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Geschäftsbericht 2009

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Geschäftsbericht 2009

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Leistung

Auftragseingang

Auftragsbestand

Investitionen

Sachanlagen

Finanzanlagen

Mitarbeiter (am Jahresende)

Bilanzkennzahlen

Bilanzsumme

Eigenkapital

Eigenkapitalquote

Working Capital

Liquide Mittel

Finanzschulden Recourse

Finanzschulden Non-Recourse

Capital Employed

Ertragskennzahlen

EBIT

Konzernergebnis

Operativer Cashflow

Cashflow je Aktie

Ergebnis je Aktie

Dividende je Aktie

Rentabilitätskennzahlen

Leistungsrendite (EBIT)

Eigenkapitalrendite (ROE)

Return on Capital Employed (ROCE)

Wertbeitrag

TitelfotoDie Hochdruckrohrleitungen im Braunkohlekraftwerk Boxberg müssen extremenBelastungen standhalten. Mit höchster Sorgfalt und Präzision justieren Fachleutevon Bilfinger Berger zwei Rohrstücke, bevor diese mit einem automatisierten,computergestützten Schweißverfahren miteinander verbunden werden.

in %

in €

in €

in €

in %

in %

in %

in Mio. €

Kennzahlen

10.403

11.129

11.704

530

162

368

67.199

7.941

1.562

20

-1.222

798

354

1.902

1.925

250

140

368

9,94

3,79

2,00

2,4

11,3

15,6

98

2007 20092008

10.742

10.314

10.649

697

237

460

60.923

6.773

1.141

17

-890

720

328

1.518

1.594

298

200

357

9,22

5,18

1,85

2,8

16,6

23,2

202

9.222

11.275

10.759

268

204

64

52.723

6.128

1.332

22

- 697

796

111

1.362

1.548

229

134

325

8,07

3,32

1,66

2,5

10,7

18,7

126

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Geschäftsfelder

Ingenieurbau

Hoch- und Industriebau

Dienstleistungen

Betreiberprojekte

Leistung

Auftragseingang

Auftragsbestand

Investitionen

EBIT

Mitarbeiter

in Mio. €

3.934

3.337

4.320

116

+11

13.294

-16

+15

+13

-53

-16

2009 2008 Δ in %

3.286

3.849

4.886

54

-7

11.161

Ausland

Inland

81

19

Leistung

Auftragseingang

Auftragsbestand

Investitionen

EBIT

Mitarbeiter

in Mio. €

2.020

1.915

2.263

13

+14

3.556

0

-4

-10

-38

+57

-7

2009 2008 Δ in %

2.018

1.847

2.044

8

+22

3.322

Ausland

Inland

68

32

Leistung

Auftragseingang

Auftragsbestand

Investitionen

EBIT

Mitarbeiter

in Mio. €

4.805

5.078

4.081

100

+230

43.480

+6

+6

+17

-4

+3

+20

2009 2008 Δ in %

5.097

5.407

4.768

96

+238

52.115

Ausland

Inland

59

41

Projekte im Portfoliodavon in Bau

Eigenkapitalbindungdavon eingezahlt

EBIT

Mitarbeiter

Anzahl / in Mio. €

24

13

291

101

+9

136

+8

-38

+17

+39

+56

-1

2009 2008 Δ in %

26

8

340

140

+14

135

Ausland

Inland

81

19

Eigenkapitalinvestitionen in %

Leistungsanteile in %

Leistungsanteile in %

Leistungsanteile in %

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Bilfinger Berger ist ein internationaler Dienst-leistungskonzern für Industrie, Immobilien undInfrastruktur, der in seinen Märkten eine führen-de Position einnimmt. Die Unternehmensstrate-gie verfolgt das Ziel, durch weitere Expansion des

Servicegeschäfts und Beschränkung der Bauakti-vitäten Risikoprofil und Ertragskraft zu verbes-sern. Die Tätigkeit des Konzerns umfasst dieGeschäftsfelder Ingenieurbau, Hoch- und Indus-triebau, Dienstleistungen und Betreiberprojekte.

Hohe technische Kompetenz und eine jahrzehnte-lange Erfahrung befähigen Bilfinger Berger zurPlanung und Durchführung großer Infrastruk-turprojekte. In vielen Ländern der Welt verbes-sern wir Verkehrswege und Energieversorgung.

Mit der erfolgreichen Realisierung komplexerIngenieurbaumaßnahmen haben wir uns beiunseren Auftraggebern ein hohes Renommeeerworben.

Bilfinger Berger erbringt maßgeschneiderte Leistungen für Immobilien, die den gesamtenLebenszyklus der Gebäude berücksichtigen.Durch unser spezielles Know-how ermöglichenwir unseren Kunden, auf fundierter Grundlage

nachhaltige Investitionsentscheidungen für ihreBauvorhaben zu treffen. Mit unserer Forschungs-und Entwicklungstätigkeit sind wir Vorreiter fürenergiebewusstes, ressourceneffizientes Bauen.

Bilfinger Berger nimmt bei Dienstleistungen fürIndustrieanlagen, Kraftwerke und Gebäude eineSpitzenposition ein. Industrial Services umfassenLeistungen zur Wartung, Instandhaltung undModernisierung von Produktionsanlagen derProzessindustrie. Power Services sind in der War-tung, Instandhaltung, Wirkungsgradsteigerungund Lebensdauerverlängerung vorhandener

Anlagen sowie in der Herstellung und Montagevon Komponenten für den Kraftwerksbau tätig.Facility Services bieten technische, kaufmänni-sche und infrastrukturelle Dienstleistungen für Büroimmobilien, Sport- und Veranstaltungs-zentren, Krankenhäuser und Justizvollzugs-anstalten an.

Auf der Grundlage langfristiger Konzessionsver-träge realisiert und betreibt Bilfinger Berger alsprivater Partner der öffentlichen Hand Verkehrs-

wege und Immobilien. Wichtige Märkte sindAustralien,Deutschland,Großbritannien,Kanada,Norwegen und Ungarn.

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Geschäftsbericht 2009

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Inhalt

VorwortVorstand der Bilfinger Berger AG

Nachhaltigkeit – Wachstumschancen für Bilfinger BergerSchwergewicht in der Offshore-WindkraftGrüne Sterne strahlen hellUnter der Sonne des SüdensKohle sparen, Klima schonenLangfristig gebunden

Die Bilfinger Berger AktieCorporate Governance BerichtVergütungsberichtBericht des Aufsichtsrats

KonzernlageberichtDas Geschäftsjahr 2009 im ÜberblickDer Bilfinger Berger KonzernWirtschaftliches UmfeldGeschäftsverlaufErtragslageWertorientierte KonzernsteuerungVermögenslageFinanzlageEntwicklung in den GeschäftsfeldernForschung und EntwicklungBeschaffungKommunikation und MarketingPersonalNachhaltigkeitRisikoberichtWeitere Angaben gemäß §315 HGBNachtragsberichtPrognosebericht

Versicherung der gesetzlichen VertreterBestätigungsvermerk

Konzernabschluss 2009Konzernanhang

KapitalrenditecontrollingWesentliche konsolidierte GesellschaftenOrgane der GesellschaftGlossarZehnjahresübersichtTermine

4

6

8

12

18

22

26

30

34

38

42

50

56

58

60

61

66

67

72

74

75

78

110

114

116

118

122

128

136

137

138

140

141

143

148

204

207

208

214

218

220

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getragen von einem starken Dienstleistungsgeschäft hat Bilfinger Berger das Geschäftsjahr 2009erfolgreich abgeschlossen. Trotz der Belastung aus einem Großprojekt und schwieriger wirtschaftlicherRahmenbedingungen ist es uns gelungen, unsere zu Beginn des Geschäftsjahres aufgestellte Prognosezu erfüllen. EBIT und Konzernergebnis erreichten die um den Verkauf von Razel bereinigten Vorjahres-werte.

2009 war aber nicht nur ein erfolgreiches, es war auch ein für die weitere Entwicklung des Unter-nehmens wichtiges Jahr: Bilfinger Berger hat das Dienstleistungsgeschäft noch stärker in das Zentrumder Konzernaktivtäten gerückt und die Weichen gestellt, um das Baugeschäft erheblich zu reduzieren.Dies betrifft insbesondere die geplante Trennung von unserer Beteiligung Bilfinger Berger Australia.Den dabei erzielten Erlös werden wir für den weiteren Ausbau der Dienstleistungen einsetzen.

Durch den fortgesetzten Umbau des Konzerns verbessern wir unsere wirtschaftliche Basis grund-legend und verringern die Abhängigkeit von Konjunkturzyklen. Die Positionierung als Dienstleistungs-konzern für Industrie, Infrastruktur und Immobilien, wird von Investoren und Kunden sehr positiv aufgenommen. Im Oktober 2009 haben wir eine Kapitalerhöhung durchgeführt, mit der wir vor allemden Erwerb des Industrie- und Kraftwerksdienstleisters MCE finanziert haben. Unsere Aktionäre habendie ihnen angebotenen neuen Aktien nahezu vollständig übernommen – ein Beweis für ihr Vertrauenin unsere Unternehmensstrategie.

Mit einer erneuten Steigerung von Leistung und Ertrag hat das Geschäftsfeld Dienstleistungen mitseinen Sparten Industrial Services, Power Services und Facility Services die Erwartungen trotz des rezessiven Geschäftsumfelds übertroffen. Mit der Übernahme der österreichischen MCE, der SchweizerRohrbau Gruppe, der französischen LTM sowie der kroatischen Duro Dakovic Montaza haben wir diestarke Position des Geschäfts weiter ausgebaut.

Der Bau wird auch mit verkleinertem Volumen künftig Kerngeschäft bleiben. Unsere Stärken sindunsere hohe technische Kompetenz und unser Know-how für nachhaltiges Bauen. Im Ingenieurbausind wir in ausgewählten Regionen tätig und realisieren anspruchsvolle Infrastrukturprojekte. ImHoch- und Industriebau setzen wir auf Qualität und beteiligen uns nicht am Wettbewerb, der nur durch den Preis bestimmt ist. Da der Aspekt der Nachhaltigkeit von Immobilien immer wichtiger wird,kommt dem von uns favorisierten und seit langem verfolgten Lebenszyklus-Ansatz eine wachsendeBedeutung zu. Die Beschränkung des Volumens dient auch dem Ziel, die Margen im Baugeschäft nachhaltig zu verbessern. Unser Risikomanagement und die Richtlinien zur Projektauswahl haben wirnochmals verschärft.

Die Vorkommnisse beim Projekt Nord-Süd Stadtbahn in Köln nehmen wir sehr ernst. Ich versichereIhnen, dass wir unseren Teil zu einer gründlichen und schonungslosen Erforschung der Ursachen desUnglücks beitragen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen ziehen. Durch enge Kooperation mit dem Auftraggeber und den beteiligten Behörden sowie durch offene Kommunikation wollen wirverlorenes Vertrauen wieder herstellen.

Verehrte Aktionäre und Geschäftspartner,sehr geehrte Damen und Herren,

Vorwort4 5

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Im Geschäftsfeld Betreiberprojekte konnten wir auch im Krisenjahr 2009 unser Portfolio um attraktive Projekte in der Verkehrsinfrastruktur und im öffentlichen Hochbau erweitern. Gleichzeitighaben sieben Projekte die Betriebsphase erreicht.

Auch wenn der Wandel vom Bau- zum Dienstleistungskonzern noch nicht abgeschlossen ist, wer-den unsere Maßnahmen am Kapitalmarkt honoriert. Bilfinger Berger präsentiert sich nicht nur als ein finanziell solider Konzern, sondern auch als ein Unternehmen mit spannenden Wachstums-perspektiven.

Wir werden das Dienstleistungsgeschäft auf weitere Märkte ausdehnen und das Spektrum unsererLeistungen weiter ausbauen. Dabei werden auch Firmenakquisitionen eine unverändert wichtige Rollespielen.

Auch unser Betreibergeschäft bauen wir kontinuierlich aus. Die Veräußerung reifer Projekte oder die Beteiligung eines Partners an unserem Portfolio gehören unverändert zu unserem Geschäftsmodell.Auf unseren Märkten sind wir gut positioniert und der Bedarf an privatwirtschaftlich finanziertenInfrastrukturprojekten wächst.

Wachstumschancen sehen wir auch in den steigenden Anforderungen an Klimaschutz und Ressour-censchonung: Unser Know-how wird an vielen Stellen gebraucht, beispielsweise beim nachhaltigenBauen oder bei der Sicherung der Trinkwasserversorgung. Wir entwickeln in allen Bereichen unseresGeschäfts ressourcenschonende und umweltgerechte Produkte und Leistungen und bieten unserenKunden Lösungen, die Aufwand und Verbrauch über den gesamten Lebenszyklus von Bauwerken undAnlagen optimieren.

Ob Dienstleistungen, Bau oder Betreiberprojekte – unser Geschäft ist in besonderem Maße auf hochqualifizierte Mitarbeiter angewiesen. Im Wettbewerb um die besten Köpfe setzen wir auf intensiveKooperationen mit ausgewählten Universitäten und Hochschulen. In einer Umfrage über die beliebtes-ten Arbeitgeber wurde Bilfinger Berger von vielen tausend Absolventen deutscher Hochschulen zumAufsteiger des Jahres bei den Ingenieuren gewählt. Sicher auch ein Ergebnis der vielversprechendenZukunftsperspektiven und guter Personalarbeit.

Bilfinger Berger hat bewiesen, dass unsere strategische Positionierung auch in wirtschaftlichschwierigem Umfeld erfolgreich ist. Wir werden den eingeschlagenen Weg wie bisher mit Nachdruckverfolgen. Über Ihre weitere Unterstützung würde ich mich sehr freuen.

Ihr

Herbert Bodner,Vorstandsvorsitzender der Bilfinger Berger AG

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6 7 Vorstand derBilfinger Berger AG

Ressortzuständigkeiten ab 1. Januar 2010

Joachim Müller

geboren 1959 in Eberbach. Nachdem Studium der Volkswirtschafts-lehre an der Universität Heidelbergwar Joachim Müller als Wirtschafts-prüfer und in kaufmännischen Führungspositionen bei weltweitagierenden Industrie- und IT-Unter-nehmen tätig. Er wurde 2008 in den Vorstand von Bilfinger Bergerberufen, seit Mai 2009 ist er alsFinanzvorstand für Bilanzen,Finanzen, Controlling, Investor Relations und IT-Managementverantwortlich.

Klaus Raps

geboren 1960 in Nördlingen. Nachdem Studium des Bauingenieur-wesens an der FachhochschuleMünchen und des Wirtschafts-ingenieurwesens an der Techni-schen Fachhochschule Berlin trater 1986 in das Unternehmen ein.Klaus Raps übernahm Führungs-funktionen in Niederlassungen der Bilfinger Berger AG und wurde2007 zum Mitglied des Vorstandsberufen. Er trägt unter anderem die Verantwortung für Hochbau,Teile des ausländischen Bau-geschäfts sowie Bilfinger BergerFacility Services.

Herbert Bodner (Vorsitzender)

geboren 1948 in Graz. Er studierteBauingenieurwesen an der Uni-versität Stuttgart und trat nachdem Abschluss seines Studiums indie Bauindustrie ein. Im Jahr 1991kam Herbert Bodner zur BilfingerBerger Unternehmensgruppe.Seit 1997 ist er Mitglied, seit1999 Vorsitzender des Vorstands.Darüber hinaus trägt er die Verantwortung für die Ressorts Unternehmensentwicklung,Kommunikation und Recht.

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Kenneth D. Reid

geboren 1965 in Hamilton. Nachdem Studium des Bauingenieur-wesens an der Heriot-Watt Uni-versity war der gebürtige Schotteunter anderem im Nahen Osten und in Asien tätig. Im Jahr 1990 trat er in die Bilfinger Berger Unternehmensgruppe ein und ab-solvierte begleitend einen Studien-gang zum Master of Business Administration an der EdinburghBusiness School. Er wurde 2007 inden Vorstand berufen und ist fürIngenieurbau, Betreiberprojekte und Bilfinger Berger Power Servicesverantwortlich.

Prof. Hans Helmut Schetter

geboren 1949 in Albstadt. Nach dem Studium des Bauingenieur-wesens an der Universität Karlsruheund beruflicher Tätigkeit in der Bauindustrie trat er 1990 in die Bilfinger Berger Unternehmens-gruppe ein. Prof. Hans HelmutSchetter gehört dem Vorstand seit 1995 an und verantwortetdie Ressorts Personal und Techniksowie Teile des ausländischen Baugeschäfts.

Thomas Töpfer

geboren 1961 in Frankfurt am Main.Nach dem Studium der Betriebs-wirtschaftslehre an der UniversitätNürnberg und der Volkswirtschafts-lehre an der Universität Würzburgwar er in einer Unternehmens-beratung tätig. Thomas Töpfer trat1995 in die heutige Bilfinger BergerIndustrial Services GmbH ein.Seit dem 1. April 2009 gehört erdem Vorstand von Bilfinger Bergeran und trägt die Verantwortung für Industrial Services.

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Nachhaltigkeit – Wachstumschancen fürBilfinger Berger

8 9 Reportage

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Klimaschutz und Ressourcenschonung sind die größten

Herausforderungen unserer Zeit und stehen weltweit ganz oben

auf der politischen Agenda. Für Bilfinger Berger ergeben sich

daraus nicht nur Verpflichtungen, sondern auch vielfältige Chancen.

>

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Man kann es aber auch positiv wenden: Nachhal-tigkeit ist nicht mehr nur ein Wort für Vordenker.Kinder malen in der Schule Bilder zum Klimawan-del. Die ‚Lohas‘, Menschen, die dem ‚Lifestyle ofHealth and Sustainability‘ folgen, sind eine neuemächtige Konsumentengruppe, die Nachhaltig-keit fördern will, etwa indem sie auf Ökostromumsteigt. Anleger investieren in Ethikfonds oderin Aktien von Unternehmen, die in hohem Maßsoziale Verantwortung übernehmen.

Damit ist das Konzept dort angekommen, woes Anfang des 18. Jahrhunderts seinen Ausgangnahm: bei der Einsicht, dass die Achtung derNatur und sozialer Belange höchst ökonomischist. Damals verschlang der Silberbergbau die Wälder Sachsens. Aber ohne Holz keine Gruben-stollen, keine Schmelzöfen und keine Häuser,damit auch keine Lebensgrundlage für Menschenund Staat. Also schrieb Carl von Carlowitz, Ober-berghauptmann des Kurfürsten, ein grundlegen-des Werk zur Forstwirtschaft mit der Forderung,„dass es eine continuierliche, beständige undnachhaltende Nutzung gebe, weil der Menschnicht wider die Natur agiren kann”.

Eine Erkenntnis, die universale Geltung hat.Zwar wollen auch heute noch viele Bauherren ihrGebäude möglichst billig erstellen. Es wächst aberdie Einsicht, dass sich vermeintlich preiswerteImmobilien als sehr teuer entpuppen können,

„Fällt einem nichts mehr ein, spricht man vonnachhaltiger Entwicklung.“ Wenn Prof. Dr. KlausTöpfer, ehemaliger Chef der UN-Umweltorgani-sation und Vorkämpfer für Nachhaltigkeit, diessagt, richtet sich seine Kritik gegen die Verwässe-rung des Begriffs.

Seit dem Erdgipfel in Rio im Jahr 1992, als sich die Vereinten Nationen darauf einigten, „mit Rücksicht auf kommende Generationen zu wirt-schaften“, dient er immer häufiger dem ‚Greenwashing‘, also dem vordergründigen Ziel, sich ein grünes Mäntelchen umzuhängen. So inflationär

ist der Gebrauch des Wortes, dass es in der Alltags-sprache seine eigentliche Bedeutung verloren hat:Wenn ein Fußballer ein gutes Spiel macht, heißtes in der Zeitung, er habe sich „nachhaltig für dieNationalmannschaft empfohlen“.

Die Achtung der Naturist höchst ökonomisch

10 11 Reportage

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weil sie viel Energie verschlingen. Inzwischen fordern Investoren und Nutzer vermehrt denNachweis ressourcenschonender Bauweise durchglaubwürdige Zertifikate, wie das neue DeutscheGütesiegel Nachhaltiges Bauen.

An der Entwicklung dieses Gütesiegels hat Bilfinger Berger maßgeblichen Anteil. Das Zertifi-zierungssystem wird den im Unternehmen seit

vielen Jahren verfolgten Lebenszyklusansatz weiter stärken. Bilfinger Berger sucht den engenDialog mit dem Auftraggeber von Entwicklungund Planung über Bau bis zum Gebäudebetrieb.Bei diesem Ansatz wird früh deutlich, welche Kosten ein Gebäude über seinen gesamtenLebenszyklus verursachen wird. Ein Vorteil desUnternehmens im Wettbewerb um nachhaltigeLösungen ist sein breit gefächertes Know-How.

Bilfinger Berger baut Fundamente für riesige Offshore-Windanlagen, stellt die Effizienz ther-mischer Solarkraftwerke sicher, senkt die Emis-sionen von Kohlekraftwerken und arbeitet in öffentlich-privaten Partnerschaften langfristigund vertrauensvoll mit seinen Auftraggebernzusammen.

Nachhaltigkeit wirkt bei Bilfinger Berger auchnach innen. Ein umfassendes Compliance-Systementhält Verhaltensgrundsätze, die für alle Mit-arbeiter gültig sind. Die Grundsätze wenden sichunter anderem gegen Korruption und Verschwen-dung und fordern soziales Verhalten ein. Schu-lungsprogramme erhöhen die Sicherheit und ver-bessern den Umweltschutz am Arbeitsplatz.

Verschiedene Initiativen wirken auch in dieGesellschaft hinein. 2009 ging der mit 50.000 €dotierte Bilfinger Berger Award nach Kopen-hagen. Der Preis zeichnet eine Stadtteilerneue-rung aus, die durch ein besonderes bürgerschaft-liches Engagement zum Erfolg wurde, wie KlausTöpfer, Jury-Vorsitzender des Awards, in seinerLaudatio betonte.

Zusätzlich zu zahlreichen Engagements in Uni-versitäten fördert das Unternehmen mit Projek-ten wie ‚Technik ist Zukunft‘ und ‚Wissensfabrik‘die Naturwissenschaften bereits in Schulen.Bilfinger Berger will damit den Nachwuchs fürtechnische Berufe begeistern und dem drohendenMangel an Ingenieuren und Fachkräften entge-genwirken: Nachhaltige Entwicklung darf aucheigennützig sein.

Nachhaltige Entwicklung darf auch eigennützig sein

Infrastruktur,Industrie- und Immobilienservice:Ein Vorteil von Bilfinger Berger im Wettbewerb um nachhaltigeLösungen ist sein breit gefächertes Know-How.

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in der

Das Abendrot ist verglüht. Schiffsscheinwerferwerfen ihr Licht auf die schwarzen Wellen. Plötz-lich taucht der gelbe Helm eines Berufstauchersauf. In acht Metern Tiefe hat er das Kiesbettuntersucht, das zuvor ein Schwimmbagger amMeeresgrund bereitet hatte. Das Kiesbett ist dieUnterlage für den 1.400-Tonnen-Riesen, der amSchwimmkran hängt: ein Schwergewichtsfunda-ment für eine Offshore-Windanlage. Über dieVideobilder der Helmkamera des Tauchers wis-sen die Leute auf der Baustelle bereits: Das Kies-bett ist perfekt.

„Es kann losgehen“, sagt Nils Benecke, der 29-jäh-rige Bauleiter von Bilfinger Berger. Im Stirnbandseines Helms sind schon viele Dutzend Kugel-schreiber-Striche: Für jedes abgesetzte Fundamenteiner. „Heute Nacht kommt ein weiterer dazu“,sagt Benecke.

Erst bei 91 Strichen werden er und seine Leutefertig sein. Insgesamt setzen Bilfinger Berger undsein dänischer Partner Per Aarsleff im Offshore-Windpark Roedsand zwischen der dänischen InselLolland und der deutschen Insel Fehmarn fünfReihen mit jeweils 18 Fundamenten für die Wind-kraftanlagen und eine weitere Gründung für eineTrafo-Station.

Auf Pontons gießenArbeiter die riesigenBetonfundamente,bevor sie aufs offeneMeer transportiertwerden.

Reportage12 13

Text

Bernd Hauser

Fotos

Rainer Kwiotek

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Mitten in die Ostsee setzen Spezialisten von Bilfinger Berger über 90 Schwergewichtsfundamente auf den Meeresboden:Das Unternehmen sorgt beim Offshore-Windpark Roedsand 2 für sicheren Stand der Windkraftanlagen.

Offshore-WindkraftSchwergewicht

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Die Fundamente müssen stehen wie auf Felsgebaut, denn die Windkraftanlagen darüber wer-den extremer Belastung ausgesetzt sein. Der Flügeldurchmesser beträgt 93 Meter, unter Voll-last erreichen die Spitzen der Rotorblätter eineGeschwindigkeit von über 250 Stundenkilome-tern. Dann liefert jedes Rad 2,3 Megawatt. AlleAnlagen zusammen können 230.000 Haushaltemit Strom versorgen.

Beneckes Funkgerät rauscht. Der Bauleiter-Kollege, der für die Vorbereitung der Kiesbettenzuständig ist, will besprechen, wie die Arbeitenam nächsten Tag weitergehen: Seine Baggerschif-

fe und Beneckes Schwimmkran sollen sich nichtin die Quere kommen. Die beiden Männer redenüber das Wetter – hier alles andere als Small Talk.Der Wind entscheidet über den Fortgang derArbeiten. Sobald die Wellen höher sind als 75 Zen-timeter, müssen die Arbeiten ruhen.

Zwar ist der Fehmarnbelt nur 19 Kilometerbreit und die Wassertiefen bei Roedsand schwan-ken lediglich zwischen sechs und elf Metern.‚Baltische Pfütze‘ hat Günter Grass die Ostseegenannt, das klingt alles andere als gefährlich.Doch wer erlebt, wie selbst die riesigen Pontonsbei Wellengang zu tanzen beginnen, wenn sie dieFundamente aus dem polnischen Swinemündeheranschaffen, der versteht den Respekt der Bau-und Seeleute vor dem Meer.

Die Tanks im Heck desSchwimmkrans sindgeflutet, um das enormeGewicht des Funda-ments auszugleichen:1.400 Tonnen schwebenscheinbar schwerelosüber dem Wasser.

Reportage14 15

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Gewicht: 1.400 t

Ballaststeine

Kiesbett

Ballastsand

Die Windkraftanlagenund damit auch die Fundamente sind extremen Belastungenausgesetzt. Unter Volllast erreichen dieRotorspitzen Geschwin-digkeiten von 250 Kilo-metern pro Stunde.

93 m

65 m

3,5 m

11-16 m

16 m

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Reportage

Zwar ist es schwierig, Windkraftanlagen auf demMeer zu bauen, dennoch ist das Potenzial gewal-tig. Seit dem Jahr 2000 wurden in Nord- und Ost-see Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 1,5 Gigawatt errichtet. Bis 2020 will Deutschlandetwa 10 Gigawatt aus Meereswind gewinnen, die

Niederlande 6, Großbritannien gar 14 Gigawatt –zusammengerechnet sind das 75 Windparks vonder Größe Roedsands. Selbst wenn diese Pläneäußerst ambitioniert sind und nur ein Teil gebautwerden sollte, wird Bilfinger Berger weiter vonseiner Expertise profitieren.

Im November 2009 erhielt der Konzern denZuschlag für den bislang bedeutendsten Offshore-Auftrag und festigt damit seine führende Positionbei der Gründung küstenferner Windkraftanla-gen. Die Energieversorger E.ON und Dong sowie

der Finanzinvestor Masdar bauen in der Themse-Mündung den gigantischen Windpark LondonArray mit einer Leistung von 1 Gigawatt – genug,um ein Viertel des Großraums London mit Stromzu versorgen. In der ersten Phase dieses weltweitgrößten Offshoreprojekts werden 175 Anlagenerstellt.

Auf der Baustelle Roedsand setzen die Leutevon Bauleiter Benecke an diesem Abend das 57. Fundament ins Wasser. Bereits am Nachmittaghatte ein heftig stampfender Schlepper denSchwimmkran gegen den Wind zum Ponton mitden Fundamenten bugsiert. Arbeiter hängten dieSlings, äußerst starke Hebeseile aus Kunststoff, aneines der Fundamente. Sie fluteten die Tanks imPonton unter dem Fundament, gleichzeitig dieTanks im Heck des Schwimmkrans – beides, umdas enorme Gewicht auszugleichen. Dann legteder Kranführer seinen Hebel um und das Funda-ment, schwer wie 1.000 Mercedes-Limousinen,schwebte über den Wellen. Anschließend zog derSchlepper den Kran eineinhalb Kilometer weit biszur vorgesehenen Absetzstelle. Mit Hilfe von vierAnkern und satellitengestützter Navigation kannder Kapitän das Fundament exakt über das Kies-bett am Meeresgrund ziehen.

Führungsrolle bei der Gründungvon Offshore-Windkraftanlagen

Taucher überprüfendie Qualität des Kiesbetts am Meeres-grund, bevor die Fundamente mitHilfe von GPS gesetztwerden.

16 17

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Was in wenigen Sätzen erzählt ist, dauert inWahrheit viele Stunden: Mittlerweile hat sich dieNacht über das Meer gesenkt. Im Licht der starkenScheinwerfer lässt der Kranführer das Fundamentlangsam ab, den Blick immer wieder auf den

Monitor mit den Navigationsdaten. 20 Zentimeterüber dem Kiesbett hält er die Seile an. Der Vermes-ser überprüft noch einmal die Position, dann betä-tigt der Kranführer wieder seine Hebel: Langsamsinkt das Fundament auf den Grund, sein Oberteilschaut drei Meter weit aus dem Wasser. Nun siehtes aus wie ein riesiger Kerzenständer mitten imMeer.

Der Vermesser zeigt Bauleiter Nils Beneckeseine Ergebnisse auf einem Datenblatt. Er mussdafür sorgen, dass das Fundament mit maximal

30 Zentimeter Abweichung zu der festgelegten Position abgesetzt wird. Meist schafft das Teameine Abweichung unter zehn Zentimetern. BeiFundament Nummer 57 beträgt sie nur zwei Zentimeter. „Das kostet eine Flasche Whiskey“,sagt der Vermesser stolz – aber erst an Land; Off-shore ist jeder Tropfen Alkohol streng verboten.

Bauleiter Benecke lächelt nur. Die Flasche zahlter gern. Bevor er sich in seine Koje im Wohncon-tainer zurückzieht, checkt er am Laptop noch einmal die Wettervorhersage. In den nächsten 24 Stunden soll die Wellenhöhe unter der kriti-schen Marke bleiben. „Könnte klappen“, murmeltBenecke. Es sieht so aus, als ob er morgen erneuteinen Strich in seinem Helm machen kann.

Das Team ist stolz auf die Präzision seiner Arbeit

Mitten im Meer:Die Position für das Fundamentstimmt auf wenigeZentimeter genau.

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Green Building bedeutet nicht nur, dass Klima und Ressourcen geschont werden. Auch die Nutzer fühlensich in ‚grünen Gebäuden‘ wohler. In Australien istBilfinger Berger ein wichtiger Anbieter, wenn es darumgeht, energieeffiziente Immobilien zu schaffen.

strahlen hellGrüne Sterne

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Text

Julica Jungehülsing

Fotos

Michael Amendolia

Es ist ein Frühsommertag in Adelaide, kurz nachder Mittagspause, eigentlich der klassischeMoment für den toten Punkt in einem langenBürotag. Doch die Menschen im elften Stock derCity Central Towers wirken munter. Die Luft istunverbraucht und frisch. Nichts ist zu hören alsleise Stimmen und das Klackern von Tastaturen,denn das Rauschen einer Klimaanlage fehlt.Trotzdem herrschen im Büro angenehme 21 GradCelsius, während die Sonne auf die Glasfassadebrennt und die Stadt auf 30 Grad aufheizt.

Das Sonnenlicht strahlt gefiltert in die Büros,lediglich vor dem Aufzug leuchten Energiespar-lampen. „Die City Central Towers sind gut fürUmwelt und Gesundheit“, sagt Ben Yates, GeneralManager des Investors Aspen Developments,„und gleichzeitig setzen sie neue Maßstäbe für wirtschaftliche Effizienz.“ Der von Bilfinger Berger erstellte City Central Tower ist die größte

stein- und glasgewordene Versöhnung von Ökolo-gie und Ökonomie in Adelaide – ausgezeichnetmit begehrten fünf Green Stars für Nachhaltig-keit.

Das im Jahr 2002 gegründete Green BuildingCouncil ist ein staatlich geförderter Zusammen-schluss von Bauunternehmen, Architekten, Wis-senschaftlern und Behörden. Der neue Verbandmachte es sich zur Aufgabe, einheitliche Stan-dards zu schaffen, an denen die Nachhaltigkeitvon Immobilien gemessen wird. Ein Gebäude, dasals best practice gelten kann, bekommt vier Ster-ne. Besonders vorbildliche Bauwerke werden mitfünf Sternen ausgezeichnet, nur in Ausnahme-fällen gibt es sechs Sterne.

Die Versöhnung vonÖkologie und Ökonomie

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Reportage

Das auffälligste Merkmal der City Central Towerssind die türkisfarbenen Fassaden aus doppel-beschichtetem Low-E-Glas. Das Kürzel steht für‚low emissivity‘, was bedeutet, dass die Fensterkaum Hitze, wohl aber Tageslicht ins Innere

lassen. Je nach Himmelsrichtung wurde unter-schiedliches Glas verwendet: Weniger sonnigeSeiten lassen mehr Licht und Wärme herein. Eingroßer Teil der Büroflächen wird tagsüber natür-lich beleuchtet.

Den Energieverbrauch senken daneben vorallem ‚chilled beams‘ – passive Kühldecken: Aufden Dächern kühlen Wärmetauscher Wasser undschicken es durch Fächer von Kühlrippen, dieunter den Decken der einzelnen Etagen montiertsind. Ein zweites System leitet Frischluft über dieKühlrippen. Diese Kombination benötigt nureinen Bruchteil der Energie herkömmlicherKlimaanlagen. Je nach Wetter und Belegung desGebäudes werden Temperatur und Luftfeuchteper Computer reguliert. „Wir werten viele ver-schiedene Daten aus, so dass wir das Raumklimasehr exakt steuern können“, erklärt ServiceleiterNeville Hall. Der Gebäudemanager von BilfingerBerger war bereits in die Erarbeitung der erstenArchitektenentwürfe einbezogen.

Bislang erhielten rund 200 Bürogebäude eineGreen Star-Auszeichnung – was nicht zuletzt amvorbildlichen Verhalten der Politik liegt. Seit 2004mietet der Bundestaat South Australia, der in Ade-laides Innenstadt ein Viertel aller Büroflächennutzt, nur noch Räume in Immobilien mit fünfSternen an. „Diese Nachfrage können wir durchunsere besondere Expertise und die enge Zusam-menarbeit mit kompetenten Architekten, Fach-ingenieuren und Nachunternehmern bedienen“,sagt Derek Hough, Regionalleiter der austra-lischen Bilfinger Berger-Tochter.

Für das Projekt entwickelte das Unternehmenein spezielles Recyclingsystem. Eine eigens zu die-sem Zweck gebildete Gesellschaft organisierteSortierung und Abtransport der beim Bau entste-henden Abfälle. So wanderten 87 Prozent der Bau-abfälle nicht auf die Halde, sondern wurden wie-derverwertet; nur 60 Prozent wären nach GreenStar-Kriterien nötig gewesen.

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Der Verbrauch von Wasser und Strom sinkt spürbar

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Ausgeklügelt ist auch die Wasserver- und -entsor-gung, für die das Green Building Council Best-noten vergab – ein wichtiger Faktor in einer derniederschlagsärmsten Regionen Australiens. StattTrinkwasser spült Grauwasser die Toiletten. Durchdie Kühlsysteme zirkuliert das Wasser sechs Mal,ehe es zu Abwasser wird. Und die Waschbeckensind mit Sparhähnen ausgestattet. So wurde dertägliche Verbrauch auf nur 16 Liter Wasser pro Person reduziert.

Seit über einem Jahr sind die City CentralTowers komplett vermietet, was eine mit Span-nung erwartete erste Bilanz erlaubt: „In dieser Zeitwurden pro Quadratmeter 218 Milli-Joule Energieverbraucht, der australische Durchschnitt liegt

bei 581“, erklärt Neville Hall. „Wir sind also mit nur 38 Prozent der Energie eines herkömmlichenBürogebäudes ausgekommen.“

Das vielleicht wichtigste Argument für GreenBuilding liefert aber eine Umfrage unter denBeschäftigten der City Central Towers: Sie fühlensich in der neuen Umgebung ohne konventionelleKlimaanlagen motivierter und gesünder –zunächst nur eine subjektive Einschätzung. Docheine wissenschaftliche Studie belegt: Die Produk-tivität der Mitarbeiter in nachhaltigen Immo-bilien ist um zehn Prozent höher als in herkömm-lichen Gebäuden.

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Text

Tilman Wörtz

Fotos

Frank Schultze

Jan van Asperen sorgt mit seinem Team dafür, dass beim Transport vonThermo-Öl und Dampfdurch kilometerlange Rohranlagen kaumEnergie verloren geht.

Reportage

Eine Autofahrt über die staubigen Ebenen Anda-lusiens offenbart dem Reisenden die Zeicheneines neuen Zeitalters: Solarthermische Kraft-werke, die mit Hilfe von Sonnenenergie Stromproduzieren. Schier endlos folgen Reihen haus-hoher Spiegel aufeinander.

Wer genauer hinsieht, erkennt Parabolrinnen. Siebündeln die Strahlen der südspanischen Sonne,die nur ganz selten von Wolken verdunkelt wird.Genau in der Brennlinie der Rinnen verlaufenRöhren, in denen synthetisches Öl zirkuliert. Daserhitzte Thermo-Öl gibt seine Energie über einenWärmetauscher an einen Wasserdampfkreislaufab, der über eine Turbine einen Generator zurStromgewinnung antreibt.

Bilfinger Berger ist dafür verantwortlich, dassbeim Transport von Öl und Dampf durch kilome-terlange Leitungen so wenig Energie wie möglichverloren geht: Spezialisten des Konzerns sorgenfür die lückenlose Isolierung von Rohren undAnlagenteilen. „Bei Tagestemperaturen von bis zu40 Grad ist das ein harter Job“, sagt ProjektleiterJan van Asperen, der mit seinen Leuten bereitsfünf Solarthermieanlagen in Spanien isoliert hat.

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In Südspanien überbietet sich die Energiewirtschaftbeim Bau großer Sonnenkraftwerke. Know-How von Bilfinger Berger trägt entscheidend zur Leistungsfähigkeitder neuen Solarthermieanlagen bei.

des SüdensUnter der Sonne

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Reportage

Das neue Kraftwerk Solnova in Andalusienbesteht aus vier Blöcken mit einer Leistung von je50 Megawatt, jedes Solarfeld erstreckt sich übereine Fläche so groß wie 70 Fußballplätze. Diedazugehörigen Leistungsnetze summieren sich

auf über zehn Kilometer. Jedes Rohr muss sorg-fältig mit Glaswolle eingepackt und anschließendmit Aluminium ummantelt werden, denn dasThermo-Öl wird auf bis zu 400 Grad Celsius auf-

geheizt. Eine besondere Herausforderung ist dieWärmedämmung komplexer Anlagenteile wiebeispielsweise der Wärmetauscher des Dampf-kreislaufs.

Die Qualitätsansprüche sind hoch. Nur wenigeHersteller können das eingesetzte Isoliermaterialliefern. Das Drahtnetz, das die Glaswolle fest andas Rohr presst, ist galvanisiert und damit gegenRost geschützt. „Es gibt Wettbewerber, die sparensich diese Kosten. Wir wollen aber, dass die Isolie-rung auch nach Jahrzehnten nicht versagt“,erklärt der Projektleiter. Er weiß: „Auf lange Sichtzahlt sich Qualität in Folgeaufträgen aus.“

24 25

Die Sonne erhitzt das Thermo-Öl auf 400 Grad Celsius

Das Großprojekt Desertec hat zum Ziel, in derSahara mit gigantischen SolarthermiekraftwerkenStrom zu produzieren und in Fernleitungen einzuspeisen. Eine Fläche halb so groß wie dieSchweiz könnte den Strombedarf der gesamten EU abdecken. Die jüngst von namhaften Unter-

nehmen gegründete Planungsgesellschaftarbeitet daran, dieses Vorhaben zu verwirklichen.Die technischen Lösungen, auch für den Strom-transport, sind mittlerweile vorhanden. Nun giltes, die politischen Voraussetzungen für solch einzukunftsweisendes Projekt zu schaffen.

Desertec – Strom aus der Sahara

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Jedes Rohr wirdsorgfältig gedämmtund mit Aluminiumummantelt.

Der Solarboom macht Spanien zu einem chancen-reichen Markt für die Isolierspezialisten von Bilfinger Berger. Dem Energieministerium liegenAnträge zum Bau von solarthermischen Kraftwer-ken mit einer Gesamtkapazität von 4.300 Mega-watt vor. Ein Drittel der Anlagen wurde bereitsgenehmigt. Der Wachstumsschub der Branchewird nicht zuletzt vom gesetzlich festgelegtenAbnahmepreis für Solarstrom stimuliert – 25 Centpro Kilowattstunde über 20 Jahre ist eine sichereKalkulationsgrundlage.

Die großen Akteure Acciona und Abengoa Solarschaffen weiter Fakten und bauen bereits in Nord-afrika solarthermische Kraftwerke. Mit beidenEnergiekonzernen arbeitet Bilfinger Berger schonseit Jahren zusammen. Abengoa Solar greift beieiner neuen Anlage in Algerien wieder auf dieSpezialisten von Bilfinger Berger zurück. Jan vanAsperen ist sich sicher: „Das Thema Solarthermiebleibt für uns noch lange heiß.“

Auch in Nordafrika entstehen die ersten solarthermischen Kraftwerke

In Sichtweite von Solnova in Andalusien wird eine andere Form der Solarthermie erprobt:Ein Power Tower ragt 115 Meter hoch in den Himmel,im Halbkreis um den Turm angeordnete Spiegel lenken die Sonnenstrahlen auf seine Spitze.So kann auch in hügeligen Landschaften Strom mit Hilfe von Sonnenenergie produziert werden.

Der Power Tower

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Um Rohstoff zu sparen und Emissionen zu senken,versuchen die Betreiber, den Wirkungsgrad von Kohlekraftwerken immer weiter zu erhöhen.Bilfinger Berger leistet einen wesentlichen Beitrag zur Effizienzsteigerung und damit auch zum Klimaschutz.

Klima schonenKohle sparen,

Reportage26 27

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Text

Sara Mously

Fotos

Eric Vazzoler

In der Oberlausitz entsteht einer der modernstenBraunkohle-Kraftwerksblöcke weltweit. Wäh-rend der durchschnittliche Wirkungsgrad dieserAnlagen bei 30 Prozent liegt, soll er in Block R desKraftwerks Boxberg mehr als 43 Prozent errei-chen. Die Rohre, die den Wasserdampf zu denTurbinen leiten, sind dafür ein wichtiger Bau-stein. Mit über 600 Grad wird der Dampf ab Feb-ruar 2011 durch die Leitungen schießen, ohnedass sie rissig werden oder sich verformen dür-fen, und das bei einem Druck von 280 bar.

Bilfinger Berger ist eines von nur einer HandvollUnternehmen weltweit, die dem eingesetztenSpezialstahl P 92 gewachsen sind, einer Legierungmit Chrom, Wolfram, Molybdän, Vanadium undNiob. In ihrem Werk in Essen können die BilfingerBerger Leute an einer vier Millionen Euro teurenMaschine die Rohre mit zehn Zentimeter starkenWänden millimetergenau biegen.

„Bis zu 13 Tonnen wiegt so ein Rohrsegment“,sagt Projektleiter Arno Schulz. 150 Meter hoheKräne sind nötig, um die Elemente im Kraftwerkin die richtige Position zu bugsieren. Mit schwe-ren Stahlhaken und Kettenzügen übernehmen die Arbeiter anschließend die Feinjustierung:„Da müssen schon mal acht Mann gemeinsamanpacken.“Bei besonders dicken

Wandstärken kommt ein automati-siertes Verfahren zum Einsatz: computer-gesteuertes Orbital-Engspaltschweißen.

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Tag und Nacht sind Rohrleitungsspezialistendamit beschäftigt, die Segmente zu einemGesamtsystem zusammenzuschweißen. Für diebesonders dicken Rohre setzen sie dafür ein auto-matisiertes Verfahren ein, das computergesteuer-te Orbital-Engspaltschweißen. „Vor allem, weil espräziser ist als von Hand“, erklärt Schweißer UtoKubitzki und legt eine Metallschiene um eines derbeiden Rohrenden, die er miteinander verbindenwill. Zwischen den Rohren lässt er einen Spalt frei,diese ein Zentimeter breite Lücke wird nun Schrittfür Schritt mit Schweißdraht aufgefüllt. Dafür

bringt Kubitzki an der Schiene einen etwa 15 Zen-timeter langen Dorn an, der in den Spalt hinein-ragt. An seiner Spitze glüht die Schweißelektrode,die mit jeder Umdrehung eine millimeterdünneLage über die nächste schweißt. Langsam und präzise geht die Arbeit voran. Eine Runde dauert20 Minuten, etwa 80 Umdrehungen sind nötig, bisder achteinhalb Zentimeter tiefe Spalt gefüllt istund die Rohre stabil miteinander verbunden sind.

Bis weit über einen halben Meter reichen dieDurchmesser der Rohre, sie schlängeln sich vonder ebenen Erde bis hoch unter die Decke des 135 Meter hohen Kesselhauses, winden sich überhunderte von Metern durch ein Gewirr aus Gerüs-ten, Treppen, Stahlträgern und Ketten. „In denletzten Jahren gab es enorme Entwicklungen imKraftwerksbau“, erzählt Arno Schulz. „Vor allemdie Wirkungsgrade sind gestiegen.“ Mit den P 92-Rohrleitungen trägt Bilfinger Berger maß-geblich zum Klimaschutz bei, „denn je effizienterwir jedes Gramm Kohle ausnutzen, desto wenigerCO2 wird freigesetzt.“

Um die Wirkungsgrade immer weiter zu erhö-hen, forscht Bilfinger Berger laufend an neuenMethoden. So wird in Block R auch das im Kon-zern entwickelte Powerise-Verfahren Anwendung

Bilfinger Berger forscht an neuenMethoden, um die Wirkungsgradeweiter zu erhöhen

Höherer Wirkungsgrad – geringere Emissionen

700˚C-Technik

Wirkungsgrad

CO2-Emission

Wirkungsgrad in %

0

0

10

600˚C-Technik

Spezifische CO2-Emission in kg/kWh

Neue Kraftwerke in Deutschland

Deutschland gesamt

Welt

China und Russland

1,0 1,50,5

20 30 40 50

50 plus0,6

46

0,7

43

0,8

38

0,9

30

1,1

22

1,7

Der durchschnittliche Wirkungsgrad vonKohlekraftwerken beträgt weltweitrund 30 Prozent, in Europa 36 Prozent.In Deutschland erzielen Anlagen durch-schnittliche Wirkungsgrade von 38 Prozentund zählen damit zur Weltspitze.

In der Technik von Kohlekraftwerken stecktnoch erhebliches Entwicklungspotenzialzur Senkung von Kohleverbrauch und CO2-Emissionen. Die Weiterentwicklungzielt in den nächsten zehn Jahren auf einen Wirkungsgrad von 55 Prozent.

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Im Werk Essen kannBilfinger Berger mit seiner Induktiv-biegemaschine Rohremit zehn Zentimeterstarken Wänden milli-metergenau biegen.

finden, bei dem die Restwärme des noch bis zu 150 Grad heißen Rauchgases beispielsweise zumVorwärmen des Speisewassers eingesetzt wird.

Weitere Effizienzsteigerungen werden durcheine verbesserte Trocknung der Braunkohleerreicht. Bei einer Versuchsanlage im Vattenfall-Kraftwerk Schwarze Pumpe testet Bilfinger Bergerdie druckaufgeladene Dampfwirbelschichttrock-nung. Ein höherer Druck in der Anlage erlaubtniedrigere Temperaturen und damit einen gerin-geren Energieeinsatz als herkömmliche Metho-den. Ähnlich wie in einem Schnellkochtopf wirddie Wärmeenergie optimal ausgenutzt, der Was-sergehalt der Braunkohle gleicht sich dem vonSteinkohle an. Der Wirkungsgrad so ausgestatte-ter Kraftwerke kann um bis zu fünf Prozentpunk-te zunehmen.

Auf weitere Effizienzsteigerungen zielt eine Ver-suchsanlage in Gelsenkirchen ab, in der 700 Gradheißer Dampf durch die Leitungen schießt. Bilfin-ger Berger hat für die dort verwendeten Rohre denWerkstoff Alloy 617 verarbeitet, der zum größtenTeil aus extrem hitzebeständigem Nickel besteht.Nach vier Jahren Testbetrieb untersuchen Metal-lurgen nun die Auswirkungen auf das Material.„In fünf bis sechs Jahren können wir Kraftwerkemit Rohrleitungen aus Nickelbasiswerkstoffenversorgen“, sagt Gerd Lesser, Vorsitzender derGeschäftsführung von Bilfinger Berger Power Services. „Zusammen mit unseren Verfahren zurKohlevortrocknung und Wärmerückgewinnungwerden wir beim Wirkungsgrad die 50-Prozent-Marke schaffen.“

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Wer in Deutschland zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wird, muss mindestens 15 Jahre hinter Gitter.Das Engagement von Bilfinger Berger in der Justizvollzugsanstaltin Burg dauert länger: 25 Jahre lang sorgt das Unternehmen für ihren Betrieb.

gebunden

Text

Uschi Entenmann

Fotos

Kathrin Harms

Langfristig

30 31 Reportage

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An Flucht ist nicht zu denken. Selbst wenn eseinem Häftling gelänge, den Sicherheitszaun zuüberwinden, spätestens vor dem Sicherheitsgra-ben würden ihn Detektoren im Boden orten.Auch wenn er versuchen würde, sich in einemLieferantenfahrzeug zu verstecken, bliebe erchancenlos: Die Ausfahrt wird mit einem Detek-tor überwacht, der die Schläge eines Herzenserkennt.

Doch nicht nur wegen seiner Sicherheitssystemeist die neue Justizvollzugsanstalt in Burg, in der es658 Haftplätze für schwere Jungs mit einer Frei-heitsstrafe von mindestens drei Jahren gibt, diemodernste in ganz Deutschland. Das Besonderean der Haftanstalt in der Nähe von Magdeburg ist,dass Bilfinger Berger sie nicht nur finanziert,geplant und gebaut hat, sondern sie nun auchbetreibt.

Das Unternehmen wird der Justiz im nächstenVierteljahrhundert viel Arbeit abnehmen. Dabeibleibt die Gestaltung des Strafvollzugs als hoheit-liche Aufgabe selbstverständlich Sache des LandesSachsen-Anhalt. Alle anderen Dienste überneh-men dagegen etwa 100 Mitarbeiter von BilfingerBerger oder spezialisierten Partnern.

Die neue Haftanstaltin Burg ist das modernste Gefängnis in Deutschland.

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Die privaten Unternehmen betreuen die aufwän-dige Sicherheitstechnik mit mehr als 500 Video-kameras und 2.000 Schlössern sowie die kom-plette Haustechnik. Doch die Aufgaben reichenweiter: Geht ein Stuhl oder auch nur eine Lampein einer der Einzelzellen oder in den Besuchs-räumen kaputt, sorgen sie für Ersatz – innerhalbvon Minuten. Sie sind für die Bibliothek mit 5.000Büchern zuständig und kümmern sich um dieregelmäßige sportliche Betätigung der Häftlinge.Fußball, Volleyball oder Basketball stehen fürjeden Gefangenen zwei Mal pro Woche in derSporthalle auf dem Programm. Auch der Betriebvon Küche und Wäscherei fällt in den Aufgaben-bereich der Privaten, ebenso wie die medizinischeVersorgung durch Krankenpfleger.

Dass sich Sachsen-Anhalt, ein Bundesland mithoher Pro-Kopf-Verschuldung, das Rundum-Ser-vice-Paket leisten kann, wird durch Public PrivatePartnership (PPP) ermöglicht. Auf rund 500 Mio. €beläuft sich das Projektvolumen aus Bau-, Unter-halts-, Betriebs- und Finanzierungskosten in denkommenden 25 Jahren, für das Sachsen-Anhalt

mit einem monatlichen Nutzungsentgelt auf-kommt. Studien bestätigen, dass die Kosten überdie gesamte Laufzeit geringer sein werden als beieiner konventionellen Lösung.

Ein wichtiges Kriterium bei PPP-Projekten istneben der langfristigen Bindung zwischen priva-tem Dienstleister und öffentlicher Hand dasBestreben, gemeinsam niedrige Lebenszyklus-kosten zu erzielen. Davon profitieren beide Partner. Es geht weniger um möglichst niedrige

Bilfinger Berger nimmtder Justiz viel Arbeitab und organisiert dasSportangebot in derAnstalt.

Holger Lüth, Leiter der JVA Burg

„Wenn in einer anderen Vollzugsanstalt eine Video-kamera kaputt geht, dauert der Ersatz oft lange.Ist ein Trainer krank, fällt der Sport aus. Die Zahl der Disziplinarmaßnahmen steigt, weil die Häftlinge sich nicht austoben können. Wenn hier ein Trainer krank ist, springt ein anderer ein.Dafür hat Bilfinger Berger zu sorgen. Genauso wiefür Krankenpfleger, Psychologen oder die Kamera-reparatur. Seit 18 Jahren arbeite ich in Gefängnissen.Aus meiner Sicht ist die Haftanstalt in Burg einQuantensprung im Strafvollzug.“

32 33

Klare Aufgabenverteilungsorgt für Effizienz

„Ein Quantensprung“

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Bauinvestitionen, sondern vor allem um einennachhaltigen Betrieb. In Burg hat man sich ergän-zend zur gasbetriebenen Heizung für eine Hack-schnitzelheizung entschieden, ein ökonomischer

und zugleich ökologischer Faktor. Oder für denEinsatz von Energiesparlampen, die automatischverlöschen, sobald Räume leer stehen. Dann fährtauch die Heizung ihre Leistung herunter.

Angela Kolb, sozialdemokratische Justizministerindes Landes Sachsen-Anhalt, macht sich für PublicPrivate Partnership stark, auch wenn die Entschei-dung für eine solche Lösung noch von der frühe-ren CDU/FDP-Regierung getroffen wurde. „PPP-Modelle bieten langfristige Planungssicherheit,eine wesentliche Voraussetzung für eine sinnvolleund effiziente Gestaltung des Strafvollzugs“, hebtdie Ministerin hervor. „Die klare Aufgabenvertei-lung zwischen Anstaltsverwaltung und privatenUnternehmen ist ein bedeutender Vorteil, der fürdiese Art der Beschaffung spricht.“

Die 400 Jahre alte Eiche setzt einen Kontrapunkt gegenüberder eher nüchternenArchitektur.

Es geht vor allem um einen nachhaltigen Betrieb

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Die Bilfinger Berger Aktie34 35

Bessere Entwicklung als Markt und SektorKapitalerhöhung erfolgreich Erneut höhere Dividende

Zweigeteiltes Börsenjahr – Bessere Entwicklung als Markt und SektorFür die Bilfinger Berger Aktie war das Börsenjahr2009 zweigeteilt: Die schwierige Lage der Welt-wirtschaft führte zu einer enttäuschenden Ent-wicklung im ersten Halbjahr. Ab Juli konnte dieAktie von der allgemeinen Börsenbelebung profi-tieren. Die erfreuliche Stabilität des Dienstleis-tungsgeschäfts und die strategische Entschei-dung, den Baubereich zu reduzieren und hierbeifreiwerdende Mittel in das Segment Services zuinvestieren, wurden vom Kapitalmarkt sehr gutaufgenommen. Die Akquisition von MCE in Ver-bindung mit einer erfolgreichen Bezugsrechts-kapitalerhöhung hat die positive Kursentwick-lung weiter unterstützt.

Die Absicht, das Australiengeschäft zu ver-kaufen, und die zukünftig noch stärkere Gewich-tung des Dienstleistungsgeschäfts führen zueiner Neubewertung der Bilfinger Berger Aktie,die sich sowohl in der deutlichen Outperformancegegenüber Markt und Sektor als auch in erheb-lich höheren Kurszielen der Analysten ausdrückt.

Der DAX beendete den Handel im Jahr 2009bei 5.957 Punkten oder 24 Prozent über dem Vor-jahr, der MDAX notierte zum Jahresende bei 7.507 Punkten oder 34 Prozent über dem Vorjahr.Die Bilfinger Berger Aktie schloss den Handel bei 53,92 € und somit 65 Prozent über Vorjahr.Das entspricht einer Marktkapitalisierung von2,5 Mrd. €.

160 %

140 %

120 %

100 %

80 %

Relative Aktienkursentwicklung

03 / 09 06 / 09 09 / 09 12 / 09

60 €

50 €

40 €

30 €

20 €

Gleitender 30-Tage-Durchschnitt mit monatlichen Höchst- und Tiefstkursen

03 / 09 06 / 09 09 / 09 12 / 09

Bilfinger BergerDAXMDAX

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Kapitalerhöhung erfolgreichDie am 6. Oktober 2009 beschlossene Kapital-erhöhung mit Bezugsrecht der Aktionäre wurdeam 21. Oktober 2009 erfolgreich abgeschlossen.Das hohe Interesse an den neuen Aktien betrach-ten wir als Beleg für das Vertrauen der Anleger inunsere Unternehmensstrategie.

Das Grundkapital der Gesellschaft wurdedurch Ausgabe von 8.828.025 Stückaktien umrund 25 Prozent erhöht. Ein Bankenkonsortiumbestehend aus Commerzbank, Deutscher Bankund BNP Paribas hatte sich verpflichtet, dieneuen Aktien zum Bezugspreis von 30,60 € proStückaktie zu übernehmen und den Aktionärenim Verhältnis 4:1 anzubieten. Inhaber vonBezugsrechten haben 99,82 Prozent der neuenAktien erworben, die geringe Anzahl verbleiben-der Aktien wurden durch das Bankenkonsortiumüber die Börse veräußert.

Der Bilfinger Berger zugeflossene Brutto-Emissionserlös von rund 270 Mio. € diente derFinanzierung des Erwerbs sämtlicher Anteile amIndustrie- und Kraftwerksdienstleister MCE mitSitz in Linz, Österreich, sowie dem Erhalt derfinanziellen Flexibilität des Bilfinger Berger Konzerns.

ISIN / Ticker-Kürzel DE0005909006 / GBF

WKN 590900

Börsenkürzel GBF

Börse XETRA / Frankfurt, Stuttgart

Segment Deutsche Börse Prime Standard

Indexzugehörigkeit MDAX, Prime Construction Perf. Idx.,DJ STOXX 600, DJ EURO STOXX,DJ EURO STOXX Select Dividend 30,MSCI Europe

Angaben zur Aktie

Ergebnis

Dividende

Dividendenrendite 1

Ausschüttungsquote 2

Höchstkurs

Tiefstkurs

Jahresschlusskurs

Buchwert 3

Marktwert/Buchwert 3

Marktkapitalisierung 5

MDAX Gewichtung 1

Kurs-Gewinn-Verhältnis 1

Anzahl der Aktien in tausend St. 4, 5

Durchschnittlicher Tagesumsatz in St.

Alle Kursangaben beziehen sich auf den Xetra-Handel.Die Werte je Aktie der Jahre 2005-2008 wurden entsprechend der Kapitalerhöhung angepasst.Bezogen auf den JahresschlusskursBezogen auf das Ergebnis je AktieBilanzielles Eigenkapital ohne Anteile fremder GesellschafterBezogen auf das Jahresende2008 und 2009: inklusive Aktien im eigenen Bestand

1

2

3

4

5

in Mio. €

in € je Aktie

Kennzahlen zur Aktie

3,79

2,00

3,7%

53%

54,56

21,57

53,92

34,90

1,5

2.482

4,0%

14,23

46.024

390.746

2005 20092008

5,18

1,85

5,4%

36%

59,68

22,06

34,45

29,26

1,2

1.388

3,1%

6,65

37.196

485.628

1,66

0,92

2,5%

56%

42,87

27,86

37,20

28,80

1,3

1.499

2,0%

22,39

37.196

165.946

2007

3,32

1,66

3,4%

50%

68,99

43,71

48,72

32,50

1,5

1.963

2,1%

14,66

37.196

377.923

2006

2,29

1,15

2,3%

50%

51,47

34,81

51,25

29,54

1,7

2.065

2,2%

22,39

37.196

286.756

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Wachsendes Gewicht im MDAXIm Vergleich zum Jahr 2008 haben die Handels-volumina 2009 insgesamt abgenommen, inner-halb des MDAX war die Bilfinger Berger Aktiejedoch einer der liquideren Werte: im Dezember2009 belegte sie Rang vier (Dezember 2008:Rang 10) nach Umsätzen. Auch der fünfte Rangbei der Marktkapitalisierung nach Streubesitz(Dezember 2008: Rang 11) zeigt das größereGewicht der Bilfinger Berger Aktie in diesem Börsensegment: die MDAX Gewichtung ist von3,1 Prozent Ende 2008 auf 4,0 Prozent Ende 2009gestiegen.

Breite internationale Aktionärsstruktur Wie schon in den Vorjahren haben wir 2009 zwei Aktionärserhebungen durchgeführt. In derAnalyse zum 31. Dezember 2009 sind erneutneben Deutschland vor allem Großbritannienund die Vereinigten Staaten am stärksten vertre-ten – gegenüber dem Vorjahr haben jedochFrankreich, Skandinavien und Benelux zugelegt.

Nach wie vor dominieren in unserer Aktio-närsstruktur institutionelle Investoren, derAnteil der Privatinvestoren hat sich auf 13 (Vor-jahr: 15) Prozent verringert. 4 Prozent der Aktienwerden derzeit im Eigenbestand gehalten.

36 37 Die Bilfinger Berger Aktie

Marktkapitalisierung der Bilfinger Berger Aktie

in Mio. €

500

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

1000

1500

2000

2500

531

908

471

9911.112

1.499

2.0651.963

1.388

2.482

Institutionelle Aktionäre nach Regionen Stand 31. Dezember 2009

Privataktionäre 13 %

Deutschland 28 %

United Kingdom 29 %

Vereinigte Staaten 9 %

Schweiz 2 %

Benelux 3 %

Sonstige 2 %

Skandinavien 4 %

Frankreich 6 %

Bilfinger Berger Eigenbestand 4 %

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Erneut höhere DividendeBei unserer Dividendenpolitik setzen wir aufKontinuität: die Dividende der Bilfinger BergerAktie wurde in den letzten 10 Jahren stets kon-stant gehalten oder erhöht. Es wird vorgeschla-gen, die Dividende für das Geschäftsjahr 2009auf 2,00 € je Aktie anzuheben. Aufgrund derKapitalerhöhung beträgt der adjustierte Wert desVorjahrs 1,85 € (siehe Anpassung der historischenWerte je Aktie). Bezogen auf den Jahresschluss-kurs 2009 ergibt sich aus dem Vorschlag eineDividendenrendite von 3,7 Prozent.

Im Dialog mit unseren InvestorenAuch in einem schwierigen Kapitalmarktumfeldkonnten wir im Jahr 2009 die Coverage der Bilfinger Berger Aktie um vier weitere Bankenausbauen. Wir stehen nun in ständigem Kontaktmit insgesamt 22 Finanzanalysten, wovon derzeit17 die Aktie zum Kauf und fünf zum Halten emp-fehlen. Institutionelle Anleger informierten wirdarüber hinaus in mehr als 250 Einzelgesprä-chen, unter anderem auf Roadshows in 16 Städ-ten im In- und Ausland, sowie durch die Teil-nahme an sieben Investorenkonferenzen.

Der Kapitalmarkttag des Jahres 2009 mit demThemenschwerpunkt Industrial Services fand imIndustriepark Höchst bei Frankfurt statt. Vor-träge des operativen Managements, die den Ver-tretern des Kapitalmarkts bessere Einblicke indas Leistungsangebot dieser Unternehmens-einheit gewährten, wurden durch eine Führungüber das Gelände des Industrieparks ergänzt.Die rege Beteiligung zeigte das große Interessean unserem Dienstleistungsgeschäft.

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Dividendenentwicklung der Bilfinger Berger Aktie ohne Bonusdividende

1,75

1,50

1,25

1,00

0,75

0,50

0,25

2,00

2,25

2,50

in €

0,38

0,51 0,510,60

0,92 0,92

1,15

1,66

1,85

2009

2,00

Aufgrund der im Oktober 2009 durchge-führten Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtder Aktionäre werden die historischen Werteje Aktie zur Vergleichbarkeit der Zeitreihenadjustiert. Die Berechnung des Anpassungs-faktors beruht auf dem Modell einer Opération blanche: Zum Zeitpunkt derKapitalerhöhung verkauft der Aktionär soviele Bezugsrechte, dass er mit deren Erlösohne weiteren Kapitaleinsatz die restlichenihm verbliebenen Bezugsrechte ausübenkann. Die Anzahl seiner Aktien erhöht sich,ohne dass er seine Investition erhöht.

Bezieht er nun zum Beispiel die Dividen-densumme, die er im Vorjahr erhalten hat, auf die neue Anzahl Aktien, ergibtsich eine geringere Dividende pro Aktie.Alle historischen Kennzahlen je Aktie unter-liegen dieser Anpassung.

Für unsere Kapitalerhöhung beträgt derAnpassungsfaktor 0,923164.

Anpassung der historischenWerte je Aktie

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Corporate Governance Bericht38 39

Corporate Governance beschäftigt sich mit denStrukturen und Prozessen guter Unternehmens-führung, -überwachung und -transparenz.

Corporate Governance KodexBilfinger Berger unterstützt das Ziel des Deut-schen Corporate Governance Kodex, die Trans-parenz und Nachvollziehbarkeit des CorporateGovernance Systems zu erhöhen und das Ver-trauen der nationalen und internationalen Anle-ger, der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffent-lichkeit in die Leitung und Überwachung deut-scher börsennotierter Unternehmen zu fördern.Gemäß § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichts-rat am 8. Dezember 2009 die folgende Erklärungabgegeben:

„Die Bilfinger Berger AG entspricht sämtli-chen Empfehlungen des DCGK in der Fassungvom 18. Juni 2009 mit folgenden Ausnahmen:

. Nicht gefolgt wird der Empfehlung in Ziffer5.4.3. Satz 3 (Bekanntgabe von Kandidaten-vorschlägen für den Aufsichtsratsvorsitz andie Aktionäre), weil diese Empfehlung nichtder im Aktiengesetz festgelegten Kompetenz-verteilung entspricht; die Wahl des Aufsichts-ratsvorsitzenden obliegt nach dem Gesetzallein dem Aufsichtsrat.

. Derzeit noch nicht gefolgt wird der Empfeh-lung in Ziffer 3.8 Satz 5 (Selbstbehalt in einerD&O-Versicherung für den Aufsichtsrat), weilbei Abschluss des Vertrags über die D&O-Ver-sicherung die am 18. Juni 2009 verlautbarteEmpfehlung in Ziffer 3.8 Satz 5 des DCGK nochnicht bekannt war. Die Bilfinger Berger AGbeabsichtigt, den Vertrag über die D&O-Versi-cherung so zu ändern, dass der darinbestimmte Selbstbehalt für den Aufsichtsratseiner Höhe nach der Empfehlung in Ziffer 3.8Satz 5 entspricht.

. Der Empfehlung in Ziffer 4.2.3 Satz 5 (Berück-sichtigung sowohl positiver als auch negati-ver Entwicklungen bei der Ausgestaltung dervariablen Vergütungsteile) tragen die vorBekanntwerden dieser Empfehlung abge-schlossenen Anstellungsverträge des Vor-stands insoweit nicht vollumfänglich Rech-nung, als sie eine übliche Jahrestantieme mitlediglich einjähriger Bemessungsgrundlageenthalten. Der Aufsichtsrat der Bilfinger Berger AG wird im Frühjahr 2010 unterBerücksichtigung der aufgrund des Gesetzeszur Angemessenheit der Vorstandsvergütungvom 31. Juli 2009 geänderten Gesetzeslageprüfen, in welcher Weise zukünftig der Emp-fehlung in Ziffer 4.2.3 Satz 5 des DCGK Rech-nung getragen wird.

Seit Abgabe der Entsprechenserklärung vomDezember 2008 entsprach die Bilfinger Berger AGsämtlichen Empfehlungen des DCGK in seinerFassung vom 6. Juni 2008 mit Ausnahme der vorgenannten Empfehlung in Ziffer 5.4.3 Satz 3.“

Inzwischen wurde der Vertrag über die D&O-Versicherung so geändert, dass der darinbestimmte Selbstbehalt für den Aufsichtsrat seiner Höhe nach den Empfehlungen in Ziffer 3.8 Satz 5 des Deutschen Corporate GovernanceKodex entspricht. Auf Grund dieser Änderungsowie der beabsichtigten Umstellung der Auf-sichtsratsvergütung im Zuge der von Vorstandund Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 15. April 2010 vorgeschlagenen Umwandlung derGesellschaft in eine Europäische Aktiengesell-schaft (Societas Europaea, SE) haben Vorstandund Aufsichtsrat am 4. März 2010 folgende neueErklärung gemäß § 161 AktG abgegeben:

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„Die Bilfinger Berger AG entspricht sämtli-chen Empfehlungen des DCGK in der Fassungvom 18. Juni 2009 mit folgenden Ausnahmen:

. Nicht gefolgt wird der Empfehlung in Ziffer5.4.3. Satz 3 (Bekanntgabe von Kandidaten-vorschlägen für den Aufsichtsratsvorsitz andie Aktionäre), weil diese Empfehlung nichtder im Aktiengesetz festgelegten Kompetenz-verteilung entspricht; die Wahl des Aufsichts-ratsvorsitzenden obliegt nach dem Gesetzallein dem Aufsichtsrat.

. Der Empfehlung in Ziffer 4.2.3 Satz 5 (Berück-sichtigung sowohl positiver als auch negati-ver Entwicklungen bei der Ausgestaltung dervariablen Vergütungsteile) tragen die vorBekanntwerden dieser Empfehlung abge-schlossenen Anstellungsverträge des Vor-stands insoweit nicht vollumfänglich Rech-nung, als sie eine übliche Jahrestantieme mitlediglich einjähriger Bemessungsgrundlageenthalten. Der Aufsichtsrat der Bilfinger Ber-ger AG wird im Laufe des Jahres 2010 unterBerücksichtigung der aufgrund des Gesetzeszur Angemessenheit der Vorstandsvergütungvom 31. Juli 2009 geänderten Gesetzeslageprüfen, in welcher Weise zukünftig der Emp-fehlung in Ziffer 4.2.3 Satz 5 des DCGK Rech-nung getragen wird.

. Es ist beabsichtigt, im Zuge der von Vorstandund Aufsichtsrat vorgeschlagenen Umwand-lung der Gesellschaft in eine SE die Aufsichts-ratsvergütung so zu ändern, dass die Mitglie-der des Aufsichtsrats der Bilfinger Berger SEkünftig ausschließlich eine feste Vergütungerhalten. Damit entspräche die Aufsichtsrats-vergütung zukünftig nicht der Empfehlung inZiffer 5.4.6 Satz 4 (feste und erfolgsorientierteBestandteile der Vergütung).

Seit Abgabe der Entsprechenserklärung vomDezember 2009 entsprach die Bilfinger BergerAG sämtlichen Empfehlungen des DCGK in seinerFassung vom 18. Juni 2009 mit Ausnahme derEmpfehlungen in den Ziffern 3.8 Satz 5, 4.2.3 Satz5 und 5.4.3 Satz 3.“

Auch fast alle unverbindlichen Anregungen desDeutschen Corporate Governance Kodex werdenvon Bilfinger Berger erfüllt. Ausgenommen hier-von sind die Erreichbarkeit des weisungsgebun-denen Stimmrechtsvertreters der Aktionäre auchwährend der Hauptversammlung (Ziffer 2.3.3),die Übertragung der Hauptversammlung durchmoderne Kommunikationsmittel wie zum Bei-spiel das Internet (Ziffer 2.3.4) und die Ein-beziehung von auf den langfristigen Unter-nehmenserfolg bezogenen Bestandteilen in dieAufsichtsratsbezüge (Ziffer 5.4.6).

Corporate Governance StrukturDie Bilfinger Berger AG ist eine Aktiengesell-schaft nach deutschem Recht und verfügt als solche über eine duale Führungs- und Kontroll-struktur, bestehend aus Vorstand und Aufsichts-rat. Drittes Gesellschaftsorgan ist die Hauptver-sammlung. Von der in § 15 der Satzung eröffnetenMöglichkeit, einen Beirat zu bilden, wird derzeitnicht Gebrauch gemacht. Die Corporate Gover-nance Struktur bleibt von dem Formwechsel in eine Societas Europaea (SE), die der Haupt-versammlung am 15. April 2010 aufgrund der stetig wachsenden Bedeutung der europäischenMärkte für Bilfinger Berger vorgeschlagen wird,unberührt.

VorstandDer Vorstand leitet die Gesellschaft in eigenerVerantwortung. Die Vorstandsmitglieder werdenvom Aufsichtsrat bestellt. Der Vorstand bestehtaus sechs Mitgliedern (siehe Seite 213).

Einzelheiten zur Vergütung der Mitglieder desVorstands finden sich im Vergütungsbericht, derals Bestandteil des Corporate Governance Be-richts diesem angeschlossen ist (siehe Seite 42).

AufsichtsratDer Aufsichtsrat der Gesellschaft besteht aus 20 Mitgliedern, von denen zehn Vertreter derAnteilseigner und zehn Vertreter der Arbeitneh-mer sind. Die Vertreter der Anteilseigner werdenvon der Hauptversammlung gewählt. Die Wahl

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der Arbeitnehmervertreter erfolgt dem Mit-bestimmungsgesetz entsprechend durch die Mit-arbeiter. Der Aufsichtsrat berät und überwachtdie Geschäftsführung durch den Vorstand.Im Rahmen seines Berichts informiert der Auf-sichtsrat die Aktionäre über seine Tätigkeit (sieheSeite 50).

Die derzeitige Zusammensetzung des Auf-sichtsrats und seiner für eine effizientere Tätig-keit gebildeten Ausschüsse ist dem Kapitel Orga-ne der Gesellschaft im Geschäftsbericht zu ent-nehmen (siehe Seite 208). Der Vorschlag an dieHauptversammlung am 15. April 2010 für denFormwechsel in eine SE sieht eine Verringerungder Zahl der Mitglieder des Aufsichtsrats vor,ohne dass sich etwas am Grundsatz der paritäti-schen Zusammensetzung ändert.

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichts-rats ist im angeschlossenen Vergütungsberichtdargestellt (siehe Seite 48).

HauptversammlungDie Hauptversammlung ist mindestens einmaljährlich einzuberufen. Der Vorstand legt ihrunter anderem den Jahresabschluss und denKonzernabschluss, den Lagebericht und den Kon-zernlagebericht vor. Sie entscheidet über dieGewinnverwendung sowie die Entlastung vonVorstand und Aufsichtsrat, wählt die Anteilseig-nervertreter im Aufsichtsrat und den Abschluss-prüfer. Darüber hinaus beschließt sie über Satzungsänderungen und in weiteren, in Gesetzund Satzung bestimmten Fällen. Jede Aktiegewährt in der Hauptversammlung eine Stimme.

Directors’ DealingsDie Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vor-stands, sonstige Personen mit Führungsauf-gaben, die regelmäßig Zugang zu Insiderinfor-mationen der Gesellschaft haben und zu wesent-lichen unternehmerischen Entscheidungenbefugt sind, sowie bestimmte Personen, die ineiner engen Beziehung zu den Vorgenannten ste-hen, sind nach § 15 a Wertpapierhandelsgesetz

gesetzlich verpflichtet, Erwerb und Veräußerun-gen von Bilfinger Berger Aktien und von sichdarauf beziehenden Finanzinstrumenten, ins-besondere Derivaten, ab einem Betrag von mehrals 5.000 € im Kalenderjahr gegenüber der Bilfinger Berger AG offenzulegen. Mitteilungenüber entsprechende Geschäfte haben wir unteranderem im Internet unter www.bilfinger.deunverzüglich veröffentlicht.

Die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsratbesitzen keine Aktien der Gesellschaft oder sichdarauf beziehende Finanzinstrumente, diezusammen direkt oder indirekt mehr als 1 Pro-zent der von der Gesellschaft ausgegebenenAktien ausmachen.

Compliance SystemWesentlicher Bestandteil unseres ComplianceSystems ist der Verhaltenskodex. Bilfinger Bergerist sich bewusst, dass nur durch verantwortungs-bewusstes Handeln unter Beachtung ethischerPrinzipien die Interessen des Unternehmens undseiner Partner wirksam gewahrt werden können.Diese Prinzipien haben wir in unserem Verhal-tenskodex eindeutig festgehalten. Die Verhal-tensgrundsätze, die für alle Mitarbeiter des Kon-zerns gelten, enthalten fundamentale Regeln zurBekämpfung von Korruption, Bestechlichkeit,verbotenen Absprachen und illegaler Beschäfti-gung sowie zum Umgang mit vertraulichenInformationen, zu Spenden und zum Sozialver-halten im Unternehmen. Da im In- und Auslanddifferenzierte rechtliche und gesellschaftlicheRahmenbedingungen bestehen, enthält derKodex darüber hinaus länderspezifische Verhal-tensrichtlinien.

Ein Netzwerk, bestehend aus dem Chief Com-pliance Officer des Konzerns, ihm fachlich zuge-ordneten Compliance Officers der operativenFührungsgesellschaften und Compliance-Beauf-tragten in größeren operativen Konzernein-heiten, stellt die Verbreitung und Anwendung

Corporate Governance Bericht40 41

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unseres Verhaltenskodex sicher. Ergänzend zurFunktion interner Ombudsleute haben wir einenexternen Ombudsmann benannt, über den Mitarbeiter, aber auch Personen außerhalb desUnternehmens, auf Fehlverhalten hinweisenkönnen.

Hinweise, die über die Hotline an denOmbudsmann gegeben werden, bleiben anonym,da bei dieser speziellen Einwahlnummer derAnschluss des Anrufers nicht identifiziert wer-den kann. Interne Hinweisgeber sind gegenRepressalien geschützt, die freiwillige Offenba-rung eigenen Fehlverhaltens wirkt sich zu Guns-ten des Mitarbeiters aus.

Die von uns implementierten Kontrollsyste-me zur Einhaltung des Verhaltenskodex um-fassen Routine- und Sonderprüfungen durch dieKonzernrevision, spezielle Kontrollen hinsicht-lich der Einhaltung der Vorschriften für Wett-bewerb und Arbeitnehmereinsatz sowie dieRegelung und Überprüfung des Einsatzes vonDritten im Zusammenhang mit der Auftrags-erlangung. Unser Verhaltenskodex und das Com-pliance System sind Gegenstand von Veranstal-tungen für Mitarbeiter, Mitarbeitergesprächenund umfangreichen Schulungsmaßnahmen.Mit unserem im Berichtsjahr eingeführten E-Learning Programm schulen wir über das Intra-net in kurzer Zeit eine große Zahl von Mitarbei-tern in Fragen der Compliance, ohne dass dieseihren Arbeitsplatz verlassen müssen. DurchSofortmeldung bei gravierenden Fällen sowiedurch Quartalsberichte des Chief ComplianceOfficer werden der Vorstand, der Prüfungsaus-schuss des Aufsichtsrats und das Aufsichtsrats-plenum regelmäßig über die Entwicklung aufdiesem Gebiet unterrichtet.

Ein Compliance-Ausschuss aus den Leiternder Zentralbereiche Recht, Revision und Personal,der sich mindestens einmal im Quartal zugemeinsamen Sitzungen trifft, unterstützt denChief Compliance Officer in der generellen Aus-gestaltung und Weiterentwicklung des Compli-ance Systems.

Hinweisen auf mögliche Compliance-Fälle gehenwir mit eigenen Untersuchungen aktiv nach,schalten die zuständigen Behörden ein undkooperieren zur Aufklärung rückhaltlos mitihnen. Entdecktes Fehlverhalten zieht personelleKonsequenzen und erforderlichenfalls organisa-torische Maßnahmen nach sich. Die internenErkenntnisse aus der Berichterstattung, der Ver-gleich mit anderen Systemen und die Beurtei-lung durch externe Fachleute führen zur kontinu-ierlichen Weiterentwicklung und Verbesserungunseres Compliance Systems.

Vergütung der GremienDer nachfolgende Vergütungsbericht ist Bestand-teil des Konzernlageberichts und bildet zugleicheinen Teil dieses Corporate Governance Berichts.Der Aufsichtsrat hat ihn in die Billigung des Kon-zernlageberichts einbezogen und macht ihn sichfür seine Berichterstattung über CorporateGovernance und Vergütung zu Eigen.

Der Vorstand hat im Zuge seiner Lagebericht-erstattung eine Erklärung zur Unternehmens-führung gemäß § 289 a HGB abgegeben, die aufder Internetseite der Gesellschaft (www.bilfin-ger.de) unter dem Stichwort Corporate Governan-ce öffentlich zugänglich gemacht ist. Der vorlie-gende Corporate Governance Bericht ist entspre-chend Ziffer 3.10 des Deutschen CorporateGovernance Kodex ergänzender Bestandteil derErklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289 a HGB.

Mannheim, den 4. März 2010

Bilfinger Berger AGDer Vorstand Der Aufsichtsrat

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Vergütungsbericht42 43

Herr Dr. Ott ist zum 31. März 2009 aus dem Vor-stand ausgeschieden und nimmt seitdem aus-schließlich sein Amt als Vorsitzender derGeschäftsführung der Bilfinger Berger FacilityServices GmbH wahr. Da Herr Dr. Ott ursprüng-lich bis zum 31. Dezember 2009 zum Vorstandbestellt war, hat die Bilfinger Berger AG für denRest des Jahres 2009 die Differenz zwischen denBezügen eines ordentlichen Vorstandsmitgliedsder Gesellschaft und den Bezügen ausgeglichen,die Herr Dr. Ott ab 1. April 2009 von der BilfingerBerger Facility Services GmbH erhält.

JahresgrundgehaltDas feste Jahresgrundgehalt beträgt 674 T€ fürden Vorsitzenden und 449 T€ für ordentliche Vor-standsmitglieder. Neu bestellte Vorstandsmit-glieder erhalten zunächst um 20 Prozent redu-zierte Bezüge. Dies betrifft die Herren Raps (biseinschließlich März 2009), Müller (bis einschließ-lich April 2009) und Töpfer (bis einschließlichMärz 2011). Zusätzlich zum Grundgehalt erhaltendie Vorstandsmitglieder Nebenleistungen inForm von Sachbezügen, die im Wesentlichen ausdem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzen-den Wert von Zuschüssen zu Versicherungen undder Dienstwagennutzung bestehen.

In diesem Vergütungsbericht werden die Einzel-heiten der Vergütung der Mitglieder von Vor-stand und Aufsichtsrat dargestellt. Dieser Vergü-tungsbericht ist Bestandteil des Corporate Gover-nance Berichts und des Konzernlageberichts.

Vergütung des VorstandsDie Vergütung der Mitglieder des Vorstandsbesteht aus drei Komponenten: einem festen Jah-resgrundgehalt, einer erfolgsabhängigen Tantie-me und einer langfristig am Unternehmenser-folg sowie am Aktienkurs ausgerichteten Vergü-tung (Long-Term Incentive Plan).

Herr Dr. Schneider ist zum 31. Juli 2009 alters-halber aus dem Vorstand ausgeschieden underhält seitdem keine Bezüge mehr. Seine Alters-versorgung wird von externen Versorgungsträ-gern (versicherungsförmiger Pensionsfonds undrückgedeckte Unterstützungskasse) geleistet.

Vergütungsbericht

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Long-Term Incentive PlanDie Vergütung mit langfristiger Anreizwirkungerfolgt nach einem Long-Term Incentive Plan(LTI), der im Wesentlichen folgenden Inhalt hat:Übersteigt der in einem Geschäftsjahr erzielteWertbeitrag die für das betreffende Jahr verein-barte Mindesthöhe, werden den Vorstandsmit-gliedern virtuelle Anteile in Form so genannterPerformance Share Units (PSU) gutgeschrieben.Der Wertbeitrag errechnet sich aus der Differenzzwischen dem Return und den Kapitalkosten. DerReturn ermittelt sich aus dem EBIT zuzüglich derAbschreibungen auf immaterielle Vermögens-werte aus Akquisitionen, der Zinserträge unddem Wertzuwachs des Portfolios der Betreiber-projekte. Die Kapitalkosten ergeben sich aus derMultiplikation des Capital Employed (durch-schnittlich gebundenes Vermögen) mit demKapitalkostensatz (siehe Seite 204). Der Wert derPSU verändert sich während einer Wartezeit entsprechend der Entwicklung des Kurses der Bilfinger Berger Aktie. Nach Ablauf der Wartezeitwird der dann bestehende Wert der PSU ausbe-zahlt.

TantiemeDie variable Vergütung bemisst sich nach einemProfit-Sharing-Modell, nach dem alle ordent-lichen Vorstandsmitglieder 2.400 € und der Vor-standsvorsitzende 3.600 € pro 1 Mio. € erreichtesErgebnis vor Steuern (EBT) im Konzern erhalten.Wie beim Grundgehalt reduziert sich die Tantie-me für neu bestellte Vorstandsmitglieder wäh-rend der vorstehend unter Jahresgrundgehaltgenannten Zeiträume um 20 Prozent. Die Höheder Tantieme wird begrenzt durch einen Cap bei640 T€ für neu bestellte und 800 T€ für die übri-gen ordentlichen Vorstandsmitglieder sowie bei1.200 T€ für den Vorstandsvorsitzenden. Außer-dem kann die errechnete Tantieme um bis zu 20 Prozent gekürzt werden, wenn das EBT durchaperiodische Ergebnisanteile wesentlich erhöhtwird.

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Vergütungsbericht44 45

Herr Dr. Ott hat für das Geschäftsjahr 2009 eineZuteilung von PSU anteilig bis zum 31. März 2009erhalten. Für ihn gelten ansonsten die bestehen-den Regelungen zum LTI fort. Aufgrund desaltersbedingten Ausscheidens von Herrn Dr. Schneider wurden ihm die PSU für dasGeschäftsjahr 2009 anteilig bis zum 31. Juli 2009gutgeschrieben. Die Gesamtanzahl der ihm zuge-teilten PSU aus den Jahren 2007, 2008 und 2009werden ihm ungeachtet von Wartezeiten nachder Hauptversammlung 2010 ausgezahlt.

Zum Stichtag verfügen die Mitglieder des Vor-stands über insgesamt 88.645 PSU. Die Höheeines späteren tatsächlichen Mittelzuflusses hieraus hängt ab von der weiteren Entwicklungder Programmparameter. Auf Basis des Jahres-schlusskurses 2009 der Bilfinger Berger Aktie inHöhe von 53,92 € ergäbe sich aus heutiger Sichtunter Berücksichtigung des Cap ein Zahlungs-betrag in Höhe von insgesamt 4.586 T€.

Kredite oder Vorschüsse wurden dem Vor-stand im Geschäftsjahr 2009 nicht gewährt.Vergütungen für die Wahrnehmung von Kon-zernmandaten sind im Geschäftsjahr 2009 nichtangefallen. Sie wären – soweit sie 20 T€ überstei-gen – auf die Vorstandsbezüge anzurechnen.

Für die Herren Bodner und Professor Schettererfolgt die Auszahlung nach einer Wartezeit vonzwei Jahren, und zwar (unter Versteuerung) zu 65 Prozent in bar, 35 Prozent werden in BilfingerBerger Aktien mit einer Veräußerungssperre vonwiederum zwei Jahren angelegt. Für die HerrenMüller, Dr. Ott, Raps, Reid und Töpfer ist im LTIeine vierjährige Wartezeit festgelegt, nach derder Wert der PSU (nach Versteuerung) insgesamtin bar ausgezahlt wird.

Sollte während der Wartezeit der für dasjeweilige Jahr festgelegte Mindestwertbeitragnicht erreicht werden, führt dies zur Zuteilungnegativer PSU, die die vorhandene Zahl der PSUvermindern (betrifft die Herren Bodner und Professor Schetter), beziehungsweise entfällteine Gutschrift von PSU (betrifft die Herren Müller, Dr. Ott, Raps, Reid und Töpfer). Wennwährend der jeweiligen Wartezeit eine Under-performance der Bilfinger Berger Aktie gegen-über dem Vergleichsindex MDAX vorliegt, kanndie Auszahlung der PSU um bis zu 20 Prozentgekürzt werden. Außerdem besteht ein Cap (fürden Vorstandsvorsitzenden 551 T€; für ein ordent-liches Vorstandsmitglied 368 T€; für neu bestellteVorstandsmitglieder während der unter Jahres-grundgehalt genannten Zeiträume 294 T€), derdie Auszahlung aus dem LTI auf einen absolutenjährlichen Höchstbetrag begrenzt.

Für das Geschäftsjahr 2009 wurden den Mit-gliedern des Vorstands insgesamt 17.114 PSUgewährt, deren maximaler späterer Auszah-lungsbetrag durch den Cap auf 2.505 T€ begrenztist.

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Herbert Bodner (Vorsitzender)

Joachim Müller

Dr. Joachim Ott

Klaus Raps

Kenneth D. Reid

Prof. Hans Helmut Schetter

Dr. Jürgen M. Schneider

Thomas Töpfer

78.893

837

56.253

6.561

12.159

52.577

52.577

-

259.857

2009 2008

20.836

2.687

14.901

8.444

14.142

13.879

12.567

1.189

88.645

7.139

837

6.132

4.905

5.533

4.759

4.759

-

34.064

2009 20082009 20082009 2008

Anzahl PSUgewährt

Anzahl PSUStand 31. 12.

Anzahl PSUStand 1. 1.

Anzahl PSUausgezahlt

4.725

1.850

496

1.883

1.983

3.150

1.838

1.189

17.114

7.569

-

5.047

-

-

5.047

5.047

-

22.710

62.782

-

41.848

-

-

41.848

41.848

-

188.326

79.323

-

55.168

1.656

6.626

52.865

52.865

-

248.503

78.893

837

56.253

6.561

12.159

52.577

52.577

-

259.857

Herbert Bodner (Vorsitzender)

Joachim Müller

Dr. Joachim Ott

Klaus Raps

Kenneth D. Reid

Prof. Hans Helmut Schetter

Dr. Jürgen M. Schneider

Thomas Töpfer

in T €

249

5

140

36

59

165

269

-

923

2009 2008

553

28

205

104

177

387

393

11

1.858

1.126

31

888

245

454

750

750

-

4.244

2009 20082009 2008

Theoretischer späterer

Auszahlungsbetragder PSU unter

Berücksichtigung des Caps

Stand 31. 12.

Im Geschäftsjahrerfasster Aufwand

für PSU Stand 31. 12.

Wert bei Gewährungder im Geschäftsjahr

gewährten PSU

1.123

145

707

436

685

748

678

64

4.586

198

20

146

116

131

132

151

-

894

217

77

21

79

83

151

92

50

770

Vergütung mitlangfristiger Anreizwirkung (Long-Term Incentive Plan)

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Vergütungsbericht46 47

Herbert Bodner (Vorsitzender)

Joachim Müller

Dr. Joachim Ott

Klaus Raps

Kenneth D. Reid

Prof. Hans Helmut Schetter

Dr. Jürgen M. Schneider

Thomas Töpfer

in T €

Voraussichtlicherjährlicher

Pensionsanspruchbei Eintritt des

Pensionsfalls

-Rückflüsse ausdem Pensions

fonds an dieGesellschaft

-92

-

-13

-

-

-66

-17

-

-188

2009 20082009 2008

-39

-

-13

-

-

-67

-

-

-119

332

162

183

154

164

200

339

-

1.534

330

96

207

112

175

237

252

82

1.491

327

202

208

202

216

196

-

144

1.495

Zuführungen zur Unter

stützungskasse -

Herbert Bodner (Vorsitzender)

Joachim Müller

Dr. Joachim Ott

Klaus Raps

Kenneth D. Reid

Prof. Hans Helmut Schetter

Dr. Jürgen M. Schneider

Thomas Töpfer

in T €

198

20

146

116

131

132

151

-

894

2009 2008

217

77

21

79

83

151

92

50

770

1.455

119

970

697

836

970

970

-

6.017

2009 20082009 20082009 2008

Barvergütunggesamt

Long-Term Incentive(Wert bei

Gewährung)

Jahresgrundgehalt Tantieme

1.444

899

738

915

963

963

562

578

7.062

797

59

531

346

440

531

531

-

3.235

770

479

514

488

514

514

300

308

3.887

658

60

439

351

396

439

439

-

2.782

674

420

224

427

449

449

262

270

3.175

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Schetter verbleibt eine Versorgungszusage fürden Fall der Invalidität bei der Gesellschaft; ihrBarwert beträgt 7 T€. Für die VorstandsmitgliederRaps und Reid bestehen daneben Pensionszusa-gen mit einem Verpflichtungswert von 80 T€beziehungsweise 44 T€, für Herrn Töpfer einePensionszusage der Bilfinger Berger IndustrialServices GmbH mit einem Verpflichtungswertvon 394 T€, die vor Berufung in das Gremiumerworben wurden. Mit den genannten Ausnah-men ist die Umstellung der Altersversorgung desVorstands auf externe Versorgungsträger abge-schlossen.

Für die künftigen Amtszeiten der Vorstands-mitglieder leistet die Gesellschaft jährliche Zah-lungen an eine Unterstützungskasse. In derTabelle (siehe Seite 46) sind die Beiträge an dieUnterstützungskasse für das Geschäftsjahr unddie bereits erreichten jährlichen Pensionsansprü-che sowie Rückflüsse an die Gesellschaft auseinem Pensionsfonds aufgeführt. Im Fall desTodes besteht Anspruch auf eine Witwenrente inHöhe von 70 Prozent der Altersrente.

Bezüge insgesamtIn der nebenstehenden Übersicht sind die Vor-standsbezüge für das Berichtsjahr ausgewiesen.

Daneben erhielten die VorstandsmitgliederSachbezüge im Wesentlichen in Form der Dienst-wagennutzung und Zuschüsse zu Versicherun-gen in Höhe von insgesamt 280 (Vorjahr: 233) T€.

AltersversorgungDas System der Altersversorgung der Vorstands-mitglieder besteht seit 2006 in beitragsorientier-ten Zusagen und ist auf externe Versorgungs-träger (versicherungsförmiger Pensionsfondsund rückgedeckte Unterstützungskasse) ausge-lagert. Dabei sind die künftigen Versorgungs-ansprüche vollständig ausfinanziert, so dassnach dem Renteneintritt der Vorstandsmitglie-der keinerlei Belastung mehr für die Gesellschaftentsteht. Für das Vorstandsmitglied Professor

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Vergütungsbericht48 49

PensionenDie Gesamtbezüge ehemaliger Mitglieder desVorstands oder deren Hinterbliebenen beliefensich auf 2.535 (Vorjahr 2.481) T€. Der nach IAS 19ermittelte Anwartschaftsbarwert der Pensions-verpflichtungen für diesen Personenkreis beträgt28.003 (Vorjahr 27.035) T€.

Vergütung des AufsichtsratsDie Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsratssetzt sich gemäß § 14 der auf unseren Internet-seiten veröffentlichten Satzung zusammen auseiner festen Vergütung von 40 T€ und einervariablen Vergütung von 300 € je Cent, um wel-chen die Dividende 0,80 € je Aktie übersteigt.Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dop-pelte, die Vorsitzenden der Ausschüsse mit Aus-nahme des Ausschusses gemäß § 27, Abs. 3 desMitbestimmungsgesetzes und des Nominie-rungsausschusses erhalten das Eindreiviertel-fache dieser Beträge. Der Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden sowie die Mitgliederder Ausschüsse mit Ausnahme des Ausschussesgemäß § 27, Abs. 3 des Mitbestimmungsgesetzesund des Nominierungsausschusses erhalten dasEineinhalbfache dieser Beträge. Übt ein Auf-sichtsratsmitglied mehrere der genannten Funk-tionen aus, steht ihm nur einmal die jeweilshöchste Vergütung zu.

Daneben wurden als Ersatz für Auslagen ins-gesamt 40 (Vorjahr: 43) T€ vergütet. Die Gesamt-bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats für dasGeschäftsjahr 2009 betragen somit 1.769 (Vor-jahr: 1.651) T€.

Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden keineVergütungen oder Vorteile für persönlich er-brachte Leistungen, etwa Beratungs- und Ver-mittlungsleistungen, bezahlt beziehungsweisegewährt.

Weitere RegelungenDie Vorstände erhalten von der Gesellschaft einÜbergangsgeld, wenn die Vorstandstätigkeitwegen des Widerrufs beziehungsweise der Nicht-verlängerung der Vorstandsbestellung durch dieGesellschaft oder wegen einer Kündigung desDienstvertrages wegen eines wichtigen, von derGesellschaft zu verantwortenden Grundes endet.Der Anspruch auf Übergangsgeld besteht jedochnur, wenn der Auflösungsgrund nach demBeginn der zweiten Amtsperiode und nach Voll-endung des 50. Lebensjahres eintritt.

Im Fall eines Kontrollwechsels, das heißtwenn ein Aktionär der Gesellschaft 30 Prozentder Stimmrechte der Gesellschaft erreicht oderüberschreitet und zusätzlich durch eine vom Auf-sichtsrat beschlossene Geschäftsverteilung einewesentliche Veränderung der Ressortzuständig-keit eintritt oder wenn die Gesellschaft alsabhängiges Unternehmen einen Beherrschungs-vertrag abschließt, haben die Vorstandsmitglie-der ein Sonderkündigungsrecht für ihren Dienst-vertrag. Sie erhalten dann eine Abfindung für dieDauer der restlichen Vertragslaufzeit, längstensjedoch für drei Jahre. Die Abfindung umfasst Jah-resgrundgehalt und Tantieme (Durchschnitts-wert der letzten 5 Jahre), außerdem haben sienach Ablauf der von der Abfindung umfasstenrestlichen Vertragslaufzeit Anspruch auf Über-gangsgeld, falls die individuellen Voraussetzun-gen hierfür auf sie zutreffen. PSU werden für dieZeit nach dem Ausscheiden aus dem Vorstandweder gewährt noch abgefunden. Gemäß derEmpfehlung in Ziffer 4.2.3, Abs. 5 des DeutschenCorporate Governance Kodex ist die Abfindungfür den Fall eines Kontrollwechsels auf 150 Pro-zent des vorgenannten Abfindungs-Capsbegrenzt.

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in T €

Vergütung des Aufsichtsrats

72

33

36

22

36

22

22

22

22

36

36

36

47

36

22

22

22

22

63

36

98

763

Gesamt

152

70

76

46

76

46

46

46

46

76

76

76

99

76

46

46

46

46

133

76

208

1.608

80

37

40

24

40

24

24

24

24

40

40

40

52

40

24

24

24

24

70

40

110

845

152

114

76

76

76

76

76

76

76

76

76

76

114

76

76

76

76

76

133

76

1.729

VariableVer

gütung--

Gesamt

72

54

36

36

36

36

36

36

36

36

36

36

54

36

36

36

36

36

63

36

819

80

60

40

40

40

40

40

40

40

40

40

40

60

40

40

40

40

40

70

40

910

VariableVer

gütungFixum Fixum

Dr. h. c. Bernhard Walter (Vorsitzender, Vorsitzender des Präsidiums und Mitglied des Prüfungsausschusses)

Stephan Brückner (stv. Vorsitzender und Mitglied des Präsidiums)*

Hans Bauer

Volker Böhme*

Dr. Horst Dietz

Britta Ehrbrecht*

Dr. John Feldmann*

Andreas Harnack*

Reinhard Heller*

Rainer Knerler

Prof. Dr. Hermut Kormann

Harald Möller

Klaus Obermierbach (Mitglied des Prüfungsausschusses)

Thomas Pleines

Dr. Rudolf Rupprecht*

Dietmar Schäfers*

Rainer Schilling*

Bernhard Schreier*

Udo Stark (Mitglied des Präsidiums und Vorsitzender des Prüfungsausschusses)

Prof. Dr. Klaus Trützschler

Übrige Aufsichtsratsmitglieder bis 21. 5. 2008

20082009

Aufsichtsratsmitglied seit 21. 5. 2008*

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Berichtdes Aufsichtsrats

50 51

Der Aufsichtsrat hat im abgelaufenen Geschäfts-jahr die ihm nach Gesetz und Satzung obliegen-den Aufgaben wahrgenommen und den Vor-stand kontinuierlich beraten und kontrolliert.Der Aufsichtsrat ließ sich über den Gang derGeschäfte und die Lage des Unternehmens regel-mäßig unterrichten. Er hat die Geschäftsführungdes Vorstands der Gesellschaft insbesondere aufGrundlage schriftlicher und mündlicher Bericht-erstattung überwacht. Maßstab für die Überwa-chung waren dabei namentlich die Rechtmäßig-keit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit undWirtschaftlichkeit der konzernweiten Geschäfts-führung durch den Vorstand. Die Berichterstat-tung des Vorstands wurde sowohl hinsichtlichihrer Gegenstände als auch hinsichtlich ihresUmfangs den vom Gesetz, von guter CorporateGovernance und vom Aufsichtsrat an sie gestell-ten Anforderungen gerecht. Zusätzlich zu denBerichten ließ sich der Aufsichtsrat vom Vor-stand ergänzende Informationen erteilen. Dievom Vorstand erstatteten Berichte und erteiltenInformationen hat der Aufsichtsrat auf ihre Plau-sibilität hin geprüft sowie kritisch gewürdigtund hinterfragt. Ein vom Aufsichtsrat erstellter,laufend auf erforderliche Anpassungen über-prüfter Katalog listet die Arten von Geschäftenauf, zu deren Vornahme der Vorstand der Zustim-mung des Aufsichtsrats bedarf. Geschäfte, zudenen die Zustimmung des Aufsichtsrats erfor-derlich war, wurden geprüft und mit dem Vor-stand behandelt. Der Aufsichtsrat hat seineZustimmung unter anderem zu Erwerb und Ver-äußerung von Unternehmensbeteiligungen, zurAbgabe von Angeboten für Großprojekte undzum Investitionsbudget erteilt.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat mit demVorstandsvorsitzenden auch außerhalb der Sit-zungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüssein vielen Einzelgesprächen die Lage der Gesell-schaft und ihre weitere Entwicklung sowie darü-ber hinausgehende Fragestellungen erörtert.

Dr. h. c. Bernhard Walter Aufsichtsratsvorsitzender

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Sitzungen des AufsichtsratsIm Geschäftsjahr 2009 haben sechs Sitzungendes Aufsichtsratsplenums stattgefunden.

In den Aufsichtsratssitzungen wurden nebenden laufenden Geschäften und den Großprojek-ten vor allem die konjunkturelle Entwicklung,insbesondere im Hinblick auf die weltweite Wirt-schafts- und Finanzmarktkrise, die Unterneh-mensstrategie, das Risikomanagement, dieUnternehmensfinanzierung, die Jahresabschlüs-se 2008 und 2009 sowie die beabsichtigteUmwandlung der Bilfinger Berger AG in eineSocietas Europaea (SE) mit dem Vorstand aus-führlich besprochen. Die vom Vorstand geplanteVerlagerung des Schwerpunkts der Aktivitätendurch weiteren Ausbau des GeschäftsfeldsDienstleistungen und erhebliche Reduzierungdes Baugeschäfts wird vom Aufsichtsrat gebilligtund unterstützt. Mit dem auf dieser strategi-schen Linie liegenden Erwerb der MCE AG undder damit zusammenhängenden Kapital-erhöhung hat sich der Aufsichtsrat intensivbeschäftigt und beiden Maßnahmen zuge-stimmt. Vor Erteilung der Zustimmung zurAkquisition der MCE wurden alle wesentlichenGesichtspunkte wie Ergebnisse der Due Dili-gence, Ertragssituation, Business Plan, Qualitätder Geschäftsführung, Auswirkungen auf denKonzernabschluss und Integrationskonzept erör-tert. Über die tatsächliche Entwicklung neuerBeteiligungsgesellschaften im Vergleich zu denbei Erwerb getroffenen Annahmen ließ sich derAufsichtsrat berichten und diskutierte dabei dieUmsetzung der Unternehmensstrategie.

Ein weiterer Schwerpunkt der Beratungen imAufsichtsratsplenum lag in der Ergebnisentwick-lung des Konzerns. Der Aufsichtsrat ließ sich überdie Entwicklung von Betreiberprojekten und kritischen Großprojekten, darunter den Einsturzeiner Baugrube beim Bauvorhaben Nord-SüdStadtbahn Köln sowie die damit zusammenhän-genden Ereignisse, fortlaufend unterrichten.Ausführlich behandelt wurden auch das Risiko-management, die Unternehmensplanung, dieInvestitionen, das Kapitalrenditecontrolling undder Vergleich des Geschäftsverlaufs mit denerwarteten Zahlen. Die Aktionärsstruktur unddie zu beobachtenden Veränderungen wurdenmit dem Vorstand im abgelaufenen Geschäfts-jahr zweimal erörtert. Auf Vorschlag des Prü-fungsausschusses hat das AufsichtsratsplenumPrüfungsschwerpunkte für die Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses für dasGeschäftsjahr 2009 festgelegt.

Der Aufsichtsrat hat sich intensiv mit Fragender Compliance beschäftigt. Über seinen Prü-fungsausschuss begleitet und überwacht er dieAusgestaltung, Weiterentwicklung und Anwen-dung des Bilfinger Berger Compliance Systems.

Mit dem Deutschen Corporate GovernanceKodex (DCGK) hat sich der Aufsichtsrat einge-hend befasst. Die Effizienz seiner Tätigkeit ließ er durch externe Gutachter evaluieren, dabeiwurden das hohe Niveau und die Qualität derAufsichtsratstätigkeit bestätigt. Vorstand undAufsichtsrat haben am 8. Dezember 2009 eineEntsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abge-geben. Aufgrund zwischenzeitlicher Veränderun-gen haben Vorstand und Aufsichtsrat am 4. März2010 eine neue Erklärung gemäß § 161 abgege-ben. Diese ist ebenso wie die vorangegangeneErklärung den Aktionären auf der Website derGesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht undBestandteil des Corporate Governance Berichts(siehe Seite 38 des Geschäftsberichts). Im Laufedes Geschäftsjahres sind keine Interessenskon-flikte im Aufsichtsrat aufgetreten.

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AusschüsseZum Zwecke einer effizienteren Tätigkeit hat derAufsichtsrat ein Präsidium, einen Prüfungsaus-schuss sowie einen Nominierungsausschuss ein-gerichtet. Daneben besteht gemäß § 11 Abs. 2 derSatzung ein Ausschuss des Aufsichtsrats zurWahrnehmung der in § 31 Abs. 3 des Mitbestim-mungsgesetzes bezeichneten Aufgaben (Vermitt-lungsausschuss). Die derzeitige Zusammen-setzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsseist dem Kapitel Organe der Gesellschaft imGeschäftsbericht zu entnehmen (siehe Seite 208des Geschäftsberichts). Dem Prüfungsausschussgehören unabhängige Mitglieder an, die überSachverstand auf den Gebieten der Rechnungs-legung, Abschlussprüfung und Anwendunginterner Kontrollverfahren verfügen.

Die Vorsitzenden der Ausschüsse haben demAufsichtsratsplenum in seinen Sitzungen überdie Arbeit der von ihnen geleiteten Gremienberichtet.

AufsichtsratspräsidiumZu den Aufgaben des Präsidiums gehören insbe-sondere die Regelung der Personalangelegen-heiten des Vorstands, soweit diese nicht nachdem Aktiengesetz und dem Deutschen CorporateGovernance Kodex vom Gesamtaufsichtsrat zuregeln sind, und die Entscheidung über bestimm-te Geschäfte und Transaktionen. Außerdembereitet das Präsidium die Sitzungen des Ple-nums vor und spricht Empfehlungen für wichti-ge Beschlüsse aus. Im Geschäftsjahr 2009 habenvier Sitzungen des Präsidiums stattgefunden.Darüber hinaus wurde eine Reihe von Beschlüs-sen im schriftlichen Verfahren gefasst. Das Gremium hat im Rahmen seiner Kompetenz vorallem Großprojekte, die Akquisitionen LTM, Rohr-bau Gruppe und Westfonds Fondsverwaltung,

den Verkauf von Passavant-Roediger sowie dasprivatwirtschaftliche Betreibergeschäft behan-delt und diesen Projekten und Maßnahmenzugestimmt. Schwerpunkte der Personalangele-genheiten des Vorstands bildeten Veränderun-gen im Vorstand sowie die Vergütung und dieDienstverträge des Vorstands.

PrüfungsausschussDer Prüfungsausschuss befasst sich unter ande-rem mit Fragen der Rechnungslegung, des Risiko-managements und der Compliance sowie derAbschlussprüfung. Im abgelaufenen Geschäfts-jahr wurden im Rahmen von sechs Sitzungeninsbesondere der Jahresabschluss 2008 und dieQuartalsberichte 2009 einschließlich der zuge-hörigen Zwischenabschlüsse behandelt. Der Aus-schuss hat nach Prüfung der Unabhängigkeit desAbschlussprüfers diesen dem Aufsichtsrat zurWahl durch die Hauptversammlung 2009 vorge-schlagen und den Prüfungsauftrag sowie dieHonorarvereinbarung vorbereitet. Außerdem hater sich mit den vom Abschlussprüfer zusätzlichzu den Abschlussprüferleistungen erbrachtenLeistungen befasst. Über die Entwicklung derRisikosituation ließ sich der Prüfungsausschussdurch vierteljährliche Risikoberichte des Vor-stands unterrichten, die auch dem Aufsichtsrats-plenum vorgelegt wurden. Darüber hinaus hatsich der Prüfungsausschuss eingehend mit demEinsatz des Project Controlling sowie den Aktivi-täten der internen Konzernrevision befasst.

Bericht des Aufsichtsrats52 53

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Zur Prüfung des Risikomanagements erstattetenbeide Zentralbereiche dem Ausschuss Jahres-berichte. Der Prüfungsausschuss hat sich erneutmit der Risikostruktur großer Bauprojektebefasst und die Ursachen für die negative Ent-wicklung eines Auslandsprojekts durch interneund externe Sachverständige untersuchen las-sen. Der Prüfungsausschuss hat sich davon über-zeugt, dass die erforderlichen Maßnahmen zurRisikobegrenzung großer Bauprojekte vom Vor-stand ergriffen wurden. Der Prüfungsausschusshat sich mit dem internen Kontroll- und Risiko-managementsystem, insbesondere in Bezug aufden Rechnungslegungsprozess, befasst und istder Auffassung, dass das derzeit bestehendeinterne Kontrollsystem, einschließlich des inter-nen Revisionssystems, und das Risikomanage-mentsystem den hieran zu stellenden Anforde-rungen entsprechen. Der Wirtschaftsprüfer unddie interne Revision haben dies als Ergebnis ihrerPrüfungen bestätigt. Die Effizienz seiner Tätig-keit ließ der Ausschuss durch externe Gutachterevaluieren. Im Ergebnis wurde dem Prüfungsaus-schuss hohe Kompetenz in der Erfüllung seinerAufgaben bescheinigt.

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses hatmit dem Finanzvorstand auch außerhalb der Sitzungen des Gremiums in Einzelgesprächen dieZwischenabschlüsse und den Jahresabschlusserörtert.

Der Prüfungsausschuss hat sich darüberhinaus eingehend mit Compliance-Fragenbeschäftigt und den weiteren Ausbau des Com-pliance Systems gefördert (siehe Seite 40 desGeschäftsberichts). Hinzugezogene externe Bera-ter haben im Auftrag des Ausschusses die Ausge-staltung des Compliance Systems überprüft unddessen Funktionsfähigkeit bestätigt. Der ChiefCompliance Officer erstattete dem Prüfungsaus-schuss Quartalsberichte über seine Tätigkeit.

NominierungsausschussGemäß der Empfehlung in Ziffer 5.3.3 des DCGKhat der Aufsichtsrat einen Nominierungsaus-schuss gebildet, der ausschließlich mit Vertreternder Anteilseigner besetzt ist und der dem Auf-sichtsrat für dessen Wahlvorschläge an dieHauptversammlung geeignete Kandidaten vor-schlägt. Im Hinblick auf die Verringerung derGröße des Aufsichtsrats im Zuge des geplantenFormwechsels in eine SE hat der Nominierungs-ausschuss im Jahr 2009 einmal getagt und eineEmpfehlung an das Aufsichtsratsplenum ausge-sprochen.

VermittlungsausschussEin Zusammentreten des Vermittlungsausschus-ses war im Geschäftsjahr 2009 nicht erforderlich.

Prüfung des Jahres- und KonzernabschlussesDer nach den Regeln des HGB aufgestellte Jahres-abschluss und der gemäß den internationalenRechnungslegungsstandards IFRS sowie denergänzend gemäß § 315 a HGB anzuwendendenhandelsrechtlichen Vorschriften aufgestellteKonzernabschluss sowie die Lageberichte der Bilfinger Berger AG und des Konzerns für dasGeschäftsjahr 2009 sind von dem durch dieHauptversammlung gewählten und vom Auf-sichtsrat beauftragten Abschlussprüfer, der Ernst& Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,Mannheim, geprüft und jeweils mit einemuneingeschränkten Bestätigungsvermerk ver-sehen worden. Die genannten Abschlussunter-lagen, die Prüfungsberichte des Abschlussprüfersund der Vorschlag des Vorstands für die Verwen-dung des Bilanzgewinns wurden den Aufsichts-ratsmitgliedern rechtzeitig ausgehändigt. DerPrüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat zur Vorbereitung der Prüfung und Behandlung dieserUnterlagen im Aufsichtsratsplenum die Ab-schlüsse und die Prüfungsberichte sowie denGewinnverwendungsvorschlag in Anwesenheitdes Abschlussprüfers erörtert. Darüber hinausließ sich der Prüfungsausschuss vom Abschluss-

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prüfer über die Zusammenarbeit mit der inter-nen Revision und anderen in das Risikomanage-ment einbezogenen Stellen sowie über die Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risiko-managementsystems, insbesondere in Bezug aufdie Rechnungslegung berichten, wobei derAbschlussprüfer erklärte, dass er diesbezüglichkeine wesentlichen Schwächen festgestellt habe.Der Prüfungsausschuss ist der Auffassung, dassdas derzeit bestehende interne Kontrollsystem,einschließlich des internen Revisionssystems,und das Risikomanagementsystem den hieran zu stellenden Anforderungen entsprechen.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, denKonzernabschluss, die Lageberichte der BilfingerBerger AG und des Konzerns für das Geschäfts-jahr 2009 sowie den Vorschlag des Vorstands fürdie Verwendung des Bilanzgewinns – nach Erläu-terung dieser Vorlagen durch den Vorstand – ein-gehend geprüft und in seiner Sitzung am 4. März2010 behandelt. An dieser Sitzung hat auch derAbschlussprüfer durch die beiden den Bestäti-gungsvermerk unterzeichnenden Wirtschafts-prüfer teilgenommen, seine Prüfung und seinePrüfungsergebnisse erläutert sowie Fragen desAufsichtsrats zu den Prüfungsergebnissen undzu Art und Umfang der Prüfung beantwortet.Dabei hat er auch das interne Kontroll- und Risi-komanagementsystem, insbesondere bezogenauf den Rechnungslegungsprozess mit dem Aufsichtsrat erörtert. Der Aufsichtsrat teilt dieAuffassung des Prüfungsausschusses zur Wirk-samkeit dieser Systeme. Der Prüfungsausschussdes Aufsichtsrats hat sich mit zusätzlichen Leistungen befasst, die der Abschlussprüferneben den Abschlussprüferleistungen erbrachthat. Umstände, die eine Befangenheit des Ab-schlussprüfers besorgen lassen, lagen nicht vor.

Der Aufsichtsrat konnte sich davon überzeugen,dass die Prüfung durch die Abschlussprüfer ord-nungsgemäß durchgeführt worden ist. Der Emp-fehlung des Prüfungsausschusses folgend, hatder Aufsichtsrat von dem Ergebnis der Prüfungdurch die Abschlussprüfer zustimmend Kenntnisgenommen. Nach dem abschließenden Ergebnisder auf dieser Grundlage vom Aufsichtsrat vorge-nommenen eigenen Prüfung sind Einwendungennicht zu erheben; das betrifft auch die Erklärungzur Unternehmensführung, und zwar auchsoweit deren Bestandteile allein vom Aufsichts-rat zu prüfen sind. Die vom Vorstand für die Gesellschaft und den Konzern vorgelegtenJahresabschlüsse und Lageberichte für dasGeschäftsjahr 2009 wurden deshalb vom Auf-sichtsrat in seiner Sitzung am 4. März 2010 gebil-ligt. Der Jahresabschluss der Gesellschaft istdamit festgestellt. Der Aufsichtsrat stimmt in seiner Einschätzung der Lage von Gesellschaftund Konzern mit der des Vorstands in dessenLageberichten überein. Den Vorschlag des Vor-stands zur Verwendung des Bilanzgewinns hatder Aufsichtsrat insbesondere unter denGesichtspunkten der Stringenz von Bilanz- undAusschüttungspolitik, der Auswirkungen aufLiquidität, Kreditwürdigkeit und künftigenFinanzierungsbedarf sowie unter Berücksichti-gung der Aktionärsinteressen gewürdigt. Ent-sprechend der Empfehlung des Prüfungsaus-schusses stimmt er dem Vorschlag des Vorstandsfür die Verwendung des Bilanzgewinns zu undschließt sich diesem an.

Bericht des Aufsichtsrats54 55

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Prüferische Durchsicht von Konzernzwischen-abschluss und KonzernzwischenlageberichtDer Abschlussprüfer wurde auch mit der prüferi-schen Durchsicht des Konzernzwischenabschlus-ses und des Konzernzwischenlageberichts zum30. Juni 2009 beauftragt. An der Behandlung vonHalbjahresabschluss und -bericht durch den Prüfungsausschuss hat der Abschlussprüfer teil-genommen und seine mit positivem Ergebnisdurchgeführte prüferische Durchsicht erläutert.

PersonalangelegenheitenDer Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 10. März 2009 Herrn Thomas Töpfer mit Wirkungzum 1. April 2009 zum Vorstandsmitgliedbestellt. Er war zuvor Vorstandsvorsitzender derBilfinger Berger Industrial Services AG, München.Herr Dr. Ott ist in beiderseitigem Einvernehmenzum 31. März 2009 aus dem Vorstand ausgeschie-den und seitdem ausschließlich als Vorsitzenderder Geschäftsführung der Bilfinger Berger Faci-lity Services GmbH tätig. Herr Dr. Jürgen M.Schneider ist zum 31. Juli 2009 mit Erreichen derAltersgrenze aus dem Vorstand ausgeschieden.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand sowieallen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dankund Anerkennung für ihre Leistung im vergange-nen Geschäftsjahr aus.

Mannheim, den 4. März 2010

Dr. h.c. Bernhard WalterAufsichtsratsvorsitzender

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Lagebericht

Die fundamentalen Stärken von Bilfinger Berger

56 57

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Strategisch

Operativ

Finanziell

Bilfinger Berger ist ein internationaler Dienstleistungskonzern für

Industrie, Immobilien und Infrastruktur. Wir werden unser

Serviceangebot kontinuierlich erweitern. Das herkömmliche Bau-

geschäft reduzieren wir und wollen uns in diesem Zusammenhang

von unserer australischen Beteiligungsgesellschaft trennen.

Bauen zählt jedoch auch in Zukunft zu unseren Kernaktivitäten.

Durch die Verlagerung des Schwerpunkts unseres Geschäfts

auf Dienstleistungen verbessern wir das Risikoprofil und steigern

die Ertragskraft des Konzerns.

International aufgestellt agieren wir auf breiter Basis. Wir nehmen

in unseren Märkten führende Positionen ein. Sie beruhen auf unserem

umfassenden Angebot erstklassiger Leistungen, ihrer konsequenten

Ausrichtung auf die Bedürfnisse unserer Kunden und hoch-

qualifizierten Mitarbeitern.

Bilfinger Berger operiert von einer soliden Finanzbasis aus und hat

aktuell keinen Refinanzierungsbedarf. Die aus der geplanten

Trennung von unseren australischen Aktivitäten frei werdenden Mittel

werden wir zur weiteren Expansion der Dienstleistungen nutzen.

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DienstleistungenDer Ausbau unseres Dienstleistungsgeschäftssetzte sich mit den Akquisitionen MCE, LTM,Rohrbau Gruppe und Duro Dakovic Montaza fort.Der Erwerb von MCE mit einer Jahresleistung von840 Mio. € gibt unseren Industrial Services undPower Services einen kräftigen Wachstums-schub. Zur Finanzierung des Kaufpreises von 350 Mio. € haben wir eine Kapitalerhöhungdurchgeführt. Durch Ausgabe von rund 8,8 Mil-lionen Stückaktien wurde das Grundkapital derGesellschaft im Oktober um 25 Prozent erhöht.Der Bruttoemissionserlös belief sich auf rund 270 Mio. €. Mit dem Kauf der LTM in Frankreichund der Rohrbau Gruppe in der Schweiz erschlie-ßen wir unseren Industrial Services neue Märktein diesen Ländern. Mit dem Erwerb der kroati-schen Duro Dakovic Montaza mit annähernd1.000 Montagespezialisten haben wir die Schlag-kraft unserer Power Services gestärkt. UnserePosition als Partner bedeutender Kunden ausIndustrie, Energieerzeugung und Gewerbe habenwir mit einer Vielzahl neuer Aufträge ausgebaut.Dies gilt insbesondere auch für unsere FacilityServices, die eine Reihe lang laufender Rahmen-verträge abschließen konnten.

Konzernlagebericht

Das Geschäftsjahr 2009 im Überblick

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Das Jahr 2009 verlief trotz der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise für den Bilfinger Berger Konzern insgesamt erfolgreich. Insbeson-dere unser Dienstleistungsgeschäft erwies sicherneut als robust und ertragsstark.

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BaugeschäftUnser Baugeschäft mit einer Leistung von rund 5 Mrd. € im Jahr 2009 planen wir mittelfristig aufeine Größenordnung von 2 Mrd. € zu reduzieren.Wie im dritten Quartal angekündigt haben wireinen möglichen Börsengang in Australienintensiv untersucht und auf Basis der gewonne-nen Erkenntnisse Ende Januar 2010 entschieden,uns von unseren Aktivitäten in Australien zutrennen, die im Berichtsjahr einschließlich derDienstleistungsaktivitäten ein Leistungsvolu-men von rund 2,7 Mrd. € erreichten. Bauen wirdauch künftig zu unseren Kernaktivitäten zählen.Wettbewerbsvorteile aus Synergien mit anderenSegmenten, beispielsweise mit den Betreiber-projekten, werden wir weiterhin nutzen. Durchdie Veräußerung unseres Australiengeschäftsfrei werdende Mittel wollen wir vor allem für die weitere Entwicklung des Dienstleistungs-segments einsetzen. Durch die Verlagerung desSchwerpunkts auf den Dienstleistungsbereichverbessern wir das Risikoprofil des Konzerns undsteigern seine Profitabilität.

In den Baugeschäftsfeldern konnten wir neueInfrastruktur- und Umweltprojekte gewinnen.In Australien erweitern wir den Ipswich Motor-way südwestlich von Brisbane auf einer Längevon acht Kilometern auf sechs Fahrspuren. Derneue Offshore-Windpark London Array im äuße-ren Mündungsgebiet der Themse, für dessen 175 Windkraftanlagen und zwei Umspannwerkewir die Gründungen errichten, wird eine Leis-tung von 1.000 MW produzieren. Dies entsprichtdem Bedarf von mehr als 750.000 Haushalten.In Deutschland bauen wir für das Land Nord-rhein-Westfalen eine moderne Justizvollzugs-anstalt mit 850 Haftplätzen.

BetreiberprojekteDas Portfolio unserer Betreiberprojekte wurdeauch 2009 weiter ausgebaut. Mit der Übernahmeeines Teilstücks der M80 in Schottland zu Jahres-beginn 2009 haben wir mitten in der FinanzkriseFinancial Close für ein großes Verkehrsprojekterzielt. Das Portfolio umfasste zum Jahresende 26 Projekte mit einem Investitionsvolumen von6,4 Mrd. €, unser investiertes Eigenkapital hatsich auf 340 Mio. € erhöht. Der Reifegrad unddamit der Wert unseres Portfolios hat deutlichzugenommen, sieben Projekte gingen in Betrieb.

Die Reihe der Erfolge hat sich zu Beginn desneuen Geschäftsjahres fortgesetzt: Eine Projekt-gesellschaft unter Führung von Bilfinger Bergerwurde ausgewählt, um die Schnellstraße Penin-sula Link in Australien zu realisieren.

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Strategie und GeschäftstätigkeitBilfinger Berger ist ein internationaler Dienst-leistungskonzern für Industrie, Immobilien undInfrastruktur. Wir werden unser Servicegeschäftweiter ausbauen. Das herkömmliche Baugeschäftfahren wir zurück und trennen uns von unserenaustralischen Aktivitäten. Im Baugeschäft verrin-gern wir die Abhängigkeit von Großprojektenund erwarten auch auf Grund eines verbessertenRisikoprofils steigende Ergebnisbeiträge. DasPortfolio unserer Betreiberprojekte wollen wirerweitern und seinen Wert steigern.

Der langfristig angelegte Aufbau unseresGeschäftsfelds Dienstleistungen hat sich auch imwirtschaftlich schwierigen Umfeld des Jahres2009 als strategisch richtiger Schritt bestätigt.Die Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten fürdie Prozessindustrie laufen auf Basis langjährigerVerträge. Der Energiesektor blieb auf Wachs-tumskurs. Bei den Facility Services sorgt dasGeschäftsmodell für eine gute Grundauslastung.Das Geschäftsfeld soll auch durch Akquisitionenweiter gestärkt und ausgebaut werden.

Im Baugeschäft stehen Steigerung derErtragsstärke und Verbesserung des Risikoprofilsim Mittelpunkt. Den Umfang unserer Geschäfts-tätigkeit werden wir reduzieren. Trotzdem wer-den wir auch beim Bau – gestützt auf unserehohe technische Kompetenz – unverändert zuden führenden Wettbewerbern in Deutschlandund weiteren ausgewählten Märkten zählen.

Unser Betreiberportfolio soll weiter ausge-baut werden. Wir konzentrieren uns unverändertauf Projekte mit günstigem Risikoprofil. Diesehaben sich auch unter veränderten Finanzmarkt-bedingungen als finanzierbar erwiesen.

Unsere Stärke als Dienstleistungskonzern liegt inder fachlichen Kompetenz, der jahrzehntelangenErfahrung und dem breiten Angebot bei allenunseren Leistungen, die wir mit qualifiziertemStammpersonal ausführen. Maßgeblich zurErfolgsmessung sind EBIT und Cashflow. Denwirtschaftlichen Erfolg der Geschäftsfelder unddes Konzerns bewerten wir zusätzlich anhandder Wertbeiträge auf Basis unseres Kapitalrendi-tecontrollings. Eine weitere relevante Steue-rungsgröße ist das Konzernergebnis nach Steu-ern und Anteilen anderer Gesellschafter.

Die Bilfinger Berger AG ist eine Aktiengesell-schaft nach deutschem Recht. Organe der Gesell-schaft sind Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptver-sammlung. In der Unternehmensführung orien-tieren wir uns an nationalen und internationalenStandards. Die Bilfinger Berger AG entspricht mitdrei begründeten Ausnahmen sämtlichen Emp-fehlungen des Deutschen Corporate GovernanceKodex in der Fassung vom 18. Juni 2009 (sieheSeite 39). Aufgrund der gewachsenen Bedeutungder europäischen Märkte für Bilfinger Bergerwird der Hauptversammlung am 15. April 2010der Formwechsel in eine europäische Aktien-gesellschaft vorgeschlagen.

Unser operatives Geschäft ist dezentral orga-nisiert. Die Teilkonzerne und ihre Einheiten agie-ren als eigenständige Profitcenter. Steuerungund Kontrolle erfolgen über die enge Führungdurch den Vorstand, eine starke Konzernzentralemit klar definierten Aufgaben und ein dengesamten Konzern umfassendes Risikomanage-mentsystem.

Lagebericht60 61

Der Bilfinger BergerKonzern

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Gesamtwirtschaftliche EntwicklungDie Weltwirtschaft hat im Jahr 2009 die tiefsteRezession seit dem Zweiten Weltkrieg durchlau-fen. Stärker noch als das weltweite Sozialproduktmit -1,1 Prozent wurde der Welthandel getroffen,der um 11,9 Prozent einbrach. Als vergleichsweisewiderstandsfähig erwiesen sich die Schwellen-länder.

Ab Herbst 2009 mehrten sich die Anzeichenfür eine Überwindung der Rezession. Maßgeblichfür die Entschärfung der Krise waren Konjunk-turpakete vieler Staaten und Maßnahmen zurRettung bedrohter Banken, durch die ein Zusam-menbruch des Finanzsektors verhindert wurde.

Auch die Europäische Union hat die schwersteRezession ihrer bisherigen Geschichte durch-laufen. Das europäische Sozialprodukt schrumpf-te im Jahr 2009 um etwa 4 Prozent, wobei derRückgang im produzierenden Gewerbe erheblichhöher ausfiel. Im dritten Quartal des Jahres warwieder ein leicht positives Wachstum zu ver-zeichnen. Die tiefe Rezession und die Finanzie-rung der Konjunkturpakete haben überall inEuropa zu einem sprunghaften Anstieg der Haus-haltsdefizite geführt: Die Defizite haben sich inRelation zum Bruttoinlandsprodukt 2009 im Vor-jahresvergleich auf einen Wert von 6,9 Prozentverdreifacht. Die Auswirkungen der globalenFinanz- und Wirtschaftskrise auf die Mitglied-staaten waren unterschiedlich. Besonders betrof-fen waren stark außenhandelsabhängige Ländermit bedeutenden Finanz- und Immobilien-märkten.

Deutschland war als exportabhängiges Landstark vom Einbruch des Welthandels und insbe-sondere der globalen Nachfrageschwäche imBereich der Investitionsgüter betroffen. Trotz derumfangreichen Konjunkturpakete ging diegesamtwirtschaftliche Leistung nach einemWachstum von 1,3 Prozent im Vorjahr um 5 Pro-zent zurück. Überraschend robust hielt sich derArbeitsmarkt, wo es bis zum Jahresende nur zueinem geringen Anstieg der Arbeitslosigkeitkam. Flexible Arbeitszeitinstrumente, Kurzarbei-tergeld, aber auch das Interesse der Unterneh-men, qualifizierte Arbeitnehmer nicht zu ver-lieren, haben im Jahr 2009 einen noch stärkerenAnstieg verhindern können. Dank der günstigenArbeitsmarktsituation und stabiler Preise bliebder Privatkonsum eine Stütze der Konjunktur.

Großbritannien musste einen Rückgang desBruttosozialprodukts von 4,6 Prozent hinneh-men. Anders als in Deutschland wurde die Rezes-sion hier durch den stark fallenden privaten Kon-sum verschärft. Angesichts rückläufiger Immobi-lienpreise, einer hohen privaten Verschuldungund steigender Arbeitslosigkeit haben die briti-schen Verbraucher ihre Sparquote deutlicherhöht.

Unter den skandinavischen Staaten war Finn-land aufgrund seiner starken Exportorientierungmit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktsvon 6,9 Prozent besonders von der Krise getrof-fen, gefolgt von Schweden (-4,6 Prozent), Däne-mark (-4,5 Prozent) und Norwegen (-2,2 Prozent).

Österreich (-3,7 Prozent), Belgien (-2,9 Prozent)und die Schweiz (-2,4 Prozent) kamen vergleichs-weise glimpflich durch das Jahr. Finanzkrise undEinbruch der USA-Exporte führten zu einemRückgang des irischen Bruttosozialprodukts von7,5 Prozent.

Wirtschaftliches Umfeld

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Unter den Ländern der Europäischen Union warPolen 2009 das einzige, das mit 1,2 Prozent einepositive Wachstumsrate vorweisen konnte. DasLand profitierte in der Krise von einem stabilenBankensystem, einer im Vergleich zu anderenStaaten geringeren Exportquote und einer deutli-chen Abwertung seiner Währung. In den anderenosteuropäischen Staaten verlief die Entwicklungwesentlich ungünstiger. Schlusslicht war das Baltikum, wo es mit -18 Prozent in Lettland undLitauen zu einem regelrechten Kollaps der Wirt-schaft kam.

Auch in den USA konnte die Rezession zwar inder zweiten Jahreshälfte 2009 überwunden wer-den, aber für das Gesamtjahr war noch ein Minusvon 2,5 Prozent zu verzeichnen. Am Arbeitsmarktwar bis zum Jahresende noch kein Abklingen derKrise zu verzeichnen. Die jahresdurchschnittlicheArbeitslosenquote ist von 5,8 Prozent im Vorjahrauf 9,2 Prozent gestiegen. Aufgrund der hohenArbeitslosigkeit und starker Vermögensverlusteder Immobilienbesitzer blieb die Stimmung derVerbraucher gedrückt. Dies erklärt den Rückgangdes Privatkonsums um 0,8 Prozent. AnziehendeExporte, gestützt durch den schwachen Dollar,und die schuldenfinanzierten Konjunkturpro-gramme ermöglichten die moderate Erholung.Ihr Preis ist ein sprunghafter Anstieg der Staats-verschuldung, 2009 betrug das Defizit der öffent-lichen Haushalte 11,3 Prozent des Bruttoinlands-produkts.

Kanada durchlief mit -2,7 Prozent ebenfalls eineschwere Rezession. Die kanadische Volkswirt-schaft wurde durch den Fall der Rohstoffpreisegetroffen. Im Unterschied zum bedeutendstenHandelspartner, den USA, zeigte sich jedoch derprivate Konsum widerstandsfähig. Mit demAnziehen der Rohstoffpreise im zweiten Halb-jahr hat sich eine Erholung eingestellt. Aufgrundder vor der Krise günstigen Haushaltslagebewegt sich das Staatsdefizit mit -4,8 Prozent desBruttoinlandsprodukts weit unter dem Wert derUSA.

Die Öl produzierenden Staaten der Golfregionmussten einen starken Rückgang der Öl-Einnah-men und verschlechterte Finanzierungsbedin-gungen hinnehmen, allerdings haben hoheStaatsausgaben einen scharfen Konjunkturein-bruch verhindern können. So hatte mit Saudi-Arabien die größte Volkswirtschaft der Golf-region mit -0,9 Prozent nur einen milden Rück-gang des Bruttoinlandsprodukts zu verzeichnen.

Australien bewies im Gegensatz zu den meis-ten anderen OECD-Staaten seine konjunkturelleWiderstandsfähigkeit und konnte auch im Kri-senjahr noch ein Wachstum in Höhe von 0,8 Pro-zent realisieren. Die Arbeitslosenquote stieg nurleicht auf 5,7 Prozent und lag damit auf einem iminternationalen Vergleich moderaten Niveau. ImJahresverlauf zogen die Exporte von Minen-produkten nach China und in andere asiatischeStaaten wieder stark an und trugen so zur Erho-lung des Wirtschaftswachstums bei. Aufgrundder robusten Situation hatte Australiens Zentral-bank als erste die geldpolitische Kehrtwendevollzogen und die Leitzinsen nach Ausbruch derFinanzkrise wieder erhöht.

Lagebericht62 63

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Bauwirtschaft in DeutschlandDie Bauinvestitionen in Deutschland waren imJahr 2009 stabil. Dabei verlief die Entwicklunguneinheitlich. Während der Wohnungsbau imVergleich zum Vorjahr unverändert blieb, wurdeder Wirtschaftsbau mit einem Minus von 2 Pro-zent von der Investitionszurückhaltung derUnternehmen und ihren Finanzierungsschwie-rigkeiten getroffen. Der öffentliche Bau hat sichseit dem zweiten Quartal deutlich belebt, so dassfür das Gesamtjahr ein Zuwachs in Höhe vonüber 5 Prozent zu verzeichnen war. Dabei warendie Nachfrageimpulse aus den Konjunkturpake-ten seit dem Sommer spürbar, allerdings werdensich die Auswirkungen erst im Jahr 2010 voll ent-falten. Im Gegensatz zur noch günstigen Perspek-tive des öffentlichen Baus ist im Wirtschaftsbauaufgrund des geringen Auftragsbestands zumJahresende nicht mit einer schnellen Erholung zurechnen.

Bauwirtschaft internationalGroßbritanniens Bauwirtschaft ist 2009 zwei-stellig geschrumpft. Anhaltende Investitionen indie öffentliche Infrastruktur konnten den Rück-gang des Wirtschafts- und Wohnungsbaus nichtausgleichen.

In den Ländern Osteuropas standen robusteInvestitionen in die öffentliche Infrastrukturgedämpften Aktivitäten im Wohnungs- undWirtschaftsbau gegenüber. Die Finanzierung ausden Strukturfonds der Europäischen Union hatdie öffentliche Bautätigkeit auch im Krisenjahr2009 gestützt. So profitiert Polen im Zeitraumvon 2007 bis 2013 von Fördermitteln in Höhe von67 Mrd. €, Ungarn von 25 Mrd. €. Schwerpunkteder öffentlichen Investitionstätigkeit sind derzeitVerkehrsinfrastruktur und Energiewirtschaft.Da ab 2015 die EU-Abwasserstandards zu erfüllensind, erfolgen milliardenschwere Investitionen inKlärwerke.

Deutschland

Eurozone

Vereinigte Staaten

Australien

in %

Bruttoinlandsprodukt – Wachstum nach Regionen

1,3

0,5

0,4

2,3

2009 2008

-5,0

-4,0

-2,5

0,8

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In Australien musste die Bauwirtschaft einenRückgang um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahrhinnehmen. Auslöser waren die erschwertenFinanzierungsbedingungen und die verringerteAuslastung der Kapazitäten im Bergbau und inder Schwerindustrie. Allerdings sorgten die staat-lichen Infrastrukturprogramme mit den Schwer-punkten Straßen, Eisenbahnen, Häfen undDatennetze für eine Stabilisierung.

Die kanadische Bauwirtschaft zeigt nacheinem Einbruch im ersten Halbjahr wieder Zei-chen einer Erholung. Im Wirtschaftsbau sorgtenhohe Büroleerstände und die historisch niedrigeKapazitätsauslastung der Industrie für eineanhaltende Investitionszurückhaltung. EineReihe von geplanten Großprojekten etwa imBereich der Erschließung von Ölsanden wurdegestoppt. Auch in Kanada wurde die Bauwirt-schaft durch Konjunkturprogramme gestützt.Allein im öffentlichen Sektor war aufgrundanhaltend hoher Investitionen vor allem in Stra-ßen, Brücken, Kraftwerke und WasserversorgungWachstum zu verzeichnen.

In der Golfregion wurden krisenbedingt vieleprivat finanzierte Bauprojekte aufgegeben oderaufgeschoben. Bereits begonnene Bauprojektewurden in aller Regel fortgeführt, wenn auch oft-mals zeitlich gestreckt.

In Nigeria wurde der jahrelange Bauboomdurch das verringerte Ölpreisniveau gedämpft,allerdings blieb die Wachstumsrate positiv. Wei-terhin konzentrierte die Regierung 90 Prozentihres Investitionshaushalts auf Infrastruktur-projekte im Bereich Straßen, Flughäfen undEisenbahnen.

DienstleistungenDie Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmenin den Industriestaaten gingen durch die Rezessi-on weltweit deutlich zurück. In den Volkswirt-schaften der OECD fielen die Unternehmens-investitionen in 2009 im Vergleich zum Vorjahrum 16,3 Prozent, in Deutschland um 14,1 Prozent.Für die Investitionszurückhaltung war eine Kom-bination aus gesunkener Kapazitätsauslastung,erschwerten Finanzierungsbedingungen undwirtschaftlicher Unsicherheit verantwortlich.

Im Jahr 2009 sind Produktion und Kapazitäts-auslastung in der chemischen Industrie gegen-über dem Vorjahr deutlich gefallen. Dies führt zuweniger Nachfrage sowohl im Rahmen- als auchim Projektgeschäft bei gleichzeitig steigendemMargendruck. Die Auslastung der Pharmaindus-trie blieb stabil.

Der Markt für Wartung, Modernisierung undLebenszeitverlängerung von Anlagen erhieltdurch die konjunkturbedingte Stilllegung vonAnlagen allerdings positive Impulse. Für dieIndustrieunternehmen bestand im Jahresverlauf2009 die Möglichkeit, längst geplante und fälligeMaßnahmen zur Optimierung und Effizienz-steigerung durchzuführen.

Outsourcing-Aktivitäten erfolgen nach wievor auf mäßigem Niveau, festzustellen ist aber,dass kleine und mittelgroße Unternehmen auf-grund des hohen Kostendrucks verstärkt übereine zukünftige Verlagerung der eigenenInstandhaltungsleistungen auf Dienstleistungs-partner nachdenken. Wurden in der Vergangen-heit nur Teilfunktionen an Dritte vergeben, gehtder Trend nun in Richtung eines Outsourcing dervollständigen Instandhaltung.

Lagebericht64 65

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Die Situation der Energiewirtschaft ist vom wei-ter wachsenden Energiebedarf geprägt. Hierfürist die dynamische Entwicklung in China, Indienund anderen Nationen, speziell in Asien und Süd-amerika, verantwortlich. Zusätzlich zu denbereits gesicherten Neubauten müssen zahl-reiche weitere Kraftwerksprojekte begonnenwerden, um stillgelegte Anlagen zu ersetzen undden steigenden Bedarf zu decken. Auch der Wirkungsgrad der bestehenden Kraftwerke mussweiter verbessert werden.

Die Elektrizitätswirtschaft hat ein Neubau-programm begonnen. Die Vergaben für geneh-migte Neubauprojekte sind weitgehend ab-geschlossen. Die Realisierung der geplanten Projekte ist jedoch auf Grund der politischen Dis-kussion unklar. Im Kraftwerksbereich stellte sichbei ausbleibenden Investitionen in neue Anlagenverstärkt die Frage nach der Lebenszeitverlänge-rung von Altanlagen.

Während einerseits der weltweite Energie-bedarf immer weiter wächst, werden anderer-seits die drohenden Gefahren des Klimawandelsimmer unübersehbarer. Deshalb muss dieUmweltbelastung durch die Energieversorgungaus Öl, Kohle und Erdgas ganz erheblich reduziertwerden.

Auf dem deutschen Markt für Immobilien-dienstleistungen herrscht ein unverändert harterVerdrängungswettbewerb. Trotz gesamtwirt-schaftlicher Stagnation gehört die Branchejedoch zu den Wachstumsbranchen in Deutsch-land – dies ist unter anderem auf das zunehmen-de Outsourcing zurückzuführen. Große Anbieterkönnen von dieser Entwicklung durch die Bünde-lung von Leistungen in besonderer Weise profi-tieren. So sind die führenden Facility-Manage-ment-Unternehmen auch im zurückliegendenJahr weiter gewachsen. Allerdings bremste dieweltweite Finanz- und Wirtschaftskrise den Aufwärtstrend, die Steigerungsraten lagen nachbisher vorliegenden Schätzungen spürbar unterden Vorjahreswerten.

BetreiberprojekteDie krisenbedingt sprunghaft steigende Staats-verschuldung in den Industriestaaten wird denDruck verstärken, mehr Projekte in Public PrivatePartnerships umzusetzen. Negativ wirkte sich dieFinanzkrise allerdings dadurch aus, dass sie dieFinanzierungsmöglichkeiten der privaten Part-ner eingeschränkt hat.

Für Deutschland war auch in 2009 eineZunahme von kommunalen Betreiberprojektenzu verzeichnen, bereits Ende November lag das Neuvertragsvolumen von 765 Mio. € bei 26 Projekten des öffentlichen Hochbaus überdem Vorjahr.

In Australien wurde Anfang 2009 der mit 12,6 Mrd. australischen Dollar ausgestattete Building Australia Fund eingerichtet, durch denpartnerschaftlich finanzierte Infrastrukturinves-titionen angestoßen werden sollen.

Im Vereinigten Königreich spielt der privateSektor seit langem eine wichtige Rolle in derFinanzierung von Verkehrsinfrastruktur, vonSchulen und Krankenhäusern. Die Regierung hatim Jahresverlauf 2009 Garantien im Gesamt-volumen von 13 Mrd. Pfund bereitgestellt, um diekrisenbedingten Probleme in der Kreditverfüg-barkeit für neue gemeinschaftlich finanzierteProjekte abzumildern.

Unter den Provinzen Kanadas werden Betrei-bermodelle zunehmend in Ontario, Alberta undBritisch Kolumbien durchgeführt. LandesweiteImpulse erhält der Markt durch den laufenden 33 Mrd. kanadische Dollar umfassenden BuildingCanada-Investitionsplan.

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Lagebericht66 67

Geschäftsverlauf

Ergebnis erreicht bereinigtes VorjahresniveauKapitalbasis weiter gestärktHöhere Dividendenausschüttung vorgeschlagen

Bilfinger Berger konnte seinen erfolgreichen Kurstrotz der Belastungen aus einem Großprojektund schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedin-gungen auch im Jahr 2009 fortsetzen. Getragenvon einem starken Dienstleistungsgeschäfterreichten EBIT und Konzernergebnis die um denSondereffekt im Zusammenhang mit dem Ver-kauf von Razel bereinigten Vorjahreswerte.

Die Leistung ist um 3 Prozent auf 10.403 Mio. €gesunken. Insgesamt wurden – wie im Vorjahr –68 Prozent auf internationalen Märkten erbracht.Dienstleistungsaktivitäten in Deutschland tru-gen mit 20 (Vorjahr: 18) Prozent zur Konzern-leistung bei, der Anteil des inländischen Bauge-schäfts ging weiter auf 12 (Vorjahr: 14) Prozentzurück.

Der Auftragseingang stieg um 8 Prozent auf11.129 Mio. €. Der Auftragsbestand lag Ende 2009bei 11.704 Mio. €, das entspricht einer Zunahmeum 10 Prozent.

Im Vorjahr war im EBIT in Höhe von 298 Mio. €ein positiver Sondereffekt im Zusammenhangmit dem Verkauf von Razel in Höhe von 45 Mio. €enthalten, im Konzernergebnis des Vorjahres inHöhe von 200 Mio. € hatte sich der Sondereffektmit 60 Mio. € ausgewirkt. Im Berichtsjahr lag dasEBIT mit 250 Mio. € auf dem Niveau des um die-sen Sondereffekt bereinigten Vorjahreswerts von253 Mio. €. Auch das Konzernergebnis erreichtemit 140 Mio. € den bereinigten Vorjahreswert.

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Umsatzerlöse / LeistungDie Umsatzerlöse nahmen um 2 Prozent auf 9.581(Vorjahr: 9.757) Mio. €, die Leistung um 3 Prozentauf 10.403 (Vorjahr: 10.742) Mio. € ab.

Während sich das Volumen im Baugeschäftinsbesondere durch den Verkauf der französi-schen Beteiligung Razel im Dezember 2008 um651 Mio. € auf 5.304 Mio. € verringerte, nahm dieLeistung im Geschäftsfeld Dienstleistungeninfolge der Unternehmenskäufe im Laufe desGeschäftsjahres 2008 um 292 Mio. € auf 5.097Mio. € weiter zu.

Die Umsatzerlöse beinhalten insbesondereErlöse aus der Erbringung von Dienstleistungenund aus Fertigungsaufträgen, aber auch Liefe-rungen und Leistungen an Arbeitsgemeinschaf-ten sowie anteilige Ergebnisse aus Arbeits-gemeinschaften. Im Umsatz nicht enthalten sind unsere anteilig in Arbeitsgemeinschaftenerbrachten Leistungen. Zur Darstellung dergesamten Leistungserbringung im Konzernberichten wir deshalb im Lagebericht nach derLeistung. Um von den Umsatzerlösen auf dieLeistung überzuleiten, müssen Lieferungen undLeistungen an Arbeitsgemeinschaften sowieübernommene Ergebnisse aus Arbeitsgemein-schaften abgezogen und anteilige Umsatzer-löse in Arbeitsgemeinschaften hinzugerechnet werden.

Ertragslage

Leistung

Auftragseingang

Auftragsbestand

in Mio. €

Leistung, Auftragseingang, Auftragsbestand

-3

+8

+10

2009 Δ in %

10.403

11.129

11.704

10.742

10.314

10.649

2008

32 % Deutschland27 % Australien

6 % Amerika

in Mio. €

Leistung nach Regionen

-3

-15

-7

-1

+16

+8

-3

3.330

2.535

638

625

500

2.775

10.403

2009 2008 Δ in %

3.430

2.989

684

633

431

2.575

10.742

Deutschland

Übriges Europa

Amerika

Afrika

Asien

Australien

24 % Übriges Europa

6 % Afrika

5 % Asien

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Im Geschäftsfeld Ingenieurbau verringerte sichdie Leistung um 649 Mio. € beziehungsweise 16 Prozent auf 3.286 Mio. €, im Wesentlichen eineFolge des Verkaufs von Razel im Dezember 2008.Bereinigt um den Razel-Verkauf lag die Leistungin 2009 5 Prozent unter dem Vorjahr.

Australien war unser größter Ingenieurbau-markt. Dort erzielten wir eine nahezu unverän-derte Leistung von 1.324 (Vorjahr: 1.351) Mio. €.

In Deutschland blieb die Leistung mit 630(Vorjahr: 631) Mio. € stabil.

In der Region Europa – ohne Deutschland –verringerte sich die Leistung durch den Verkaufvon Razel um 395 Mio. € auf 796 (Vorjahr: 1.191)Mio. €. Wichtige Märkte sind hier Skandinavien,Großbritannien, Polen, Österreich, Ungarn unddie Schweiz.

Die Leistung in Afrika nahm durch den Ver-kauf von Razel um 59 Mio. € auf 234 (Vorjahr: 293)Mio. € ab.

In Nordamerika verringerte sich die Leistungwegen des Auslaufens eines kanadischen Groß-projekts um 119 Mio. € auf 108 (Vorjahr: 227) Mio. €.In Asien konzentrieren sich unsere Aktivitätenauf Doha, Katar. Insgesamt sank die Leistung indiesem Erdteil wegen des Auslaufens von Projek-ten um 47 Mio. € auf 194 (Vorjahr: 241) Mio. €.

Im Geschäftsfeld Hoch- und Industriebau bliebdie Leistung mit 2.018 (Vorjahr: 2.020) Mio. €unverändert.

Das Volumen des deutschen Hochbau-geschäfts haben wir planmäßig auf 635 (Vorjahr:914) Mio. € reduziert.

In Australien ist die Leistung auf Grund deshohen Auftragsbestands zu Jahresbeginn um 198Mio. € auf 1.027 (Vorjahr: 829) Mio. € gestiegen.

Die Leistung in Afrika betrifft Leistungen fürunsere nigerianische MinderheitsbeteiligungJulius Berger Nigeria. Sie hat um 26 Mio. € auf 223 (Vorjahr: 197) Mio. € zugenommen.

Das Dienstleistungsgeschäft hat sich gut ent-wickelt. Insbesondere durch die Unternehmens-käufe in 2008 – vor allem M+W Zander und Tepsco im Juli 2008 sowie Hydro Production Part-ner zum 1. April 2008 – stieg die Leistung um 292 Mio. € auf 5.097 (Vorjahr: 4.805) Mio. €. Orga-nisch war ein leichter Rückgang von 2 Prozent zuverzeichnen. Der Erwerb der österreichischenMCE Gruppe zum 23. Dezember 2009 mit einerJahresleistung von rund 0,8 Mrd. € hat noch nichtzur Leistung des Geschäftsjahres 2009 beige-tragen.

Die Sparte Industrial Services konnte sich vordem Hintergrund der schwierigen wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen gut behaupten. DieLeistung sank um 113 Mio. € auf 2.664 (Vorjahr:2.777) Mio. €. Der organische Rückgang belief sichauf 10 Prozent.

Auf das Auslandsgeschäft entfielen – wie imVorjahr – 77 Prozent. Die wichtigsten Märkte sinddas europäische Ausland mit 48 (Vorjahr: 51) Pro-zent sowie Australien mit 16 (Vorjahr: 14) Prozentund Nordamerika mit 12 (Vorjahr: 9) Prozent.

Die Sparte Power Services hat ihren erfolgrei-chen Weg fortgesetzt. Die Leistung stieg um 235 Mio. € auf 1.017 (Vorjahr: 782) Mio. €. Der orga-nische Leistungszuwachs belief sich auf 26 Pro-zent. 53 (Vorjahr: 58) Prozent der Leistung ent-fielen auf das deutsche Geschäft. Die wichtigstenAuslandsmärkte sind das europäische Ausland,Südafrika und die Golfregion.

Auch die Sparte Facility Services hat dasschwierige Jahr gut bewältigt. Die Zunahme derLeistung um 170 auf 1.416 (Vorjahr: 1.246) Mio. €ist alleine auf den Erwerb von M+W Zander zum1. Juli 2008 zurückzuführen. Organisch ergab sichein leichter Rückgang der Leistung um 3 Prozent.Nahezu unverändert wurden 66 (Vorjahr: 63) Pro-zent der Leistung in Deutschland erbracht.Die wesentlichen Auslandsmärkte sind das euro-päische Ausland und Nordamerika.

Lagebericht68 69

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Umsatzkosten Hauptbestandteile der Umsatzkosten sind derMaterialaufwand und der Personalaufwand,wobei letztgenannter sich auch wesentlich inden Verwaltungs- und Vertriebskosten nieder-schlägt. Daneben werden in den UmsatzkostenAbschreibungen auf Sachanlagevermögen undauf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisi-tionen sowie sonstige dem Umsatzprozessunmittelbar zurechenbare Kosten ausgewiesen.Die Höhe dieser Kostenarten in Relation zu denUmsatzerlösen ist von Periode zu Periode unter-schiedlich und schwankt von Auftrag zu Auftrag,vor allem in Abhängigkeit vom Umfang des Ein-satzes von Subunternehmern. Während Auf-tragsabwicklung in Eigenleistung sich sowohl imMaterial- als auch im Personalaufwand nieder-schlägt, werden Kosten für den Einsatz von Sub-unternehmern insgesamt im Materialaufwandausgewiesen.

Die Umsatzkosten sind um 175 Mio. € auf8.509 (Vorjahr: 8.684) Mio. € gesunken. Gemessenan den Umsatzerlösen betrug ihre Quote 88,8(Vorjahr: 89,0) Prozent. Auf Material- und Perso-nalaufwand entfallen hiervon 82,2 (Vorjahr: 81,9)Prozentpunkte.

Daneben enthielten die Umsatzkosten auchAbschreibungen auf immaterielle Vermögens-werte aus Akquisitionen in Höhe von 25 (Vorjahr:24) Mio. €. Sie betreffen planmäßige Abschrei-bungen auf aktivierte Werte aus erworbenenAuftragsbeständen und langfristigen Kunden-beziehungen bei Akquisitionen im Dienstleis-tungsgeschäft. Die Abschreibungen auf Sach-anlagen beliefen sich insgesamt auf 125 (Vorjahr:144) Mio. € und waren mit 96 (Vorjahr: 101) Mio. €im Wesentlichen ebenfalls in den Umsatzkostenenthalten. Weitere Abschreibungen auf Sach-anlagen sind in den Vertriebs- und Verwaltungs-kosten enthalten.

in Mio. €

-16

0

+6

-3

3.286

2.018

5.097

+2

10.403

2009 2008 Δ in %

3.934

2.020

4.805

-17

10.742

Ingenieurbau

Hoch- und Industriebau

Dienstleistungen

Sonstiges, Konsolidierung

Zu Beginn des Jahres 2009 wurden Umweltdienstleistungen vom GeschäftsfeldIngenieurbau ins Geschäftsfeld Dienstleistungen umgegliedert, die Vorjahreszahlenwurden entsprechend angepasst.

32 % Ingenieurbau49 % Dienstleistungen

Leistung nach Geschäftsfeldern

19 % Hoch- und Industriebau

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EBIT Das EBIT beträgt 250 (Vorjahr. 298) Mio. €. DerVorjahreswert enthält den beschriebenen Son-dereffekt in Höhe von 45 Mio. € im Zusammen-hang mit dem Verkauf von Razel.

Im Ingenieurbau belief sich das EBIT auf -7 (Vorjahr: 11) Mio. €. Hierin war im Berichtsjahreine Einmalbelastung von 80 Mio. € für ein Projekt in Doha, Katar (im Vorjahr 65 Mio. € fürein Projekt in Norwegen), enthalten.

Im Hoch- und Industriebau verbesserte sichdas EBIT auf 22 (Vorjahr: 14) Mio. €. Auch das deut-sche Hochbaugeschäft hat dazu mit einem positi-ven Ergebnis beigetragen, nachdem es im Vorjahraufgrund gestiegener Material- und Nachunter-nehmerpreise negativ war.

Im Dienstleistungsgeschäft ist das EBIT weiterauf 238 (Vorjahr: 230) Mio. € gestiegen. Dazu tru-gen Erstkonsolidierungseffekte mit 12 Mio. € bei.Organisch ergab sich ein leichter Rückgang von 2 Prozent. Die Marge lag trotz der schwierigenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit 4,7 (Vorjahr: 4,8) Prozent auf Vorjahresniveau.

Im Geschäftsfeld Betreiberprojekte hat sichdas EBIT weiter auf 14 (Vorjahr: 9) Mio. € verbes-sert. Zur Beurteilung unseres Geschäftserfolgs imBetreibergeschäft betrachten wir zusätzlich diejährliche Veränderung der Barwerte künftigerCashflows. Die Wertentwicklung unseres Port-folios erläutern wir detailliert in der Darstellungdes Geschäftsfelds Betreiberprojekte (siehe Seite 100).

Das nicht den Geschäftsfeldern zugeordneteEBIT war im Geschäftsjahr 2008 mit 34 Mio. €durch den beschriebenen Sondereffekt imZusammenhang mit dem Verkauf von Razelaußergewöhnlich hoch. Im Berichtsjahr norma-lisierte es sich wieder auf -17 Mio. €.

Lagebericht70 71

Bruttoergebnis vom UmsatzDas Bruttoergebnis ist mit 1.072 (Vorjahr: 1.073)Mio. € nahezu unverändert. Bezogen auf die Leis-tung ist die Bruttomarge trotz der Risikovorsorgeim Geschäftsfeld Ingenieurbau für das ProjektDoha Expressway, Katar, in Höhe von 80 Mio. €auf 10,3 (Vorjahr: 10,0) Prozent gestiegen.

Vertriebs- und VerwaltungskostenDie Vertriebs- und Verwaltungskosten sind leichtauf 868 (Vorjahr: 876) Mio. € gesunken. In Rela-tion zur Leistung beliefen sie sich auf 8,3 (Vorjahr:8,2) Prozent.

Sonstige betriebliche Erträge und AufwendungenDer Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgenund Aufwendungen ist nach einem starkenAnstieg im Vorjahr wieder auf ein normalesNiveau in Höhe von 29 (Vorjahr: 86) Mio. €zurückgegangen. Im Vorjahr hatten sich hier ein Sondereffekt im Zusammenhang mit dem Verkauf von Razel in Höhe von 45 Mio. € sowieweitere Veräußerungsgewinne ausgewirkt.

Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten BeteiligungenDas Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteili-gungen wird im Berichtsjahr erstmals separatausgewiesen; in den Vorjahren war es in densonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwen-dungen enthalten. Es enthält Erträge und Auf-wendungen aus assoziierten Unternehmen undGemeinschaftsunternehmen und beläuft sichauf 17 (Vorjahr: 15) Mio. €.

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ZinsergebnisDas Zinsergebnis hat sich weiter auf -36 (Vorjahr:-15) Mio. € verringert. Die Zinserträge sind wegeneiner geringeren durchschnittlichen Liquiditätund des niedrigeren Zinsniveaus auf 17 (Vorjahr:34) Mio. € zurückgegangen. Gleichzeitig stiegendie laufenden Zinsaufwendungen aufgrund desMitte des Jahres 2008 platzierten Schuldschein-darlehens über 250 Mio. € weiter auf 27 (Vor-jahr: 22) Mio. €. Der Zinsaufwand aus der Zufüh-rung zu Pensionsrückstellungen – saldiert mit Er-trägen aus Planvermögen – nahm aufgrund vonErstkonsolidierungseffekten auf 13 (Vorjahr: 10)Mio. € zu.

Die Zinsaufwendungen für Anteile von Min-derheitsgesellschaftern gingen aufgrund gerin-gerer Aufzinsungsbeträge von Kaufpreisver-pflichtungen auf 13 (Vorjahr: 18) Mio. € zurück.

Ergebnis vor Ertragsteuern / Ertragsteuern Das Ergebnis vor Ertragsteuern ging auf 214 (Vor-jahr: 283) Mio. € zurück. Die Ertragsteuern redu-zierten sich auf 71 (Vorjahr: 79) Mio. €. Dabei ist zuberücksichtigen, dass sich im Vorjahr die Steuer-freiheit des Buchgewinns in Höhe von 90 Mio. €aus dem Verkauf von Razel ausgewirkt hatte.

Ergebnisanteile anderer GesellschafterDie Ergebnisanteile anderer Gesellschafter belie-fen sich auf 3 (Vorjahr: 4) Mio. €.

Leistung (nachrichtlich)

Umsatzerlöse

Umsatzkosten

Bruttoergebnis

Vertriebs- und Verwaltungskosten

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen

EBIT

Zinsergebnis

Ergebnis vor Ertragsteuern

Ertragsteuern

Ergebnis nach Ertragsteuern

davon Ergebnisanteile anderer Gesellschafter

Konzernergebnis

Durchschnittliche Anzahl der Aktien

Ergebnis je Aktie

in Tausend

in €

in Mio. €

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (Kurzfassung)

10.742

9.757

-8.684

1.073

-876

86

15

298

-15

283

-79

204

4

200

38.728

5,18

2009 2008

10.403

9.581

-8.509

1.072

-868

29

17

250

-36

214

-71

143

3

140

37.005

3,79

Ingenieurbau

Hoch- und Industriebau

Dienstleistungen

Betreiberprojekte

Konsolidierung, Sonstiges

Konzern

in Mio. €

EBIT

11

14

230

9

34

298

2009 2008

-7

22

238

14

-17

250

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KonzernergebnisDas Konzernergebnis betrug 140 (Vorjahr: 200)Mio. €. Der beschriebene positive Sondereffektwar darin im Vorjahr mit 60 Mio. € nach Steuernenthalten.

Ergebnis je AktieDas Ergebnis je Aktie belief sich auf 3,79 €, dernach der Kapitalerhöhung adjustierte Vorjahres-wert auf 5,18 €.

Dividende von 2,00 € je Aktie vorgeschlagenDer Jahresüberschuss der Bilfinger Berger AG,deren Einzelabschluss nach den Vorschriften desdeutschen Handelsrechts aufgestellt wurde,beträgt 88,3 (Vorjahr: 71,0) Mio. €. Einschließlichdes Gewinnvortrags in Höhe von 3,8 (Vorjahr: 3,4)Mio. € belief sich der Bilanzgewinn auf 92,1 (Vor-jahr: 74,4) Mio. €.

Es wird vorgeschlagen, eine Dividende von2,00 € je Aktie zu zahlen. Dies entspricht einerAusschüttungssumme von 88,3 (Vorjahr: 70,6)Mio. € bezogen auf das am 18. Februar 2010 divi-dendenberechtigte Grundkapital. Die vergleich-bare, um den Effekt aus der Kapitalerhöhungbereinigte Dividende im Vorjahr belief sich auf1,85 € je Aktie (siehe Seite 37).

Ein wesentliches Steuerungssystem im BilfingerBerger Konzern bildet das Kapitalrenditecontrol-ling. Mit ihm wird der Wertbeitrag unsererGeschäftsfelder und des Konzerns gemessen.Wir setzen unser Kapital gezielt dort ein, wo hoheWertzuwächse erzielt werden.

Grundgedanke des Konzepts ist es, dass einpositiver Wertbeitrag für das Unternehmen nurdann erreicht wird, wenn der Ertrag (Return) aufdas gebundene Kapital (Capital Employed) eineRendite (ROCE) erwirtschaftet, die über den Kosten des eingesetzten Kapitals (Kapitalkosten-satz) liegt. Der Kapitalkostensatz (WACC) für denKonzern beläuft sich, wie in den Vorjahren, auf10,5 Prozent vor Steuern. Um den unterschied-lichen Risikoprofilen der Geschäftsfelder Rech-nung zu tragen, setzen wir für diese gegenüberdem Vorjahr unveränderte spezifische Kapital-kostensätze an.

Die Ermittlung im Einzelnen ist mit entspre-chenden Erläuterungen im Kapitel Kapitalrendi-tecontrolling (siehe Seite 204) dargestellt.

Der ROCE des Konzerns nahm auf 15,6 (Vor-jahr: 23,2) Prozent und der Wertbeitrag auf 98 (Vorjahr: 202) Mio. € ab. Dabei ist zu berück-sichtigen, dass die Werte des Geschäftsjahres2008 durch den beschriebenen Sondereffekt inHöhe von 45 Mio. € positiv beeinflusst waren.Ohne diesen Effekt hätte sich im Geschäftsjahr2008 ein ROCE von 20,3 Prozent und ein Wert-beitrag von 157 Mio. € ergeben.

Ein weiterer wesentlicher Grund für denRückgang von ROCE und Wertbeitrag ist das imBerichtsjahr deutlich erhöhte durchschnittlicheCapital Employed in Höhe von 1.925 (Vorjahr:1.594) Mio. €. Hauptursachen waren höhereFinanzverbindlichkeiten wegen der Aufnahmedes Schuldscheindarlehens in Höhe von 250 Mio. €Mitte 2008, erstkonsolidierungsbedingt höherePensionsverpflichtungen sowie das durch dieKapitalerhöhung, das positive Ergebnis und Währungseffekte gestiegene Eigenkapital.

Lagebericht72 73

WertorientierteKonzernsteuerung

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Im Betreibergeschäft berücksichtigen wir zurErmittlung des Return neben dem EBIT die imVergleich zum Vorjahr ermittelten Wertsteige-rungen des Portfolios. Die Berechnung des Wert-zuwachses von 9 (Vorjahr: 12) Mio. € ist im KapitelBetreiberprojekte im Einzelnen erläutert.

Das Capital Employed erhöhte sich durchKapitaleinzahlungen in Projektgesellschaftenweiter auf 192 (Vorjahr: 124) Mio. €. Bei einemROCE von 11,9 (Vorjahr: 17,4) Prozent belief sichder Wertbeitrag auf 4 (Vorjahr: 9) Mio. €.

Der Wertbeitrag aus Zentrale und Konsolidie-rung war im Geschäftsjahr 2008 durch denbeschriebenen Sondereffekt in Zusammenhangmit dem Verkauf von Razel mit 43 Mio. € aus-nahmsweise positiv. Im Geschäftsjahr 2009ergab sich wieder ein negativer Wertbeitrag inHöhe von -23 Mio. €.

Im Ingenieurbau nahm der ROCE wegen desnegativen EBIT auf 1,8 (Vorjahr: 7,3) Prozent ab.Der Wertbeitrag war mit -43 (Vorjahr: -22) Mio. €negativ.

Im Hoch- und Industriebau ist der ROCE auf-grund des höheren EBIT auf 36,3 (Vorjahr 25,9)Prozent gestiegen. Der Wertbeitrag hat auf 26 (Vorjahr: 15) Mio. € zugenommen.

Auf Dienstleistungen entfällt unverändert dergrößte Anteil des Capital Employed. Es hat sichim Geschäftsjahr 2009 aufgrund von Akquisitio-nen deutlich auf 1.427 (Vorjahr: 1.074) Mio. €erhöht. Davon betrafen alleine 1.192 (Vorjahr: 911)Mio. € Goodwill und immaterielle Vermögens-werte aus Akquisitionen. Der ROCE ging dahertrotz eines höheren EBIT auf 18,4 (Vorjahr: 23,7)Prozent und der Wertbeitrag auf 134 (Vorjahr: 157)Mio. € zurück.

Ingenieurbau

Hoch- und Industriebau

Dienstleistungen

Betreiberprojekte

Summe der Segmente

Konsolidierung, Sonstiges

Konzern

Wertbeiträge derGeschäftsfelder

-22

15

157

9

159

43

202

-43

26

134

4

121

-23

98

13,0

13,0

9,0

9,8

10,5

-

10,5

13,0

13,0

9,0

9,8

10,5

-

10,5

7,3

25,9

23,7

17,4

19,7

-

23,2

1,8

36,3

18,4

11,9

15,7

-

15,6

2009 20082009 20082009 2008

Kapitalkostenin %

Wertbeitragin Mio. €

ROCEin %

28

29

254

21

332

37

369

7

40

263

23

333

-33

300

2009 2008

Returnin Mio. €

381

112

1.074

124

1.691

-97

1.594

385

111

1.427

192

2.115

-190

1.925

2009 2008

Capital Employedin Mio. €

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Die Bilanzsumme erhöhte sich um 1.168 Mio. €auf 7,9 (Vorjahr: 6,8) Mrd. €. Die Ausweitungunseres Betreibergeschäfts trug dazu mit rund450 Mio. € bei. Die Erstkonsolidierung von MCEwirkte sich ebenfalls mit rund 450 Mio. € aus.Wechselkurseffekte – ohne Betreibergeschäft –trugen mit rund 250 Mio. € zum Anstieg derBilanzsumme bei.

Auf der Aktivseite stiegen die langfristigenVermögenswerte weiter auf 4.915 (Vorjahr: 3.964)Mio. €.

Die Zunahme entfiel mit 301 Mio. € auf erwor-benen Goodwill sowie immaterielle Vermögens-werte aus Akquisitionen, die sich auf 1.368 (Vor-jahr: 1.083) Mio. € beziehungsweise auf 153 (Vor-jahr: 136) Mio. € erhöhten.

Die Sachanlagen stiegen im Wesentlichenerstkonsolidierungsbedingt auf 796 (Vorjahr:599) Mio. €. Die Forderungen aus Betreiberprojek-ten und übrige langfristige Vermögenswerte indiesem Geschäftsfeld nahmen um 411 Mio. € auf2.257 (Vorjahr: 1.846) Mio. € zu.

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegenwegen der Erstkonsolidierung von MCE insge-samt auf 2.228 (Vorjahr: 2.089) Mio. €.

Der Bestand an Liquiden Mitteln und Wert-papieren erhöhte sich zum Jahresende trotzerheblicher Investitionen auf 798 (Vorjahr: 720)Mio. €. Aus der im Oktober durchgeführten Kapi-talerhöhung sind dem Unternehmen netto rund260 Mio. € zugeflossen. Die Finanzschulden –ohne Projektkredite auf Non-Recourse Basis –nahmen leicht auf 354 (Vorjahr: 328) Mio. € zu.

Non-Recourse Kredite, die ohne Haftung desKonzerns gewährt waren, stiegen korrespondie-rend zu den Forderungen aus Betreiberprojektenauf 1.902 (Vorjahr: 1.518) Mio. €. Sie entfielennahezu ausschließlich auf die Finanzierung vonBetreiberprojekten.

Die Pensionsrückstellungen nahmen insbeson-dere durch die Akquisition von MCE auf 287 (Vor-jahr: 219) Mio. € zu.

Der Rückgang des übrigen langfristigenFremdkapitals um 189 Mio. € auf 706 Mio. € ent-fiel mit 206 Mio. € auf sonstige Verbindlichkeitenund hier im Wesentlichen auf negative Markt-werte aus Zinsabsicherungsgeschäften in unse-rem Betreibergeschäft sowie auf Kaufpreisver-pflichtungen aus Akquisitionen.

Das kurzfristige Fremdkapital erhöhte sichvor allem durch die Erstkonsolidierung der MCEauf 3.484 (Vorjahr: 3.000) Mio. €.

Mit einem negativen Working Capital von -1.222 (Vorjahr: -890) Mio. € reduzierte sich dieMittelbindung weiter. Der Rückgang resultiertmit rund 180 Mio. € aus der Erstkonsolidierungder MCE.

Das Eigenkapital erhöhte sich um 421 Mio. €auf 1.562 (Vorjahr: 1.141) Mio. €. Hierzu hat dieKapitalerhöhung mit 263 Mio. € beigetragen.Weitere 95 Mio. € resultierten aus Wechselkurs-effekten. Darüber hinaus stammen 143 Mio. € ausdem Ergebnis nach Ertragsteuern, wohingegenAusschüttungen das Eigenkapital um 74 Mio. €gemindert haben. Die Eigenkapitalquote betrugdanach 20 (Vorjahr: 17) Prozent. Bei Eliminierungder bilanzverlängernden Non-Recourse Krediteergab sich eine Eigenkapitalquote von 26 (Vor-jahr: 22) Prozent.

Lagebericht74 75

Vermögenslage

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Grundsätze und Ziele des FinanzmanagementsOberste Ziele unseres Finanzierungsmanage-ments sind die Sicherung der Liquidität und dieBegrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken.Daneben bildet finanzielle Flexibilität für unseine wichtige Voraussetzung für die weitereUnternehmensentwicklung und die Optimie-rung unserer Portfoliostruktur.

Die Grundzüge der Finanzpolitik des Konzernslegt der Vorstand der Bilfinger Berger AG fest.Ihre Umsetzung im Konzern sowie das laufendeRisikomanagement erfolgen durch die BilfingerBerger AG als Konzernobergesellschaft und wer-den durch den Zentralbereich Finanzen verant-wortet. Unsere zentrale Konzernfinanzierungsteuert die Verwendung vorhandener Liquidi-tätsüberschüsse sowie die Bereitstellung undInanspruchnahme von Bankkrediten und Bürg-schaften in der Bilfinger Berger Gruppe.

Über unser Management von Finanzrisikenberichten wir ausführlich im Rahmen des Risiko-berichts auf den Seiten 128 ff. sowie im Anhangunter Textziffer 28. Risiken aus Finanzinstrumen-ten, Finanzrisikomanagement und Sicherungs-geschäfte.

FinanzierungDie vorrangige Quelle zur Unternehmensfinan-zierung ist unsere operative Geschäftstätigkeitmit den daraus generierten Mittelzuflüssen.Basis hierfür bildet neben den operativen Ergeb-nissen ein konsequentes Working CapitalManagement. Im Rahmen eines Sonderprojektshaben wir das Monitoring im Berichtsjahr weiterverbessert.

Zum Zweck der allgemeinen Unternehmens-finanzierung verfügen wir bei unseren Kernban-ken über eine bis 2012 fest zugesagte, syndizierteBarkreditlinie in Höhe von 300 Mio. €, die zumStichtag nicht in Anspruch genommen war.Daneben bestehen weitere kurzfristige bilateraleKreditzusagen über rund 150 Mio. €.

Finanzlage

Pensionsrückstellungen

-

in Mio. €

Passiva

Sonstige Posten

in Mio. €

Liquide Mittel

Aktiva

Bilanzstruktur Konzern

2008 2009

in Mio. €

KurzfristigesFremdkapital 1

2

Passiva

ÜbrigesLangfristigesFremdkapital

Eigenkapital

Kurzfristige Vermögens-werte

Langfristige Vermögens-werte

20082009

7.941

6.773 6.773

in Mio. €

Aktiva

Bilanzstatus Geschäftsfeld Betreiberprojekte

2008 2009

1.920

2.371

20082009

1.920

2.371

Finanzierungdurch Bilfinger

Berger AG

Non-Recourse Kredite

Sonstige Vermögens-werte

Forderungen aus Betreiber-projekten

Übrige Langfristige Vermögens-werte

Die Bilanzstruktur des Geschäftsfelds Betreiberprojekte verdeutlichtden Einfluss dieses Segments auf unsere Konzernbilanz.

Davon Finanzschulden 34 (Vorjahr: 22) Mio. €Davon Finanzschulden 320 (Vorjahr: 306) Mio. €

1

2

Non-Recourse Kredite

1.562

287

706

1.141

219

895

1.518

4.915

3.964

1.620

226

74

1.902

253

1.496

171

2.123

134

114 209

271

3.484

3.000

2.228

798

7.941

2.089

720

1.891

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Zur Sicherstellung des Avalkreditbedarfs ausdem Projektgeschäft bestehen Avalkreditlinienvon mehr als 4 Mrd. €, die bei weitem nicht aus-geschöpft sind. Mehr als 1,5 Mrd. € hiervon sindsyndizierte Avalkreditlinien mit Fälligkeiten in2010 und 2011. Daneben bestehen zahlreiche bilaterale Avalkreditlinien im Volumen von rund 2,5 Mrd. €.

Detaillierte Informationen zu bestehendenFinanzschulden, deren Laufzeiten und Verzin-sung sind im Anhang unter Textziffer 24. Finanz-schulden aufgeführt.

Die Finanzschulden – ohne Non-Recourse Kredite – betragen zum Stichtag insgesamt 354(Vorjahr: 328) Mio. €. Davon sind 320 (Vorjahr:306) Mio. € langfristig und 34 (Vorjahr: 22) Mio. €kurzfristig. Sie enthalten Finanzierungsleasing inHöhe von 88 (Vorjahr: 60) Mio. €.

Unsere Betreiberprojekte finanzieren wirüber projektbezogene Non-Recourse Kredite. EinZugriff der Fremdkapitalgeber auf Vermögens-werte und Cashflows von Bilfinger Berger außer-halb der jeweiligen Projektgesellschaften ist aus-geschlossen. Aufgrund der planmäßigen Auswei-tung unseres Betreibergeschäfts haben sich dieNon-Recourse Kredite zum Stichtag weiter auf1.902 (Vorjahr: 1.518) Mio. € erhöht.

In Zusammenhang mit der Finanzierung vonAkquisitionen zum Ausbau unseres Dienstleis-tungsgeschäfts haben wir im Geschäftsjahr 2008ein langfristiges Schuldscheindarlehen in Höhevon 250 Mio. € aufgenommen, dessen Tranchenbis Mitte 2011 beziehungsweise 2013 laufen.

Zur Finanzierung des Erwerbs der MCE zueinem Kaufpreis von 350 Mio. € hat der Vorstandim Oktober vergangenen Jahres mit Zustimmungdes Aufsichtsrats von einer Ermächtigung derHautversammlung Gebrauch gemacht und das

Grundkapital unter teilweiser Ausnutzung desgenehmigten Kapitals erhöht. Der Nettoemissi-onserlös belief sich auf 260 Mio. €.

Danach verbleibt noch ein genehmigtes Kapi-tal in Höhe von 29 Mio. € zur Ausgabe neuerAktien gegen Bar- und / oder Sacheinlagen.

Außerdem besteht ein bedingtes Kapital inHöhe von 11 Mio. € zur Gewährung von Wand-lungs- und / oder Optionsrechten im Falle einermöglichen Begebung von Wandelanleihen.

Über bestehende Ermächtigungen des Vor-stands zur Kapitalbeschaffung berichten wir aus-führlich im Lagebericht im Rahmen der Angabengemäß § 315 HGB auf Seite 136.

KapitalflussrechnungDie Cash Earnings sind auf 275 (Vorjahr: 322) Mio. €zurückgegangen, wobei hierin im Vorjahr unge-wöhnlich hohe Gewinne aus Anlageabgängen,insbesondere aus dem Verkauf von Razel, enthal-ten waren. Nach Abzug der Gewinne aus Anlage-abgängen in Höhe von 6 (Vorjahr: 126) Mio. € undBerücksichtigung des erneut positiven Effektsaus einer weiteren Reduzierung der Mittel-bindung im Working Capital in Höhe von 99 (Vor-jahr: 161) Mio. € lag der Cashflow aus laufenderGeschäftstätigkeit mit 368 (Vorjahr: 357) Mio. €auf dem hohen Niveau des Vorjahres.

Die Investitionen in Sachanlagen und imma-terielle Vermögenswerte wurden im Zuge einerzurückhaltenden Ausgabenpolitik deutlich auf162 (Vorjahr: 237) Mio. € zurückgeführt. DiesenAbflüssen stand ein Mittelzufluss von 14 (Vor-jahr: 129) Mio. € gegenüber. Der hohe Mittel-zufluss im Vorjahr resultierte insbesondere ausdem Verkauf selbstgenutzter Büroimmobilien.Insgesamt ergab sich ein Nettomittelabfluss inHöhe von 148 (Vorjahr: 108) Mio. €. Aus Einzah-lungen von Finanzanlageabgängen resultierteein Mittelzufluss von 18 (Vorjahr: 92) Mio. €. Diehohe Vorjahreszahl war durch die Veräußerungvon Razel geprägt.

Lagebericht76 77

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Der Free Cashflow betrug 238 Mio. €, nach einem,bedingt durch außergewöhnlich hohe Einzahlun-gen aus Sach- und Finanzanlagen, sehr hohenFree Cashflow von 341 Mio. € im Vorjahr.

Die Investitionen in Finanzanlagen lagen mit368 (Vorjahr: 460) Mio. € wiederum auf hohemNiveau. Auf Akquisitionen im Dienstleistungs-geschäft entfielen – nach Saldierung mit über-nommenen Liquiden Mitteln – 255 (Vorjahr: 401)Mio. €. Hierzu zählten im Geschäftsjahr 2009 vorallem Zugänge in der Sparte Industrial Servicesdurch den Erwerb der österreichischen MCEGruppe, der Schweizer Rohrbau Gruppe und derfranzösischen LTM. Im Vorjahr betrafen die wich-tigsten Erwerbe die Industriedienstleister HydroProduction Partner, Norwegen, und Tepsco, USA,sowie in der Sparte Facility Services die Übernah-me von M+W Zander, Deutschland. Für Kapital-einzahlungen beziehungsweise Darlehens-gewährungen im Betreibergeschäft wurden 113 (Vorjahr: 59) Mio. € aufgewendet.

Der positive Cashflow aus der Finanzierungs-tätigkeit in Höhe von 176 (Vorjahr: 83) Mio. €resultierte mit 260 Mio. € aus der im Oktober2009 durchgeführten Kapitalerhöhung, wohin-gegen im Vorjahr der Rückkauf eigener Aktien100 Mio. € beanspruchte. Im Vorjahr flossen ausNettokreditaufnahmen 251 Mio. € zu, insbeson-dere aus der Platzierung eines Schuldschein-darlehens von 250 Mio. €. Im Berichtsjahr wurdenfür die Tilgung von Krediten 10 Mio. € aufgewen-det. An die Aktionäre der Bilfinger Berger AGwurden für das Geschäftsjahr 2008 70 (Vorjahr:64) Mio. €, an konzernfremde Gesellschafter –wie im Vorjahr – 4 Mio. € ausgeschüttet.

Wechselkursveränderungen führten zu einemrechnerischen Anstieg der Liquiden Mittel um 32 Mio. €. Im Vorjahr war ein Rückgang von 40 Mio. € zu verzeichnen gewesen.

Zum Ende des Geschäftsjahres ist der Finanz-mittelfonds auf 798 (Vorjahr: 720) Mio. € gestie-gen.

Cash Earnings

Veränderung Working Capital

Gewinne aus Anlageabgängen

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Investitionen in Sachanlagen / Immaterielle Vermögenswerte

Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen

Netto-Mittelabfluss für Sachanlagen / Immaterielle Vermögenswerte

Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen

Free Cashflow

Investitionen in Finanzanlagen

Mittelzufluss / -abfluss aus Finanzierungstätigkeit

Kapitalerhöhung

Rückkauf eigener Aktien

Dividenden

Aufnahme (+) / Tilgung (–) von Krediten

Sonstige Wertänderungen

Veränderung der Liquiden Mittel

Liquide Mittel am 1. Januar

Liquide Mittel am 31. Dezember

in Mio. €

Kapitalflussrechnung

322

161

-126

357

-237

129

-108

92

341

-460

0

-100

-68

251

83

-40

-76

796

720

2009 2008

275

99

-6

368

-162

14

-148

18

238

-368

260

0

-74

-10

176

32

78

720

798

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Entwicklung in den Geschäftsfeldern

78 79

Wir sind ein international führender Anbieter von Infrastrukturprojekten.

Besondere Kompetenz besitzen wir auch im Spezialtiefbau und im Wasserbau.

Dabei konzentrieren wir uns auf ausgewählte Länder: In Europa sind dies vor

allem Deutschland, Österreich, die Schweiz, einzelne osteuropäische Länder,

Großbritannien, Nordirland und Skandinavien. Außerhalb Europas sind wir

in Australien, das auch im Jahr 2009 unser größter Ingenieurbaumarkt war,

in Nordamerika, in der Golfregion und – über unsere Beteiligung Julius Berger

Nigeria – auch in Afrika aktiv.

>

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Ingenieurbau

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DeutschlandDie Arbeiten für die Erweiterung der AutobahnA1 zwischen Bremen und Hamburg im Rahmeneines von Bilfinger Berger geführten Betreiber-modells laufen auf Hochtouren. Die Bautätigkeitwird unter schwierigen Randbedingungen –extrem enge Platzverhältnisse, anspruchsvolleLogistik – abgewickelt. Ab 2012 sollen dem Ver-kehr die sechs neuen Fahrspuren durchgängigzur Verfügung stehen.

Im März 2009 kam es in unmittelbarer Näheeiner Baugrube für die neue Linie der StadtbahnKöln zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs undbenachbarter Gebäude, bei dem zwei Tote zubeklagen waren. Bilfinger Berger ist in Arbeits-gemeinschaft mit zwei Partnern am Bau derneuen U-Bahnlinie beteiligt. Die von Behördenund Projektbeteiligten eingeleiteten umfangrei-chen Untersuchungen zum Schadenshergangsind im Gange, zur Ursache des Unfalls liegenbislang keine gesicherten Erkenntnisse vor.

Eine von Bilfinger Berger geführte Arbeits-gemeinschaft errichtet im Auftrag der DeutschenBahn für die ICE Neubaustrecke Nürnberg-Berlindrei Tunnelbauwerke mit einer Gesamtlänge vonrund 10 Kilometern. Mit dem 7,5 Kilometer lan-gen Silberbergtunnel erstellt die Arbeitsgemein-schaft das Kernstück des Streckenabschnitts zwi-schen dem oberfränkischen Ebensfeld und derthüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Der Fahr-weg ist mit einem Fahrbahnstrang aus Beton alsfeste Fahrbahn konzipiert und für Geschwindig-keiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde aus-gelegt.

Eine Kernkompetenz unseres Verkehrswege-baus ist der Bau von Start- und Landebahnen.Wir wurden von Fraport beauftragt, die dritteLandebahn am Frankfurter Flughafen mit einerLänge von 2,8 Kilometern und einer Breite von 45 Metern samt Taxiway zur Anbindung an dasvorhandene Flughafengelände zu verwirklichen.

Hohe Auslastung der KapazitätenRückführung der Leistung geplant

Die internationale Wirtschaftskrise hatte im Jahr2009 keine signifikanten Auswirkungen auf dieNachfrage in unserem Ingenieurbaugeschäft.Wir erwarten auch für 2010 keinen Einbruch, daeine Reihe von Konjunkturprogrammen dieöffentliche Nachfrage stützen wird. Unsere Kapa-zitäten im Ingenieurbau sind zur Abwicklung derlaufenden Großprojekte voll ausgelastet. Miteinem noch einmal verschärften Projektcontrol-ling (siehe Seite 134) selektieren wir über die Einstufung in Risikoklassen unsere Projekte. Nurwenn diese unseren definierten Risikokriterienentsprechen, werden sie verfolgt. Wir planen,unser Baugeschäft zurückzuführen und nochstärker regional zu fokussieren. Insbesonderewollen wir uns von unseren Aktivitäten in Aus-tralien trennen.

Die Leistung ging im Berichtsjahr insbeson-dere durch den Ende 2008 erfolgten Verkauf vonRazel um 16 Prozent auf 3.286 Mio. € zurück. DerAuftragseingang lag mit 3.849 Mio. € um 15 Pro-zent über dem Vorjahr. Der Auftragsbestand stiegum 13 Prozent auf 4.886 Mio. €. In Investitionenflossen 54 Mio. €, die Zahl der Mitarbeiter hat auf11.161 abgenommen. Aufgrund der Risikovorsorgein Höhe von 80 Mio. € für das StraßenbauprojektDoha Expressway verschlechterte sich das Ergeb-nis des Ingenieurbaus auf -7 Mio. €.

Ingenieurbau

80 81 Lagebericht

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EuropaDer norwegische König Harald V. hat EndeAugust 2009 die E18 zwischen Grimstad undKristiansand für den Verkehr freigegeben. DieAutobahn verbindet die norwegische HauptstadtOslo mit dem südlich gelegenen Kristiansand.Der neue Streckenabschnitt wurde von einerArbeitsgemeinschaft unter Führung von Bilfin-ger Berger Ingenieurbau erbaut. Über eine Bau-zeit von gut drei Jahren entstand ein 38 Kilome-ter langer Autobahnabschnitt mit Nebenstraßen,Anschlussstellen, Rastanlagen, Brücken und Tun-neln. Trotz der äußerst schwierigen geologischenund topographischen Bedingungen wurde dieStrecke pünktlich fertiggestellt. Die Straßen-verbindung wird als privatwirtschaftlichesBetreibermodell von einer Projektgesellschaftrealisiert, die von Bilfinger Berger Project Invest-ments geführt wird.

Gemeinsam mit lokalen Partnern baut unserIngenieurbau ein 18 Kilometer langes Teilstückder M80 in Schottland nördlich von Glasgow. Aufetwa der Hälfte der Strecke wird eine bestehendeFernstraße auf sechs Fahrspuren erweitert, derübrige Teil besteht aus einer neuen Trasse. Auchdieses privatwirtschaftliche Projekt wird unterFührung der Bilfinger Berger Project Investmentsumgesetzt.

In Ungarn setzen wir unser Engagement zumAusbau des Autobahnnetzes fort. Für einen 65 Kilometer langen Abschnitt der M6 südlichvon Budapest haben wir im Rahmen einer privat-wirtschaftlichen Lösung den Zuschlag erhalten.Der Auftrag für Planung und Realisierung derneuen Strecke, den unser Ingenieurbau zusam-men mit einem österreichischen Bauunter-nehmen zu gleichen Teilen ausführt, hat einVolumen von 439 Mio. €. Bilfinger Berger hattebereits einen ersten, 58 Kilometer langenAbschnitt der M6 mit österreichischen Partnernerstellt und im Jahr 2006 in Betrieb genommen.

Leistung

Auftragseingang

Auftragsbestand

Investitionen Sachanlagen

Abschreibungen auf Sachanlagen

EBIT

Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember)

in Mio. €

Kennzahlen Ingenieurbau

-16

+15

+13

-53

-24

-16

2009 Δ in %

3.934

3.337

4.320

116

68

+11

13.294

2008

3.286

3.849

4.886

54

52

-7

11.161

19 % Deutschland6 % Asien

3 % Amerika

7 % Afrika

in Mio. €

Ingenieurbau: Leistung nach Regionen

0

-33

-2

-52

-20

-20

-16

630

796

1.324

108

234

194

3.286

2009 2008 Δ in %

631

1.191

1.351

227

293

241

3.934

Deutschland

Übriges Europa

Australien

Amerika

Afrika

Asien

41 % Australien

24 % Übriges Europa

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Unsere Erfolge beim Bau von Offshore-Wind-parks setzten sich fort. Bilfinger Berger stelltgemeinsam mit einem dänischen Partner dieFundamente des neuen Offshore-Windparks London Array im äußeren Mündungsgebiet derThemse her. Die 175 Windkraftanlagen und zweiUmspannwerke werden in 20 bis 35 KilometerKüstenentfernung errichtet. Das Gesamtvolumendes Auftrags liegt bei 400 Mio. €. Für die Grün-dung werden bis zu 60 Meter lange Stahlrohre inWassertiefen von bis zu 25 Metern in den Bodengerammt. Um die Windturbine mit dem Funda-ment zu verbinden, werden darauf jeweils 400 Tonnen schwere Übergangsstücke aus Stahlmontiert. London Array ist das größte Offshore-Windpark Projekt in Europa. Im Endausbau wer-den 341 Turbinen eine elektrische Leistung von1.000 MW produzieren. Dies entspricht demBedarf von mehr als 750.000 Haushalten odereinem Viertel des Großraums London.

Als führender Anbieter von Straßen, Brückenund Spezialtiefbauleistungen partizipieren wirin Polen an den umfangreichen Investitionen indie Infrastruktur. Sie werden in hohem Maße vonder EU gefördert und sind deshalb von der Wirt-schafts- und Finanzkrise nicht betroffen. ImBerichtsjahr haben wir neue Aufträge für einenEisenbahntunnel in Warschau und eine Um-gehungsstraße in Gdansk erhalten.

Australien Trotz der Weltwirtschaftskrise hat sich die Nach-frage im Ingenieurbau in Australien robust ent-wickelt, mit unverändert 1,3 Mrd. € hat das Landauch im Jahr 2009 an unserem Ingenieurbau-geschäft den größten Anteil. Durch die staat-lichen Konjunkturprogramme wurden verstärktInfrastrukturprojekte angeschoben. Davon

haben auch unsere australischen Gesellschaftenprofitiert. Auf der Grundlage eines Alliance-Modells haben wir den Auftrag erhalten, den Ipswich Motorway südwestlich von Brisbane vonvier auf sechs Fahrspuren zu erweitern. VomGesamtwert des Projekts in Höhe von 800 Mio. €entfallen 510 Mio. € auf Bilfinger Berger.

Die Tunnelbohrarbeiten für den 4,3 Kilometerlangen North-South Bypass Tunnel in Brisbanewurden Ende Mai 2009 abgeschlossen: Das Tun-nelbauwerk mit zwei Röhren ist das Kernstückeiner neuen Schnellstraßenverbindung, die dieVororte im Norden und Süden der australischenGroßstadt miteinander verbinden und den Brisbane River unterqueren wird. Planung undAusführung der innerstädtischen Schnellstraßeübernimmt ein Joint Venture, an dem BilfingerBerger Ingenieurbau und Bilfinger Berger Austra-lia beteiligt sind. Das anteilige Bauvolumen fürBilfinger Berger liegt über 600 Mio. €. Ab Oktober2010 soll der neue Tunnel für den Verkehr geöff-net werden.

Die Arbeiten an der Gateway Bridge, einemweiteren Projekt in Brisbane, gehen planmäßigvoran: Die beiden Teile der neuen Brücke überden Brisbane River sind bereits miteinander verbunden. In 2010 werden wir das gesamte Bau-werk fertigstellen. Die neue Brücke ist ein Dupli-kat der bereits bestehenden, 1980 erstellten Brü-cke, die mit einer Gesamtlänge von 1.630 Meternund einer freien Spannweite von 260 Meterndamals die längste freitragende Spannbeton-brücke der Welt war. Sobald das Projekt abge-schlossen ist, wird das alte Bauwerk saniert, sodass künftig zwölf Fahrspuren über den BrisbaneRiver führen und für eine schnellere Verbindungzwischen Flughafen und Hafen sorgen werden.

Gleich zu Beginn des Jahres 2010 haben wir inAustralien im Rahmen eines Betreiberprojektsden Auftrag erhalten, die 25 Kilometer langeSchnellstraße Peninsula Link zu realisieren. DieBauausführung liegt komplett in den Händenvon Bilfinger Berger Australia.

Lagebericht82 83

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AfrikaBilfinger Berger erbringt für die Beteiligungs-gesellschaft Julius Berger Nigeria Ingenieurleis-tungen, unterstützt sie mit Fachpersonal sowiekaufmännischem Know-how und trägt damiterfolgreich zur Weiterentwicklung des Landesund der Gesellschaft bei. Julius Berger Nigeriaführt komplexe Infrastrukturprojekte in derHauptstadt Abuja, in der Millionenstadt Lagosund im Akwa Ibom State aus. In Abuja erweitertsie unter anderem das Netz der Stadtautobahnund wird mit einer neuen Schnellstraße dieAnbindung des Flughafens verbessern. In Lagosrealisiert sie für einen internationalen privatenAuftraggeber ein neues Wohngebiet mit Erho-lungseinrichtungen für circa 12.000 Bewohnerund arbeitet an mehreren Projekten, die demAusbau des innerstädtischen Verkehrsnetzes dienen.

GolfstaatenWie berichtet, ist der Auftraggeber des Straßen-bauprojekts Doha Expressway in Katar nichtbereit, offenen Forderungen für von ihm zu ver-antwortende Behinderungen und Verzögerun-gen zu begleichen, und hat den Vertrag beendet,um sich seinen Verpflichtungen zu entziehen.Wir erwarten eine langwierige Auseinander-setzung, deren Ausgang trotz der eindeutigenrechtlichen Situation als ungewiss eingestuftwerden muss. Wir haben deshalb eine Risikovor-sorge in Höhe von 80 Mio. € gebildet, die zueinem negativen EBIT des Geschäftsfelds führt.

Die Bauarbeiten am Projekt Barwa City zurErrichtung eines neuen Stadtteils für 20.000 Ein-wohner in Doha, Katar, sind in vollem Gang undvon der Auseinandersetzung über den DohaExpressway in keiner Weise beeinträchtigt.

Weitere internationale ProjekteDie Errichtung der Golden Ears Bridge, einer1.000 Meter langen Brücke über den Fraser Riverin Vancouver, Kanada, wurde vorzeitig im erstenHalbjahr 2009 abgeschlossen. Golden Ears Cros-sing zählt zu den größten Public Private Partner-ship Projekten in Kanada. Bilfinger Berger hatmit Partnern die Planung, Finanzierung undErstellung des Brückenbauwerks übernommenund führt auch den langfristigen Betrieb durch.

Die Phu My Brücke über den Saigon Flussnahe Ho Chi Minh City in Vietnam wurde eben-falls vorzeitig fertiggestellt und übergeben. ImSeptember 2009 eröffnete der vietnamesischePremierminister Ngyen Tan Dung die wichtigeneue Verkehrsverbindung.

Unsere Aktivitäten in der Umwelttechnikhaben wir neu geordnet und in unsere FacilityServices eingegliedert (siehe Seite 96).

AusblickWir gehen davon aus, dass sich die Trennung vonunseren australischen Aktivitäten im Jahr 2010vollzieht und damit eine Leistung von 1,3 Mrd. €für das Geschäftsfeld entfällt. Das Volumen unse-res von Deutschland aus operierenden BilfingerBerger Ingenieurbaus wird mittelfristig zu einerGrößenordnung zurückkehren, die die Einheitnoch vor wenigen Jahren hatte. Durch dieseBeschränkung und die damit verbundene nochstärkere Selektion der von uns verfolgten Projek-te verbessern wir Profitabilität und Risikoprofilunseres Baugeschäfts. Auch in der künftigen Auf-stellung verfügt der Bilfinger Berger Ingenieur-bau über genügend Kapazität, seine hohe Kom-petenz zu bewahren und auszubauen.

Im Geschäftsjahr 2010 erwarten wir in unse-rem Geschäftsfeld Ingenieurbau für die über dieTrennung von Australien hinaus fortzuführen-den Aktivitäten einen Rückgang der Leistungund eine deutliche Verbesserung der EBIT-Marge.

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84 85 Lagebericht

Wir erbringen maßgeschneiderte Leistungen für Immobilien, die

den gesamten Lebenszyklus der Gebäude berücksichtigen.

Durch unser spezielles Know-how ermöglichen wir es unseren Kunden,

auf fundierter Grundlage nachhaltige Investitionsentscheidungen

für ihre Bauvorhaben zu treffen. Im Hoch- und Industriebau bearbeiten

wir die Märkte in Deutschland, Australien und Nigeria.

>

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Hoch- und Industriebau

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DeutschlandIm Geschäftsjahr 2009 wurde die Organisationan die Marktveränderungen angepasst. EinSchwerpunkt war die weitere Straffung des Niederlassungsnetzes. Großprojekte bearbeitenwir ausschließlich in einer zentralen Einheit, inder unsere Kompetenz für Kalkulation undAbwicklung besonders anspruchsvoller Bauvor-haben gebündelt ist. Damit ist sichergestellt, dassdie mit Großprojekten verbundenen Risiken bes-ser erfasst und zutreffend bewertet werden. Miteinem weiter verschärften Risikomanagement(siehe Seite 128) selektieren wir durch Einstufungin Risikoklassen die Projekte, die wir verfolgen.

Wir ermöglichen unseren Kunden nachhalti-ge Investitionsentscheidungen für ihre Bauvor-haben. Grundlage ist die vernetzte Betrachtungder Lebenszyklusphasen einer Immobilie für denkünftigen Standort und die konkrete Planung desObjekts. Durch unser spezielles Know-how sindwir in der Lage, die Investitionskosten für dieErrichtung des Gebäudes und die über seineLebensdauer anfallenden Betriebskosten fürunterschiedliche Ausführungsvarianten frühzei-tig zu ermitteln und dem Kunden eine optimaleLösung mit geringstem Ressourcenbedarf vor-zuschlagen. Das energiebewusste, nachhaltigeBauen hat nicht nur ökologische, sondern auchökonomische Vorteile: niedrige Betriebskosten,ein angenehmes Raumklima und hohe Wertbe-ständigkeit der Immobilie. Ein weiterer wichtigerGesichtspunkt für die Lebenszyklusbetrachtungist die gewünschte Flexibilität für eine spätereÄnderung in der Nutzung des Objekts.

Unser Fokus: Energieverbrauch und Kosten senkenÜberzeugende PPP-Lösungen

Die Wirtschaftskrise führte im Geschäftsjahrzwar zu einem starken Einbruch der Nachfrageim Industrie- und Wirtschaftsbau. Dies wirktesich aber auf die Leistung des Geschäftsfeldsnicht aus, da diese von einem hohen Auftrags-bestand in Australien bestimmt wurde.

Im Zuge der beabsichtigten Trennung vonunseren australischen Aktivitäten wird sich dasVolumen des Geschäftsfelds deutlich verringern.Darüber hinaus nehmen wir im verbleibendenHoch- und Industriebau zur Verbesserung derMargen unsere Leistung zurück und beteiligenuns nicht an Immobilienprojekten, die aus-schließlich im Preiswettbewerb vergeben wer-den. Mit unserem Lebenszyklusansatz sind unse-re Kunden in der Lage, ihre Gesamtinvestition zuoptimieren. Alle in den Phasen des Lebenszyklusanfallenden Leistungen – von der Entwicklungdes Projekts über Planung, Bau und Betrieb bishin zu einer eventuellen Revitalisierung der Liegenschaft – werden von uns angeboten.

Die Leistung im Hoch- und Industriebau blieb2009 wegen der Entwicklung in Australien mit2.018 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr konstant.Der Auftragseingang hat mit 1.847 Mio. € imGeschäftsfeld um 4 Prozent abgenommen. Dabeilag der Auftragszugang in Australien deutlichüber dem niedrigen Wert des Vorjahres. Der Auf-tragsbestand sank um 10 Prozent auf 2.044 Mio. €.Die Investitionen in Sachanlagen wurden auf 8 Mio. € verringert, die Zahl der Mitarbeiter gingauf 3.322 zurück. Das Ergebnis im Geschäftsfeldhat sich auf 22 Mio. € verbessert. Hierzu habenauch unsere Aktivitäten in Deutschland einenpositiven Beitrag geleistet.

Hoch- und Industriebau

86 87 Lagebericht

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Je nach Kundenwunsch berücksichtigen wirinternationale und nationale Zertifizierungs-standards für nachhaltiges Bauen. Die deutscheGesellschaft für Nachhaltiges Bauen hat inZusammenarbeit mit dem Bundesministeriumfür Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ein Güte-siegel für die wirtschaftliche, ökologische, sozio-kulturelle und technisch-funktionale Qualitätvon öffentlichen und privaten Büro- und Verwal-tungsgebäuden eingeführt. Im Januar 2009 wur-den erstmals 16 Objekte zertifiziert, darunterbefanden sich vier von Bilfinger Berger realisier-te Gebäude.

Ein umfassendes Angebot für Beratung, Bauund Betrieb einer energieeffizienten Immobiliebieten wir Bauherren unter der Marke i.volution.Mit diesem Leistungsangebot bündeln wir diegesamte Erfahrung von Bilfinger Berger für Planung, Errichtung, Betrieb und Sanierung vonGebäuden. Partnerschaftlich realisieren wir mitunseren Kunden energieeffiziente, flexible undwertbeständige Objekte.

Bilfinger Berger plant, errichtet und finanziertim Auftrag des Freistaats Thüringen acht Inter-natsgebäude der Salzmannschule im Rahmeneines PPP-Modells als Niedrigenergie- und Passivhäuser. Ein ausgefeiltes Wärme- und Klimakonzept senkt die Betriebskosten derGebäude deutlich. Die Wärmeversorgung erfolgtüber eine CO2-neutrale, umweltfreundliche Hack-schnitzelheizung. Der Einsatz von gleichartigenKonstruktionselementen für Decken, Wände undDächer reduziert die Herstellungskosten undAusführungszeiten.

Im Auftrag einer Kapitalanlagegesellschaftrealisiert Bilfinger Berger die Erweiterung einesBürogebäudes in Düsseldorf: Bestandteile desAuftrags sind die umfassende Erneuerung undOptimierung von Fassade und Gebäudetechniksowie der komplette Innenausbau. Das verwen-dete Material wurde von Bilfinger Berger unterökologischen Gesichtspunkten ausgewählt,durch ein Fachbüro geprüft und nach den Anfor-derungen der Deutschen Gesellschaft für Nach-haltiges Bauen dokumentiert.

Leistung

Auftragseingang

Auftragsbestand

Investitionen Sachanlagen

Abschreibungen auf Sachanlagen

EBIT

Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember)

in Mio. €

Kennzahlen Hoch- und Industriebau

0

-4

-10

-38

+20

+57

-7

2009 Δ in %

2.020

1.915

2.263

13

5

+14

3.556

2008

2.018

1.847

2.044

8

6

+22

3.322

31 % Deutschland7 % Sonstige Regionen

51 % Australien

in Mio. €

Hoch- und Industriebau: Leistung nach Regionen

-31

+13

+24

+66

0

635

223

1.027

133

2.018

2009 2008 Δ in %

Deutschland

Afrika

Australien

Sonstige Regionen

11 % Afrika

914

197

829

80

2.020

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Unser spezielles Know-how für nachhaltigesBauen und Energiemanagement prädestiniertuns für PPP-Projekte der öffentlichen Hand. ImBerichtsjahr haben wir die JustizvollzugsanstaltBurg in Sachsen-Anhalt sowie neun Schulen undKinderhorte in Halle termingerecht fertiggestelltund in Betrieb genommen. In Burg wird erstmalsin Deutschland der Großteil der nichthoheit-lichen Dienstleistungen und Bewirtschaftungs-aufgaben vom privaten Betreiber übernommen.Die Bediensteten des Landes können sich aus-schließlich auf ihre hoheitlichen Aufgaben kon-zentrieren. In Halle wurden für fast 4.000 Schülererheblich verbesserte Lernbedingungen geschaf-fen, die durch die vertraglich vereinbarte Quali-tät des privatwirtschaftlichen Betriebs derGebäude langfristig gesichert sind.

Die öffentliche Hand hat Bilfinger Berger imBerichtsjahr ein weiteres Mal mit der Realisie-rung von Schulgebäuden beauftragt. In Hoferneuern und erweitern wir drei vorhandeneSchulgebäude, ein Schulzentrum wird neu errich-tet. Alle vier Schulen werden von uns 21 Jahrelang betrieben. Die Reihe der von Bilfinger Bergerals Partner der öffentlichen Hand geplanten,finanzierten, gebauten und betriebenen Verwal-tungsgebäude setzt sich mit einem besonderenObjekt fort. In Pirna sanieren wir das Schloss Sonnenstein, bauen es zum Sitz des Landratsamtsum und betreiben es 25 Jahre lang.

Unsere Kompetenz für nachhaltiges Bauenstellen wir bei einem weiteren bedeutendenGefängnisprojekt unter Beweis: In Düsseldorfentsteht für das Land Nordrhein-Westfalen einemoderne Justizvollzugsanstalt mit 850 Haftplät-zen, die im Jahr 2011 in Betrieb gehen soll. Für dieEnergieversorgung erarbeitete Bilfinger Bergerein Konzept, mit dem im Vergleich zu konventio-nellen Techniken rund 20 Prozent der Kosten fürEnergie und Wartung eingespart werden. EinBlockheizkraftwerk mit Gasbrennwertkesselerzeugt gleichzeitig Strom und Wärme. Mit die-ser Kraftwärmekopplung werden ein besondershoher Wirkungsgrad in der Energienutzungerzielt und CO2-Emissionen reduziert.

AustralienIn Australien zählen wir zu den führendenAnbietern auf dem Hochbaumarkt. Die bereits imJahr 2008 nachlassende Nachfrage im Wirt-schaftsbau ist durch die Wirtschaftskrise weiterzurückgegangen. Bilfinger Berger erreichtejedoch im Berichtsjahr durch die Abwicklung des vorhandenen Auftragsbestands eine hoheLeistung. Der durch öffentliche Konjunktur-programme gestützte Auftragseingang lag überdem Vergleichswert des Vorjahres.

Lagebericht88 89

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Dieser regen Nachfrage der öffentlichen Hand inden Bereichen Bildung, Gesundheit, Gefängnisseund Verteidigung steht ein Rückgang im Wirt-schaftsbau gegenüber.

In Balgowlah, einem nördlichen Vorort vonSydney, haben wir im Jahr 2009 die Arbeiten aneinem Immobilienprojekt im Gesamtwert von100 Mio. € abgeschlossen. Bilfinger Berger errich-tete einen Wohnkomplex mit 240 Appartementssowie ein 12.000 Quadratmeter umfassendes Ein-kaufszentrum. Gewerbeflächen, ein zentralerPlatz und über 1.000 unterirdische Parkplätzeergänzen das Projekt. Im Mittelpunkt der Bauak-tivitäten stand die Energieeffizienz der Immobi-lien. Beispielsweise heizt Abwärme aus der Klimaanlage des Einkaufszentrums das Wasserin den Appartements; Regenwasser wird aufge-fangen, gefiltert und als Brauchwasser weiterver-wendet, beispielsweise in den sanitären Anlagenoder zur Bewässerung der Grünflächen. Danebentragen die ressourcenschonende Bauweise undder Einsatz moderner Technik dazu bei, den Wasserverbrauch und den CO2-Ausstoß auf einMinimum zu reduzieren.

In Newcastle, New South Wales, waren wir alsKonsortialpartner im Rahmen eines Public Priva-te Partnership-Projekts an der Erneuerung desMater Hospitals beteiligt. Ziel war es, die Versor-gung und Betreuung der Patienten zu verbessern.Bilfinger Berger verantwortete neben Planung,Bau und Sanierung auch die Inbetriebnahme desKlinikkomplexes. Das Projekt mit einem Volu-men von 100 Mio. € wurde im Juli 2009 abge-schlossen.

Im Zuge der australischen Konjunkturmaß-nahmen haben wir vom Bundesstaat New SouthWales den Auftrag erhalten, 177 Schulen im Groß-raum Sydney umfassend zu modernisieren. DasProjekt, das die Sanierung von Unterrichts- undVerwaltungsgebäuden und die Erweiterungbestehender Einrichtungen beinhaltet, hat einenWert von 120 Mio. € und soll bis Mitte 2011 abge-schlossen sein.

NigeriaIm nigerianischen Hoch- und Industriebau erhältunsere Minderheitsbeteiligung Julius BergerNigeria derzeit Aufträge vor allem aus der Öl- und Gasindustrie sowie von der öffentlichenHand. Im Geschäftsjahr wurden planerische Vor-bereitungsarbeiten für mehrere bevorstehendeEnergiegroßprojekte durchgeführt. WichtigeBaustellen im Hochbau waren die Hauptverwal-tung der Zentralbank in Lagos und die weitereAusbaustufe der Parlamentsgebäude in Abuja.Auch im Akwa Ibom State realisierte Julius Berger komplexe schlüsselfertige Hochbauten.

AusblickDurch die im Jahr 2010 erwartete Trennung vonunseren australischen Aktivitäten wird ein Volu-men von 1 Mrd. € wegfallen. Die Leistung unseresdeutschen Hochbaus wird planmäßig zurück-genommen. Zur Verbesserung von Ergebnis undRisikoprofil werden wir anhand eingehenderRisikoanalysen die von uns bearbeiteten Projektesehr selektiv auswählen. Der Schwerpunkt unse-rer Hochbauaktivitäten verlagert sich weitervom Generalunternehmergeschäft zu PPP- undPartneringprojekten. Die steigende Finanznotder öffentlichen Hand lässt mittelfristig einewachsende Nachfrage nach diesen Vertrags-formen erwarten.

Für das Geschäftsjahr 2010 erwarten wir imGeschäftsfeld Hoch- und Industriebau für dieüber die Trennung von Australien hinaus fort-zuführenden Aktivitäten einen Rückgang derLeistung und eine Steigerung der EBIT-Marge.

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90 91

Dienstleistungen

Lagebericht

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Wir zählen zu den führenden Anbietern von Dienstleistungen für

Industrieanlagen, Kraftwerke und Gebäude. Industrial Services,

Facility Services und Power Services erbringen Wartungs- und Instand-

haltungsleistungen auf Basis langlaufender Rahmenverträge.

Die Schwerpunkte unseres Servicegeschäfts liegen in Europa, Australien,

Südafrika und den USA.

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Basis von Outsourcinglösungen. Der Schwer-punkt der Aktivitäten von MCE liegt in Österreichund Deutschland. Die Gesellschaft verfügt ins-besondere in der Energiewirtschaft sowie derchemischen und pharmazeutischen Industrieüber langjährige Kundenbeziehungen. Mit dieserAkquisition stärken wir unsere führende Positionals Anbieter von Industrie- und Kraftwerks-dienstleistungen.

Industrial Services Unsere Sparte Industrial Services umfasst die Bilfinger Berger Industrial Services und die Bilfinger Berger Services Australasia.

Die Leistung bewegte sich im Jahr 2009 mit2.664 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres, auchder Auslandsanteil blieb mit 77 Prozent konstant.Firmenkäufe trugen im Berichtsjahr mit rund 160 Mio. € zur Leistung bei. Die Zahl der Mitarbei-ter lag bei 21.870. Durch die Trennung von unse-ren Aktivitäten in Australien wird voraussicht-lich im Jahr 2010 ein jährliches Leistungs-volumen von 400 Mio. € im Industrieserviceentfallen.

Das Geschäft der Bilfinger Berger IndustrialServices hat sich im Berichtsjahr besser ent-wickelt, als es die Wirtschaftskrise erwarten ließ.Das auf Partnerschaft gegründete Verhältnis mitunseren industriellen Kunden bewährt sich auchin schwierigen Zeiten. Wichtig für den Erfolg istder komplette Service aus einer Hand mit qualifi-ziertem, eigenem Personal. Hierdurch wird einbreites Leistungsspektrum abgedeckt, das spe-ziell auf die Bedürfnisse der Prozessindustrie aus-gerichtet ist. Die Mitarbeiter von Bilfinger Bergersind dank der dezentralen Organisation ständigvor Ort und kennen die jeweiligen Produktions-anlagen. In den letzten Jahren hat es die wach-sende Internationalisierung von Bilfinger BergerIndustrial Services ermöglicht, unseren Kundendiesen hohen Standard auch an ihren Standortenin ganz Europa und darüber hinaus anzubietenund hierdurch strategische Partnerschaften aus-zubauen.

Ausbau der führenden MarktpositionWachstum trotz Wirtschaftskrise

Unser Dienstleistungsgeschäft ist auch imschwierigen Jahr 2009 gewachsen. Industrial Services hat seine europäische Spitzenpositionweiter ausgebaut. Power Services hat ein überauserfolgreiches Geschäftsjahr absolviert underneut ein deutliches organisches Wachstum beiLeistung und Ergebnis erzielt. Facility Serviceshat die Integration der 2008 erworbenen Einhei-ten von M + W Zander erfolgreich abgeschlossen.

Die Leistung des Geschäftsfelds hat sich in2009 um 6 Prozent auf 5.097 Mio. € erhöht. Auchder Auftragseingang legte um 6 Prozent auf 5.407 Mio. € zu. Das EBIT wurde auf 238 Mio. €gesteigert. Investiert wurden in Sachanlagen 96 Mio. €. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sichvor allem durch die Akquisitionen auf 52.115.

Im Zuge des Ausbaus unseres Dienstleis-tungsgeschäfts haben wir zum Ende desBerichtsjahres die MCE Gruppe mit Sitz in Linz,Österreich, übernommen. MCE ist wie BilfingerBerger Industrial Services und Bilfinger BergerPower Services auf Planung, Errichtung und War-tung von Anlagen der Prozessindustrie und derEnergiewirtschaft ausgerichtet. Die MCE Gruppeerzielte mit über 6.000 Mitarbeitern imGeschäftsjahr 2009 eine Leistung von 840 Mio. €.Das umfangreiche Leistungsspektrum umfasstindustriellen Rohrleitungsbau und Anlagen-montage, Fertigung und Installation von mecha-nischen Komponenten sowie Elektro-, Mess-,Steuer- und Regelungstechnik. Innerhalb ihrerIndustrieserviceaktivitäten führt die MCE fürihre Kunden umfassende Instandhaltungsleis-tungen bis hin zum Instandhaltungsmanage-ment ganzer Industriestandorte aus, auch auf der

Dienstleistungen

92 93 Lagebericht

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Leistung

Auftragseingang

Auftragsbestand

Investitionen Sachanlagen

Abschreibungen auf Sachanlagen

EBIT

Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember)

in Mio. €

Kennzahlen Dienstleistungen

+6

+6

+17

-4

-5

+3

+20

2009 Δ in %

4.805

5.078

4.081

100

61

+230

43.480

2008

5.097

5.407

4.768

96

64

+238

52.115

Mit der Übernahme von 80 Prozent der Anteileam Industriedienstleistungsunternehmen LTMmit Sitz in Lyon haben wir uns ein Standbein imwichtigen französischen Markt geschaffen. DieGesellschaft verfügt über langjährige Kunden-beziehungen insbesondere in der pharmazeuti-schen Industrie und erbringt eine Jahresleistungvon 40 Mio. €. Auch in der Schweiz haben wir mitdem Erwerb der Rohrbau Gruppe im Industrie-service Fuß gefasst. Das Unternehmen erzielteine Jahresleistung von 55 Mio. € und ist eben-falls vornehmlich für Stammkunden aus derpharmazeutischen Industrie tätig.

Mit den Unternehmen AkzoNobel in Schwe-den und Alcoa in Norwegen wurden vier neueInstandhaltungsverträge mit einem Volumenvon mehr als 80 Mio. € abgeschlossen. Sie bein-halten die Übernahme von rund 200 Beschäftig-ten und betreffen im Einzelnen die Instand-haltung für die Aluminiumproduktion von Alcoaam Standort Mosjøen für zunächst drei Jahresowie die Übernahme der Instandhaltung fürAkzoNobel an drei schwedischen Standorten fürjeweils fünf Jahre.

Auch der Vertrag mit dem Kunststoffherstel-ler Borealis am Standort Stenungsund in Schwe-den wurde um fünf Jahre verlängert. Mit einemVolumen von circa 15 Mio. € pro Jahr beinhaltet erdie kompletten mechanischen Leistungen sowieElektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik.

41 % Deutschland8 % Sonstige Regionen

10 % Amerika

8 % Australien

in Mio. €

Dienstleistungen: Leistung nach Regionen

+10

-3

+11

+6

-30

+6

2.085

1.685

524

426

377

5.097

2009 2008 Δ in %

1.894

1.746

472

402

291

4.805

Deutschland

Übriges Europa

Amerika

Australien

Sonstige Regionen

33 % Übriges Europa

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Richtungweisend ist der Vertrag, den BilfingerBerger mit Bayer CropScience, einem der führen-den Hersteller von Pflanzenschutzprodukten,geschlossen hat. Bei einem Gesamtvolumen von über 50 Mio. € werden in den nächsten fünfJahren gemeinsam neue Wege in der Instand-haltung beschritten. Dazu gehören Festpreise fürInstandhaltungsleistungen in Verbindung mitmessbaren Zielen für Leistungsindikatoren, bei-spielsweise der Anlagenverfügbarkeit.

Welche Bedeutung große Unternehmen stra-tegischen Partnerschaften bei der Auswahl ihrerLieferanten beimessen, verdeutlichen zwei Ini-tiativen. Der französische Nuklearkonzern Arevahat das Gütesiegel TOP Areva Lieferant ins Lebengerufen und bewertet seine industriellen Partnernach Erfolgskriterien wie Know-how, Innovati-onsstärke, Verlässlichkeit und Qualität. Zu denausgezeichneten Partnerunternehmen zählte imJahr 2009 unsere Beteiligungsgesellschaft PetersEngineering, Ludwigshafen. Das Unternehmenerbringt an den Standorten Erlangen, Offenbachund Paris Ingenieurleistungen für die Entwick-lung des Europäischen Druckwasserreaktors.Zum Leistungsspektrum gehören Planung, Kon-struktion und Statik für den Anlagen-, Rohr-leitungs- und Stahlbau.

Eine weitere Auszeichnung hat unsere Beteili-gung BIS Gas Turbine Systems, Bremen, erhalten,die weltweit einer der bedeutendsten Lieferan-ten von Luftansaugsystemen für Gasturbinen ist.Sie belegte bei der Kür der weltweit besten Liefe-ranten durch die Siemens AG in der Gesamt-wertung den ersten Platz und erhielt den SiemensBest Overall Supplier Award 2009.

Die hohen Erwartungen in die Firmenkäufedes Jahres 2008 haben sich erfüllt. In Norwegenhatten wir die Wartungs- und Instandhaltungs-aktivitäten des Norsk Hydro Konzerns übernom-men, in den USA die in Houston, Texas, ansässigeTepsco erworben. Die Integration der beidenUnternehmen mit zusammen über 400 Mio. €Leistung verlief rasch, reibungslos und ohnenegative Überraschungen. Die von den Akquisi-tionen erwarteten Impulse für unsere Aktivitä-ten in Skandinavien und den USA sind ein-getreten.

Der Markt für Industrial Services in Australienentwickelte sich im Geschäftsjahr mit einigenSchwankungen in seinen Sektoren insgesamtstabil. Wir konnten unser Wachstum fortsetzenund unsere Position mit neuen Aufträgen stär-ken. In Australien wenden wir erstmals eineneue Technologie zur Erfassung des Stromver-brauchs an. Im Bundesstaat Victoria werdenmehr als eine halbe Million intelligente Strom-zähler (smart electricity meters) bei Firmen undHaushalten installiert. Bilfinger Berger ServicesAustralasia wurde für ihre Spitzenleistung beiPlanung, Lieferung und Montage von Komponen-ten für das Uranquinty Gaskraftwerk mit demangesehenen Infrastructure Partnerships Austra-lia Contractor Excellence Award 2009 ausge-zeichnet. Im Berichtsjahr wurden zwei weitere

Lagebericht94 95

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wichtige Projekte, die ebenfalls gasbefeuertenKraftwerke Braemar 2 und Neerabup, abgeschlos-sen. Die Arbeiten umfassten Bauleistungen, Elek-tro- und Kontrollsysteme sowie Wasserver- und -entsorgung. Die erfolgreiche Tätigkeit für Ener-gieerzeuger setzt sich mit dem KraftwerkMortlake fort, das derzeit errichtet wird. Die Inte-gration der im Jahr 2008 erworbenen i.powersolutions wurde im Berichtsjahr abgeschlossen.Die auf Planung, Montage und Instandhaltungvon Nieder- und Mittelspannungsanlagen spe-zialisierte Gesellschaft hat bereits bei einer Reihewichtiger Projekte mitgewirkt und die Erwartun-gen in diese Ergänzung der Leistungspaletteunserer australischen Serviceaktivitäten erfüllt.Die beabsichtigte Veräußerung unserer austra-lischen Aktivitäten schließt auch die BilfingerBerger Services Australasia mit ein.

Power ServicesBilfinger Berger Power Services hat seinen erfolg-reichen Weg mit starkem organischen Wachstumund einer Erweiterung durch das Kraftwerks-geschäft der zum Ende des Berichtsjahres erwor-benen MCE fortgesetzt. Die Folgen der Finanz-krise und Diskussionen im politischen Raumüber Kraftwerksprojekte verminderten zwar dasNeubaugeschäft, führten aber zu höheren Auf-tragseingängen bei Wartung und Erhaltung vor-handener Kraftwerke, die bei fehlenden Ersatz-investitionen länger laufen müssen. Bei einemAuslandsanteil von 47 Prozent stieg die Leistungauf 1.017 Mio. €. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhtesich auf 7.514.

Bilfinger Berger Power Services profitiert weiter-hin vom weltweit steigenden Energiebedarf undder notwendigen Erneuerung der Kraftwerke. Sosind wir am Bau des finnischen KernkraftwerksOlkiluoto und des französischen KKW Flaman-ville beteiligt. In Deutschland errichten wir fürdie Kraftwerke Boxberg und Moorburg Rauchgas-entschwefelungsanlagen. Unsere Position alsMarktführer in Europa für Hochdruckrohr-leitungssysteme trägt maßgeblich zum Erfolgder Power Services bei, an fast allen Kraftwerks-neubauten sind wir beteiligt.

Auch das Wartungs- und Revisionsgeschäftder Power Services konnte trotz angespannterWirtschaftslage im Geschäftsjahr 2009 deutlichausgebaut werden. Dabei gewinnt das inter-nationale Geschäft zunehmend an Bedeutung.Unter den größeren Projekten des Jahres sind zunennen: die Montage einer Brennkammer imneuen Kraftwerk Duisburg-Walsum sowie einerNOx-armen Feuerung bei Basell in Wesseling.Ins polnische Belchatow wurde ein System zurNutzung der Rauchgaswärme (Wärmeverschub-system) geliefert, nach Belgien eine Bekohlungs-anlage und nach Brasilien – als Endstufe der Kesselanlage – ein Überhitzer.

In den Vereinigten Arabischen Emiratenwaren wir an großen Projekten beteiligt. Dabeikonnten wir unsere Leistungspalette ausbauenund neben Service- und Wartungsaktivitätenverstärkt auch Montagearbeiten durchführen.

Im Kraftwerksbereich hängt die Leistungs-fähigkeit in besonderem Maße von der Verfüg-barkeit qualifizierter Facharbeiter ab. Mit demErwerb der kroatischen Duro Dakovic Montazahaben wir uns ein Potenzial von fast 1.000 Mon-tagespezialisten gesichert.

In Südafrika haben wir eine neue Fertigungaufgebaut. Von dem Standort in der Nähe vonPretoria aus werden bereits mehrere große Auf-träge bearbeitet. Im Frühjahr 2010 wird hier Südafrikas größte Induktionsbiegeanlage für dieBearbeitung hochdruckfester Rohrleitungen inBetrieb gehen.

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Facility ServicesUnsere Sparte Facility Services besteht aus derBilfinger Berger Facility Services und Centennialin den USA. Im Berichtsjahr wurde eine Leistungvon 1.416 Mio. € erzielt. Der Auslandsanteil betrug34 Prozent. Die Leistungssteigerung von 170 Mio. €ist Folge des Erwerbs von M + W Zander im Vor-jahr. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich auf13.650.

Bilfinger Berger Facility Services hat einherausforderndes Geschäftsjahr mit Erfolggemeistert. Erwartungsgemäß hat die Wirt-schaftskrise die Nachfrage nach Immobilien-dienstleistungen beeinträchtigt. Allerdings lässtsich eine verstärkte Nachfrage für Outsourcing-Modelle feststellen. Im internationalen Geschäfthat sich der Trend zu umfänglichen und länder-übergreifenden Ausschreibungen verstärkt. Dielangjährigen Partnerschaften mit Großkundenhaben sich in der wirtschaftlich schwierigen Zeitbewährt. So wurden die Rahmenverträge fürFacility Management Dienstleistungen bei derDeutsche Bank, IBM, Alstom und EADS in 2009erneut verlängert. Die Bestellungen von Immo-biliendiensten durch die öffentliche Hand nah-men zu.

Die Erwartungen in den Erwerb von M + WZander im Jahr 2008 haben sich erfüllt. Nacherfolgreichem Abschluss der Integration bietenwir unseren Kunden mit einem flächendecken-den Netz von Standorten in Deutschland, Europaund ausgewählten internationalen Märkten einumfassendes Angebot für integrierte Facility Services.

Die Bilfinger Berger Facility Services-Gruppebietet das komplette Facility Services-Leistungs-spektrum an – für alle Immobilientypen undNutzungsarten.

Wir haben Spezialisten für integrierte FacilityManagement Dienstleistungen, Gebäudetechnik,Asset und Property Management, infrastruktu-relle und Health Care Services sowie für Umwelt-services. Dadurch können wir kundenorientiertLeistungen bündeln und individuell zusammen-stellen.

Unsere Kunden profitieren von einer effizien-ten und individuellen Betreuung. Gerade beimvielfältigen Servicegeschäft sind ein gutes Verständnis für die Belange des Kunden, hoheVerlässlichkeit und Flexibilität unabdingbar,im Markt aber keine Selbstverständlichkeit.Mit unserem Potenzial erfüllen wir höchsteAnsprüche und gewinnen bedeutende Kunden.Unser Know-how ist besonders wichtig für denreibungslosen Start-up bei Neukunden.

Von den zahlreichen 2009 neu gewonnenKunden für Facility Management Leistungensind in Deutschland vor allem Q-Cells und dieVersicherungskammer Bayern, in der Schweiz dieBischoffzell Nahrungsmittel und in LuxemburgGoodyear und die DZ Bank zu nennen. Den bis-lang größten Serviceauftrag im Bereich Assetund Property Management haben wir mit derIVG abgeschlossen. Die Laufzeit beträgt achtJahre. Bilfinger Berger wird über 200 Objekte miteiner Fläche von fast zwei Millionen Quadrat-metern verwalten.

Lagebericht96 97

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Eine besondere Bedeutung für unser Geschäfthaben multinational tätige Großkunden, dieImmobiliendienstleistungen zunehmend inter-national ausschreiben. Auf die Kundenbedürfnis-se zugeschnitten, erweitert die Bilfinger BergerFacility Services ihr Engagement somit auch aufneue Länder.

Am Jahresende 2009 haben wir den Passa-vant-Roediger Anlagenbau an die in Dubaiansässige Drake & Scull International veräußert.Passavant-Roediger Anlagenbau ist auf denschlüsselfertigen Bau von Kläranlagen spezia-lisiert, der nicht mehr zu den Kernaktivitäten vonBilfinger Berger zählt. Die verbleibenden Aktivi-täten der Bilfinger Berger Umwelttechnik wur-den den Bilfinger Berger Facility Services zuge-ordnet.

In den Vereinigten Staaten ist unsere Beteili-gungsgesellschaft Centennial gewachsen undhat ihre Leistung erneut gesteigert. Das im spe-ziellen Marktsegment des Job Order Contractingtätige Unternehmen führt auf der Grundlagelang laufender Rahmenverträge Wartungs-,Instandhaltungs-, Umbau- und Erweiterungs-maßnahmen an Gebäuden aus. Mit der Qualitätihrer Leistungen ist Centennial ein geschätzterPartner öffentlicher Institutionen wie die ameri-kanischen Streitkräfte, Schulen, Hochschulenund Kommunalverwaltungen sowie ihrer priva-ten Auftraggeber. Vor allem Kunden aus demöffentlichen Bereich legen bei ihren Anfragenzunehmend Wert auf Nachhaltigkeit. Centennialhat sich auf diesen Bedarf eingestellt und offeriert qualifizierte Lösungen.

AusblickMit der im Jahr 2010 zu erwartenden Trennungvon unseren australischen Aktivitäten fällt einVolumen von etwa 400 Mio. € weg. Dies wirddurch den Erwerb der MCE bereits deutlich über-kompensiert. Durch die strategische Entschei-dung, den Schwerpunkt unserer Aktivitäten aufdie Dienstleistungen zu verlagern, wird dasGeschäftsfeld auch künftig wachsen. Hierfürwollen wir durch die geplante Trennung vomAustraliengeschäft freiwerdende Mittel einset-zen. Mit dieser Expansion werden wir unsere invielen Bereichen führende Marktposition aus-bauen und neue Märkte erschließen. Ziel ist es,mit einem breiten Spektrum hochwertigerDienstleistungen unsere langfristigen Partner-schaften mit unseren Kunden auszubauen undzu festigen.

Für das Geschäftsjahr 2010 rechnen wir imGeschäftsfeld Dienstleistungen für die über dieTrennung von Australien hinaus fortgeführtenAktivitäten mit einem Zuwachs von Leistungund Ergebnis.

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98 99

Betreiberprojekte

Lagebericht

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Als privater Partner der öffentlichen Hand planen, finanzieren,

bauen und betreiben wir auf der Grundlage langfristiger Konzessions-

verträge Schulen, Krankenhäuser, Gefängnisse und öffentliche

Verwaltungsgebäude sowie Straßenprojekte. Wichtige Märkte

für unser Betreibergeschäft sind Kontinentaleuropa, Großbritannien,

Kanada und Australien.

>

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Betreiberprojekte sind langfristig angelegt underzielen erst nach einigen Jahren positive Ergeb-nisbeiträge. Ein wichtiger Meilenstein für denErtrag ist der Beginn des Betriebs mit dem Wech-sel von der Bau- in die Anlaufphase, in der Erlöseaus der Nutzung des Objekts erzielt werden.Im Berichtsjahr hat der Reifegrad unseres nochjungen Portfolios mit der Inbetriebnahme vonsieben Projekten erheblich zugenommen:

. Nordirland: Autobahn M1 Westlink;

. Schottland: Borders Schools;

. Schottland: Clackmannanshire Schools;

. Kanada: Golden Ears Bridge;

. Kanada: North East Stoney Trail;

. Norwegen: Autobahn E18;

. Deutschland: Justizvollzugsanstalt Burg.

Mit der Übernahme des Vertrags für ein Teilstückder M80 in Schottland nördlich von Glasgow imJanuar 2009 haben wir mitten in der FinanzkriseFinancial Close für ein großes Verkehrsprojekterzielt. Die Projektgesellschaft, an der BilfingerBerger einen Anteil von 83 Prozent hält, plant,finanziert, baut und betreibt die Strecke. Dabeiwird eine bestehende Fernstraße auf einer Länge von zehn Kilometern auf sechs Fahrspu-ren ausgebaut, hinzu kommen acht Kilometer Neubaustrecke. Außerdem entstehen sieben Anschlussstellen und rund 60 Ingenieurbauwer-ke. Das Investitionsvolumen des Vorhabens be-trägt 352 Mio. €, unser Eigenkapitalengagement 44 Mio. €. Nach Abschluss der Bauarbeiten wirddie Projektgesellschaft den Streckenabschnittüber einen Zeitraum von 30 Jahren betreiben. Indieser Zeit stellt sie die Verfügbarkeit der Straßesicher und erhält dafür ein vertraglich festgeleg-tes Entgelt der öffentlichen Hand.

Portfolio trotz Finanzkrise ausgeweitetSieben Projekte neu im Betrieb

Die weltweite Krise hat die Finanzierung vonBetreiberprojekten zweifellos erschwert. Trotz-dem konnte unsere Bilfinger Berger ProjectInvestments ihr Portfolio im Berichtsjahr umzwei Projekte sowie eine weitere Tranche inunserem LIFT-Rahmenvertrag (Local Improve-ment Finance Trust) in Großbritannien erwei-tern. Die neuen Partnerschaften haben ein Inves-titionsvolumen von insgesamt 418 Mio. €. Wirengagieren uns mit einem Eigenkapital von 49 Mio. €. Unser gesamtes Betreiberportfolioumfasste zum Jahresende 2009 26 Projekte miteinem Investitionsvolumen von 6,4 Mrd. €. Unserinvestiertes Eigenkapital hat sich auf 340 Mio. €erhöht, davon waren zum Jahresende 140 Mio. €in Objektgesellschaften eingezahlt. Der Wert desPortfolios stieg auf 202 Mio. €, das EBIT verbesser-te sich auf 14 Mio. €.

Neben der Verfolgung neuer Vorhaben küm-mern wir uns intensiv um die fortlaufende Opti-mierung unserer im Bau oder im Betrieb befind-lichen Objekte und haben für diese Aufgabe einespezielle weltweite Arbeitsgruppe gebildet.

100 101 Lagebericht

Betreiberprojekte

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In der englischen Grafschaft Staffordshire verwirklichen wir zehn neue Feuerwachen aufprivatwirtschaftlicher Basis. Das Projekt miteinem Investitionsvolumen von 54 Mio. €umfasst Planung, Finanzierung, Bau sowie denBetrieb der Gebäude über einen Zeitraum von 27 Jahren. Bilfinger Berger hat an der Projekt-gesellschaft einen Anteil von 85 Prozent undinvestiert Eigenkapital von 5 Mio. €.

Auch wenn die Finanzierung von Betreiber-projekten durch die Krise auf den Finanzmärktenschwieriger geworden ist: Unsere Geschäfts-entwicklung im Jahr 2009 hat gezeigt, dass ins-besondere die Verwirklichung kleinerer undmittlerer Projekte mit gutem Risikoprofil ineinem finanziell schwierigem Umfeld weiterhinmöglich ist.

Die Kernmärkte unseres Betreibergeschäftsbleiben Europa, Kanada und Australien. Wir kon-zentrieren uns auch künftig auf Länder undRegionen mit stabilen politischen, rechtlichenund wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.In diesen Märkten verfolgen wir ausgewählteProjekte im öffentlichen Hochbau und in der Verkehrsinfrastruktur. Im Hochbau sind dies Ein-richtungen im Bildungs- und Gesundheitswesensowie im Justizvollzug und in der Verwaltung.Bei Verkehrsinfrastrukturprojekten liegt derSchwerpunkt auf Schnellstraßen einschließlichBrücken und Tunneln. In Frage kommen weiter-hin nur Verfügbarkeitsmodelle oder Projekte mitbegrenztem Volumenrisiko. Das aktive Manage-ment unseres Portfolios – von der Bauphase überdie Inbetriebnahme bis hin zur Optimierung deslangfristigen Betriebs – hat dabei einen ebensohohen Stellenwert wie die Akquisition neuer Projekte.

Projekte im Portfoliodavon in Bau

Eigenkapitalbindungdavon eingezahltdavon Equity Bridge Loans

EBIT

Mitarbeiter (Anzahl am 31. Dezember)

Anzahl / in Mio. €

Kennzahlen Betreiberprojekte

+8

-38

+17

+39

+82

+56

-1

2008 Δ in %

24

13

291

101

90

9

136

2009

26

8

340

140

164

14

135

Gewichteter risikofreier Basiszinssatz

Zuschlag für Projekttyp

Zuschlag Bauphase

Zuschlag Inbetriebnahme

Zuschlag Vollbetrieb

Abzinsungssätze

6

2-3

3

2

0

%

19 % Deutschland8 % Australien

15 % Übriges Europa

28 % Kanada

in Mio. €

Betreiberprojekte: Eigenkapitalinvestitionen nach Regionen

0

+91

0

0

0

100

63

103

51

95

28

340

2009 2008 Δ in %

63

54

51

95

28

291

Deutschland

Großbritannien und Nordirland

Übriges Europa

Kanada

Australien

30 % Großbritannien und Nordirland

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Lagebericht102 103

Verkehrsinfrastruktur

Hochbau

Gesamt

Zahlungsströme an Bilfinger Berger 2010 - 2043 (nach Steuern)

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

-1,9 -73,5 -69,8 17,2 24,6 25,8 31,4 31,3 27,9

7,3 -6,7 -9,2 11,9 11,9 10,5 11,0 9,9 10,6

5,4 -80,2 -79,0 29,1 36,5 36,3 42,4 41,2 38,5

2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027

30,7 29,8 26,9 27,1 28,0 37,4 48,1 50,8 33,9

10,4 11,7 11,8 10,4 11,3 10,6 9,6 12,7 12,6

41,1 41,5 38,7 37,5 39,3 48,0 57,7 63,5 46,5

2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 2036

35,9 36,7 45,1 38,1 32,9 45,0 39,9 34,1 31,5

24,7 24,7 17,2 34,0 11,5 22,8 21,7 17,4 17,0

60,6 61,4 62,3 72,1 44,4 67,8 61,6 51,5 48,5

2037 2038 2039 2040 2041 2042 2043

43,9 38,3 13,5 35,6 151,8 0 0

4,7 10,0 6,0 1,7 4,0 3,8 -0,2

48,6 48,3 19,5 37,3 155,8 3,8 -0,2

Verkehrsinfrastruktur

Hochbau

Gesamt

Verkehrsinfrastruktur

Hochbau

Gesamt

Verkehrsinfrastruktur

Hochbau

Gesamt

Gesamt

948,0

379,3

1.327,3

Verkehrsinfrastruktur

Hochbau

Gesamt

in Mio. €

in Mio. €

Projektportfolio 12 / 2009

70,3

83,7

154,0

2009 2008

107,8

94,1

201,9

200920092009

948,3

379,3

1.327,6

71,3

69,1

140,4

235,6

104,1

339,7

Vertraglich gebundenes Eigenkapital

Eingezahltes Eigenkapital

ZukünftigeCashflows

Barwertzukünftiger

Cashflows

835,1

363,8

1.198,9

200820082008

38,0

62,5

100,5

191,5

99,4

290,9

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Auch im neuen Geschäftsjahr hat sich die Reiheunserer Erfolge fortgesetzt: Eine Projektgesell-schaft unter Führung von Bilfinger Berger wurdeim australischen Bundesstaat Victoria zumbevorzugten Bieter ausgewählt, die 25 Kilometerlange Schnellstraße Peninsula Link zu planen, zufinanzieren, zu bauen und über einen Zeitraumvon 25 Jahren zu betreiben. Die Strecke dient der besseren Verkehrsanbindung der Halbinsel Mornington südöstlich von Melbourne.

Das Public Private Partnership Projekt hat einInvestitionsvolumen von 550 Mio. €, unser Eigen-kapitalanteil beträgt 26 Mio. €. Die Bauausfüh-rung liegt komplett in den Händen von BilfingerBerger Australia. An der Betreibergesellschaft istder Konzern mit einem Drittel beteiligt. Währendder Betriebsphase erhält die Gesellschaft ein ver-traglich festgelegtes Entgelt des Staates.

Bewertung des ProjektportfoliosZur Beurteilung des Erfolgs im Betreibergeschäftbetrachten wir neben dem laufenden operativenErgebnis vor allem die jährliche Veränderung desBarwerts (Net Present Value) aller erwartetenAuszahlungen, die uns als Eigenkapitalgeber ausden Projekten zufließen. Diese Auszahlungen(Free Cashflows) ermitteln sich nach Berücksich-tigung von Zins- und Tilgungszahlungen, nachSteuern auf Projektebene sowie künftiger Kapi-taleinzahlungen. Die Berechnung des Barwertserfolgte wie in den Vorjahren nach der Discoun-ted Cashflow (DCF)-Methode. Der Barwert ist derauf die Gegenwart abgezinste Wert der zukünfti-gen Zahlungsströme zwischen Projektgesell-schaft und Eigenkapitalgeber. Um eine risiko-adäquate Bewertung zu gewährleisten, differen-zieren wir die Abzinsungssätze entsprechendindividueller Projektcharakteristika.

Barwert 12 / 2008

Kapitaleinzahlungen

Wechselkursveränderungen

auf 12 / 2009 fortgeschriebener Barwert 12 / 2008

Wertzuwachs

Barwert 12 / 2009

Veränderung Barwert12 / 2008 - 12 / 2009

154,0

39,7

-0,8

192,9

9,0

201,9

Gesamt

83,7

6,3

-1,8

88,2

5,9

94,1

Hochbau

70,3

33,4

1,0

104,7

3,1

107,8

Verkehrsinfrastruktur

-

- 3,0 %- 2,0 %- 1,0 %+ 1,0 %+ 2,0 %

Ausgangsbasis(10,2 %)

Bewertung des Portfolios bei variablen Diskontierungssätzen

in Mio. €

50

100

150

200

250

300

350

in Mio. €

144

170

202

240

285

339

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Die Bewertungsgrundsätze sind gegenüber denVorjahren unverändert:

. Es werden nur Projekte berücksichtigt, beidenen das gesamte Finanzierungsvertrags-werk in Kraft ist (Financial Close).

. Die den Projekten zugrunde gelegten Zah-lungsströme basieren auf Finanzmodellen, diemit den Fremdkapitalgebern abgestimmtwurden.

. Zukünftige potenzielle Refinanzierungs-gewinne werden bei der Bewertung nichtberücksichtigt.

Der Wert eines Betreiberprojekts entwickelt sichwährend seines Lebenszyklus. In der frühen Realisierungsphase bestehen die höchsten Wert-schöpfungspotenziale, aber auch die größtenRisiken. Diese nehmen mit dem Reifegrad ab.

Für die Abzinsung der Cashflows kommendaher spezifische Zinssätze zur Anwendung, diesich aus einem risikofreien Basiszinssatz sowieZuschlägen für Projekttyp und Projektphaseergeben. Der gewichtete risikofreie Basiszinssatzist abgeleitet aus den langfristigen Zinssätzenfür Staatsschuldverschreibungen in den jeweili-gen Investitionsländern (Europäische Währungs-union, Großbritannien, Norwegen, Ungarn, Aus-tralien, Kanada).

Der Zuschlag für den Projekttyp unterscheidet. Projekte, deren Erlöse ausschließlich vom

Grad der Verfügbarkeit abhängen (2 Prozent). Projekte, die begrenzte Nachfragerisiken bein-

halten (3 Prozent)

Der Zuschlag für die Projektphase unterscheidet. Projekte in der Bauphase, da Investitionen in

diesem Zeitraum dem Risiko der termin- undkostengerechten Fertigstellung unterliegen (3 Prozent)

. Projekte in der Inbetriebnahme (Ramp-up-Phase) (2 Prozent)

Der Zuschlag für die Projektphase entfällt, wennErlös- und Kostensicherheit hergestellt sind. Diesist bei reinen Verfügbarkeitsmodellen in derRegel nach einem Jahr, bei Projekten mit Nach-fragerisiken nach zwei Jahren der Fall.

Die erwarteten zukünftigen Cashflows wer-den daher mit einem Abzinsungssatz zwischen 8 (in Betrieb) und 12 (in der Bauphase) Prozentdiskontiert. Für unser gesamtes Betreiberport-folio ergab sich zum Ende des Berichtsjahres eingewichteter Abzinsungssatz von 10,2 (Vorjahr:10,5) Prozent. Der leichte Rückgang resultiert ausder Fertigstellung von sieben Projekten in 2009,ein gegenläufiger Effekt ergab sich aus den bei-den neuen Projekten in 2009, die sich derzeit in der Bauphase befinden. Zum Stichtag belaufensich die erwarteten Zahlungsströme aus dem vorhandenen Portfolio bis zum Jahr 2043 auf1.327 Mio. €.

Lagebericht104 105

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Verkehrsinfrastruktur

M6 Highway, Phase I, Ungarn

Kicking Horse Pass, Kanada

M1 Westlink, Nordirland

Golden Ears Bridge, Kanada

E18 Highway, Norwegen

Northeast Stoney Trail, Kanada

M6 Highway, Phase III, Ungarn

Northwest Anthony Henday Drive, Kanada

BAB A1, Deutschland

M80, Großbritannien

Hochbau

Liverpool & Sefton Clinics, Großbritannien

Barnet & Harringey Clinics, Großbritannien

Gloucester Hospital, Großbritannien

Bedford Schools, Großbritannien

Victoria Prisons, Australien

Kreishaus Unna, Deutschland

Coventry Schools, Großbritannien

Kent Schools, Großbritannien

Royal Women’s Hospital, Australien

Justizvollzugsanstalt Burg, Deutschland

Borders Schools, Großbritannien

Clackmannanshire Schools, Großbritannien

East Down & Lisburn Schools, Großbritannien

Krebstherapiezentrum Kiel, Deutschland

Kelowna & Vernon Hospitals, Kanada

Staffordshire Fire Stations, Großbritannien

Übersicht Betreiberprojekte

2006 - 2026

2007 - 2030

2009 - 2036

2009 - 2041

2009 - 2034

2009 - 2039

2010 - 2038

2011 - 2041

2013 - 2038

2011 - 2041

2004 - 2030

2005 - 2031

2005 - 2034

2006 - 2035

2006 - 2031

2006 - 2031

2007 - 2035

2007 - 2035

2008 - 2033

2009 - 2034

2009 - 2038

2009 - 2039

2011 - 2039

2012 - 2036

2012 - 2042

2009 - 2036

Konzessionsdauer

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Bau

in Bau

in Bau

in Bau

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Bau

in Bau

in Bau

in Bau

Projektstatus

at equity konsolidiert

voll konsolidiert

voll konsolidiert

voll konsolidiert

at equity konsolidiert

voll konsolidiert

at equity konsolidiert

voll konsolidiert

at equity konsolidiert

voll konsolidiert

at equity konsolidiert

at equity konsolidiert

at equity konsolidiert

voll konsolidiert

voll konsolidiert

voll konsolidiert

voll konsolidiert

voll konsolidiert

voll konsolidiert

voll konsolidiert

voll konsolidiert

voll konsolidiert

at equity konsolidiert

at equity konsolidiert

at equity konsolidiert

voll konsolidiert

Konsolidierungsmethode

19,2

7,3

11,4

33,8

8,9

9,1

22,5

36,0

42,9

44,4

1,9

0,5

2,8

4,1

16,9

2,3

3,6

12,6

10,9

7,7

7,7

5,7

3,4

10,5

8,4

5,2

339,7

Eigenkapitalanteil

Bilfinger Berger

40

100

75

100

50

100

45

100

42,5

83,3

24

24

50

100

100

90

100

100

100

90

75

85

50

50

50

85

AnteilBilfinger

Berger

482

100

230

800

453

293

520

750

650

352

20

24

60

41

150

24

36

155

198

100

137

136

91

258

260

54

Investitionsvolumen

in Mio. € in % in Mio. €

- - - -

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Lagebericht106 107

AusblickVor allem in Kanada und Australien verfolgenwir aussichtsreiche Vorhaben. Nach wie vor kommen für uns nur Projekte des öffentlichenHochbaus (Schulen, Krankenhäuser, Justizvoll-zugsanstalten und Verwaltungsgebäude) und derVerkehrsinfrastruktur (Straßenverbindungen,Tunnel, Brücken) in Frage. Wir erwarten, dasssich die Finanzierungsmöglichkeiten für Betrei-berprojekte verbessern und auch größere Projek-te wieder realisiert werden können. Den Wett-bewerbsvorteil, den wir durch die enge Zusam-menarbeit im Bilfinger Berger Konzern beiPlanung, Bau und Betrieb von Projekten haben,werden wir weiter nutzen.

Unser investiertes Eigenkapital nähert sichder Schwelle von 400 Mio. €. Die Veräußerungreifer Projekte oder die Beteiligung eines Part-ners an unserem Portfolio gehören unverändertzu unserem Geschäftsmodell. Wir beobachten dieMärkte für diese Optionen und werden attraktiveVerwertungsmöglichkeiten für unsere werthalti-gen Objekte nutzen.

Net Present Value deutlich gesteigertUnter Anwendung unserer projektspezifischenAbzinsungssätze ergibt sich zum 31. Dezember2009 ein Barwert in Höhe von 202 (Vorjahr: 154)Mio. €, der das eingezahlte Eigenkapital von 140 (Vorjahr: 101) Mio. € deutlich übersteigt.

Aufgrund der konservativen Bewertung desPortfolios, die zurzeit auf einem durchschnitt-lichen Diskontierungszinssatz von 10,2 Prozentbasiert, besteht ein erhebliches Bewertungs-potenzial. Abschläge auf den durchschnittlichenDiskontierungszinssatz würden zu signifikanthöheren Barwerten führen.

Die Entwicklung des Net Present Value setztsich zusammen aus

. planmäßigen Kapitaleinzahlungen in beste-hende Projekte mit 39,7 Mio. €

. Wechselkursveränderungen in Höhe von -0,8 Mio. €. Wechselkursveränderungen beein-flussen die Höhe der zukünftig zu erwarten-den Zahlungsströme in Euro und somit denGesamtbarwert des Betreiberportfolios inEuro. Wertveränderungen aus Wechselkurs-schwankungen werden bei der Ermittlung des originären Wertzuwachses eliminiert

. originärem Wertzuwachs aus der Geschäfts-tätigkeit in Höhe von 9 Mio. €

Der Reifeprozess von Financial Close über Bau-,Anlauf- und Betriebsphase bis hin zum Ende derVertragslaufzeit ist originäre Wertschaffungunseres Geschäftsfelds Betreiberprojekte.Zur Ermittlung des Return on Capital Employed(ROCE) wird daher im Rahmen unseres Kapital-renditecontrollings neben dem laufenden EBITauch der Wertzuwachs des Portfolios berück-sichtigt.

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Entwicklung Barwert und akkumulierte Cashflows (Stand 12 /2009)

Entwicklung des BarwertsAkkumulierte Cashflows (nominal)

Barwert

Zeit

Bevorzugter Bieter (1)

Peninsula Link,Australien (1 / 2010)

Bau (8)

BAB A1,Deutschland

Krebstherapiezentrum Kiel,Deutschland

East Down & Lisburn Schools,Großbritannien

M80,Großbritannien

Staffordshire Fire Stations,Großbritannien

M6 Highway, Phase III,Ungarn

Kelowna & Vernon Hospitals,Kanada

Northwest Anthony Henday Drive,Kanada

Anlauf (7)

Justizvollzugs-anstalt Burg,Deutschland

Borders Schools,Großbritannien

ClackmannanshireSchools,Großbritannien

M1 Westlink,Nordirland

E18 Highway,Norwegen

Golden EarsBridge,Kanada

NortheastStoney Trail,Kanada

Ertrag (11)

Kreishaus Unna,Deutschland

Barnet & Harringey Clinics,Großbritannien

Bedford Schools,Großbritannien

Coventry Schools,Großbritannien

Gloucester Hospital,Großbritannien

Kent Schools,Großbritannien

Liverpool & Sefton Clinics,Großbritannien

M6 Highway, Phase I,Ungarn

Kicking Horse Pass,Kanada

Royal Women’s Hospital,Australien

Victoria Prisons,Australien

Reife (0)

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Lagebericht

Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt

Corporate

108 109

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Forschung und Entwicklung

Personal

Social Responsibility

Unsere Forschung und Entwicklung zielt auf Klimaschutz und

Ressourcenschonung durch die Optimierung von Gebäuden, Kraft-

werken und Industrieanlagen. Sie orientiert sich an den Bedürfnissen

unserer Kunden und führt zu praxisgerechten, wirtschaftlich

sinnvollen Lösungen. Mit gegenwärtig über 100 Forschungs- und

Entwicklungsprojekten leisten wir einen wichtigen Beitrag zur

Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit.

Wir betreiben systematische Personalarbeit und sorgen dafür, dass

Talente gefördert werden und sich konzernweit entfalten können.

Besonderes Gewicht legen wir auf die Gewinnung von qualifiziertem

Nachwuchs und die Entwicklung unserer Führungskräfte.

Die Steigerung der Arbeitssicherheit ist ein dauerhaftes Ziel,

dem wir ebenso hohe Bedeutung beimessen wie der Gesundheits-

vorsorge für unsere Mitarbeiter.

Unsere Unternehmenseinheiten und ihre Mitarbeiter fördern

weltweit zahlreiche Einrichtungen durch Spenden, Sachleistungen

und persönliches Engagement. In vielen Ländern der Welt unterstützen

wir humanitäre Hilfsaktionen. Bildung und Wissenschaft fördern

wir durch die enge Zusammenarbeit mit führenden Hochschulen.

Der Bilfinger Berger Award forciert den grenzüberschreitenden

Wissenstransfer in der Stadtentwicklung – und liefert damit für die

Diskussion in Deutschland neue Impulse.

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Unsere Forschung und Entwicklung zielt auf Klimaschutz und Ressourcenschonung durch dieOptimierung von Gebäuden, Kraftwerken undIndustrieanlagen. Zu den zentralen Projektenzählen beispielsweise die Reduzierung des Ener-giebedarfs über den gesamten Lebenszyklus vonGebäuden oder die Ressourcenschonung durchoptimale Energieerzeugung in Kraftwerken.Unsere Forschungs- und Entwicklungstätigkeitorientiert sich an den Kundenbedürfnissen undführt zu praxisgerechten, wirtschaftlich sinn-vollen Lösungen. Mit gegenwärtig über 100 For-schungs- und Entwicklungsprojekten leisten wirzugleich einen wichtigen Beitrag zur Bewälti-gung der ökologischen Herausforderungen unse-rer Zeit.

GebäudeDie deutsche Gesellschaft für NachhaltigesBauen und das Bundesministerium für Verkehr,Bau und Stadtentwicklung haben ein Zertifizie-rungssystem für nachhaltiges Bauen entwickelt.Damit ist auch in Deutschland ein allseits aner-kannter Maßstab für die wirtschaftliche, ökologi-sche, sozio-kulturelle und technisch-funktionaleQualität öffentlicher und privater Gebäude ver-fügbar. Unter den im Januar 2009 erstmals zerti-fizierten 16 Objekten befanden sich vier von Bilfinger Berger realisierte Gebäude. Wir sehendies als Bestätigung unserer konsequenten Ausrichtung auf den Lebenszyklusansatz vonImmobilien.

Nachhaltiges BauenEin Gebäude kann nur dann optimiert werden,wenn in der Planungsphase bereits alle Kostenüber die gesamte Lebenszeit berücksichtigt wer-den. Hierzu gehören neben den künftigenBetriebskosten auch die Bauprozesse und derenEnergieverbrauch sowie die eingesetzten Mate-rialien und deren Primärenergiebedarf und Wiederverwendbarkeit. Mit dem gesammeltenWissen und der Erfahrung aus Planung, Bau,Instandhaltung und Betrieb von Immobilien istdieser ganzheitliche Ansatz für uns zur selbst-verständlichen Praxis geworden. Mit unserer Forschungs- und Entwicklungstätigkeit bauenwir dieses spezielle Know-how kontinuierlichaus.

Lagebericht110 111

Forschung und Entwicklung

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Interaktives EnergiemanagementAktuellen Studien zufolge verursachen Immobi-lien in den Industrienationen 40 Prozent allerCO2-Emissionen, ein großer Teil davon fällt in derBetriebsphase an. Sowohl unter ökologischen alsauch unter ökonomischen Gesichtspunkten müs-sen der Betrieb von Immobilien möglichst ener-gieeffizient gestaltet und CO2-Emissionen verrin-gert werden. Hierfür entwickeln wir ein inter-aktives Energiemanagementsystem, mit dem derEnergieverbrauch und die Energieströme einesGebäudes detailliert und kontinuierlich gemes-sen, analysiert und dargestellt werden. Witte-rungsverhältnisse und nutzungsbedingte Fakto-ren fließen in die Auswertung ein. Auf dieserGrundlage können ein erhöhter Energiever-brauch festgestellt, zugeordnet und Gegenmaß-nahmen wie die Aufklärungsinitiativen zumNutzerverhalten, bauliche Änderungen oder eineandere Konfiguration von Geräten ergriffen wer-den. Ihre Wirksamkeit kann wiederum über die neuen Verbrauchsdaten gemessen werden.Mit diesem System werden unsere Spezialistender Facility Services in der Objektbetreuung in die Lage versetzt, dem Kunden ein Höchstmaßan Qualität bei der energieeffizienten Betriebs-führung seiner Immobilie zu bieten.

Ressourceneffiziente Gebäude für übermorgenUnterschiedliche Forschungsprojekte haben inden letzten Jahren eine Vielzahl technischerLösungen zur Ressourceneffizienz von Gebäudenentwickelt, die in der täglichen Baupraxis aberkaum umgesetzt werden. Aus diesem Grund hatBilfinger Berger zusammen mit einem Partneraus der deutschen Bauwirtschaft das Forschungs-projekt Ressourceneffiziente Gebäude für die Weltvon übermorgen initiiert, das vom Bundesminis-terium für Wirtschaft und Technologie gefördertwird. Ziel des Vorhabens ist es, einen neuen,nachhaltigkeitsorientierten Baustandard für dieZukunft zu schaffen, der in der Praxis angewandtwird. In unserem Forschungsprojekt wird unter-sucht, wie innovative Technik derzeit eingesetzteTechnologien in der Baupraxis ersetzen unddamit den Ressourcenverbrauch von Immobilienverringern kann.

Im Zusammenhang mit diesem Forschungs-projekt hat Bilfinger Berger mit externen Part-nern ein Fassadensystem entwickelt, das auf dieverschiedenen Anforderungen von Tages- undJahreszeit reagieren und an unterschiedlicheNutzungen angepasst werden kann. Außerdemwurde die Wirkungsweise von Materialien zurZwischenspeicherung von Überschusswärme imRaum in Kombination mit betonkerntemperier-ten Systemen erforscht, um den Nutzerkomfortbestehender Systeme ohne zusätzlichen Energie-einsatz zu verbessern.

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KraftwerkeGegenüber der traditionellen Erzeugung elektri-scher Energie in großen Kraftwerken gewinnt diedezentrale Stromproduktion mit kleinen Anlagenzunehmend an Bedeutung. Solche Kraftwerkesind bedarfsgerecht und können flexibel genutztwerden; ihr Einsatz erspart den Aufwand für län-gere Versorgungsleitungen und vermeidet mitder Übertragung über eine größere Distanz ver-bundene Energieverluste. Die Entwicklung desumweltpolitischen Bewusstseins der Bevölke-rung erschwert oftmals den Neubau oder denErsatz von Großkraftwerken. Künftig wird dieEnergieproduktion daher in einem Mix aus Groß-anlangen und dezentralen kleineren, meist rege-nerativen Quellen erfolgen.

Ressourcenschonung durch effiziente EnergieerzeugungBei der Kraftwärmekopplung wird gleichzeitigStrom und Wärme für Heizzwecke oder als Pro-zesswärme für Produktionszwecke gewonnen.Mit dieser Technik lassen sich hohe Nutzungs-grade der eingesetzten Primärenergie überall daerzielen, wo ein örtlicher Abnehmer für die pro-duzierte Wärme vorhanden ist. Bilfinger Bergerentwickelt zusammen mit dem Lehrstuhl für Ver-brennungskraftmaschinen und Flugantriebe derBrandenburgischen Technischen Universität inCottbus eine mobile Mikrogasturbineneinheitmit einer elektrischen Leistung im Bereich von50-250 KW für die Strom- und Wärmeversorgungvon Gewerbebetrieben, Einkaufszentren, Hotels,Konferenzzentren und Wohngebieten. Ziel desvom Land Brandenburg geförderten Projekts istes, den Wirkungsgrad der Anlage zu steigern undgleichzeitig die Betriebskosten zu senken. DieTurbine wird so ausgelegt, dass sie nicht nur mitErdgas oder Diesel betrieben werden kann. AuchGase mit einem geringen Brennwert wie Biogasoder Faulgas können eingesetzt werden. Mit derNutzung dieser erneuerbaren Energien leistet dieneue Mikrogasturbine auch einen Beitrag zu Klimaschutz und Ressourcenschonung.

Lagebericht112 113

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Weitere Forschungsprojekte in der Kraftwerks-technik betreffen das Erreichen höherer Wir-kungsgrade in der Ausnutzung der Primär-energie, Brennstoffersparnis und die Verminde-rung der Abgasemissionen. So haben wir eineKohlemühle entwickelt, die die erhöhten Anfor-derungen an die Brennstoffaufbereitung bei derVerwendung von Weltmarktkohle erfüllt.

Ein weiteres vom Bundesministerium fürWirtschaft und Technologie gefördertes For-schungsprojekt unserer Kraftwerksspezialistenbetrifft die Dampfwirbelschichttrocknung vonBraunkohle zur Effizienzsteigerung der Strom-erzeugung. Bei diesem Verfahren wird diegemahlene Braunkohle in einem Druckbehälterstark verwirbelt und über einem Bündel vonHeizflächen getrocknet, die die Abwärme derTurbine nutzen.

Mit diesen Innovationen und anderen führendenTechnologien leistet Bilfinger Berger einen maß-geblichen Beitrag zur signifikanten Steigerungder Effizienz von Kohlekraftwerken weltweit.

Für die Pilotanlage zum Einsatz des Oxyfuel-Verfahrens zur Verbrennung von Kohle mit rei-nem Sauerstoff am Standort Schwarze Pumpe hatBilfinger Berger Power Services die Anlage zurRauchgasentschwefelung geliefert. Um mög-lichst reines CO2 zu erhalten, filtert diese Anlagedas bei der Verbrennung entstehende Schwefel-dioxyd nahezu vollständig aus der Abluft heraus.Das dann beim Oxyfuel-Verfahren entstehendereine CO2 wird verdichtet und verflüssigt. Wennes den Forschern gelingt, die noch offenen Fragenbei der Lagerung des flüssigen CO2 in alten Erd-gas- oder Salzlagerstätten zu lösen, wird dieseTechnologie zu einem wichtigen Instrument desKlimaschutzes werden. Bilfinger Berger PowerServices begleitet den Testbetrieb der Pilotanla-ge, der die notwendigen Ergebnisse und Erkennt-nisse für den Bau eines größeren Kraftwerks zurEntwicklung der großtechnischen Serienreife desOxyfuel-Verfahrens liefert.

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Die wirtschaftlich optimierte Beschaffung vonMaterialien und Nachunternehmerleistungen istein wesentlicher Erfolgsfaktor für unseren Kon-zern. Das Jahr 2009 war aufgrund der Wirt-schaftskrise erneut von starken Preisschwankun-gen gekennzeichnet. Der erhebliche Rückgangder weltweiten Nachfrage im ersten Halbjahrführte zu teils deutlichen Preisrückgängen. Imzweiten Halbjahr stabilisierten sich die Preise aufniedrigem Niveau.

Das Beschaffungsvolumen lag im Berichtsjahrbei 5,7 Mrd. €. Davon entfielen 67 Prozent auf Leis-tungen von Nachunternehmern und 33 Prozentauf Einkauf von Materialien.

Durch die kontinuierliche Beobachtung derBeschaffungsmärkte konnten wir Marktentwick-lungen rechtzeitig erkennen und für unserUnternehmen nutzen. Die laufende Analyse derMärkte erfolgt dabei zentral, die daraus gewon-nenen Erkenntnisse werden innerhalb derBeschaffungsorganisation an die Einkaufsabtei-lungen der operativen Einheiten weitergegeben.Unser langfristig angelegtes Partnermanage-ment in Form von Kooperationen mit Zuliefer-industrie, Handel und Nachunternehmern trägtebenfalls zur Minimierung der Beschaffungsrisi-ken bei. Weiterhin sorgen wir durch eine aktiveBündelung unserer Nachfrage und ein effizientesControlling für ein erfolgreiches Einkaufssystem.Schließlich sind die frühzeitige Platzierung unse-res Bedarfs bei Lieferanten, die Einbindung unse-rer Nachunternehmer in die Angebotsbearbei-tung und Preisgleitklauseln mit unseren Kundenwesentliche Maßnahmen zur Vorsorge gegenBeschaffungsrisiken.

Der Einkauf erfolgt weitgehend in den opera-tiven Einheiten unseres Konzerns. Der Zentral-einkauf übt eine übergeordnete Steuerungsfunk-tion aus und ist dabei unter anderem verant-wortlich für Einkaufsstrategie, Einkaufsprozesseund Einkaufscontrolling.

Lagebericht114 115

Beschaffung

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Eine besondere Aufgabe für den Zentraleinkaufergab sich im Berichtsjahr aus der Integration derNeuerwerbung M + W Zander FM in unsere Faci-lity Services. In enger Zusammenarbeit mit denEinkäufern der operativen Einheit wurde für dieneu aufgestellte HSG Zander eine effektiveBeschaffungsorganisation aus dezentralem Ein-kauf der regional operierenden Einheiten undeiner übergeordneten Einkaufseinheit am Sitzder Gesellschaft entwickelt, die wiederum vomZentraleinkauf des Konzerns betreut wird.

In einem verzweigten Konzern können diedezentralen Einkäufer nur dann effektiv tätigsein, wenn sie aktuell und umfassend überMarktveränderungen und Erkenntnisse andererKonzerneinheiten unterrichtet sind. Die Voraus-

setzungen hierzu werden bei Bilfinger Bergerdurch einen ständigen Wissens- und Erfahrungs-austausch innerhalb der Beschaffungsorganisati-on mit regionalen, nationalen und internatio-nalen Treffen sowie durch ein Einkaufsportal imIntranet mit einer Fülle von Informationen zuMärkten, Stammdaten, Verfahren, Verträgen,Konzernvereinbarungen mit Lieferanten und Premiumpartnerschaften geschaffen.

Der Einkauf benötigt für die Erfüllung seinerAufgabe qualifiziertes Personal. Da das Berufs-bild des Einkäufers kein Lehrberuf und kein Stu-diengang ist, unterhalten wir intensive Kontaktezu Hochschulen, betreuen Fach- und Diplom-arbeiten und bieten Praktika an, um begabtejunge Menschen für die Laufbahn des Einkäuferszu begeistern und für Bilfinger Berger zu gewin-nen. Unsere Mitarbeiter fördern wir durch spe-ziell für den Einkauf entwickelte Fortbildungs-programme wie eine eigens auf Nachwuchs-kräfte abgestimmte Schulung.

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Corporate WebsiteUnsere Unternehmenswebsite www.bilfinger.deist die zentrale Stelle, um sich im Internet überBilfinger Berger zu informieren. Besucher findenhier aktuelle Pressemitteilungen und Finanz-daten; ausgewählte Projekte und das BilfingerBerger Magazin veranschaulichen unsereGeschäftsaktivitäten. Dabei greifen wir verstärktauf audiovisuelle Inhalte zurück. So übertragenwir unsere Bilanzpressekonferenz live im Inter-net und bieten zum Online-Geschäftsbericht einVideo-Interview mit unserem Vorstandsvor-sitzenden an.

Pro Monat besuchen durchschnittlich mehrals 50.000 Nutzer unsere Website. Die höchstenZugriffszahlen verzeichnet das Karriereportal,das wir im Sommer 2009 grafisch und inhaltlichüberarbeitet haben. Mit einem optisch anspre-chenden, erweiterten Informationsangebothaben wir es noch besser auf die jeweiligen Ziel-gruppen zugeschnitten.

Weitere Kommunikationskanäle Über die wirtschaftliche Lage des Unterneh-

mens informieren wir regelmäßig und umfas-send mit Quartals- und Jahresberichten, Presse-mitteilungen und Pressekonferenzen. Zu denWirtschaftsredaktionen von Nachrichtenagentu-ren, Zeitungen, Magazinen und elektronischenMedien unterhalten wir enge Kontakte. ÜberPresse, Funk und Fernsehen können wir somit dieÖffentlichkeit erreichen und Informationen überBilfinger Berger verbreiten. Regelmäßig erläu-tern wir Pressevertretern zentrale Aspekte unse-rer Geschäftstätigkeit vor Ort. Gespräche des Vor-stands mit einzelnen Journalisten sorgen für fun-dierte Informationen. Die Analysten, die unsereEntwicklung verfolgen, werden im Rahmenunserer Investor Relations Aktivitäten intensivbetreut (siehe Seite 37).

Lagebericht116 117

Mit unseren Kommunikationsaktivitäten spre-chen wir vor allem Investoren, Geschäftspartnerund Mitarbeiter an. Wir versorgen sie schnellund zuverlässig mit Informationen, die ihnen eintransparentes Bild unserer dynamischen Ent-wicklung als Multi Service Group vermitteln.Über interne und externe Kommunikations-kanäle erläutern wir unseren Weg vom Bau- zumDienstleistungskonzern, schildern Hintergründe,Ziele und Umsetzung unserer Strategie undunterstützen die Integration der neu akquirier-ten Dienstleistungsunternehmen.

Im Berichtsjahr wurden insgesamt 8,3 (Vor-jahr: 7,6) Mio. € in übergreifende Kommunikati-onsmaßnahmen investiert. Auf Publikationenentfielen 2,6 (Vorjahr: 2,8) Mio. €, auf Messen undAusstellungen 2,9 (Vorjahr:2,5) Mio. €, auf neueMedien 1,0 (Vorjahr: 0,9) Mio. € und auf sonstigeAktivitäten 1,8 (Vorjahr: 1,4) Mio. €.

Corporate BrandingDer Auftritt der Unternehmensmarke sowie alleroperativen Marken unterliegt einem weltweitgültigen Corporate Design. Durch ein Dachmar-kenkonzept sind die Markenauftritte mitein-ander verknüpft. Damit wird Einheitlichkeit undStärke signalisiert. Die Details des wirksamenund schlüssigen Corporate Design für unserevielfältige internationale Multi Service Groupsind in Konzernrichtlinien festgelegt.

Kommunikation undMarketing

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Information der MitarbeiterAuch unsere Mitarbeiter werden regelmäßigüber Strategie, Ziele und Geschäftsentwicklungdes Konzerns unterrichtet. Zentrales Medium dieses Informationsflusses ist das Intranet, dasden Mitarbeitern aktuelle Neuigkeiten aus demUnternehmen sowie Meldungen aus den Medienmit Bezug zu unserem Geschäft zur Verfügungstellt. Das Intranet ist aber auch die zentrale Stelle, an der mit verschiedenen Portalen organi-satorisches, technisches, kaufmännisches undjuristisches Wissen des Konzerns leicht zugäng-lich vorgehalten wird. Täglich nutzen tausendeMitarbeiter das Informationsangebot, das stän-dig weiter ausgebaut wird.

Mit der neuen blueprint haben wir unsere frühere Mitarbeiterzeitschrift b-intern abgelöstund ihr Konzept verändert. Der Schwerpunkt von b-intern lag auf Projektberichten, blueprint stellthingegen Menschen vor, die zum Erfolg des Kon-zerns beitragen. Durch Porträts und Erfahrungs-berichte lernen die Mitarbeiter von Bilfinger Berger ihre internationalen Kolleginnen und Kollegen kennen und gewinnen einen leben-digen Einblick von der Vielfalt der Aktivitäten inder Gruppe. Mitarbeitermagazine der operativenBeteiligungsgesellschaften mit spezifischen,individuellen Themen ergänzen das Informa-tionsangebot für die Belegschaft. Führungskräftewerden mit einem Newsletter über besonderswichtige konzernrelevante Themen kurzfristigunterrichtet.

Media LibraryEin spezielles Projekt stellt die Implementierungeiner zentralen, konzernweit nutzbaren Medien-Datenbank dar. Über eine webbasierte Softwaresollen digitale Objekte wie Fotos, Grafiken,Videos, Präsentationen und Dateien gespeichertwerden. Ihre Verwaltung, Suche, Bearbeitung,Organisation und Verteilung kann über diesesInstrument ressourcen- und zeitsparend erfol-gen. Sie wird zunächst den Kommunikations-abteilungen der Konzerngesellschaften zur Ver-fügung stehen, zu einem späteren Zeitpunkt soll sie auch für die externe Kommunikation,beispielsweise mit Agenturen, genutzt werden.

Direkter Dialog mit KundenDie Beteiligung an Messen und Ausstellungen istein wichtiger Baustein unserer Marketing- undVertriebsaktivitäten für den Dialog mit unserenKunden. Auf der Expo Real in München, der mit35.000 Teilnehmern aus 73 Ländern führendenFachmesse für Gewerbeimmobilien, haben unse-re Einheiten Facility Services und Hochbau ihreAngebotspaletten präsentiert.

Bilfinger Berger Power Services war auf denLeitmessen der Energiewirtschaft und Kraft-werksbranche präsent: die Russia Power in Mos-kau, die Power Gen Europe in Köln sowie derVGB-Kongress Kraftwerke 2009 in Lyon. BilfingerBerger Industrial Services hat sich an der Main-tain in München, der wichtigsten Messe fürindustrielle Dienstleistungen beteiligt.

Das Bilfinger Berger Magazin rundet unserInformationsangebot ab. Zweimal jährlich ver-senden wir es weltweit an unsere Geschäfts-partner sowie an Entscheider aus Politik undWirtschaft. Es greift Themen der öffentlichenDiskussion auf und stellt Lösungen aus unseremKonzern vor. Das Magazin wird auch online angeboten und ist eng mit der Konzernhome-page verknüpft. Mit Video- und Audioformatensowie Fotostrecken ist das Online-Angebotbesonders attraktiv für junge Leser und poten-zielle Bewerber.

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BewerbermanagementAuf unseren Karriereseiten im Internet informie-ren sich 25.000 Besucher pro Monat über Aus-bildung und Beschäftigung bei Bilfinger Berger.Für die Bewerbung auf eine vakante Stelle odereine Initiativbewerbung über das Internet stehtein Online-Bewerbermanagement zur Verfü-gung, das die Bewerbungen an einer zentralenStelle sammelt und allen Konzerneinheiten zurVerfügung stellt.

HochschulmarketingIm Wettlauf um den besten Führungsnachwuchsbetreiben wir ein intensives Hochschulmarke-ting. Ziel unserer Hochschulaktivitäten ist es,begabte Kandidaten, vor allem Bau-, Maschinen-bau-, Verfahrens-, Versorgungs- und Wirtschafts-ingenieure sowie Betriebswirte zu identifizierenund für unser Unternehmen zu interessieren.Eine Vielzahl unserer Mitarbeiter hält Vorlesun-gen, betreut Praktika, Exkursionen, Diplomarbei-ten und Dissertationen und hält enge Kontaktezu Lehrstühlen und Instituten. Ein besonderesElement stellen Bilfinger Berger Preise dar, diewir an unseren Fokushochschulen in verschiede-nen Fachrichtungen für herausragende Studien-arbeiten vergeben.

Lagebericht118 119

Bilfinger Berger hat trotz der Wirtschaftskriseauch im Jahr 2009 neue Mitarbeiter eingestellt.Der Konzern hatte ein ständiges Angebot in derGrößenordnung von 200 Stellen, auf die sichInteressierte bewerben konnten.

Durch die Zukäufe im Dienstleistungs-geschäft ist die Zahl unserer Mitarbeiter weitergewachsen. Im Bilfinger Berger Konzern warenam Ende des Berichtsjahres 67.199 Menschenbeschäftigt, 25.555 im Inland. Dies bedeutet einenAnstieg der Belegschaft um insgesamt 6.276 Mit-arbeiter.

Unsere Attraktivität als ArbeitgeberIm August 2009 hat uns das manager magazin inseinem aktuellen Arbeitgeber-Ranking zum Auf-steiger des Jahres in der Kategorie der attraktivs-ten Arbeitgeber für Ingenieure gekürt. Im Ergeb-nis dieser Umfrage unter 18.000 Studenten klet-terte Bilfinger Berger von Platz 69 im Vorjahr aufPlatz 22. Wir führen dies auch auf die Qualitätunserer Personalarbeit und unsere intensiveKommunikation mit Studenten und Auszubil-denden zurück und freuen uns, dass sich unsereAttraktivität als Arbeitgeber im Urteil der Stu-denten wiederfindet.

Personal

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PersonalentwicklungBilfinger Berger betreibt systematische Personal-arbeit mit dezentralen und zentralen Elementen.Über die Betreuung der Mitarbeiter in ihrerjeweiligen Einheit hinaus sorgen zentrale Instru-mente dafür, dass Talente gefördert werden undsich konzernweit entfalten können.

Besonderes Gewicht legen wir auf die Ent-wicklung unserer Führungskräfte. Alle Mitarbei-ter der ersten beiden Führungsebenen werden injährlichen Führungskräftereviews erfasst, ihrPotenzial mittel- und langfristig eingeschätztund Maßnahmen zur Förderung der individuel-len Entwicklung festgelegt. Die sich durch dieseReviews ergebende Übersicht über die im Kon-zern vorhandenen Talente stellt ein wichtigesInstrument für die Nachfolgeplanung bei Füh-rungspositionen dar. Als Ergebnis der nachhalti-gen Personalentwicklung werden Spitzenpositio-nen überwiegend aus den eigenen Reihenbesetzt, in der ersten Führungsebene waren es inden letzten Jahren mehr als zwei Drittel.

Ein weiteres wichtiges Element der Führungs-kräfteentwicklung sind Nachwuchsprogrammein den Teilkonzernen. Sie dienen der Identifizie-rung der vorhandenen Begabungen, aber auchder persönlichen Weiterentwicklung und derinternen Netzwerkbildung der Teilnehmer.

Mit unserer Expansion der letzten Jahrehaben teilkonzernübergreifende Personalbewe-gungen deutlich zugenommen. Dies eröffnet denMitarbeitern zusätzliche Karrierechancen undbefähigt Bilfinger Berger, auf wechselnde perso-nelle Anforderungen flexibel zu reagieren.

Akquisitionen: Anzahl der Mitarbeiter

6.082

1.030

158

105

44

48

7.467

2009

MCE Gruppe

Duro Dakovic

LTM

Firmengruppe Rohrbau

Nordiska Industrimontage

Sonstige Akquisitionen

Ingenieurbau

Hoch- und Industriebau

Dienstleistungen

Betreiberprojekte

Zentrale, sonstige Einheiten

Mitarbeiter nach Geschäftsfeldern

-16

-7

+20

-1

+2

+10

2009 Δ in %

13.294

3.556

43.480

136

457

60.923

2008

11.161

3.322

52.115

135

466

67.199

38 % Deutschland9 % Australien

5 % Amerika

3 % Afrika

8 % Asien

Mitarbeiter nach Regionen

+6

+29

-23

+41

-9

+1

+10

25.555

25.148

3.125

2.067

5.111

6.193

67.199

2009 2008 Δ in %

24.067

19.547

4.078

1.469

5.642

6.120

60.923

Deutschland

Übriges Europa

Amerika

Afrika

Asien

Australien

37 % Übriges Europa

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WeiterbildungBilfinger Berger investiert in die fachliche undpersönliche Weiterbildung der Mitarbeiter. ImBerichtsjahr lag ein Fokus auf der Überarbeitungder Angebote zur fachlichen Schulung, die in derVerantwortung der Teilkonzerne liegen. Auch diePersönlichkeitsförderung für Mitarbeiter undFührungskräfte, die vom Zentralbereich Personalgesteuert wird, wurde weiter ausgebaut. Diesbetraf vor allem ein Programm zur Verbesserungvon Risikobewusstsein und Risikomanagementin den Führungsebenen. Wir ergänzen damitunser Risikomanagementsystem durch die Schulung des individuellen Risikobewusstseinsder Entscheidungsträger und ihrer Praxis imUmgang mit Risiken.

Einführung eines WertkontenmodellsUnsere Attraktivität als Arbeitgeber beruht auchauf flexiblen und fairen Arbeitsbedingungen.Um den Mitarbeitern eine Möglichkeit zu eröff-nen, ihr Berufsleben flexibel und nach ihrenLebensvorstellungen zu gestalten, haben wir einWertkontenmodell entwickelt und im Berichts-jahr zunächst bei Bilfinger Berger Industrial Services eingeführt. Die Mitarbeiter können imRahmen dieses Modells einen Teil ihres Gehaltsauf einem Wertkonto anlegen, das in Geldgeführt und über eine externe Kapitalanlage ver-zinst wird. Mit dem entstehenden Guthabenkann ein älterer Mitarbeiter seine Arbeitszeitindividuell verändern oder ohne finanzielle Ein-bußen früher in Rente gehen. Rund 40 Prozentder Adressaten haben sich bereits für ein solchesWertkonto entschieden. Nach der positivenErfahrung mit dem Pilotprojekt soll das Modell inweiteren Teilkonzernen eingeführt werden.

Lagebericht120 121

19 % Ingenieurbau2 % Zentrale, sonstige Einheiten

1 % Betreiberprojekte

Anzahl der Ingenieure (Inland)

-8

-19

+38

+17

+20

+15

712

517

2.422

21

67

3.739

2009 2008 Δ in %

773

638

1.759

18

56

3.244

Ingenieurbau

Hochbau

Dienstleistungen

Betreiberprojekte

Zentrale, sonstige Einheiten

14 % Hochbau

64 % Dienstleistungen

39 % Bauingenieur23 % Sonstige

12 % Maschinenbauingenieur

8 % Wirtschaftsingenieur

7 % Verfahrenstechnik

in %

Fachrichtungen der beschäftigten Ingenieure

+8

-4

-2

-3

-1

+2

39

11

12

8

7

23

2009 2008 Δ in %

31

15

14

11

8

21

Bauingenieur

Architekt

Maschinenbauingenieur

Wirtschaftsingenieur

Verfahrenstechnik

Sonstige

11 % Architekt

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ArbeitssicherheitDie Steigerung der Arbeitssicherheit ist ein dauerhaftes Ziel, dem wir höchste Bedeutungbeimessen. Seit dem Jahr 2007 wurde die statisti-sche Erfassung zur Arbeitssicherheit in den ein-zelnen Konzerneinheiten zu einem konzern-weiten einheitlichen Berichtswesen zusammen-gefasst. Damit liegt zu diesem wichtigem Themahomogenes Zahlenmaterial vor, das belastbareAuswertungen und darauf basierende Maßnah-men und Zielsetzungen erlaubt. In den letztendrei Jahren haben sich die Unfallhäufigkeit um32 Prozent und die Schwere der Unfälle um 40 Prozent verringert. Gestützt auf das nun ver-fügbare Datenmaterial führen unsere Teilkon-zerne gezielt Kampagnen und Aktionen durch,damit sich der positive Trend fortsetzt.

GesundheitsvorsorgeDie Gesundheit unserer Mitarbeiter liegt uns amHerzen und ist Gegenstand zahlreicher Sportini-tiativen unserer Konzerneinheiten. So fördernwir die Aktivitäten unserer Mitarbeiter in zahl-reichen Disziplinen wie Laufen, Fußball, Basket-ball, Rad fahren, Ski fahren, Squash oder Inline-skating. Mit einer Rekordzahl von 430 Teilneh-mern war Bilfinger Berger im Jahr 2009 beimFirmenlauf auf dem Hockenheimring vertreten.Am internen Fußballcup nahmen 24 Mannschaf-ten teil. Über den Sport hinaus zielen eine Reihevon Initiativen wie Arbeitsplatzprogramme,Gesundheitszirkel und Azubiworkshops auf Sen-sibilisierung der Mitarbeiter und Verbesserungihrer körperlichen Verfassung. Im Berichtsjahrwurden auf dieser Basis erstmals für verschiede-ne Zielgruppen dezentrale Seminare zu Fitnessund Gesundheitsmanagement konzipiert, dieden Mitarbeitern offen stehen.

1 Anlagenmechaniker

2 Industriekaufmann / -frau

3 Technischer Zeichner

4 BA Studium tech. / kfm.

5 Industriemechaniker

6 Konstruktionsmechaniker

7 Isolierfacharbeiter

8 Industrieisolierer

9 Gerüstbauer

10 Mechatroniker

Sonstige gewerbliche Ausbildungen

Sonstige kaufmännische Ausbildungen

Top Ten der Ausbildungsberufe (Inland)

2009 %

170

96

93

91

82

74

56

55

42

35

241

60

1.095

15

9

8

8

7

7

5

5

4

3

22

5

100

12 % Ingenieurbau1 % Zentrale, sonstige Einheiten

Auszubildende (Inland)

-28

-9

+27

-29

+12

133

95

855

12

1.095

2009 2008 Δ in %

185

104

674

17

980

Ingenieurbau

Hochbau

Dienstleistungen

Zentrale, sonstige Einheiten

9 % Hochbau

78 % Dienstleistungen

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Ein Netzwerk, bestehend aus dem Chief Compli-ance Officer des Konzerns, ihm fachlich zugeord-neten Compliance Officers der operativen Füh-rungsgesellschaften und Compliance Beauftrag-ten in größeren operativen Konzerneinheiten,stellt die Verbreitung und Anwendung unseresVerhaltenskodex sicher. Ergänzend zur Funktioninterner Ombudsleute haben wir einen externenOmbudsmann, Herrn Rechtsanwalt Dr. Erich G.Bähr (Tel.: +49 (0) 69 745050) benannt, über denMitarbeiter, aber auch Personen außerhalb desUnternehmens, auf Fehlverhalten hinweisenkönnen. Hinweise, die über die Hotline (Tel.: +49(0) 180 1240 843) an den Ombudsmann gegebenwerden, bleiben anonym, da bei dieser speziellenEinwahlnummer der Anschluss des Anrufersnicht identifiziert werden kann. Interne Hinweis-geber sind gegen Repressalien geschützt, die freiwillige Offenbarung eigenen Fehlverhaltenswirkt sich zugunsten der betreffenden Mitarbei-ter aus.

Die von uns implementierten Kontrollsyste-me zur Einhaltung des Verhaltenskodex umfas-sen Routine- und Sonderprüfungen durch dieKonzernrevision, spezielle Kontrollen hinsicht-lich der Einhaltung der Vorschriften für Wett-bewerb und Arbeitnehmereinsatz sowie dieRegelung und Überprüfung des Einsatzes vonDritten im Zusammenhang mit der Auftrags-erlangung. Unser Verhaltenskodex und das Com-pliance-System sind Gegenstand von Veranstal-tungen für Mitarbeiter, Mitarbeitergesprächenund umfangreichen Schulungsmaßnahmen.Mit unserem im Berichtsjahr eingeführten E-Learning Programm schulen wir über das Intra-net in kurzer Zeit eine große Zahl von Mitarbei-tern in Compliance, ohne dass diese ihrenArbeitsplatz verlassen müssen.

Lagebericht122 123

Bilfinger Berger stellt soziale und ökologischeBelange der Nachhaltigkeit in den Mittelpunktseines unternehmerischen Handelns. Der Kon-zern und seine Mitarbeiter übernehmen Verant-wortung für Gesellschaft und Umwelt.

Compliance-System Wesentlicher Bestandteil unseres Compliance-Systems ist der Verhaltenskodex. Bilfinger Bergerist sich bewusst, dass nur durch verantwortungs-bewusstes Handeln unter Beachtung ethischerPrinzipien die Interessen des Unternehmens undseiner Partner wirksam gewahrt werden können.Diese Prinzipien haben wir in unserem Verhal-tenskodex eindeutig festgehalten. Die Verhal-tensgrundsätze, die für alle Mitarbeiter des Kon-zerns gelten, enthalten fundamentale Regeln zurBekämpfung von Korruption, Bestechlichkeit,verbotenen Absprachen und illegaler Beschäfti-gung sowie zum Umgang mit vertraulichenInformationen, zu Spenden und zum Sozialver-halten im Unternehmen. Da im In- und Auslanddifferenzierte rechtliche und gesellschaftlicheRahmenbedingungen bestehen, enthält derKodex darüber hinaus länderspezifische Verhal-tensrichtlinien.

Nachhaltigkeit

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Klimaschutz und RessourcenschonungBei unserer Forschungs- und Entwicklungstätig-keit stellen wir Klimaschutz und Ressourcen-schonung in den Mittelpunkt. Unser Ziel ist es,den Energiebedarf über den gesamten Lebens-zyklus von Gebäuden zu reduzieren und den Res-sourcenbedarf durch optimale Energieerzeugungin Kraftwerken sowie durch hohe Effizienz vonProduktionsanlagen zu senken. Ein Beispiel fürunsere Forschungs- und Entwicklungstätigkeitist das interaktive Energiemanagementsystem,mit dem der Energieverbrauch und die Energie-ströme eines Gebäudes kontinuierlich gemessen,um Witterungseinflüsse bereinigt, analysiertund transparent dargestellt werden. Auf dieserGrundlage können ein erhöhter Energiever-brauch festgestellt und Gegenmaßnahmenergriffen werden. Über die Erfassung, Analyseund Verwertung der beim Betrieb von Immobi-lien und Anlagen gewonnenen Daten reichernwir unser Fachwissen an, das uns zu umwelt-gerechten Produkten und Leistungen befähigt.

Bilfinger Berger ist Spezialist für die Veranke-rung von Offshore-Windkraftanlagen und leisteteinen wichtigen Beitrag zur Nutzung regenerati-ver Energien. Der Ingenieurbau stellt nach einerReihe früherer Projekte nun auch die Fundamen-te für den neuen Offshore-Windpark LondonArray im äußeren Mündungsgebiet der Themseher, dem größten Offshore-Windparkprojekt inEuropa. Im Endausbau wird die Anlage eine elek-trische Leistung von 1.000 MW produzieren unddamit den Bedarf von 750.000 Haushaltendecken.

Durch die sofortige Meldung von gravierendenFällen sowie durch Quartals- und Jahresberichtedes Chief Compliance Officer werden der Vor-stand, der Prüfungsausschuss des Aufsichtsratsund das Aufsichtsratsplenum umfassend überdie Entwicklung auf diesem Gebiet unterrichtet.

Ein Compliance-Ausschuss aus den Leiternder Zentralbereiche Recht, Revision und Personal,der sich mindestens einmal im Quartal zugemeinsamen Sitzungen trifft, unterstützt denChief Compliance Officer in der generellen Aus-gestaltung und Weiterentwicklung des Compli-ance-Systems.

Hinweisen auf mögliche Compliance-Fällegehen wir mit eigenen Untersuchungen aktivnach, schalten die zuständigen Behörden ein undkooperieren zur Aufklärung rückhaltlos mitihnen. Entdecktes Fehlverhalten zieht organisa-torische Maßnahmen und personelle Konse-quenzen nach sich. Die internen Erkenntnisseaus der Berichterstattung, der Vergleich mitanderen Systemen und die Beurteilung durchexterne Fachleute führen zur kontinuierlichenWeiterentwicklung und Verbesserung unseresCompliance-Systems.

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Lagebericht124 125

Wasserverbrauch Die wachsende Weltbevölkerung mit sauberemWasser zu versorgen, ist eine der großen Heraus-forderungen der Zukunft. Bilfinger Berger bietetsowohl im Ver- als auch Entsorgungsbereichumfangreiche Serviceleistungen. Durch unsereInstandhaltungs- und Erneuerungsdienstleistun-gen tragen wir aber nicht nur zur Trinkwasser-versorgung in Australien oder in den Golfstaatenbei, sondern erhöhen auch die Leistung der Anla-gen. So konnte die Trinkwasserproduktion inMeerwasser-Entsalzungsanlagen dank unsererMaßnahmen um 5 bis 10 Prozent gesteigert wer-den. Ausgehend von den ursprünglichen Nenn-leistungen der ertüchtigten Anlagen waren diesbis zu 100.000 Liter pro Stunde zusätzlichenTrinkwassers, ohne dass die zugeführte Primär-energie erhöht werden musste. In Abwicklungbefinden sich derzeit zwei größere Montage-projekte: Im Emirat Fujeirah steht der Bau einerMeerwasser-Entsalzungsanlage mit einer Leis-tung von 136,5 Mio. Litern pro Tag kurz vor derFertigstellung. In Dubai errichten wir das kom-plette Rohrleitungssystem, die Pumpenanlage,Grobrechen und Siebbandanlage für eine Meer-wasserentsalzungsanlage mit einer Gesamtleis-tung von über 600 Mio. Litern pro Tag. DieseAnlagen gehen besonders effizient mit fossilenEnergieträgern um, da sie gleichzeitig Trinkwas-ser produzieren und elektrische Energie erzeugenkönnen. Das Schema basiert auf dem Prinzip derKraftwärmekopplung. In einer Gasturbine wirdder fossile Energieträger – überwiegend Erdgas,aber auch Erdöl – verbrannt, der Dampf wird zurEnergieerzeugung genutzt. Die heißen Abgaseder Gasturbine werden durch einen Kessel gelei-tet, der den Prozessdampf erzeugt, welcher fürdie Meerwasserentsalzung benötigt wird. Durchdiese intelligente Anordnung kann bis zu 80 Pro-zent der eingesetzten Primärenergie genutztwerden.

Im Bereich der Abwassertechnik bieten wir zahl-reiche Lösungen für die Abwassersammlung und-aufbereitung an. Unsere Vakuum-Sanitärtech-nik nutzt Luft als Transportmedium und kommtgegenüber herkömmlichen Systemen mit deut-lich weniger Wasser aus. Diese innovative Tech-nik setzten wir weltweit sowohl im kommunalenAbwasserbereich als auch im Hochbau oder beiSanierungsmaßnahmen ein. So wurde beim Baueiner 20 Quadratkilometer großen künstlichenInsel in Bahrain das Vakuum-System für dieAbwassersammlung von einem Wohngebiet für11.000 Menschen eingesetzt.

CO2-AusstoßDurch den Einsatz fortschrittlicher Technologienwie der Rauchgaswärmenutzung erschließen wirOptimierungspotenziale bei Kraftwerken undhelfen so, deren CO2-Ausstoß zu vermindern.Dabei wird die Abwärme des Rauchgases zurSpeisewasser- und Luftvorwärmung genutzt, ehedas Rauchgas in die Entschwefelungsanlagegeleitet wird. Eine entscheidende Rolle spieltdabei die Berücksichtigung neuer Materialien fürhoch beanspruchte Wärmeübertrager. Durchunser neu entwickeltes Kunststoff-Wärmetau-schersystem werden Korrosion und Verschleiß

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vermieden. Anfang November haben wir im Rah-men einer EU-Ausschreibung den Auftrag fürzwei schlüsselfertige Komplettanlagen einesRauchgaswärmeverschiebesystems im polni-schen Kraftwerk Belchatow erhalten. Durch dieseNachrüstmaßnahme in einem der größtenBraunkohlekraftwerke Europas wird die Umweltgeschont. Mit der Nutzung der Abwärme wirdder Wirkungsgrad gesteigert und der Brennstoff-verbrauch reduziert. Das Kraftwerk Belchatowwird damit für die strengen europäischenUmweltanforderungen fit gemacht.

Ein Großteil der CO2-Emissionen entfällt inIndustrienationen auf die Wärme- und Kälte-erzeugung in Gebäuden. Bilfinger Berger stehtfür die Ausführung und den Service modernerund effizienter Gebäudeausrüstung. Durch dieIntegration und Umsetzung innovativer Techno-logien wie Wärmepumpen, Holzpelletheizungenund Geothermie tragen wir zur Realisierung klimaschonender Gebäudekonzepte bei.

UmweltschutzWirksame Maßnahmen im Umweltschutz neh-men bei der Einrichtung unserer Betriebstättenbreiten Raum ein. Schon bei der Ausführungs-planung und Arbeitsvorbereitung werden gezieltVorkehrungen getroffen, um Lärm, Erschütterun-gen, Staub- und Abgasentwicklung zu reduzie-ren. Über alle Projektphasen hinweg setzen wirschonende Verfahren und umweltgerechte Tech-nik ein. Abfälle werden konsequent getrennt, umeinen möglichst hohen Anteil wiederverwertenzu können. Zum Schutz von Böden und Gewäs-sern gehen wir gewissenhaft mit schadstoffhalti-gen Substanzen um.

Unsere Aufgabe im Umweltschutz sehen wirsowohl darin, Umweltschäden im Vorfeld zu ver-hindern, als auch Schäden aus der Vergangenheiterfolgreich zu sanieren. Dazu zählt vor allem diefachgerechte Sanierung von Deponien, Gebäu-den und Altlasten. Unser breites Leistungsspek-trum reicht von der thermischen Behandlungvon Böden und mineralischen Abfällen bis hinzur Sammlung und Spezialbehandlung vonGasen und Sickerwässern. So umfasste beispiels-weise die Sanierung eines ehemaligen Schmier-stoffwerks in Norddeutschland den Rückbau vonGebäuden mit asbesthaltigen Bauteilen, dieSammlung von kontaminiertem Grundwassermit einem umlaufenden Drainagesystem undschließlich die Lokalisierung und Sanierung hochkontaminierter Hot-Spots im Baugrund. Dabeisind sowohl für die Umwelt als auch für unsereeigenen Mitarbeiter hohe Sicherheitsstandardseinzuhalten. Beispielsweise wurde bei der Sanie-rung die Luftschadstoff-Konzentration imBereich der angrenzenden Wohnbebauung stän-dig mit Hilfe spezieller Messtechnik überwacht,unsere Abbruchgeräte waren mit Aktivkohle-filter und Überdruckkabinen ausgestattet, und inGebieten mit besonders hoher Konzentration vonleichtflüchtigen Schadstoffen kamen Atem-schutzgeräte zum Einsatz.

Die aufgeführten Beispiele zeigen: Nachhal-tigkeit, Klimaschutz und Ressourcenschonungsind für uns nicht nur eine Frage der Überzeu-gung, sondern fester Bestandteil unseres Tages-geschäfts.

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Lagebericht126 127

ArbeitssicherheitArbeits- und Umweltschutz unterliegen in unse-ren Branchen grundlegend anderen Rahmenbe-dingungen als in der stationär produzierendenIndustrie. Die erforderlichen Maßnahmen müs-sen auf die wechselnden Bedingungen unserertemporären Betriebsstätten abgestimmt sein.

Die Einhaltung der Standards für die Sicher-heit unserer Mitarbeiter am Arbeitsplatz liegtentsprechend unserer dezentralen Organisati-onsstruktur in der Verantwortung der operativenEinheiten. Umfassende Schulungsprogrammeunterstützen sie dabei. Führungskräfte und Mit-arbeiter sind aufgefordert, das erworbene Wissenin der Praxis anzuwenden und ihre Kollegen zusicherem Handeln anzuhalten. Auf Grundlageeines standardisierten, weltweiten Reportingsbefasst sich der Vorstand regelmäßig mit Aspek-ten des Arbeitsschutzes und kann anhand statis-tischer Analysen mögliche Defizite erkennen undbei Bedarf gegensteuern.

Corporate Social ResponsibilityUnsere Unternehmenseinheiten und ihre Mitar-beiter fördern weltweit zahlreiche Einrichtungendurch Spenden, Sachleistungen und persönlichesEngagement.

Im Jahr 2009 haben wir zum zweiten Mal deninternationalen Bilfinger Berger Award für vor-bildliche Stadtentwicklungskonzepte vergeben.Der mit 50.000 € dotierte Preis forciert dengrenzüberschreitenden Wissenstransfer in derStadtentwicklung – und liefert damit insbeson-dere deutschen Städteplanern neue Impulse undKonzepte für die Bewältigung ihrer Aufgaben.Der Blick richtete sich in diesem Jahr auf Sanie-rungskonzepte für ehemalige Industriestand-orte, Lösungen zur Revitalisierung von Hafen-brachen und Modellprojekte für den innerstädti-schen Verkehr.

Mit insgesamt 120 eingereichten Projektenund Teilnehmern aus 16 Ländern stieß der Bilfin-ger Berger Award 2009 erneut auf eine beacht-liche Resonanz. Das Prognos-Forschungsinstitutbegutachtete die Qualität der Beiträge und trafeine Vorauswahl. Anschließend kürte eine vier-köpfige Jury um ihren Vorsitzenden ProfessorKlaus Töpfer, zwischen 1987 und 1994 deutscherUmweltminister, den Gewinner: eine Stadtteil-erneuerung im ehemaligen Kopenhagener Pro-blemviertel Holmbladsgade. Töpfer übergab denPreis zusammen mit dem Bilfinger Berger Vor-standsvorsitzenden Herbert Bodner am 9. Juli2009 in Kopenhagen an Vertreter und Bewohnerder Stadt.

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Holmbladsgade zählte lange Zeit zu den benach-teiligten Stadtteilen in Kopenhagen. Ein Großteilder Gebäude war Anfang des 20. Jahrhunderts alsArbeiterwohnungen entstanden und befand sichMitte der Neunziger Jahre in stark sanierungs-bedürftigem Zustand. Dann beschlossen dieBewohner, selbst aktiv zu werden. Sie waren inalle Planungsprozesse des Kvarterloefts invol-viert und bestimmten über wichtige Fragen mit:über Investitionen in die soziale Infrastruktur,die Sanierung von Wohngebäuden, Straßen undPlätzen.

Diese Aktivierung der Bewohner sichert nachMeinung der Experten die Akzeptanz und Nach-haltigkeit städtebaulicher Entwicklungsprojekte.In einer Befragung gaben über 80 Prozent derBewohner in Holmbladsgade an, das Aufwer-tungsprojekt in ihrem Bezirk zu kennen; über einZehntel war sogar aktiv daran beteiligt. So sinddie neu geschaffenen öffentlichen Räume, dasKulturzentrum, das Sportzentrum sowie dasmaritime Jugendzentrum zu neuen Lebensmit-telpunkten geworden, die täglich von HundertenMenschen besucht werden.

Dank des gemeinsamen Vorgehens von Staat,Stadt, privaten Investoren und Bürgern verbes-serte sich die Lebenssituation der Menschen vorOrt deutlich. Die Bewohner profitieren von denneuen urbanen Mittelpunkten für Kultur, Gesell-schaft, Jugend und Sport. Vormals bestehendesoziale Probleme wurden erfolgreich gelöst oderdeutlich gemildert.

Die Förderung des akademischen Nachwuchsesist ein besonderes Anliegen des Konzerns. Wirunterstützen renommierte Hochschulen wie dieRWTH Aachen, TU Darmstadt, TH Karlsruhe,TU Dresden, TU Berlin oder die Universität Mann-heim und leisten einen Beitrag zur fundiertenAusbildung junger Wirtschaftswissenschaftler.

Mit der Initiative Technik ist Zukunft will Bilfinger Berger Schüler frühzeitig für das Berufs-bild des Ingenieurs interessieren. Gemeinsammit Partnerunternehmen aus der deutschenIndustrie haben wir die Initiative als gemein-nützige GmbH ins Leben gerufen. Das ProjektWissensfabrik setzt noch früher an: Mit Hilfe vonBildungsprojekten in Kindergärten und Schulenlernen Kinder die spannende Welt von Naturwis-senschaften, Technik und Wirtschaft kennen.Bilfinger Berger unterstützt die Initiative undwill durch sein Engagement die Begeisterung fürtechnische Berufe fördern.

Bilfinger Berger hat sein Engagement für dieDeutsche Sporthilfe fortgesetzt und sich erneutals Sponsor am Ball des Sports beteiligt. Mit denFördermitteln unterstützt die im Jahr 1967gegründete Stiftung Deutsche Sporthilfe jährlichetwa 3.800 Sportler aus fast allen olympischenDisziplinen, traditionsreichen nicht-olympischenSportarten sowie dem Behindertensport.

Auch im Ausland unterstützen wir zahlreicheEinrichtungen. So hat beispielsweise BilfingerBerger in Australien einen beachtlichen Betragden Einwohnern des Bundesstaat Victoriagespendet, die unter den gravierenden Folgeneines Buschfeuers zu leiden hatten.

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Lagebericht128 129

weitere Kennzahlen werden anhand einesmonatlichen Reporting kontrolliert. Auf allenoperativen Ebenen werden Ist-Situation und Pla-nung analysiert. Über Grenzwerte und Abweich-parameter werden relevante Risiken erkannt,überwacht und durch geeignete Maßnahmen inihren Auswirkungen begrenzt. Dies liefert demVorstand und den übrigen Mitgliedern desManagements detaillierten Aufschluss über dieaktuelle wirtschaftliche Lage. Die Zentralberei-che des Konzerns nehmen in Abstimmung mitdem Vorstand eine konzernweite Fachaufsichtwahr. Sie verfügen über ein umfassendes Infor-mationsrecht sowie über individuell definierteRichtlinienkompetenzen und Mitwirkungsrechteim Verhältnis zu ihren Fachkollegen in den Betei-ligungsgesellschaften.

Die Zentrale übernimmt darüber hinaus über-geordnete Controllingaufgaben. Die Zentralberei-che Group Controlling, Finanzen, Projekt Control-ling, Revision und Recht berichten regelmäßigund umfassend aus ihrer jeweiligen fachlichenSicht über mögliche Risiken direkt an den Vorstand. Darüber hinaus legt der Vorstand dem Prüfungsausschuss und dem Plenum des Auf-sichtsrats vierteljährlich einen Risikobericht vor.

Aufträge mit großem Volumen oder mitbesonderen Risiken können nur angenommenwerden, wenn der Vorstand diese im Einzelfallausdrücklich genehmigt. Risiken im Zusammen-hang mit Großprojekten begegnen wir durcheine klar strukturierte Aufgabenteilung inner-halb der Zentralbereiche:

. Der Zentralbereich Projekt Controlling beglei-tet diese Projekte vom Angebot bis zur Fertig-stellung. Die technische, terminliche undwirtschaftliche Entwicklung jedes Projektswird – unabhängig von der verantwortlichenoperativen Einheit – kontinuierlich und kritisch analysiert.

. Über Finanzierungen, interne Kreditlinienund Bürgschaften entscheidet der Vorstandzentral, wobei er maßgeblich vom Zentral-bereich Finanzen unterstützt wird.

Risikomanagementsystem In seiner unternehmerischen Tätigkeit eröffnetsich Bilfinger Berger Chancen und geht Risikenein, beides muss sorgfältig gegeneinander abge-wogen werden. Der Geschäftserfolg ist davonabhängig, dass die eingegangenen Risikenbeherrscht werden und die Chancen überwiegen.Aufgabe des Risikomanagementsystems ist es,die Beherrschung der Risiken sicherzustellen. Zurfrühzeitigen Identifizierung, zur Bewertung undzum verantwortungsvollen Umgang mit Risikensind wirksame Steuerungs-, Kontroll- und Revisi-onssysteme vorhanden, die zusammen das Risi-komanagementsystem von Bilfinger Berger bilden. Bestandteile unseres Risikomanagement-systems sind eine strategische Geschäftsplanungkombiniert mit einem detaillierten, aktuellenBerichtswesen, das als internes Frühwarn- undKontrollsystem dient. Unser Risikomanagementist insbesondere auch auf die starke internatio-nale Tätigkeit von Bilfinger Berger und die Beson-derheiten des individuellen Projektgeschäfts aus-gerichtet. Im vergangenen Geschäftsjahr warenkeine Risiken erkennbar, die den Konzern sub-stanziell gefährden könnten.

Risikomanagement ist bei Bilfinger Berger einkontinuierlicher dezentraler Prozess, der zentralüberwacht und gesteuert wird. Für eine effektiveRisikovermeidung sind nicht nur gute Instru-mente und Verfahren erforderlich. Auch ein hochentwickeltes Risikobewusstsein der Entschei-dungsträger ist unabdingbar. Aus diesem Grundführen wir für alle operativen Führungsebenenein Schulungsprogramm zur Verbesserung desRisikobewusstseins durch.

Für alle Beteiligungsgesellschaften legt derKonzern jährlich neue Vorgaben für die Steue-rungsgrößen EBIT und Kapitalrendite sowieLiquiditätsziele und -limits fest. Diese und

Risikobericht

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Aufsichtsrat /Audit Committee

Projekte

Niederlassungen /Großprojekte

Beteiligungs-gesellschaften

Zentralbereiche:

Group ControllingProjekt ControllingRevisionBilanzenFinanzenRechtTechnikPersonal

SupportKontrolleÜberwachung

Zusammenspiel der Instrumente im Risikomanagementprozess

RichtlinienHandbücherArbeitsanweisungenRundschreibenGesetze

Prozessvorgaben Vorstand

Risk MapMeetingsSofortinformationenBerichteGutachten

Werkzeuge

. Von der internen Revision wird die Wirksam-keit aller Arbeits- und Prozessabläufe über-prüft. Darüber hinaus führt die RevisionAudits auf der Ebene operativer Einheitendurch.

. Das Group Controlling ist neben der monat-lichen Erhebung sämtlicher Finanzkennwertefür ein aktives Beteiligungscontrollingzuständig.

. Der Zentralbereich Recht prüft vertragsrecht-liche Projektrisiken und hat die Federführungbei juristischen Auseinandersetzungen.

Alle vom Gesetz, vom Vorstand oder von den Zentralbereichen vorgegebenen Prozesse undGenehmigungsverfahren sind in Handbüchernund Arbeitsanweisungen dokumentiert. Die imBilfinger Berger Intranet zur Verfügung stehendeRisk Map bietet den Mitarbeitern konzernweiteinen schnellen Zugang zu den Inhalten des Risikomanagementhandbuchs. Informationen zubestimmten Risikofällen sind nach Unterneh-mensprozessen gegliedert und über unterschied-liche Suchfunktionen abrufbar.

Unsere Steuerungs- und Kontrollwerkzeugesind zu einem ganzheitlichen System zusam-mengefasst, das ständig weiterentwickelt wird.Die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems,des internen Kontrollsystems und des internenRevisionssystems wird vom Prüfungsausschussdes Aufsichtsrats und dem Abschlussprüfergeprüft.

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Lagebericht130 131

Internes Kontroll- und Risikomanagementsystemim Hinblick auf den RechnungslegungsprozessDas interne Kontrollsystem im Hinblick auf denRechnungslegungsprozess umfasst Grundsätze,Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung derWirksamkeit, der Wirtschaftlichkeit und der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowieder Einhaltung der maßgeblichen rechtlichenVorschriften. Dazu gehört auch das interne Revi-sionssystem, soweit es sich auf die Rechnungs-legung bezieht.

Bilfinger Berger hat unter Beachtung branchenüblicher Standards und gesetzlicherBestimmungen ein internes Kontroll- und Risiko-managementsystem im Hinblick auf denKonzernrechnungslegungsprozess eingerichtet,um potenzielle Risiken erfassen und mit geeigne-ten Maßnahmen minimieren zu können, undentwickelt dieses laufend weiter.

Das darauf ausgerichtete interne Kontroll-und Risikomanagementsystem stellt sicher, dassunternehmerische Sachverhalte bilanziell richtigerfasst, aufbereitet und gewürdigt sowie in dieRechnungslegung übernommen werden. Diegeeignete personelle und materielle Ausstat-tung, die Verwendung adäquater Software sowieklare gesetzliche sowie unternehmensinterneVorgaben stellen die Grundlage für einen ord-nungsgemäßen, einheitlichen und kontinuier-lichen Rechnungslegungsprozess dar. Die klareAbgrenzung der Verantwortungsbereiche sowieverschiedene Kontroll- und Überprüfungsmecha-nismen (insbesondere Plausibilitätskontrollen,Vier-Augen-Prinzip, Prüfungshandlungen derinternen Revision) stellen eine korrekte Rech-nungslegung sicher. Dadurch wird gewährleistet,dass die Rechnungslegung bei Bilfinger Bergereinheitlich und im Einklang mit den gesetzlichenVorgaben, den Grundsätzen ordnungsgemäßerBuchführung, internationalen Rechnungsle-gungsstandards und konzerninternen Richt-linien erfolgt, sowie dass Geschäftsvorfälle

konzernweit einheitlich und zutreffend im Rah-men der Rechnungslegungspublizität erfasst undbewertet werden und dadurch richtige und ver-lässliche Informationen bereitgestellt werden.

Die wesentlichen Merkmale des bei BilfingerBerger bestehenden internen Kontroll- und Risi-komanagementsystems im Hinblick auf denKonzernrechnungslegungsprozess können imEinzelnen wie folgt beschrieben werden:

. Die bei der Bilfinger Berger AG und ihrenBeteiligungsunternehmen eingerichtetenRechnungslegungsabteilungen sind im Hin-blick auf Verantwortungsbereiche und Füh-rung klar strukturiert.

. Die im Bereich Rechnungslegung verwende-ten EDV-Systeme sind durch entsprechendeSicherheitseinrichtungen gegen unbefugteZugriffe geschützt.

. Eine einheitliche Rechnungslegung wird ins-besondere durch konzernweite Richtliniengewährleistet. Die Richtlinienkompetenz imBereich des Konzernrechnungswesens liegtbeim Zentralbereich Bilanzen und Rech-nungslegung.

. Die am Rechungslegungsprozess beteiligtenAbteilungen und Bereiche sind sachlich undpersonell geeignet ausgestattet. Die Mitarbei-ter werden sorgfältig ausgewählt, ausgebildetund laufend weitergebildet.

. Rechnungslegungsdaten werden regelmäßigstichprobenartig auf Vollständigkeit undRichtigkeit überprüft. Durch die eingesetzteSoftware finden programmierte Plausibili-tätsprüfungen statt.

. Bei allen rechnungslegungsrelevanten Prozes-sen sind geeignete Kontrollen installiert(unter anderem Vier-Augen-Prinzip, analyti-sche Prüfungen).

. Rechnungslegungsrelevante Prozesse werdenregelmäßig durch die interne Revision über-prüft. Sollten Kontrolldefizite oder Verbesse-rungspotenziale erkannt werden, werdenadäquate Maßnahmen zur Behebung der Defizite oder Anpassung des Systemsergriffen.

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Markt- und branchenspezifische RisikenDer Bilfinger Berger Konzern ist von der allge-meinen konjunkturellen Lage und der Entwick-lung der Märkte abhängig, in denen er tätig ist. Aufgrund der Internationalität unsererGeschäftsaktivitäten sind wir zusätzlich politi-schen, volkswirtschaftlichen und sonstigen Risi-ken ausgesetzt. Der Wettbewerb auf unserenMärkten ist erheblich, die Änderung gesetzlicherVorschriften, insbesondere des Steuerrechts,könnte unseren Ertrag belasten.

Zur Beherrschung dieser Risiken analysierenwir regelmäßig, wie sich die Volkswirtschaftenentwickeln und ob wir in unseren Geschäfts-feldern wettbewerbsfähig sind. Wir arbeitenaktiv in beratenden Ausschüssen und Gremienmit, um die wirtschaftlichen Auswirkungenneuer Gesetze und Bestimmungen frühzeitigberücksichtigen zu können.

LänderrisikenZu den Länderrisiken zählen wir Unsicherheiten,die durch politische Entwicklungen auf unserenMärkten entstehen. Um solche Risiken zu mini-mieren, sind wir nur in definierten Länderngeschäftlich aktiv. Ergebnisrelevante Länder-risiken bestehen nicht.

FinanzrisikenFinanzrisiken überwachen wir mit bewährtenKontroll- und Steuerungsinstrumenten, die einezeitnahe und transparente Berichterstattungermöglichen. Das Berichtswesen des Konzernsgewährleistet eine regelmäßige Erfassung,Analyse, Bewertung und Steuerung finanziellerRisiken durch den Zentralbereich Finanzen.In diese Betrachtungen sind alle relevantenBeteiligungsgesellschaften und Joint Ventureseinbezogen.

Liquiditätsrisiken werden basierend auf einerrollierenden 12-Monats-Cashflow-Planung vonder Konzernzentrale überwacht und gesteuert.Im Rahmen der zentralen Finanzierung steht dieBilfinger Berger AG ihren Beteiligungsgesell-schaften als Lender of Last Resort zur Verfügung.In Europa wird der konzerninterne Liquiditäts-ausgleich in zahlreichen Ländern durch eingrenzüberschreitendes Cash Pooling unterstützt.

Investitionsfinanzierungen erfolgen unter derBerücksichtigung von Fristenkongruenzen. Ausdem zu diesem Zweck im Jahr 2008 platziertenSchuldscheindarlehen über 250 Mio. € bestehenFälligkeiten in 2011 und 2013. Zur Finanzierungdes Working Capital verfügen wir über eine bis2012 fest zugesagte Barkreditlinie über 300 Mio. €zu attraktiven Konditionen.

Für die Abwicklung des Projektgeschäfts ste-hen uns Avalkreditlinien von mehr als 4 Mrd. €zur Verfügung, die bei weitem nicht voll aus-geschöpft sind. Mehr als 1,5 Mrd. € hiervon sindsyndizierte Avalkreditlinien mit Fälligkeiten in2010 und 2011. Alle Kreditzusagen können imFalle eines Kontrollwechsels über die BilfingerBerger AG vorzeitig fällig gestellt werden.

Die infolge der Ausweitung unseres Betreiber-geschäfts weiter zunehmende langfristige Verschuldung erfolgt ausschließlich auf Non-Recourse Basis, so dass ein Zugriff der Fremdkapi-talgeber auf Vermögenswerte oder Cashflowsaußerhalb der jeweiligen Projektgesellschaftenausgeschlossen ist.

Im Rahmen unserer strategischen Unterneh-mensplanung überprüfen wir regelmäßig dieAuswirkungen unterschiedlicher Szenarien derwirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungdes Konzerns auf unser finanzielles Risikoprofil.Wesentliche Kennzahlen sind der dynamischeVerschuldungsgrad, die Cashflow Protectionsowie das Gearing. Deren Relationen sollen nachunserer Zielsetzung ein finanzielles Standingvergleichbar einem Investment Grade Rating mitBBB- oder besser reflektieren. Diese Überlegun-

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Lagebericht132 133

Risiken durch Zinsänderungen begegnen wir,indem wir die Zusammensetzung der fest undvariabel verzinsten Recourse Verbindlichkeitenkontinuierlich überprüfen und bei Bedarf anpas-sen. Risiken bewerten wir unter Berücksichti-gung künftiger Neu- oder Refinanzierungs-bedürfnisse anhand eines cash-flow-at-riskModells. Als Orientierungsgröße dienen uns dieim Rahmen des Kapitalkostenmodells budgetier-ten Fremdkapitalkosten. Zur Steuerung verwen-den wir überwiegend derivative Finanzinstru-mente wie Zinsswaps und Swaptions. Im Gegen-satz hierzu erfolgt im Bereich der Non-RecourseProjektfinanzierung grundsätzlich eine vollstän-dige laufzeitkongruente Absicherung der Ver-bindlichkeiten durch Zinsswaps. In diesemZusammenhang auftretende Marktwertverände-rungen müssen von uns bilanziell berücksichtigtwerden, haben jedoch weder einen Einfluss aufden Erfolg des jeweiligen Projekts noch auf denCashflow der Gruppe.

Bei der Anlage liquider Mittel, aber auchdurch Verwendung derivativer Finanzinstrumen-te können nicht unerhebliche Kontrahenten-risiken entstehen. Um diese einzugrenzen, unter-nehmen wir Finanztransaktionen ausschließlichmit Banken, deren Rating mindestens A- beträgt.Zusätzlich erfolgt auf Basis eines internen Limit-systems eine Diversifikation von Beträgen undLaufzeiten. In 2009 haben wir die Risikobetrach-tung im Hinblick auf den Ausfall von fest zuge-sagten, aber noch nicht abgerufenen Finanzie-rungsmitteln im Projektgeschäft erweitert.

Aufgrund dieser konsequent angewandtenFinanzierungsgrundsätze ergaben sich in Folgeder Finanzkrise keine negativen Auswirkungenauf Finanzlage und Ergebnis des Konzerns.

gen führten im Jahr 2009 dazu, einen wesent-lichen Teil des Kaufpreises der MCE AG durcheine Kapitalerhöhung im Volumen von 270 Mio. €zu finanzieren. Nach dieser Maßnahme verfügenwir über eine solide Kapitalstruktur und finan-ziellen Spielraum für die weitere Unternehmens-entwicklung.

Marktpreisrisiken stellen im Finanzsektor vorallem Wechselkurse, Zinssätze, Rohstoffpreiseund Marktwerte der Geldanlagen dar. Die zentra-le Steuerung ermöglicht uns ein weitgehendesNetting unserer Cashflows und Finanzposition.Um verbleibende Restrisiken einzugrenzen undSchwankungen in Ergebnissen, Bewertungenoder Cashflows zu begrenzen, setzen wir derivati-ve Finanzinstrumente ein. Hierbei unternehmenwir keine Finanztransaktionen, die über dasbestehende Grundgeschäftsrisiko hinausgehen.Die Behandlung von Grundsatzfragen des Risiko-managements wie beispielsweise die Festlegungoder Überprüfung von Methodik, Limiten oderRisikostrategien erfolgt in einem Steuerungs-komitee mit direkter Einbindung des Vorstands.

Um Risiken aus Fremdwährungs-Cashflowsund Bilanzwerten in fremder Währung abzu-sichern, schließen wir Devisentermin- oder Opti-onsgeschäfte ab. Transaktionsrisiken aus demProjektgeschäft sichern wir grundsätzlich unmit-telbar nach Auftragsvergabe für die gesamte Pro-jektlaufzeit ab, in Einzelfällen bereits in derAngebotsphase. Die Risikosteuerung erfolgtanhand vorgegebener Risikolimite für offeneWährungspositionen, deren value-at-risk sowieder marked-to-market Ergebnisse.

Die Absicherung der Risiken aus Rohstoff-schwankungen nehmen wir nach Möglichkeitanhand von Festpreisvereinbarungen für Liefe-rungen beziehungsweise Preisgleitklauseln fürden Verbrauch auf physischer Ebene vor. Soferndies nicht möglich ist, erfolgt eine Absicherungdurch entsprechende Commodity Swaps bei-spielsweise für Diesel oder Bitumen.

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Akquisitionsrisiken Risiken aus Akquisitionen begegnen wir miteinem stringenten Konzept. Wir übernehmengeeignete Gesellschaften in der Regel mehrheit-lich oder vollständig. In Betracht kommendeUnternehmen werden von unseren Experten mitHilfe umfassender Due Diligence Prüfungenbewertet. Entscheidend für die Beurteilung sindstrategische Relevanz, Ertragsstärke, Manage-mentqualität und Zukunftsperspektiven. Wirerwerben nur Unternehmen, die am Markterfolgreich sind und von Anfang an positive Beiträge zum Ergebnis des Konzerns leisten.Auch die jüngsten Akquisitionen haben unsereErwartungen an Kapitalrendite und Gewinnerfüllt. Neue Gesellschaften werden nach klarenPlanvorgaben schnellstmöglich in den Konzernund sein Risikomanagement integriert.

BeteiligungsrisikenAlle Konzerngesellschaften werden einem lau-fenden Beteiligungscontrolling unterzogen. DasBeteiligungscontrolling agiert zentral im Auftragdes Vorstands und außerhalb der Berichtshierar-chie. Es erarbeitet sich durch permanente Mit-verfolgung der Geschäftsentwicklung, vor allemdurch Reviews vor Ort, ein ganzheitliches Bildund eine unabhängige Meinung zur wirtschaft-lichen Situation der Gesellschaften.

Das Beteiligungscontrolling berichtet monat-lich an den Vorstand und setzt ihn bei außer-gewöhnlichen Entwicklungen unverzüglich inKenntnis. Darüber hinaus gibt es dezentral injedem Teilkonzern ein Controlling, das an diejeweilige Geschäftsführung berichtet und unterder Fachaufsicht des zentralen Beteiligungscon-trollings steht.

PartnerrisikenWir stehen für unsere Geschäftstätigkeit miteiner großen Zahl von Partnern in vielfältigenvertraglichen Beziehungen. Dies sind im Wesent-lichen Kunden, Partner von Gemeinschaftsgesell-schaften, Konsortien und Arbeitsgemeinschaf-ten, Subunternehmer, Lieferanten, Kreditinstituteund Dienstleister. Kommen diese Vertragspart-ner ihren Leistungs- beziehungsweise Zahlungs-pflichten nicht nach, leisten sie schlecht, verspä-tet oder gar nicht, können uns daraus Schwierig-keiten für unsere eigene Leistungsfähigkeit undfinanzielle Einbußen erwachsen.

Wir begegnen diesen Risiken durch eine sorg-fältige Auswahl unserer Partner hinsichtlichZuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit und –wenn erforderlich – eine Besicherung ihrer ver-traglichen Verpflichtungen. Bei der gemein-schaftlichen Durchführung von Projekten mitKonsortial- und Arbeitsgemeinschaftspartnernund beim Einsatz wichtiger Subunternehmerwerden potenzielle Ausfälle eines Partners routi-nemäßig in die Angebotsüberlegungen einbezo-gen. Die Bonität von Finanzpartnern prüfen undbeobachten wir äußerst sorgfältig. Die Effektivi-tät unseres Managements hat sich in der welt-weiten Wirtschafts- und Finanzkrise bewiesen,als deren Folge uns keine nennenswerten Part-nerrisiken getroffen haben.

Ein besonderes Problem liegt in der Vorleis-tungspflicht, die uns vor allem im Baugeschäfttrifft. Diese beinhaltet das Risiko, dass Zahlungenvom Auftraggeber nicht fristgerecht geleistetwerden oder dass zusätzliche Leistungen ausge-führt werden müssen, die noch nicht durch einePreisvereinbarung unterlegt sind. Die negativenErfahrungen im Zusammenhang mit einem Stra-ßenprojekt in Katar lassen uns für die Zukunftnoch vorsichtiger agieren. Wir verfolgen syste-matisch Geschäftsgebaren und finanzielle Situa-tion unserer Auftraggeber.

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Lagebericht134 135

ReputationsrisikenUnfälle bei unseren Projekten, tatsächliche oderauch nur behauptete Mängel und Fehler unsererLeistung sowie Compliance-Fälle können unsereReputation schädigen und finanzielle Auswir-kungen haben. Reputationsschäden beugen wirdurch eine offene Kommunikation und die vor-behaltlose Zusammenarbeit mit Auftraggebernund Behörden vor. Unser Compliance-Systemgenügt höchsten Ansprüchen und wird perma-nent weiterentwickelt. Verdachtsfälle werdenaktiv aufgegriffen und untersucht. Über Anzei-chen von Gesetzesverstößen informieren wir diezuständigen Behörden, mit denen wir zur Auf-klärung rückhaltlos kooperieren.

Prozessrisiken Wir sind bestrebt, gerichtliche Auseinander-setzungen nach Möglichkeit zu vermeiden. Die-ses Ziel ist jedoch nicht immer zu erreichen, sodass in- und ausländische Konzernunternehmenan Gerichts- beziehungsweise Schiedsgerichts-verfahren beteiligt sind. Deren Ausgang lässtsich naturgemäß nicht mit Sicherheit vorher-sagen. Dennoch gehen wir nach sorgfältiger Prü-fung davon aus, dass für alle Rechtsstreitigkeitenausreichende bilanzielle Vorsorge getroffenwurde.

ProjektrisikenBei der Planung und Durchführung insbesonderekomplexer Großprojekte bestehen für uns Kalku-lations- und Ausführungsrisiken. Verluste beiGroßaufträgen können das Ergebnis des Kon-zerns spürbar belasten.

Die Beherrschung dieser Risiken ist einewesentliche Aufgabe der für das jeweilige Projektverantwortlichen operativen Einheit, die durchein verfeinertes Projektcontrolling unterstütztwird. Es umfasst die Auswahl der Projekte, dieanschließende Angebotsbearbeitung und dieAusführung bis hin zur Bearbeitung etwaigerGewährleistungsansprüche. Bei der Auswahl derProjekte und der Angebotsbearbeitung werdenüber die die Projektaufgabe unmittelbar betref-fenden Gesichtspunkte hinaus die Person desKunden, die regionalen Gegebenheiten des Leis-tungsorts, Kompetenz und Kapazität der gegebe-nenfalls ausführenden Konzerneinheit, Durch-führungsrisiken, der vorgesehene Vertrag sowieZahlungsplan und Zahlungssicherheiten analy-siert, kritisch bewertet und in Risikoklassen ein-geteilt. Anhand dieser Risikoklassen erfolgt dieSelektion der verfolgten Projekte.

Im Rahmen dieses Projektcontrolling werdendie wesentlichen Verträge einer sorgfältigen,kaufmännischen und juristischen Prüfung unter-zogen, technische Aspekte von Fachleuten sepa-rat analysiert. Projekte ab einem bestimmtenVolumen oder mit einem hohen Schwierigkeits-grad werden nach definierten Regeln durchgän-gig von einer zentralen Einheit überwacht, umgegebenenfalls rechtzeitig Korrekturmaßnah-men einzuleiten. Im Jahr 2009 wurden 90 Projek-te speziell beobachtet. Bei komplexeren Projek-ten im Betreibergeschäft nutzen wir die Kompe-tenz der gesamten Gruppe, um Kosten undRisiken einzuschätzen.

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Beschaffungsrisiken Die weltweiten Beschaffungsmärkte beobachtenwir intensiv. Unser konzernweites Monitoringder Weltmarktpreise für Stahl, Mineralöl undMineralölprodukte stellt den flexiblen Einkaufvon Rohstoffen für unsere Großprojekte zu opti-malen Bedingungen sicher. Regionalen Beschaf-fungsrisiken beugen wir vor, indem wir mit leis-tungsfähigen Lieferanten und Nachunterneh-mern zusammenarbeiten. Durch Vorverträgestellen wir Kapazitäten, Qualitäten und Preisesicher. Zudem sichern wir uns – soweit möglich –in unseren Verträgen gegen Teuerung mit Preis-gleitklauseln ab.

Personalrisiken Personalrisiken, die sich aus Nachwuchsmangel,hoher Fluktuation, fehlender Qualifikation,geringer Motivation oder Überalterung derBelegschaft ergeben können, begegnen wir mitzahlreichen Maßnahmen der Personalentwick-lung. So stellen wir sicher, dass hochqualifizierteMitarbeiter gewonnen und langfristig an dasUnternehmen gebunden werden. Dazu unter-halten wir enge Kontakte zu ausgesuchten Hoch-schulen, bieten Praktika für Studierende oderAbsolventen an und stellen speziell konzipierteEinarbeitungsprogramme an den Beginn der Karrieren bei Bilfinger Berger. Den Mitarbeiternstehen umfangreiche Angebote zur Qualifizie-rung und Weiterbildung zur Verfügung. In regel-mäßigen Gesprächen werden individuelle Perspektiven besprochen. Führungspositionenbesetzen wir überwiegend aus den eigenen Rei-hen. Durch unser Personalcontrolling analysie-ren wir strukturelle Veränderungen innerhalbunserer Belegschaft und können damit Fehlent-wicklungen frühzeitig begegnen. SpezifischeRisiken auf dem Personalsektor sind aufgrundunserer vorausschauenden Personalentwicklungnicht erkennbar.

IT-RisikenUm unberechtigte Zugriffe oder Datenverluste zuverhindern und die ständige Verfügbarkeit unse-rer Systeme zu garantieren, schützen wir unsereInformationstechnik durch zahlreiche technischeMaßnahmen. Unsere IT-Strukturen sind weitge-hend standardisiert. Bei den Programmen setzenwir Produkte der führenden Hersteller wie SAP,IBM, AAB und Microsoft ein. Geltende Sicher-heitsrichtlinien passen wir fortlaufend den neuesten technischen Entwicklungen an.

GesamtrisikoIm abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir keineEinzelrisiken festgestellt, die allein oder in ihrerGesamtheit den Fortbestand unseres Unterneh-mens gefährdet hätten. Bei Eintritt unvorherseh-barer, außergewöhnlicher Risiken ist ein Einflussauf die Leistungs- und Ergebnisentwicklungnicht auszuschließen. Es sind jedoch keine Risiken erkennbar, die den Konzern in seinemBestand gefährden könnten.

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Lagebericht136 137

Im Februar 2008 hatte der Vorstand der BilfingerBerger AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats aufder Basis der Ermächtigung der Hauptversamm-lung vom 23. Mai 2007 1.884.000 Aktien über dieBörse zurückgekauft. Das entsprach 5,065 Prozentder Stimmrechte beziehungsweise entspricht4,094 Prozent der Stimmrechte nach der Kapital-erhöhung im Geschäftsjahr 2009. Gemäß demErmächtigungsbeschluss vom 23. Mai 2007 kannder Vorstand diese Aktien über die Börse ver-äußern, den Aktionären unter Beachtung desGleichbehandlungsgrundsatzes zum Erwerb anbieten, im Rahmen von Unternehmenszusam-menschlüssen oder -erwerben einsetzen, zurErfüllung von Wandlungs- und Optionsrechtenverwenden oder ohne weiteren Hauptversamm-lungsbeschluss einziehen. Die Aktien befindensich im Eigenbesitz. Aus diesen Aktien stehen derGesellschaft keine Rechte zu (§ 71 b AktG).

Der Vorstand wurde durch Beschluss derHauptversammlung vom 7. Mai 2009 ermächtigt,bis zum 6. November 2010 mit Zustimmung desAufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft miteinem auf diese entfallenden Betrag am Grund-kapital von bis zu 11.158.830 € zu erwerben mitder Maßgabe, dass auf die aufgrund dieserErmächtigung zu erwerbenden Aktien zusam-men mit anderen von der Gesellschaft gehalte-nen oder ihr zuzurechnenden eigenen Aktien zukeinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grund-kapitals entfallen. Etwaige auf Basis dieserErmächtigung erworbene Aktien können überdie Börse veräußert, den Aktionären unter Beach-tung des Gleichbehandlungsgrundsatzes zumErwerb angeboten, im Rahmen von Unterneh-menszusammenschlüssen oder -erwerben einge-setzt, zur Erfüllung von Wandlungs- und Options-rechten verwendet oder ohne weiteren Haupt-versammlungsbeschluss eingezogen werden.

Das gezeichnete Kapital von 138.072.381 (Vorjahr:111.588.306) € ist eingeteilt in 46.024.127 (Vorjahr:37.196.102) auf den Inhaber lautende Stückaktienzum rechnerischen Wert von 3 € je Aktie.

Im Rahmen eines Long-Term Incentive Plans(LTI) verfügen Mitglieder des Vorstands über ins-gesamt 22.504 Aktien, die grundsätzlich einerzweijährigen Veräußerungssperre unterliegen.

Die gesetzlichen Vorschriften für die Bestel-lung und Abberufung von Mitgliedern des Vor-stands finden sich in §§ 84, 85 AktG, die gesetz-lichen Vorschriften für die Änderung der Satzungin §§ 133, 179 AktG. Für die Änderung der Satzungist gemäß § 20 der Satzung die einfache Mehrheitder Stimmen und des vertretenen Grundkapitalsausreichend, sofern das Gesetz nicht zwingendeine größere Mehrheit vorschreibt. Gemäß § 25der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt,Abänderungen und Ergänzungen, die nur die Fassung der Satzung betreffen, zu beschließen.

Der Vorstand wurde durch Beschluss derHauptversammlung vom 7. Mai 2009 ermächtigt,mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 6. Mai 2014 das Grundkapital der Gesellschaft umbis zu 55.500.000 € durch ein- oder mehrmaligeAusgabe neuer Aktien zu erhöhen (genehmigtesKapital 2009). Die Ausgabe neuer Aktien kanndabei gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfol-gen. Die neuen Aktien sind den Aktionären zumBezug anzubieten. Der Vorstand ist, beschränktauf neue Aktien mit einem anteiligen Betrag amGrundkapital von insgesamt bis zu 22.300.000 €,ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsratsdas gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre inbestimmten Fällen auszuschließen.

Im Oktober 2009 hat der Vorstand der Bilfin-ger Berger AG mit Zustimmung des Aufsichtsratsvon dieser Ermächtigung Gebrauch gemacht unddas Grundkapital unter teilweiser Ausnutzungdes genehmigten Kapitals durch Ausgabe von8.828.025 neuen Stückaktien um 26.484.075 € auf138.072.381 € erhöht. Danach beträgt das geneh-migte Kapital zum Stichtag 29.015.025 €.

Weitere Angabengemäß § 315 HGB

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Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sichaus Fixum, variabler Vergütung sowie Neben-leistungen und Pensionszusagen zusammen.Nähere Einzelheiten einschließlich der indivi-dualisierten Bezüge enthält der Vergütungs-bericht innerhalb des Corporate GovernanceBerichts (siehe Seite 42). Dieser Vergütungs-bericht ist Teil des Lageberichts.

Im Zusammenhang mit dem Projekt Nord-SüdStadtbahn in Köln aufgetretene Unregelmäßig-keiten haben eine umfangreiche Medienbericht-erstattung ausgelöst, obwohl – auch nach Ein-schätzung der Ermittlungsbehörden – keineAnhaltspunkte dafür bestehen, dass sie den Ein-sturz des Kölner Stadtarchivs verursacht haben.Einem Reputationsverlust begegnen wir durchumfassende rückhaltlose Aufklärung in Zusam-menarbeit mit Auftraggebern und Behördensowie offene Kommunikation. Wir überprüfenIngenieurbauprojekte, in denen eine vergleich-bare Technologie eingesetzt wurde und ergreifenMaßnahmen, um Unregelmäßigkeiten auszu-schließen.

Im Übrigen entwickelt sich unser Unterneh-men im laufenden Geschäftsjahr nach Plan. Inunserem Zwischenbericht, den wir am 10. Mai2010 vorlegen, geben wir einen ausführlichenÜberblick über den Verlauf des ersten Quartals.

Außerdem wurde durch die Hauptversammlungvom 19. Mai 2005 beschlossen, das Grundkapitalum bis zu 11.023.398 € durch Ausgabe von bis zu3.674.466 auf den Inhaber lautende Stückaktienbedingt zu erhöhen (bedingtes Kapital III). Diebedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweitdurchgeführt, wie gegebenenfalls Inhaber vonWandelanleihen und Optionsscheinen, die auf-grund der Ermächtigung des Vorstands durchHauptversammlungsbeschluss vom 19. Mai 2005ausgegeben werden, von ihren Wandlungs- undOptionsrechten Gebrauch machen beziehungs-weise ihre Verpflichtung zur Wandlung/Options-ausübung erfüllen und das bedingte Kapital hier-zu benötigt wird.

Im Fall eines Kontrollwechsels als Folge einesÜbernahmeangebots für die Aktiengesellschaftbestehen, den üblichen Gepflogenheiten imGeschäftsverkehr entsprechend, Kündigungs-möglichkeiten für die Kredit- und Bürgschaftsge-ber unserer syndizierten Barkreditlinie über 300 Mio. €, unseres Schuldscheindarlehens über250 Mio. €, unserer syndizierten Avalkreditlinieüber 1.600 Mio. € und diverser bilateraler Avalkreditrahmen über insgesamt 200 Mio. €.Für die syndizierte Avalkreditlinie besteht außer-dem im Fall eines derartigen Kontrollwechselsein sofortiges Verbot weiterer Inanspruchnahme.

Den Vorständen steht bei einem Kontroll-wechsel unter bestimmten weiteren Vorausset-zungen ein Kündigungsrecht zu. Diese Regelungverschafft den Vorstandsmitgliedern für den Falleines Übernahmeangebots die gebotene Unab-hängigkeit, um sich in ihrem Verhalten aus-schließlich am Wohl der Gesellschaft und ihrerAktionäre zu orientieren. Nähere Einzelheitenhierzu finden sich im Vergütungsbericht (sieheSeite 42).

Vorstandsvergütung

Nachtragsbericht

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Lagebericht138 139

Services, die ihre Position als Marktführer inEuropa festigt. Ohne Berücksichtigung derNeuerwerbungen erwarten wir für IndustrialServices und Power Services eine zumindeststabile Entwicklung. Bei Facility Servicesgehen wir ebenfalls von einer stabilen Leis-tung aus, der Ergebnisbeitrag wird sich ver-bessern. Insgesamt erwarten wir für unsereDienstleistungen einen weiteren Anstieg vonVolumen und Ergebnis.

. Im Baugeschäft wird die Leistung planmäßigzurückgehen, gleichzeitig wird der Ergebnis-beitrag steigen.

. Wir gehen davon aus, dass sich die Finanzie-rungsmöglichkeiten für Betreiberprojekteverbessern und auch größere Projekte reali-siert werden können. Wir verfolgen aussichts-reiche Vorhaben und erwarten, unser Port-folio auch künftig zu erweitern. AttraktiveVerwertungsmöglichkeiten für unsere wert-haltigen Objekte werden wir nutzen.

Mit dem weiteren Ausbau unseres Service-geschäfts und der schrittweisen Reduzierungunseres Baugeschäfts auf circa 2 Mrd. € werdenwir Risikoprofil und Ertragskraft des Konzernsnachhaltig verbessern. Wir gehen davon aus,dass der Konzern mittelfristig eine EBIT-Renditevon nicht weniger als 4 Prozent erreicht.

Diese Prognosen sind mit den immer nochbestehenden Unsicherheiten der gesamtwirt-schaftlichen Entwicklung behaftet.

Im Geschäftsjahr 2010 erwarten wir für dieContinuing Operations des Konzerns folgendeEntwicklung:

. Die Leistung der Continuing Operationserreichte im Geschäftsjahr 2009 7,7 Mrd. €. Siewird bei rückläufigem Baugeschäft durch diezum Ende 2009 erfolgte Akquisition von MCEinsgesamt steigen.

. Für EBIT und Konzernergebnis der ContinuingOperations erwarten wir nach Werten imBerichtsjahr von 173 Mio. € (EBIT) und 80 Mio.€ (Konzernergebnis) einen überproportiona-len Anstieg.

Wie berichtet, haben wir Ende Januar 2010 ent-schieden, uns von unserem Australiengeschäftzu trennen. Daher stellen wir ab dem Bericht zumersten Quartal 2010 die erwartete Entwicklungunserer fortzuführenden Aktivitäten (Conti-nuing Operations) und der nicht fortzuführendenAktivitäten in Australien (Discontinued Operati-ons) separat dar.

Fortzuführende KonzernaktivitätenDie internationale Wirtschaftskrise hat zwarallen Anzeichen nach ihren Höhepunkt über-schritten, wird sich aber insbesondere in denkonjunkturell nachlaufenden Branchen nochauswirken.

Bilfinger Berger ist optimistisch, auch in denkommenden Jahren erfolgreich zu agieren. DieFinanzstruktur des Konzerns ist solide, Refinan-zierungsbedarf besteht kurzfristig nicht.

Durch die weitgehende Verlagerung desSchwerpunkts unserer Aktivitäten auf Dienst-leistungen ist für uns die zukünftige Entwick-lung in diesen Märkten besonders wichtig. Fürdie Industriedienstleistungen erwarten wir eineStabilisierung mit anschließender langsamerErholung der Nachfrage. Verzögerungen bei eini-gen Kraftwerksprojekten dämpfen die dynami-sche Entwicklung der Power Services, der Marktwird aber zumindest das erreichte hohe Niveauhalten. Unsere Facility Services haben über Rah-menverträge eine solide Grundauslastung,Impulse für ein deutliches Leistungswachstumsind derzeit nicht erkennbar. Die planmäßigeRücknahme unseres Ingenieurbaugeschäftserlaubt bei stabiler Nachfrage ein besondersselektives Vorgehen bei der Auftragsherein-nahme. Der geplante Rückgang unseres Hoch-bau-volumens in Deutschland erfolgt in einemZeitraum verminderter Nachfrage am Markt.

Auf Basis dieser Einschätzung gehen wir vonfolgender Entwicklung in unseren Geschäfts-feldern aus:

. Der Zukauf der MCE zum Ende des Berichts-jahres stärkt unser Geschäftsfeld Dienstleis-tungen. Dies gilt vor allem für Industrial

Prognosebericht

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Neue technische Möglichkeiten nutzen wir zursteten Verbesserung der externen und internenKommunikation.

Unser gutes Abschneiden beim Arbeitgeber-Ranking des manager magazins im Sommer 2009ist für uns Bestätigung und Ansporn für unsereBemühungen um die Rekrutierung guten Nach-wuchses. Besonders wichtige Themen für diezukünftige Personalarbeit sind auch Arbeits-sicherheit und Gesundheitsvorsorge.

Unsere Strategie zielt nun noch pointierterauf die weitere Expansion des Dienstleistungs-geschäfts und die nachhaltige Verbesserung derErtragskraft unserer reduzierten Bauaktivitäten.Entscheidende Kriterien bei Ausbau unseresGeschäftsfelds Concessions sind unverändert dieRendite auf das eingesetzte Eigenkapital bei deneinzelnen Projekten und der Wertzuwachs desGesamtportfolios. Insgesamt sind wir zuversicht-lich, unser Unternehmen mit unserer künftigenAusrichtung weiterhin erfolgreich zu ent-wickeln.

Aktivitäten in AustralienUnsere Aktivitäten in Australien, die wir nicht-fortführen wollen (Discontinued Operations),erzielten im Jahr 2009 eine Leistung von 2,7 Mrd. €,ein EBIT von 77 Mio. € und ein anteiliges Konzern-ergebnis von 60 Mio. €. Wir erwarten, dass sichEBIT und anteiliges Konzernergebnis dieser Discontinued Operations bei leichtem Rückgangdes Volumens zumindest stabil entwickeln wer-den. Bis zur beabsichtigten Veräußerung wirddas Australiengeschäft noch zu Leistung undErgebnis des Konzerns beitragen. Aus einer Veräußerung ist ein bedeutender Gewinn für Bilfinger Berger zu erwarten.

Alle in diesem Bericht enthaltenen zukunftsbezo-genen Aussagen wurden nach bestem Wissen undGewissen getroffen. Da sie jedoch auch von Fakto-ren abhängen, die nicht unserem Einfluss unterlie-gen, kann die tatsächliche Entwicklung von denPrognosen abweichen.

. Mit einer Kapitalrendite über dem Kapital-kostensatz wollen wir in jedem Segment sub-stanzielle Wertbeiträge schaffen.

Unsere Anteilseigner werden wir mit einerattraktiven Dividende am Unternehmenserfolgbeteiligen. Aus einer Trennung von unseren Akti-vitäten in Australien freiwerdende Mittel wollenwir für den weiteren Ausbau unseres Dienstleis-tungsgeschäfts verwenden. Ob dies bereits 2010zu größeren Finanzanlagenzugängen führt, istoffen. Auch in Zukunft wollen wir Unterneh-mensakquisitionen nur nach sorgfältiger Prü-fung und zu angemessenen Preisen tätigen.Die Investitionen in Sachanlagen dürften 2010etwas über der Größenordnung des Berichts-jahres liegen.

In unserer Forschungs- und Entwicklungs-arbeit stehen weiterhin Klimaschutz und Res-sourcenschonung im Mittelpunt. Die zentralenProjekte zielen beispielsweise auf die Reduzie-rung des Energiebedarfs über den gesamtenLebenszyklus von Gebäuden oder die Ressourcen-schonung durch optimale Energieerzeugung inKraftwerken.

Die Einkäufer unserer operativen Einheitensind stets über die Entwicklung auf unserenBeschaffungsmärkten informiert. Tragende Säu-len unseres Einkaufs sind eine aktive Bündelungunserer Nachfrage, die frühzeitige Platzierungunseres Bedarfs bei Lieferanten, die Einbindungunserer Nachunternehmer in die Angebots-bearbeitung und Preisgleitklauseln mit unserenKunden.

Unsere offene Kommunikation mit Investo-ren, Geschäftspartnern, Mitarbeitern und sonsti-gen Interessenten setzen wir fort. Dabei habenwir die umfassende Information des Kapital-markts über die aktuelle Entwicklung unseresKonzerns besonders im Blick. Die Marketing- und Vertriebsaktivitäten werden von unserenoperativen Einheiten weiterhin konsequent anden Bedürfnissen der Kunden ausgerichtet.

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Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzender Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein dentatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen undRisiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Mannheim, den 1. März 2010

Der Vorstand

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

140 141

Klaus Raps

Kenneth D. Reid

Herbert Bodner

Prof. Hans Helmut Schetter Thomas Töpfer

Joachim Müller

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Wir haben den von der Bilfinger Berger AG, Mannheim, aufgestellten Konzernabschluss – bestehendaus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Entwicklung des Eigenkapitals,Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlage-bericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGBanzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands derGesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut derWirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfungvorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten undVerstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwen-denden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes derVermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkanntwerden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätig-keit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen übermögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungs-legungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschlussund Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasstdie Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungs-grundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamt-darstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dassunsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der

Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vor-schriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- undErtragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, ver-mittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risikender zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Bestätigungsvermerk

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142 143

Diese Bestätigung erteilen wir aufgrund unserer pflichtgemäßen, am 19. Februar 2010 abgeschlosse-nen Abschlussprüfung und unserer Nachtragsprüfung, die sich auf die Änderung des Vergütungs-berichts und des Nachtragsberichts, die beide Teil des Konzernlageberichts sind, bezog. Der Vergü-tungsbericht wurde dahingehend geändert, als nunmehr die Ausführungen zur Neuregelung der Vorstandsvergütung ab dem 1. Januar 2010 ersatzlos gestrichen wurden, weil der Aufsichtsrat nochnicht zu einer abschließenden Entscheidung gelangt ist. Des Weiteren wurde vor dem Hintergrundder aktuellen Vorkommnisse beim Projekt Nord-Süd Stadtbahn Köln der Nachtragsbericht geändert.Die Nachtragsprüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Mannheim, den 19. Februar 2010 begrenzt auf die vorgenannte Änderung: 1. März 2010

Prof. Dr. Peter WollmertWirtschaftsprüfer

Thomas MüllerWirtschaftsprüfer

Ernst & Young GmbHWirtschaftsprüfungsgesellschaft

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Konzernabschluss 2009

Umsatzerlöse

Umsatzkosten

Bruttoergebnis

Vertriebs- und Verwaltungskosten

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen

EBIT

Zinserträge

Zinsaufwendungen

Übriges Finanzergebnis

Ergebnis vor Ertragsteuern

Ertragsteuern

Ergebnis nach Ertragsteuern

davon Ergebnisanteile anderer Gesellschafter

Konzernergebnis

Durchschnittliche Anzahl Aktien (in Tausend)

Ergebnis je Aktie 1 (in €)

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

9.757,1

-8.684,5

1.072,6

-875,5

85,9

15,1

298,1

33,8

-31,3

-17,0

283,6

-79,2

204,4

4,0

200,4

38.728

5,18

2009 2008Anhang

9.580,7

-8.508,4

1.072,3

-868,5

28,5

17,3

249,6

16,7

-38,9

-13,4

214,0

-71,3

142,7

2,5

140,2

37.005

3,79

(5)

(6)

(7)

(8)

(9)

(9)

(9)

(10)

(11)

(11)

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem verwässerten Ergebnis je Aktie.1

in Mio. €

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Konzernabschluss 2009144 145

Ergebnis nach Ertragsteuern

Unrealisierte Gewinne / Verluste aus Sicherungsgeschäften

Veränderung der im Eigenkapital erfassten Gewinne / Verluste

Realisierte Gewinne / Verluste (Umgliederungen in die Gewinn- und Verlustrechnung)

Ertragsteuern auf unrealisierte Gewinne / Verluste

Differenzen aus Fremdwährungsumrechnung

Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste aus Pensionsplänen

Veränderung der im Eigenkapital erfassten Gewinne / Verluste

Ertragsteuern auf unrealisierte Gewinne / Verluste

Sonstige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen

Unrealisierte Gewinne / Verluste aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen

Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen nach Steuern

Gesamtergebnis nach Steuern

Anteile des Konzerns

Anteile anderer Gesellschafter

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

204,4

-196,7

2,6

65,3

-128,8

-92,9

2,1

-2,8

-0,7

-2,0

-3,2

-227,6

-23,2

-27,0

3,8

2009 2008

142,7

-2,1

42,7

-11,6

29,0

95,3

-18,0

7,4

-10,6

0,0

-19,9

93,8

236,5

233,4

3,1

in Mio. €

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Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte

Sachanlagen

Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen

Forderungen aus Betreiberprojekten

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Latente Steuern

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte

Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte

Ertragsteuerforderungen

Übrige Vermögenswerte

Liquide Mittel

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Rücklagen

Eigene Anteile

Bilanzgewinn

Eigenkapital der Aktionäre der Bilfinger Berger AG

Anteile anderer Gesellschafter

Langfristiges Fremdkapital

Pensionsrückstellungen

Sonstige Rückstellungen

Finanzschulden Recourse

Finanzschulden Non-Recourse

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Latente Steuern

Kurzfristiges Fremdkapital

Steuerrückstellungen

Sonstige Rückstellungen

Finanzschulden Recourse

Finanzschulden Non-Recourse

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Übrige Verbindlichkeiten

Konzernbilanz

31. 12. 09 31. 12. 08Anhang

1.538,5

795,9

46,0

2.134,2

169,9

229,9

4.914,4

269,9

1.869,2

29,4

59,3

798,4

3.026,2

7.940,6

138,1

1.408,2

-100,0

92,1

1.538,4

23,0

1.561,4

286,7

84,3

319,6

1.880,3

186,5

116,0

2.873,4

132,7

612,8

34,0

21,9

2.423,3

281,1

3.505,8

7.940,6

1.235,3

599,3

48,9

1.641,8

250,6

188,4

3.964,3

216,4

1.805,6

17,5

49,0

720,2

2.808,7

6.773,0

111,6

1.034,0

-100,0

74,4

1.120,0

21,0

1.141,0

218,8

68,6

306,1

1.488,5

392,7

127,3

2.602,0

120,3

447,7

21,7

29,6

2.188,8

221,9

3.030,0

6.773,0

(12)

(13)

(14)

(15)

(16)

(10)

(17)

(18)

(19)

(20)

(21)

(22)

(23)

(24)

(24)

(25)

(10)

(23)

(23)

(24)

(24)

(25)

(26)

in Mio. €

Aktiva

Passiva

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Konzernabschluss 2009146 147

Stand 1. 1. 2008

Gesamtergebnis

Kapitaleinzahlungen

Dividendenzahlungen

Übrige Veränderungen

Stand 31. 12. 2008

Stand 1. 1. 2009

Gesamtergebnis

Kapitaleinzahlungen

Dividendenzahlungen

Übrige Veränderungen

Stand 31. 12. 2009

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

auf Aktionäre der Bilfinger Berger AG entfallendes Eigenkapital

Eigenkapital

-

1.331,9

-23,2

0,0

-67,7

-100,0

1.141,0

1.141,0

236,5

263,2

-74,5

-4,8

1.561,4

21,3

3,8

0,0

-4,1

0,0

21,0

21,0

3,1

0,0

-3,9

2,8

23,0

Anteileanderer

Gesellschafter

-

67,0

71,0

0,0

-63,6

0,0

74,4

74,4

88,3

0,0

-70,6

0,0

92,1

Bilanzgewinn

0,0

0,0

0,0

0,0

-100,0

-100,0

-100,0

0,0

0,0

0,0

0,0

-100,0

EigeneAnteile

-

1.310,6

-27,0

0,0

- 63,6

- 100,0

1.120,0

1.120,0

233,4

263,2

-70,6

-7,6

1.538,4

Summe

-24,7

-92,1

0,0

0,0

0,0

-116,8

-116,8

94,9

0,0

0,0

0,0

-21,9

Fremdwährungs

umrechnung

Übriges Comprehensive Income

---

21,0

-2,0

0,0

0,0

0,0

19,0

19,0

-10,3

0,0

0,0

0,0

8,7

-./

3,5

-130,6

0,0

0,0

0,0

-127,1

-127,1

8,6

0,0

0,0

0,0

-118,5

Rücklageaus

Sicherungsgeschäften

-

--

609,6

126,7

0,0

0,0

0,0

736,3

736,3

51,9

0,0

0,0

-7,6

780,6

Gewinnrücklagen

-

522,6

0,0

0,0

0,0

0,0

522,6

522,6

0,0

236,7

0,0

0,0

759,3

Kapitalrücklage

-

111,6

0,0

0,0

0,0

0,0

111,6

111,6

0,0

26,5

0,0

0,0

138,1

Gezeichnetes

Kapitalin Mio. €

Versicherungsmath

GewinneVerluste

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Ergebnis nach Ertragsteuern

Abschreibungen auf Anlagevermögen

Zunahme / Abnahme der langfristigen Rückstellungen

Latente Ertragsteuererträge

Equity Fortschreibung

Sonstige zahlungsunwirksame Vorgänge

Cash Earnings

Zunahme der Vorräte

Abnahme / Zunahme der Forderungen

Zunahme der kurzfristigen Rückstellungen

Abnahme / Zunahme der Verbindlichkeiten

Working Capital Veränderung

Gewinne aus Anlageabgängen

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Einzahlungen aus immateriellen Anlageabgängen

Einzahlungen aus Sachanlageabgängen

Einzahlungen aus Finanzanlageabgängen

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte

Investitionen in das Sachanlagevermögen

Investitionen in das Finanzanlagevermögen

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

Rückkauf eigener Aktien

Einzahlungen aus Kapitalerhöhung der Bilfinger Berger AG

Dividendenzahlung an Aktionäre der Bilfinger Berger AG

Gezahlte Dividende an konzernfremde Gesellschafter

Aufnahme von Krediten

Tilgung von Krediten

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Zahlungswirksame Veränderungen der Liquiden Mittel

Sonstige Wertänderungen der Liquiden Mittel

Liquide Mittel am 1. 1.

Liquide Mittel am 31. 12.

Konzern-Kapitalflussrechnung

204,4

169,0

-14,9

-35,7

0,7

-1,7

321,8

-67,9

-135,6

69,3

295,3

161,1

-125,8

357,1

0,0

128,6

92,2

-6,5

-230,5

-460,4

-476,6

-100,0

0,0

-63,6

-4,1

289,4

-38,3

83,4

-36,1

-39,8

796,0

720,1

2009 2008

142,7

150,5

4,6

-14,6

-8,5

0,0

274,7

-34,9

195,3

16,9

-78,1

99,2

-5,7

368,2

0,4

13,6

18,2

-8,1

-153,6

-368,3

-497,8

0,0

260,2

-70,6

-3,9

18,6

-28,8

175,5

45,9

32,4

720,1

798,4

in Mio. € Anhang

(32)

(32)

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Die Segmentberichterstattung wurde wie im Vorjahr nach IFRS 8 aufgestellt. Die Berichtssegmentedes Bilfinger Berger Konzerns sind an der internen Berichtsstruktur ausgerichtet. Zu Beginn des Jah-res 2009 wurden Umweltdienstleistungen vom Geschäftsfeld Ingenieurbau ins Geschäftsfeld Dienst-leistungen umgegliedert. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

IngenieurbauBilfinger Berger nimmt eine führende Position bei Planung und Bau großer Infrastrukturprojekte ein.Die Schwerpunkte des Geschäfts liegen auf internationalen Märkten.

Hoch- und IndustriebauBilfinger Berger bietet seinen Kunden umfassende Leistungspakete über alle Phasen im Lebenszyklusvon Immobilien im In- und Ausland. Der ganzheitliche Ansatz reicht von Beratung, Planung, betriebs-fertiger Erstellung, Entwicklung und Finanzierung bis hin zu Unterhalt und Betrieb.

DienstleistungenBilfinger Berger zählt zu den führenden Anbietern von Dienstleistungen für Industrieanlagen, Kraft-werke und Gebäude. Industrial Services umfassen Leistungen zur Wartung, Instandhaltung undModernisierung von Produktionsanlagen der Prozessindustrie. Power Services konzentrieren sich aufWartung, Instandhaltung, Wirkungsgradsteigerungen und Lebensdauerverlängerungen vorhandenerAnlagen sowie auf die Herstellung und Montage von Komponenten für den Kraftwerksbau. Durch dieÜbernahme des Industrie- und Kraftwerksdienstleisters MCE wurden die Leistungspalette und derKundenkreis von Industrial Services und Power Services erweitert. Facility Services beinhalten techni-sche, kaufmännische und infrastrukturelle Dienstleistungen für Büroimmobilien, Sport- und Veran-staltungszentren, Krankenhäuser oder Justizvollzugsanstalten.

BetreiberprojekteBilfinger Berger entwickelt als privater Partner der öffentlichen Hand Verkehrswege und Immobilienauf der Grundlage langfristiger Konzessionsverträge. Wichtige Märkte sind Kanada, Australien,Deutschland, Großbritannien und Nordirland, Norwegen sowie Ungarn.

Segmentbericht-erstattung

148 149 Konzernanhang 2009

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Wie im Vorjahr wird das Segmentergebnis als EBIT ausgewiesen. Die Innenumsatzerlöse zeigen Liefer- und Leis-tungsbeziehungen zwischen den Geschäftsfeldern. Die Verrechnung erfolgte zu marktüblichen Preisen. In derÜberleitung auf die Daten des Konzernabschlusses werden konzerninterne Aufwendungen und Erträge sowieZwischenergebnisse eliminiert. Außerdem sind hierin Aufwendungen und Erträge der Zentrale sowie sonstigePosten ausgewiesen, die nach unseren internen Berichtsgrundsätzen nicht einzelnen Segmenten zuzuordnensind. Im Vorjahr betraf dies vor allem den Ertrag aus der Veräußerung unserer französischen TochtergesellschaftRazel S.A. in Höhe von 90 Mio. € sowie einmalige Aufwendungen in Höhe von 45 Mio. € aus einer vorsichtigerenBewertung von Projekten, insbesondere in frühen Abwicklungsstadien.

Die Überleitung des Segmentvermögens enthält insbesondere Liquide Mittel sowie nicht den Geschäfts-feldern zugeordnete langfristige und kurzfristige Vermögenswerte. Die in der Überleitung ausgewiesenen Segmentschulden beinhalten die Verbindlichkeiten der Konzernzentrale und verzinsliche Verbindlichkeiten wieFinanzschulden und Pensionsrückstellungen. Entsprechend werden korrespondierende Aufwands- und Ertrags-posten nicht im Segmentergebnis (EBIT) erfasst. Die Investitionen in Sachanlagen enthalten auch Investitionenin immaterielle Vermögenswerte, wie zum Beispiel Lizenzen oder Software, in Höhe von 8,1 (Vorjahr: 6,5) Mio. €.

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150 151 Konzernanhang 2009

Produktionsleistung

Außenumsatzerlöse

Innenumsatzerlöse

Gesamtumsatzerlöse

EBIT (Segmentergebnis)

darin Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen

darin Abschreibungen auf Sachanlagen und übrige immaterielle Vermögenswerte

darin Ergebnisse aus nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen

Segmentvermögen 31. 12.

darin at equity bewertete Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Segmentschulden 31. 12.

Investitionen in Sachanlagen

Mitarbeiter 31. 12.

2.020,3

1.914,6

75,9

1.990,5

14,3

0,0

4,5

2,5

283,4

0,0

581,9

13

3.556

2009 2008

2.018,2

1.959,8

14,0

1.973,8

22,0

0,0

5,5

2,3

241,6

0,0

490,3

8

3.322

3.934,5

2.444,6

56,9

2.501,5

11,1

0,0

68,3

5,2

925,2

10,1

952,1

116

13.294

2009 2008

Ingenieurbau Hoch- undIndustriebau

3.285,9

2.030,7

26,9

2.057,6

-7,4

0,0

52,4

5,0

936,8

12,5

1.007,5

54

11.161

Segmentberichterstattung nach Geschäftsfeldern

in Mio. €

Produktionsleistung

Außenumsatzerlöse

Langfristige Vermögenswerte per 31. 12.

2.988,7

2.698,4

293,6

2009 2008

2.535,3

2.350,8

742,4

3.429,5

3.245,3

1.100,0

2009 2008

Deutschland Europa ohne Deutschland

3.329,5

2.978,9

1.131,0

Segmentberichterstattung nach Regionen

in Mio. €

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10.742,3

9.757,1

0,0

9.757,1

298,1

24,2

144,0

15,1

6.773,0

48,9

5.632,0

237

60.923

2009 2008

10.403,3

9.580,7

0,0

9.580,7

249,6

24,9

125,5

17,3

7.940,7

46,0

6.379,3

162

67.199

-61,8

24,3

-169,7

-145,4

33,7

0,0

10,2

0,0

1.184,4

0,0

1.136,5

7

457

2009 2008

KonsolidierungSonstiges

Konzern

-46,0

20,8

-73,3

-52,5

-17,0

0,0

3,2

0,0

1.175,2

0,0

1.082,1

4

466

10.804,1

9.732,8

169,7

9.902,5

264,4

24,2

133,8

15,1

5.588,6

48,9

4.495,5

230

60.466

2009 2008

10.449,3

9.559,9

73,3

9.633,2

266,6

24,9

122,3

17,3

6.765,5

46,0

5.297,2

158

66.733

44,6

678,1

0,0

678,1

9,2

0,0

0,2

4,2

1.713,7

27,4

1.594,8

1

136

2009 2008

Betreiberprojekte Summe der Segmente

47,8

577,8

0,0

577,8

13,9

0,0

0,2

6,6

2.228,6

23,7

2.034,5

0

135

4.804,7

4.695,5

36,9

4.732,4

229,8

24,2

60,8

3,2

2.666,3

11,4

1.366,7

100

43.480

2009 2008

Dienstleistungen

5.097,4

4.991,6

32,4

5.024,0

238,1

24,9

64,2

3,4

3.358,5

9,8

1.764,9

96

52.115

,

10.742,3

9.757,1

1.834,6

2009 2008

10.403,3

9.580,7

2.334,4

2.575,0

2.001,2

218,0

2009 2008

Australien Konzern

2.775,2

2.204,0

279,1

431,7

340,2

23,0

2009 2008

502,6

583,1

14,7

633,5

559,6

15,6

2009 2008

Afrika Asien

622,3

571,4

30,1

683,9

912,4

184,4

2009 2008

Amerika

638,4

892,5

137,1

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152 153

Allgemeine Angaben

Grundlagen der Bilanzierung

Die Bilfinger Berger AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit Sitz in D-68165 Mannheim,Carl-Reiß-Platz 1-5.

Der vorliegende Konzernabschluss der Bilfinger Berger AG für das Geschäftsjahr 2009 wurde am18. Februar 2010 vom Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben. Die Billigung wird in der Aufsichts-ratssitzung am 4. März 2010 erfolgen.

Der Konzernabschluss der Bilfinger Berger AG wurde nach den International Financial ReportingStandards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt und wird beim elektronischen Bundes-anzeiger eingereicht.

Der Konzernabschluss wurde nach dem Grundsatz des historischen Anschaffungs- und Herstel-lungskostenprinzips erstellt, mit Ausnahme einzelner Positionen wie zur Veräußerung verfügbarefinanzielle Vermögenswerte und derivative Finanzinstrumente, die mit ihrem Zeitwert ausgewiesenwerden. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Alle Beträge sind in Millionen Euro (Mio. €)angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist.

Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung fassen wir in der Bilanz und in der Gewinn- und Ver-lustrechnung einzelne Posten zusammen; sie sind im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert.

Die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Umsatzkostenverfahren.Die Ergebnisbeiträge der operativen Beteiligungen werden unter den sonstigen betrieblichen

Erträgen beziehungsweise sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Soweit es sich umErträge und Aufwendungen aus nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen handelt, werdendiese ab dem Geschäftsjahr 2009 als eigener Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewie-sen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden mit folgenden Ausnahmen:

Zum 1. Januar 2009 angewandte neue beziehungsweise überarbeitete IFRS-Standards und Inter-pretationen mit Relevanz für Bilfinger Berger:

. IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben

. IAS 1 Darstellung des Abschlusses

. IAS 23 Fremdkapitalkosten

. Verbesserungen der International Financial Reporting Standards 2008

Die wesentlichen Auswirkungen dieser Änderungen stellen sich wie folgt dar:

IFRS 7 Finanzinstrumente: AngabenDie Änderung des IFRS 7 erfordert zusätzliche Angaben zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwertsowie zum Liquiditätsrisiko. Für jede Klasse von Finanzinstrumenten, die zum beizulegenden Zeitwertbewertet werden, sind die in die Bewertung eingehenden Bewertungsinformationen unter Verwen-dung einer 3-stufigen Hierarchie anzugeben. Eine Überleitungsrechnung des Anfangsbestands aufden Endbestand für alle der dritten Bewertungsstufe zugeordneten Finanzinstrumente sowie wesent-liche Umgliederungen zwischen den Ebenen der Bewertungshierarchie sind anzugeben. Zudem

Allgemeine Erläuterungen

Konzernanhang 2009

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werden die erforderlichen Angaben zum Liquiditätsrisiko hinsichtlich Derivaten präzisiert. Die Anga-ben zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwert wurden entsprechend erweitert. Die Angaben zumLiquiditätsmanagement wurden durch die Änderung nicht wesentlich berührt.

IAS 1 Darstellung des AbschlussesDie Überarbeitung des IAS 1 regelt die Grundlagen und Struktur des Abschlusses und enthält zudemMindestanforderungen an den Inhalt eines Abschlusses. Für die hiernach zu erstellende Gesamter-gebnisrechnung haben wir die Darstellungsform einer gesonderten Gewinn- und Verlustrechnungund einer Aufstellung der im Konzerneigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen gewählt, inder das Ergebnis nach Ertragsteuern auf das Gesamtergebnis fortentwickelt ist. Die Entwicklung desKonzerneigenkapitals wurde in ihrer Darstellungsform entsprechend angepasst.

IAS 23 FremdkapitalkostenMit Überarbeitung des IAS 23 wird die Option des bislang geltenden Standards zur sofortigen aufwandswirksamen Erfassung von Fremdkapitalkosten, die einem qualifizierten Vermögenswert(qualifying asset) direkt zugeordnet werden können, abgeschafft. Ab diesem Geschäftsjahr sind dieseFremdkapitalkosten verpflichtend als Anschaffungs- oder Herstellungskosten zu aktivieren. Durch dieAnwendung der Änderung ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen.

Verbesserungen der International Financial Reporting Standards 2008Der Sammelstandard, der im Rahmen der erstmaligen jährlichen Aktualisierung veröffentlicht wurde,enthält eine Reihe von Änderungen verschiedener Standards zur Beseitigung von Inkonsistenzen undKlarstellung von Formulierungen. Er umfasst 35 Änderungen und besteht aus zwei Teilen: Änderun-gen der Rechnungslegung zu Darstellungs-, Ansatz- und Bewertungszwecken sowie terminologischeund redaktionelle Änderungen. Durch die Anwendung der Änderung ergaben sich keine wesentlichenAuswirkungen.

Veröffentlichte, aber noch nicht angewandte IFRS-Standards und Interpretationen:

IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting StandardsDie Überarbeitung von IFRS 1 Zusätzliche Ausnahmen für Erstanwender enthält zwei zusätzliche Aus-nahmen für Erstanwender bzgl. Öl- und Gas-Vermögenswerten sowie der Feststellung, ob eine Verein-barung ein Leasingverhältnis enthält (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem1. Januar 2010 beginnen).

Die Überarbeitung von IFRS 1 Beschränkte Ausnahmen von vergleichenden IFRS 7-Angaben für Erstanwender stellt sicher, dass für Erstanwender von IFRS 7 die gleichen Übergangserleichterungenhinsichtlich der durch die Änderung von IFRS 7 erforderlichen zusätzlichen Angaben gelten wie fürbestehende Anwender (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2010beginnen).

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IFRS 2 Anteilsbasierte VergütungIn der Überarbeitung von IFRS 2 werden der Anwendungsbereich von IFRS 2 sowie die Behandlung vonanteilsbasierten Vergütungstransaktionen mit Barausgleich zwischen Konzernunternehmen präzi-siert. Entsprechende Regelungen, die bislang in IFRIC 8 Anwendungsbereich von IFRS 2 und IFRIC 11Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunternehmen enthalten waren, werden in IFRS 2integriert und die genannten Interpretationen werden zurückgezogen (erstmals anzuwenden fürBerichtsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen).

IFRS 3 UnternehmenszusammenschlüsseDie Überarbeitung des IFRS 3 betrifft insbesondere die Einführung eines Wahlrechts bei der Bewer-tung von Minderheitsanteilen (Purchased-Goodwill-Methode vs. Full-Goodwill-Methode), die erfolgs-wirksame Neubewertung von Beteiligungen beim sukzessiven Unternehmenserwerb sowie dieBerücksichtigung von Gegenleistungen, die an das Eintreten künftiger Ereignisse geknüpft sind (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen).

IFRS 9 FinanzinstrumenteDer neue Standard führt neue Bestimmungen bzgl. der Klassifikation und Bewertung finanzieller Ver-mögenswerte ein. IFRS 9 wird im Laufe des Jahres 2010 sukzessive um Bestimmungen zur Klassifika-tion und Bewertung von finanziellen Verbindlichkeiten, Ausbuchung von Finanzinstrumenten, Wert-minderungen und Hedge Accounting erweitert werden und schließlich IAS 39 Finanzinstrumente:Ansatz und Bewertung ersetzen (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen).

IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und PersonenDie Überarbeitung von IAS 24 vereinfacht die Angaben für Unternehmen, die von einer Regierungbeherrscht, gemeinschaftlich geführt oder wesentlich beeinflusst werden, und präzisiert die Definiti-on von nahe stehenden Unternehmen und Personen (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die amoder nach dem 1. Januar 2011 beginnen).

IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRSDie Überarbeitung des IAS 27 betrifft insbesondere die Bilanzierung von Minderheitsanteilen, diekünftig in voller Höhe an den Verlusten des Konzerns beteiligt werden, und von Transaktionen, diezum Beherrschungsverlust bei einem Tochterunternehmen führen (erstmals anzuwenden fürBerichtsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen).

IAS 32 Finanzinstrumente: DarstellungDie Überarbeitung von IAS 32 legt fest, dass Rechte, Optionen und Optionsscheine, welche zum Zwe-cke des Erwerbs einer festgelegten Anzahl nicht-derivativer Eigenkapitalinstrumente des berichten-den Unternehmens in beliebiger Währung ausgegeben wurden, und die ansonsten der Definition vonEigenkapitalinstrumenten entsprechen, als Eigenkapitalinstrumente klassifiziert werden, vorausge-setzt, dass das Angebot im anteilsmäßigen Verhältnis an alle bestehenden Inhaber der gleichen Klas-se der nicht-derivativen Eigenkapitalinstrumente des berichtenden Unternehmens unterbreitetwurde (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen).

154 155 Konzernanhang 2009

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IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung – Qualifizierende GrundgeschäfteDie Änderungen des IAS 39 konkretisieren, wie die in IAS 39 enthaltenen Prinzipien zur Abbildung vonSicherungsbeziehungen auf die Designation eines einwertigen Risikos in einem Grundgeschäft sowieauf die Designation von Inflationsrisiken als Grundgeschäft anzuwenden sind. Es wird klargestellt,dass es zulässig ist, lediglich einen Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder derCashflow-Schwankungen eines Finanzinstruments als Grundgeschäft zu designieren (erstmals anzu-wenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen).

IFRIC 14 Vorauszahlung einer MindestdotierungspflichtDie Überarbeitung der Interpretation von IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer erlaubt die Behandlungdes Nutzens aus einer Vorauszahlung von Beiträgen zur Deckung von Mindestdotierungspflichten als Vermögenswert (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011beginnen).

IFRIC 17 Sachausschüttungen an EigentümerDie Interpretation behandelt die Bilanzierung von Sachausschüttungen (erstmals anzuwenden fürBerichtsjahre, die am oder nach dem 1. November 2009 beginnen).

IFRIC 18 Übertragungen von Vermögenswerten von KundenDie Interpretation behandelt Vereinbarungen, in denen ein Unternehmen von einem Kunden einenVermögenswert erhält, den das Unternehmen dann entweder nutzen muss, um den Kunden an einLeitungsnetz anzuschließen oder um dem Kunden dauerhaften Zugang zur Versorgung mit Güternoder Dienstleistungen zu gewähren (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. November 2009 beginnen).

IFRIC 19 Begleichung finanzieller Verbindlichkeiten mit EigenkapitalinstrumentenDie neue Interpretation regelt die Behandlung der Begleichung finanzieller Verbindlichkeiten mittelsder Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten (erstmals anzuwenden für Berichtsjahre, die am odernach dem 1. Juli 2010 beginnen).

Verbesserungen der International Financial Reporting Standards 2009Der zweite Sammelstandard, der im Rahmen der erstmaligen jährlichen Aktualisierung veröffentlichtwurde, enthält Verbesserungen in 12 Standards und Interpretationen, hauptsächlich zur Beseitigungvon Inkonsistenzen und die Klarstellung von Formulierungen (erstmals anzuwenden – soweit nichtanders angegeben – für Berichtsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen).

Zum Bilanzstichtag waren die Änderungen an IFRS 1, IFRS 2, IAS 24 und IFRIC 14 sowie die Verbesserun-gen der International Financial Reporting Standards 2009, IFRS 9 und IFRIC 19 von der EU-Kommissi-on im Rahmen des Endorsement-Verfahrens noch nicht anerkannt. Die zukünftige Anwendung derStandards und Interpretationen wird, abgesehen von der geforderten Ausweitung der Erläuterungenzum Konzernabschluss, voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-,Finanz- und Ertragslage des Bilfinger Berger Konzerns haben.

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1. Konsolidierungskreis

156 157 Konzernanhang 2009

In den Konzernabschluss sind neben der Bilfinger Berger AG vier Teilkonzerne im Inland, 43 inländi-sche Unternehmen, fünf Teilkonzerne im Ausland sowie 50 weitere Unternehmen mit Sitz im Auslandeinbezogen. Im Berichtsjahr wurden davon drei inländische sowie vier ausländische Gesellschaftenerstmals konsolidiert. Daneben wurden 20 Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet.

Die wichtigsten in den Konzernabschluss einbezogenen Teilkonzerne und Unternehmen sind inder Aufstellung über die wesentlichen Beteiligungen aufgeführt. Die Angaben nach § 313 Abs. 2 HGBsind in einer besonderen Aufstellung des Anteilsbesitzes zusammengefasst. Hierin enthalten ist aucheine abschließende Aufzählung aller Tochterunternehmen, die von der Offenlegungserleichterunggemäß § 264 Abs. 3 HGB beziehungsweise § 264 b HGB Gebrauch machen. Die Aufstellung des Anteils-besitzes wird als Bestandteil des Anhangs im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Im Geschäftsjahr 2009 wurden Auszahlungen für Beteiligungserwerbe in Höhe von 255 Mio. €getätigt – nach Verrechnung mit 190 Mio. € übernommenen liquiden Mitteln.

In der Sparte Industrial Services haben wir zum 14. September 2009 80 Prozent der Anteile an derfranzösischen L.T.M. Industrie SAS, Toussien, zum Kaufpreis von 11 Mio. € erworben.

Außerdem haben wir zum 18. Dezember 2009 jeweils 100 Prozent der Anteile an der RohrbauGmbH Grenzach, Grenzach-Wyhlen, und an der Rohrbau Pratteln AG, Pratteln, zum Gesamtkaufpreisvon 23 Mio. € erworben.

Weiterhin haben wir zum 23. Dezember 2009 100 Prozent der Anteile an der österreichischen MCEBeteiligungsverwaltungs GmbH, Linz, zum Kaufpreis von 350 Mio. € erworben.

In der Sparte Power Services haben wir zum 30. März 2009 weitere 56 Prozent der Anteile an demkroatischen Montageunternehmen Duro Dakovic Montaza d.d., Slavonski Brod, zum Kaufpreis von 10 Mio. € erworben und unseren Anteil damit auf 81 Prozent erhöht.

Daneben wurden mehrere kleinere Gesellschaften im Geschäftsfeld Dienstleistungen zumGesamtkaufpreis von 17 Mio. € erworben.

Für die Begleichung von Kaufpreisverbindlichkeiten wurden 34 Mio. € aufgewendet.Im Geschäftsjahr 2008 wurden Auszahlungen für Beteiligungserwerbe in Höhe von 401 Mio. €

getätigt – nach Verrechnung mit 47 Mio. € übernommenen liquiden Mitteln.In der Sparte Industrial Services haben wir jeweils 100 Prozent der Anteile an den australischen

Gesellschaften Clough Engineering & Maintenance Pty. Ltd., Brisbane, (Erwerb zum 24. Januar 2008)und an der iPower Solutions Pty. Ltd., Brisbane, (Erwerb zum 28. Februar 2008) zum Kaufpreis vonzusammen 40 Mio. € erworben, wovon 10 Mio. € als Kaufpreisverbindlichkeit für Earn-out-Verein-barungen passiviert wurden.

Außerdem haben wir zum 1. April 2008 85 Prozent der Anteile sowie einen Anspruch auf Übertra-gung der restlichen 15 Prozent an den norwegischen Gesellschaften Hydro Production Partner HoldingAS, Porsgrunn, und Produksjonstjenester AS, Porsgrunn, zum Kaufpreis von insgesamt 111 Mio. €erworben. Hiervon wurden 12 Mio. € als Kaufpreisverbindlichkeit passiviert.

Weiterhin haben wir zum 17. Juli 2008 100 Prozent der Anteile an der in Houston, Texas, ansässigenTepsco L.P., einem Anbieter von Dienstleistungen für die Prozessindustrie, zum Kaufpreis von 118 Mio. € erworben, wovon 45 Mio. € als Kaufpreisverbindlichkeit für Earn-out-Vereinbarungen passiviert wurden.

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In der Sparte Facility Services haben wir zum 1. Juli 2008 100 Prozent der Anteile an der M+W ZanderD.I.B. Facility Management GmbH, Nürnberg, zum Kaufpreis von 186 Mio. € erworben.

Daneben wurde die Mehrheit der Anteile an mehreren kleineren Gesellschaften im GeschäftsfeldDienstleistungen zum Gesamtkaufpreis von 15 Mio. € erworben.

Für die Begleichung von Kaufpreisverbindlichkeiten und die Übernahme von Minderheitenan-teilen wurden 43 Mio. € aufgewendet.

Die neu erworbenen Gesellschaften wirkten sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt auf das Ver-mögen und die Schulden aus:

Die aktivierten beizulegenden Zeitwerte entsprechen mit Ausnahme aktivierter immaterieller Vermögenswerte aus Akquisitionen im Wesentlichen den Buchwerten bei den erworbenen Unter-nehmen.

Seit dem erstmaligen Konsolidierungszeitpunkt erwirtschafteten die im Berichtsjahr erworbenenUnternehmen Umsatzerlöse in Höhe von 25,8 (Vorjahr: 607,0) Mio. € und ein EBIT (nach Abschreibun-gen auf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen in Höhe von 0,4 (Vorjahr: 8,2) Mio. €) in Höhevon 2,6 (Vorjahr: 14,9) Mio. €.

Im gesamten Geschäftsjahr 2009 erwirtschafteten die unterjährig erworbenen UnternehmenUmsatzerlöse in Höhe von 985,8 (Vorjahr: 1.005,2) Mio. € und ein EBIT (nach Abschreibungen aufimmaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen in Höhe von 20,2 (Vorjahr: 13,2) Mio. €) in Höhe von46,2 (Vorjahr: 21,8) Mio. €.

in Mio. €

Goodwill

Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen

Langfristige Vermögenswerte

Kurzfristige Vermögenswerte (ohne Liquide Mittel)

Liquide Mittel

Vermögenswerte

Pensionsrückstellungen

Andere Rückstellungen

Finanzschulden

Übriges Fremdkapital

Fremdkapital

Kaufpreis

Auswirkungen zum Erwerbszeitpunkt

390,3

93,5

62,8

190,0

46,6

783,2

92,7

18,8

4,7

197,0

313,2

470,0

273,4

55,4

178,0

249,9

189,8

946,5

57,7

158,7

16,6

301,8

534,8

411,7

2009 2008

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158 159

UnternehmensverkäufeAm 28. Dezember 2009 haben wir 82,0 Prozent der Anteile an Passavant-Roediger GmbH, Hanau, miteinem Verkaufserlös von 10,5 Mio. € veräußert. Die Veräußerung hatte keine wesentlichen Auswirkun-gen auf Vermögen und Schulden des Konzerns.

Am 10. Dezember 2008 hatten wir 100 Prozent der Anteile unserer französischen Ingenieurbauge-sellschaft Razel S.A. veräußert. Bei einem Verkaufserlös von 137 Mio. € ergab sich ein Buchgewinn von90 Mio. €. Daneben wurden mehrere kleinere Gesellschaften zu Verkaufserlösen von insgesamt 25 Mio. € und einem Buchgewinn von 17 Mio. € veräußert.

Die im Jahr 2008 veräußerten Gesellschaften wirkten sich zum Veräußerungszeitpunkt wie folgtauf das Vermögen und die Schulden aus:

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Konzernanteilam neu bewerteten Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbsder Anteile oder der erstmaligen Konsolidierung. Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Schulden undEventualverpflichtungen der Tochterunternehmen werden dabei unabhängig von der Höhe des Min-derheitenanteils mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Bei der Erstkonsolidierung ent-stehende aktive Unterschiedsbeträge (Firmenwerte) werden aktiviert und entsprechend IFRS 3 / IAS36 jährlich einem Werthaltigkeitstest (Impairmenttest) unterzogen. Negative Unterschiedsbeträgewerden unmittelbar nach dem Erwerb ertragswirksam aufgelöst. Bei Entkonsolidierungen werden dieRestbuchwerte der aktiven Unterschiedsbeträge bei der Berechnung des Abgangsergebnisses berück-sichtigt. Für die Bewertung nach der Equity-Methode bilanzierter Beteiligungen gelten die gleichenGrundsätze, wobei ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert im Beteiligungsansatz ausgewiesenwird.

Forderungen, Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen konsolidierten Unter-nehmen werden aufgerechnet. Das Anlagevermögen sowie die Vorräte aus Konzernleistungen sindum Zwischenergebnisse bereinigt. Latente Steuern aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgän-gen werden abgegrenzt.

Konzernanhang 2009

2. Konsolidierungs-grundsätze

in Mio. €

Goodwill

Langfristige Vermögenswerte

Kurzfristige Vermögenswerte (ohne Liquide Mittel)

Liquide Mittel

Vermögenswerte

Pensionsrückstellungen

Andere Rückstellungen

Finanzschulden

Übriges Fremdkapital

Fremdkapital

Abgang Nettovermögenswerte

Verkaufspreis

Veräußerungsgewinn

Auswirkungen zum Veräußerungszeitpunkt

-1,9

-53,1

-258,4

-69,8

-383,2

-3,8

-45,2

-34,9

-252,3

-336,2

-47,0

137,0

90,0

2008

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Im Konzernabschluss werden Vermögenswerte und Schulden der in ausländischer Währung auf-gestellten Abschlüsse mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag, Aufwendungen und Erträge mit demJahresdurchschnittskurs umgerechnet. Der Unterschiedsbetrag gegenüber der Umrechnung zumStichtagskurs wird im Eigenkapital gesondert ausgewiesen.

Der Währungsumrechnung wurden folgende wesentlichen Wechselkurse zugrunde gelegt:

Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Lebensdauer werden zu Anschaffungskosten aktiviertund über die voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Dabei beträgt die voraussicht-liche Nutzungsdauer überwiegend zwischen 3 und 8 Jahren. Hierunter fallen auch immaterielle Vermögenswerte aus Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen. Sie betreffen Public Private Part-nership (PPP) Projekte, für die das Recht auf die Erhebung beziehungsweise den Erhalt einer nutzungs-abhängigen Vergütung vereinbart wurde. Sie werden mit dem beizulegenden Zeitwert der erbrachtenBauleistung zuzüglich der der Bauphase zuzurechnenden Fremdkapitalkosten und vermindert umplanmäßige Abschreibungen während der Betriebsphase bewertet. Firmenwerte und immaterielleVermögenswerte mit unbestimmbarer oder unbegrenzter Nutzungsdauer werden gemäß IFRS 3 / IAS36 nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Stattdessen wird die Werthaltigkeit dieser Posten regel-mäßig einmal jährlich sowie zusätzlich unterjährig überprüft, wenn Anzeichen für einen außerplan-mäßigen Abschreibungsbedarf vorliegen.

3. Währungs-umrechnung

4. Bilanzierungs- undBewertungsmethoden

Australien

Großbritannien

Kanada

Katar

Kroatien

Nigeria

Norwegen

Polen

Rumänien

Schweden

Schweiz

Südafrika

Tschechische Republik

Ungarn

Vereinigte Arabische Emirate

Vereinigte Staaten

1 € entspricht

2,0257

0,9600

1,7160

5,1320

7,3520

196,8100

9,7900

4,1823

3,9994

10,9150

1,4860

13,1698

26,5850

264,5050

5,1340

1,3977

2009 2008

1,6010

0,8932

1,5031

5,2088

7,3285

214,4660

8,3086

4,1320

4,2393

10,2628

1,4886

10,5714

26,4110

270,8400

5,2535

1,4303

1,7430

0,7972

1,5611

5,3548

7,2241

174,9118

8,2381

3,5152

3,6834

9,6282

1,5866

12,0794

24,9588

251,7292

5,4028

1,4710

2009 2008

Jahresdurchschnittswerte

Stichtagswerte-

1,7746

0,8909

1,5855

5,0750

7,3413

208,8820

8,7356

4,3267

4,2376

10,6187

1,5096

11,6686

26,4528

280,4883

5,1200

1,3941

AUD

GBP

CAD

QAR

HRK

NGN

NOK

PLN

RON

SEK

CHF

ZAR

CZK

HUF

AED

USD

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Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Der Werteverzehr wird durchplanmäßige lineare Abschreibungen erfasst, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer Abschrei-bungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht wird. Die Herstellungskosten umfassen alle direktbeziehungsweise indirekt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten. Reparaturkosten werdengrundsätzlich als Aufwand behandelt.

Gebäude werden linear innerhalb einer Nutzungsdauer von 20 bis 50 Jahren abgeschrieben. DieNutzungsdauer bei den Technischen Anlagen und Maschinen beträgt überwiegend zwischen 3 und 10 Jahren, bei Anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen liegt sie im Wesentlichen zwischen 3 und 12 Jahren.

Für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden außerplanmäßige Abschreibungenvorgenommen, soweit der erzielbare Betrag des Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist.Dabei stellt der erzielbare Betrag den höheren der beiden Werte aus Nettoveräußerungswert und demBarwert der geschätzten Mittelzuflüsse (Nutzungswert) aus dem Vermögenswert dar. Wenn derGrund für eine früher vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr besteht, wird eineWertaufholung höchstens bis zum Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.Die Überprüfung der Werthaltigkeit findet auf der Ebene der kleinsten zahlungsmittelgenerierendenEinheit statt.

Ist bei Leasingverträgen das wirtschaftliche Eigentum am Leasinggegenstand einer Gesellschaftdes Bilfinger Berger Konzerns zuzurechnen (Finanzierungsleasing), erfolgt die Aktivierung zum bei-zulegenden Zeitwert oder zum niedrigeren Barwert der Leasingraten. Die Abschreibung erfolgt plan-mäßig über die Nutzungsdauer. Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsver-pflichtungen sind unter den Finanzschulden passiviert.

Die nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen – assoziierte Unternehmen sowie gemein-schaftlich geführte Unternehmen – werden unter Berücksichtigung der anteiligen Reinvermögensän-derung der Gesellschaft sowie gegebenenfalls vorgenommener Wertminderungen bewertet.

Joint Ventures sind vertragliche Vereinbarungen, in der zwei oder mehrere Parteien eine wirt-schaftliche Tätigkeit durchführen, die einer gemeinschaftlichen Führung unterliegt. Darunter fallenneben den Gemeinschaftsunternehmen die gemeinsam geführten Tätigkeiten und insbesondere Bauarbeitsgemeinschaften, die entsprechend IAS 31 wie folgt bilanziert werden. Bilfinger Berger alsPartner einer gemeinsam geführten Tätigkeit oder Arbeitsgemeinschaft bilanziert die in der Ver-fügungsmacht stehenden Vermögenswerte und die selbst eingegangenen Schulden sowie die getätig-ten eigenen Aufwendungen und weist die anteiligen Erträge aus diesen Aktivitäten in den Umsatzer-lösen aus. Bei den gemeinsam geführten Tätigkeiten und Arbeitsgemeinschaften selbst verbleibendeVermögenswerte und Schulden führen zu anteiligen Ergebnissen, welche mit der Equity-Methodebilanziert und unter den Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten gegen Arbeitsgemein-schaften ausgewiesen werden.

Latente Steuern werden auf Abweichungen zwischen den Wertansätzen von Vermögenswertenund Schulden nach IFRS und den steuerlichen Wertansätzen in Höhe der voraussichtlichen künftigenSteuerbelastung beziehungsweise -entlastung berücksichtigt. Daneben werden aktive latente Steuernfür künftige Vermögensvorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen angesetzt, soweit deren Realisie-rung hinreichend wahrscheinlich ist. Eine Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern ausBewertungsunterschieden erfolgt, soweit die Möglichkeit einer gesetzlichen Aufrechnung besteht.

Vorräte an zum Verkauf bestimmten Grundstücken, unfertigen und fertigen Erzeugnissen undWaren sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen werden mit den Anschaffungskosten beziehungsweiseHerstellungskosten oder dem niedrigeren, am Bilanzstichtag realisierbaren Nettoveräußerungswert

160 161 Konzernanhang 2009

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angesetzt. Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, werdenentsprechende Wertaufholungen vorgenommen. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt bezie-hungsweise indirekt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten. Finanzierungskosten werdennicht berücksichtigt.

Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte werden als solche klassifiziert und geson-dert in der Bilanz ausgewiesen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungs-geschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Diese Vermögenswerte werden mitihrem Buchwert oder mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskostenbewertet und nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Wertminderungen werden erfolgswirksam vor-genommen, falls der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten unterhalb des Buchwertsliegt. Etwaige Zuschreibungen aufgrund der Erhöhung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräu-ßerungskosten sind auf die für die jeweiligen Vermögenswerte zuvor erfassten Wertminderungenbegrenzt.

Übrige Vermögenswerte sind nicht-finanzielle Vermögenswerte, die keiner anderen Bilanzpositionzugeordnet sind. Sie werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Zeit-wert bewertet.

Kauf, Verkauf oder die Einziehung von eigenen Anteilen werden erfolgsneutral erfasst. Im Zeitpunkt des Erwerbs werden die eigenen Anteile in Höhe der Anschaffungskosten im Eigenkapitalverrechnet.

Die Pensionsrückstellungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren für leistungsorien-tierte Altersversorgungspläne unter Berücksichtigung von zukünftigen Entgelt- und Rentenan-passungen errechnet. Wie im Vorjahr wird das Wahlrecht in Anspruch genommen, versicherungs-mathematische Gewinne und Verluste entsprechend der dritten Option gemäß IAS 19.93A als Teil derPensionsrückstellung beziehungsweise des Planvermögens zu bilanzieren und im Eigenkapitalerfolgsneutral zu verrechnen. Soweit möglich werden Planvermögen offen abgesetzt. Der in den Pen-sionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird als Zinsaufwand im Finanzergebnis ausgewiesen.

Die sonstigen Rückstellungen sind insoweit gebildet, als sich aus einem vergangenen Ereignis einegegenwärtige Verpflichtung ergibt, die Höhe der Inanspruchnahme eher wahrscheinlich als unwahr-scheinlich ist und diese zuverlässig geschätzt werden kann. Die Rückstellungen werden mit ihremErfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit positiven Erfolgsbeiträgen saldiert. Rückstellungen werdennur für rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet.

Übrige Verbindlichkeiten sind nicht-finanzielle Verbindlichkeiten, die keiner anderen Bilanzpositi-on zugeordnet sind. Sie werden mit den Anschaffungskosten beziehungsweise dem Erfüllungsbetragbewertet.

Finanzinstrumente sind Verträge, die gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung einesfinanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung eines Eigen-kapitalinstruments oder einer finanziellen Verbindlichkeit führen. Ein Finanzinstrument ist in derBilanz anzusetzen, sobald ein Unternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Der erstma-lige Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung von Transaktionskosten. DieFolgebewertung der Finanzinstrumente erfolgt nach Maßgabe der Zuordnung der Finanzinstrumentezu den in IAS 39 festgelegten Bewertungskategorien entweder zu fortgeführten Anschaffungskostenoder zum beizulegenden Zeitwert. Von der Möglichkeit, Finanzinstrumente beim erstmaligen Ansatzals erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert einzustufen (Fair Value Option), wird kein Gebrauchgemacht.

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IAS 39 unterteilt finanzielle Vermögenswerte in vier Kategorien:

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht-derivative finanzielle Ver-mögenswerte, die als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert sind, und solche, die nicht in eine deranderen drei vorstehend genannten Kategorien finanzieller Vermögenswerte eingestuft sind.

Die finanziellen Verbindlichkeiten werden in folgende Kategorien unterteilt:

Die fortgeführten Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswerts oder einer finanziellenVerbindlichkeit ergeben sich gemäß der Effektivzinsmethode aus den historischen Anschaffungskos-ten abzüglich der vorgenommenen Tilgungen zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisationeiner etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei Endfälligkeit rückzahl-baren Betrag sowie abzüglich etwaiger Abschreibungen und Wertminderungen beziehungsweisezuzüglich Zuschreibungen und Wertaufholungen.

Bei kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten entsprechen die fortgeführten Anschaf-fungskosten grundsätzlich dem Nennbetrag beziehungsweise dem Rückzahlungsbetrag.

Der beizulegende Zeitwert entspricht grundsätzlich dem Markt- oder Börsenwert. Wenn kein akti-ver Markt existiert, wird soweit möglich der beizulegende Zeitwert mittels anerkannter finanzmathe-matischer Methoden (Discounted-Cashflow-Verfahren und Option Pricing Model) ermittelt.

Forderungen aus Betreiberprojekten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. DieForderungen aus Betreiberprojekten betreffen dabei sämtliche erbrachte Leistungen für die Erstellungvon Public Private Partnership (PPP) Projekten, für die eine feste – unabhängig vom Nutzungsumfang– zu leistende Vergütung vereinbart wurde.

Die unter den langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Anteile annicht börsennotierten Gesellschaften werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögens-werte eingestuft. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, sofern dieser Wert verlässlichermittelt werden kann, ansonsten erfolgt der Ansatz zu Anschaffungskosten (AfS-aC). Die Erstbewer-tung erfolgt zum Erfüllungstag. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Veränderungen des beizule-genden Zeitwerts werden unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral im Eigenkapitalerfasst.

162 163 Konzernanhang 2009

Financial Liabilities Held for Trading (Financial Liabilities at Fair Value through Profit or Loss) (FLHfT)

Financial Liabilities at Amortised Cost (FLAC)

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Financial Assets Held for Trading (Financial Assets at Fair Value through Profit or Loss) (FAHfT)

Held-to-Maturity Investments (HtM)

Loans and Receivables (LaR)

Available-for-Sale Financial Assets (AfS)

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen

Ausgereichte Kredite und Forderungen

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

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Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte werden mit Ausnahme von derivativen Finanz-instrumenten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Möglichen Ausfallrisiken wird durchWertberichtigungen auf separaten Wertberichtigungskonten Rechnung getragen. Einzelwertberichti-gungen erfolgen, falls Hinweise auf Wertminderungen wie Zahlungsverzug oder Informationen übererhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Vertragspartners vorliegen und der Barwert der nocherwarteten künftigen Zahlungen zuzüglich etwaiger Einzahlungen aus der Verwertung von Sicherhei-ten oder sonstiger ausfallrisikomindernder Vereinbarungen unter dem Buchwert liegt. Uneinbring-liche Forderungen werden abgeschrieben.

Für Forderungen aus Fertigungsaufträgen erfolgt die Bilanzierung gemäß IAS 11 nach der Percen-tage of Completion (PoC) Methode. Entsprechend dem Fertigstellungsgrad werden die realisiertenBeträge bei den Umsatzerlösen ausgewiesen.

Der Fertigstellungsgrad wird im Wesentlichen aus dem Anteil der bis zum Bilanzstichtag erreich-ten Leistung an der zu erbringenden Gesamtleistung bestimmt. Soweit für Fertigungsaufträge Leis-tungen erbracht wurden, die den Betrag der dafür erhaltenen Abschlagszahlungen übersteigen,erfolgt der Ausweis innerhalb des Postens Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Soweit derBetrag der erhaltenen Zahlungen aus gestellten Abschlagsrechnungen höher ist als die erbrachte Leis-tung, erfolgt der Ausweis unter den Verbindlichkeiten aus Percentage of Completion. Die Forderungenaus Percentage of Completion entsprechen dem Saldo der gestellten Abschlagsrechnungen abzüglichhierauf erhaltener Zahlungen; sie werden zusammen mit den Forderungen aus Lieferungen und Leis-tungen ausgewiesen. Drohende Verluste werden zum Zeitpunkt ihres Bekanntwerdens in voller Höheberücksichtigt.

Forderungen aus der Erbringung von Dienstleistungen werden – soweit die Anwendungsvoraus-setzungen erfüllt sind – gemäß IAS 18 ebenfalls nach der Percentage of Completion Methode bilanziertund analog zu Forderungen aus Fertigungsaufträgen ausgewiesen.

Die in Arbeitsgemeinschaften abgewickelten Fertigungsaufträge werden entsprechend der PoC-Methode bewertet. Die Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten an Arbeitsgemeinschaftenenthalten neben Ein- und Auszahlungen sowie Leistungsverrechnungen auch anteilige Auftragser-gebnisse.

Die Wertpapiere werden zu Marktpreisen bewertet. Marktwertänderungen von Wertpapieren, diezu Handelszwecken gehalten werden, werden ergebniswirksam erfasst. Marktwertänderungen deranderen zu Marktpreisen bewerteten Wertpapiere werden erfolgsneutral unter Berücksichtigunglatenter Steuern in den Gewinnrücklagen (Rücklage aus der Marktbewertung von Wertpapieren) aus-gewiesen. Bei diesen Wertpapieren werden bei länger anhaltenden Wertminderungen Wertberichti-gungen erfolgswirksam vorgenommen.

Liquide Mittel, die insbesondere Guthaben bei Kreditinstituten sowie Kassenbestände umfassen,werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Die finanziellen Verbindlichkeiten umfassen insbesondere die Finanzschulden und sonstige finan-zielle Verbindlichkeiten. Diese werden mit Ausnahme derivativer Finanzinstrumente zu fortgeführtenAnschaffungskosten bewertet.

Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Absicherung gegen Zins- und Währungs-risiken eingesetzt. Reine Handelsgeschäfte ohne ein entsprechendes Grundgeschäft werden nicht ein-gegangen. Die wichtigsten derivativen Finanzinstrumente sind Devisentermingeschäfte, Devisenop-tionen sowie Zins- und Inflationswaps.

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Nach IAS 39 sind die derivativen Finanzinstrumente mit ihrem beizulegenden Zeitwert als Ver-mögenswerte (positiver Zeitwert) oder Verbindlichkeiten (negativer Zeitwert) zu bilanzieren. Die erst-malige Bewertung erfolgt zum Handelstag.

Der beizulegende Zeitwert der eingesetzten Währungs- und Zinsderivate wird auf Basis anerkann-ter finanzmathematischer Methoden (Discounted-Cashflow-Verfahren und Option Pricing Model)ermittelt.

Bei derivativen Finanzinstrumenten, die in einem Sicherungszusammenhang stehen, wird dieBilanzierung von Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts durch die Art der Sicherungsbeziehungbestimmt.

Das Ziel der Sicherung durch einen Fair-Value-Hedge ist der Ausgleich der Marktwertänderungenvon bilanzierten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten oder von bilanzunwirksamen festen Ver-pflichtungen durch gegenläufige Marktwertänderungen des Sicherungsgeschäfts. Dabei erfolgt eineAnpassung der Buchwerte der abgesicherten Grundgeschäfte an Marktwertänderungen, soweit dieseaus den abgesicherten Risikofaktoren resultieren. Die Marktwertänderungen der Sicherungsgeschäf-te sowie die Buchwertanpassungen der abgesicherten Grundgeschäfte werden ergebniswirksam inder Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Ein Cashflow-Hedge dient der Absicherung von zukünftigen Zahlungsströmen aus bilanziertenVermögenswerten und Verbindlichkeiten oder aus mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretendengeplanten Transaktionen. Veränderungen des effektiven Teils des beizulegenden Zeitwerts des Deri-vats werden zunächst erfolgsneutral, unter Berücksichtigung latenter Steuern, im Eigenkapital (Rück-lage aus Sicherungsgeschäften) erfasst und erst bei Realisierung des abgesicherten Grundgeschäftserfolgswirksam erfasst. Der ineffektive Teil des Sicherungsgeschäfts wird sofort erfolgswirksamerfasst.

Derivative Finanzinstrumente, die nicht in eine Sicherungsbeziehung nach IAS 39 einbezogen sind,gelten als zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte beziehungsweise finanzielleVerbindlichkeiten. Für diese werden die Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts sofort ergebnis-wirksam gebucht.

Die nach IFRS 2 relevanten aktienbasierten Vergütungen werden auf der Grundlage des Aktienkur-ses zum Bilanzstichtag unter Berücksichtigung eines Abschlags wegen fehlender Dividendenberech-tigung bewertet. Die aufwandswirksame Bildung der Rückstellung wird dabei zeitanteilig vorgenom-men. Einzelheiten zum Long-Term Incentive Plan (LTI) für den Vorstand, der die Gewährung von Performance Share Units (PSU) vorsieht, sind im Vergütungsbericht, der Bestandteil des Konzernlage-berichts ist, enthalten.

Umsatzerlöse aus Fertigungsaufträgen werden – soweit die Anwendungsvoraussetzungen erfülltsind – gemäß IAS 11 Construction Contracts nach der Percentage of Completion Methode erfasst. DieErmittlung des Fertigstellungsgrades erfolgt überwiegend auf der Basis der Relation der am Stichtagerreichten Leistung zu der insgesamt geschuldeten Leistung. Daneben wird der Fertigstellungsgradauch aus dem Verhältnis der Ist-Kosten bis zum Stichtag zu den geplanten Gesamtkosten ermittelt(cost-to-cost Methode). Soweit das Ergebnis aus Fertigungsaufträgen nicht verlässlich geschätzt wer-den kann, werden Umsatzerlöse nach der Zero Profit Methode in Höhe der angefallenen und wahr-scheinlich einbringbaren Auftragskosten erfasst.

164 165 Konzernanhang 2009

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Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen werden – soweit die Anwendungsvorausset-zungen erfüllt sind – gemäß IAS 18.20 nach der Percentage of Completion Methode erfasst. Im Dienst-leistungsbereich wird der Fertigstellungsgrad vor allem durch die cost-to-cost Methode ermittelt.

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern und der Erbringung von Dienstleistungen, bei denendie Anwendungsvoraussetzungen für die Percentage of Completion Methode nicht erfüllt sind,werden gemäß den Kriterien des IAS 18.14 erfasst (Realisierung der Umsatzerlöse bei Übergang deswirtschaftlichen Eigentums).

Im Rahmen von Betreiberprojekten erbrachte Bauleistungen werden als Umsatzerlöse gemäß IAS11 nach der Percentage of Completion Methode ausgewiesen.

In der Betriebsphase ist die Erfassung von Umsatzerlösen aus Betreiberleistungen davon abhängig,ob ein finanzieller oder ein immaterieller Vermögenswert für die erbrachten Bauleistungen anzuset-zen ist.

Ist ein finanzieller Vermögenswert anzusetzen, d.h. der Betreiber erhält vom Konzessionsgebereine feste, unabhängig vom Nutzungsumfang zu leistende Vergütung, werden Umsatzerlöse aus derErbringung von Betreiberleistungen gemäß IAS 18 nach der Percentage of Completion Methodeerfasst. Der Fertigstellungsgrad wird anhand der cost-to-cost Methode ermittelt.

Ist ein immaterieller Vermögenswert anzusetzen, d.h. der Betreiber erhält von den Nutzern odervom Konzessionsgeber ein nutzungsabhängiges Entgelt, werden die Nutzungsentgelte gemäß IAS 18grundsätzlich mit der Inanspruchnahme der Infrastruktur durch die Nutzer als Umsatzerlöse erfasst.

Erhält der Betreiber sowohl nutzungsunabhängige als auch nutzungsabhängige Entgelte, ist dieErtragserfassung nach Maßgabe des Verhältnisses der zu erhaltenden Entgeltanteile aufzuspalten.

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, wie zum Beispiel aus der Weiterentwicklung vonVerfahren sowie innovative technische Sondervorschläge für einzelne Projekte, werden grundsätzlichin voller Höhe projektbezogen aufwandswirksam erfasst.

Beurteilungen und SchätzungenBei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist es zu einem gewissen Grad erforderlich, Annahmen zutreffen und Schätzungen vorzunehmen, die sich auf den Ansatz und die Bewertung in der Bilanzbeziehungsweise der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns sowie der Eventualverbindlichkei-ten der Berichtsperiode ausgewirkt haben. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesent-lichen auf die Ermittlung der Projektergebnisse, die Einbringbarkeit von Forderungen, die Bilanzie-rung und Bewertung von Rückstellungen, die Beurteilung der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuernsowie auf die den jährlich durchzuführenden Impairmenttests der Geschäfts- oder Firmenwertezugrunde liegenden Planungsrechnungen. Den Annahmen und Schätzungen liegen Prämissenzugrunde, die auf den jeweils aktuell verfügbaren Kenntnissen basieren. Durch von den Annahmenabweichende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen können die sich einstellenden Beträge vonden ursprünglich erwarteten Schätzwerten abweichen.

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166 167 Konzernanhang 2009

Die Umsatzerlöse enthalten mit 5.950,6 (Vorjahr: 6.315,5) Mio. € Umsatzerlöse, die aus der Anwendungder Percentage of Completion Methode resultieren. Der Posten enthält ebenfalls Lieferungen und Leistungen an Arbeitsgemeinschaften sowie übernommene Ergebnisse aus diesen Gemeinschafts-unternehmen.

Die wesentlichen Arbeitsgemeinschaften betreffen folgende Verkehrsinfrastrukturprojekte:

Zur Darstellung der gesamten Leistungserbringung im Konzern, insbesondere unter Einbeziehung deranteiligen Leistungen in Arbeitsgemeinschaften, wird unsere Leistung der einzelnen Geschäftsfelderund Regionen wie folgt zusammengefasst:

5. Umsatzerlöse

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung *

* Werte in Mio. €,wenn nichtanders angegeben

North South Bypass Tunnel, Brisbane / Australien

Ipswich Motorway Dinmore – Goodna / Australien

Gateway Upgrade Project, Brisbane / Australien

Transco, Sedrun / Schweiz

A1 Hamburg – Bremen

Adelaide Desalination Plant, Adelaide / Australien

E 18 Grimstad – Kristiansand / Norwegen

M6 Dunaújvaros-Szekszárd / Ungarn

M80 Stepps – Haggs / Großbritannien

159

60

105

39

77

63

50

159

46

Anteilige Leistungim Berichtsjahr

Anteiliger Auftragswert

Anteil von Bilfinger Berger

670

593

479

296

273

266

232

219

157

50 %

64 %

50 %

28 %

65 %

38 %

56 %

50 %

50 %

Geschäftsfelder

Ingenieurbau

Hoch- und Industriebau

Dienstleistungen

Betreiberprojekte

Konsolidierung, Sonstiges

Gesamt

Regionen

Deutschland

Europa ohne Deutschland

Afrika

Amerika

Asien

Australien

Ausland

Gesamt

3.934

2.020

4.805

45

-62

10.742

3.430

2.989

633

684

431

2.575

7.312

10.742

2009 2008

3.286

2.018

5.097

48

-46

10.403

3.330

2.535

625

638

500

2.775

7.073

10.403

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Sonstige betriebliche Erträge

Die Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen im Vorjahr enthielten Erträge aus dem Verkaufselbst genutzter Büroimmobilien.

Die Erträge aus operativen Beteiligungen enthielten im Vorjahr insbesondere den Veräußerungs-gewinn aus dem Verkauf der Razel S.A. / Frankreich in Höhe von 90 Mio. €.

Die in den übrigen Erträgen enthaltenen Zinsergebnisse aus Betreiberprojekten stellen sich wiefolgt dar.

Des Weiteren umfassen die übrigen Erträge eine Vielzahl von Posten, die im Einzelnen von unter-geordneter Bedeutung sind.

6. Sonstige betrieblicheErträge und Aufwendungen Sonstige betriebliche Erträge

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Saldo

189,1

-103,2

85,9

2009 2008

75,9

-47,4

28,5

Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen

Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungenauf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Kursgewinne aus Währungsumrechnung

Erträge aus operativen Beteiligungen

Übrige Erträge

Gesamt

21,6

1,4

7,0

111,0

48,1

189,1

2009 2008

5,7

6,9

9,8

8,4

45,1

75,9

2008

Zinserträge aus der Aufzinsung der Forderungen aus Betreiberprojekten

abzüglich Saldo aus Zinsaufwendungen (Non-Recourse Finanzierung) und Zinserträgen aus der Anlage nicht verwendeter Projektfinanzierungsmittel

118,5

-109,6

8,9

87,6

-84,4

3,2

2009

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168 169 Konzernanhang 2009

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Das Ergebnis aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen setzt sich wie folgt zusammen:

Materialaufwand

Personalaufwand

7. Ergebnis aus at-Equity-bilanziertenBeteiligungen

8. Sonstige Angaben zum EBIT

Erträge aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen

Aufwendungen aus at-Equity-bilanzierten Beteiligungen

Saldo

15,7

-0,6

15,1

2009 2008

17,7

-0,4

17,3

Verluste aus dem Abgang von Sachanlagevermögen

Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Kursverluste aus der Währungsumrechnung

Aufwendungen aus operativen Beteiligungen

Übrige Aufwendungen

Gesamt

2,7

9,6

9,2

1,4

80,3

103,2

2009 2008

2,1

11,5

7,8

4,4

21,6

47,4

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren

Aufwendungen für bezogene Leistungen

Gesamt

1.888,6

3.927,3

5.815,9

2009 2008

1.874,6

3.789,4

5.664,0

Löhne und Gehälter

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung

Gesamt

2.238,6

414,9

2.653,5

2009 2008

2.320,0

424,6

2.744,6

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Abschreibungen

Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen betreffengemäß IFRS 3 / IAS 38 aktivierte Kundenbeziehungen, wie zum Beispiel Auftragsbestände, Rahmen-verträge und Kundenstämme.

Das Zinsergebnis umfasst folgende Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung:

Die Zinserträge resultieren vor allem aus der Anlage liquider Mittel. Der Rückgang ist in einer gerin-geren durchschnittlichen Liquidität und einem gesunkenen Anlagezinsniveau begründet. Die laufen-den Zinsaufwendungen entfallen im Wesentlichen auf Finanzschulden ohne Non-Recourse Kredite.Der Anstieg beruht auf einem höheren durchschnittlichen Bestand an Non-Recourse Krediten wegendes Mitte 2008 aufgenommenen Schuldscheindarlehens.

Die Zinsaufwendungen für Anteile von Minderheitsgesellschaftern betreffen mit 12,7 (Vorjahr: 11,6)Mio. € Ergebnisanteile der Minderheitsgesellschafter, die aufgrund von vertraglichen Regelungen, ins-besondere Andienungsrechten gemäß IAS 32, als Fremdkapital ausgewiesen werden. In Höhe von 0,7(Vorjahr: 6,4) Mio. € handelt es sich um Beträge aus der Aufzinsung von Kaufpreisverbindlichkeitenaus Unternehmenserwerben.

9. Zinsergebnis

Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen

Sachanlagevermögen

Gesamt

7,4

24,2

136,6

168,2

2009 2008

5,2

24,9

120,3

150,4

Zinserträge

Laufende Zinsaufwendungen

Zinsaufwendungen aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen

Zinserträge aus Planvermögen

Zinsaufwendungen

Ergebnis aus Wertpapierverkäufen

Zinsaufwendungen für Anteile von Minderheitsgesellschaftern

Übriges Finanzergebnis

Gesamt

33,8

-21,7

-9,6

-31,3

1,0

-18,0

-17,0

-14,5

2009 2008

16,7

-26,4

-12,5

-38,9

0,0

-13,4

-13,4

-35,6

-21,3

8,8

-16,3

6,7

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Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkom-men und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Der Berechnung liegen die inden einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde. Diese basierengrundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen beziehungsweise verabschiedeten gesetzlichenRegelungen.

Der sich bei Anwendung des Steuersatzes der Bilfinger Berger AG ergebende Steueraufwand lässt sichzum tatsächlichen Steueraufwand wie folgt überleiten:

Der zusammengefasste Ertragsteuersatz belief sich wie im Vorjahr bei der Bilfinger Berger AG auf30,95 Prozent, bestehend aus der Körperschaftsteuer mit einem Steuersatz von 15 Prozent und demSolidaritätszuschlag, der in Höhe von 5,5 Prozent auf die Körperschaftsteuer erhoben wird, sowie derGewerbeertragsteuer mit einem Durchschnittshebesatz von 432 Prozent.

Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich auf folgende Bilanzpositionen:

10. Ertragsteuern

Tatsächliche Steuern

Latente Steuern

Gesamt

114,9

-35,7

79,2

2009 2008

85,9

-14,6

71,3

Ergebnis vor Ertragsteuern

Theoretischer Steueraufwand 30,95 %

Steuersatzunterschiede

Steuerauswirkung der nicht abzugsfähigen Aufwendungen und steuerfreien Erträge

Verluste, für die keine Steueransprüche angesetzt werden und Veränderungen der Wertberichtigungen

Periodenfremde Steuern

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

283,6

87,8

-2,7

-17,6

10,2

1,5

79,2

2009 2008

214,0

66,2

-3,9

13,7

-7,4

2,7

71,3

170 171 Konzernanhang 2009

Langfristige Vermögenswerte

Kurzfristige Vermögenswerte

Rückstellungen

Verbindlichkeiten

Verlustvorträge

Saldierungen

Bilanzausweis

89,8

73,8

19,7

2,0

0,0

-58,0

127,3

2009 2008

72,3

66,6

14,6

1,7

0,0

-39,2

116,0

2,9

40,0

54,8

104,4

44,3

-58,0

188,4

2009 2008

Aktive latente Steuern

Passive latente Steuern

22,1

21,6

86,3

74,5

64,6

-39,2

229,9

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Im Berichtsjahr sind 48,7 (Vorjahr: 52,7) Mio. € Steuern aus erfolgsneutralen Bewertungsvorgängen mitdem Eigenkapital verrechnet worden.

Im Gesamtbetrag der aktiven latenten Steuern von 229,9 (Vorjahr: 188,4) Mio. € sind aktive Steuer-minderungsansprüche in Höhe von 64,6 (Vorjahr: 44,3) Mio. € enthalten, die sich aus der erwartetenNutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Die Realisierung der Verlustvorträge istmit ausreichender Sicherheit gewährleistet. Nicht aktivierte Verlustvorträge für Körperschaftsteuerund vergleichbare Steuern im Ausland belaufen sich auf 119,2 (Vorjahr: 158) Mio. €. Hiervon sind 118,9(Vorjahr: 142) Mio. € zeitlich unbegrenzt nutzbar. Daneben besteht bei der Bilfinger Berger AG ein zeit-lich unbegrenzt nutzbarer Verlustvortrag für Gewerbesteuer in Höhe von 300 (Vorjahr: 330) Mio. €.

Latente Steuerschulden für Steuerzahlungen auf mögliche künftige Ausschüttungen von thesau-rierten Gewinnen der Tochtergesellschaften wurden nicht gebildet, soweit diese Gewinne langfristigzur Finanzierung der jeweiligen Tochtergesellschaft erforderlich sind.

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Konzerngewinns durch die gewichtete durch-schnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien. Das Ergebnis je Aktie des Geschäftsjahres 2008wurde nach der Kapitalerhöhung im Oktober 2009 adjustiert.

11. Ergebnis je Aktie

Konzernergebnis

Gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien vor Adjustierung

Gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien nach Adjustierung (Divisor 0,923164)

Unverwässertes / verwässertes Ergebnis je Aktie vor Adjustierung

Unverwässertes / verwässertes Ergebnis je Aktie nach Adjustierung

200,4

35.752.666

38.728.401

5,61

5,18

2009 2008

140,2

37.005.148

37.005.148

3,79

3,79

in €

in €

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12. Immaterielle Vermögenswerte

172 173

Erläuterungen zur Bilanz *

* Werte in Mio. €,wenn nichtanders angegeben

Konzernanhang 2009

31. 12. 2007

Veränderung im Konsolidierungskreis

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

Zuschreibungen

Währungsanpassung

31. 12. 2008

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten

50,0

3,4

4,9

0,4

-1,2

0,0

-1,0

55,7

700,0

388,4

17,0

5,0

0,0

0,0

-17,6

1.082,8

92,6

93,5

0,1

4,0

1,6

0,0

-3,2

180,6

0,6

-0,7

0,9

0,0

-0,2

0,0

0,0

0,6

Summe

843,2

484,6

22,9

9,4

0,2

0,0

-21,8

1.319,7

LizenzenSoftware und

ähnliche Rechteund Werte

Geschäftsoder

Firmenwert

Immaterielle Vermögens

werte aus Akquisitionen

Geleistete Anzahlungen

auf ImmaterielleVermögenswerte

,- -

31. 12. 2007

Veränderung im Konsolidierungskreis

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

Zuschreibungen

Währungsanpassung

31. 12. 2008

Buchwert 31. 12. 2008

Kumulierte Abschreibungen

32,0

2,3

7,4

0,4

0,0

0,0

-0,9

40,4

15,3

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

1.082,8

24,3

1,1

24,2

4,0

0,0

0,0

-1,6

44,0

136,6

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,6

Summe

56,3

3,4

31,6

4,4

0,0

0,0

-2,5

84,4

1.235,3

LizenzenSoftware und

ähnliche Rechteund Werte

Geschäftsoder

Firmenwert

Immaterielle Vermögens

werte aus Akquisitionen

Geleistete Anzahlungen

auf ImmaterielleVermögenswerte

,- -

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31. 12. 2008

Veränderung im Konsolidierungskreis

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

Zuschreibungen

Währungsanpassung

31. 12. 2009

Buchwert 31. 12. 2009

Kumulierte Abschreibungen

40,4

7,5

5,2

1,0

0,0

0,0

0,6

52,7

17,2

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

1.367,9

44,0

0,0

24,9

0,0

0,0

0,0

1,3

70,2

152,7

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,7

Summe

84,4

7,5

30,1

1,0

0,0

0,0

1,9

122,9

1.538,5

LizenzenSoftware und

ähnliche Rechteund Werte

Geschäftsoder

Firmenwert

Immaterielle Vermögens

werte aus Akquisitionen

Geleistete Anzahlungen

auf ImmaterielleVermögenswerte

,- -

31. 12. 2008

Veränderung im Konsolidierungskreis

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

Zuschreibungen

Währungsanpassung

31. 12. 2009

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten

55,7

9,8

4,5

1,3

0,5

0,0

0,7

69,9

1.082,8

273,4

12,2

26,1

0,0

0,0

25,6

1.367,9

180,6

55,4

0,0

15,2

0,0

0,0

2,1

222,9

0,6

0,0

0,5

0,0

-0,4

0,0

0,0

0,7

Summe

1.319,7

338,6

17,2

42,6

0,1

0,0

28,4

1.661,4

LizenzenSoftware und

ähnliche Rechteund Werte

Geschäftsoder

Firmenwert

Immaterielle Vermögens

werte aus Akquisitionen

Geleistete Anzahlungen

auf ImmaterielleVermögenswerte

,- -

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Geschäfts- oder Firmenwerte wurden im Rahmen der Durchführung des jährlichen Impairmenttestsentsprechend IFRS 3/IAS 36 den betreffenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (cash genera-ting units) zugeordnet. Im Einzelnen verteilen sie sich auf die Geschäftsfelder wie folgt:

Die diesen Einheiten zum Stichtag beizulegenden Werte entsprechen deren Nutzungswerten, die sichaus den abdiskontierten künftigen Cashflows ergeben. Die Ermittlung basiert auf aktuellen Planungs-rechnungen über einen Dreijahreszeitraum. Für den Zeitraum danach wurden im Sinne einer vor-sichtigen Bewertung gleichbleibende Cashflows angesetzt, wodurch künftige Wachstumschancenunberücksichtigt bleiben. Der Diskontierungssatz für die künftigen Cashflows entspricht den Kapital-kostensätzen der Geschäftsfelder, wie sie unserem Kapitalrenditecontrolling zugrunde liegen. Dabeibetragen die Diskontierungssätze für die Geschäftsbereiche Bauen 13 Prozent und für das Geschäfts-feld Dienstleistungen 9 Prozent.

Ein Vergleich der den Einheiten beizulegenden Werte mit deren Buchwerten einschließlichGeschäfts- oder Firmenwerten ergab keinen Abwertungsbedarf. Auch eine wesentliche Erhöhung desDiskontierungssatzes oder deutliche negative Abweichungen von den zugrunde gelegten Planungs-rechnungen hätten keinen Abschreibungsbedarf auf die Geschäfts- oder Firmenwerte zur Folge.

Die Immateriellen Vermögenswerte aus Akquisitionen betreffen die den erworbenen Kundenbe-ziehungen, zum Beispiel Auftragsbestände, Rahmenverträge, Kundenstämme, zugeordneten Kauf-preisanteile und werden entsprechend der Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

174 175 Konzernanhang 2009

Ingenieurbau

Hoch- und Industriebau

Dienstleistungen

Betreiberprojekte

Gesamt

59

11

1.013

0

1.083

2009 2008

64

10

1.294

0

1.368

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13. Sachanlagevermögen

31. 12. 2007

Veränderung im Konsolidierungskreis

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

Währungsanpassung

31. 12. 2008

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten

293,2

-23,7

28,1

11,5

1,3

-6,5

280,9

600,4

-86,0

99,8

36,0

2,8

-30,9

550,1

418,4

22,9

82,1

29,7

-0,1

-18,5

475,1

9,1

-2,0

20,5

0,4

-4,1

-1,3

21,8

Summe

1.321,1

-88,8

230,5

77,6

-0,1

-57,2

1.327,9

Grundstücke und Bauten

Technische Anlagen und

Maschinen

Andere AnlagenBetriebs

und Geschäftsausstattung

Geleistete Anzahlungenund Anlagen

im Bau

,--

31. 12. 2007

Veränderung im Konsolidierungskreis

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

Währungsanpassung

31. 12. 2008

Buchwert 31. 12. 2008

davon FinanzierungsleasingBuchwert 31. 12. 2008

Kumulierte Abschreibungen

107,7

-12,6

15,1

5,0

-0,3

-1,5

103,4

177,5

9,4

370,9

-57,4

68,5

32,9

1,3

-13,9

336,5

213,6

42,7

261,3

12,1

52,9

26,0

-1,0

-10,6

288,7

186,4

18,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

21,8

0,0

Summe

739,9

-57,9

136,5

63,9

0,0

-26,0

728,6

599,3

70,1

Grundstücke und Bauten

Technische Anlagen und

Maschinen

Andere AnlagenBetriebs

und Geschäftsausstattung

Geleistete Anzahlungenund Anlagen

im Bau

,--

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176 177 Konzernanhang 2009

31. 12. 2008

Veränderung im Konsolidierungskreis

Zugänge

Abgänge

Zuschreibungen

Umbuchungen

Währungsanpassung

31. 12. 2009

Buchwert 31. 12. 2009

davon FinanzierungsleasingBuchwert 31. 12. 2009

Kumulierte Abschreibungen

103,4

53,1

8,6

6,2

-0,4

0,0

1,2

159,7

261,5

23,4

336,5

86,5

57,9

21,3

0,0

2,7

15,7

478,0

281,3

62,4

288,7

32,5

53,8

26,7

0,0

-2,7

8,3

353,9

213,1

19,9

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

40,0

0,0

Summe

728,6

172,1

120,3

54,2

-0,4

0,0

25,2

991,6

795,9

105,7

Grundstücke und Bauten

Technische Anlagen und

Maschinen

Andere AnlagenBetriebs

und Geschäftsausstattung

Geleistete Anzahlungenund Anlagen

im Bau

,--

31. 12. 2008

Veränderung im Konsolidierungskreis

Zugänge

Abgänge

Umbuchungen

Währungsanpassung

31. 12. 2009

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten

280,9

128,0

11,8

7,6

1,3

6,8

421,2

550,1

121,9

61,5

26,3

13,4

38,7

759,3

475,1

46,9

60,5

29,2

-3,7

17,4

567,0

21,8

8,6

19,8

1,1

-11,1

2,0

40,0

Summe

1.327,9

305,4

153,6

64,2

-0,1

64,9

1.787,5

Grundstücke und Bauten

Technische Anlagen und

Maschinen

Andere AnlagenBetriebs

und Geschäftsausstattung

Geleistete Anzahlungenund Anlagen

im Bau

,--

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Die Finanzierungsleasinggeschäfte betreffen überwiegend Baumaschinen mit einer Vertragslaufzeitvon üblicherweise vier bis fünf Jahren und Bürogebäude mit einer Vertragslaufzeit von bis zu 30 Jahren.

Die aus dem Finanzierungsleasing resultierende Zahlungsverpflichtung wird in Höhe des Barwertsder künftig fälligen Leasingzahlungen bilanziert. Die Mindestleasingzahlungen, bestehend aus Barwert und Zinsanteil, stellen sich wie folgt dar:

Die nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen umfassen assoziierte Unternehmen undGemeinschaftsunternehmen.

Aufgrund der Anteilsquote an assoziierten Unternehmen sind dem Konzern folgende Werte zuzu-rechnen:

Wesentliche assoziierte Unternehmen im Berichtsjahr sind die Baugesellschaft Julius Berger NigeriaPLC, Abuja / Nigeria, sowie die Betreibergesellschaften M6 Duna Autópálya Koncessziós Rt., Buda-pest / Ungarn, M6 Tolna Autópálya Koncessziós Zrt, Szekszárd / Ungarn, und A1 Mobil GmbH & Co. KG,Rotenburg / Deutschland.

14. Nach der Equity-Methode bewerteteBeteiligungen

2009

Leasingzahlungen

Zinsanteile

Buchwert / Barwert

2008

Leasingzahlungen

Zinsanteile

Buchwert / Barwert

24,0

10,5

13,5

5,6

0,7

4,9

Gesamt> 5 Jahre

111,5

23,1

88,4

70,4

10,3

60,1

63,7

7,8

55,9

48,7

5,6

43,1

1-5 Jahre

23,8

4,8

19,0

16,1

4,0

12,1

< 1 Jahr

Langfristige Vermögenswerte

Kurzfristige Vermögenswerte

Langfristiges Fremdkapital

Kurzfristiges Fremdkapital

Umsatzerlöse

Periodenergebnis

Assoziierte Unternehmen

320,9

247,0

243,2

292,6

379,6

10,8

2009 2008

539,7

326,7

445,5

392,3

546,3

13,2

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Aufgrund der Anteilsquote an Gemeinschaftsunternehmen sind dem Konzern folgende Werte zuzurechnen:

Wesentliche Gemeinschaftsunternehmen im Berichtsjahr sind die Betreibergesellschaften Adger OPSVegselskap AS, Lillesand / Norwegen, Partikeltherapiezentrum Kiel GmbH & Co. KG, Kiel / Deutsch-land, und GBConsortium 1 Ltd., Northwood / Großbritannien.

Die Forderungen aus Betreiberprojekten betreffen sämtliche erbrachte Leistungen für die Erstellungvon Public Private Partnership (PPP) Projekten, für die eine feste – unabhängig vom Nutzungsumfang– zu leistende Vergütung vereinbart wurde. Aufgrund der langen Zahlungspläne sind die Forderungenzu fortgeführten Anschaffungskosten mit dem Barwert angesetzt. Die jährlichen Aufzinsungsbeträgewerden als Zinserträge innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge erfasst. Die Zahlungen der Auf-traggeber werden aufgeteilt in einen Tilgungsanteil der Forderungen sowie in den Vergütungsanteilder laufenden Betreiberdienstleistungen.

Des Weiteren sind die im Rahmen der Anleihenfinanzierung erhaltenen, aber noch nicht verwen-deten Mittel ausgewiesen.

Den aktivierten Beträgen aus Betreiberprojekten stehen die unten dargestellten Non-RecourseFinanzierungen gegenüber. Diese Beträge sind innerhalb der Finanzschulden ausgewiesen, davon1.880,3 (Vorjahr: 1.488,5) Mio. € als langfristig und 21,9 (Vorjahr: 29,6) Mio. € als kurzfristig.

Zusammensetzung der Forderungen aus Betreiberprojekten:

15. Forderungen ausBetreiberprojekten

178 179 Konzernanhang 2009

Langfristige Vermögenswerte

Kurzfristige Vermögenswerte

Langfristiges Fremdkapital

Kurzfristiges Fremdkapital

Erträge

Aufwendungen

Gemeinschaftsunternehmen

279,9

13,7

261,9

33,3

17,6

13,3

2009 2008

386,1

39,5

393,0

21,8

126,9

124,0

Forderungen aus Betreiberprojekten

Forderungen aus noch nicht verwendeten Projektfinanzierungsmitteln

Non-Recourse Finanzschulden

1.557,9

83,9

1.641,8

1.518,1

2009 2008

2.097,3

36,9

2.134,2

1.902,2

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Die wesentlichen vollkonsolidierten Betreiberprojekte betreffen:

Die Verkehrsinfrastruktur-Betreiberprojekte betreffen Schnellstraßen einschließlich Brücken undTunnel. Die Hochbau-Betreiberprojekte betreffen Schulen, Krankenhäuser, Justizvollzugsanstalten,öffentliche Verwaltungsgebäude und Feuerwachen. Die Konzessionsentgelte sind abhängig von derVerfügbarkeit der Verkehrsinfrastruktur beziehungsweise Einrichtungen, werden vom Konzessions-geber entrichtet und sind inflationsindiziert. Die Konzessionsvereinbarungen sind Design-Build-Finance-Operate-Vereinbarungen und umfassen auch die Verpflichtung zur Durchführung vonInstandhaltungsmaßnahmen und Großreparaturen. Die Verkehrsinfrastruktur beziehungsweise Ein-richtungen gehen am Ende der Konzessionslaufzeit auf den Konzessionsgeber über. Verlängerungs-oder Beendigungsoptionen bestehen in der Regel nicht.

Verkehrsinfrastruktur

Kicking Horse Pass, Kanada

M1 Westlink, Nordirland

Golden Ears Bridge, Kanada

Northeast Stoney Trail, Kanada

Northwest Anthony Henday Drive, Kanada

M 80, Großbritannien

Hochbau

Bedford Schools, Großbritannien

Victoria Prisons, Australien

Kreishaus Unna, Deutschland

Coventry Schools, Großbritannien

Kent Schools, Großbritannien

Royal Women’s Hospital, Australien

Justizvollzugsanstalt Burg, Deutschland

Borders Schools, Großbritannien

Clackmannanshire Schools, Großbritannien

Staffordshire Fire Stations, Großbritannien

2007 - 2030

2009 - 2036

2009 - 2041

2009 - 2039

2011 - 2041

2011 - 2041

2006 - 2035

2006 - 2031

2006 - 2031

2007 - 2035

2007 - 2035

2008 - 2033

2009 - 2034

2009 - 2038

2009 - 2039

2009 - 2036

Konzessionsdauer

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Bau

in Bau

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Betrieb

in Bau

Projektstatus

100

75

100

100

100

83,3

100

100

90

100

100

100

90

75

85

85

AnteilBilfinger

Berger

100

230

800

293

750

352

41

150

24

36

155

198

100

137

136

54

Investitionsvolumen

in Mio. € in %

- -

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Bei den Ausleihungen handelt es sich insbesondere um Equity Bridge Loans an Betreibergesell-schaften.

Die Beteiligungen enthalten Anteile an nicht börsennotierten Gesellschaften, die zu Anschaf-fungskosten bilanziert wurden.

Unter den derivativen Finanzinstrumenten sind positive Marktwerte von Zins- und Inflations-absicherungen im Betreibergeschäft ausgewiesen.

Die sonstigen Vermögenswerte enthalten unter anderem Beträge, die zur Erfüllung von Pensions-verpflichtungen dienen.

Die Vorräte setzen sich aus folgenden Positionen zusammen:

16. Sonstige finanzielleVermögenswerte

17. Vorräte

180 181 Konzernanhang 2009

Zum Verkauf bestimmte Grundstücke

Unfertige und fertige Erzeugnisse und Waren

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

Geleistete Anzahlungen

Gesamt

11,8

8,5

68,2

127,9

216,4

2009 2008

11,2

9,1

89,1

160,5

269,9

Ausleihungen

Beteiligungen

Derivative Finanzinstrumente in Sicherungsbeziehungen

Wertpapiere (Available for Sale)

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Gesamt

53,5

18,4

102,1

0,0

76,6

250,6

2009 2008

64,5

13,2

4,9

4,7

82,6

169,9

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Die zum Bilanzstichtag nach der Percentage of Completion Methode bewerteten, aber noch nichtschlussabgerechneten Fertigungsaufträge sind wie folgt ausgewiesen:

Der Betrag der künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen ist innerhalb der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.

Der Gesamtbetrag der erhaltenen Anzahlungen betrug im Geschäftsjahr 8.119,6 (Vorjahr: 6.661,0)Mio. €.

Angaben zur Überfälligkeit und zu Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

18. Forderungen und sonstige finanzielleVermögenswerte Forderungen

aus Lieferungen und Leistungen (einschließlich Forderungen aus Percentage of Completion)

an Arbeitsgemeinschaften

gegen Beteiligungsgesellschaften

Derivate

in Sicherungsbeziehungen

nicht in Sicherungsbeziehungen

Sonstige finanzielle, nicht derivative Vermögenswerte

Gesamt

1.446,3

186,9

27,7

1.660,9

0,3

30,2

30,5

114,2

1.805,6

2009 2008

1.529,6

164,5

24,9

1.719,0

0,2

7,8

8,0

142,2

1.869,2

Angefallene Kosten zuzüglich Ergebnisse nicht abgerechneter Projekte

abzüglich gestellter Abschlagsrechnungen

Saldo

davon künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen

davon Verbindlichkeiten aus Percentage of Completion

6.784,5

6.966,2

-181,7

373,4

555,1

2009 2008

8.364,0

8.495,3

-131,3

380,4

511,7

Weder überfällige noch einzelwertberichtigte Forderungen

Überfällige Forderungen, die nicht einzelwertberichtigt sind

weniger als 30 Tage

zwischen 30 und 90 Tagen

zwischen 91 und 180 Tagen

mehr als 180 Tage

Restbuchwert der einzelwertberichtigten Forderungen

Gesamt

1.117,3

166,1

67,6

35,7

53,9

323,3

5,7

1.446,3

2009 2008

1.105,1

231,4

100,6

30,6

50,8

413,4

11,1

1.529,6

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Die Wertberichtigungen für Ausfallrisiken in Forderungen aus Lieferungen und Leistungen habensich wie folgt entwickelt:

Alle Aufwendungen und Erträge aus der Wertberichtigung von Forderungen aus Lieferungen undLeistungen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen beziehungsweise sonstigen betrieb-lichen Aufwendungen ausgewiesen.

Für die nicht einzelwertberichtigten Forderungen ist derzeit kein Ausfallrisiko erkennbar.Die sonstigen finanziellen, nicht derivativen Vermögenswerte betreffen Forderungen und Ver-

mögenswerte außerhalb des Lieferungs- und Leistungsverkehrs.

Die übrigen Vermögenswerte enthalten Umsatzsteuerforderungen in Höhe von 36,0 (Vorjahr: 29,0)Mio. € sowie Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 23,3 (Vorjahr: 20,0) Mio. €.

Die Liquiden Mittel beinhalten Guthaben bei Kreditinstituten sowie Kassenbestände. Hierin enthaltensind 75,2 (Vorjahr: 29,8) Mio. € in Betreiberprojektgesellschaften, deren Verwendung entsprechend derprojektspezifischen Finanzierungsvereinbarungen erfolgt. Im Vorjahr waren in den Liquiden MittelnWertpapiere in Höhe von 0,7 Mio. € enthalten.

Der durchschnittliche variable Zinssatz für Liquide Mittel betrug 1,13 (Vorjahr: 2,53) Prozent.Die Geldanlagen des Konzerns unterliegen einer variablen Verzinsung, während die Geldaufnah-

men überwiegend zu festen Zinssätzen erfolgen. Bei unveränderter Anlagepolitik würde ein Zins-anstieg zu höherem Zinsertrag führen.

19. Übrige Vermögenswerte

20. Liquide Mittel

182 183 Konzernanhang 2009

Anfangsbestand

Änderungen Konsolidierungskreis, Kursdifferenzen

Zuführungen (Aufwand für Wertberichtigungen)

Verbrauch

Auflösungen (Erträge aus Wertaufholung)

Endbestand

27,7

-1,4

9,6

6,5

1,4

28,0

2009 2008

28,0

14,7

11,5

7,3

6,9

40,0

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Das Gezeichnete Kapital von 138,1 (Vorjahr: 111,6) Mio. € ist eingeteilt in 46.024.127 (Vorjahr: 37.196.102)auf den Inhaber lautende Stückaktien zum rechnerischen Wert von 3,00 € je Aktie.

Im Oktober 2009 hat der Vorstand der Bilfinger Berger AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats vonder Ermächtigung der Hauptversammlung vom 7. Mai 2009 Gebrauch gemacht und das Grundkapitalunter teilweiser Ausnutzung des genehmigten Kapitals durch Ausgabe von 8.828.025 neuen Stück-aktien um 26,5 Mio. € auf 138,1 Mio. € erhöht.

Das genehmigte Kapital (genehmigtes Kapital 2009) beträgt 29,0 (Vorjahr: 34,0) Mio. € und istbefristet bis zum 6. Mai 2014. Es dient der Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- und / oder Sacheinlagen.

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Mai 2009 wurde das bestehende genehmigteKapital (genehmigtes Kapital I) in Höhe von 34,0 Mio. € aufgehoben und durch ein neues genehmig-tes Kapital (genehmigtes Kapital 2009) in Höhe von 55,5 Mio. € ersetzt. Aufgrund der Inanspruch-nahme aus der Kapitalerhöhung 2009 verminderte es sich um 26,5 auf 29,0 Mio. €.

Daneben besteht wie im Vorjahr ein bedingtes Kapital von 11,0 Mio. € zur Gewährung von Aktienbei Ausübung von Wandlungs- oder Optionsrechten aus Schuldverschreibungen.

Im Februar 2008 hatte der Vorstand der Bilfinger Berger AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats aufder Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 23. Mai 2007 beschlossen, Aktien der Gesell-schaft in einem Volumen von bis zu 100 Mio. € zurück zu erwerben. Im Zeitraum vom 19. Februar bis29. April 2008 wurden 1.884.000 Aktien, das entspricht 4,094 Prozent der Stimmrechte am Stichtag, zueinem durchschnittlichen Preis von 53,07 € über die Börse zurückgekauft. Die Aktien befinden sich imEigenbesitz, ein Einzug ist derzeit nicht beabsichtigt.

Hinsichtlich der Befugnisse des Vorstands zur Ausgabe von Aktien aus genehmigtem Kapital undaus bedingtem Kapital sowie zu den Möglichkeiten zum Rückkauf eigener Aktien verweisen wir aufdie Erläuterungen im Lagebericht.

Es liegen folgende Meldungen nach § 21 WpHG hinsichtlich des Bestehens von Stimmrechtsantei-len an unserer Gesellschaft von mehr als 3 Prozent beziehungsweise mehr als 5 Prozent vor:

• DJE Investment S.A., Luxemburg / Luxemburg, hat mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil am 6. November 2008 die Schwelle von 5 Prozent überschritten hat und 5,03 Prozent betrug. Außerdemwurde mitgeteilt, dass die Stimmrechtsanteile von Dr. Jens Ehrhardt, Deutschland, und von Dr. JensEhrhardt Kapital AG, Pullach / Deutschland, die Schwelle von 5 Prozent überschritten haben und eben-falls 5,03 Prozent betrugen; die Stimmrechte wurden nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. Satz 2 WPHGzugerechnet. Am 6. Oktober 2009 haben die Stimmrechtsanteile die Grenze von 5 Prozent unterschrit-ten und betrugen jeweils 4,93 Prozent.

• INVESCO Limited, Atlanta, Georgia / USA hat mitgeteilt, dass am 15. Dezember 2008 ihr Stimm-rechtsanteil die Schwelle von 5 Prozent überschritten hat und 5,35 Prozent betrug. Am 3. April 2009 hatder Stimmrechtsanteil die Grenze von 5 Prozent wieder unterschritten und betrug 4,99 Prozent.

• The Bank of New York Mellon Corp., Pittsburg / USA, hat mitgeteilt, dass am 15. Oktober 2009 ihrStimmrechtsanteil die Schwelle von 3 Prozent überschritten hat und 3,70 Prozent betrug. Gleichzeitigwurde mitgeteilt, dass auch die Stimmrechtsanteile der MBC Investments Corp., Delaware / USA, (3,45Prozent), der Neptune LLC, Pittsburgh / USA, (3,43 Prozent), der Mellon International Holdings S.A.R.L.,Luxemburg / Luxemburg, (3,43 Prozent), der BNY Mellon International Ltd., London / Großbritannien,(3,43 Prozent), der Newton Management Ltd., London / Großbritannien, (3,43 Prozent) und der NewtonInvestment Management Ltd., London / Großbritannien, (3,43 Prozent) die Schwelle von 3 Prozentüberschritten haben.

21. Eigenkapital

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• Die BlackRock Investment Management (UK) Limited, London / Großbritannien, hat mitgeteilt,dass am 1. Dezember 2009 die Stimmrechtsanteile der BlackRock Group Limited, London / Großbritan-nien, die Schwelle von 3 Prozent überschritten haben und 4,8 Prozent betrugen. Gleichzeitig wurdemitgeteilt, dass auch die Stimmrechtsanteile der BlackRock Jersey International Holdings L.P.,St. Helier / Jersey, (4,82 Prozent), der BlackRock International Holdings Inc., New York / USA, (4,82 Pro-zent), und der Blackrock Advisors Holdings, Inc., New York / USA, (4,82 Prozent), die Schwelle von 3 Pro-zent überschritten haben. Außerdem wurde mitgeteilt, dass die Stimmrechtsanteile der BlackRockFinancial Management, Inc., New York / USA, (5,25 Prozent), der BlackRock Holdco 2, Inc., NewYork / USA, und der BlackRock, Inc., New York / USA, (5,25 Prozent), die Schwellen von 3 Prozent und 5 Prozent überschritten haben.

Am 9. Februar 2010 hat BlackRock Investment Management (UK) Limited, London/Großbritannien,mitgeteilt, dass am 8. Februar 2010 die Stimmrechte der BlackRock Financial Management, Inc., NewYork / USA, (4,86 Prozent), der BlackRock Holdco 2, Inc., Wilmington / USA, (4,86 Prozent) und der Black-Rock, Inc., New York / USA, (4,86 Prozent) die Schwelle von 5 Prozent unterschritten haben.

• Die Allianz Global Investors Kapitalanlagegesellschaft mbH, Frankfurt / Deutschland, hat mitge-teilt, dass am 9. Februar 2010 ihr Stimmrechtsanteil die Schwelle von 3 Prozent überschritten hat und3,05 Prozent betrug.

Rücklagen

Die Kapitalrücklage erhöhte sich aufgrund der Kapitalerhöhung um 236,7 Mio. €. Kosten der Kapital-erhöhung in Höhe von 7,1 Mio. € sind hierin verrechnet.

Die Rücklage aus Sicherungsgeschäften enthält die unrealisierten Gewinne und Verluste aus Absicherungen hochwahrscheinlicher zukünftiger Zahlungsströme unter Berücksichtigung latenterSteuern und betrifft im Wesentlichen Zinsderivate für Betreiberprojekte.

Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste enthalten die in den Pensionsrückstellun-gen vollständig erfassten Abweichungen zwischen dem Anfang des Jahres erwarteten und dem tatsächlichen Stand der Pensionsverpflichtungen am Jahresende sowie den Unterschied aus Anfangdes Jahres erwarteten und tatsächlichen Erträgen des Planvermögens.

Die kumulierten im Eigenkapital verrechneten versicherungsmathematischen Gewinne und Ver-luste betragen 13,7 (Vorjahr: 32,1) Mio. € vor latenten Steuern beziehungsweise 8,7 (Vorjahr: 19,0) Mio. €nach Berücksichtigung latenter Steuern.

Die Rücklage für Fremdwährungsumrechnung betrifft alle Fremdwährungsunterschiede, die ausder Umrechnung der Abschlüsse ausländischer Konzerngesellschaften entstehen.

184 185 Konzernanhang 2009

I. Kapitalrücklage

II. Gewinnrücklagen

III. Übriges Comprehensive Income

Rücklage aus Sicherungsgeschäften

Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste

Fremdwährungsumrechnung

Gesamt

2009 2008

759,3

780,6

-131,7

1.408,2

-118,5

8,7

-21,9

522,6

736,3

-224,9

1.034,0

-127,1

19,0

-116,8

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Für Mitarbeiter der Bilfinger Berger AG und wesentlicher Teile des inländischen Baugeschäfts beste-hen beitragsorientierte Pensionszusagen mit garantierter Mindestverzinsung der in ein ContractualTrust Arrangement (CTA) eingezahlten Beiträge. Nach den Vorschriften des IAS 19 werden diese alsDefined-Benefit-Pläne bilanziert. Daneben bestehen weitere leistungsorientierte Zusagen inländi-scher Konzerngesellschaften.

Sofern bei ausländischen Konzerngesellschaften eine betriebliche Altersversorgung besteht,erfolgt diese überwiegend beitragsorientiert. Da die Verpflichtung ausschließlich in der Gewährungvon Beiträgen besteht (Defined-Contribution-Pläne), entfällt die Bilanzierung einer Verpflichtung.

Die Pensionsrückstellungen sind nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren zum Bilanzstichtagunter Berücksichtigung künftiger Entwicklungen versicherungsmathematisch bewertet. Den Berech-nungen liegen in Deutschland die biometrischen Rechnungsgrundlagen – Richttafeln 2005 G vonKlaus Heubeck – und im Wesentlichen folgende Annahmen zugrunde:

Wir nehmen das Wahlrecht in Anspruch, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste ent-sprechend der dritten Option gemäß IAS 19.93 A als Teil der Pensionsrückstellung zu bilanzieren undim Eigenkapital erfolgsneutral zu verrechnen. Die Pensionsverpflichtungen werden dadurch in Höhedes Barwerts der tatsächlichen Verpflichtung (Defined Benefit Obligation) ausgewiesen. Die voll-ständige Erfassung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste in der Bilanz führt dazu,dass die Vermögenslage in der Bilanz zutreffend dargestellt wird, da stille Reserven beziehungsweiseLasten aufgedeckt sind. Im Berichtsjahr wurden versicherungsmathematische Verluste in Höhe von18,0 Mio. €, im Vorjahr versicherungsmathematische Gewinne in Höhe von 2,1 Mio. € erfolgsneutral imEigenkapital verrechnet. Kumuliert ergeben sich erfolgsneutral im Eigenkapital verrechnete versiche-rungsmathematische Gewinne in Höhe von 14,6 (Vorjahr: 32,6) Mio. €.

Sofern die Versorgungsansprüche durch Planvermögen gedeckt sind, wird der Wert des Fonds-vermögens bei der Bilanzierung der Verpflichtung in Abzug gebracht. Der Marktwert des Fondsver-mögens beträgt zum Bilanzstichtag rund 224 (Vorjahr: 167) Mio. €. Er beinhaltet im Wesentlichen Liquide Mittel und Wertpapiere sowie mit 4 (Vorjahr: 5) Mio. € Immobilien.

22. Pensions-rückstellungen

Rechnungszinsfuß

Erwartete Einkommensentwicklung

Erwartete Rentenentwicklung

6,00 %

2,50 %

1,50 %

2009 2008

5,50 %

2,50 %

1,50 %

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186 187 Konzernanhang 2009

Rückstellung am 1. 1. (vor Abzug Planvermögen)

Anwartschaftsbarwert (DBO) am 1. 1.

Dienstzeitaufwand

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

Zinsaufwand

Rentenzahlungen

Planabgeltungen

Veränderung Konsolidierungskreis / Sonstiges

Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+)

Zukünftig nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

Anwartschaftsbarwert (DBO) am 31. 12.

Zukünftig nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

Rückstellung am 31. 12. (vor Abzug Planvermögen)

Fair value des Planvermögens am 1. 1.

Erwartete Erträge aus Planvermögen

Rentenzahlungen

Fondsdotierungen durch Mitarbeiterbeiträge

Fondsdotierungen durch Firmenbeiträge

Planabgeltungen

Veränderung Konsolidierungskreis / Sonstiges

Versicherungsmathematische Gewinne (+) / Verluste (-)

Fair value des Planvermögens am 31. 12.

Pensionspläne 2009 2008

147,7

135,4

2,1

0,0

7,3

-8,8

0,0

10,9

-1,8

0,1

145,2

-0,1

145,1

159,8

6,7

-8,8

1,7

2,3

0,0

10,7

-5,4

167,0

163,6

135,4

3,5

0,1

9,0

-9,0

0,0

84,4

-5,7

0,0

217,7

0,0

217,7

fondsfinanziert

rückstellungs

finanziert

217,7

217,7

3,9

0,0

10,9

-8,8

-5,3

40,8

11,0

0,0

270,2

0,0

270,2

rückstellungs

finanziert

145,1

145,2

8,7

0,8

10,4

-17,3

-0,8

75,5

1,5

0,0

224,0

0,0

224,0

167,0

8,8

-17,0

3,9

5,9

-0,6

61,0

-5,5

223,5

fondsfinanziert

--- -

--

Anwartschaftsbarwert am 31.12.

Planvermögen am 31.12.

Finanzierungsstand am 31.12.

Aktivierter Betrag am 31.12.

Bilanzierte Rückstellung am 31.12.

Zukünftig nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

Pensionspläne 2009 2008

145,2

167,0

21,8

23,0

1,1

0,1

217,7

-217,7

217,7

0,0

fondsfinanziert

rückstellungs

finanziert

270,2

-270,2

270,2

0,0

rückstellungs

finanziert

224,0

223,5

-0,5

16,0

16,5

0,0

fondsfinanziert

--- -

--

-

-

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Die Nettopensionsaufwendungen aus fondsfinanzierten und rückstellungsfinanzierten Pensions-plänen setzen sich wie folgt zusammen:

Die beitragsorientierten und sonstigen Pensionsaufwendungen betragen 16,0 (Vorjahr: 14,0) Mio. €.In der Gewinn- und Verlustrechnung ist der Dienstzeitaufwand im EBIT und der Zinsaufwand aus

der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen im Zinsergebnis ausgewiesen. Erwartete Erträge ausdem Planvermögen sind im Zinsergebnis mit 8,8 (Vorjahr: 6,7) Mio. € ausgewiesen. Dies entspricht,basierend auf einer langfristigen Anlagestrategie, einer Rendite des Planvermögens von 3,9 (Vorjahr:4,1) Prozent. Die im Berichtsjahr tatsächlich erzielten Erträge aus Planvermögen beliefen sich auf 7,4 (Vorjahr: 1,3) Mio. €. Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen vermindern sich die Pensions-rückstellungen um 3,4 (Vorjahr: 3,5) Mio. €.

Erwartete Pensionszahlungen für Folgejahre:

Für zukünftige Pensionszahlungen fondsfinanzierter Pläne steht Planvermögen in Höhe von rund 224 (Vorjahr: 167) Mio. € zur Verfügung.

Pensionspläne 2006 2005

164,3

167,0

2,7

2,7

0,0

0,0

140,9

-140,9

-140,9

0,0

fondsfinanziert

rückstellungs

finanziert

163,7

-163,7

163,6

0,1

rückstellungs

finanziert

147,7

161,0

13,3

13,3

0,0

0,0

fondsfinanziert

2007

135,4

-135,4

135,4

0,0

rückstellungs

finanziert

135,4

159,8

24,4

24,6

0,0

0,2

fondsfinanziert

----

-- -

--

Anwartschaftsbarwert am 31.12.

Planvermögen am 31.12.

Finanzierungsstand am 31.12.

Aktivierter Betrag am 31.12.

Bilanzierte Rückstellung am 31.12.

Zukünftig nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

-

Laufender Dienstzeitaufwand

Zinsaufwand

Erwartete Erträge aus Planvermögen

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

Nettopensionsaufwendungen

20082009

5,6

16,3

-6,7

0,1

15,3

12,6

21,3

-8,8

0,8

25,9

152

2015

2019

28

2014

28

2013

26

2012

23

2011

24

2010 -Erwartete Pensionszahlungen

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Fristigkeiten der Steuer- und sonstigen Rückstellungen

Der Zahlungsabfluss der Steuer- und sonstigen Rückstellungen wird zu 89,8 (Vorjahr: 89,2) Prozent imFolgejahr, zu 5,5 (Vorjahr: 5,9) Prozent in den Jahren 2011 bis 2014 und zu 4,7 (Vorjahr: 4,9) Prozentdanach erwartet.

23. Steuer- und sonstigeRückstellungen

188 189 Konzernanhang 2009

Stand am 1. 1. 2008

Verbrauch

Auflösung

Zuführung

Währungsanpassung

Veränderung Konsolidierungskreis

Stand am 1. 1. 2009

Verbrauch

Auflösung

Zuführung

Währungsanpassung

Veränderung Konsolidierungskreis

Stand am 31. 12. 2009

604,5

286,3

25,8

388,7

-22,4

-22,1

636,6

189,2

51,3

255,8

19,2

158,7

829,8

Gesamt

523,8

255,2

22,6

313,6

-13,4

-29,9

516,3

162,1

43,9

225,2

9,5

152,1

697,1

SonstigeRück

stellungen-

--

80,7

31,1

3,2

75,1

-9,0

7,8

120,3

27,1

7,4

30,6

9,7

6,6

132,7

Steuerrück

stellungen

Steuerrückstellungen

Sonstige Rückstellungen

Risiken aus Auftragsabwicklung,Gewährleistungen und Prozessen

Personalbezogene Verpflichtungen

Sonstige ungewisse Verbindlichkeiten

Gesamt

120,3

516,3

236,1

99,1

181,1

636,6

2009 2008

132,7

697,1

381,3

145,5

170,3

829,8

120,3

447,7

194,5

86,1

167,1

568,0

2009 2008

Kurzfristig Gesamt

132,7

612,8

340,0

122,7

150,1

745,5

0,0

68,6

41,6

13,0

14,0

68,6

2009 2008

Langfristig

0,0

84,3

41,3

22,8

20,2

84,3

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Die projektbezogenen Non-Recourse Finanzierungen sind alleine auf das finanzierte Projekt abge-stellt, ohne dass eine Haftung für Bilfinger Berger besteht.

In den Recourse Finanzschulden ist ein im Vorjahr platziertes Schuldscheindarlehen in Höhe von250 Mio. € enthalten. Das Darlehen besteht aus den folgenden vier endfälligen Tranchen:

Entsprechend der Zinsbindungsdauer gliedern sich die Finanzschulden wie folgt:

Für Finanzschulden mit fester Zinsbindung beträgt der durchschnittliche Zinssatz am Bilanzstichtagbei Non-Recourse Krediten 5,82 (Vorjahr: 5,74) Prozent, bei übrigen Darlehen 5,93 (Vorjahr: 5,95) Prozentund beim Finanzierungsleasing 6,90 (Vorjahr: 6,95) Prozent. Dabei werden variabel verzinsliche Finan-zierungen, soweit Zinsswaps abgeschlossen sind, als fest verzinsliche Finanzschulden ausgewiesen.

24. Finanzschulden

Anleihen aus Projektfinanzierung (Non-Recourse)

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten(Non-Recourse)

Finanzschulden Non-Recourse

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Recourse)

Finanzierungsleasing

Finanzschulden Recourse

564,3

953,8

1.518,1

267,7

60,1

327,8

2009 2008

711,2

1.191,0

1.902,2

265,2

88,4

353,6

1,3

28,3

29,6

9,6

12,1

21,7

2009 2008

Kurzfristig Gesamt

9,5

12,4

21,9

14,9

19,1

34,0

563,0

925,5

1.488,5

258,1

48,0

306,1

2009 2008

Langfristig

701,7

1.178,6

1.880,3

250,3

69,3

319,6

Verzinsung ZinssätzeFälligkeitDarlehensbetrag

fix

fix

variabel

variabel

6,044 %

6,169 %

3-Monats-EURIBOR + 80 Basispunkte

3-Monats-EURIBOR + 105 Basispunkte

01. 07. 2011

01. 07. 2013

01. 07. 2011

01. 07. 2013

9,5

18,5

74,5

147,5

250,0

Non-Recourse Finanzierung

Übrige Finanzierung

Finanzierungsleasing

Recourse Finanzierung

1.518,1

267,7

60,1

327,8

2009 2008

1.902,2

265,2

88,4

353,6

Feste Zinsbindung

> 5 Jahre1-5 Jahre< 1 Jahr

Summe

1.473,5

0,0

5,3

5,3

2009 2008

1.859,7

0,0

13,4

13,4

7,5

176,9

42,7

219,6

2009 2008

11,4

179,2

55,8

235,0

21,7

4,4

12,1

16,5

2009 2008

2,8

10,1

19,2

29,3

15,4

86,4

0,0

86,4

2009 2008

28,3

75,9

0,0

75,9

VariableVerzinsung

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Der Anstieg der kurzfristigen und der Rückgang der langfristigen sonstigen finanziellen, nicht deriva-tiven Verbindlichkeiten betrifft im Wesentlichen Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmens-erwerben sowie Verbindlichkeiten aus Andienungsrechten von Minderheitsgesellschaftern.

Die übrigen Verbindlichkeiten betreffen Umsatzsteuer in Höhe von 113,2 (Vorjahr: 110,6) Mio. €, Perso-nalverpflichtungen in Höhe von 104,5 (Vorjahr: 75,5) Mio. €, Sozialabgaben in Höhe von 37,1 (Vorjahr:27,5) Mio. € sowie Passive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 26,3 (Vorjahr: 8,3) Mio. €.

25. Sonstige finanzielleVerbindlichkeiten

26. Übrige Verbindlichkeiten

190 191 Konzernanhang 2009

Verbindlichkeiten

aus Lieferungen und Leistungen

aus Percentage of Completion

gegen Arbeitsgemeinschaften

gegen Beteiligungsgesellschaften

Verbindlichkeiten aus Derivaten, kurzfristig

in Sicherungsbeziehungen

nicht in Sicherungsbeziehungen

Sonstige kurzfristige finanzielle, nicht derivative Verbindlichkeiten

Summe kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Derivaten, langfristig

in Sicherungsbeziehungen

nicht in Sicherungsbeziehungen

Sonstige langfristige finanzielle, nicht derivative Verbindlichkeiten

Summe langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

1.038,7

555,1

192,9

45,0

1.831,7

1,9

39,1

41,0

316,1

2.188,8

290,2

2,4

292,6

100,1

392,7

2009 2008

1.160,7

511,7

251,5

75,9

1.999,8

0,0

22,5

22,5

401,0

2.423,3

155,9

0,3

156,2

30,3

186,5

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Buchwerte und beizulegende Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlich-keiten, gegliedert nach den Bewertungskategorien gemäß IAS 39:

27. Zusätzliche Angabenzu Finanz-instrumenten

Aktiva

Forderungen aus Betreiberprojekten

Beteiligungen

Forderungen

Sonstige finanzielle, nicht derivative Vermögenswerte

Wertpapiere

Liquide Mittel

Derivate

in Sicherungsbeziehungen

nicht in Sicherungsbeziehungen

Passiva

Finanzschulden Non-Recourse

Finanzschulden Recourse ohne Finanzierungsleasing

Finanzierungsleasing Recourse

Verbindlichkeiten

Sonstige finanzielle, nicht derivative Verbindlichkeiten

Derivate

in Sicherungsbeziehungen

nicht in Sicherungsbeziehungen

Aggregierter Ausweis nach Bewertungskategorien

Ausgereichte Kredite und Forderungen

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswertezu Anschaffungskosten

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

1.860,0

-

1.660,9

244,4

0,7

719,5

102,4

30,2

1.577,5

272,6

61,1

1.831,7

415,6

292,1

41,5

4.484,8

0,7

-

30,2

41,5

4.097,4

Buchwert

beizulegenderZeitwert

1.641,8

18,4

1.660,9

244,4

0,7

719,5

102,4

30,2

1.518,1

267,7

60,1

1.831,7

416,2

292,1

41,5

4.266,6

0,7

18,4

30,2

41,5

4.033,7

2.429,0

-

1.719,0

289,3

4,7

798,4

5,1

7,8

2.012,3

267,4

88,9

1.999,8

431,4

155,9

22,8

5.235,7

4,7

-

7,8

22,8

4.710,9

Buchwert

beizulegenderZeitwert

2009

IAS 39Kategorie

2008

2.134,2

13,2

1.719,0

289,3

4,7

798,4

5,1

7,8

1.902,2

265,2

88,4

1.999,8

431,3

155,9

22,8

4.940,9

4,7

13,2

7,8

22,8

4.598,5

LaR

AfS-aC

LaR

LaR

AfS

LaR

(Hedge

FAHfT

FLAC

FLAC

(IAS 17

FLAC

FLAC

(Hedge

FLHfT

LaR

AfS

AfS-aC

FAHfT

FLHfT

FLAC

-- -

)

)

)

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Bei den Liquiden Mitteln, den kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie den kurzfristi-gen sonstigen finanziellen, nicht derivativen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten entsprechendie Buchwerte wegen der kurzen Restlaufzeit näherungsweise den beizulegenden Zeitwerten.

Die beizulegenden Zeitwerte der langfristigen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten, die den Bewertungskategorien ausgereichte Kredite und Forderungen und zu fort-geführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten angehören, entsprechen denunter Verwendung aktueller marktbasierter Zinsparameter ermittelten Barwerten.

Die Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bewertet, da ein beizulegender Zeitwert nichtverlässlich ermittelt werden kann.

Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte nach verwendeter Bewertungsmethode:Die beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten werden anhand einer der in den drei folgendenStufen beschriebenen Methoden ermittelt, wobei Stufe 3 derzeit für Bilfinger Berger nicht relevant ist:

Stufe 1: notierte Preise in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder VerbindlichkeitenStufe 2: andere Methoden, bei denen alle eingehenden Informationen, die einen wesentlichen

Einfluss auf den ermittelten beizulegenden Zeitwert haben, auf direkt oder indirekt beob-achtbaren Marktdaten beruhen

Stufe 3: Methoden, die eingehende Informationen verwenden, die einen wesentlichen Einfluss aufden ermittelten beizulegenden Zeitwert haben, welche nicht auf beobachtbaren Markt-daten beruhen

Per 31. Dezember 2009 sind die Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden,den folgenden Stufen zuzuordnen:

192 193 Konzernanhang 2009

Aktiva

Wertpapiere

Derivate in Sicherungsbeziehungen

Derivate nicht in Sicherungsbeziehungen

Passiva

Derivate in Sicherungsbeziehungen

Derivate nicht in Sicherungsbeziehungen

2009

4,7

5,1

7,8

17,6

155,9

22,8

178,7

0,0

5,1

7,8

12,9

155,9

22,8

178,7

Stufe 2IAS 39-Kategorie

AfS

(Hedge

FAHfT

(Hedge

FAHfT

)

)

Stufe 1

4,7

0,0

0,0

4,7

0,0

0,0

0,0

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Nettoergebnisse aus Finanzinstrumenten, gegliedert nach IAS 39-Bewertungskategorien:

Zinsen und Dividenden sind nicht Bestandteile des ausgewiesenen Nettoergebnisses.Das Nettoergebnis der Bewertungskategorie ausgereichte Kredite und Forderungen beinhaltet

Wertminderungen, Wertaufholungen sowie Ergebnisse aus Währungsumrechnung.Das Nettoergebnis der Bewertungskategorie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögens-

werte beinhaltet realisierte Abgangsergebnisse und Wertminderungen.Das Nettoergebnis der Bewertungskategorie zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente

beinhaltet Ergebnisse aus der Bewertung zu Marktwerten sowie realisierte Abgangsergebnisse.Das Nettoergebnis der Bewertungskategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finan-

zielle Verbindlichkeiten beinhaltet insbesondere Ergebnisse aus Währungsumrechnung.Hinsichtlich der Wertminderungsverluste wird auf die Entwicklung des Wertberichtigungskontos

für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verwiesen.

Finanzrisiken (Ausfallrisiko, Liquiditätsrisiko und Marktpreisrisiken) überwachen wir mit bewährtenKontroll- und Steuerungsinstrumenten, die eine zeitnahe und transparente Berichterstattung ermög-lichen. Das Berichtswesen des Konzerns gewährleistet eine regelmäßige Erfassung, Analyse, Bewer-tung und Steuerung finanzieller Risiken durch den Zentralbereich Finanzen. In diese Betrachtungensind alle relevanten Beteiligungsgesellschaften und Joint Ventures einbezogen. AußerordentlicheRisikokonzentrationen bestehen nicht.

Das Ausfallrisiko stellt das Risiko dar, dass ein Vertragspartner eines Finanzinstruments seinenZahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Bei der Anlage liquider Mittel, aber auch durch Verwen-dung derivativer Finanzinstrumente können nicht unerhebliche Kontrahentenrisiken entstehen. Umdiese einzugrenzen, unternehmen wir Finanztransaktionen ausschließlich mit Banken, deren Ratingmindestens A- beträgt. Zusätzlich erfolgt auf Basis eines internen Limitsystems eine Diversifikationvon Beträgen und Laufzeiten.

In 2009 haben wir die Risikobetrachtung im Hinblick auf den Ausfall von fest zugesagten, abernoch nicht abgerufenen Finanzierungsmitteln im Projektgeschäft erweitert.

Das Ausfallrisiko aus Forderungen im operativen Geschäft wird laufend von den Konzerngesell-schaften überwacht und gesteuert. Dabei werden auch Sicherheiten wie zum Beispiel Bürgschaftenhereingenommen.

Bei Forderungen und sonstigen finanziellen, nicht derivativen Vermögenswerten wird möglichenAusfallrisiken durch Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Das maximale Ausfallrisiko aus finanziellen Vermögenswerten (zum Beispiel Liquide Mittel, Wert-papiere, Ausleihungen, Forderungen, Derivate) entspricht ihrem in der Bilanz angesetzten Buchwert.

28. Risiken aus Finanzinstrumenten,Finanzrisiko-management und Sicherungsgeschäfte

Bewertungskategorie

Ausgereichte Kredite und Forderungen

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

4,9

1,1

-40,5

7,8

2009 2008

-8,3

-0,3

29,1

-3,2

IAS 39-Kategorie

LaR

AfS

FAHfT & FLHfT

FLAC

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Das Liquiditätsrisiko stellt das Risiko dar, dass ein Unternehmen Schwierigkeiten bei der Erfüllung derZahlungsverpflichtungen hat, die sich aus seinen finanziellen Verbindlichkeiten ergeben.

Liquiditätsrisiken werden basierend auf einer rollierenden 12-Monats-Cashflow-Planung von derKonzernzentrale überwacht und gesteuert.

Im Rahmen der zentralen Finanzierung steht die Bilfinger Berger AG ihren Beteiligungsgesell-schaften als Lender of Last Resort zur Verfügung. In Europa wird der konzerninterne Liquiditätsaus-gleich in zahlreichen Ländern durch ein grenzüberschreitendes Cash Pooling unterstützt.

Investitionsfinanzierungen erfolgen unter der Berücksichtigung von Fristenkongruenzen. Ausdem zu diesem Zweck in 2008 platzierten Schuldscheindarlehen über 250 Mio. € bestehen Fälligkeitenin 2011 und 2013. Zur Finanzierung des Working Capital verfügen wir über eine bis 2012 fest zugesag-te Barkreditlinie über 300 Mio. € zu attraktiven Konditionen.

Für die Abwicklung des Projektgeschäfts stehen uns Avalkreditlinien von mehr als 4 Mrd. € zur Ver-fügung, die bei weitem nicht voll ausgeschöpft sind. Mehr als 1,5 Mrd. € hiervon sind syndizierte Aval-kreditlinien mit Fälligkeiten in 2010 und 2011. Alle Kreditzusagen können im Falle eines Kontrollwech-sels über die Bilfinger Berger AG vorzeitig fällig gestellt werden. Die infolge der Ausweitung unseresBetreibergeschäfts zunehmende langfristige Verschuldung erfolgt ausschließlich auf Non-RecourseBasis, so dass ein Zugriff der Fremdkapitalgeber auf Vermögenswerte oder Cashflows außerhalb derjeweiligen Projektgesellschaften ausgeschlossen ist.

Im Rahmen unserer strategischen Unternehmensplanung überprüfen wir regelmäßig die Auswir-kungen unterschiedlicher Szenarien der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung des Konzernsauf unser finanzielles Risikoprofil. Wesentliche Kennzahlen sind der dynamische Verschuldungsgrad,die Cashflow Protection sowie das Gearing. Deren Relationen sollen nach unserer Zielsetzung einfinanzielles Standing vergleichbar einem Investment Grade Rating mit BBB- oder besser reflektieren.Diese Überlegungen führten im Jahr 2009 dazu, einen wesentlichen Teil des Kaufpreises der MCE AGdurch eine Kapitalerhöhung im Volumen von 270 Mio. € zu finanzieren. Nach dieser Maßnahme ver-fügen wir über eine solide Kapitalstruktur und finanziellen Spielraum für die weitere Unternehmens-entwicklung.

194 195 Konzernanhang 2009

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Folgende Übersicht zeigt die zukünftigen, vertraglichen, undiskontierten Auszahlungen aus finan-ziellen Verbindlichkeiten per 31. Dezember 2009 beziehungsweise 31. Dezember 2008 (Rückzahlungen,Tilgungen, Zinsen, Derivate mit negativem Marktwert). Bei derivativen finanziellen Verbindlichkeitenmit Erfüllung auf Bruttobasis (Währungsderivate) werden Ein- und Auszahlungen ausgewiesen, beiderivativen finanziellen Verbindlichkeiten mit Erfüllung auf Nettobasis (Zins- und Commodityderi-vate) werden die Nettozahlungen angegeben, wobei die Zahlungsströme der variablen Seite über diejeweiligen Terminzinssätze errechnet werden.

2009

Finanzschulden Non-Recourse

Finanzschulden Recourseohne Finanzierungsleasing

Finanzierungsleasing Recourse

Verbindlichkeiten

Sonstige finanzielle,nicht derivative Verbindlichkeiten

Derivative finanzielle Verbindlichkeitenmit Erfüllung auf Nettobasis

Derivative finanzielle Verbindlichkeitenmit Erfüllung auf Bruttobasis

Einzahlungen

Auszahlungen

2.875,9

0,0

20,4

0,3

9,1

123,5

0,0

0,0

0,0

> 2016

613,5

173,4

20,2

2,3

0,3

21,3

0,0

0,0

0,0

2013

2016

130,1

6,7

17,5

0,3

1,0

25,6

0,7

0,7

0,0

2012

137,3

91,6

23,3

0,7

16,2

40,0

35,1

36,1

1,0

2011

158,2

21,4

26,1

1.996,2

405,2

55,0

430,7

448,0

17,3

2010

3.915,0

293,1

107,5

1.999,8

431,8

265,4

466,5

484,8

18,3

Summe

1.902,2

265,2

88,4

1.999,8

431,3

160,7

18,0

Buchwert

2008

Finanzschulden Non-Recourse

Finanzschulden Recourseohne Finanzierungsleasing

Finanzierungsleasing Recourse

Verbindlichkeiten

Sonstige finanzielle,nicht derivative Verbindlichkeiten

Derivative finanzielle Verbindlichkeitenmit Erfüllung auf Nettobasis

Derivative finanzielle Verbindlichkeitenmit Erfüllung auf Bruttobasis

Einzahlungen

Auszahlungen

2.431,9

0,0

3,4

0,1

7,3

159,4

0,0

0,0

0,0

> 2015

430,9

180,1

14,9

2,0

4,4

106,8

0,0

0,0

0,0

2012

2015

106,9

94,7

15,2

0,9

8,5

32,9

0,0

0,0

0,0

2011

103,4

12,7

20,4

24,4

85,5

40,1

81,9

88,1

6,2

2010

164,7

30,2

26,2

1.804,3

318,7

37,1

480,4

506,0

25,6

2009

3.237,8

317,7

80,1

1.831,7

424,4

376,3

562,3

594,1

31,8

Summe

1.518,1

267,7

60,1

1.831,7

416,2

295,8

37,8

Buchwert

-

-

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Der Bilfinger Berger Konzern unterliegt als international tätiges Unternehmen Marktpreisrisiken, dievor allem die Wechselkurse, Zinssätze, Rohstoffpreise und Marktwerte der Geldanlagen betreffen. Diezentrale Steuerung ermöglicht uns ein weitgehendes Netting unserer Cashflows und Finanzposition.Um verbleibende Restrisiken einzugrenzen und Schwankungen in Ergebnissen, Bewertungen oderCashflows zu begrenzen, setzen wir derivative Finanzinstrumente ein. Hierbei unternehmen wir keineFinanztransaktionen, die über das bestehende Grundgeschäftsrisiko hinausgehen.

Währungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass sich beizulegende Zeitwerte oder zukünftige Zahlun-gen von Finanzinstrumenten aufgrund von Wechselkursänderungen verändern. Um Risiken ausFremdwährungs-Cashflows und Bilanzwerten in fremder Währung abzusichern, schließen wir Devi-sentermin- oder Optionsgeschäfte ab. Transaktionsrisiken aus dem Projektgeschäft sichern wirgrundsätzlich unmittelbar nach Auftragsvergabe für die gesamte Projektlaufzeit ab, in Einzelfällenbereits in der Angebotsphase. Die Risikosteuerung erfolgt anhand vorgegebener Risikolimite für offene Währungspositionen, deren Value-at-Risk sowie der marked-to-market Ergebnisse. Dem Währungsrisiko unterliegen alle künftigen Zahlungsströme, die nicht in der funktionalen Währungder jeweiligen Konzerngesellschaft abgewickelt werden.

Zinsänderungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass die beizulegenden Zeitwerte oder künftigen Zahlungen von Finanzinstrumenten aufgrund der Änderungen von Marktzinssätzen schwanken.Risiken durch Zinsänderungen begegnen wir, indem wir die Zusammensetzung der fest und variabelverzinsten Recourse Verbindlichkeiten kontinuierlich überprüfen und bei Bedarf anpassen. Risikenbewerten wir unter Berücksichtigung künftiger Neu- oder Refinanzierungsbedürfnisse anhand einescash-flow-at-risk Modells. Als Orientierungsgröße dienen uns die im Rahmen des Kapitalkosten-modells budgetierten Fremdkapitalkosten. Zur Steuerung verwenden wir überwiegend derivativeFinanzinstrumente wie Zinsswaps und Swaptions.

Im Gegensatz hierzu erfolgt im Bereich der Non-Recourse Projektfinanzierung grundsätzlich einevollständige laufzeitkongruente Absicherung der Verbindlichkeiten durch Zinsswaps. In diesemZusammenhang auftretende Marktwertveränderungen müssen von uns bilanziell berücksichtigtwerden, haben jedoch weder einen Einfluss auf den Erfolg des jeweiligen Projektes, noch auf denCashflow der Gruppe. Inflationsrisiken werden unter das Zinsänderungsrisiko subsumiert. Inflations-risiko bezeichnet das Risiko, dass die beizulegenden Zeitwerte oder künftige Zahlungen von Finanzin-strumenten aufgrund der Änderungen von Inflationsraten beziehungsweise Preisindizes schwanken.

Rohstoffpreisrisiken bezeichnen das Risiko von Marktpreisänderungen aus dem Bezug von Rohstof-fen. Die Absicherung der Risiken aus Rohstoffschwankungen nehmen wir nach Möglichkeit anhandvon Festpreisvereinbarungen für Lieferungen beziehungsweise Preisgleitklauseln für den Verbrauchauf physischer Ebene vor. Sofern dies nicht möglich ist, erfolgt eine Absicherung durch entsprechen-de Commodity Swaps beispielsweise für Diesel oder Bitumen.

Zur Quantifizierung der Marktpreisrisiken verwendet Bilfinger Berger die Value-at-Risk-Methode.Dabei gibt der Value-at-Risk den potenziellen Verlust einer betrachteten Risikoposition an, der miteiner Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent auf Sicht der nächsten fünf Tage nicht überschritten wird.Die Berechnung erfolgt auf der Grundlage des Varianz-Kovarianz-Ansatzes. Der Value-at-Riskbestimmt den maximal möglichen Verlust auf Basis der vorgegebenen Parameter, trifft aber keineAussagen über die Verlustverteilung und erwartete Verlusthöhe, falls tatsächlich eine Überschreitungeintreten sollte.

196 197 Konzernanhang 2009

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Bei der Berechnung des Value-at-Risk für Währungsrisiken wurden potenzielle Bewertungsänderun-gen der monetären Finanzinstrumente (Liquide Mittel, Forderungen, verzinsliche Schulden, Verbind-lichkeiten), die nicht auf die funktionale Währung lauten, berücksichtigt. In den das Zinsänderungs-risiko betreffenden Value-at-Risk gehen potenzielle Bewertungsänderungen der Finanzinstrumenteein, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Da es sich hierbei vor allem um Zinsswaps han-delt, die als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Cash Flow Hedges designiert sind, berührt dasZinsänderungsrisiko im Wesentlichen direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen(unrealisierte Gewinne / Verluste aus Sicherungsgeschäften) und nicht das Ergebnis.

Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen derRisikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag bezogen werden.Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.

Aufgrund dieser konsequent angewandten Finanzierungsgrundsätze ergaben sich infolge der Finanz-krise keine negativen Auswirkungen auf Finanzlage und Ergebnis des Konzerns.

Angaben zu SicherungsgeschäftenIAS 39 enthält spezielle Vorschriften für die Rechnungslegung zur Vermeidung einer der wirtschaft-lichen Situation nicht entsprechenden Darstellung von Sicherungsbeziehungen durch eine Synchro-nisierung beziehungsweise Kompensierung der Wertänderungen von abgesicherten Grundgeschäf-ten und Sicherungsgeschäften (Hedge Accounting). Die Anwendung der Hedge Accounting-Regelun-gen erfordert das Vorhandensein zulässiger Grund- und Sicherungsgeschäfte und einer zulässigenSicherungsbeziehung, einer Dokumentation der Sicherungsbeziehungen sowie den Nachweis eineseffektiven Sicherungszusammenhangs. Eine effektive Sicherungsbeziehung ist gegeben, wenn sichdie Wertänderungen des abgesicherten Grundgeschäfts und des Sicherungsgeschäfts weitgehendausgleichen.

Cash-Flow-Hedges dienen der Absicherung zukünftiger Zahlungsströme gegen Währungs- undZinsänderungsrisiken.

Cash-Flow-Hedges zur Absicherung gegen Zinsänderungsrisiken und Inflationsrisiken setzt Bilfin-ger Berger im Wesentlichen bei der Finanzierung von privatwirtschaftlichen Betreiberprojekten ein.Dabei werden variable Zinszahlungen mithilfe von Zinsswaps in feste Zinszahlungen beziehungs-weise variable inflationsindizierte Einzahlungen mithilfe von Inflationswaps in Einzahlungen mitfestgelegter Preissteigerungsrate umgewandelt. Darüber hinaus werden Cash-Flow-Hedges zur Ab-sicherung gegen Währungsrisiken bei bilanzunwirksamen festen Verpflichtungen eingesetzt.

Während des Jahres 2009 wurden unrealisierte Ergebnisse aus der Bewertung von Derivaten inHöhe von 1,3 (Vorjahr: -130,1) Mio. € nach Steuern erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. In diesemZeitraum wurden aus dem Eigenkapital Ergebnisse in Höhe von -27,7 (Vorjahr: -1,3) Mio. € nach Steu-ern in das Zinsergebnis aus Betreiberprojekten beziehungsweise das Zinsergebnis umgebucht. DesWeiteren sind im Konzernergebnis des Jahres 2009 Ergebnisse in Höhe von -1,1 (Vorjahr: 1,1) Mio. € ausder Bewertung von Derivaten enthalten, die gemäß IAS 39 hedge-ineffektiv waren.

Währungsrisiko

Zinsänderungsrisiko

Value-at-Risk

5,9

20,9

2009 2008

2,4

27,0

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Die folgende Übersicht zeigt, wann die abgesicherten Zinszahlungsströme (variabel verzinsliche Non-Recourse Finanzschulden aus Betreiberprojekten und variabel verzinsliche Teile des Recourse Schuld-scheindarlehens) sowie die abgesicherten inflationsindizierten Einzahlungen aus Betreiberprojekteneintreten und sich auf die Gewinn- und Verlustrechnung auswirken:

Die Auszahlungen aus gegen Währungsrisiken abgesicherten festen Verpflichtungen belaufen sichauf 9,3 Mio. € im Jahr 2010.

198 199 Konzernanhang 2009

2008 723,9

> 2015

154,2

2012

2015

-

33,7

2011

28,1

2010

17,7

2009

2009 1.043,5

> 2016

264,4

2013

2016

-

52,5

2012

37,7

2011

18,2

2010Erwartete Zinsauszahlungen

2008 775,1

> 2015

83,1

2012

2015

-

20,9

2011

9,5

2010

0,8

2009

2009 1.041,6

> 2016

102,5

2013

2016

-

24,1

2012

23,9

2011

10,0

2010Erwartete inflationsindizierte Einzahlungen

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Folgende Tabelle zeigt die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen Arten derivativer Finanzinstrumen-te, die Bilfinger Berger zur Absicherung von Marktpreisrisiken einsetzt. Dabei wird unterschieden,ob diese in eine wirksame Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebunden sind oder nicht.

Derivate mit positivem Marktwert

in Sicherungsbeziehungen

Zins- und Inflationswaps

Devisenderivate

nicht in Sicherungsbeziehungen

Zinsswaps

Devisentermingeschäfte und -optionen

Summe Derivate mit positivem Marktwert

Derivate mit negativem Marktwert

in Sicherungsbeziehungen

Zins- und Inflationswaps

Devisenderivate

nicht in Sicherungsbeziehungen

Zinsswaps

Devisentermingeschäfte und -optionen

Commodityderivate

Summe Derivate mit negativem Marktwert

102,1

0,3

102,4

0,3

29,9

30,2

132,6

290,2

1,9

292,1

2,9

35,9

2,7

41,5

333,6

2009 2008

4,9

0,2

5,1

0,2

7,6

7,8

12,9

155,9

0,0

155,9

3,5

18,0

1,3

22,8

178,7

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Zielsetzung des Kapitalmanagements von Bilfinger Berger ist es, ein starkes Finanzprofil zu gewähr-leisten. Insbesondere sollen für die Aktionäre angemessene Dividendenzahlungen sowie für dieFremdkapitalgeber der Kapitaldienst sichergestellt werden. Dabei basiert das langfristig orientierteKapitalmanagement von Bilfinger Berger auf Überlegungen zur Optimierung der Gesamtkapitalkos-ten unter Wahrung der finanziellen Flexibilität. Bei dieser Betrachtung werden Eigenkapital und zuverzinsendes Fremdkapital (ohne Non-Recourse Finanzschulden) berücksichtigt. Die optimale Kapital-struktur reflektiert ein finanzielles Standing vergleichbar einem Rating am unteren Ende des Invest-ment Grade-Bereichs.

Ausgehend von der mittelfristigen Unternehmensplanung und unter Verwendung verschiedenerAkquisitions- und Entwicklungsszenarien wird der hieraus abgeleitete finanzielle Handlungsspiel-raum regelmäßig mit Blick auf notwendige Maßnahmen analysiert.

Neben dynamischem Verschuldungsgrad und Cashflow Protection ist das Gearing eine wesent-liche Steuerungsgröße. Es wird berechnet als Quotient aus Nettoverschuldung (ohne Non-RecourseFinanzschulden) und Eigenkapital (einschließlich Anteile anderer Gesellschafter).

Dieses stellt sich zum 31. Dezember 2009 und 31. Dezember 2008 wie folgt dar:

Externe Mindestkapitalanforderungen bestehen nicht.

Am 31. Dezember 2009 waren keine Verbindlichkeiten besichert. Im Vorjahr waren Finanzschulden inHöhe von 1,2 Mio. € besichert.

200 201 Konzernanhang 2009

29. Zusätzliche Angabenzum Kapital-management

30. Gesicherte Verbindlichkeiten

Eigenkapital

Nettoverschuldung

Finanzschulden (ohne Non-Recourse)

Pensionsrückstellungen

Liquide Mittel

Gearing (angepasster Verschuldungsgrad)

1.141,0

-173,6

327,8

218,8

-720,2

-0,2

2009 2008

1.561,4

-158,1

353,6

286,7

-798,4

-0,1

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Die Haftungsverhältnisse waren überwiegend für Vertragserfüllungen, Gewährleistungen undVorauszahlungen gegeben. Wir bürgten am Bilanzstichtag im Wesentlichen für assoziierte Unterneh-men und Arbeitsgemeinschaften. Des Weiteren haften wir als Beteiligte an Gesellschaften bürger-lichen Rechts sowie im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften gesamtschuldnerisch.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen aus Operating Leasingverhältnissen undlangfristigen Miet- und Pachtverhältnissen.

Die erfolgswirksam erfassten Aufwendungen aus Operating Leasingverhältnissen und langfristigenMiet- und Pachtverhältnissen betrugen im Jahr 2009 118,7 (Vorjahr: 63,0) Mio. €.

Im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sind im Berichtsjahr folgende Positionen enthalten:

Die Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen beinhalten in Höhe von 255,7 (Vor-jahr: 401,8) Mio. € Beteiligungserwerbe sowie in Höhe von 112,6 (Vorjahr: 58,6) Mio. € Kapitaleinzahlun-gen beziehungsweise Darlehensgewährungen im Betreibergeschäft.

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.

31. Haftungsverhältnisseund sonstige finanzielle Verpflichtungen

32. Erläuterungen zurKapitalflussrechnung

33. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Verbindlichkeiten aus Bürgschaften 107,7

2009 2008

33,2

< 1 Jahr

1-5 Jahre

> 5 Jahre

48,2

103,4

32,4

2009 2008

64,4

124,2

37,4

28,2

44,7

9,8

2009 2008

Operating Leasingverhältnisse

Mindestleasingzahlung

Weitere finanzielleVerpflichtungen

(Miete

34,6

50,4

11,4

- )

26,0

16,7

76,4

2,8

Zinszahlungen

Erhaltene Zinsen

Ertragsteuerzahlungen

Erstattete Steuern

21,6

33,8

89,6

3,0

20082009

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202 203 Konzernanhang 2009

Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind im Kapitel Organe der Gesellschaft aufgeführt.

Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands besteht aus mehreren Vergütungsbestandteilen.Im Einzelnen handelt es sich um folgende Komponenten:

. Fixgehälter in Höhe von 3.175 (Vorjahr: 2.782) T€

. Tantiemen in Höhe von 3.887 (Vorjahr: 3.235) T€

. Vergütungen mit langfristiger Anreizwirkung im rechnerischen Wert zum Zeitpunkt der Gewäh-rung von 770 (Vorjahr: 894) T€

. Sachbezüge in Höhe von 280 (Vorjahr: 233) T€

. Pensionszusagen; für das Berichtsjahr wurden Zahlungen in Höhe von 1.495 (Vorjahr: 1.534) T€ anexterne Versorgungsträger geleistet, denen Rückflüsse an die Gesellschaft von 119 (Vorjahr: 188) T€gegenüberstehen.

Nähere Einzelheiten einschließlich der individualisierten Bezüge enthält der Vergütungsbericht, derBestandteil des Konzernlageberichts ist.

Die Gesamtbezüge ehemaliger Mitglieder des Vorstands oder deren Hinterbliebenen beliefen sichauf 2.535 (Vorjahr: 2.481) T€. Der nach IAS 19 ermittelte Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflich-tungen für diesen Personenkreis beträgt 28.003 (Vorjahr: 27.036) T€.

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betragen 1.769 (Vorjahr: 1.651) T€ einschließlichdes Ersatzes von Aufwendungen von 40 (Vorjahr: 43) T€. Sie sind im Vergütungsbericht individuali-siert aufgeführt.

Als nahe stehende Personen oder Unternehmen im Sinne des IAS 24 gelten Personen beziehungsweiseUnternehmen, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden können beziehungsweise dieauf das Unternehmen Einfluss nehmen können.

Die wesentlichen Beziehungen zwischen vollkonsolidierten Gesellschaften des Konzerns und nahestehenden Personen beziehungsweise Unternehmen betreffen im Wesentlichen assoziierte undGemeinschaftsunternehmen. Sie sind in der Tabelle dargestellt. Die Geschäftsbeziehungen zu dennahe stehenden Personen erfolgen zu Bedingungen wie unter fremden Dritten.

Die nachfolgend angeführten Beträge betreffen sämtliche Leistungen, die durch Gesellschaften derBilfinger Berger Gruppe an unseren Abschlussprüfer Ernst & Young im Geschäftsjahr 2009 vergebenwurden. Soweit diese Leistungen das Inland betreffen, sind diese Beträge als Davon-Angabe dar-gestellt.

34. Aufsichtsrat und Vorstand

35. Beziehungen zu nahe stehenden Personen

36. Wirtschaftsprüfer-honorare

Sonstige Angaben

Erlöse

Bezogene Leistungen

Forderungen

Verbindlichkeiten

Gewährte Bürgschaften

in Mio. €

364

29

62

40

80

2009 2008

415

42

87

76

23

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In den Konzernabschluss wurde die Bilfinger Berger AG als börsennotiertes Unternehmen einbezogen.Die nach § 161 AktG vorgeschriebene jährliche Entsprechenserklärung wurde am 8. Dezember 2009

von Vorstand und Aufsichtsrat abgegeben und auf unserer Internet-Homepage ab diesem Zeitpunktden Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht.

Es wird vorgeschlagen, den im Jahresabschluss der Bilfinger Berger AG des Geschäftsjahres 2009 ausgewiesenen Bilanzgewinn von 92,1 Mio. € wie folgt zu verwenden:

Dieser Gewinnverwendungsvorschlag basiert auf dem am 18. Februar 2010 dividendenberechtigtenGrundkapital in Höhe von 132,4 Mio. € (eingeteilt in 44.140.127 Stückaktien). Aufgrund einer Verände-rung im Bestand eigener Aktien kann sich die Anzahl dividendenberechtigter Aktien bis zum Zeit-punkt der Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns verändern. In diesem Fall wer-den Vorstand und Aufsichtsrat in der Hauptversammlung bei unveränderter Ausschüttung von 2,00 €je Aktie einen entsprechend angepassten Beschlussvorschlag zur Gewinnverwendung unterbreiten.

37. DurchschnittlicheAnzahl der Mitarbeiter

38. Entsprechens-erklärung

39. Gewinnverwendungs-vorschlag

Abschlussprüfungsleistungen

davon inländischer Verbund

Andere Bestätigungsleistungen

davon inländischer Verbund

Steuerberatungsleistungen

davon inländischer Verbund

Sonstige Leistungen

davon inländischer Verbund

Gesamt

4.948

2.460

1.185

898

348

112

358

304

6.839

6.229

3.142

2.060

1.944

2.242

1.192

334

236

10.865

2009 2008

in T €

Angestellte

Inland

Ausland

Gewerbliche Arbeitnehmer

Inland

Ausland

Mitarbeiter gesamt

10.246

13.740

11.211

25.041

60.238

2009 2008

11.443

13.968

11.629

22.908

59.948

Ausschüttung einer Dividende von 2,00 € je dividendenberechtigter Stückaktie

Vortrag des Restbetrags auf neue Rechnung

Bilanzgewinn

88,3

3,8

92,1

in Mio. €

Vorjahreszahlen angepasst wegen Umgliederung Poliere.1

1

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Kapitalrenditecontrolling204 205

Goodwill

Sachanlagen

Übrige langfristige Vermögenswerte

Kurzfristige Vermögenswerte

Segmentvermögen

Segmentschulden

Verzinsliche Verbindlichkeiten

Abzugskapital

Saldo

Finanzvermögen projektspezifisch

Finanzvermögen bereichsspezifisch

Betriebsbedingtes Finanzvermögen

Capital Employed

EBIT

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen

Zinserträge, Ergebnis aus Wertpapieranlagen

Wertzuwachs Betreiberportfolio

Zinsergebnis projektspezifisch (4,5 % p.a.)

Zinsergebnis bereichsspezifisch (4,5 % p.a.)

Return

ROCE (Return on Capital Employed)

WACC (Kapitalkostensatz)

Wertbeitrag relativ

Wertbeitrag absolut

10,4

25,6

44,1

263,5

343,6

510,7

47,7

558,4

-214,8

214,8

111,9

326,7

111,9

14,3

0,0

0,0

0,0

9,7

5,0

29,0

25,9%

13,0%

12,9%

14,5

2009 2008

10,4

23,6

17,4

242,1

293,5

566,3

16,9

583,2

-289,7

289,7

110,4

400,1

110,4

22,0

0,0

0,0

0,0

13,0

5,0

40,0

36,3%

13,0%

23,3%

25,7

60,3

247,0

14,4

847,8

1.169,5

1.162,5

0,0

1.162,5

7,0

0,0

373,8

373,8

380,8

11,1

0,0

0,0

0,0

0,0

16,8

27,9

7,3%

13,0%

-5,7%

-21,6

2009 2008

Ingenieurbau Hoch- undIndustriebau

56,7

218,3

15,8

733,3

1.024,1

960,0

0,0

960,0

64,1

0,0

321,1

321,1

385,2

-7,4

0,0

0,0

0,0

0,0

14,4

7,0

1,8%

13,0%

-11,2%

-43,0

in Mio. €

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981,9

633,4

1.780,5

2.982,2

6.378,0

5.178,9

-394,7

4.784,2

1.593,8

0,0

0,0

0,0

1.593,8

298,0

24,2

34,8

12,4

0,0

0,0

369,4

23,2%

10,5%

12,7%

202,1

2009 2008

1.259,3

660,0

2.092,9

2.800,8

6.813,0

5.520,3

-632,0

4.888,3

1.924,7

0,0

0,0

0,0

1.924,7

249,6

24,9

16,7

9,0

0,0

0,0

300,2

15,6%

10,5%

5,1%

98,1

0,0

75,8

61,4

739,5

876,7

2.149,9

-1.877,1

272,8

603,9

-214,8

-485,7

-700,5

-96,6

33,7

0,0

34,8

0,0

-9,7

-21,8

37,0

-

-

-

42,5

2009 2008

KonsolidierungSonstiges

Konzern

0,0

73,8

53,8

548,1

675,7

2.472,7

-2.328,2

144,5

531,2

-289,7

-431,5

-721,2

-190,0

-17,0

0,0

16,7

0,0

-13,0

-19,4

-32,7

-

-

-

-23,2

981,9

557,6

1.719,1

2.242,7

5.501,3

3.029,0

1.482,4

4.511,4

989,9

214,8

485,7

700,5

1.690,4

264,3

24,2

0,0

12,4

9,7

21,8

332,4

19,7%

10,5%

9,2%

159,6

2009 2008

Summe der Segmente

1.259,3

586,2

2.039,1

2.252,7

6.137,3

3.047,6

1.696,2

4.743,8

1.393,5

289,7

431,5

721,2

2.114,7

266,6

24,9

0,0

9,0

13,0

19,4

332,9

15,7%

10,5%

5,2%

121,3

0,2

1,1

1.632,3

30,0

1.663,6

105,2

1.434,7

1.539,9

123,7

0,0

0,0

0,0

123,7

9,1

0,0

0,0

12,4

0,0

0,0

21,5

17,4%

9,8%

7,6%

9,4

2009 2008

Betreiberprojekte

0,2

1,4

1.957,6

30,1

1.989,3

117,7

1.679,3

1.797,0

192,3

0,0

0,0

0,0

192,3

13,9

0,0

0,0

9,0

0,0

0,0

22,9

11,9%

9,8%

2,1%

4,1

911,0

283,9

28,3

1.101,4

2.324,6

1.250,6

0,0

1.250,6

1.074,0

0,0

0,0

0,0

1.074,0

229,8

24,2

0,0

0,0

0,0

0,0

254,0

23,7%

9,0%

14,7%

157,3

2009 2008

Dienstleistungen

1.192,0

342,9

48,3

1.247,2

2.830,4

1.403,6

0,0

1.403,6

1.426,8

0,0

0,0

0,0

1.426,8

238,1

24,9

0,0

0,0

0,0

0,0

263,0

18,4%

9,0%

9,4%

134,5

,

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Grundlage für unser Kapitalrenditecontrolling bildet die Segmentberichterstattung, die entsprechendunserer internen Organisationsstruktur nach Geschäftsfeldern erfolgt.

Im Segmentvermögen der Geschäftsfelder sind Goodwill und immaterielle Vermögenswerte ausAkquisitionen, Sachanlagen und übrige langfristige Vermögenswerte – ohne latente Steuerforderun-gen – sowie kurzfristige Vermögenswerte enthalten. Das in der Überleitung ausgewiesene Segment-vermögen enthält Wertpapiere und Liquide Mittel sowie nicht den Geschäftsfeldern zugeordnetelangfristige und kurzfristige Vermögenswerte.

Vom Segmentvermögen werden die Segmentschulden in Abzug gebracht. Diese beinhalten Ver-bindlichkeiten – ohne latente Steuerverbindlichkeiten – und Rückstellungen, die dem Unternehmenzinslos zur Verfügung stehen. Nicht hierin enthalten sind insbesondere die Finanzschulden und Pen-sionsrückstellungen.

Abgezogen werden auch so genannte Non-Recourse Projektfinanzierungen, obgleich diese verzins-lich sind. Es handelt sich dabei um Kredite an Projektgesellschaften, insbesondere im GeschäftsfeldBetreiberprojekte, die allein auf den Projekt-Cashflow und nicht auf die Bonität des Konzerns abge-stellt sind. Der Kürzung der Kredite am zu verzinsenden Segmentvermögen wird durch Erfassung ent-sprechender Zinsaufwendungen im Ergebnis (Return) der Geschäftsfelder Rechnung getragen.

Die Segmentschulden und die genannten Non-Recourse Finanzierungen bezeichnen wir alsAbzugskapital. Der Saldo aus Segmentvermögen und Abzugskapital stellt das in den Geschäftsfeldernunmittelbar gebundene Vermögen dar.

Projekt- und bereichsspezifisches Finanzvermögen werden den Geschäftsfeldern im Rahmen desKapitalrenditecontrollings zugerechnet, um eine angemessene Kapitalausstattung zu berücksichti-gen. Als so genanntes betriebsbedingtes Finanzvermögen korrigieren sie den Saldo, wonach sich dasdurchschnittlich gebundene zu verzinsende Netto-Betriebsvermögen ergibt. Wir bezeichnen dieseGröße als Capital Employed.

Die Ergebnisgröße im Kapitalrenditekonzept wird aus dem EBIT der Gewinn- und Verlustrechnungabgeleitet.

Dieses wird um die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen korrigiert.In der Zeile Zinserträge, Ergebnis aus Wertpapieranlagen werden neben Zinserträgen Ergebnisse

aus Wertpapierverkäufen sowie Abschreibungen auf Wertpapiere und Ausleihungen ausgewiesen; siebetreffen ausschließlich die Konzernzentrale.

Um ein von der Finanzierungsform unbeeinflusstes Ergebnis zu ermitteln, bleiben Zinsaufwendun-gen im Rahmen des Kapitalrenditecontrolling grundsätzlich außer Ansatz. Abweichend hiervon sindim Geschäftsfeld Betreiberprojekte Zinsaufwand für Non-Recourse Finanzierungen und Zinserträgeaus der Aufzinsung von Forderungen aus Betreiberprojekten im EBIT enthalten.

Zusätzlich zum laufenden Ergebnis wird auch der Wertzuwachs des Betreiberportfolios im Returndes Geschäftsfelds berücksichtigt. Es wird gegebenenfalls korrigiert um in Vorjahren realisierte Wert-zuwächse für im Geschäftsjahr verkaufte oder abgeschriebene Projekte.

Die projekt- und bereichsspezifischen Zinsergebnisse betreffen Gutschriften der Konzernzentrale aufbetriebsbedingtes Finanzvermögen zu Gunsten der Geschäftsfelder.

Der Return im Sinne unseres Kapitalrenditecontrollings ergibt sich als Summe aus EBIT und denbeschriebenen zusätzlichen Komponenten.

ROCE ist die Rendite auf das Capital Employed; er ergibt sich als Verhältnis von Return zu CapitalEmployed. Diesem werden die Kapitalkostensätze (WACC) der Geschäftsfelder und des Konzernsgegenübergestellt.

Der Saldo aus ROCE und WACC ergibt den relativen Wertbeitrag. Der absolute Wertbeitrag ist die Dif-ferenz von Return und Kapitalkosten und entspricht dem relativen Wertbeitrag bezogen auf das Capi-tal Employed.

Erläuterungen zum Kapitalrenditecontrolling

206 207 Kapitalrenditecontrolling

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Wesentliche konsolidierte Gesellschaften

Als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogenGeschäftsjahr 2008

1

2

Deutschland

bebit Informationstechnik GmbH, Mannheim

Bilfinger Berger Facility Services GmbH, Mannheim (Teilkonzern)

Bilfinger Berger Hochbau GmbH, Frankfurt am Main (Teilkonzern)

Bilfinger Berger Industrial Services AG, München (Teilkonzern)

Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH, Wiesbaden (Teilkonzern)

Bilfinger Berger Nigeria GmbH, Wiesbaden (Teilkonzern)

Bilfinger Berger PI Corporate Services GmbH, Wiesbaden (Teilkonzern)

Bilfinger Berger Power Services GmbH, Oberhausen (Teilkonzern)

Übriges Europa

Bilfinger Berger Budownictwo S.A., Warschau, Polen (Teilkonzern)

Amerika

Fru-Con Holding Corporation, Woodbridge, Virginia,Vereinigte Staaten von Amerika

Afrika

Julius Berger Nigeria PLC., Abuja, Nigeria 1

Australien

Bilfinger Berger Australia Pty. Limited, Sydney, Australien (Teilkonzern)

Bilfinger Berger AG, Mannheim

zum 31. Dezember 2009 Mitarbeiteram

Jahresende

159

13.368

1.677

27.120

6.689

972

135

7.298

1.238

490

17.240

6.012

270

Leistungin Mio. €

26

1.241

672

2.199

1.735

447

48

1.017

126

234

624

2.676

-

Anteil am Kapital

in %

100

100

100

100

100

100

100

100

100

100

49

100

2

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Volker BöhmeMitarbeiter der BIS Industrieservice NordwestGmbH, Dortmund

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildendenAufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:Bilfinger Berger Industrial Services GmbH,München*

Dr. Horst DietzGeschäftsführer der DIETZ Unternehmens-beratungsgesellschaft mbH, Berlin

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildendenAufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:ABB AG, Mannheim;Solon SE, Berlin

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremienanderer in- und ausländischer Wirtschafts-unternehmen:E & Z Industrie-Lösungen GmbH, Duisburg (Vorsitz)

Britta EhrbrechtMitarbeiterin der Bilfinger Berger AG,Mannheim

Organe der Gesellschaft208 209

Ehrenvorsitzender:Gert Becker

Dr. h.c. Bernhard Walter, VorsitzenderEhemaliger Sprecher des Vorstands der Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildendenAufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:Daimler AG, Stuttgart;Deutsche Telekom AG, Bonn;Henkel AG & Co. KGaA, Düsseldorf

Stephan Brückner, stellvertretender VorsitzenderMitarbeiter der BIS HIMA GmbH, Heinsberg

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildendenAufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:Bilfinger Berger Industrial Services GmbH,München*

Hans BauerEhemaliger Vorsitzender des Vorstands der HeidelbergCement AG, Heidelberg

Aufsichtsrat

Die Angaben zu den Mandaten beziehen sich, soweit nicht andersangegeben, auf den 31. Dezember 2009.

* Konzernmandat

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Reinhard HellerMitarbeiter der Franz Kassecker GmbH,Waldsassen

Rainer KnerlerRegionalleiter Berlin-Brandenburg der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt,Berlin

Prof. Dr. Hermut KormannEhemaliger Vorsitzender des Vorstands der Voith AG, Heidenheim

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildendenAufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:Robert Bosch GmbH, Stuttgart;Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen;Osb international Consulting AG, Berlin (Vorsitz);SMS Siemag AG, Düsseldorf;Universitätsklinikum Ulm AöR, Ulm

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremienanderer in- und ausländischer Wirtschafts-unternehmen:Carl Edelmann GmbH, Heidenheim;Lazard & Co. GmbH, Frankfurt am Main(stellvertretender Vorsitz);Trumpf GmbH & Co. KG, Ditzingen

Dr. John FeldmannMitglied des Vorstands der BASF SE,Ludwigshafen am Rhein

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildendenAufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:BASF Coatings AG, Münster*

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremienanderer in- und ausländischer Wirtschafts-unternehmen:COFACE Holding AG, Mainz

Andreas HarnackLeiter der Abteilung Bauwirtschaft der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt,Frankfurt am Main

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildendenAufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:Bilfinger Berger Industrial Services GmbH,München

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Harald MöllerMitarbeiter der Bilfinger Berger AG,Mannheim

Klaus ObermierbachMitarbeiter der J. Wolfferts GmbH,Köln

Thomas PleinesMitglied des Vorstands der Allianz DeutschlandAG, Vorsitzender des Vorstands der Allianz Versicherungs AG, München

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildendenAufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:DEKRA AG, Stuttgart

Dr.-Ing. E.h. Rudolf RupprechtEhemaliger Vorsitzender des Vorstands der MAN Aktiengesellschaft, München

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischenGesellschaften:Bayerische Staatsforsten AöR, Regensburg;Demag Cranes AG, Düsseldorf;MAN SE, München;Salzgitter AG, Salzgitter

Dietmar SchäfersStellvertretender Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt,Frankfurt am Main

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischenGesellschaften:ThyssenKrupp Xervon GmbH, Düsseldorf(stellvertretender Vorsitz);Zentrales Versorgungswerk für das Dachdecker-handwerk VVaG, Wiesbaden;Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes AG,Wiesbaden (stellvertretender Vorsitz);Zusatzversorgungskasse des Dachdecker-handwerks VVaG, Wiesbaden

Rainer SchillingMitarbeiter der Babcock Borsig Service GmbH,Oberhausen

Organe der Gesellschaft210 211

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Bernhard SchreierVorsitzender des Vorstands der HeidelbergerDruckmaschinen AG, Heidelberg

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischenGesellschaften:ABB AG, Mannheim;Heidelberger Druckmaschinen Vertrieb Deutschland GmbH, Heidelberg (Vorsitz)*;Universitätsklinikum Heidelberg AöR,Heidelberg

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontroll-gremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen:Gallus Holding AG, St. Gallen / Schweiz

Udo StarkEhemaliger Vorsitzender des Vorstands der MTU Aero Engines Holding AG, München

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischenGesellschaften:Cognis GmbH, Monheim;MTU Aero Engines Holding AG, München

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontroll-gremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen:Prysmian S.p.A., Mailand / Italien

Prof. Dr. Klaus TrützschlerMitglied des Vorstands der Franz Haniel & Cie GmbH, Duisburg

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bei inländischenGesellschaften:Celesio AG, Stuttgart*;TAKKT AG, Stuttgart (Vorsitz)*

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontroll-gremien anderer in- und ausländischer Wirtschaftsunternehmen:Wilh. Wehrhahn KG, Neuss

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Organe der Gesellschaft212 213

Präsidium:

Dr. h.c. Bernhard WalterStephan BrücknerUdo Stark

Prüfungsausschuss:

Udo StarkDr. h.c. Bernhard WalterKlaus Obermierbach

Nominierungsausschuss:

Dr. h.c. Bernhard WalterUdo Stark

Ausschuss gemäß § 31 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz:

Dr. h.c. Bernhard WalterStephan BrücknerUdo Stark Reinhard Heller

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Herbert Bodner, Vorsitzender Unternehmensentwicklung, Kommunikation,Recht

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildendenAufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:Bilfinger Berger Industrial Services GmbH,München (Vorsitz)*

Joachim MüllerBilanzen, Finanzen, Controlling,Investor Relations, IT-Management

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildendenAufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:Bilfinger Berger Industrial Services GmbH,München*

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremienanderer in- und ausländischer Wirtschafts-unternehmen:Bilfinger Berger Australia Pty Limited, Sydney*;Bilfinger Berger Budownictwo S.A., Warschau*;Fru-Con Holding Corporation, Woodbridge /Virginia*;Hydrobudowa-6 S.A., Warschau*

Dr. Joachim Ott (bis 31. März 2009)

Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildendenAufsichtsräten bei inländischen Gesellschaften:HSG Zander GmbH, Nürnberg (Vorsitz)* (Stand 31. März 2009)

Klaus RapsHochbau, Facility Services, außereuropäischeBeteiligungen, Corporate Real Estate

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremienanderer in- und ausländischer Wirtschafts-unternehmen:Bilfinger Berger Australia Pty. Limited, Sydney*

Kenneth D. ReidBetreiberprojekte, Ingenieurbau, Power Services

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremienanderer in- und ausländischer Wirtschafts-unternehmen:Bilfinger Berger Projects S.à.r.l.,Luxemburg (Chairman)*

Prof. Hans Helmut SchetterPersonal, Technik, europäische und außereuropäische Beteiligungen

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremienanderer in- und ausländischer Wirtschafts-unternehmen:Bilfinger Berger Budownictwo S.A., Warschau(Vorsitz)*;Fru-Con Holding Corporation, Woodbridge /Virginia (Chairman)*;Hydrobudowa-6 S.A., Warschau (Vorsitz)*

Dr. Jürgen M. Schneider (bis 31. Juli 2009)

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremienanderer in- und ausländischer Wirtschafts-unternehmen:Dachser GmbH & Co., Kempten (stellvertretender Vorsitz) (Stand 31. Juli 2009)

Thomas Töpfer (seit 1. April 2009)Industrial Services

Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremienanderer in- und ausländischer Wirtschafts-unternehmen:Bilfinger Berger Australia Pty. Limited, Sydney*;BIS Production Partner AS, Norwegen (Vorsitz)*

Vorstand

Die Angaben zu den Ressortzuständigkeiten und zu den Mandatenbeziehen sich,soweit nicht anders angegeben, auf den 31. Dezember 2009.

* Konzernmandat

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Glossar214 215

ArbeitsgemeinschaftEine von zwei oder mehreren Bauunternehmenfür die Zeitdauer der Abwicklung eines Bauauf-trags gegründete Gesellschaft, die selbständigbilanziert. Gewinne und Verluste werden in dieGewinn- und Verlustrechnung der Partnerunter-nehmen entsprechend der Beteiligungsquoteübernommen und unter den Umsatzerlösen aus-gewiesen.

Die von der Arbeitsgemeinschaft ausgeführ-ten Leistungen sind dagegen in den Abschlüssender Partnerunternehmen nicht enthalten.

Assoziierte UnternehmenUnternehmen, auf die ein maßgeblicher Einflussausgeübt werden kann, an denen jedoch keineMehrheitsbeteiligung besteht. Die Beteiligungs-quote liegt in der Regel zwischen 20 und 50 Prozent.

Bereichsspezifisches Finanzvermögen / Bereichsspezifisches ZinsergebnisRechengrößen im Kapitalrenditecontrolling vonBilfinger Berger zur Berücksichtigung einer an-gemessenen Kapitalausstattung der jeweiligenKonzerneinheit.

Capital EmployedDurchschnittlich gebundenes betriebliches Ver-mögen, das sich bei der Kapitalrenditebetrach-tung mindestens in Höhe des Kapitalkosten-satzes (WACC) verzinsen muss.

Cash earningsFinanzwirtschaftliche Kennzahl für die Innen-finanzierungskraft eines Unternehmens. Gibtden in der Periode erwirtschafteten finanziellenÜberschuss aus laufenden erfolgswirksamengeschäftlichen Aktivitäten an, ohne jedoch dieVeränderung des Netto-Umlaufvermögens zuberücksichtigen.

CashflowKennzahl zur Beurteilung der Finanz- undErtragskraft eines Unternehmens anhand vonZahlungsströmen. Die Kapitalflussrechnungstellt die Veränderungen des Bestands an Liqui-den Mittel innerhalb des Geschäftsjahres durchZu- beziehungsweise Abflüsse aus laufenderGeschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzie-rungstätigkeit dar.

Corporate GovernanceBezeichnung im internationalen Sprachgebrauchfür die verantwortungsvolle, auf langfristigeWertschöpfung ausgerichtete Unternehmens-leitung und Unternehmenskontrolle.

CTAAbkürzung für ‚Contractual Trust Arrangement‘,ein Modell zur Finanzierung von Pensions-verpflichtungen. Dabei werden zur Deckung derPensionsansprüche gegenüber der GesellschaftVermögenswerte (Plan assets) auf einen Treu-händer (Trust) übertragen. Im Konzernabschlussnach IFRS hat dies eine Bilanzverkürzung durchSaldierung der Plan assets mit den entsprechen-den Pensionsrückstellungen zur Folge. Die inter-nationale Vergleichbarkeit des Jahresabschlusseswird dadurch verbessert.

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Discounted Cashflow-VerfahrenBewertungsmodell für Projekte und Unterneh-mungen. Alle zukünftigen Geldflüsse (FreeCashflows) werden auf den heutigen Zeitpunktabgezinst und aufsummiert. Einflussgrößen sindder Diskontierungssatz, die zukünftigen Zah-lungsströme und die Laufzeit.

EBITAbkürzung für ‚Earnings before Interest andTaxes‘. Ergebnis vor Zinsen und Steuern. In derRechnungslegung von Bilfinger Berger wird dasEBIT als Messgröße für das operative Ergebnisverwendet.

EigenkapitalquoteKennzahl für die Finanzierungsstruktur. Sie gibtden Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapitalan.

EigenkapitalrenditeErtragskennzahl, die das Verhältnis aus Konzern-ergebnis und eingesetztem Eigenkapital wieder-gibt.

Equity-MethodeVerfahren, mit dem Minderheitsbeteiligungenan assoziierten Unternehmen und Gemein-schaftsunternehmen in den Konzernabschlusseinbezogen werden. Hierbei wird der Beteili-gungsbuchwert um die Entwicklung des anteili-gen Eigenkapitals der Beteiligung fortgeschrie-ben. Diese Veränderung geht in der Regel in dieGewinn- und Verlustrechnung des Konzerns ein.

Fair valueBetrag, zu dem zwischen sachverständigen, ver-tragswilligen und voneinander unabhängigenParteien ein Vermögenswert getauscht oder eineSchuld beglichen werden könnte.

GoodwillFirmen- oder Geschäftswert. Er resultiert aus derBerücksichtigung von Ertragserwartungen, dieüber den Substanzwert des erworbenen Ver-mögens hinaus im Kaufpreis für eine Gesell-schaft enthalten sind. Der Goodwill wird unterden Immateriellen Vermögensgegenständen im Anlagevermögen aktiviert und gemäß IFRS 3/IAS 36 jährlich auf Werthaltigkeit überprüft(Impairmenttest).

IASBAbkürzung für ‚International Accounting Stan-dards Board‘, London. Im Jahr 1973 gegründeteInstitution zur Erarbeitung der InternationalFinancial Reporting Standards (IFRS).

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Glossar216 217

IFRICAbkürzung für ‚International Financial ReportingInterpretations Committee‘, London. IFRIC legtDetails zur Auslegung der IFRS fest.

IFRSAbkürzung für ‚International Financial ReportingStandards‘: Internationale Rechnungslegungs-grundsätze. Sie sollen eine international ver-gleichbare Bilanzierung und Finanzberichterstat-tung gewährleisten. Seit 2005 sind die IFRS nachder sogenannten IAS-Verordnung von kapital-marktorientierten Unternehmen mit Sitz in derEuropäischen Union verpflichtend im Konzern-abschluss anzuwenden. Die IFRS umfassen auchdie noch gültigen ‚International AccountingStandards‘ (IAS).

ISIN-CodeAbkürzung für ‚International Securities Identi-fication Number‘. International gültige Identifi-kationsnummer für Wertpapiere. EinheitlichesSystem zur Vereinfachung von grenzübergreifen-den Transaktionen.

Joint VentureKooperation selbständiger Unternehmen zurRealisierung eines gemeinsamen Projekts. Engli-sche Bezeichnung für Arbeitsgemeinschaften.

KapitalflussrechnungBetrachtung der Liquiditätsentwicklung / Zah-lungsströme unter Berücksichtigung der Mittel-herkunfts- und Mittelverwendungseffekte inner-halb des Geschäftsjahres. In der Kapitalflussrech-nung werden die Cashflows aus laufenderGeschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzie-rungstätigkeit dargestellt.

Latente SteuernAktiv- oder Passivposten zum Ausgleich zeit-licher Differenzen gegenüber dem Steuerbilanz-ergebnis. Latente Steueraufwendungen /-erträgestellen Korrekturgrößen zum tatsächlichen, ausder Steuerbilanz abgeleiteten Steueraufwand derPeriode dar. Zielsetzung ist vor allem, einenErtragsteueraufwand zu zeigen, der in einer sach-gerechten Relation zum ausgewiesenen Ergebnisvor Steuern steht.

LeistungDer Begriff umfasst die im Konzern sowie antei-lig in Arbeitsgemeinschaften erbrachten Liefe-rungen und Leistungen.

LeistungsrenditeErtragskennzahl, die das Verhältnis von EBIT zuLeistung wiedergibt.

Long-Term Incentive Plan (LTI)Komponente der Vorstandsvergütung mit lang-fristiger Anreizwirkung, die sowohl an die interne Erfolgskennziffer Wertbeitrag als auch andie Kursentwicklung der Bilfinger Berger Aktiegekoppelt ist.

Non-Recourse FinanzierungFremdfinanzierung, deren Besicherung einzigauf das finanzierte Projekt abgestellt ist, ohnedass ein Haftungsrückgriff auf Bilfinger Bergermöglich ist.

Percentage of Completion Methode (POC)Bilanzierungsmethode gemäß IAS 11 für langfris-tige Fertigungsaufträge. Auftragskosten und -erlöse werden in Abhängigkeit vom Grad derFertigstellung bilanziert, so dass die Gewinn-realisierung entsprechend dem Leistungsfort-schritt in der Gewinn- und Verlustrechnung aus-gewiesen wird.

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Performance Share Units (PSU)Fiktive Aktien, die im Rahmen unserer Long-TermIncentive Pläne in Abhängigkeit von der Ent-wicklung des Wertbeitrags dem Vorstand als Vergütungsbestandteil gewährt werden.

Plan assetsVermögenswerte, die zur Deckung von Pensions-verpflichtungen dienen und die Voraussetzun-gen nach IAS 19 erfüllen. Plan assets werden imKonzernabschluss nach IFRS mit den Pensions-rückstellungen saldiert, wodurch sich die Bilanz-summe verkürzt. Vergleiche auch CTA.

Projektspezifisches Finanzvermögen /Projektspezifisches ZinsergebnisRechengrößen im Kapitalrenditecontrolling vonBilfinger Berger zur Berücksichtigung einer ange-messenen Kapitalausstattung der jeweiligenKonzerneinheit.

Public Private Partnership (PPP)Ein Public Private Partnership- oder auch Betrei-berprojekt ist die ganzheitliche privatwirtschaft-liche Lösung einer öffentlichen Immobilien- oderInfrastrukturaufgabe. Dabei liegen Planung,Finanzierung, Bau und langfristiger Betrieb inprivater Hand. Die Refinanzierung der Gesamt-investition erfolgt während der Betriebsphasedurch Nutzungsentgelt.

ReturnErgebnisgröße im Kapitalrenditecontrolling vonBilfinger Berger, abgeleitet aus dem EBIT.

ROCEAbkürzung für ‚Return on Capital Employed‘.Ergibt sich als Verhältnis aus Ergebnis desBerichtsjahres (Return) und durchschnittlichgebundenem betrieblichen Vermögen (CapitalEmployed).

Syndizierte KreditlinieKreditlinie, die mit einer Gruppe von Banken(Syndikat) zu einheitlichen Bedingungen ver-einbart wird.

WACCAbkürzung für ‚Weighted Average Cost of Capi-tal‘. Als Kapitalkostensatz dient er als Messgrößefür die Finanzierung des betrieblich gebundenenVermögens im Kapitalrenditecontrolling von Bilfinger Berger. Er entspricht dem Verzinsungs-anspruch der Eigen- und Fremdkapitalgeber undwird als gewichteter Durchschnitt von Eigen-und Fremdkapitalkosten ermittelt.

WertbeitragDifferenz zwischen ROCE und Kapitalkostensatz,multipliziert mit dem Capital Employed. Bei positivem Wertbeitrag liegt die Verzinsung desCapital Employed über dem Kapitalkostensatz.

Working CapitalKennzahl zur Beobachtung von Veränderungender Liquidität. Sie zeigt die Differenz zwischenUmlaufvermögen, ohne Liquide Mittel und Wert-papiere, und kurzfristigen Verbindlichkeiten,ohne Bankverbindlichkeiten.

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Zehnjahresübersicht218 219

Aktiva

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte

Sachanlagen

Forderungen aus Betreiberprojekten

Übrige langfristige Vermögenswerte

Latente Steuern

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte, Forderungen, Sonstige

Liquide Mittel

Passiva

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Rücklagen

Eigene Anteile

Bilanzgewinn

Anteile anderer Gesellschafter

Langfristiges Fremdkapital

Pensionsrückstellungen

Sonstige Rückstellungen

Finanzschulden Recourse

Finanzschulden Non-Recourse

Andere Verbindlichkeiten

Latente Steuern

Kurzfristiges Fremdkapital

Steuerrückstellungen

Sonstige Rückstellungen

Finanzschulden Recourse

Finanzschulden Non-Recourse

Andere Verbindlichkeiten

Bilanzsumme

Anteil an der Bilanzsumme

Langfristige Vermögenswerte

Kurzfristige Vermögenswerte

Eigenkapital

Langfristiges Fremdkapital

Kurzfristiges Fremdkapital

2008 2009

Konzern

in Mio. € 20072006200520042003200220012000

4.914,4

1.538,5

795,9

2.134,2

215,9

229,9

3.026,2

2.227,8

798,4

1.561,4

138,1

1.408,2

-100,0

92,1

23,0

2.873,4

286,7

84,3

319,6

1.880,3

186,5

116,0

3.505,8

132,7

612,8

34,0

21,9

2.704,4

7.940,6

62 %

38 %

20 %

36 %

44 %

3.964,3

1.235,3

599,3

1.641,8

299,5

188,4

2.808,7

2.088,5

720,2

1.141,0

111,6

1.034,0

-100,0

74,4

21,0

2.602,0

218,8

68,6

306,1

1.488,5

392,7

127,3

3.030,0

120,3

447,7

21,7

29,6

2.410,7

6.773,0

59 %

41 %

17 %

38 %

45 %

3.139,0

786,9

581,2

1.499,5

167,3

104,1

2.988,8

2.192,8

796,0

1.331,9

111,6

1.132,0

-

67,0

21,3

1.817,1

135,4

89,0

70,0

1.313,9

79,0

129,8

2.978,8

80,7

434,8

40,6

48,0

2.374,7

6.127,8

51 %

49 %

22 %

30 %

48 %

2.451,2

738,4

607,3

893,2

84,2

128,1

2.678,2

1.895,5

782,7

1.206,2

111,6

1.031,3

-

46,5

16,8

1.319,7

159,7

99,5

90,9

808,3

67,3

94,0

2.603,5

71,5

424,5

47,8

18,9

2.040,8

5.129,4

48 %

52 %

24 %

26 %

50 %

1.951,9

592,4

512,0

525,3

187,0

135,2

2.404,7

1.572,8

831,9

1.188,8

111,6

1.012,3

-

37,2

27,7

898,8

130,2

105,3

86,6

485,1

17,2

74,4

2.269,0

50,2

419,9

40,9

10,1

1.747,9

4.356,6

45 %

55 %

27 %

21 %

52 %

1.364,8

349,3

475,3

139,1

288,7

112,4

2.355,6

1.441,9

913,7

1.130,5

110,2

963,1

-

36,7

20,5

471,1

97,2

107,7

85,5

114,2

13,9

52,6

2.118,8

55,4

343,3

48,7

90,7

1.580,7

3.720,4

37 %

63 %

30 %

13 %

57 %

1.117,4

299,9

539,7

0,0

172,7

105,1

2.365,9

1.465,4

900,5

1.136,1

110,2

953,3

-

47,7

24,9

436,2

90,5

106,1

68,3

110,3

4,6

56,4

1.911,0

44,8

302,7

113,6

51,3

1.398,6

3.483,3

32 %

68 %

33 %

12 %

55 %

1.257,8

212,4

553,6

0,0

419,5

72,3

2.375,0

1.602,6

772,4

1.032,3

109,1

866,0

-

36,4

20,8

541,8

187,6

106,2

87,2

113,3

6,3

41,2

2.058,7

47,3

302,7

225,4

30,3

1.453,0

3.632,8

35 %

65 %

28 %

15 %

57 %

898,8

8,4

502,4

0,0

335,6

52,4

2.411,8

1.609,7

802,1

1.113,0

108,9

980,9

-

20,0

3,2

532,3

119,9

109,2

155,4

101,7

1,1

45,0

1.665,3

32,6

274,3

94,2

0,0

1.264,2

3.310,6

27 %

73 %

34 %

16 %

50 %

846,4

8,0

475,4

0,0

308,4

54,6

2.230,1

1.353,0

877,1

903,4

108,8

776,8

-

14,8

3,0

517,3

129,4

112,2

197,9

31,0

20,1

26,7

1.655,8

33,5

314,2

93,5

0,0

1.214,6

3.076,5

28 %

72 %

29 %

17 %

54 %

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Leistung

Auftragseingang

Auftragsbestand

Investitionen

Sachanlagen

Finanzanlagen

Mitarbeiter (am Jahresende)

Ertragskennzahlen

EBIT

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)

Konzernergebnis

Operativer Cashflow

Cashflow je Aktie

Ergebnis je Aktie

AG

Dividendensumme

Dividende je Aktie

Bonus

Jahresschlusskurs Aktie

2008 2009

Geschäftsentwicklung

in Mio. € 20072006200520042003200220012000

10.403

11.129

11.704

530

162

368

67.199

250

214

140

368

9,94

3,79

88,3

2,00

53,92

10.742

10.314

10.649

697

237

460

60.923

298

283

200

357

9,22

5,18

70,6

1,85

37,32

9.222

11.275

10.759

268

204

64

52.723

229

228

134

325

8,07

3,32

63,6

1,66

52,78

7.936

10.000

8.747

370

136

234

49.141

170

173

92

207

5,14

2,29

46,5

1,15

55,52

7.061

7.545

7.001

330

102

228

55.346

110

115

66

188

4,70

1,66

37,2

0,92

40,30

6.111

6.139

6.339

165

70

95

49.852

81

91

51

198

4,98

1,28

36,7

0,92

30,25

5.586

5.605

6.277

271

88

183

50.460

89

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253

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0,45

14,60

4.607

4.680

4.272

111

73

38

43.471

35

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52

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10

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43

1,08

1,11

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0,38

12,99

Bereinigt um Sondereinflüsse in Höhe von 48 Mio. € in 2003 bzw. 36 Mio. € in 2002Bereinigt um Sondereinflüsse in Höhe von 76 Mio. € in 2003 bzw. 54 Mio. € in 2002

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Termine220

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Die Adressen unserer Niederlassungen und Beteiligungsgesellschaften im In- und Ausland finden Sie im Internet unterwww.bilfinger.de

15. April

10. Mai

12. August

10. November

Hauptversammlung *

Zwischenbericht zum 31. März 2010

Zwischenbericht zum 3o. Juni 2010

Zwischenbericht zum 30. September 2010

2010

*Congress Centrum Rosengarten

Mannheim, 10 Uhr

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Impressum

© 2010 Bilfinger Berger AG

Konzeption, Gestaltung, Satz:Burkardt | HotzBüro für GestaltungOffenbach am Main

Lithografie:Goldbeck ArtFrankfurt am Main

Druck:ColorDruck Leimen GmbHLeimen

Fotografie:Michael AmendoliaKathrin HarmsRainer KwiotekFrank SchultzeLuca SiermannEric Vazzoler

Reportage:Uschi EntenmannBernd HauserJulica JungehülsingSara MouslyTilman Wörtz

Papier:Hello matt 150 gFSC Mix SCS-COC-001048

Der Geschäftsbericht liegtauch in einer englischsprachigenAusgabe vor.