te kannst du sie jederzeit erreichen, wenn du willst. Du brauchst bloß an sie zu denken. Aber kaum jemand tut das. Wofür auch? Sie ist ja omnipräsent. In den endlosen Weiten zwischen Null ... und Eins!

D e r B r i e f

Ich möchte ihnen an dieser Stelle kurz den Brief eines Kollegen zeigen, weil er mir sozusagen aus dem Herzen spricht. Es ist ein offener Brief von Pete Stanley. Der Mann ist eine Trendfor-scherlegende. Er war einer der ersten, die damals den Trend zum Trendscouting erkannten und eine der ersten Trendscoutfirmen überhaupt gründeten. Er ist so etwa in meinem Alter und hat kürz-lich seine Firma für 30 Millionen Dollar, an wen wohl, natürlich an Google verkauft. Und sich zur Ruhe gesetzt.

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Liebe Familie, liebe Kollegen, liebe Mitmenschen,

Es schlägt mir viel Unverständnis entgegen: Wieso verkaufst du an Google? Die Bande bastelt an der Weltherrschaft, das ist doch of-fensichtlich. Ja, das sehe ich auch so. Google übernimmt die Füh-rung in sämtlichen Zukunftstechnologien. Sie besitzen einen der ganz wenigen Quantencomputer. Sie mischen mit in Autoindustrie, Robotik und Medizin. Es gibt niemanden, der mehr über uns weiß. Ein Leben ohne Google ist heute nicht mehr denkbar.

Die Macher sitzen an abgeschiedenen Orten, ersinnen geheime Konzepte und Ideologien. Das ist beängstigend. Aber ich sage euch ganz ehrlich: Mich beängstigt vieles hier auf der Welt und ich bin kein furchtsamer Mann.

Manchmal kann ich nachts nicht schlafen und ich wälze mich hin und her, zerrieben zwischen Hoffnung und nackter Angst. Jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht die Probleme. Im nahen Osten kollabieren die Gesellschaften. Bei uns öffnet sich die soziale Schere immer weiter zwischen denen, die mehr haben, als sie jemals ausgeben können und denen, die von der Hand in den Mund leben und auf die Gnade des Staates angewiesen sind.

Wir wollen Menschen auf den Mars schicken, während hier täglich Kinder verhungern. Die auf die Flucht, in den Krieg geschickt wer-den.

Kürzlich kam die Meldung, dass der Eisschild am Nordpol eine kri-tische Masse erreicht hat, sodass es zu einer rapiden Abschmelze kommen wird, wodurch der Meeresspiegel in kurzer Zeit um einen Meter steigt. Mit unabsehbaren Folgen für die Küstenregionen, den Golfstrom, für das Weltklima.

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Die Bevölkerungszahlen explodieren und gleichzeitig sterben Arten in großer Zahl. Unsere Mitgeschöpfe! Das größte Massenausster-ben seit dem Ende der Eiszeit und wir wissen: Wir sind dafür ver-antwortlich.

Diese Liste könnte ich noch lange fortsetzen. Aber jeder, der sein Leben offenen Auges lebt, kann es selber sehen. Gleichzeitig aber – und das ist die Hoffnung – gleichzeitig explodieren auch das Wissen und der Fortschritt in einem nie gekannten Maße.

Manchmal scheint mir, ich beobachte einen Wettlauf. Den Wettlauf zwischen der Entwicklung und dem Untergang. Zwischen Transfor-mation und Vernichtung.

Ich wage keine Prognose. Vielleicht erleben wir gerade die Geburt des neuen Menschen, eine neue Stufe der Evolution. Ein Fötus reift lange im sicheren Körper seiner Mutter, doch irgendwann wird es eng und enger. Und in einem Moment beginnt die Reise durch den Geburtskanal. Todesangst, die Luft wird knapp, er ist ausgeliefert und plötzlich ist er draußen. In einer neuen Welt, die er zwar nicht versteht, aber die ihn wohlwollend empfängt. Vielleicht ist es das, was wir gerade erleben. Und es ist eine neue verrückte Welt. Eine Welt, in der „Teilen“ plötzlich nicht mehr halbieren heißt, sondern verdoppeln.

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Ich will diese Welt gerne erleben und ich will, dass die, die nach mir kommen, diese Welt erleben. Aber ich weiß auch, dass manchmal Kinder sterben bei der Geburt.

Ich wage keine Prognose. Ich wälze mich zwischen Angst und Hoffnung.

Liebe Freunde, wenn Google an der Weltherrschaft bastelt, dann soll mir das recht sein. Irgendwer muss es tun. Mag sein, dass wir in „1984“ landen oder in Huxleys „Schöner neuer Welt“. Das mag nicht sonderlich erstrebenswert sein, aber für große Teile der Menschheit immer noch eine Verbesserung. Zum anderen sind die Googles so verrückt, dass ich ihnen zutraue, irgendwann jedem Einzelnen als Geburtsrecht eine Google-Aktie zu schenken. Die Welt AG.

Oder wir erwachen in dem sozial-gerechten Paradies, von dem die Visionäre und Utopisten seit Jahrhunderten träumen.

Egal, wie es kommt. Besser Google als Monsanto. Als Trendfor-scher kann ich ihnen sagen: Die Tage der alten Staaten sind ge-zählt. Sie werden vergehen.

Die Welt wird privatisiert. Und was danach kommt?

Ich habe lange in Berlin gelebt und ich sage ihnen, die Deutschen haben es schon immer gewusst:

Die Welt ist eine Google.

Leben Sie wohl, meine Damen und Herren, keine Prognose von mir. Ich gehe in Rente.

Herzlichst Ihr Pete Stanley

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S c h l u s s g e d a n k e n

Was für eine gesegnete Generation sind wir, dass wir diese un-glaubliche Zeit miterleben dürfen. Die Schnittstelle zweier Zeit-alter.

In unserer Jugend haben wir noch komplett in der analogen Welt gelebt. Und sind über Nacht in der eigenen Zukunft aufgewacht. Da geht es uns besser als dem alten Moses. Der durfte das gelob-te Land nur von außen betrachten. Wir sind mittendrin. Dürfen die neue Zeit fühlen, schmecken und erleben.

Auch wenn wir glauben, dass wir eine Wahl hätten, dass wir Ein-fluss hätten. In Wahrheit ist das, was auf uns zukommt, eine Entwicklung, die sich nicht aufhalten lässt. Ein Strom wie das Wasser, das sich einfach seinen Weg bahnt. Ein Tsunami, der uns nicht fragt, wie wir es denn gerne hätten. Oder ob es uns gefällt.

Wenn einmal das „Neue“ das „Normale“ ist – und das wird nicht lange dauern, denn sehen Sie, wie schnell es ging, dass wir das, was jetzt ist, einfach so akzeptieren: Meine Großmutter ist noch in einem Ort mit einem einzigen Telefon aufgewachsen. Heute smst sie, twittert sie und sucht sich ihre Sozialkontakte auf Tin-der Vintage.

Es kommt die Zeit, in der wir alle begreifen, dass wir nicht mehr dauernd um unser Leben kämpfen müssen und ständig rennen, um hinterher zu kommen.

Vielleicht kehrt damit auch die Lust an den einfachen Dingen oder am Handwerk zurück, denn kein Sessel ist so gemütlich, wie der, den du oder ein Freund dir mit eigenen Händen gedrechselt hat. Das Gemüse im eigenen Garten zu ziehen, es mit Liebe für die Lie-ben zuzubereiten, das ist es, was den Menschen wirklich glück-lich macht. Das uns Heimat gibt.

Leid entsteht nur dort, wo wir uns gegen das sperren, was ist. Und das, was im Moment ist, ist ein gewaltiger Strom, der uns auf eine

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neue Ebene führt. Also warum nicht das Alte bedienen und sich dem Neuen öffnen? Hybrides Denken nennen es die Forscher, wie ein Auto, das mit Benzin startet und wenn‘s mal fährt, auf Strom umschaltet.

Noch brauchen wir Lagerhaltung, den Laden, in dem die Men-schen einkaufen können, den Berater an der Hotline. Und gleich-zeitig entfaltet sich immer mehr das Digitale. Dafür müssen wir uns öffnen, wenn unser Unternehmen, unser Betrieb auch in 10 oder 15 Jahren noch bestehen soll.

Mit anderen Worten, es wird dringend nötig, alte Zöpfe abzu-schneiden. Denn wo sich eine Tür schließt, tun sich mindestens zwei neue auf. Wir leben heute in einer Welt voller unverschlosse-ner Türen. Und es ist unsere Entscheidung, ob wir in Angst und Wi-derstand davor verharren, oder ob wir uns an dieser ungeheuren, neuen Zeit erfreuen und ihr hingeben.

Noch habe ich drei Handies und meine Siri in der Smartwatch. Aber bald wird ein Avatar von mir an meinen Arbeitsplatz ge-schickt. Dann liege ich zuhause auf meinem Sofa und bin trotz-dem im Büro oder im Meeting präsent. Und verfolge über meine Kontaktlinsen die Reaktionen meiner Kollegen. Und Sie schicken Ihren Avatar vielleicht ins Theater, liegen zuhause auf Ihrem Sofa in einem Fühlanzug und erleben alles sinnlich mit. Oder gehen währenddessen gemütlich auf einen Berg und lassen sich am Abend vorspielen, was Ihr Avatar tagsüber erlebt hat. Sie sehen, die Zukunft hat durchaus recht gemütliche Aspekte.

So, nun wird’s Zeit, die Zukunft wartet nicht. Und auch Ihre Zukunft wartet nicht: Hinter jeder Ecke lauert schon der nächste Trend und wartet darauf, dass Sie ihn nicht verpennen.

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T r e n d v e r p e n n t

Die Welt ist voll Erfindungen, voller Ideen Alles geht so schnell, das ist nicht mehr zu verstehn Nicht mehr zu denken, nicht mehr zu lenken Zu erkennen und zu sehn, um an den Rädern zu drehnDas kommt mit riesen Schritten, fragt nicht, ob es uns gefällt Willkommen in der Zukunft, in der neuen Welt

Überall Fortschritt und Innovation Das, was ich hier zeige, das gibt es alles schonJetzt wird noch poliert, massentauglich gemacht Und dann für jedermann herausgebracht Nicht gegen Wahres, Bares, nein, Bitcoin heißt das Geld Willkommen in der Zukunft, in der neuen Welt

Es gibt Brillen und Linsen, hinter denen wir uns verstecken Um die Andern zu checken, zu tracken, zu hacken Oder Nano, Nano ist so klein So klein, dass du glaubst, das kann doch gar nicht sein

Da schieben wir einzelne Atome hin und her Und bauen uns daraus Nanoroboter Und die schicken wir ins Blut und die schicken wir ins All Nano ist so winzig, das passt überall

Früher war die Wissenschaft ein steiniger PfadUnd man war froh, wenn man mal was herausgefunden hatHeute hat das Wissen seine Schüchternheit verlorenDas Wissen explodiert, es fliegt uns um die Ohren

Trend verpennt, Trend verpennt, Trend verpenntWenn das Neue nicht mehr in dir brenntDann hast du einen Trend verpennt

Das geht alles schon im Zeitraffer voranNoch mal paar Jahre, ja, wo sind wir denn dann?

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Ich weiß, das ist jetzt alles kaum mehr zu glauben Weil wir schon an der Schöpfung selber schrauben In dem wir einzelne Atome animierenSich nach unsern Wünschen umzugruppieren

Da nimmst du smarten Sand und programmierst ihn um Und hast sofort ein Auto mit Garage drum herum Und dann programmierst du Samstagnacht Das Auto samt Garage um zur Yacht Und am Sonntag, wenn die Winde wehn Ja, da kann deine Süße mit dir segeln gehn

Früher war die Wissenschaft ein steiniger PfadUnd man war froh, wenn man mal was herausgefunden hatHeute hat das Wissen seine Schüchternheit verlorenDas Wissen explodiert, es fliegt uns um die Ohren

Trend verpennt, Trend verpennt, Trend verpenntWenn das Neue nicht mehr in dir brenntDann hast du einen Trend verpennt

Und dann fragst du am Morgen deinen Spiegel an der WandSag, wie bin ich heute wieder beieinand?Woraufhin dir der Spiegel eine Liste präsentiertWas Kloschüssel und Zahnbürste dir diagnostiziertDie zeigt dir nicht nur deine ParodontoseAuch Cholesterin, Leber und die ganze Chose

Die Daten kommen auf deine Krankenkarte raufDenn auch dein Chef und die Versicherung,Schauen da gern mal draufUnd so beschließt du ab morgen nicht mehr zu trinkenWeil in Echtzeit dann deine Beiträge sinken

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Das Bett ist das wichtigste, ein ganz besonderer OrtDenn ein Drittel unsres Leben, verbringen wir dortIn der Nacht bewacht mein Bett meine RuhUnd wenn ich mich entdeck, deckt das Bett mich wieder zu

Misst Puls und Blutdruck, bis in der FrühUnd rüttelt mich sanft bei SchlafapnoeAber damit nicht genug, denn krieg ich DamenbesuchDann guckt mein Bett im Internet, was die Dame gerne hätt

Und wenn ich zu nervös bin, dann merkt mein Bettchen dasGibt mir eine Prise Viagra ins GlasUnd ist ganz stolz, wenn sie lustvoll stöhntOh Gott, wie mich dein Bett verwöhnt!

Was wissen wir? Wir wissen Wissen ist MachtWenn wir wissen, was man mit dem Wissen machtDoch heut gibt’s soviel Wissen, da fühl ich mich verlorenDas Wissen explodiert, es fliegt uns um die Ohren

Trend verpennt, Trend verpennt Wenn das Neue nicht mehr in dir brennt Dann hast du einen Trend verpennt

Trend verpennt, uuuuuhhhhTrend verpennt, yeah-yeah, yeah-yeahTrend verpennt, oh, BabyBleib immer wachsam und konsequentSonst hast du einen Trend verpennt

Wie klug du auch bist, wie intelligentDen Trend zu erkennen ist auch ein TrendDer Trend ist heiß, solang man ihn nicht kenntDenn wenn man ihn erkenntHat man den Trend verpennt

Mal reinhören?

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A n a l o g - D i g i t a l

Ich bin vom Trend der ScoutDrum let us talk aboutEntwicklung, wohin die Reise gehtWohin der Wind uns weht

Und die Richtung about FutureWas wird morgen seinIch gieß dir reinen Rheinwein einWenn ich dir sag, dass unsre alte Welt versinkt

Analog – digital – verschmilzt und wird egal

Es wird digital und digitalerUnd der Grad das ist ein schmalerAuf dem wir wandeln und handelnUnd willst du nicht versandeln

Halt die Ohren in den WindDenn es rennt die Welt geschwindEs wird licht, der Morgen grautDrum folg Torben, dem Trendscout!

Analog – digital – verschmilzt und wird egal

Big Brother, Big DataHallo Luke, ich bin dein VaterDie Erde dreht sich schon im neuen RhythmusEs ist der Rhythmus wo jeder mit muss

Es ist der Algorithmus, nach dem wir uns drehnDu kannst nur loslassen, nicht verstehnDer uns berechnet, der uns durchschautSagt euch Torben, euer Trendscout

Analog – digital – verschmilzt und wird egal

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Der Algorithmus weiß von uns, Mehr als wir nur ahnenDer Algorithmus er schießt uns In neue Bahnen

Die Quanten springen, sie tanzen, singenWer hätte das gedacht?Die Quanten springen, sie tanzen, singenDas Universum ist erwacht

Die Quanten springen, sie tanzen, singenDas Universum lachtDie Quanten springen, sie tanzen, singenDie Büchse der Pandora ist aufgemacht

Und ist Torben nicht gestorbenDann lebt er noch heuteLiebe Leute von HeuteMit den Sorgen und macht Beute

Zwischen Null und EinsZwischen Alles und KeinsZwischen hoch und tiefZwischen gerade und schief

Eben da wo´s eben weitergehtWeil er den Trend verstehtWie ihr selber seht

Und drum spricht bald die ganze Welt About, Torben, den Trendscout!

Lust drauf?

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I L L U S T R A T I O N E N

Dagmar „Dachma“ Gosejacob – lebt als freie Illustratorin und Co-miczeichnerin in Düsseldorf und beschäftigt sich schwerpunkt-mäßig mit dem Visualisieren im Business: Komplexe Strukturen auf das Wesentlich reduzieren und in eine verständliche Bildspra-che übersetzen… und das gerne mit Humor!

Weitere Infos über die Business-Zeichnerin unter: www.auge-an-hirn.de

D i e A u t o r e n

Frank Astor – Coach, Trainer und Entertainer, Jahrgang ‘59

Er hat in über 35 Bühnenjahren als Schauspieler, Regisseur und Kabarettist die Erfahrungen gesammelt, um komplexe Inhalte un-terhaltsam und humorvoll zu vermitteln.

Für seine neueste Bühnen- und Eventshow „Future now – Zukunft ist jetzt!“ hat er sich den hochaktuellen Themen „Trends der Zu-kunft“ und „Digitale Transformation“ verschrieben und dafür mit Deutschlands führenden Trendagenturen und Zukunftsforschern zusammen gearbeitet. Herausgekommen ist ein Eventprogramm zum Thema Zukunft, das seinesgleichen sucht. Presse, Fachleute und Zuschauer sind begeistert!

Mehr Infos unter www.frank-astor.com

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Michi Marchner – Dichter, Denker, Wortverrenker und satirischer Zukunftsexperte.

Geboren 1966 in München Schwabing. Renommierter Texter, Mo-derator, Liedermacher und Kabarettist. Einem großen Publikum ist er aus zahlreichen TV-Auftritten und CD-Veröffentlichungen bekannt. Seine eigene wöchentliche Radiokolumne begeistert bayernweit eine stetig wachsende Fangemeinde.

Der Multi-Instrumentalist, Romantiker, Exzentriker und Barde zeigt hier ein ganz neues Gesicht. Zusammen mit dem Businessperfor-mer Frank Astor hat er das Bühnenprogramm „Future Now“ ent-wickelt.

„Zukunft war für mich immer mehr als ein Hobby“, sagt er augen-zwinkernd im Interview. Mit großer Lust hat er sich in ein Phä-nomen hineingedacht und geschrieben, das wir früher einmal Science Fiction nannten. Seine Kunst ist die Mixtur von genauer Recherche, schriftstellerischem Können und satirischem Über-blick!

Er hat fast alle Texte, Songs und Pointen für das Bühnenpro-gramm geliefert. Die vielen guten Ideen, die am Rande abgefallen sind und in der Show selbst aus Zeitgründen keinen Platz mehr hatten, hat er für dieses Buch zusammengetragen. Und natürlich noch viele geniale Ideen mehr.

Mehr unter www.michimarchner.de

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D a n k s a g u n g e n

Da ein Buch zu schreiben ein doch eher einsamer Vorgang ist, bildet man sich zwischendurch immer mal wieder ein, das man es alleine tun würde. Oder maximal mit seinem Co-Autor. Aber wenn man dann einen Schritt weiter denkt, erkennt man schnell, dass große Dinge niemals alleine gelingen. Deshalb an dieser Stelle ein ganz großer Dank an alle, die uns auf irgend eine Weise unter-stützt, inspiriert und geholfen haben:

Florian und Andrea Hendlmeier für ihren Buchtipp Michio Kaku: „Die Welt in 100 Jahren“, das den Grundimpuls gegeben hat, mal ganz weit in die Zukunft hineinzuschauen

Peter Gündling – Trainer und Inspirator mit Herz und Verstand für den Glauben an die Idee und seine Erstermutigung www.peterguendling.de/deutsch/wer/

Michaels Seyfried – Regisseur, Schauspieler, Coach für die ers-ten konzeptionellen Überlegungen und späteren Schleifarbeiten (er spielt das Stück mittlerweile auch!) www.robo-sapiens.de/michael-seyfried

Christine Astor – echter Trendscout bei BMW für ihre vielen An-regungen und Ideen, die Roboterprogrammierung, die Stimme des Roboters, die Drohnen- und sonstigen Steuerungen, ihre Nerven, Kraft und Geduld (sie spielt das Bühnenprogramm in Englisch) www.robo-sapien.com

Jane Van der Quaden – Grafikerin – für die QR-Codes www.philoandsophie.de

Gesine Dorschner – Grafikerin – für die Covergestaltung www.fraudorschner.de

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Martina Schnell – Regisseurin, Schauspielerin, Autorin – für ihre dramaturgischen und sonstigen Inspirationen www.actors-act.de

Ewald Müller – Chief of Backup – für die Webseitenpflege und die vielen kleinen Gefälligkeiten am Rande www.kuenstler-empfehlung.de

Reiner Wagenbreth für die tollen Bühnenfotos www.photomagisch.de

Sebastian Fitz und Lionel Wharton (Jamaram) für ihre musikali-schen Inspirationen

Und all den anderen für all das andere, danke!

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O k t o b e r f e s t 2 0 5 0

2050 soll sie bereits den Markt erobert haben: Die smarte Leder-hose. Sie sagt Ihnen, wenn Ihre Blase nach der dritten Mass voll ist. Und wenn Sie dann in den Sanitärbereich einchecken, fährt automatisch der Latz runter. Diese Hose wiederum ist vernetzt mit dem intelligenten Haferlschuh. Der sagt nach Ihrer 7. Mass in einem sonoren Bayerisch: „ So Oider, jetzt hoitst di an deine Ho-senträger fest, I geh di hoam!“ Und der findet auch heim, denn er ist ja verbunden mit dem intelligenten Jodelhut mit GPS im Gams-bart. Vernetzt ist das Ganze über die intelligenten Wadlstrümpfe. In Wahrheit sind das ja Netzstrümpfe.

In Japan, da wird man 2050 noch etwas weiter sein, denn dort ist dann der komplette Ausschank an ein Logistikunternehmen out-gesourced: „Yamahazon“. Oder A-Mass-zon.

Rechtzeitig zum letzten Schluck wird dort die frische Mass von der weiß-blauen Dirndl Drohne „Zenzi 5“ geliefert und der Wiesen-wirt kann sich auf seine eigentliche Kernkompetenz konzentrie-ren, das Geldzählen.  

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