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GALPORT GALERIEN UND MENSCHEN RHEINRUHR GALPORT Veränderliche Kulturmodelle: Vilém Vlusser wird nicht alt | Soziale Kom- petenz auf dem Vormarsch | Tief im Westen: Galerie Schwenk, Castrop Rauxel | Kunst und Messe: was ist unique? | Mal eben schauen: Hemm- schwellen der Kunstvermittlung | Galerie in Düsseldorf: arteversum Galerie in Köln: Marion Scharmann | Mönchengladbach: Galerie Löhrl Nachbarschaften: Bilder zwischen Metropolen Vorausgabe 2009 GALPORT GALERIEN UND MENSCHEN RheinRuhr VORAUSGABE NOVEMBER 2009

GALPORT

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measuring the role and function of german galleries. Connecting people and art galleries.

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Page 1: GALPORT

GALPORTGALERIEN UND MENSCHEN RHEINRUHR

GALPORT

Veränderliche Kulturmodelle: Vilém Vlusser wird nicht alt | Soziale Kom-petenz auf dem Vormarsch | Tief im Westen: Galerie Schwenk, CastropRauxel | Kunst und Messe: was ist unique? | Mal eben schauen: Hemm-schwellen der Kunstvermittlung | Galerie in Düsseldorf: arteversumGalerie in Köln: Marion Scharmann | Mönchengladbach: Galerie LöhrlNachbarschaften: Bilder zwischen Metropolen

Vorausgabe

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stätten von eigenartWWW.GALPORT.DE

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GALPORT verbindet Menschen und Galerien. Ab jetzt.Präzise, regelmäßige Darstellungen zur wichtigen Arbeitvon Galerien fehlen oder müssen bis dato substanzver-schiebende Filter passieren. Diese Einsicht konnte ich durchpersönliche Einblicke in die Arbeit von Galerien, Museenund so genannten Off-Räumen des Kulturbetriebs erhalten.Mit GALPORT möchte ich diesen Zustand korrigieren.Hinter den Galerien stehen Menschen, die mit lebendigemEngagement für neue Ideen und Künstler eintreten. DieseIdeen – ich werde nicht müde es zu wiederholen – trennendas Leben einer Gesellschaft von jener Barbarei, die hinter derKulturlosigkeit lauert. Die angeblich bewältigte Finanzkriselässt da ebenso tief blicken wie der nicht mehr verhohleneEkelverdacht bei politischen emen. Galerien leistengesellschaftlich notwendige Arbeit und sind dennochin vielen Köpfen der Republik unterrepräsentiert. Sie sind inder Wahrnehmung klischeeartig gestanzt und bei weitemunterschätzt. Warum ist das so?GALPORT möchte für den inter-essierten Leser vielschichtig überdas große Spektrum der Galerienberichten und in der umgebendenKulturregion neue Räume undneue Verbindungen schaffen. Esstehen viele Fragen zur Beantwor-tung offen: Wohin bewegt sichKunst abseits der üblichen medi-alen Highlights? Warum setzt man

EDITORIAL_

sich überhaupt noch mit Kunst auseinander? Wie komme ichals interessierter Mensch ins Gespräch über Kunst? Lohnt derUmweg über die aggresiv Mitglieder sammelnden Kunst-vereine? Wo kann ich in direkter Umgebung gute Kunst findenund erkennen? Wer ist für mich der richtige Ansprechpartner?Wer kennt die verantwortlichen Macher? Was treibt sie an? Wieviel Verantwortung tragen die Kunst und die Kunstvermittlerheutzutage?Neben diesem Forum bietet GALPORT den Galerien einePlattform an, um sich redaktionell, qualitativ betreut, aus-führlich und unabhängig über Bilder und Texte zu präsentieren.Nicht über nutzlose Werbung, sondern über erfahrbare Inhalte.Sprechen Sie mich persönlich an.

Unseren Lesern wünsche ich spannende Einblicke in das, wasKunst in direkter Umgebung zu bieten hat. Vielleicht schaffenwir es gemeinsam, ähnlich der Slow-Food Bewegung, einenotwendige Entschleunigung des Kulturbetriebes zu unter-stützen und nachhaltige Werte für alle sichtbar und erfahrbarzu machen. Lassen Sie uns das Gespräch beginnen.

Ich wünsche Ihnen als Leserin und Leser viel Freude bei derLektüre dieser Vorausgabe.

Carsten Reinhold [email protected]

Einige Worte zur Vorausgabe.Galerien, Menschen und Regionen.

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Inhalt

EDITORIAL _ 1 GALERIE PORTRAITS_Galerie Schwenk 2, Galerie Löhrl 8, Marion Scharmann 12,Galerie arteversum 16 REGIONEN_Bilder zwischen Metropolen 4 MESSE UND ALTERNATIVE_ARTRUHR 14WAHRNEHMUNG UND THEORIE_Vilém Flusser 10 BILD UND BUCH_ 18 INFORMATION UND REVOLU-TION_19 IMPRESSUM_ 19EINBLICKE _Schwellenangst und Neubewertung 20

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GALERIE-PORTRAIT_

Dortmunder Straße. Der Link zum direkten städtischen Nach-barn. Ein sorgsam restaurierter Fachwerkbau zeigt dem Besucherspeziell für Ausstellungen konzipierte und umgebaute Räume einesarchitektonischen Ensembles als gewachsene Strukturen einer altenGebäudeeinheit. Der weitläufige Skulpturengarten der Galerie ver-anschaulicht deutlicht, was Petra Weber-Schwenk als leitende Ga-leristin und Franz Schwenk neben Ihrer Ehe verbindet und insReich der aktuellen Kunst treibt.Es sind international arbeitende Künstler, die mit klaren Positio-nen und verschiedensten Arbeitsansätzen für künstlerische und so-ziale Perspektiven sorgen. Wer sie vermisst hat, wird sie hier finden,die menschlich orientierten Gespräche und Kunst-Diskurse. Fürdie gesamte Region von Wichtigkeit sind die vielfältigen Aktivitä-ten der seit dem Jahr 2000 existierenden Galerie, die jährlich vierbis fünf Ausstellungen realisiert, von denen zwei der jungen, nochwenig bekannten Kunst vorbehalten sind. Die Tätigkeit und Struk-turierung als Kunstvermittler ist darauf ausgelegt, kulturelle Bil-der zu entwickeln, die bisher nicht klar genug in der Regionauszumachen sind. Dabei steht man immer wieder projektleitendmit Rat und Tat den hiesigen Kommunen zur Seite. PetraSchwenk: „Als kreative Galerie bietet man auch Alternativen und

Konzepte zu landläufigen Lebensvorstellungen – das ist gerade hiereine wichtige soziale Vorstellung, die unbedingt weiterzutragenist.“ Die geschäftsführende Galeristin ist studierte eologin undbeschäftigt sich seit ihrem Studium am Institut für Kirchenbau inMarburg mit sakraler und zeitgenössischer Kunst. Bei allem wich-tigen interdisziplinären Dialog, gilt ihr Interesse immer dem Men-schen, dem Gesprächspartner. Dies ermöglicht einen persönlichenUmgang, der den vielen Kunstinteressierten und ihren Fragen zu-gute kommt.

Eine ideale Ergänzung zu dieser Hinwendung ist der Kunsthisto-riker Franz Schwenk, der studienbedingt auch einen konzentrier-ten philosophischen Blick auf die Kunst des 19. und 20. Jahr-hunderts hat. Nach Jahren als Kunsthistoriker in Museen für zeit-genössische Kunst und über einem Jahrzehnt als Leiter der Fach-schule für Museums- und Ausstellungstechnik, war die Zeitendlich da, um sich der Kunst auf eine noch kreativere Weise zunähern.Der Begriff der Kreativität ist für ihn im Feld der Arbeit prinzi-piell immanent. Es sind immer mehr die neuen Wege der öffent-

GALERIE SCHWENK

„Region und Zentrale“

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„Kreativität und Arbeit“

GALPORT GALERIEN UND MENSCHEN

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KONTAKT

KÜNSTLER

lichen Kulturvermittlung, die auch für ihn in den Fokus des In-teresses rücken. „Hierbei muss man Haltung zeigen und sich sei-ner sozialen Verantwortung und Kompetenz bewusst sein. Damitist man idealer Partner für die erforderlichen, hochkommunikati-ven, oder gelegentlich auch politischen Prozesse – gerade wenn sieüber die Region hinaus Gültigkeit haben sollen“. Es zeigt sichschnell eine verbindende Substanz in der gezeigten vielfältigenKunst, die mit Sicherheit im feinfühligen Gespür der beiden, schö-nerweise mit Liebe zum Detail versehenen, Galeristen zu suchenist: „Die Auswahl entspringt der objektiv erkennbaren Glaubwür-digkeit der Arbeiten gegenüber unserer Wirklichkeit, dem in denArbeiten erreichten Grad der Reflexion aktueller emen undderen Umsetzung in die materielle Sprache der bildenden Kunst.“Wichtig ist den Galeristen ihr stets durch Publikationen begleite-tes Engagement für temporäre und bleibende Kunst im öffentli-chen Raum.Vor allem die Präsentation junger, engagierter und qualitativ hoch-wertiger Kunst definiert wesentlich das Selbstverständnis der Ga-lerie. Folgerichtig haben die Künstler auch bei Aufbau und derKonzeptionierung der Ausstellungen eine starke Präsenz.

Die Kulturhauptstadt 2010 ist in aller Munde, aber wichtige Pro-jekte sind, wie so oft, kaum medial präsent. So kuratiert und lei-tet die Galerie Schwenk in der Rathaus-Galerie Castrop-Rauxelein bedeutendes Projekt unter dem Titel „transitions", was am be-sten mit „Übergänge“ übersetzt wird. Menschliche Verhaltens- undBewegungsmuster werden dabei in Bezug zu krisenhaften Situa-tionen gesetzt. Ein ema von zentraler Bedeutung – Krisenzeitensetzen Menschen in Bewegung. Dies geschieht aus Krankheits-gründen, aus persönlichen Entwicklungsprozessen oder als Reak-tion auf öffentliche und politische Geschehnisse.

Man geht aus einem Zustand in den anderen.Es sind ganz alltägliche, wenn auch selten leichte Erfahrungen.Neben geografischen Veränderungen, liegt die Hauptanstrengungoft genug darin, die nicht sichtbaren Grenzen, die inneren Schran-ken zu überwinden. Dabei sind Angst, Entfremdung und Unzu-

Galerie Schwenk | Dortmunder Straße 436 | D 44577Castrop-Rauxel | Tel.: +49 (0)2305 580672 | Fax.: +49 (0)2305580671 | [email protected] www.galerie-schwenk.deÖffnungszeiten: nach telefonischer Vereinbarung

Dorothea Breick, Isa Dahl, Daniel Gallmann, Armin Göhrin-ger, Robert Haiss, Sabine Herrmann, Maike Kloss, Britta Lauer,Helmut Löhr, Andreas Märker, Elmar Mauch, Neringa Nau-jokaite, Sigrún Ólafsdóttir, Johanna Reich, Magdalena Sadziak,Benno Schlicht, Daniel Wagenblast, Nicolas Wolkenar.

Aktuelle Ausstellung: Sigrún Ólafsdóttir. Tension and Tenderness, 25.09. - 20.11. 2009

Ganz links: Die Galeristen. Daneben: eine Arbeit von Arnim Göhringer im Annex der Galerie

Arbeiten in Lauerstellung. Rundgang im Skulpturengarten der Galerie.

gänglichkeit, stete, zu bewältigende Begleiterscheinungen. DieseBalanceakte der Identitäten können durch Kunst gespiegelt unddiskutiert werden. Da dieses ema zentrale Fragen in der Erfah-rung vieler Menschen des Ruhrgebiets berührt, werden beim Pro-jekt „transitions“ BürgerInnen aus Castrop-Rauxel eingeladen,Dinge, die aus ihrer persönlichen Sicht einen solchen Übergangsymbolisieren oder begleitet haben, für diese Ausstellung auszulei-hen. Die mit Bedeutung aufgeladenen Dinge bilden dann eineBrücke zu den künstlerischen Arbeiten, die ebenfalls aus Materia-lien so definierter Bedeutungszusammenhänge bestehen.

Die Galerie Schwenk stellt sich als ein sehr symphatisches, überdie Grenzen der bildenden Kunst hinaus offenes Forum eines vi-rulenten kulturellen Austausches und menschlichen Gesprächs dar.Die Galerie hat die Bedingungen der professionellen Kunstver-mittlung mit den Erfordernissen neuer Marktsituationen auf eineentspannte Art sinnhaft verknüpft. Gerne werden Führungendurch die Ausstellungen, das Kunst-Depot und den Skulpturen-garten der Galerie angeboten, Künstlergespräche veranstaltet,Fachvorträge organisiert.

„Muster und Übergang“

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Die Kunst nach Hitdorf

In Hauptstädte geht man, um sich zu verletzen.

Gespräche führt man lieber in der Nachbarschaft. Ich fahre also mit dem Auto das kleine Stückzwischen Düsseldorf und Köln auf einer deutschen Autobahn wie der A 59, und stelle bei klei-nen Abstechern durch die Ausfahrten fest, aus welcher Quelle die permanent karnevalistischenStädtenachbarn ihre Rivalität beziehen: es trennt sie nur eine hauchdünne Schicht. Aber genaudort findet der Suchende überall Fingerzeige auf einen hoffnungsvollen Freiraum für kulturelleAnstöße.

GALPORT GALERIEN MENSCHEN REGIONEN

REGIONEN_ Ganze Seite rechts: Perspektive mit Senkrechten, Nähe Köln

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Gespräche, die über den Diskurs hinausgehen und die der Kunst einen Platz einräumen wollen,die sie in ein menschliches Verhältnis zum eigenen Leben vor Ort setzt. Die Kunst will dement-sprechend auch nach Rheindorf. Da wird sie gesucht. Dort finden sich offene Räume und Felder,die man früher Alternativen nannte. Wie sie heute heißen, ist unklar.

Farblich nuancierte Tunnelsicht rechtsrheinisch, Strom und Feld, Durchblick und Graffiti vor Köln,Autobahnbrücke.

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Die Metropolen überschätzen sich. Sie glauben, Region sei das, was sie übriglassen. Dabeisind es die umgebenden Dinge, die auf das nächst Größere verweisen und es zu einerForm machen. Es sind die ungenannten Städtchen und Dörfer, die oft genug mit Offenheitund Freude Kunst diskutieren wollen, um sie als Teil der Kultur ihres Ortes zuzulassen. Eszeigt sich etwas, dass die sogenannten Großstädte verloren haben: eine interessierte,neugierige Gesprächsbereitschaft.

Transformatorische Agrar-Architektur und optionale Windhose, Höhe Leverkusen.

Industrie-Annex leer. Spielzeugfriedhof Niehlnähe.

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REGIONEN_

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„Für mich persönlich ist es immens wichtig, Bindeglied zwischen Künstlern und Sammlern zu sein, ebenso wieMenschen mit Horizont und Niveau kennen zu lernen. Ich liebe es, mich mit toller Kunst zu umgeben. Das ich dar-über hinaus als „Generalist“ mit erfüllenden, komplexen Tätigkeiten im Bereich Kunst Geld verdienen kann, warauch kein Grund, nicht Galerist zu werden“, spricht Christian Löhrl direkt die wichtigsten Punkte an, die für ihnbei der Entscheidung mit ausschlaggebend waren, sich hauptberuflich in der Leitung der mit höchster Reputationausgestatteten Galerie Löhrl einzusetzen. Für diesen Schritt verantwortlich ist auch eine im positiven Sinne über-zeugende genetische Disposition, denn die Galerie erster Ausprägung wurde bereits von den Eltern Christa undDietmar Löhrl in Willich bei Düsseldorf gegründet. Seit 1975 werden kontinuierlich Ausstellungen durchgeführt,dies wurde auch nach dem1980 erfolgten Umzug nach Mönchengladbach überzeugend fortgesetzt – mit nichts we-niger als einer Eröffnungsausstellung von Ulrich Rückriem.

Es war ebenso das Ergebnis von Kompetenz und Intuition, dass der Galerie von 1982 bis 2003 ein großes städ-tisches Gebäude für Kulturarbeit zur Verfügung gestellt wurde, in dem man ausschliesslich junge Künstler präsen-tieren konnte. Es wurde als IMPULSE-GALERIE wegweisend. Künstlerateliers wurden eingerichtet undPerformances, Vorträge, Film-, Videoinstallationen und Multimedia-Shows veranstaltet – hinzu kamen zahlreicheEinzel- und Gruppenausstellungen, die, begleitet von über 20 Katalogen, alle Ausdrucksformen künstlerischer Pro-duktion abdeckten.

Als zu Beginn der 1990er Jahre die Eröffnung weiterer Galerieräume gegenüber der Hauptgalerie realisiert wurde,konnte man folgerichtig auch die zusätzliche Gründung der SKULPTURENGALERIE und der LÖHRLFOTOGRAFIE – DIE FOTOGALERIE festschreiben. Die zunächst nebenberufliche Mitarbeit der SöhneChristian und Ingo Löhrl hat sich seit 2005 jetzt zum vollständigen Engagement von Christian Löhrl inder Galerieleitung ausgeweitet. Hier wird leicht ein Faktum offensichtlich, das den Reiz und die Qualitätdieser Galerie ausmacht: die gelungene Verbindung von Generationen, von Qualitätsbewusstheit und derOffenheit bei der Suche nach künstlerischer Innovation. Die schönen Gladbacher Galerieräume sind der besteIndikator und überzeugender Beweis des beschriebenen Zusammenhangs. Durch die regelmäßige Teil-nahme an der Art Basel, der Art Cologne, dem Art Forum Berlin, ist man zudem exzellent aufgestellt und

Galerie Löhrl

Seite oben links:MehrteiligeArbeit von StephanBalkenhol(Teilansicht)Daneben:Einer der Räumeder Galerie LöhrlRechts: Relief vonStephan Balkenhol

GALPORT GALERIEN MENSCHEN REGIONEN8

„Erwarten kann man alle Facetten der Kunst.“

GALERIE-PORTRAIT_

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Kunstvermittlung als substanzielles Geflecht

weithin sichtbar. Christian Löhrl: „Wir reden bei künstlerischer Qualität natürlich immer über subjektiveEinschätzungen. Das ist ja auch das Schöne an der Kunst. Objektiv gesehen ist die künstlerische Qualitätsicherlich dann besonders hoch, wenn der Künstler etwas in der Kunst als erstes, besonders gut und konsequentgemacht hat, das Konzept schlüssig und hintergründig ist und er Trends setzt und imitiert wird.“ Dahingehendsprechen im Jahr 2009 die Ausstellungen von Bettina Wächter, Linda Schwarz , Julia Rothmund, die „Hommage àCladders“, Sigmar Polke und Angela Glajcar eine klare Sprache.

Es stehen sofort sehr überzeugende Gründe vor Augen, warum sich die Galerie Christian Löhrl seit 2007 derWeiterführung der IMPULSE-Reihe zu Recht verpflichtet fühlt: Stephan Balkenhol hatte hier seine ersteEinzelausstellung, Andy Goldsworthy wurde erstmals in Kontinentaleuropa ausgestellt, und die ersten Katalogevon Clegg & Guttman und Gregor Schneider wurden zu IMPULSE-Ausstellungen publiziert. „Ist es nicht eineder Lebensberechtigungen von Galerien, dem Künstler das Leben so einfach wie möglich zu machen, so dass er sichauf seine Kunst konzentrieren kann? Bezüglich seiner „künstlerischen“ Arbeit – entgegen öffentlicher Vorurteile –wird keinem Künstler hineingeredet. Aber es wird natürlich über die Arbeit gesprochen, denn die meisten Künstlerschätzen unser Feedback bezüglich ihrer Werke.“

Es geht also, neben der Galeriearbeit mit etablierten Künstlern und dem begleitenden Kunsthandel, weiter mitdieser wichtigen Ausstellungsserie junger Künstler, die, wie gehabt, zum Teil erstmalig einem breiten Publikumvorgestellt werden können. Diese Künstler fallen wieder durch neue Tendenzen auf und sind in der Lage, derzeitgenössischen Kunst ohne Frage wieder entsprechende „Impulse“ zu vermitteln.

Oben rechts:Christian LöhrlLinks daneben:

IlleneauVII vonJulia Rothmund

(Ausschnitt)

GALERIE LÖHRL Kaiserstr. 58-60 | 41061 Mönchengladbach | Tel: +49-2161-200762Fax: +49-2161-208 661 | [email protected] | www.galerieloehrl.de | www.impulsegalerie.deGeöffnet: Di-Fr 13-18 Uhr Sa 10-14 Uhr

„Künstler setzen Trends und werden imitiert.“

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Vilém Flusser

Das hergebrachte Kulturmodell ist ein lineares Modell, dassich auf eine spezifische Anthropologie stützt. Der „Mensch”ist darin ein Lebewesen, das sich von den übrigen durch dieTatsache unterscheidet, dass es nicht nur ererbte, sondernauch erworbene Informationen weitergibt und speichert. DasWeitergeben solcher Informationen heißt menschliche „Kom-munikation”, der Speicher für diese Informationen „Kultur”und der Prozess des Weitergebens und Speicherns„Geschichte”. Das Modell sieht daher folgendermaßen aus:Gegenstände werden, einer nach dem anderen, aus ihremnatürlichen Zustand gerissen, um in Form gebracht („in-formiert”) zu werden. Dieses Herausreißen heißt „Herstellen“(dorthin stellen, wo der Mensch steht) und das Umformen„Erzeugen“.

Die derart hergestellten und erzeugten Gegenständeheißen „Kulturobjekte”. Eine Kuhhaut z. B. wird aus ihremnatürlichen Zustand gerissen, es wird ihr eine für Kuhhäuteunwahrscheinliche Form („eine Information“) aufgedrückt,und der derart hergestellte und erzeugte Schuh ist ein Kul-turobjekt. Die Kulturobjekte werden, eines nach dem an-deren, im Speicher „Kultur“ gelagert. Dabei handelt es sichum einen kumulativen Vorgang: die Kultur wird immergrößer. Asymptotisch wird dabei die gesamte Natur in Kul-tur verwandelt. In dem Maße, in dem der Mensch die Naturverwandelt, verwandelt er sich selber. Je mehr er seinen Zu-stand informiert, humanisiert, desto weniger ist er von sichentfremdet. Daher ist dieser informierende, historische Vor-gang zugleich ein Humanisieren der Natur und ein Natu-ralisieren des Menschen. Der Mensch ist ein historischesWesen …

… An dem eben skizzierten Modell sind unschwer viele –wenn nicht überhaupt alle – modernen Ideologien wieder-zuerkennen. Zum Beispiel der Glaube an die Wissenschaftund die daraus folgende Technik. Oder eine ganze Reihe vonfortschrittlichen politischen Formen des Engage-ments, vommarxistischen bis zum liberalen. Oder die Schöpfungsmoralund die positive Wertung der Arbeit … Kurz all das, was mitdem Wort „Humanismus” gemeint ist. Es ist darum unan-genehm, feststellen zu müssen, dass es nicht mehr tunlich ist,dieses Modell aufrechterhalten zu wollen. … Der kumulativeCharakter des Modells – der Kulturspeicher wird immergrößer – widerspricht dem zweiten Hauptsatz der Thermo-dynamik. Danach neigen alle Systeme – in letzter Analyseauch die „offenen“ – dazu, sich in Entropie aufzulösen.

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WAHRNEHMUNG UND THEORIE_

Alle Informationen, seien sie zufällig entstanden – wie in derNatur – oder absichtlich erzeugt worden – wie in der Kultur–, müssen letzten Endes zerfallen. Alle unwahrscheinlichenInformationen neigen dazu, immer wahrscheinlicher zu wer-den (sich zu des-informieren). Nicht nur der einzelne Menschund seine Kultur müssen zerfallen, auch die gesamteBiosphäre, der gesamte Kosmos müssen zerfallen.Wahrscheinlich ist eine ganze Reihe von uns vorausgegan-genen Kulturen spurlos aus unserem Blickfeld verschwunden.

Aber die im Kulturspeicher gelagerten Kulturobjekte zer-fallen nicht nur in Analogie zur oben erwähnten Entropie,sondern auch, weil Menschen sie konsumieren. Nicht nur zer-fällt die in einer Statue eingegrabene Information, weil dieBronze oxidiert, sondern auch die in einem Schuh einge-grabene Information zerfällt, weil der Schuh ausgetretenwurde. Bevor sich die Kulturgegenstände vollig des-in-formieren – in die Natur zurückkehren – bilden sie eineDurchgangsregion von halb des-informierten Gegenständenzwischen Kultur und Natur, den Abfall. Gegenwärtig beginntdieser sich anzuhäufen. Dadurch wird die Durchgangsregionexistentiell immer interessanter, mindestens ebenso interes-sant wie die Kultur selbst. Und dieses Interesse für dieUmweltverschmutzung stellt selbstredend das lineare Kultur-modell existentiell in Frage.

Das lineare Kulturmodell ist weder anthropologisch nochtheoretisch, noch auch praktisch aufrechtzuerhalten. Es ver-schweigt den Informationszerfall, das Vergessen, den Tod,kurz das Absurde des Menschseins. Gibt man jedoch dasModell auf, dann hat man den Boden des Humanismus ver-lassen, und es öffnet sich ein Abgrund unter den Füßen. Manläuft Gefahr, in mittelalterliche und noch ältere mythisch-magische Zirkel zu stürzen. Wir können einen solchen Sturzaus dem Glauben an den linearen Fort-schritt in magisch-mythische Ideologien und Idolatrienüberall konstatieren, nicht zuletzt vor dem Fernsehschirm.Aber es öffnet auch eine Möglichkeit, in eine neue Bewusst-seinsebene emporzutauchen.

Über veränderliche Kulturmodelle (Gespräch, Gerede, Kitsch)

VViilléémm FFlluusssseerr iisstt PPhhiilloossoopphh uunndd KKuullttuurr--AAnntthhrrooppoollooggeeTTiipppp:: DDiiee IInnffoorrmmaattiioonnssggeesseellllsscchhaafftt.. PPhhaannttoomm ooddeerr RReeaalliittäätt?? hhrrssgg.. vv.. KKllaauussSSaannddeerr.. AAuuddiioo--CCDD,, 4444 MMiinnuutteenn uunndd BBooookklleett,, 88 SSeeiitteenn.. OOrriiggiinnaallttoonn11999911..ssuuppppoosséé KKööllnn.. IISSBBNN 33--993322551133--1100--XX

GALPORT GALERIEN UND MENSCHEN

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gesamte Natur in Kultur verwandelt

in Kultur verwandeltKulturmodell ist ein lineares Modell

Kulturmodell ist ein lineares ModellKulturmodell ist ein lineares Modell

Kulturmodell ist ein lineares Modell

Vilém Flusser

Kulturmodell ist ein lineares Modell

Das Kulturmodell ist ein lineares Modell?

Das Kulturmodell ist ein lineares Modell?Das Kulturmodell ist ein lineares Modell?

Das Kulturmodell ist ein lineares Modell?Kulturmodell ist ein lineares Modell

Kulturmodell ist ein lineares ModellKulturmodell ist ein lineares ModellKulturmodell ist ein lineares Modell

Kulturmodell ist ein lineares Modell

ein lineares Modell

Kulturmodell ist ein lineares Modell

Kulturmodell ist ein lineares Modell

der Glaube an die Wissenschaft

der Glaube an die Wissenschaft

der Glaube an die Wissenschaftder Glaube an die Wissenschaft

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Die Galerie von Marion Scharmann besteht seit Ende2007. Schwerpunkt des Galerieprogramms ist die in-ternationale zeitgenössische Kunst. Die Galerie reprä-sentiert KünstlerInnen, die in ihren konzeptuellenArbeiten zeitgenössische Themen durch mediale Inter-aktion, die Verknüpfung von Zwei- und Dreidimensio-nalität in komplexe Installationen sowie die Oszillationzwischen Fiktion und Realität analysieren.

Zu Zeiten Dschingis Khans gründete die kriegerische Übermacht der Mongolen fast ausschließlich auf leichter Kavallerie.Diese bestand hauptsächlich aus Bogenschützen zu Pferde. Die Reiter vermochten ihre Pfeile in vollem Lauf und in derSchwebephase des Galopps abzuschießen und konnten ihr Ziel aus einer Distanz von bis zu 300 Metern mühelos tref-fen. Diese Fähigkeit verlangte nach größter Körperbeherrschung, Kraft und Präzision, aber auch nach Wendigkeit, Schnel-ligkeit und Dynamik, alles in allem nach einem unglaublichem Balanceakt. So betitelt die Bildhauerin undInstallationskünstlerin Stef Heidhues (*1975 / USA) ihre erste Einzelausstellung in der Galerie Marion Scharmann »Mon-golische Reiter«. Auch wenn die zunächst offensichtliche Problematik von Statik und Balance, die keinem Bildhauer unbekannt ist, sich in den filigranen und statisch oft riskanten Kompositionen von Heidhues wiederfindet, gründet das Interesse der Künstlerin in diesem Falle tiefer. Es geht ihr um den ständigen Balanceakt an sich, um ein Tauziehen zwischen konkreten Bildern und Assoziationen auf der einen Seite sowie der autonomen Form,Komposition und der Ausdruckstärke des Materials auf der anderen Seite. Die raumgreifendste Arbeit in der Ausstellung, mit dem Titel »Tent«, ist eine Installation aus dünnen Metallstangen sowie schwarzem und weißem Segelstoff. Vor dem geistigen Auge leuchtet kurz noch die einfache Architektur eines Zeltes auf, doch scheint es, als hätte ein Sturm gewütet und das Zelt an die Galeriewand gefegt, wo es sich in einer Ecke verklemmt hat und nun über den Köpfen der Betrachter schwebt. Beim Herantreten jedoch entpuppt es sich als eine wohl durchdachte, Schrittfür Schritt erarbeitete und filigrane Konstruktion. Die erste Assoziation schwindet und die Schönheit und Zartheit der autonomen Form rückt in den Vordergrund. So auch in der Arbeit »L’arc et la fleche« (Pfeil und Bogen). EineKomposition aus verrosteten Eisenfundstücken, Holz und Messing, die den Zustand von Anspannung suggeriert.

Ausstellung Stef Heidhues »Mongolische Reiter« 31. Oktober – 18. Dezember 2009

Marion Scharmann

Text: Natalia Stachon

GALERIE-PORTRAIT_

GALPORT GALERIEN UND MENSCHEN12

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Doch bei näherer Betrachtung wird man unschlüssig, denn das zarte Objekt gibt seine tatsächliche Konstruktion nicht preis.Man fragt sich: was hält hier was? Ist das statisch überhaupt denkbar? Und so findet man sich wieder mittendrinnen in dem Spiel von vermeintlicher Erkenntnis und deren sofortigem Verlust. Oft dient ein Fundstück der Künstlerin alsGrundstein, als die Initialzündung für eine neue Arbeit. Nach und nach und Veränderung um Veränderung nähert sichHeidhues der endgültigen Form ihrer Objekte. Ein fortlaufender Balanceakt zwischen Zufall und gezielter Entscheidung,Einflussnahme des Materials und der künstlerischen Autonomie. Anstelle der Erfüllung eines vermeintlich definitiven Kunst-werks tritt bei Stef Heidhues die Auseinandersetzung mit Formen und Möglichkeiten eines steten Wandels als Basis undMotor der Kunst an sich.

Marion Scharmann | Schaafenstrasse 10 | D-50676 Köln | Telefon: +49 221 271629-83 | Fax: +49 22127162984 mobil +49 173 344 28 44 | [email protected] | www.marion-scharmann.com Öffnungszeiten: di–fr 13–18 uhr, sa 12–16 uhr

Die Künstler der Galerie sind Kathrin Ahlt (*1976, D), Stefan Burger (*1977, D/CH), Dennis Del Favero (*1953, AUS), Pat Flynn (*1972, GB), Peggy Franck (*1978, NL), Stef Heidhues (*1975, USA), Eno Henze (*1978, D), Patrizia Karda (*1973,CH), Andreas Lorenschat (*1973, D), Christine Rusche (*1971, D) und Martina Sauter (*1974, D).

ABBILDUNGEN: © Stef Heidhues, Courtesy Marion Scharmann, Köln

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Zweimal im Jahr findet die contemporary art ruhr (C.A.R.)inmitten der faszinierenden Industrie-Architektur auf demWelterbe Zollverein statt. Offizielle Kooperationspartnerder C.A.R. sind die Kulturhauptstadt RUHR. 2010, die Stiftung Zollverein und das Kulturbüroder Stadt Essen.

Das Konzept der contemporary art ruhr teilt das Jahr desRuhrgebiets in zwei Schwerpunkte. Im Sommer ist sie Forumund Medienkunst-Messe, im Herbst Messe für zeitgenössi-sche Kunst aller Bereiche. Was erst verwirrend klingt, zeigtsich in der Praxis als klare Gliederung. Beide Formate fin-den jedes Jahr auf dem Weltkulturerbe Zollverein in Essenstatt. Ziel der contemporary art ruhr ist es, eine Kunstmessein der Metropole Ruhr zu etablieren, die innovative und un-konventionelle Wege be-

schreitet, um in einer Region mit mehr als fünf Millionen Ein-wohnern einen ruhrgebietseigenen Kunstmarkt zu entwik-keln.

Medienkunst-Messe

contemporary art ruhr 09 bietet den gesuchten unge-wöhnlichen Einblick in die zeitgenössische Medienkunst.Auf vier Ebenen, inmitten der zum Welterbe ausgezeich-neten Industriearchitektur der ehemaligen Mischanlage derKokerei Zollverein, präsentiert sich die Messe jetzt bereitszum fünften Mal seit 2006 als einsehr lebendiges Messe-Konzept. Die vorhandenen Räumeschaffen optimale Voraussetzungen und setzen die Expo-nate in einen ungewöhnlichen Zusammenhang: Wo einstdie Kohle für die Koksproduktion gemischt wurde, insze-nieren heute Künstler und Galerien in den

contemporary art ruhr oder: eine unique Kunst-Messe geht auf.

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MESSE UND ALTERNATIVE_

Susanne Sonnenschmidt und ThomasVolkmann setzen auf Innovation

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im Vordergrund stehen so herausfordernde Begriffe wieInszenierung, Kommunikation, Reduktion und „last but notleast“ auch der Qualitätsgedanke. Im Zweifel entscheidet Qualität statt Masse oder Budget –die Auswahl der TeilnehmerInnen sichtet eine unabhängigeJury.Fairness (ja, das Wort existiert tatsächlich noch) ist ein wei-teres wichtiges Grundmoment, das auch durch moderateTeilnahmebeiträge erzielt wird, so dass eine Teilnahmenicht nur finanziell besser planbar wird, sondern leichterungewohnte und neue Inszenierungen möglich werden.

Termine 20101.) Im Juni 2010: contemporary art ruhr 2010, Forum undMedienkunst-Messe, Weltkulturerbe Kokerei Zollverein2.) contemporary art ruhr 2010, Messe für zeitgenössischeKunst, Weltkulturerbe Zeche Zollverein XII, 29.10.-31.10.2010

galerie/agentur 162 Silvia Sonnenschmidt und Thomas Volk-mann, ist Veranstalter von contemporary art ruhr am StandortWeltkulturerbe Zeche Zollverein. Mehr Informationen unter: www.contemporaryartruhr.de

riesigen Kohlebunkern und Trichteranlagen Medien- kunst.„Medienkunst wird auf konventionellen Kunstmessen ausunserer Sicht eher leidenschaftslos präsentiert, deshalbhaben wir dieses Format im Rahmen der C.A.R. Schritt fürSchritt in Pionierarbeit entwickelt. Diese Messe zeichnet sich durch die Vielfalt der ausge-stellten Exponate sowie durch die künstlerische Inszenie-rung in einem Industriedenkmal aus. Wir möchtenKunstinteressierte, erfahrene Sammler, Fachleute sowieKunst- und Kultur-Touristen an einem Ort zusammenbringen,Hemmschwellen abbauen und zeigen, dass Medienkunstein hochspannendes und lebendiges Thema unserer Zeitmit vielen Facetten ist“, so die Ver-

anstalter Silvia Sonnenschmidt und Thomas Volkmann.Seit 2006 finden beide Formate mit großem Besucherer-folg, vielen Partnern und kontinuierlichen Förderern undSponsoren statt. Seit 2007 werden Künstler und Institutio-nen aus ganz Deutschland, aus den europäischen Nach-barländern und zunehmend auch internationaleingebunden. Zu den Teilnehmern zählen Galerien für zeit-genössische Kunst, renommierte Projekte von Museen, Aka-demien, Kunstvereinen oder Institutionen, die Kunstpreisevergeben. Mit Förderflächen für bildende Künstler erhaltenauch Newcomer die Möglichkeit, sich an einer hochran-gigen Kunstmesse zu beteiligen. Kunstinteressierten Besu-chern und Kulturtouristen bietet C.A.R. Einblicke in denaktuellen Kunstmarkt und die stets für Überraschungen gutedynamische Branche.

Die contemporary art ruhr

zeigt sich als Zusammenführung innovativer Galerien, re-nommierter Kunst-Projekte & Institutionen, sowie limitiertenFörder- Flächen für KünstlerInnen – in separaten Hallenunter einem Veranstaltungsdach. Die minimalistische und demokratische Grundaustattungjedes Ausstellers ist eine gleichgroße Präsentations- undAusstellungs-Fläche. Diese beinahe soziale Auffassung desBegriffs vom oft zitierten Kunstmarkt ist eines der Erfolgeund nachhaltigen Innovationen der C.A.R.Eine sehr kommunikative Situation entsteht im so genanntenopen space, einer offenen Ausstellungsatmosphäre ohneKojen, dort werden KunstQuadrate, gleich große Ausstel-lungsbereiche, geschaffen –

Der Sanaa-Bau – ein fulminanter Ort bei der contemporary art ruhr.

„Hat man die üblichen Verkrustungen hinter sich gelassen, erscheint jede Innovation alsSelbstverständlichkeit. Es entsteht eine Substanz aus Bewegung.“

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Zwei zentrale Fragen stehen am Beginn jeder Auseinanderset-zung zwischen Reinhard Gröne, Petra Voigtmann und einemkünstlerischen Werk, das in ihr Galerieprogramm aufgenom-men werden soll: die Frage nach dem Inhalt und die Frage nachder Form. Beide Pole einer künstlerischen Position sind gleich-berechtigt und maßgeblich für jede qualitative Beurteilung.Findet sich eine erforderliche gesellschaftliche, soziale oder er-kenntnishafte Relevanz in den ausgestellten Arbeiten? Bringtdie formale handwerkliche Umsetzung künstlerische Origina-lität – und damit die gewünschte neue Sicht auf die Dinge?Dass im Auge des Betrachters wie auch des Künstlers weitereBewertungen und Wahrnehmungen stattfinden, ist natürlichzusätzlicher Reiz jeder Kunst.

Der gebürtige Münchener Rainer Junghanns, der in den 80erJahren zum Studium an die Kunst-Akademie nach Düsseldorfkam, erarbeitet prozessuale Skulpturen. Junghanns geht es umBewegung, um Zeit, um Kommunikation, um Menschen und

Orte. Seine Arbeiten bedienen sich verschiedenster Medien undMaterialien. Sie reichen von raumbezogenen medialen Instal-lationen in Museen und an anderen Kunstorten, bis hin zugroßformatigen Fotografien oder Video-stills als Dokumenta-tion seiner Projekte.So kehrt Rainer Junghanns für sein Projekt „Global Move“ bei-spielsweise 24 Stunden lang alle drei Stunden an einen be-stimmten Ort zurück, um für eine Erddrehung lang alleVeränderungen dieses spezifischen Platzes aufzunehmen. Zielam Ende des Projektes ist es, in dieser speziellen Sichtweise Bil-der aller Kontinente zusammenzutragen. Und als Ergebnis zei-gen sich sowohl statische und klare Bilder von Architekturenund Natur als auch in der Bewegung ergriffene verschwom-mene Aufnahmen von Passanten und Straßenzügen.

Sarah Schleich ist die neueste Entdeckung der Galerie arte-versum. Die junge Luxemburgerin hat vor einigen Monatenihr Studium an der Düsseldorfer Kunst-Akademie beendet undbereits in diesem Zusammenhang für einigen Wirbel gesorgt: sogeriet sie in die Schlagzeilen, weil sie als Abschlussarbeit ein Ge-mälde mit dem Titel „la dette“ („Die Schulden“) zum Verkaufanbot. Inhaltlich bezieht sie sich auf die BAföG-Schulden, diesich während ihres Studiums angehäuft haben und die sie mitdem Verkauf ihres großformatigen Bildes – also dem sichtbarenErgebnis der künstlerischen Ausbildung – tilgen will. Die Ma-lerin setzt sich mit dem Kunstbetrieb und all seinen schillern-den und mitunter düsteren Facetten auseinander. So wie sie mit„la dette“ die Frage nach dem Wert eines Kunstwerks ironisiertund auf die missliche Lage vieler junger Künstler aufmerksammacht, so thematisiert sie in anderen Arbeiten beispielsweiseden ‚Akademiezirkus’, dem sich werdende Künstler – jeder für

Galerie arteversum

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Rainer Junghanns: „N.Y.“, Erster Teil des N.Y.-Triptychon, Sept.2008, Fotografie, Diasec, 150x225 cm.

„Die Vielfältigkeit als Signum einerGalerie kriegt man nicht geschenkt.“

GALERIE-PORTRAIT_

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sich nach Aufmerksamkeit strebend und stark untereinanderkonkurrierend – aussetzen muss.

Bei dem Dortmunder Künstler Wolfgang Schmidt geht es umIndividualität und Masse. Seit vielen Jahren beschäftigt er sichmit einer abstrahierten menschlichen Form. Seine künstleri-sche Beschränkung auf die wiederkehrende lang gestreckteFigur eröffnet Wolfgang Schmidt erstaunlich uneingeschränkteGestaltungsfreiheiten. Das führt zu Ergebnissen, die sich selbstseinem eigenen kreativen Ego mit befriedigendem Erstaunenoffenbaren, denn der Ausspruch „neue Aufgaben bringen neueAnsätze bringen neue Arbeiten“ funktioniert bei jedem hoch-sensibel motivierten Geist stets auf überraschend fruchtbareWeise.Die größte seiner langbeinigen Figuren ist anlässlich der euro-päischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010 über das gesamte Ruhr-gebiet verteilt aufgestellt. 100 Edelstahlfiguren verbinden sich – aus der Höhe betrachtet – zu der rund 50 Kilometer langenRuhrFigur. Sie steht als deutlich verbindende Metapher für die Vielfalt derMenschen und Mentalitäten im Revier.Jede der limitierten Edelstahlfiguren kann erworben werden.Sie macht ihren Besitzer zum individuellen Teil eines einmali-gen Kunstprojekts – Nachhaltigkeit inklusive.

Auch wenn es zu dem professionellen Anliegen jeder guten Ga-lerie gehören sollte, künstlerisch gelungene Verbindungen von Inhalt und Form zu präsentieren, so ist dies doch in der Erfah-rung der Galeristen Gröne und Voigtmann eben doch keineSelbstverständlichkeit mehr. Daher ruht ihr besonderes Au-genmerk auf diesen wichtigen Komponenten. Einen großenWert stellt für die Galeristen auch die individuelle Vermitt-lungsarbeit durch das Gespräch dar. Der persönliche Einstieg inden Arbeitszusammenhang eines Künstlers für Interessierte undSammler hat eben immer noch viel mit vertrauensvollem Aus-tausch und gegenseitigem Respekt zu tun.arteversum ist offen für Kooperation und Koproduktion. DieGalerie initiiert, organisiert und veranstaltet Ausstellungen,nicht nur in den eigenen großzügigen Räumen. WichtigeFunktionen und Aufgaben einer Galerie haben hier ihrenselbstverständlichen Platz an zentraler Stelle – die Begleitungkünstlerischer Prozesse im so genannten Kunstalltag: die inter-nationale Museums- und Partnersuche für Einzel-, Gruppen-und emenausstellungen, die Begleitung von Wettbewer-ben und Förderungen, bis hin zur Presse- und Öffentlichkeits-arbeit.

Es werden limitierte Editionen verlegt und auch das Gesprächmit Sponsoren für jede Projektgröße wird gesucht. Die Um-setzung von Kunst am Bau und im öffentlichen Raum wird ge-fördert und in enger Zusammenarbeit mit den Künstlern ent-wickelt.

KONTAKT

Galerie arteversumReinhard Gröne und Petra Voigtmann Jahnstraße 71 | D-40215 DüsseldorfT +49 (0)211.3367228 | F +49 (0)211.3367229www.arteversum.com | [email protected]Öffnungzeiten: Mi-Fr 12 - 18 Uhr | Sa 12-15 Uhr und nach Vereinbarung

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Sarah Schleich: „Deutschland sucht das Superstar“, 2009, Acryl, Öl, Sprühlack auf Leinwand,170x260 cm

links: Installationsansicht der Ausstellung von Wolfgang Schmidt (2006) in der Galerie arteversum

Wolfgang Schmidt: „Ohne Titel“, 2006, Öl auf Holz, 300x240 cm, (Ausschnitt)

„Kooperation und Koproduktion.“

„Neue Aufgaben bringen neue An-sätze bringen neue Arbeiten …”

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Das sensible ChaosDas sensible ChaosStrömendes Formenschaffen in Wasser und Luft

Das sensible Chaos – so nannte Novalis das lebensvermittelnde und lebenserhaltendeElement: das Wasser, der noch nicht festgelegte, jederzeit von außen bestimmbare Trägeraller lebendigen Gestaltung. Dieses besondere Werk eodor Schwenks, oft im Umfeldder Anthroposophie anzutreffen, hat viele Künstler in seinen Bann gezogen und nichtwenige nachhaltig beeinflusst. Ein zutiefst bewegendes und anregendes Buch, auch weiles den heute wieder aktuellen Versuch unternimmt, forschungsübergreifende Erkennt-nisse oder Experimente abzubilden und zu verdeutlichen. Das Buch trifft plausibel denKern von Gestaltungsvorgängen, die man, hat man sie einmal verinnerlicht, nicht wie-der vergisst.

Erschienen in 10. Auflage im Verlag Freies Geistesleben. Hardcover mit Schutzumschlag. 144 S., 88 Fotos und zahlr. Zeichnungen. € 36,00 | ISBN 978-3-7725-0571-3

Deutsch Land

Vom Wissen der Dinge.

BILD UND BUCH_

Deutsch LandEine Reise zu den Deutschen

Andreas Herzaus Bilder erzählen von einer Reise zu den Deutschen. Es ist eine Bilder-reise, eine subjektive Bestandsaufnahme über Deutschland 60 Jahre nach dem ZweitenWeltkrieg und gut 15 Jahre nach der Wiedervereinigung. Sein Plan ist es, keinen Plan

zu haben, keiner „Story“, keinem Plot zu folgen. Er nimmt sich die Freiheit, kleineDinge zu entdecken, die durchaus die Kraft haben, vom großen Ganzen zu künden.

Entstanden sind so assoziative Kurzgeschichten und Einblicke in die heutige deutscheNormalität.

Andreas Herzau. Texte: Elisabeth Biondi. 120 Seiten. 290 x 265 mm. 100 BilderHardcover. ISBN 3-89904-226-3. € 39.90 Verlag Edition Braus

Vom Wissen der DingeAsien, Afrika, Ozeanien

Dieses Buch stellt erstmalig, in repräsentativer Auswahl die Sammlungen des Völker-kundemuseums der Portheim-Stiftung vor. Historische Umstände ließen die Sammlun-gen - trotz hoher Qualität - beinahe in Vergessenheit geraten. Das nun vorliegende, reichbebilderte und sorgfältig gestaltete Buch präsentiert Spitzenstücke und ausgewählte Ob-jekte aus Asien, Afrika und Ozeanien. Der Gründungsbestand des Museums geht auf dieSammlungen von Victor und Leontine Goldschmidt, geb. von Portheim, zurück, die mitihrer Stiftung ganz in der Tradition jüdischer Kunst- und Wissenschaftsförderung inDeutschland stehen.

Stefan Dietrich/Margareta Pavaloi (Hrsg.), Texte: Gerry Barton, Joachim K. Bautze, StefanDietrich, Johannes Kalter, Margareta Pavaloi. 288 Seiten. 240 x 300 mm. 250 Bilder. Hard-cover mit Schutzumschlag. ISBN 978-3-89904-294-8 € 39.90 Verlag Edition Braus

Einige Bücher zum Sattsehen.

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GALPORT

INFORMATION UND REVOLUTION_

Die Revolution sind wirBeuys: Die Revolution sind wir.

»Die Revolution sind wir« – Beuys’ programmatische Behauptung erscheint heute ge-nauso zeitgemäß, brisant, ja wegweisend wie zu seinen Lebzeiten. Joseph Beuys: Das istdas im 20. Jahrhundert einmalige Phänomen einer von der Kunst her gedachten Umge-staltung aller gesellschaftlichen Verhältnisse. In jüngster Zeit ist besonders in der jünge-ren Generation von Künstlern und Kunsthistorikern international ein großes Interesse andem Werk und der Gestalt von Joseph Beuys zu beobachten. Dieser Band befragt Beuys’Werk nach seinen historischen, philosophischen, theologischen, politischen, wissen-schaftlichen und künstlerischen Wurzeln. Reich an Bildern, Dokumenten und Schriften,versucht er Beuys als einmaliges Phänomen einer künstlerischen Biographie zu fassen. Inzahlreichen Essays werden Beuys und seine Behauptung aus heutiger Sicht kritisch befragt:Welche Revolution? Wer sind wir? Und was hat Beuys, was hat die Kunst damit zu tun?

Erschienen 2008 im Steidl Verlag. Beuys. Die Revolution sind wir. Herausgegeben von EugenBlume und Catherine Nichols. Mit zahlreichen Essays. Buchgestaltung: cyan, Berlin. 408 Sei-ten mit zahlreichen Abbildungen. 24 x 30 cm, Hardcover€ 49,00 | ISBN 978-3-86521-784-4

Impressum Vorausgabe

Verlag: GALPORT Magazin Deutschland, C.R. Schulz, Birkenstrasse 105, 40233 Düsseldorf, Tel +49 (0)211.17 17 29 36, [email protected] Herausgeber und V.i.S.d.P.G.: Carsten Reinhold Schulz | Redaktionsadresse: Redaktion GALPORT Birkenstrasse 105, 40233Düsseldorf Internet: www.galport.de | Druck Vorausgabe: Horn Druck OHG, Düsseldorf | Advertorial- und Anzeigenpreise:+49(0)211.17 17 29 36 oder per e-mail (demnächst download Internet) | Vertrieb GALPORTMOVE Düsseldorf | Mitarbeiter die-ser Ausgabe: Carsten Reinhold Schulz, Claudine Bonnet, Fritz Tucherer, Brita Münster, Silja oms, Lis Ostermann | © Texte und Fo-tografie sofern nicht anders bezeichnet: Kulturproduktion Düsseldorf 2009, Abdruck, Nutzung oder Verbreitung von Texten, Fotografienund Inhalten dieser Ausgabe nur mit schriftlicher Genehmigung des GALPORT Magazins

FESTIVAL-WOCHENENDE COLOGNE CONTEMPORARIESNeun junge Galerien und ein Projektraum aus Köln laden unter dem Namen COLOGNE CONTEMPORARIES vom 20. bis 22. November 2009 zu einem Festivalwochenende mit Er-öffnungen, Galerienrundgang, Party sowie der Veranstaltungsplattform ‚SundayX’ ein. Erst-mals werden mit dem Kunstverein St. Pauli aus Hamburg und Stills aus Edinburgh auchzwei externe Projekträume zu Gast sein. Das Festival stellt eine junge Kölner Kunstszene vor– mit internationaler Fokussierung, starkem gemeinsamen Engagement und Interesse aneinem inhaltlichen Diskurs. Teilnehmende Galerien: Sebastian Brandl, Clages, Drei-Raum fürGegenwartskunst, Galerie Julia Garnatz, Galerie Christian Lethert, Marion Scharmann,Schmidt & Handrup, Teapot, Galerie Eva Winkeler und der Projektraum Projects in Art &Theory.

www.cc-nkg.com

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IDEE UND RESULTAT_

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Was bringt Kunstinteressierte in eine Galerie? Dafür gibt es viele professio-nelle und einige emotionale Antworten. Spricht man Menschen direkt an, wenn diese vor Galerien stehen ohne hineinzugehen, so erfährt man von einer gewissen Scheu, die dem Galerie-Besuch offenbar anhaftet. Die Scheu macht es, daß speziell dieses Publikum, so gesehen ein bisher nicht aktivierbares Gesprächs- und Kaufpotential, den Eintritt in Verkaufs-räume für Kunst mit Schwellenangst versetzt. Schwellenangst ist das kontraproduktive Gegenstück zu Respekt. Der Verdacht liegt nahe, dass einGefühl der Ängstlichkeit von Seiten des Publikums gegenüber dem Gesprächüber Kunst Wege verstellt. Die selbst von gutwilligen Galeristen gerne zur Schau getragene (im besten Fall korrekte) Distanziertheit scheint vieles zusätzlich zu erschweren. Natürlich ist es Teil des wertsteigernden Projekts „Galerie“, sich seines Formats bewusst zu sein und dies auch als Klima zu verbreiten. Überlegen-heitsgefühle gegenüber Besuchern sollten sich jedoch mitnichten aus dieser Haltung entwickeln lassen. Klarer werden diese ersten Eindrücke, wenn man bemerkt, dass die Galeristen selbst nicht frei sind von Einfindungproblemen. Letzten Endes verfügen sie oft genug nicht über die Mittel, eine Kommunikation über Kunst mit denjenigen zu führen, die sichnicht der formal-theoretisierenden Sprache des Kunstsystems ergeben konnten oder wollten. Für manche Galeristen gibt es drei Wege mit der bisweilen komischen Lage umzugehen: man trifft sich mit Interessenten ausschließlich nach telefonischer Vereinbarung und siebt mögliche Schwierigkeiten vorab ohne Augenkontakt aus. Oder man flüchtet sich im direk-ten Gespräch in Allgemeinplätze, die tiefes Unwohlsein bei jedem normalen Menschen hervorrufen dürfen. Die vielleicht glücklichste Alternative scheint darin zu bestehen, die Galerie wieder mehr zu etwas umzugestalten, nach dem es menschlich ein immer stärkeres Bedürfnis gibt: die Vervollständigung eines sinnhaft geprägten Lebensumfeldes durch Kunst. Vor diesem Hintergrund leuchten viele Aufgaben auf. Presse, Kunstmessen und Auktionshäuser haben von diesem Trend ausschließ-lich die monetäre Nutzung einbehalten. Offenbar sind aber auf angesprochenem Feld wieder mehr Partner mit kreativen Ideen ge-fragt. Diese große Chance einer Neubewertung von Galerien sollte nicht ungenutzt verstreichen.

Schwellenangst und Neubewertung.

„Nein, ich möchte nicht?“