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FutureNews012015
Industrie 4.0 verändert Arbeit grundsätzlich
Die wichtigsten Ergebnisse der
großen Industrie-4.0-Studie.
Seite 04
Bestes deutsches Unternehmen in der Kategorie Ingenieure
Ingenics erhält Auszeichnung zum
Top Arbeitgeber Ingenieure 2015.
Seite 19
Nachhaltiger Kunden- Nutzen im Mittelpunkt
Lean Learning Academy bei
Airbus Defence and Space.
Seite 10
DAS KUNDEN-MAGAZIN DER INGENICS AG
Auf zu neuen ZielenTarget Costing mit Ingenicserhöht die WettbewerbsfähigkeitSeite 14
INHALT
Top-ThemaErkenntnis der repräsentativen Studie von Ingenics AG und Fraunhofer IAO 04Industrie 4.0 verändert die Arbeit grundsätzlich
Best PracticeFabrikplanung made in Germany für neuen BASCO-Standort in USA 08Internationale Unternehmensentwicklung aus einer Hand
Lean Learning Academy bei Airbus Defence and Space 10Nachhaltiger Nutzen für den Kunden steht im Mittelpunkt
Business Process Management in der Administration 12Schluss mit Verschwendung im indirekten Bereich
Target Costing mit Ingenics erhöht die Wettbewerbsfähigkeit 14Die entscheidende Frage: „Was darf ein Produkt kosten?“
Erfolgreiches Projektmanagement bei Siemens in Nürnberg 17Ziele erreicht, Termine gehalten, Budget unterschritten
AktuellesAuszeichnung zum Top Arbeitgeber 2015 19Ingenics bestes deutsches Unternehmen
in der Kategorie Ingenieure
Ingenics Vortrag beim Meistertag der IHK Schwaben 20„Praktischer Einsatz von Lean-Instrumenten
zur Prozessverbesserung“
Strategische Partnerschaft mit Ingenieurbüro Celono 21Know-how für Produktion von
Lithium-Ionen-Akkumulatoren
Beitritt zur Light Alliance des LZN Laser Zentrum Nord 22Industrie-4.0-Expertise wird weiter intensiviert
Industrie 4.0, RAN und RFID 23Herausforderungen in Produktions- und
Logistiknetzwerken meistern
04 10
Impressum Ingenics AG · Headquarters · Schillerstraße 1/15 · 89077 Ulm
Tel.: +49 731 93680-0 · [email protected] · www.ingenics.de
Fotonachweis Titel: Ditty_about_summer/Shutterstock.com; Seite 04–05:
Alexandra Ignatyeva/Shutterstock.com; Seite 08: Ingenics AG; Seite 11:
Airbus Defence and Space GmbH; Seite 12: IM_photo/Shutterstock.com;
Seite 14–15: Ditty_about_summer/Shutterstock.com; Seite 16: Diehl Aircabin GmbH;
Seite 17: v.schlichting/Shutterstock.com; Seite 18: Siemens AG; Seite 19:
Ingenics AG; Seite 20: IHK Akademie Schwaben; Seite 21: Andreas berheide/
Shutterstock.com; Seite 22: Bettina Theisinger/fotodesign-theisinger.de/
Ingenics AG; Seite 23: Benjamin Haas/Shutterstock.com; Seite 24: Ingenics AG.
Industrie-4.0-Studie: Die wichtigsten Ergebnisse im ÜberblickDie von Ingenics AG und Fraunhofer IAO durchgeführte Studie
zeichnet ein repräsentatives Bild des Umsetzungsstands von
Industrie 4.0 in deutschen Industrieunternehmen.
Lean Learning Academy bei Airbus Defence and Space Am Beispiel der einwöchigen Lean Learning Academy für Entwick-
lungsingenieure lässt sich die Kombination aus Vermittlung von
Experten-Know-how und Praxiswissen gut darstellen.
02 #01/2015 www.ingenics.de
12
Liebe Leserinnen und Leser,
ob in den Medien, an den Hochschulen, bei unseren Kunden oder bei unseren Events in Hamburg
und Ulm: Überall ist unser aktuelles Jahresthema „Industrie 4.0“ das große Thema. Ein Meilenstein
ist dabei sicher unsere mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
durchgeführte Industrie-4.0-Studie. Die wichtigsten Ergebnisse haben wir hier nochmals exklusiv
für Sie zusammengefasst, damit Sie ein repräsentatives Bild des Umsetzungsstands von Industrie 4.0
in deutschen Industrieunternehmen erhalten.
Doch auch die frühzeitige Unterstützung innovativer Pilotprojekte wie RAN („RFID-based Automotive
Network“) oder der Beitritt zur Light Alliance des LZN Laser Zentrum Nord verschaff en Ingenics beim
Thema Industrie 4.0 immer wieder aufs Neue einen individuellen Innovations- und Wissensvorsprung.
Und davon profi tieren nicht zuletzt auch Sie.
Das gilt in diesem Heft übrigens ganz besonders für unsere Kunden aus dem Bereich Luftfahrt.
Denn diese profi tieren zusätzlich von maßgeschneiderten Optimierungsmaßnahmen, die sie
garantiert weiterbringen – von handfesten Aus- und Weiterbildungsangeboten bzw. sogenannten
Lean Learning Academies bis hin zu kostenorientierten Steuerungs- und Managementmethoden
wie z. B. Target Costing.
In diesem Sinne: Auf zu neuen Zielen – gerne gemeinsam mit einem starken Partner wie Ingenics,
der erst jüngst als Deutschlands Top Arbeitgeber Ingenieure 2015 ausgezeichnet wurde!
Herzlichst,
Ihre Ingenics AG
Oliver Herkommer Manfred Loistl Carlos Schmidt
EDITORIAL
Business Process Management in der AdministrationIn der Administration eines international tätigen Unternehmens
aus dem Bereich Luftfahrt konnten sowohl die internen Abläufe
als auch die Außenwirkung signifi kant verbessert werden.
Erfolgreiches Projektmanagement bei Siemens in NürnbergObwohl das Projekt von Anfang an eine organisatorische Grat-
wanderung war, wurden alle Ziele erreicht, der ambitionierte
Terminplan gehalten – und das Budget sogar unterschritten.
17
#01/2015 www.ingenics.de 03
TOP-THEMA
ERKENNTNIS DER REPRÄSENTATIVEN STUDIE VON INGENICS AG UND FRAUNHOFER IAO
Industrie 4.0 verändert die Arbeit grundsätzlich
„Der Wirtschaftsstandort Deutschland hat beste Voraussetzungen, zum Leitmarkt für Cyber-Physical
Systems (CPS) zu werden. Die Digitalisierung der Wertschöpfung ist in deutschen Industrieunternehmen
angekommen – das belegt unsere Studie eindrucksvoll.“ Ingenics CEO Oliver Herkommer
04 #01/2015 www.ingenics.de
TOP-THEMA
Begünstigt durch verfallende Preise für Hard- und Software,
Leichtbauroboter, Tablet-PCs, Transponder, Sensorik, Spei-
cherplatz etc., führt die immer schneller fortschreitende Di-
gitalisierung in der Produktion zu tiefgreifenden Veränderungen.
Die Bezeichnung „Industrie 4.0“ – international spricht man von
„Smart Factory“ – hat nicht zuletzt die Funktion, Maßnahmen und
Erwartungen auf einen Begriff zu bringen. Noch lassen Anzahl und
Tragweite der umgesetzten industriellen Lösungen das Verspre-
chen einer vierten industriellen Revolution groß erscheinen, doch
man sieht allerorten, wie mit Hochdruck an neuen Anwendungen,
Produkten und Lösungen gearbeitet wird. →
Anfang 2014 hat die Ingenics AG mit „Industrie 4.0“ erstmals ein Jahresthema ausgerufen, das aufgrund
seiner Aktualität und Vielfalt mindestens zwei Jahre lang beleuchtet, diskutiert und kommuniziert wird.
Ein Meilenstein ist dabei die zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation
IAO durchgeführte Studie „Industrie 4.0 – Eine Revolution der Arbeitsgestaltung – Wie Automatisierung und
Digitalisierung unsere Produktion verändern werden“. Auf der Grundlage einer Befragung von Produktions-
verantwortlichen zeichnen die Studienergebnisse nun ein repräsentatives Bild des Umsetzungsstands
von Industrie 4.0 in deutschen Industrieunternehmen.
#01/2015 www.ingenics.de 05
TOP-THEMA
Am Ende der heute absehbaren Entwicklung wird
nicht – wie manche Skeptiker vermuteten – die men-
schenleere Fabrik stehen. Allerdings werden sich
die Aufgaben der Menschen in den Fabriken noch
einmal entscheidend verändern. Wichtig ist, dass
Qualifi kation und Kompetenzentwicklung für die
Mitarbeiter von morgen schon heute konzeptioniert
werden müssen. „Dazu benötigen wir jedoch ein
Bild der zukünftigen Entwicklung auf der Basis
der erfolgreichen Gegenwart. Insofern will unsere
Studie auch dazu beitragen, die Spitzenposition der
deutschen Industrie zu festigen“, so Ingenics CEO
Oliver Herkommer.
Strategie des Zusammenwirkens vieler EinzelmaßnahmenIndustrie 4.0 ist kein geschlossenes Konzept, das
implementiert und per Knopfdruck in Betrieb ge-
nommen werden kann. Es ist vielmehr der Über-
begriff für eine Strategie des Zusammenwirkens
vieler Einzelmaßnahmen unter der Prämisse einer
integralen Kommunikation. Dazu gehören komplexe
Netzwerke, durchgängige Produktionsprozesse und
transparente Lieferketten.
Noch sind es erst rund sechs Prozent der Unterneh-
men, die konkrete Aspekte von Industrie 4.0 reali-
siert haben – aber mehr als die Hälfte arbeiten da-
ran, die Voraussetzungen zu schaff en.
Dass das Zusammenspiel von sich selbst organi-
sierenden, komplexen, schnell kommunizierenden
Netzwerken über die Zukunftsfähigkeit von Un-
ternehmen entscheidet, bezweifelt niemand mehr
ernsthaft. Die Vernetzung von Maschinen und Sys-
temen in Echtzeit sowie ihre vollständige und im
Prinzip schnittstellenfreie Integration schaff en die
Voraussetzung dafür, dass selbststeuernde Sys-
teme mit dezentraler Organisation – sogenannte
Cyber-Physical Systems (CPS) – in eigener Regie In-
formationen austauschen und im Rahmen vorgege-
bener, genau defi nierter Grenzen auch selbststän-
dig Entscheidungen treff en.
Idee einer intelligenten Vernetzung der ProduktionMit dem Begriff Industrie 4.0 werden – so die Aus-
gangssituation der Studie – Erwartungen tiefgreifen-
der Veränderungen der industriellen Wertschöpfung
verbunden. Die Idee einer intelligenten Vernetzung
der Produktion ist verknüpft mit der dynamischen
evolutionären Digitalisierung von Wirtschaft, Wis-
sen und einer Vielzahl weiterer Lebensbereiche.
Um repräsentatives Datenmaterial zu generieren,
kontaktierte Ingenics über 8.000 Industrieunter-
nehmen in Deutschland. 518 davon wurden durch
Wissenschaftler des IAO befragt – knapp die Hälfte
waren Unternehmen der Automobilindustrie und
des Maschinen- und Anlagenbaus. Ein Drittel der
Teilnehmer arbeitet in Unternehmen mit weniger als
250 Mitarbeitern (KMU), 60 Prozent in Großunter-
nehmen. Einen Überblick über die wichtigsten Er-
gebnisse fi nden Sie auf Seite 07.
Industrie 4.0 entwickelt sich evolutionär und ist punktuell längst Realität Grob zusammengefasst sprechen alle Anzeichen
dafür, dass die Digitalisierung die industrielle
Wertschöpfung noch einmal tiefgreifend verändern
wird. Die technischen Voraussetzungen sind viel-
fach vorhanden oder werden in den Unternehmen
gerade implementiert. Neben der Umsetzung neuer
und wirtschaftlicher Lösungen gibt es große Heraus-
forderungen im Bereich der Arbeitsorganisation, da
Industrie 4.0 die Arbeitsprozesse erheblich verän-
dern wird. Wo die Industrie-4.0-Fähigkeit noch er-
arbeitet werden muss, wird meist nicht die Technik,
sondern die fehlende Veränderungsfähigkeit inner-
halb der bestehenden Organisation als Haupthemm-
nis genannt.
Die Erwartungshaltung an die Digitalisierung und
Automatisierung der industriellen Wertschöpfung
ist enorm. Im Bereich der horizontalen Integration
der Auftragsabwicklung und der gesamten Supply
Chain werden signifi kante Effi zienzpotenziale gese-
hen. Die erwarteten Produktivitätspotenziale wer-
den nicht ohne Veränderungen und Investitionen
realisiert werden können. Die „Intelligenz der Din-
ge“ ist nur so weit realisierbar, wie Menschen den
Systemen Lösungswege vorgeben. Wo es gelingt,
die ganze Wertschöpfungskette mit Informations-
und Kommunikationstechnologien auszustatten,
werden die Kundenwünsche schneller bedient und
stärker individualisierte Produkte mit weniger
Mühe realisiert.
„Der Wirtschaftsstandort Deutschland hat beste
Voraussetzungen, zum Leitmarkt für CPS zu wer-
den. Die Digitalisierung der Wertschöpfung ist in
deutschen Industrieunternehmen angekommen –
das belegt unsere Studie eindrucksvoll“, zieht
Oliver Herkommer ein positives Fazit. ■
06 #01/2015 www.ingenics.de
TOP-THEMA
DIE WICHTIGSTEN STUDIENERGEBNISSE IM ÜBERBLICK
ERWARTUNGEN UND VORAUSSETZUNGEN
› Die Produktion in Deutschland steht vor einem Automa-tisierungsschub. Intralogistik, Fertigung und indirekte Bereiche erwarten eine starke Zunahme des Automatisie-rungsgrads.
› Erwartungen an 4.0:
hoher Mehrwert durch Effi zienzsteigerung der Supply Chain
78 %
der Auftragsabwicklung
77 %
der Maschinenvernetzung
72 %
der Digitalisierung des Shopfl oor Managements
72 %
› Viele Unternehmen verfügen bereits über die für eine durch-gängige Digitalisierung der Produktion nötige Infrastruktur:
zuverlässige WLAN-Abdeckung im Produktionsumfeld
45 %
Breitbandanbindung
41 %
ARBEITSGESTALTUNG UND QUALIFIZIERUNG
UMSETZUNGSSTAND IN DEN UNTERNEHMEN
› 6 % bewerten die 4.0-Fähigkeit ihres Unternehmens als stark ausgeprägt; 55 % geben an, sie erst erarbeiten zu müssen.
› Haupthemmnisse für die Umsetzung von IT-Innovationen in der Produktion: fehlende Veränderungsfähigkeit innerhalb der Organisation, fehlende technische Voraussetzungen, Arbeitnehmervertretung, Schutz mitarbeiterbezogener Daten, Altersstruktur.
› 72 % müssen, um 4.0-Potenziale zu heben, massiv in Datenqualität investieren.
› 51 % erwarten, dass 4.0 die Produktionsarbeit verändern und zur Reduzierung einfacher, manueller Tätigkeiten führen wird.
› 54 % erwarten einen Anstieg des Anteils indirekter Mitarbeiter in planenden und steuernden Tätigkeiten.
› Die Bedeutung von Qualifizierung und Kompetenz-entwicklung wird durchgängig als sehr hoch eingeschätzt; Bereitschaft zum lebenslangen Lernen (86 %), Notwendigkeit eines stärkeren interdisziplinären Denkens und Handelns (77 %) und höhere IT-Kompetenz (76 %) sind unverzichtbar.
› Unternehmen bauen massiv IT-Kompetenz auf – vor allem in den indirekten Bereichen (80 %), in der Intralogistik (75 %) und in der Fertigung (67 %).
› 55 % erwarten bei veränderten Kompetenzprofilen individuellere Vergütungsmodelle.
ARBEITSORGANISATION UND MITBESTIMMUNG
› 50 % gehen davon aus, dass betriebliche Mitbestimmung durch neue Freiheitsgrade schwieriger zu gestalten, gleich-zeitig aber durch den Einsatz neuer Technologien leichter zu organisieren sein wird.
› 50 % erwarten, dass die Mitarbeiter Teilaspekte der indivi-dualisierten Leistungsmessung ablehnen, grundsätzlich aber aktiv mitarbeiten werden.
› 63 % erwarten eine Flexibilisierung der Arbeitszeitsysteme.
Weitere Informationen
Weitere Informationen und
kostenloser Download unter
www.ingenics.de/industrie40-studie
#01/2015 www.ingenics.de 07
BEST PRACTICE
FABRIKPLANUNG MADE IN GERMANY FÜR NEUEN BASCO-STANDORT IN USA
Internationale Unternehmens-entwicklung aus einer Hand Die international tätige Unternehmensgruppe Bausch + Ströbel erwirtschaftet einen hohen Anteil ihres
Umsatzes auf dem amerikanischen Markt. Mit steigendem Absatz besteht jedoch auch ein zunehmend höhe-
rer Bedarf an Service- und Ersatzteilaufträgen, die teilweise sehr zeitkritisch sind und deshalb direkt vor Ort
in den USA von der Tochtergesellschaft BASCO bearbeitet werden. Um eine nachhaltige Unternehmensent-
wicklung aus einer Hand zu gewährleisten, wurde Ingenics als langjähriger Partner der deutschen Mutter-
gesellschaft mit der Planung des neuen BASCO-Servicewerks in North Branford, Connecticut beauftragt.
08 #01/2015 www.ingenics.de
BEST PRACTICE
BASCO (Bausch + Stroebel Machine Company, Inc.) North Branford,
Connecticut 06471, USA
www.bausch-stroebel.com
Über BASCO
BASCO ist eine Tochtergesellschaft der international tätigen Unternehmensgruppe Bausch + Ströbel.
Diese konstruiert, baut und vertreibt weltweit Verpackungs- und Produktionssysteme für die phar-
mazeutische, kosmetische und chemische Industrie. Im pharmazeutischen Verpackungsbereich zählt
Bausch + Ströbel heute zu den Weltmarktführern. BASCO bearbeitet dabei vor allem Service- und
Ersatzteilaufträge in spanender Fertigung direkt vor Ort in den USA.
Schon seit Längerem war klar: „Für eine erfor-
derliche Kapazitätserweiterung bietet das
bestehende BASCO-Servicewerk leider keine
sinnvollen Möglichkeiten“, erläutert Ingenics Fabrik-
planungsexperte Stefan Flicke die Ausgangssituati-
on. „Deshalb sollten wir möglichst zeitnah ein zum
Erwerb stehendes Grundstück am Standort North
Branford auf seine Eignung prüfen, um auch in den
USA eine nachhaltige Unternehmensentwicklung der
Bausch + Ströbel Gruppe zu gewährleisten.“
Checkliste und Workshops als PlanungsbasisVorbereitet wurde das Projekt in Deutschland
anhand der bewährten Ingenics Fabrikplanungs-
Checkliste. Darin wurden direkt bei der Werkleitung
von BASCO alle Daten abgefragt, die für eine fun-
dierte Analyse der aktuellen IST-Situation relevant
sind – von den tatsächlichen Flächenbedarfen über
die erforderlichen Funktionsbereiche bis hin zu den
benötigten Arbeitsplätzen.
Im nächsten Schritt folgte ein einwöchiger Vor-
Ort-Aufenthalt in North Branford. Auf der Basis der
Checklisten- und Analyseergebnisse wurden dabei
zahlreiche kompakte Workshops durchgeführt –
u. a. zur gemeinsamen Festlegung von Strategie,
SOLL-Prozessen und Funktionsschema.
Erstellung mehrerer Ideal-LayoutvariantenNach einer persönlichen Begehung des zu erwer-
benden Grundstücks und einer ausführlichen Dis-
kussion der fabrikplanerischen und repräsentati-
ven Aspekte fand dann noch ein weiterer Workshop
statt. „Im Rahmen dieses Workshops wurden meh-
rere Ideal-Layoutvarianten erstellt, jeweils unter Be-
rücksichtigung der funktionalen Flächenmodule und
der entsprechenden Baustufen“, so Stefan Flicke.
„Die baurechtlichen Fragen wurden im Anschluss
daran mit dem für das Projekt verantwortlichen
Bauingenieur geklärt. Ebenso die Gebäudequali-
tät und das Energiekonzept mit dem vorgesehenen
Bauunternehmer.“
Verabschiedung der Zielvariante und erste ArchitekturskizzeAlle diese Erkenntnisse fl ossen in die Real-Layout-
varianten ein. Diese wurden gemeinsam mit einer
Grobkostenschätzung für Logistik, Fertigung und
Verwaltung präsentiert. Zum Abschluss der Work-
shop-Woche wurde daraufhin noch in den USA
die Zielvariante verabschiedet und eine erste
Architekturskizze erstellt.
Die Nachbereitung – inklusive der Zusammenfas-
sung und Dokumentation der Ergebnisse – erfolgte
schließlich nach der Vorstellung vor den Gesell-
schaftern der Muttergesellschaft in Deutschland.
Fazit„Neben der äußerst effi zienten und kompakten
Durchführung der Workshop-Woche vor Ort spielte
vor allem die enge Verzahnung deutscher und ame-
rikanischer Branchen- und Fachkenntnisse eine ent-
scheidende Rolle für den Erfolg des Projekts“, zieht
Stefan Flicke ein positives Fazit. „Als international
erfahrenes Bindeglied zwischen Mutter- und Toch-
tergesellschaft konnten wir einerseits eine Res-
sourcenschonung der Mitarbeiter des Kunden ge-
währleisten – und andererseits natürlich auch eine
nachhaltige Unternehmensentwicklung aus einer
Hand, die den hohen Ansprüchen eines Weltmarkt-
führers genügt. Sowohl in Deutschland als auch in
den USA.“ ■
#01/2015 www.ingenics.de 09
BEST PRACTICE
LEAN LEARNING ACADEMY BEI AIRBUS DEFENCE AND SPACE
Nachhaltiger Nutzen für den Kunden steht im Mittelpunkt Gegründet, um standardisierte, evaluierbare und zertifi zierbare Weiterbildungsmaßnahmen optimal am
Bedarf von Unternehmen und Beschäftigten auszurichten, präsentiert sich die Ingenics Academy heute als
Anbieter handfester Aus- und Weiterbildungsangebote zum Thema „Lean“. Am Beispiel einer einwöchigen
Lean Learning Academy (LLA) Lean Development für Entwicklungsingenieure bei Airbus Defence and Space
lässt sich die Kombination aus Vermittlung von Experten-Know-how und Praxiswissen gut darstellen.
Bisher hatte die Ingenics Academy Grundzüge der Verschlan-
kung von Prozessen in Produktion und Administration
vermittelt, nun wurde sie neu ausgerichtet. „Es gibt zwei
neue Angebote: die Weiterentwicklung der operativen Führungs-
kräfte und das Lean Development“, sagt Academy-Leiter Andreas
Grundnig, Ingenics Partner und Director Business Unit.
Beim ersten handelt es sich um eine Ausbildung in den fünf Mo-
dulen Führungsbewusstsein, Moderations- und Kommunikati-
onstraining, Führungsverhalten, Problemlösung und Konfl iktma-
nagement. Das zweite Angebot – die von Jakob Hefele, ebenfalls
Ingenics Partner und Key Account Manager, vorangetriebene Lean
Learning Academy Lean Development3 – setzt dagegen auf ein
Thema, das erst jetzt ins Blickfeld rückt: die Entwicklung. Target
Costing und Design-to-Cost spielten weiterhin eine wichtige Rolle,
so Jakob Hefele. „Aber wir berücksichtigen jetzt mehrere Stoßrich-
tungen mit gleicher Intensität.“
Gezielter Zuschnitt auf EntwicklungsingenieureExemplarisch für die neue Academy ist ein Projekt bei Airbus
Defence and Space in den Bereichen Space Systems und Propul-
sion & Equipment. Nach guten Erfahrungen aus Effi zienzsteige-
rungsprojekten in der Produktion wurde Ingenics mit der Durch-
führung zweier auf die Entwicklungsingenieure zugeschnittenen
LLAs Lean Development beauftragt. Geleitet wurden sie von den
Beratern bzw. Coaches Ulf Jochymski (Lean/visuelles Wertstrom-
Management) und Alexandre Zisa (Lean Development/Design).
Dass der Bedarf aus dem Unternehmen heraus formuliert wurde,
war eine wichtige Voraussetzung. „Wir beschäftigen uns seit Jah-
ren mit großem Erfolg mit Lean Production, warum sollten wir nicht
versuchen, Lean Engineering in den Bereichen Design-to-Cost und
Design of Experiments voranzutreiben, um Entwicklungs- und Test-
kosten zu sparen?“, erklärt Dr. Gerald Hagemann, Vice President
Space Systems/Operations & Quality/Propulsion, Adv. Product/
Subsystem Evolution & Technology, TSOPA, die Motivation. „Wir
erwarten, dass wir unsere Entwicklungszeiten und -kosten um 20
bis 30 Prozent reduzieren können. An ,Minor Approvements‘ von
wenigen Prozent haben wir nicht gedacht, deshalb haben wir das
mit Ingenics gemacht.“
Alle Beteiligten leben die neuen IdeenDie Teilnehmer wählte der Kunde aus, wobei die Frage „Wer ist
ein Multiplikator?“ eine wichtige Rolle spielte. „Zu Beginn und am
Ende waren zusätzlich Vertreter des oberen Managements dabei,
die am Verlauf sehr interessiert waren“, sagt Dr. Hagemann. „Nach
fünf Tagen gaben mehr als 90 Prozent der Teilnehmer an, sehr viel
Positives mitgenommen zu haben und positiv überrascht worden
zu sein.“
In welchem Umfang die LLA wirklich nützlich sei, lasse sich defi -
nitiv nicht so leicht nachweisen wie in der Produktion, wo stets
vergleichbare Zahlen erhoben würden. „Beim Engineering ist
das schwieriger, aber auf jeden Fall merken wir im Management,
dass alle Beteiligten die neuen Ideen leben, aktiv mit dem Kaizen-
Papier oder den A3-Reports arbeiten. Der Kommunikationsfl uss
und die Stimmung haben sich so verändert, dass ein Benefi t
off ensichtlich ist, auch wenn wir ihn noch nicht seriös beziff ern
können.“ ■
10 #01/2015 www.ingenics.de
BEST PRACTICE
Über Airbus Defence and Space
Airbus Defence and Space ist eine Division des Airbus-Konzerns, die aus der Zusammenlegung der
Geschäftsaktivitäten von Cassidian, Astrium und Airbus Military entstanden ist. Die neue Division
ist das führende Verteidigungs- und Raumfahrtunternehmen Europas, das zweitgrößte Raumfahrt-
unternehmen der Welt und eines der zehn größten Verteidigungsunternehmen weltweit. Sie erzielt
mit etwa 40.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 14 Mrd. Euro.
Airbus Defence and Space GmbH 82024 Taufkirchen
www.space-airbusds.com
▴ Das Projekt in den
Bereichen Space Systems
und Propulsion & Equip-
ment bei Airbus Defence
and Space steht exempla-
risch für die neue Lean
Learning Academy.
#01/2015 www.ingenics.de 11
BEST PRACTICE
BUSINESS PROCESS MANAGEMENT IN DER ADMINISTRATION
Schluss mit Verschwendungim indirekten Bereich
Mit dem anspruchsvollen Ziel, die Geschäftsprozesse in der Administration so zu gestalten, dass z. B.
die Zahl der bearbeiteten Aufträge pro Zeit signifi kant erhöht werden kann, trat die Ingenics AG bei einem
international tätigen Unternehmen aus dem Bereich Luftfahrt an. Zu verbessern war neben den internen
Abläufen auch die Außenwirkung, also die Kundenzufriedenheit. Schon nach wenigen Monaten war klar:
Die hoch gesteckten Ziele dieses anspruchsvollen Projekts werden sicher erreicht.
Ingenics Experte Jakob Hefele erklärt: „Business Process Manage-
ment (BPM) ist für uns die Summe einer Reihe von Methoden
zur Steuerung der strategischen Ausrichtung und Entwicklung
von Geschäftsprozessen, bis hin zur Implementierung eines Kon-
tinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP). Wobei der Ansatz –
wir sprechen nicht ohne Grund auch von einem Shopfl oor Manage-
ment im administrativen bzw. indirekten Bereich – zunächst ein-
mal unabhängig von den verwendeten Methoden, Technologien
etc. ist.“ Grundsätzlich wachse die Bedeutung des BPM mit der
Komplexität einer Organisation und der Zahl sich wiederholender
betrieblicher Abläufe, da sich Transparenz und Effi zienz einer viel-
schichtigen Organisation in aller Regel signifi kant steigern lassen.
Das gelte für Mittelständler übrigens ebenso wie für Konzerne.
Die Ziele entsprechender Projekte sollten immer von der strategi-
schen Ausrichtung abgeleitet werden. So lassen sich Vorher-nach-
her-Vergleichswerte am besten bezüglich der Durchlaufzeiten
ermitteln, die durch Bearbeitungs-, Liege-, Transportzeiten etc.
beeinfl usst werden und unmittelbare Auswirkungen auf die Kun-
denzufriedenheit haben. Weitere spezifi sche Kennzahlen, die sich
von Unternehmen zu Unternehmen und von Branche zu Branche
unterscheiden, können nach Bedarf herangezogen werden, um
Verbesserungen zu quantifi zieren.
Da das prozessbasierte Management in erster Linie ein ganzheit-
licher und systematischer Ansatz zur Steuerung von Unternehmen
ist, können mit seiner Hilfe sowohl automatisierte als auch nicht
automatisierte Prozesse erfasst, gestaltet, ausgeführt, dokumen-
12 #01/2015 www.ingenics.de
BEST PRACTICE
tiert, gemessen, überwacht und gesteuert werden. Hauptsächlich soll BPM je-
doch das Erreichen der mit der Unternehmensstrategie abgestimmten Ziele sowie
die Generierung von Kundennutzen und Mehrwert unterstützen.
Aktuelles Projekt als Musterbeispiel„Anhand des aktuellen Projektbeispiels in der Administration eines international
tätigen Unternehmens aus dem Bereich Aerospace lassen sich Anwendung und
Wirksamkeit von Lean in der Administration unter Zuhilfenahme von BPM-Metho-
den und -Tools gut nachvollziehbar darstellen“, sagt Jakob Hefele. Vor allem aber
lässt sich auch zeigen, dass BPM keineswegs gleich als unternehmensweites,
von Beginn an bereichsübergreifendes Projekt ausgerollt werden muss.
Um eine Ausgangssituation zu haben, anhand derer sich Veränderungen – bzw.
das Erreichen oder Verfehlen quantitativer und qualitativer Ziele – gut darstel-
len lassen, wurde ein Prozess herausgegriff en: die Bearbeitung der eingehenden
Aufträge in einem Servicebereich. Als besonders ambitioniertes Ziel wurde vor-
gegeben, dass es möglich sein sollte, bei gleichbleibendem Aufwand die Menge
an Aufträgen signifi kant zu erhöhen, die Kundenzufriedenheit zu verbessern und
zusätzliche Erlöse zu erwirtschaften. Außerdem sollte die Antwortzeit auf wenige
Minuten reduziert werden.
Um die erwünschte und bei der Umsetzung unverzichtbare Prozesstransparenz
zu schaff en, wurden zunächst alle Prozessgrößen – z. B. Tätigkeiten, Inputs, Out-
puts, Kennzahlen etc. visualisiert. Bei der Defi nition des SOLL-Konzepts wurde
zudem die Messbarkeit und Planbarkeit des Prozesses gewährleistet und im Sin-
ne eines nachhaltigen „Offi ce-Shopfl oor Management“ dokumentier- und repro-
duzierbar verstetigt.
Analyse der IST-Situation und Gestaltung des SOLL-ProzessesNach Abgrenzung der Projekt- und Kommunikationsziele auf der mittleren und
oberen Führungsebene wurden die betroff enen operativen Bereiche mithilfe ei-
nes mehrstufi gen, zweitägigen Lean-Workshops auf das Projekt vorbereitet:
Zuallererst ging es im Initialworkshop darum, die gemeinsame Lean-Sprache zu
„erlernen“, danach wurde den Teilnehmern mithilfe der Wertstromanalyse ein Ge-
samtüberblick über den Prozess vermittelt.
In einem weiteren halbtägigen Workshop wurde schließlich der gesamte Prozess
über alle beteiligten Schnittstellen am „Brownpaper“ in groben Schritten visua-
lisiert.
Insgesamt ergab die Überprüfung, dass im letzten Prozessschritt – der Quali-
tätssicherung – über drei Viertel der gesamten Bearbeitungszeit als verdeckte
Verschwendung identifi ziert werden konnte. „In
den Workshops haben wir Handlungsfelder erkannt
und uns im SOLL-Design ausschließlich auf die
wertschöpfenden Tätigkeiten fokussiert“, so Jakob
Hefele. „So war es uns möglich, einen optimierten
Prozess zu gestalten, in dem u. a. Prozessschritte
verlagert oder gar weggelassen wurden.“
Nach der zweimonatigen Analysephase erfolgte die
Ausarbeitung des SOLL-Konzepts ebenfalls in Work-
shop-Form mit dem Kernteam, um die größtmögli-
che Akzeptanz bei der Umsetzung von vornherein
sicherzustellen. Der Gesamtprozess wurde anhand
der Lean-Prinzipien nach dem Stand der Dinge op-
timal neu gestaltet, wobei zunächst noch auf die
Funktionszuordnung verzichtet wurde, um die Kre-
ativität und Unbefangenheit der Teilnehmer nicht
unnötig einzuschränken.
FazitBereits nach vier Monaten bewirkte die Gestaltung
neuer Prozesse eine deutlich spürbare Steigerung
der Prozesseffi zienz. Im Hinblick auf die sehr ambiti-
onierten Ziele wurde festgestellt, dass die Bearbei-
tung eines Auftrags in der zunächst angestrebten
Zeit zwar nicht ganz realistisch war, nach Umset-
zung von gut der Hälfte der Maßnahmen die Bear-
beitungszeit aber immerhin auf unter 50 Prozent
reduziert werden konnte. Bei weiterer konsequenter
Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen wird
mit dem standardisierten, vollständig SAP-basier-
ten Angebots- und Bestellvorgang bei 100-prozen-
tiger Qualität eine weitere erhebliche Reduzierung
erreicht. Der Prüfaufwand am Schluss des Prozes-
ses konnte ebenfalls um gut die Hälfte reduziert
werden. Und auch das bisher vernachlässigte Moni-
toring lässt sich zukünftig problemlos durchführen.
„Die geplanten Ziele wie die Reduzierung der Ant-
wortzeit und die Steigerung von Volumen, Kunden-
feedback und Qualität werden mit dem SOLL-Prozess
erreicht. Damit ist Potenzial für weiteres Markt-
wachstum gegeben“, stellt Jakob Hefele zufrieden
fest. Da einige Ziele deutlich über den Zeitrahmen
des Projekts hinausreichen, müssen die Mitarbeiter
nach dem Abschied der Berater selbst für die wei-
tere Umsetzung sorgen – ganz im Sinne einer kon-
tinuierlichen Optimierung in einem defi nierten KVP
und unterstützt von defi nierten Kennzahlen. Das
Management wird dabei aktiv in Problembearbei-
tung, Eskalation und Controlling eingebunden, der
Leistungsdialog wird anhand der im SOLL-Prozess
defi nierten Parameter geführt. ■
Ihr persönlicher Ansprechpartner bei Ingenics hilft Ihnen gerne weiter: Jakob Hefele
Partner, Key Account Manager
Tel.: +49 731 93680-0
Weitere Informationen und Beratung
#01/2015 www.ingenics.de 13
BEST PRACTICE
TARGET COSTING MIT INGENICS ERHÖHT DIE WETTBEWERBSFÄHIGKEIT
Die entscheidende Frage:„Was darf ein Produkt kosten?“Was darf ein Produkt oder ein Bauteil kosten, um am Markt wettbewerbsfähig zu sein und gleichzeitig
dem Hersteller die nötige Marge einzubringen? Das ist die zentrale Frage bei der Festlegung von Zielkosten
(englisch: Target Costing), die als Managementmethode eine wichtige strategische Entscheidungshilfe sein
kann. Insbesondere für Tier-1-Lieferanten im Bereich Luftfahrt, für Auftragsindustrien sowie für die Klein-
serienproduktion. Wer hier die Kosten steuern will, kommt bewusst oder unbewusst an den Zielkosten
nicht vorbei. Ingenics bietet dafür die Methodik und den konkreten Hebel.
14 #01/2015 www.ingenics.de
BEST PRACTICE
Diehl Aircabin GmbH 88471 Laupheim
www.diehl.com
In der Automobilbranche, in Bezug auf große
Stückzahlen, ist der Umgang mit Zielkosten
schon selbstverständlich. Dort haben niedri-
ge oder gar negative Deckungsbeiträge nach der
Entwicklungsphase zu einem Umdenken in der
Margen- und Kostengestaltung geführt. Die Luft-
fahrtbranche folgt jetzt diesem Weg. Produkt-
preise bzw. Preise von Work Packages werden
in der Regel als die Summe der Kosten plus Ge-
winnzuschlag errechnet. Das reicht dann nicht
mehr aus, wenn drohende Verluste für Unterneh-
men existenziell werden.
Als weltweit führender Lieferant für Flugzeug-
hersteller hat Diehl Aircabin gemeinsam mit
Ingenics frühzeitig erkannt, dass ein Gegensteu-
ern möglich ist, um eine akzeptable Marge zu
erreichen. Dafür gilt es in der Kostenrechnung
die Frage neu zu stellen: Anstatt „Was wird ein
Produkt kosten?“ geht es um die Defi nition „Was
darf das Produkt kosten?“ Es dreht sich also um
eine Rückrechnung, bei der ein zu erzielender
Preis von den maximal erlaubten Kosten für das
Produkt bestimmt wird. Und das ist bei Diehl
Aircabin durchaus etwas komplexer.
Das Unternehmen produziert die Innenausstat-
tung für Flugzeughersteller wie Airbus, die mit-
unter aus rund 100.000 Bauteilen besteht. Für das
Gesamtpaket hatte Diehl – wie in der Flugzeugin-
dustrie üblich – mit seinem Kunden lange vor der
tatsächlichen Produktion einen Preis festgelegt.
„Der Grund war die Diskrepanz zwischen tech-
nischen und fi nanziellen Hypothesen, die zum
Zeitpunkt des Angebots gemacht worden sind,
und den tatsächlichen Lösungs- und Herstell-
ansätzen der entwickelten Baugruppen und de-
ren zugehörige Kosten. Hier wurden die Kosten
im Nachhinein betrachtet, nicht im Voraus“, er-
klärt Alexandre Zisa, Direktor Ingenics France.
Kosten müssen in Serie stabil sein„Gemeinsam mit einem engagierten und speziali-
sierten Team von Diehl haben wir uns ein Bild von
den SOLL-Kosten auf der Basis der tatsächlichen
Produktionsmenge verschaff t.“ Die laufenden,
d. h. wiederkehrenden Kosten (Recurring Costs
oder RC), die ab dem 100. Flieger in der Serien-
produktion anfallen (RC t100), spielen dabei die
zentrale Rolle. Sie müssen in der Serie stabil
sein. Die Prognose der Recurring Costs zum t100
ist eine entscheidende Steuergröße zur Stär-
kung und Erhöhung der Marge und gemeinsame
Arbeitsbasis für alle Teams. Ingenics Experte
Alexandre Zisa: „Hierzu bedarf es einer t100-
bzw. Serien-Produkt-Defi nition und -Bewertung,
also einer kostenbewerteten Stückliste inklusive
aller Modifi kationen und vorgesehenen Verbes-
serungen sowie Kaufpreise, Produktions- und
Montagekosten der Hauptkomponenten für die
Serienproduktion auf der Basis der Losgröße.“
Jede Woche muss überprüft werden, welche Kos-
ten sich verändern, und wie. Auf dieser Basis gilt
es, die Serien-SOLL-Kosten regelmäßig neu zu
berechnen, um diese tatsächlich gegen einen
Zielwert steuern zu können.
„Verglichen mit der konventionellen Kosten-
rechnung ist das ein ganz anderer Ansatz“, sagt
Alexandre Zisa, vor allem mit Blick auf Neuent-
wicklungen, wo es keinen Benchmark für wett-
bewerbsfähige Marktpreise gibt. Wird an dieser
Stelle mit IST-Kosten gearbeitet – die erst nach
dem Start von Konstruktion, Engineering und
Produktion vorliegen –, werden zu erwartende
Kosten zu spät berücksichtigt. Das kann sich bei
den noch stark veränderlichen Lösungen wäh-
rend der Entwicklungs- und Anlaufphase wirt-
schaftlich verheerend auf die Kostensituation in
der Serienproduktion auswirken und zu einer Dis-
krepanz zum Zielpreis führen. Um das zu vermei-
den, bedarf es bereits in der Entwicklungspha-
se Kostenvorgaben mit steuerndem Charakter.
Nach der Ingenics Methode werden SOLL-Kosten
wöchentlich aktualisiert und mit dem aktuellen
Stand der Entwicklung synchronisiert. Es ist
wichtig, die SOLL-Kosten während der Entwick-
lung zu steuern. Denn nur so lassen sich mit der
RC-t100-Prognose rechtzeitig Zeit und Aufwand
bei Neuentwicklungen vermeiden, die wegen
einer Kostenzielverfehlung keine Umsetzungs-
chance haben.
FazitBei konsequenter Umsetzung kann Target Cos-
ting als kostenorientierte Steuerung die Wett-
bewerbsfähigkeit erhöhen. Zielkosten haben
eine Orientierungsfunktion für den gesamten
Entwicklungs- und Herstellungsprozess: Vor-
gehen, Hebel und Lösungen werden vom Ziel
abgeleitet. Die Produktmarge ist bei Target Cos-
ting nicht mehr passive Konsequenz aus Kon-
struktion und Produktion, sondern Konstruktion
und Produktion ergeben sich aus Zielmarge und
Kosten. →
#01/2015 www.ingenics.de 15
BEST PRACTICE
Über Diehl
Diehl Aerosystems ist einer von fünf Teilkonzernen der Diehl-Gruppe, eines deutschen Familienunternehmens mit einer Belegschaft
von mehr als 13.000 Mitarbeitern weltweit. Unter dem Dach von Diehl Aerosystems werden alle Luftfahrtaktivitäten gebündelt.
Mit seinen fünf Unternehmenseinheiten Diehl Aerospace, Diehl Aircabin, Diehl Comfort Modules, Diehl Service Modules und
AOA Apparatebau Gauting steht Diehl Aerosystems für ein breites und kompetentes Netzwerk von Luftfahrtexperten, das einen
Jahresumsatz von rund 1 Mrd. Euro erwirtschaftet. Als „First Tier Supplier“ für Avionik und Kabinenintegration ist Diehl
Aerosystems Partner der internationalen Luftfahrtindustrie. Zu den Kunden zählen Flugzeughersteller wie Airbus, Boeing,
Eurocopter, Bombardier und Embraer.
Kostenzielvorgabe
Aufwand
Mengen-
optimierung
Prozess-
optimierung
Optimierung
Teile & Baugruppen
Funktions-
optimierung
Programm
Engineering
Einkauf und Produktion
Einkauf undProduktion
› Staffelpreise
› Fair Price
› Automatisierung
› Planung
› Resourcing
› Make or buy
› Prozess-
optimierung
› Workshop
› Aktionsplan
Follow-up
› Input neue
Technologie
Engineering › Standardisierung
› Änderungsrisiko › DFM & DFA › Kosten als Design-
parameter
› Zusammenarbeit
mit Kunden
Programm › Forecast
› Ableitung
industrielle
Strategie
› Sicherstellung der
Änderungs-
konditionen
› Synchronisation
mit Kunden-
programm
› Verhandlungen
1
2
3
Hebel
Aufwände für die Zielstufen
Beispiele der Zielstufen
Hebel und Aufwände für die jeweilige Zielstufe.
In vielen Unternehmen existieren für den Umgang mit Zielkosten noch Hürden:
› Es werden eher gar keine Kosten-
informationen weitergegeben als
ungenaue. Das allerdings
führt zu einer „Kostenblindheit“.
› Die Margensituation wird nicht
richtig kommuniziert, Finanzinfor-
mationen werden auf dem Weg
ins Top-Management und bei den
operativen Abteilungen relativiert.
Dann ist die falsche Berechnung von
Zielkosten programmiert. Alles, was
Kosten verursacht, sollte zeitnah
sichtbar gemacht werden. Nur dann
ist eine belastbare Serienkosten-
bzw. RC-t100-Rechnung möglich. ■
16 #01/2015 www.ingenics.de
BEST PRACTICE
ERFOLGREICHES PROJEKTMANAGEMENT BEI SIEMENS IN NÜRNBERG
Ziele erreicht, Termine gehalten, Budget unterschrittenAls die Siemens AG beschloss, ein Prüff eld zur Funktionsprüfung neuer Elektrokomponenten für Off shore-
Hochspannungsübertragungsanlagen an neue Anforderungen aus der Produktentwicklung anzupassen, war
allen Beteiligten die Bedeutung des Vorhabens bewusst: Die Abwicklung der Umbaumaßnahmen in den Zeit-
fenstern zwischen den Langzeitprüfungen aktueller Produkte würde eine organisatorische Gratwanderung
werden. Sich von Ingenics zusätzliche Expertise im Projektmanagement zu holen konnte da kein Fehler sein.
Rund ein Jahr später war klar: Alle Ziele wurden erreicht, der ambitionierte Terminplan gehalten –
und das Budget sogar unterschritten.
Siemens AG 90459 Nürnberg
www.siemens.de
Über die Siemens AG
Siemens ist ein weltweit führendes Unternehmen, das entlang der Wertschöpfungskette der Elektrifi zierung aufgestellt ist –
von der Umwandlung, Verteilung und Anwendung von Energie bis zur medizinischen Bildgebung und In-vitro-Diagnostik.
Weltweit aktiv, erwirtschaftete Siemens im Geschäftsjahr 2014 Umsatzerlöse in Höhe von rund 71,9 Mrd. Euro – bei einem
Auftragseingang von 78,4 Mrd. Euro.
#01/2015 www.ingenics.de 17
BEST PRACTICE
Es gibt bei Siemens hauseigene Experten für jede technische
Herausforderung. Ein Umbau des bestehenden Prüff elds auf
höhere Leistungsfähigkeit und die damit verbundene Pro-
jektkoordination erschien der Teamleitung der Nürnberger Prüfauf-
gaben deshalb zunächst mit eigenen Ressourcen im Tagesgeschäft
als machbar. Unabhängig davon fi el es dem Ingenics Berater Eike
Ehlers – der gerade in einem ganz anderen Zusammenhang bei
Siemens in Nürnberg beschäftigt war – nicht schwer, das Manage-
ment davon zu überzeugen, dass es in diesem Fall sinnvoll wäre,
externe Experten zur Unterstützung des Projektmanagements zu
nutzen.
„Bestimmte Aufgaben sollten jenseits des Tagesgeschäfts als ei-
genständige Projekte bearbeitet werden, da sonst die Umsetzung
nicht strukturiert abläuft und Verschwendung von Ressourcen vor-
programmiert ist“, sagt Eike Ehlers. Folglich übernahm er neben
dem intern Verantwortlichen Thomas Wendler gerne die koordinie-
rende Projektleitung, als Ingenics damit beauftragt wurde.
Kommunikation über den Tellerrand hinausWie problematisch der Umbau des Funktionsprüfstands bei lau-
fendem Betrieb ohne effi zientes Projektmanagement hätte werden
können, zeigte sich schon bald. Denn die Planung innerhalb der
ambitionierten Terminierung und das – erst noch zu etablierende –
Projektcontrolling erforderten erhebliches Expertenwissen.
„Besonders wichtig neben der Planung war die Etablierung der
Gremienstruktur mit regelmäßigem Informationsaustausch sowie
die Kommunikation mit internen und externen Beteiligten über den
Tellerrand hinaus“, so Eike Ehlers. Immerhin galt es verschiedene
Gruppen und „Stakeholder“ zu koordinieren und zu informieren.
Unverstellter Blick von außenDas Kernteam, das alle gegenwärtigen und künftigen Anforderun-
gen zu berücksichtigen hatte, bestand aus acht Personen. Nach
Bedarf wurden bis zu zwölf weitere Personen sowie Mitarbeiter
von vier externen Firmen und deren Sublieferanten hinzugezogen.
„Alles technische Ingenieure, Elektrofachkräfte, alle gut ausgebil-
det – aber neben aller technischen Expertise ist auch der unverstell-
te Blick von außen von Bedeutung“, erklärt Eike Ehlers. „Dieser an-
dere Blick muss die Aufgabe nicht nur unter technischen Aspekten
begreifen, sondern auch die Koordinations- und kaufmännischen
Aspekte berücksichtigen.“ So sah er seine Rolle vor allem als
„Servicestelle“ zur Unterstützung des internen Projektleiters und
des Qualitätsmanagements.
Darüber hinaus wirkte er auch in weiteren Teilbereichen des
Projekts mit, wie z. B. bei der Raumplanung, der Beschaff ung von
Neuanlagen, dem Rückbau von Altanlagen, der Integration von
Brandschutzanforderungen, dem Aufbau neuer Komponenten,
Kontrollen und Abnahmen beim Einbau von neuen Komponenten,
der Sicherstellung der Personensicherheit, der Abnahme der Ge-
samtanlage und den Maßnahmen zur Einhaltung der Kriterien zur
Absicherung der Nachhaltigkeit.
Fazit Nach neun Wochen eff ektiver Umbauzeit wurde die Realisierung
zur vollsten Zufriedenheit aller Projektbeteiligten und Stake-
holder abgeschlossen. „Das wurde nicht zuletzt durch die jeder-
zeit eff ektive und effi ziente Projektdurchführung, die strukturierte
Vorgehensweise und die durchgängig hohe Transparenz bewirkt“,
betont Siemens-Projektleiter Thomas Wendler. So sei in allen
Projektphasen eine klare Entscheidungsfi ndung gewährleistet
gewesen.
Zudem konnte der genehmigte Kostenrahmen sogar unterschritten
werden. Dies gelang durch die transparente Darstellung der ge-
planten Kosten in sämtlichen Teilprojekten und die konsequente
Nachverfolgung, was auch die gemeinsame Suche nach Alternati-
ven bei sich anbahnenden Kostensteigerungen umfasste.
Für Eike Ehlers ist – nicht allein in diesem Fall – entscheidend, dass
Ingenics aufgrund der Erfahrung aus Tausenden von erfolgreichen
Projekten jederzeit in der Lage ist, das richtige Maß an Strukturie-
rung in Projekte zu bringen, vorhandene Methoden an die Umstän-
de anzupassen, aber auch Planungs- und Koordinationsaufgaben
vollständig zu übernehmen. „In diesem Projekt war die reibungs-
lose und transparente Zusammenarbeit der Teammitglieder be-
sonders wichtig. Und die Ergebnisse zeigen, in welchem Maße uns
dies gemeinsam gelungen ist“, sagt Eike Ehlers. „Die Aufgaben ge-
meinsam zu strukturieren, Arbeitspakete festzulegen, sich laufend
mit den vor- und nachgelagerten Bereichen abzustimmen und alle
Aufgaben konsequent abzuarbeiten – das ist einmal mehr unser
Erfolgsgeheimnis gewesen.“ ■
▴ Bei laufendem Betrieb sollte ein Prüffeld zur Funktionsprüfung neuer
Elektrokomponenten für Offshore-Übertragungsanlagen an die neuen
Anforderungen aus der Produktentwicklung angepasst werden.
18 #01/2015 www.ingenics.de
AKTUELLES
AUSZEICHNUNG ZUM TOP ARBEITGEBER 2015
Bestes deutsches Unternehmen in der Kategorie IngenieureIngenics ist Deutschlands Top Arbeitgeber Ingenieure 2015. Den begehrten Titel vergab das international
tätige Top Employers Institute Ende Februar 2015 in Düsseldorf. Im Rahmen einer jährlichen Untersuchung
werden dabei weltweit führende Top Arbeitgeber analysiert, die exzellente Mitarbeiterbedingungen
bieten, Talente in allen Bereichen des Unternehmens fördern und sich in der Mitarbeiterorientierung
stetig weiterentwickeln.
Nach den bereits sehr guten Platzierungen
der Vorjahre hatten die Ingenics HR-Exper-
ten ihre Mitarbeiterentwicklungsprogramme
weiter optimiert und durften deshalb erneut ein her-
vorragendes Abschneiden erwarten. Entsprechend
optimistisch war die Ingenics AG diesmal in Team-
stärke angereist. Zu Recht, wie schnell deutlich
wurde: Finanzvorstand Carlos Schmidt konnte den
begehrten Award aus den Händen von David Plink,
CEO des Top Employers Institute, entgegennehmen.
Außergewöhnliche Leistungen in der Mitarbeiterorientierung Essenzieller Bestandteil des Top-Arbeitgeber-Zer-
tifi zierungsprogramms: Alle teilnehmenden Un-
ternehmen durchlaufen einen einheitlichen Unter-
suchungsprozess. Sie müssen die defi nierten und
standardisierten hohen Anforderungen erfüllen.
Um die Aussagekraft und Wertigkeit des gesamten
Zertifi zierungsprozesses zu verstärken, wurden alle
Antworten und Belege einer unabhängigen und zent-
ralen Analyse unterzogen. Diese Auditierung belegte
schließlich die außergewöhnlichen Leistungen der
Ingenics AG in der Mitarbeiterorientierung.
Bewertet wurden dabei die Arbeitgeberqualitäten in
den Kategorien Talentstrategie, Personalplanung,
Onboarding, Training und Entwicklung, Performance
Management, Führungskräfteentwicklung, Karriere
& Nachfolgeplanung, Compensation & Benefi ts und
Unternehmenskultur. „Wir sind sehr stolz darauf,
dass die Ingenics AG für ihre außerordentliche Mitar-
beiterorientierung durch das Top Employers Institute
zertifi ziert wurde und sich in der Kategorie Top Ar-
beitgeber Ingenieure Deutschland 2015 auf der gan-
zen Linie durchsetzen konnte“, sagt Carlos Schmidt.
Optimale Bedingungen für persönliche Weiterentwicklung Das Gütesiegel „Top Arbeitgeber Deutschland“ wird bereits seit 2003 jährlich vom
Top Employers Institute an Unternehmen verliehen, die ihren Mitarbeitern exzel-
lente Arbeitsbedingungen bieten, Talente fördern und sich in ihrer Mitarbeiter-
orientierung stetig weiterentwickeln. „Optimale Mitarbeiterbedingungen führen
dazu, dass sich Menschen im Privatleben sowie im Berufsleben weiterentwickeln“,
betonte Dennis Utter, Regional Director Germany, Austria, Switzerland and Poland
des Top Employers Institute anlässlich der diesjährigen Award-Verleihung. ■
▴ Die glückliche Ingenics Delegation bei der offiziellen Award-Verleihung: Competence Team
Manager Matthias Kauffmann, Department Manager Recruiting Markus Werner, Personal-
assistentin Martina Schulz und Finanzvorstand Carlos Schmidt (v. l. n. r.).
1. Platz
#01/2015 www.ingenics.de 19
AKTUELLES
INGENICS VORTRAG BEIM MEISTERTAG DER IHK SCHWABEN
„ Praktischer Einsatz von Lean-Instrumenten zur Prozessverbesserung“
Theoretisch sind die wichtigsten Lean-Instrumente in den meisten Unternehmen bereits bekannt.
Die konsequente Umsetzung in die Praxis schaff en jedoch nur die wenigsten. Genau hier setzt die
ganzheitliche Beratung von Ingenics an, wie Lean-Experte Stefan Meitinger beim IHK-Meistertag
in seinem viel beachteten Vortrag zum Thema „Praktischer Einsatz von Lean-Instrumenten zur
Prozessverbesserung“ betonte. Denn die eigentliche Kunst besteht darin, die richtigen Dinge in
der richtigen Reihenfolge zu tun.
Der Meistertag der IHK Schwaben soll hauptsächlich als Diskussions- und
Netzwerkplattform für Fertigungsverantwortliche und Führungskräfte die-
nen. Deshalb stellt der IHK-Meistertag alljährlich genau diese Leistungs-
träger in den Mittelpunkt und bietet ihnen Raum, sich im Rahmen von Vorträgen
und Workshops zu aktuellen Themen der Mitarbeiterführung, Betriebsorganisati-
on und Technik zu informieren – und darüber hinaus mit Berufskollegen die wich-
tigsten Zukunftsentwicklungen und Herausforderungen des berufl ichen Alltags
zu diskutieren.
Beste Bewertung aller VorträgeBesonders gefragt war beim letzten Mal der Ingenics Vortrag zum Thema „Prak-
tischer Einsatz von Lean-Instrumenten zur Prozessverbesserung“. Dieser war
komplett ausgebucht und erhielt von den Teilnehmern die beste Bewertung aller
Vorträge. Lean-Experte Stefan Meitinger beantwortete dabei u. a. folgende Fragen:
› Welche Rahmenbedingungen benötigt
eine Prozessverbesserung?
› Welche Erfolgsfaktoren unterstützen
den wirtschaftlichen Erfolg?
› Welche Methodenbausteine nutzt Lean-Management?
› Wie können Mitarbeiter durch Prozessverbesserungen aktiv motiviert werden?
Laut Stefan Meitinger besteht die eigentliche Kunst bei der Umsetzung von der
Theorie in die Praxis darin, die richtigen Dinge in der richtigen Reihenfolge zu
tun. Hier setzt auch die ganzheitliche Beratung von Ingenics an: „Unsere Kunden
profi tieren dabei von bewährten Tools, die individuell wie ein Maßanzug an die
jeweiligen Anforderungen angepasst werden. Hinzu kommt die langjährige Erfah-
rung aus über 4.700 erfolgreich realisierten Projekten in den unterschiedlichs-
ten Branchen und die umfassende persönliche Betreuung durch unsere Exper-
ten – von der Analyse über die Konzeption bis hin zum Coaching bei Einführung
und KVP.“
Zahlreiche Anfragen von potenziellen Kunden und InteressentenOff ensichtlich traf der Vortrag genau den Nerv der Teilnehmer: Neben der besten
Bewertung erhielt Ingenics inzwischen auch zahlreiche Anfragen von poten-
ziellen Kunden und Interessenten, die gerne mehr über dieses wichtige Thema
erfahren möchten. ■
▴ Impressionen vom Meistertag der IHK Schwaben: Ingenics
Lean-Experte Stefan Meitinger, interessierte Teilnehmer
und anschließendes Get-together (von oben nach unten).
20 #01/2015 www.ingenics.de
AKTUELLES
STRATEGISCHE PARTNERSCHAFT MIT INGENIEURBÜRO CELONO
Know-how für Produktion von Lithium-Ionen-Akkumulatoren
T endenz und Geschwindigkeit von Entwicklungen werden
durch Markt- und Kundenvorgaben sowie politisch-ge-
sellschaftliche Rahmenbedingungen bestimmt. Auf den
Automobilbau triff t dies in besonderem Maße zu. Infolge der
vorgegebenen CO2-Ziele steht ein dynamisches Wachstum im
Bereich der Elektro- und Hybridfahrzeuge unmittelbar bevor.
Die Hersteller feilen am Design und entwickeln leichtere Mate-
rialien. Entscheidend werden aber die Reichweite und Verfüg-
barkeit leistungsstarker Akkumulatoren sein, wobei Lithium-
Ionen-Zellen die aussichtsreichsten Kandidaten für die mobile
Energieversorgung der Zukunft sind.
Hersteller zögern, Produktionen im größeren Maßstab aufzubauenWährend Ingenics bei den Themen Montageplanung, Logistik,
Fertigungstechnologien und Projektmanagement auf die Exper-
tise zahlreicher Berater bauen kann und über bedeutende Kun-
denkontakte verfügt, bringt Celono umfassendes Know-how zum
Thema Lithium-Technologien mit. So leitete Dr. Thomas Forchert
bei Mercedes-Benz den Montageplanungsbereich End of Line, in-
ternationale Erfahrung sammelte er in der Leitung von Koopera-
tionsprojekten an der Stanford University. 2009 gründete er das
Ingenieurbüro Celono.
Sein Wissen im Bereich der Batteriemontagetechnologien für Elek-
tro- und Hybridfahrzeuge konnte Dr. Thomas Forchert in Deutsch-
land bisher nur punktuell einsetzen, da die Hersteller zögern,
Produktionen für Zellen und Batterien im größeren Maßstab aufzu-
bauen. Diese werden aber aufgrund des zunehmenden Anteils an
Elektro- und Hybridfahrzeugen in wenigen Jahren gebraucht.
Selbst das Thema einer deutschen Zellenproduktion bleibt akut,
solange die Problematik des Transports von Zellen aus asiatischen
Fabriken nach Deutschland, wo sie zu Batterien verbaut werden,
ungeklärt ist. Sie sind international als Gefahrgut eingestuft, wes-
halb ihr Transport in größeren Chargen aktuell nicht für alle Ver-
kehrsträger gesichert ist.
Idealer Partner garantiert maximale Expertise zum Thema„Dr. Forchert bringt die denkbar umfassendste Expertise mit und
ist deshalb der ideale Partner für uns“, sagt Andreas Hoberg,
Ingenics Partner und Director Business Unit. „Durch diese Koope-
ration verfügen wir ab sofort über die maximale Expertise zum
Thema.“ Mit einer technisch-organisatorischen Lösung, die das zu
erwartende Volumenwachstum ebenso berücksichtigt wie neueste
Entwicklungen bei der Fabrikplanung und der Automatisierungs-
technik sowie das Thema Sicherheitstechnik bis hin zur Produk-
tionssteuerung im Sinne von Industrie 4.0, ist Ingenics jeder-
zeit in der Lage, die erwarteten Anfragen für den Aufbau von
Batteriemontagelinien mit verlässlichen Angeboten und realisti-
schen Szenarien zu beantworten. ■
Um Aufträgen zur Gestaltung von Batteriemontagen aus der Automobilindustrie
mit der von den Kunden erwarteten Expertise begegnen zu können, hat Ingenics
nun eine strategische Partnerschaft mit dem Berliner Ingenieurbüro Celono
geschlossen, das in der Branche einen exzellenten Ruf genießt.
#01/2015 www.ingenics.de 21
AKTUELLES
Die in ihrer Art beispiellose Initiative Light Alliance wurde
Anfang 2014 auf Betreiben von Prof. Dr.-Ing. Claus Emmel-
mann gegründet. Als hochkarätiger Industriearbeitskreis
hat sie sich vor allem die Aufgabe gestellt, Forschungs- und Ent-
wicklungsprojekte mit Blick auf die Realisierung von funktionsop-
timierten und ressourceneffi zienten Produkten unter Nutzung mo-
dernster wirtschaftlicher Laserproduktionstechnik zu initiieren.
Partner entwickeln in Workshops Ideen und StrategienDurchgeführt werden die Forschungs- und Entwicklungsprojekte
durch das LZN, falls erforderlich unter Beteiligung des Instituts
für Laser- und Anlagensystemtechnik (iLAS) der Technischen Uni-
versität Hamburg-Harburg. Die als Partner eingebundenen Unter-
nehmen der gewerblichen Wirtschaft entwickeln in Workshops
Ideen und Strategien, von denen am Ende alle Projektpartner
profi tieren sollen.
Das im Mittelpunkt sämtlicher Aktivitäten stehende Verfahren ist
in Deutschland vor allem als „3D-Druck“ bekannt. Im Blick auf die
Produktion 4.0 erwarten Experten Enormes von den Lasertechno-
logieverfahren: eine Vervielfachung der Laserdruckproduktivität
bei gleichzeitiger Senkung der Herstellkosten, wobei die Einsatz-
möglichkeiten und Potenziale noch lange nicht ausgeschöpft sind.
Faszination 3D-DruckDie Teilnehmer an den jüngsten Ingenics Veranstaltungen in Ham-
burg und Ulm konnten Prof. Emmelmann bereits persönlich ken-
nenlernen. Mit der Frage „3D-Druck-Verfahren – Medienhype oder
industrielle Revolution?“ hatte er dabei einen bedeutenden Aspekt
von Industrie 4.0 thematisiert. So wenig die meisten Zuhörer bis
dahin mit den technischen Details des additiven Fertigungsverfah-
rens vertraut waren, so groß war die Faszination dieser Technolo-
gie, der Prof. Emmelmann zutraut, Produktivitätssteigerungen bis
zum 1.000-Fachen auszulösen.
Die damals aufgeworfene Frage, ob es deutschen Unternehmen
gelingen werde, ihre perfekte Ausgangsposition zu nutzen und die
Technologie entschlossen genug weiterzuentwickeln, treibt nun
natürlich auch die Light Alliance an. Deshalb bietet sie Unterneh-
men zukünftig die Möglichkeit, auf der Basis von repräsentativen
Bauteildemonstratoren den Weg zum Light Engineering zu trainie-
ren. „Da viele unserer Kunden aus der Luft- und Raumfahrt sowie
aus dem Automobilbau kommen, wo neue Freiheitsgrade in der
Konstruktion im Blick auf gewichts- und funktionsoptimierte Bau-
teile nachhaltig strategische Wettbewerbsvorteile ermöglichen,
müssen wir auch bei diesem Thema einen klaren Know-how-Vor-
sprung haben“, erklärt Ingenics CEO Oliver Herkommer. ■
Anfang 2015 hat die Ingenics AG einen Kooperationsvertrag mit der Hamburger
LZN Laser Zentrum Nord GmbH abgeschlossen und ist dem Industriearbeitskreis
„Light Alliance“ beigetreten. Damit wird der Aufbau der hauseigenen Industrie-
4.0-Expertise weiter intensiviert.
INGENICS AG IST LIGHT ALLIANCE DES LZN LASER ZENTRUM NORD BEIGETRETEN
Industrie-4.0-Expertise wird weiter intensiviert
22 #01/2015 www.ingenics.de
AKTUELLES
INDUSTRIE 4.0, RAN UND RFID
Herausforderungen in Produktions- und Logistiknetzwerken meistern
Ingenics Experte Matthias Kauff mann bringt es auf den Punkt:
„Im Vergleich zur Industrie ist man heute bei jedem Paketdienst
deutlich weiter. Denn schon heute erlauben fi rmenspezifi sche
Trackingsysteme jedem Kunden, zu sehen, wo seine Sendung gera-
de ist. Dazu ist natürlich auch eine echtzeitnahe Identifi kationser-
fassung über eine eindeutige Identnummer notwendig – sonst ist
das Paket schon angekommen, bevor die Information überhaupt
zur Verfügung steht.“
In der Industrie ist die Grundstruktur jedoch immer noch eine an-
dere. Traditionell sind hier viele der weltweiten Lieferketten durch
die „Hintereinanderschaltung“ von zahlreichen Partnern geprägt,
die alle nur eine bilaterale Kommunikation erlauben, weil es
keinen einheitlichen Informationsstandard gibt. Zusätzlich ver-
schärft wird diese Situation durch unterschiedlichste IT-Systeme,
die ebenfalls nicht in der Lage sind, Informationen zwischen mehr
als den defi nierten zwei Partnern auszutauschen.
Pilotprojekt „RFID-based Automotive Network“ (RAN)Ingenics unterstützte deshalb bereits von Beginn an gemeinsam
mit namhaften Partnern das vom BMWi geförderte Pilotprojekt
„RFID-based Automotive Network“ (RAN) als sogenannter „RAN-
Friend“ – mit dem Ziel, zu zeigen, dass es in der Praxis möglich ist,
die Transparenzanforderungen in den Produktions- und Lieferket-
ten zu erfüllen. Einerseits um damit eine effi zientere Prozesssteue-
rung zu ermöglichen, andererseits um die Aufwände und Bestände
in der Logistik zu minimieren.
RAN hat hier Grundlagenarbeit geleistet, indem nicht wie heute
üblich nur bilaterale Abstimmungen und Vereinbarungen getrof-
fen, sondern multilaterale Interessen im Sinne einer Branchen-
lösung abgebildet wurden. Zudem setzte RAN von Anfang an den
Fokus auf standardisierte, für alle Partner der Produktions- und
Lieferkette gültige Prozesse sowie deren Informations- und Daten-
sicherheitsanforderungen – beispielsweise wer wann welche Da-
ten bekommt. Durch die Entwicklung eines innovativen Infobroker-
Konzepts konnte allerdings auch dieses Thema unter Einbeziehung
der RFID-Technologie echtzeitnah gelöst werden.
Wissensvorsprung wird direkt an Kunden weitergegebenNichtsdestotrotz sind echtzeitnahe Daten in vielen Unternehmen
selbst in Zeiten von Industrie 4.0 noch immer Mangelware, ob-
wohl mithilfe von RFID auch noch während des Transportprozesses
ganze Mischpaletten erfasst werden können. So kann schon beim
Wareneingang das Material mit der Zieladresse versehen werden
– und das, ohne ein Etikett zu drucken oder einen Zwischenschritt
zu machen.
„Grundsätzlich sind für die Datenerfassung alle Auto-ID-Verfah-
ren einsetzbar, wobei hier RFID seinen technischen Vorteil der
Multi-Erfassung voll ausspielen kann. In RAN wurden Standard-
Anwendungsfälle defi niert und technische Lösungen hersteller-
unabhängig aufgezeigt und auch erprobt“, erläutert Matthias
Kauff mann. „Unseren Wissensvorsprung zum Thema Industrie
4.0 und RFID geben wir selbstverständlich sehr gerne direkt an
unsere Kunden weiter, um die Herausforderungen in Produktions-
und Logistiknetzwerken gemeinsam zu meistern – und ihnen
dadurch nicht nur technisch einen individuellen Wettbewerbs-
vorsprung zu verschaff en.“ ■
Ihr persönlicher Ansprechpartner bei Ingenics hilft Ihnen gerne weiter: Matthias Kauff mann
Competence Team Manager
matthias.kauff [email protected]
Tel.: +49 731 93680-0
Weitere Informationen und Beratung
Gerade in Zeiten von Industrie 4.0 gilt: Viele Herausforderungen, mit denen die
Logistik heute noch kämpft, sind bedingt durch mangelnde Transparenz in den
Produktions- und Lieferketten. Zusammen mit namhaften Partnern unterstützte
Ingenics deshalb bereits 2010 das vom BMWi geförderte Pilotprojekt „RFID-based
Automotive Network“ (RAN) als sogenannter „RAN-Friend“ – mit dem Ziel, zu zeigen,
dass es in der Praxis möglich ist, die entsprechenden Transparenzanforderungen
zu erfüllen und die Herausforderungen der Kunden gemeinsam zu meistern.
#01/2015 www.ingenics.de 23
Ingenics AGHeadquartersSchillerstraße 1/15
89077 Ulm
Tel. +49 731 93680-0
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Nach der Ingenics Erfolgsformel „Erfolg = Möglichkeiten x Motivation“ erhalten
die Trainingsteilnehmer einerseits die Fachkompetenz, die sie für die maximale
Wertschöpfung an ihren Prozessen benötigen – und andererseits auch die Team-
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Folgende Erfolgsfaktoren zeichnen die Trainingsangebote der Ingenics Academy aus:› hoher Praxisbezug
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Frei nach der Ingenics Erfolgsformel: „Erfolg = Möglichkeiten x Motivation“