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17 19 20 Uralt und kein bisschen reisemüde 13 12 Lebens Grund Wasser: ein tiefer Blick ins Münsterland report 3 5 5 9 10 10 11 12 13 14 15 Zurück in die Erdurzeit: Tag des Geotops macht es möglich Nicht jeder Aufschluss ist ein Geotop Mit Hammer, Lupe und Kompass unterwegs: Einem Kartierer über die Schulter schauen Geotouristische Ziele im Rothaargebirge entdecken und bewundern Bohrkernlabor und Elfenscanner: GD NRW unterstützt Kunstprojekt Archäologen lernen Geologie Siegerländer Wälder erforscht Urban 2003: Geo-Aspekte für die Zukunft der Städte Neu im Geoshop Termine 4 Geo-Kids: Viel Spaß beim Ausmalen! Ausgabe 3/2003 Expedition Doberg: Neue Dauer- ausstellung im Doberg-Museum GD NRW informiert auf der bauma mining 2004 Geoinformationen zentral und online: GD NRW und LDS NRW auf der CeBIT

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Zurück in die Erdurzeit:Tag des Geotops macht es möglich

Nicht jeder Aufschluss ist ein Geotop

Mit Hammer, Lupe und Kompass unterwegs: Einem Kartierer über die Schulter schauen

Geotouristische Ziele im Rothaargebirge entdecken und bewundern

Bohrkernlabor und Elfenscanner:GD NRW unterstützt Kunstprojekt

Archäologen lernen Geologie

Siegerländer Wälder erforscht

Urban 2003: Geo-Aspekte für die Zukunft der Städte

Neu im Geoshop

Termine

4 Geo-Kids:Viel Spaß beim Ausmalen!

Ausgabe 3/2003

Expedition Doberg: Neue Dauer-ausstellung im Doberg-Museum

GD NRW informiert auf der bauma mining 2004

Geoinformationen zentral und online: GD NRW und LDS NRW auf der CeBIT

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Liebe Leserinnen und Leser,

bei strahlendem Sonnenschein lockte der Tag des Geotops am 21. September2003 Jung und Alt zu mehr als 20 Aktionsstandorten in ganz Nordrhein-West-falen. Dort entführten Geowissenschaftler und Hobbygeologen die Naturfreundein Steinbrüche, Bergwerke oder Museen sowie auf Geopfade in eine spannen-de und faszinierende Welt vor Jahrmillionen. Sicher werden auch Sie beimLesen des Beitrags „Zurück in die Erdurzeit: Tag des Geotops macht es möglich“Lust verspüren, beim nächsten Mal am 19. September 2004 mitzureisen. ImBeitrag „Nicht jeder Aufschluss ist ein Geotop“ erfahren Sie, welche Aufgabender GD NRW im Rahmen der Erfassung und des Schutzes von Geotopen wahr-nimmt.

Eine wichtige Grundlage – auch für die Erfassung und Bewertung von Geoto-pen – ist die geowissenschaftliche Erkundung unseres Landes. In unserer Serie„Geowissenschaftliche Landesaufnahme (3)“ dürfen Sie daher einem kartieren-den Geologen bei seiner Arbeit im Gelände über die Schulter schauen.

Sie sind gerade auf der Suche nach geowissenschaftlicher Literatur? Dannschauen Sie doch mal unter der Rubrik „Neu im Geoshop“ nach, ob eine unse-rer vorgestellten Neuerscheinungen für Sie interessant ist.

Wie immer gibt es zum Schluss die Vorschau auf aktuelle Veranstaltungen. Auchim Jahr 2004 wird es sowohl für Fachleute als auch für Hobbygeowissenschaft-ler ein interessantes Angebot geben.

Nun wünschen wir Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe und für dasJahr 2004 alles Gute

Ihr

Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen– Landesbetrieb –

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Zurück in die Erdurzeit:Tag des Geotops macht es möglich

Bei tropischen Temperaturen unter Palmenam Strand liegen und zur Abkühlung zwi-schen Korallenriffen herumschwimmen –diese Bilder hat der 12-jährige Manuel vorAugen, als Geologe Hans D. Hilden seinenzahlreichen Zuhörern in einem Steinbruchder Schlade bei Bergisch Gladbach die Ent-stehung dieser urzeitlichen Riffe vor 360 Mio.Jahre spannend und anschaulich erklärt.

Hans D. Hilden – ehemaliger Direktor des Geo-logischen Dienstes NRW – ist einer von vielenAkteuren, die am 21. September dieses Jahres,dem bundesweiten Tag des Geotops, das In-teresse an unserer heimischen Naturlandschaftund ihrer erdgeschichtlichen Entstehung we-cken möchte.

Bei strahlendem Sonnenschein unternahmen andiesem Sonntag mehr als 2 000 Naturfreundean 23 Lokalitäten abwechslungsreiche wie inter-essante Forschungsreisen zu besonderen erd-geschichtlichen Orten, ob in der Eifel, im Sauer-oder Münsterland, im Teutoburger Wald oder amNiederrhein. Auf besonderes Interesse stießendabei Geotope, die nur an diesem Tag für dieÖffentlichkeit zugänglich waren, wie zum Bei-spiel das Perick-Höhlensystem in Hemer oderder Kalksteinbruch Rohdenhaus in Wülfrath.

Geotope – das sind Aufschlüsse von Gesteinund Boden, aber auch Landschaftsformen undNaturschöpfungen von besonderer Seltenheitund Schönheit, die Einblicke in die Entstehungs-geschichte unserer Erde geben.

Wer einen solchen Einblick im HöhlensystemKreiselhalle-Malachitdom bei Bad Wünnenberg-Bleiwäsche gewinnen wollte, der musste außereiner Höhlen tauglichen Ausrüstung mit Gummi-stiefeln, Helm und Taschenlampe eine MengeMut mitbringen, denn es galt, eine 12 m langeStahlleiter zu überwinden. Schwindelfrei muss-ten dagegen die Besucher nicht sein, die in derDechenhöhle Wissenschaftlern bei Ausgrabun-gen über die Schultern schauten. Die Schau-höhle mit ihren wunderschönen Tropfsteinen in370 Mio. Jahre alten mitteldevonischen Kalk-steinen entstand im Eiszeitalter in den letzten1 – 2 Mio. Jahren durch die lösende Wirkung des

den Kalkstein durchströmendenGrundwassers, so Geologe Dr. StefanNiggemann vom Höhlenkundemu-seum der Dechenhöhle.

Wer es vorzog, den Tag des Geo-tops mit einer ausgedehnten Wan-derung zu verbinden, der konnteeinen Teil des 154 km langen Rot-haarsteigs, der vom nordrhein-west-fälischen Brilon bis zum hessischenDillenburg reicht, im Raum Winter-berg-Medebach unter der Führungvon Dr. Harald Knoche, Ulrich Langeund Dr. Matthias Piecha erkunden.Der Steinbruch Clemensberg ist dortz. B. Zeugnis eines submarinenLavaausbruchs, als das Devon-Meerdas Gebiet bedeckte. Wie eng die

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Der Tag des Geotops lockte viele Naturfreunde zu den Aktions-standorten.

Zeugnis eines submarinen Vulkanausbruches ist der SteinbruchClemensberg.

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Geologie mit unserem Alltag verknüpft ist, wirddeutlich, als Dr. Piecha die Eigenschaften diesesVulkangesteins, ein Diabas, erklärte. Der Diabasist ein sehr hartes Vulkangestein, das im Stra-ßenbau als Splitt benötigt wird.

Auch an anderen Aktionsstandorten wurde derenge Bezug zwischen geowissenschaftlicher Er-kundung und wissenschaftlicher Nutzung deut-lich. So erfuhren die Besucher des SteinbruchsDünkelberg im Wittener Muttental auch jedeMenge Interessantes über die 450-jährige Berg-baugeschichte des Standortes, dessen geowis-senschaftliche Entstehung der Rohstoffexpertedes GD NRW Dr. Günter Drozdzewski von derSteinbruchoberkante bis zur -sohle eindrucks-voll schilderte.

Der Tag des Geotops ist auch Anlass, sich andas tragische Schicksal vieler Bergleute zu erin-nern. Am 13. Oktober 1953 beendete nämlichein Grubenunglück den Kohlebergbau in Ardey.Dr. Klaus Skupin, der für den geologischenStaatsdienst in diesem Gebiet schon viele Jahrearbeitet und das Engagement des Heimatver-eins Frömern unterstützt, führte seine Zuhörer300 Mio. Jahre zurück ins so genannte Karbon.Baumhohe Farn- und Palmgewächse bedecktendamals das Land. Aus ihnen entstand in Jahr-millionen die Steinkohle, die hier in diesem bisins Jahr 1574 zurückgehenden, fast vergesse-nen Bergbaugebiet am Haarstrang bei Frönden-berg oberflächennah gewonnen wurde. Durchden Abbau entstanden die Vertiefungen, so ge-nannte Pingen, in der Umgebung von Ardey.

Dass die Entstehungsgeschichte unseres Lan-des auch in der Erdneuzeit sehr spannend undabwechslungsreich ist, davon überzeugten sichzahlreiche Hobbygeologen in der SonsbeckerSchweiz am linken Niederrhein. Für sie hieß es„warm anziehen“. Denn auf dem SonsbeckerGeopfad beamte sein Initiator Wolfgang Dasselseine Reisegefährten 250 000 Jahre zurück.Damals war es eiskalt und ein riesiger Eiskolosshatte sich von Skandinavien über das norddeut-sche Tiefland bis an den Niederrhein ausgebrei-tet. An seiner Stirnseite schob er die oberflä-chennahen Schichten wie ein Bagger vor sichher und türmte sie wallartig auf. Der so entstan-dene markante Höhenzug lädt heute immer wie-der zu einem Ausflug ein.

Kommen wir zurück zu Manuel. Er hat amKorallenriff der Schlade wieder mal ein Fossilgefunden und wartet nun mit strahlenden Augendarauf, dass Hans D. Hilden seinen Fund

bestimmt. Dann greift er zum Pinselund malt seinen Lieblingsfund inleuchtenden Farben, ermutigt vonder Malerin Dagmar Kerner. Viel-leicht gewinnt er ja den ersten Preis.Der Geologe und die vielen anderenAkteure im Land sind noch bis in dieAbendstunden damit beschäftigt,die vielen Fragen der Naturfreundezu beantworten.

Dr. Arnold Gawlik – wie im Vorjahrhat er als Geotop-Fachmann desGD NRW den Tag des Geotops lan-desweit koordiniert – ist zufriedenmit der Resonanz, betont aberauch, dass dieser Erfolg nur mit dertatkräftigen Unterstützung der Förder-

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Der Höhenzug der Sonsbecker Schweiz entstand während derletzten Eiszeit.

In der Schlade wurden die dort gefundenen Fossilien von denKids gemalt und die schönsten Bilder prämiert.

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und Verkehrsvereine, Hochschulen, Museen,Steinbruchbetreiber und ortskundiger Fachleutemöglich gewesen sei. Ihnen allen gilt ein herzli-ches Dankeschön.

Als Manuel – seine Hosentaschen von den vie-len Fossilien ausgebeult – mit seinen Eltern denHeimweg antritt, steht für ihn fest, dass er beimnächsten Tag des Geotops 2004 wieder dabeisein wird.

Gabriele Arnold

Nicht jeder Aufschluss ist ein Geotop

Ob Felsklippen, Höhlen, Steinbrüche, Quel-len, Böden, alte Bergwerksstandorte oderLandschaftsteile – Geotope geben in beson-derer Weise Einblick in unsere Erdgeschich-te. Sie sind vielfach Fundort von besonderenGesteinen und Fossilien und vermittelnwichtige Informationen über die Entwicklungder Erde und ihrer Lebewesen. Aufgrund ih-rer Seltenheit und/oder Schönheit sind sie zuschützen, zu pflegen und – sofern möglich –auch Besuchern zugänglich zu machen.

Die meisten Geotope verdanken ihre Ent-deckung der systematischen landesweiten geo-wissenschaftlichen Erkundung durch den Geo-logischen Dienst NRW, einige auch dem Enga-gement örtlicher Naturliebhaber. Mitarbeiter desGD NRW erfassen und beschreiben bei dergeowissenschaftlichen Erkundung des Landesalle Daten, stellen die Ergebnisse in geowissen-schaftlichen Karten dar und pflegen Daten-banken, um schnellen Zugriff auf alle wesent-lichen Informationen über den Untergrund unse-

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19. September 2004 – nächster Tag des Geotops

Etwa einen Monat vorher finden Sie im Veranstaltungs-kalender 2004 unserer Homepage www.gd.nrw.de ausführli-che Informationen über die Aktionsorte und ihr jeweiligesAngebot.

Für alle, die nicht so lange warten möchten, empfehlen wirdas Heft „Geotope in Nordrhein-Westfalen – Zeugnisse derEdgeschichte“, das Sie über unseren Geoshop – auch online –zum Preis von 5,– 7 beziehen können.

Anregungen zu reizvollen und interessanten naturkundlichenAusflügen finden Sie auch im Beitrag „Geotouristische Zieleim Rothaargebirge entdecken und bewundern“ (S. 9).

res Landes zu haben. Dies ist wichtig, um beiNutzungen und Schutzausweisungen – alsoauch als Geotop – vor allem bei Interessenskon-flikten die richtige Entscheidung zu treffen. Wennes sich um einen einzigartigen, die Erdgeschich-te in außergewöhnlicher Weise widerspiegeln-den Standort handelt, kann er als Natur- oderBodendenkmal unter Schutz gestellt werden. Sowird er vor konkurrierenden Nutzungsansprü-chen geschützt. Bei der Abwägung der Argu-mente für oder gegen ein Geotop liefert der GDNRW die geowissenschaftlichen Fakten.

Darüber hinaus berät der GD NRW auch bei derAnlage von Geopfaden, liefert geowissenschaft-liche Inhalte für die Schautafeln, berät Museenund unterstützt zahlreiche Aktionen, bei denengeowissenschaftliche Inhalte einer breiten Öffent-lichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Ihreneigentlichen Zweck erfüllen alle diese Maßnah-men einschließlich Geotopschutz jedoch erst,wenn es mit ihnen gelingt, das Bewusstsein derBürger für die Erdgeschichte zu wecken undihren Blick auf die Bedeutung zu lenken, die derBoden und der geologische Untergrund für vieleBelange des menschlichen Lebens besitzen.

Dr. Arnold Gawlik/Dr. Volker Wrede

Mit Hammer, Lupe und Kompassunterwegs: Einem Kartierer überdie Schulter schauenGeowissenschaftliche Landesaufnahme (3)

Es ist acht Uhr früh. Von seinem Quartier inDotzlar, einer kleinen Ortschaft im östlichenSauerland, wenige Kilometer südlich vonBad Berleburg, macht sich der Kartierer desGeologischen Dienstes NRW auf den Weg insGelände. Im Rahmen der geowissenschaft-lichen Landesaufnahme erhebt er im Projekt-gebiet Wittgensteiner Mulde die geologi-schen Datengrundlagen, die später z. B. fürFragen der Wassergewinnung, Rohstoffpla-nung oder Baugrundeinschätzung genutztwerden können. Hier sein typischer Tages-ablauf bei der Kartierung im Bergland:

Mit dem Wagen geht es in ein Gebiet im unterenEdertal, das der Geologe bereits am Vorabendnach Auswertung der vorliegenden Daten fest-gelegt hat. An einem zentralen Punkt nahe derOrtschaft Arfeld parkt er sein Auto; von hier aus

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geht es nun zu Fuß weiter. Glücklicherweise istes an diesem Herbsttag trocken. Mit Geologen-hammer in der Hand, Geologenkompass amGürtel, Umhängetasche über der Schulter undeinem Rucksack auf dem Rücken, so erkenntman den kartierenden Geologen im Gelände.Seit ein paar Jahren gehören außerdem einGPS-Gerät (ein globales Ortungssystem) undein Handy zu seiner Ausrüstung. In der Umhän-getasche befinden sich Karten, Geländebuchsowie Schreibutensilien, im Rucksack Proben-tüten, ein digitaler Fotoapparat, Regenkleidungund natürlich Verpflegung. So bepackt beginnt erseine Tagestour auf der Suche nach Hinweisenin der Landschaft, die Aufschluss geben überdie Gesteinsschichten im Untergrund. Mit fes-

tem Schuhwerk geht es zuerst aufForstwegen durch ein großes Waldge-biet.

Wichtig für die Kartierung sind vorallem solche Stellen, an denen dasGestein an die Erdoberfläche tritt – sogenannte Aufschlüsse. Dies könnenz. B. Straßenböschungen, Wegan-schnitte, Felsklippen, Steinbrüche oderBaugruben sein. Auch entlang vonForstwegen, besonders wenn dieseneu angelegt wurden, findet man berg-seitig immer wieder solche Aufschlüs-se. Hat der Geologe einen Aufschlussgefunden, beginnt er mit der „Auf-nahme“. Mit dem Hammer schlägt erGesteinsstücke ab, um auf den fri-schen Bruchstellen den unverwitterten

Zustand zu sehen. In seinem Geländebuchnotiert er, welches Gestein er an dieser Stellevorgefunden hat und die Eigenschaften desGesteins wie z. B. Farbe, Korngröße und auchLagerung der aufgeschlossenen Gesteins-schichten. Auf seiner Feldkarte im Maßstab1 : 5 000 trägt er dann die Daten des aufgenom-menen Aufschlusses ein und markiert die Stelleauf der Karte mit einer bestimmten Farbe. Fotosund/oder eine Skizze des Aufschlusses ergän-zen seine Notizen.

Nachdem die Forstwege abgelaufen sind, nimmter sich die Waldgebiete zwischen den Forst-wegen vor. Jetzt geht es querfeldein und ermuss immer wieder aufpassen, keine schlafen-den Wildschweine aufzuschrecken. Auf demGipfel eines Berges ragen hohe Quarzitklippenaus dem Boden. Weil die Gesteinsschichten im

Der Geologe bei seiner Arbeit im Gelände

Unterschiedliche Aufschlüsse geben Einblicke in den oberen Schichtenaufbau der Erde.

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mit dem Hammer aus der Steinbruchwandgelöst und in große Probentüten gepackt. DieTüten erhalten eine Probennummer, die er auchins Geländebuch einträgt. Die Lage des Auf-schlusses muss noch in der Feldkarte vermerktund ebenfalls mit GPS eingemessen werden.Alle Proben, die er unterwegs entnimmt, werdendann am Freitag, wenn er an seiner Dienststelleim Innendienst ist, in die Labore des GD NRWfür petrografische, geochemische und paläonto-logische Analysen weitergeleitet.

Mit einem jetzt deutlich schwereren Rucksacksetzt er seinen Weg fort. Auf einer hoch gelege-nen Lichtung bietet sich ein idealer Platz für dieMittagspause. Von hier aus hat man einen gutenBlick auf die hügelige Mittelgebirgslandschaft.Der Geologe weiß aufgrund seiner Kartierung,dass die Berge und Hügel aus „härteren“ Ge-steinen, das sind hier Sandsteine und Quarzite,aufgebaut sind. Die „weicheren“ Tonsteine (Ton-schiefer) wurden im Laufe von Jahrmillionen zuMulden und Täler ausgeräumt.

Nach der Mittagspause wird es nass. Der Geo-loge läuft ein Bachbett entlang, um Felsklippenaufzuspüren, die der Bach durch Erosion, alsoAbtragung, freigelegt hat. Hierfür muss er teilsim Bachbett laufen oder den Bach auch öftersqueren. An einer Stelle neben dem Bach be-merkt er plötzlich einen kühlen Luftzug. Erschiebt das dichte Gebüsch beiseite und vor ihmöffnet sich ein alter Bergwerksstollen, der in denBerg hineinführt. Solche Stollen bieten die ein-malige Möglichkeit, Gesteinsschichten in derTiefe eines Berges zu erfassen. Da eine Stollen-befahrung – so nennt der Bergmann das Be-gehen eines Stollens – jedoch nicht ungefährlich

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Schiefergebirge gefaltet sind, liegen die Schich-ten hier nicht waagerecht, so wie ursprünglichabgelagert, sondern steil oder schräg gestellt.Um ihre genaue Lage im Raum zu erfassen undspäter auf der Karte und in Schnitten darstellenzu können, misst der Kartierer die Lagerung derSchichten mit dem Geologenkompass ein. Auchdiese Daten werden unmittelbar in das Gelände-buch aufgenommen und die geologische Einheitfarbig in die Feldkarte eingetragen. Zusätzlichmisst er den Punkt mit GPS für die geografischeZuordnung und notiert ihn ebenfalls. Die hohenFelsklippen sind ein markanter Geländepunktund darüber hinaus auch optisch reizvoll, alsomacht er für die Dokumentation noch einigeFotos.

Auf dem Weg vom Gipfel hinab ins Tal entdeckt erzwischen Bäumen und Büschen gut versteckteinen alten Steinbruch. Hier wurde zu früherenZeiten Kieselschiefer – ein sehr hartes Gestein– abgebaut, um damit Forstwege zu beschot-tern. Solche Steinbrüche sind für den Geologenbesonders wertvoll, da sie einen hervorragen-den Blick auf die Gesteinsschichten freigeben.Hier erfolgt nun das gleiche Procedere wie beiden anderen Aufschlüssen, die Aufschlussauf-nahme. Zusätzlich untersucht er das Gestein mitder Lupe. So erkennt er, dass es hier Gesteins-schichten gibt, die Mikrofossilien führen. Dassind kleinste, mit dem bloßen Auge kaum wahr-nehmbare tierische oder pflanzliche Mikro-organismen, mit deren Hilfe man das Alter derGesteinsschichten bestimmen kann. Dies ist fürden Kartierer wichtig, damit er ähnlich ausse-hende, aber unterschiedlich alte Gesteins-schichten voneinander unterscheiden kann. ImSteinbruch nimmt er nun Gesteinsproben, d. h.etwa 1 kg möglichst unverwittertes Gestein wird

Mit dem Geologenkompass werden die Schichten eingemessen.

Die erhobenen Daten werden in die „Feldkarte“ eingetragen.

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ist, entschließt sich der Kartierer, den Stollenerst eine Woche später zusammen mit einemKollegen zu erkunden.

Die Gesteinsschichten entlang des Baches sindnun aufgenommen. Auf einem Feld nahe desBaches ist das Korn bereits geschnitten. Hiergibt es zwar keine Aufschlüsse, aber lose Ge-steinsbrocken liegen auf dem Feld, die vomGeologen „aufgelesen“ und bestimmt werden –so genannte Lesesteine. Je nach Häufigkeit dervorgefundenen Gesteine kann man auf dieGesteinsschichten im Untergrund schließen. Imnahe gelegenen Wald gibt es weder Aufschlüssenoch Lesesteine. Deshalb plant er, am Waldrandeine Bohrung durchzuführen und sucht zu die-sem Zweck einen geeigneten Bohrpunkt, denauch ein Bohrfahrzeug erreichen und befahrenkann. Eine kartierbegleitende Bohrung zurErkundung der Gesteinsschichten im tieferenUntergrund kann bis zu 100 m tief reichen. Siemuss gut vorbereitet werden und wird deshalberst zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt.

Mittlerweile ist es später Nachmittag und Zeit fürdie Rückkehr ins Quartier. Auf der Rückfahrt

kommt der Kartierer an einer Ortschaft vorbei,wo gerade ein Haus gebaut wird. Eine Baugrubeist ausgehoben und legt Schiefergesteine frei.Weil diese Gesteinsschichten nach Fertigstel-lung des Hauses nicht mehr sichtbar sind, nutzter die Chance, hält an und nimmt auch diesenAufschluss auf. Er trägt die Daten in das Ge-ländebuch und in die Feldkarte ein. Zusätzlichwird der Aufschluss fotografisch dokumentiert.

Im Quartier angekommen geht nach der abend-lichen Stärkung seine Arbeit weiter. Die erhobe-nen Tagesdaten müssen auf eine „Reinkarte“übertragen werden, wobei auch ein Vergleichmit den geologischen Befunden des bisher auf-genommenen Kartenblattes erfolgt. Auch mussder Geologe seine Tour für den kommenden Tagplanen. Dieser wird voraussichtlich einer derletzten Arbeitstage im Gelände sein, denn denWinter wird er am Dienstort Krefeld verbringen.Dort müssen dann die in der „Reinkarte“ einge-tragenen Geländebefunde mit den bis dahin vor-liegenden Analysewerten der Gesteinsprobenund Fossilbestimmungen der Paläontologen er-gänzt und auf mögliche „Ungereimtheiten“ über-prüft werden. Zur geologischen Karte gehörenauch Schnitte durch den Untergrund, die an-hand der Bohrungsdaten und der durch die Ge-ländearbeit gewonnenen Erkenntnisse über dieSchichtenabfolge konstruiert werden. Dabei ist essehr hilfreich, dass beim GD NRW mittlerweilealle im Gelände und Labor erhobenen Informati-onen sowie fast alle Bohrungsdaten und Schich-tenverzeichnisse in Datenbanken vorliegen.

Aus diesen Daten wird dann letztlich eine geolo-gische Karte erzeugt, die sowohl als analogesDruckwerk im Maßstab 1 : 25 000 als auch alsdigitales Informationssystem bereitgestellt wird.Dazu gehören Erläuterungen, die neben derGeologie des Kartengebietes auch die Verhält-nisse von Grundwasser, Baugrund, Boden undRohstoffen sowie die paläontologischen Befun-de beschreiben. Diese analogen und digitalenKarten und Flächeninformationssysteme kön-nen für die verschiedensten Auswertungen her-angezogen werden. Von Ingenieurbüros undFachinstitutionen wird die geologische Karte fürFragen des Grundwasserschutzes und der Roh-stoffgewinnung benötigt, um nur einige Beispielezu nennnen. Aber auch für Forschung und Lehreist sie wichtige Grundlage. Damit liefert der Kar-tierer einen wichtigen Beitrage für praxis- undplanungsrelevante Fragestellungen, die denUntergrund betreffen.

Dr. Matthias Piecha

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Eine kartierbegleitende Bohrung wird zur Erkundung der Ge-steinsschichten niedergebracht.

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Geotouristische Ziele im Rothaargebirge entdecken und bewundern

Von Brilon bis Dillenburg kann der Wanderer auf diesem154 km langen Höhenwanderweg die Natur- und Kultur-landschaft des Rothaargebirges erkunden.

Der ErlebniswanderführerRothaarsteig©

(für 7 15,– zu beziehen überhttp://www.rothaarsteig.de)liefert mit ausführlichen Tex-ten, Karten und zahlreichenFotografien viele Informa-tionen über diesen Natur-und Kulturraum. Geologi-sche Informationstafelnentlang des Wanderwe-ges erläutern die Entste-hungsgeschichte diesesGebietes.

Der GD NRW unterstützt naturkundliche Einrichtungen wie örtliche Naturschutzverbände, Heimatvereine und Museen bei der Verwirklichung von Projekten, die sich mit der Geologie befassen.

Hier einige sehenswerte geowissenschaftliche Ausflugsziele:

Sehenswert ist auch ein Besuch des Schieferschauberg-werkes Raumland südlich von Bad Berleberg.

Der Wittgensteiner Schieferpfad bei Bad Berleburg lädt mitseinen verschlungenen Pfaden, über Felsklippen führendenWegen und alten Steinbrüchen auch Kinder zu einem spannen-den Erlebnis ein.

Für diejenigen, die auf ihren Wanderungen durch das Rothaar-gebirge mehr über die Geologie der in den zahlreichen Auf-schlüssen zu sehenden Gesteinsschichten erfahren möchten,ist die Geologische Wanderkarte 1 : 50 000, Naturpark Rot-haargebirge (Nordteil u. Südteil) genau das Richtige. BeideKarten können für 7 19,–, einzeln für je 7 11,– beim GD NRWerworben werden.

Die Raumländer Quarzitkugeln – auch Böhl’sche Kugeln ge-nannt – sind eine geologische Rarität und in ihrer Form undGröße einzigartig für das gesamte Rheinische Schiefergebirge.Diese Quarzitkonkretionen entstanden aufgrund eines erhöhtenKarbonatgehaltes während der Umwandlung von Locker- zuFestgestein. Zu bewundern sind sie im Zentrum von Bad Berle-burg.

Für die Rundwanderung „Bruchhauser Steine“ bietet derGD NRW eine Wanderbegleitkarte mit interessanten Infor-mationen zur Geologie an (7 6,– für 5 doppelseitige DIN-A4-Ausdrucke dieser Karte).

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Bohrkernlabor und Elfenscanner:GD NRW unterstützt Kunstprojekt

Eine künstlerische Installationaus Bohrkernen mit der Mög-lichkeit für den Betrachter, subter-rane, geheimnisvolle Lebens-

formen zu erkunden – mit diesem Projektwandte sich die Künstlerin und Absolventinder Kunsthochschule Köln Agnes Meyer-Brandis an den Geologischen Dienst NRW,um fachliche Hilfe bei der Beschaffung vongeeignetem Gesteinsmaterial zu erhalten.

Das Konzept überzeugt nicht nur aus künstleri-scher Sicht. Auf fantasievolle und spielerischeWeise wird der Betrachter an den „Kern“ dergeologischen Forschung herangeführt. Mit ei-nem „Bohrkernscanner“ tastet man sich an denbis zu 1 m großen Bohrkernen entlang, die –einem Wald gleich – auf einem großen Labor-tisch montiert sind. Gleichzeitig hält der Betrach-ter in der anderen Hand eine periskopartigeBildschirm-Brille und sieht in das Innere desBohrkerns. Das Abtauchen in die Unterwelt wirdvon sphärischen Wort- und Klanguntermalun-gen begleitet, was den Eindruck, in geheimnis-volle Welten vorzustoßen, noch verstärkt. Unddann, in bestimmten Horizonten, öffnen sichKristallstrukturen und erlauben fantasievolle Ein-blicke in die unterirdische Lebewelt: ein Elfen-ballett tanzt, Arbeitselfen hämmern und bohrenund andere Elfen treten aus Aufzügen kommendihre Arbeit an.

Doch eigentlich sind die Akteure dieser kleinenVideo-Sequenzen uns aus dem Alltag bekannt

und auch sehr ähnlich – will die Künstlerin ausspielerischer Distanz den suchenden Blick desBetrachters auf sich selbst und seine Umweltzurücklenken?

Das künstlerische Bohrkernlabor wurde bisherals preisgekröntes Kunstprojekt auf der CyberArts, Prix Ars Electronica 2003 in Linz undzuletzt auf der Art Cologne in Köln gezeigt. DieBesucher nahmen das Angebot, in unterirdischeWelten abzutauchen, gerne an und erhieltenneben dem Vergnügen der spannenden Sucheauch Informationen über Geologie und den GDNRW, der für das Projekt sein Bohrkernlagergeöffnet hatte und die künstlerische Installationauch mit einem Informationsblatt über dieHerkunft der nordrhein-westfälischen Bohrkerneunterstützte.

Professor Josef Klostermann, Direktor des GDNRW, sieht sich darin bestätigt, dass mit einemgeeigneten Medium die Berührungsängste zuden Geowissenschaften abgebaut und das Inte-resse an ihnen auch auf künstlerisch-fantasie-volle Weise geweckt werden kann. Die jungeKünstlerin aber ist glücklich über die durchwegpositive Resonanz auf ihr Bohrkernlabor mitdem geheimnisvollen Elfeninnenleben.

Walter Proksch

Archäologen lernen Geologie

Seit mehr als zehn Jahren führen die Archäo-logen des Archäologischen Parks Xantengemeinsam mit dem Geologischen DienstNRW eine so genannte „Sommerakademie“für Archäologiestudenten durch.

Die Studenten kommen aus allen LändernEuropas. Während der vierwöchigen Ausbildungwohnen die Studenten im römischen Gasthausdes Archäologischen Parks. Im Rahmen derSommerakademie sollen sie die neuestenGrabungsmethoden und -techniken erlernen.

Um aber Grabungsbefunde in der Aue desRheins richtig deuten zu können, sollten die Stu-denten zumindest Grundkenntnisse in der geo-logischen Ansprache von Aufschlüssen besit-zen. Ebenso sollten sie wissen, welche FragenGeologen aufgrund ihrer Untersuchungen be-antworten können. So lassen sich beispiels-weise aus den Sedimentstrukturen holozänerRheinablagerungen Strömungsgeschwindigkeit,

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Bohrkernscannen im Bohrkernlabor – auf der Tauchfahrt in ge-heimnisvolle Welten gewinnen die Betrachter nicht nur überra-schende Einblicke, sondern stets auch ein Lächeln.

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Fließrichtung, Wassertiefe und vieles anderemehr bestimmen. Bestimmt man an fossilenMuscheln oder Schnecken das Verhältnis vonschwerem (18O) zu leichtem Sauerstoff (16O),lässt sich sogar die Wassertemperatur zurRömerzeit ableiten.

An einem Tag im Sommer vermittelt der Direktordes GD NRW zunächst in einer dreistündigenVorlesung die theoretischen Grundlagen. An-schließend werden diese Kenntnisse im Auf-schluss praktisch angewandt.

Prof. Dr. Josef Klostermann

Siegerländer Wälder erforscht

Wälder sind wichtige ökologische und öko-nomische Biotope, deren nachhaltige Er-haltung und Nutzung für die Menschheitnicht erst seit dem Waldsterben von großerBedeutung sind.

Die Arbeitsgemeinschaft Forstliche Standort-und Vegetationskunde (AFSV) kam vom 17. bis20. September 2003 unter dem Tagungsthema„Geschichte und Zukunft des Waldes im Sieger-land“ in Freudenberg zu einem fachlichen Aus-tausch zusammen.

„Ziel des fachlichen Austausches der Arbeits-gemeinschaft, deren inzwischen rund 300 Mit-glieder sowohl aus der Praxis als auch ausForschung und Lehre stammen, ist seit Jahren,den Waldbau auf der Grundlage vegetations-kundlicher und standortkundlicher Erkenntnisse

naturnäher, effektiver und risikoärmer zu gestal-ten, um die Wälder für die Zukunft zu erhalten“,so Heinrich Wolfsperger, Mitorganisator der Ta-gung und beratender Bodenkundler des GDNRW.

Dass die Fachdiskussion über die lokalen wald-und forstwirtschaftlichen Verhältnisse durchausvon überregionaler, ja sogar internationalerBedeutung ist, zeigt sich darin, dass die mehrals 90 Experten verschiedener Fachrichtungen(Biologen, Forstwirte, Bodenkundler) aus demüberwiegend mitteleuropäischen Raum kamen,aber auch eine Delegation von fünf Vegetations-kundlern aus Südkorea.

In Vorträgen und Exkursionen wurde an ausge-wählten Beispielen die Wald- und Forstge-schichte sowie die aktuelle waldbauliche Situa-tion des Siegerlandes und speziell am Beispielder Hauberge die Ökologie der Tier- und Pflan-zenwelt diskutiert. So ging es im PrivatwaldWoeste in Burgholdinghausen um Waldpflege-pläne naturnaher Buchenwaldgesellschaften.Die Verknüpfung zwischen historischem Berg-bau im Siegerland und dessen Folgen für dieUmwelt – vor allem den Wald – stand am Kin-delsberg und in der Grube Altenberg im Vor-dergrund der Diskussion. Zum Thema „Zukunftder Wälder“ gehört auch die Überführung ehe-maliger Hauberge mit ihrer Niederwaldwirtschaftin einen Hochwald. Hierfür wurden Wälder derWaldgenossenschaft in Neunkirchen bereist.

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Professor Josef Klostermann und Archäologiestudenten unter-suchen einen Aufschluss.

Am Bodenprofil Zeppenfeld III erläutert Heinrich Wolfsperger dietypischen Bodenverhältnisse der Niederwälder.

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In der Praxis hat sich gezeigt, dass dieBodenkarte 1 : 5 000 zur Forstlichen Standort-erkundung sowie die flächendeckende digitaleBodenkarte 1 : 50 000 wichtige Planungsgrund-lagen für den standortgemäßen Waldbau liefernund zum Erhalt unserer Wälder beitragen. Daherwurden an allen Exkursionspunkten von Boden-kundlern des GD NRW die standörtlichen Ver-hältnisse mithilfe von Bodenaufschlüssen undBodenanalysen erläutert.

Ausführliche Informationen zu dieser Tagungund die Kurzfassungen der Vorträge erhaltenSie auf der Internetseite der Arbeitsgemein-schaft unter www.afsv.de

Heinrich Wolfsperger

Urban 2003: Geo-Aspekte für dieZukunft der Städte

Die Entwicklung unserer Städte ist mit derLösung zahlreicher ingenieur- und geowis-senschaftlicher Fragen verknüpft: Wie wirddie Wasserversorgung gedeckt, wo istGrundwasser in ausreichender Menge undQualität vorhanden, wo sind die Lagerstättenfür die benötigte Energie und wo die Bau-stoffe. Wie können diese Ressourcen um-weltschonend und nachhaltig gewonnenwerden?

Besonders im dicht besiedelten Ruhrgebiet wirdsichtbar, wie intensiv Flächen genutzt werdenkönnen. Sich überlagernde Nutzungsansprüchevon Bergbau, Wasser- und Siedlungswirtschaftoder Verkehr müssen sorgfältig aufeinanderabgestimmt werden.

Die Zukunftskonferenz Urban 2003 – vom 24.bis 28. September an der Ruhr-Universität Bo-chum – hat diese Fragen aufgegriffen und the-matisiert. Die Fakultäten für Geowissenschaftenund Bauingenieurwesen und die Akademie derRuhr-Universität Bochum haben mit derDeutschen Geologischen Gesellschaft, derGesellschaft für UmweltGeowissenschaften unddem Geologischen Dienst NRW unter Schirm-herrschaft von NRW-Umweltministerin BärbelHöhn und NRW-Städtebauminister Dr. MichaelVesper die Zukunftskonferenz Urban 2003gemeinsam gestaltet. In Symposien (UrbaneLandschaften – Leben in urbanen Räumen,Stoff- und Energieflüsse in Verdichtungsgebie-ten, Nachhaltige Infrastruktur) und Workshops

wurden Problemfelder thematisiert, die ein brei-tes ingenieur- und geowissenschaftliches Spek-trum erfassen. An der Konferenz nahmen 230Geowissenschaftler, Ingenieure und Städtepla-ner aus Hochschulen, Planungsbüros, Landes-betrieben und Behörden teil und diskutierten in-novative Lösungsansätze.

Heute gewonnene geowissenschaftliche Datensind Voraussetzung für die Planung der Stadt-landschaften von morgen. Informationssystemedes GD NRW helfen zum Beispiel mit Informa-tionen über die Beschaffenheit des Untergrun-des, seine Eignung als Baugrund und Sied-lungsstandort, als Lieferant für Erdwärme, alsGrundwasserreservoir, als Lagerstätte oder alsStandort für land- und forstwirtschaftliche Pro-duktion weiter. Dicht besiedelte Räume sind be-sonders anfällig für Naturkatastrophen. Georisi-ken wie Erdbeben, Hochwasser, Sturm odermangelnde Standfestigkeit von Baugrund undHängen müssen frühzeitig erkundet und in diePlanung einbezogen werden. Die geowissen-schaftliche Erkundung und Bewertung des Un-tergrundes sichert die Zukunft unserer Städte.

Hans Baumgarten

LebensGrundWasser:ein tiefer Blick ins Münsterland

Anlässlich des Internationalen Jahres desSüßwassers (UNESCO) wurde am26. Oktober 2003 die SonderausstellungLebensGrundWasser im Geologisch-Paläon-tologischen Museum in Münster eröffnet.

Schaubilder, Vitrinen und Modelle gewähren denBesuchern einen tiefen Einblick in die Entste-hung und Nutzung der Grundwasservorkommenim Münsterland. Zahlreiche Exponate wurdenvom Geologischen Dienst NRW als geowissen-schaftlicher Ansprechpartner beigesteuert, soz. B. Lackprofile von Böden und Bohrkerne ausdem Münsterland sowie mehrere Schautafeln.Dabei wird auch auf das Thema Grundwasser-schutz eingegangen und auf Untersuchungendes GD NRW zu gefährlichen Stoffen im Grund-wasser wie erhöhte Gehalte an Fluor und Me-than, die im Trinkwasser zahlreicher Haus-brunnen im Münsterland festgestellt wurden.

Ermöglicht wurde die Ausstellung durch Unter-stützung von Wasserversorgungsunternehmen,regionalen Mineralwasserfirmen, einer Brauerei

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und der Prof.-Heitfeld-Stiftung. Noch bis zum 30.September 2004 besteht die Möglichkeit, einenAusflug zur schönen Stadt Münster mit einemBesuch der ebenso sehenswerten wie informati-ven Ausstellung zu verbinden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.uni-muenster.de/Geomuseum/.

Heinz Wilder

Expedition Doberg: Neue Dauer-ausstellung im Doberg-Museum

Zu aktiven Forschern und Entdeckern kön-nen seit Sommer 2003 die Besucher derAusstellung „Expedition Doberg“ werden.

Die Ausstellung weckt geradezu die Neugier, derEntstehung und Entwicklung des Dobergs vorca. 29 – 24 Mio. Jahren und der damaligenPflanzen- und Tierwelt im wahrsten Sinne desWortes auf den Grund zu gehen.

Warum blieb der Doberg als einziger Rest desUr-Nordseebodens übrig? Warum wurde die See-kuh mit Sand zugedeckt? Antworten auf dieseund viele weitere Fragen findet der Besucher an

sehenswerten Exponaten sowie Computerani-mationen und durch eigenes Experimentieren.

Mit mehreren geologischen Karten und Schnit-ten, die der Geologische Dienst NRW für dieseAusstellung anfertigte, wird die Geologie Ostwest-falens und des Dobergs, der als hochrangigesBoden- und Naturdenkmal für das Obere Oligo-zän weltweit bekannt ist, anschaulich vermittelt(Infos: www.museum-buende.de/home.htm).

Stefan Henscheid

GD NRW informiert auf der bauma mining 2004

Unter dem Dach der bauma, der wichtigsteninternationalen Messe für Baumaschinen,Baustoffmaschinen, Baufahrzeuge und Bau-geräte, präsentiert sich die gesamte Berg-bautechnologie.

Die nächste bauma mining findet vom 29.3. bis4.4.2004 in München statt. Auf der letztenbauma im Jahr 2001, an der sich 2 341 Ausstel-ler beteiligten, kamen mehr als 400 000 Fach-besucher.

Auf der bauma mining 2004 informiert derGeologische Dienst NRW auf dem Gemein-schaftsstand des Landes Nordrhein-Westfalenüber:

– Dreidimensionale Strukturmodelle der nord-rhein-westfälischen Steinkohlenlagerstätten

Die dreidimensionalen Strukturmodelle liefernflächendeckend und bis in große Tiefe Aussa-gen über die Verbreitung, Lagerung und Mäch-tigkeit der Steinkohlenflöze. Aus diesen Basis-daten lassen sich Angaben über die begleiten-den Gesteine und ihre Eigenschaften als Grund-wasserleiter ableiten.

Wegen der hohen Investitionskosten bei derNutzung von Tiefengeothermie müssen schon ineiner frühen Planungsphase die im Untergrundanstehenden Gesteine, ihre Wasserführung undihre Temperaturen hinreichend bekannt sein.Ebenso können optimale Bereiche für die Nut-zung von Flöz- und Grubengas schnell erkanntwerden. Diese Basisdaten stehen auch für Fra-gen des aktuellen und stillgelegten Bergbausbeim GD NRW zur Verfügung.

Mitarbeiter des GD NRW stehen Ihnen auf unse-rem Gemeinschaftsstand des Landes Nord-

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rhein-Westfalen in Halle C 7 gerne zur Verfü-gung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Walter Proksch

Geoinformationen zentral undonline: GD NRW und LDS NRWauf der CeBIT

Wer im Internet nach gebündelten Informa-tionen rund um das Thema Geowissenschaf-ten in NRW recherchiert, weil er zum Beispieleine geothermische Beratung sucht oderGeodaten für eine raumbezogene Planungbenötigt, dem stehen seit jüngster Zeit zweiInternetplattformen der nordrhein-westfäli-schen Landesbetriebe Geologischer Dienst(GD NRW) sowie Landesamt für Datenver-arbeitung und Statistik (LDS NRW) zur Ver-fügung.

Mit dem sich im Aufbau befindenden Portal-Projekt GeoWissen.NRW (http://www.geowis-sen.nrw.de) installiert der GD NRW eine Dreh-scheibe zu allen – überwiegend landesweiten –Geoinformationen. Als die zentrale geowissen-schaftliche Einrichtung des Landes vermitteltder GD NRW hierbei in Form von kommentier-ten Links den Online-Zugang zu analogen wiedigitalen Geoinformationen, Geodaten, Dienst-leistungen und Produkten. Institutionen undFirmen rund um das Thema Geowissenschaftenfinden hier genauso ihren Platz wie geowissen-schaftliche Veranstaltungen und Informationenfür Lehrer, Schüler und Naturliebhaber. Wer aus

Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft seinenLink zum Beispiel zu den Themen Boden, Bau-grund, Gestein, Wasser, Rohstoffe, Erdwärmeoder Erdbeben einstellen möchte, füllt das An-meldeformular auf der Portalseite online ausund sendet es an den GD NRW, der die Datenin das Portal aufnimmt.

Derjenige, der über GeoWissen.NRW zum Bei-spiel zur ausführlichen Beschreibung der geo-wissenschaftlichen Fachinformationssystemeauf der Homepage des GD NRW gelangt ist,findet dort ferner den Kontakt zu Experten, dieihn bei der Bestellung der digitalen Daten bera-ten und diese Daten nach den individuellenAnforderungen zusammenstellen. Wer auf eineBeratung verzichten kann, dem bietet derGeoServer.NRW des LDS NRW die Möglichkeit,in digitalen Karten bereitgestellte Geodatenüber das Internet zu selektieren. Verschiedeneräumliche Suchmöglichkeiten bis hin zur Haus-nummer führen den Nutzer an das gewünschteZiel. Vom GD NRW werden im GeoServer(http://www.geoserver.nrw.de) aktuell die Geolo-gische Übersichtskarte 1 : 500 000, die Geolo-gische Karte 1 : 100 000 (GK 100) und die Bo-denkarte 1 : 50 000 (BK 50) angeboten. Dortkönnen die Karten in verschiedenen Maßstäbenvisualisiert und direkt als digitale Datenlieferungonline bestellt werden.

Informieren auch Sie sich auf der CeBIT vom 18.bis 24.3.2004 in Hannover über Ihre Nutzungs-möglichkeiten von GeoWissen.NRW undGeoServer.NRW. Sie finden uns zusammen mitdem LDS auf dem Gemeinschaftsstand desLandes Nordrhein-Westfalen unter dem Ober-begriff e-future in NRW in Halle 11.

Klaus Steuerwald

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Weiteres UVS-Seminar am 8. März 2004

Am 8. März 2004 bietet der GD NRW wieder ein Fortbildungsseminar zum Themenkreis UVS und Geowissenschaften an. Unter demTitel „Anforderungen an die Umweltverträglichkeitsstudie aus geologischer und bodenkundlicher Sicht“ werden Grundkenntnisse zurBeurteilung von geologischen und bodenkundlichen Aspekten in Studien zur Umweltverträglichkeit vermittelt.

In Vorträgen, Diskussion und an Praxisbeispielen werden die Themen Geologie, Rohstoffe, Grundwasser sowie die Schutzgüter Bodenund Geotope vorgestellt. Die vermittelten Kenntnisse sollen zu einer sachgerechten Beurteilung von Studien zur Umweltverträglichkeitbeitragen und helfen, geowissenschaftliche Konfliktfelder bereits im frühen Planungsstadium zu lokalisieren.

Das ganztägige Seminar ist für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommunaler Dienststellen konzipiert (Planungs- und Umweltämter,Bodenschutzbehörden etc.).

Weitere Informationen zu Anmeldung, Seminargebühren etc. finden Sie in Kürze im Veranstaltungskalender unserer Internetseite

www.gd.nrw.de.

Ansprechpartner Hans Baumgarten Fon 0 21 51/89 73 81, Fax 0 21 51/89 75 41,

E-Mail [email protected]

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Geotope in Nordrhein-Westfalen –Zeugnisse der ErdgeschichteNeuauflage, Oktober 2003

44 S., zahlr. farb. Abb.ISBN 3-86029-968-9; Preis 7 5,–

Geotope sind natürliche oder künstliche Gesteins- oder Erdauf-schlüsse, Landschaftsformen und Naturschöpfungen von be-sonderer Seltenheit und Schönheit. Sie geben Einblicke in dieEntstehungsgeschichte unserer Erde, sie sind Archiv der Ent-wicklungsgeschichte auf unserem Planeten.

Aus der großen Anzahl von Geotopen in NRW wurden 25 präg-nante Beispiele ausgewählt, die die Vielfältigkeit des geologi-schen Untergrundes demonstrieren, die unterschiedlichen Pro-zesse der erdgeschichtlichen Entwicklung anschaulich werdenlassen und die in den meisten Fällen auch von optischem Reizsind. Diese Veröffentlichung will dazu beitragen, dass der Leserbei seinem nächsten Ausflug in die Natur seinen Blick auch fürdas schärft, was Zeugnis vom verborgenen Untergrund gibt.

Wegen der großen Nachfrage wurde diese Broschüre neu auf-gelegt.

Neu im Geoshop

Geologische Karte von Nordrhein-Westfalen 1 : 25 000Blatt 4016 GüterslohAugust 2003

ISBN 3-86029-052-5; Preis 7 25,–

Das nun vorliegende Blatt beschreibt das Gebiet im Über-gangsbereich von der Emsniederung zum Teutoburger Wald. Ander Geländeoberfläche kommen hier meist sandige Locker-gesteine des Eiszeitalters (Quartär) vor, die Mächtigkeiten von

10 – 40 m erreichen. In den Niederungen im Süden und Westenfindet man vor allem sandige Flussablagerungen und Flugsand.Dagegen herrschen auf den flachen Hügeln im Stadtgebiet vonGütersloh und vor allem im Norden und Nordosten des Blatt-gebiets die Ablagerungen des Inlandeises vor, das den Raumvor ca. 250 000 Jahren bedeckte. Der Untergrund des Gebietswird bis in mehrere hundert Meter Tiefe von mächtigen Ton-mergelsteinen der Oberkreide-Zeit aufgebaut.

Die Geologische Karte im Maßstab 1 : 25 000 liefert Grund-informationen über Zusammensetzung, Eigenschaften, Ver-breitung, Lagerung und Alter der Gesteine bis in größere Tiefe.Geologische Schnitte und eine Karte der Quartär-Basis veran-schaulichen die Mächtigkeiten und Lagerungsverhältnisse derSchichten.

Das zugehörige Erläuterungsheft (126 S., 21 Abb., 4 Tab., 2 Taf.in der Anl.) enthält ergänzende Angaben und Beschreibungen.Ein Kapitel behandelt ausführlich die Lagerstätten des Blatt-gebiets.

Diese Karte eignet sich als Planungsgrundlage für viele Zweckeebenso wie für die wissenschaftliche Forschung.

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Karte der oberflächennahen Rohstoffe derBundesrepublik Deutschland 1 : 200 000Blatt CC 5510 Siegen2001

Bestell-Nr. 7608; Preis 7 25,–

Im 4. Quartal 2003 ist die Karte der oberflächennahen Roh-stoffe der Bundesrepublik Deutschland 1 : 200 000 (KOR 200),Blatt CC 5510 Siegen an den GD NRW ausgeliefert worden.Herausgeber sind die Bundesanstalt für Geowissenschaftenund Rohstoffe und die Staatlichen Geologischen Dienste in derBundesrepublik Deutschland.

Etwa die Hälfte des Blattge-bietes Siegen, in dem rund35 Rohstoffgewinnungsbe-triebe liegen, gehört zuNordrhein-Westfalen. Ent-sprechend wurden die Da-tenbestände des GD NRWin diese Karte eingearbei-tet. Mit dem Erscheinendes Blattes Siegen istnun fast ganz NRW indiesem Maßstab roh-stoffkundlich erfasst.

Geologie im Weser- und Osnabrücker Bergland

Verschiedene Autoren

November 2003

220 S., 59 Abb., 18 Tab., 6 Farbtaf.ISBN 3-86029-932-8; Preis 7 14,50

Der nun erschienene dritte Band geologischer Regionalbe-schreibungen widmet sich im Wesentlichen der Region zwi-schen den Flüssen Weser und Ems. Mit Teutoburger Wald,Weser- und Wiehengebirge und dem Egge-Gebirge ist dieseLandschaft ebenso abwechslungsreich wie die Gesteine inihrem Untergrund. So sind hier die Schichten von der Karbon-bis zur Quartär-Zeit fast lückenlos aufgeschlossen – damit sindüber 300 Mio. Jahre der Erdgeschichte dokumentiert.

Aber nicht nur die Gesteine und ihre Entstehungsbedingungenwerden beschrieben, sondern auch die gebirgsbildenden Pro-zesse, die die Landschaft modelliert haben, die Lagerstätten,die sich im Untergrund verbergen, und die unterschiedlichenBöden, die aus den Gesteinen hervorgegangen sind. Durch diechemische Zusammensetzung der Gesteine haben sich hierGrundwässer bilden können, die seit Jahrhunderten für Bäder-kuren genutzt werden. Nicht umsonst nennt man den Raum den„Heilgarten Deutschlands“. Weiter werden die Besiedlungs-geschichte des Raums und interessante geowissenschaftlicheObjekte vorgestellt.

Abgerundet wir das Buch durch ein ausführliches Literatur-verzeichnis, ein Glossar und eine Zusammenstellung der geo-wissenschaftlichen Einrichtungen der Region.

Geologie im Weser- und Osnabrücker Bergland richtet sich mitseiner allgemein verständlichen Sprache und seinen vielenattraktiven Abbildungen sowohl an den natur- und heimatkund-lich interessierten Leser als auch an den Geowissenschaftler, der sich einen raschen Überblick über einen Raum verschaffen will.

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Die Eiszeit in Nordost-Westfalen und angrenzenden Gebieten NiedersachsensElster- und saalezeitliche Ablagerungen und ihre kristallinen LeitgeschiebegesellschaftenK. SKUPIN · E. SPEETZEN · J. G. ZANDSTRA

Dezember 2003

95 S., 15 Abb., 10 Tab., Anh. (1 – 3)ISBN 3-86029-967-0; 7 11,50

Ist eine Parallelisierung einzelner saalezeitlicher Eisvor-stöße zwischen der Westfälischen Bucht und dem östlichangrenzenden Niedersachsen möglich? Wenn ja, wie istdiese durchzuführen?

Nachdem die Autoren vor ca. 10 Jahren anhand der spezifi-schen Leitgeschiebeführung der Moränen eine Gliederungder saalezeitlichen Vereisung in drei Vorstöße für dasdeutsch-holländische Grenzgebiet und die WestfälischeBucht aufgestellt haben, wird in der jetzigen Veröffent-lichung gezeigt, dass diese Gliederung auch relativ gut aufdas aktuelle Untersuchungsgebiet zu übertragen ist. Einedirekte Parallelisierung mit dem östlich anschließendenNiedersachsen ist allerdings nicht möglich. Die Gründeliegen in der wiederholten Aufarbeitung und Resedimen-tation. Über Geschiebeanalysen allein sind deshalb keineverlässlichen Aussagen über die stratigrafische Einstufungder glazigenen Ablagerungen zu erhalten.

In Kürze:

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Termine

Was? Wann? Wo? Veranstalter Bemerkungen

EDLES DARUNTER Noch bis GD NRW, GD NRW Auch für Schulen besonders Rohstoffe in NRW – April 2004 Foyer geeignet.Gewusst wo Näheres unter– Ausstellung – www.gd.nrw.de

LebensGrundWasser – 26.10.2003 – Geol.-Paläont. Geol.-Paläont. Begleitprogramm:ein tiefer Blick ins 30.9.2004 Museum Museum Exkursionen, Vorträge,Münsterland Münster Münster Aktionstage– Ausstellung – www.uni-muenster.de/

Geomuseum/

gd-forum Febr. – Apr. 2004 GD NRW GD NRW Näheres demnächst unter– Wissenschaftliche www.gd.nrw.deSitzungen –

UVS-Seminar 8.3.2004 GD NRW GD NRW Anmeldungen:Anforderungen an Umwelt- [email protected]äglichkeitsStudien aus Näheres untergeologischer und boden- www.gd.nrw.dekundlicher Sicht

Forum Kies + Sand 2004 16.3. – 18.3.2004 Eurogress Geoplan GmbH Weitere Infos undAachen Anmeldung unter

www.geoplangmbh.de

CeBIT 18.3. – 24.3.2004 Hannover Deutsche Messe AG www.cebit.de– Messe –

bauma mining 2004 29.3. – 4.4.2004 Neue Messe, Messe München www.bauma.de– Messe – München GmbH

Tag des Geotops 19.9.2004 bundesweite Koordination Exkursionen u. Führungen– Aktionstag – Veranstaltungs- für NRW: GD NRW z. T. in sonst nicht öffentlich

orte zugänglichen geologischenAufschlüssen u. Rohstoff-betrieben

Geologie Ostwestfalens Seit Doberg- Museum www.museum-buende.de– Dauerausstellung – Sommer 2003 museum Bünde

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ImpressumgdreportInformationen des Geologischen Dienstes NRW

Herausgeber:Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen – Landesbetrieb –De-Greiff-Straße 195 · D-47803 KrefeldFon: +49 (0) 21 51 8 97-0 · Fax: +49 (0) 21 51 8 97-5 05E-Mail: [email protected] · Internet: www.gd.nrw.de

Geschäftsbereich des Ministeriums für Verkehr, Energie undLandesplanung NRW

Verlagsnummer: 99485

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer: DE 8113 16 559

Redaktions- Dipl.-Geogr. Walter Prokschleitung: E-Mail: [email protected]

Fon: +49 (0) 21 51 8 97-3 32

Redaktion: Dipl.-Geogr.’in Gabriele ArnoldE-Mail: [email protected]: +49 (0) 21 51 8 97-3 39Tamara HöningE-Mail: [email protected]: +49 (0) 21 51 8 97-3 35

Umbruch: Elke Faßbender

Druck: GD NRW

Bildnachweis: GD NRW

Erscheinungsweise: dreimal im Jahr

Der nächste gdreport erscheint Ende Mai 2004.

WIR WÜNSCHEN

UNSEREN LESERINNEN UND LESERN

ALLES GUTE FÜR 2004

IHR

REDAKTIONSTEAM

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4 Geo-Kids: Viel Spaß beim Ausmalen!

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G l i h Di t NRW

Das wollhaarige Mammut z�hlt zu den bekanntesten Tieren desEiszeitalters. Durch sein dichtes Fell war es gut an das Leben in derK�ltesteppe angepasst. Die Jagd des Menschen und das w�rmer werdendeKlima f�hrte vor 10 000 Jahren zum Aussterben des Mammuts.

Der Apatosaurus, fr�herauch Brontosaurusgenannt, geh�rte zu derGruppe der Pflanzenfressenden Dinosaurier. Erwog 20 Tonnen und konnte23 Meter lang werden. DieDinosaurier starben zumEnde der Kreide-Zeit, vor60 Millionen Jahren,pl�tzlich aus.

Der Stegosaurus, einPflanzenfresser, lebte vor160 Millionen Jahren inder Jura-Zeit inNordamerika. Er konntebis zu 6 Meter langwerden und hatte kurze,st�mmige Beine. Aufseinem R�cken trug ereine Reihe dreieckigerKnochenplatten.

Der Pteranodon, ein flugf�higer Saurier, lebte vor 100Millionen Jahren in der Kreide-Zeit. Seine Fl�gelbestanden aus gespannter, elastischer Haut, die voneinem verl�ngerten Finger getragen wurden.

In der Kreide-Zeit voretwa 100 Millionen Jahrenlebte der Triceratops. Erhatte 2 gro§e H�rner aufder Stirn und ein kleineres

auf dem Schnabel. DieH�rner dienten

wahrscheinlich alsVerteidigungswaffe gegenRaubtiere, die Halskrause

sch�tzte die Schultern.

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Im hohen Alter von 10 Mio. Jahren auf Reise gehen – das ist kein alltägliches Unterfangen.

Nun ja, ganz ohne Probleme und ohne sorgfältige Reisevor-bereitung wäre dies auch nicht möglich gewesen. Die altenKnochen gut gebettet, erreichte er seine beiden Ziele Berlinund Bonn sehr komfortabel. So präsentierte er sich dort denzahlreichen Besuchern der Ausstellung „Archäologie inDeutschland“ in allerbestem Zustand. Und auch seine Rück-reise überstand er unbeschadet.

Jetzt ist er also wieder in seiner Heimat angekommen undfroh, an seinem altbewährten Stammplatz zu liegen. Dortkann er nun wieder bewundert werden – der Wal vonKervenheim.

Der Wal von Kervenheim ist immer eine Reise zum GD NRWwert. Und bis April 2004 können Sie dies mit einem Besuchunserer Ausstellung

„EDLES DARUNTER Rohstoffe in NRW – gewusst wo“

im Foyer des GD NRW verbinden.

Uralt und kein bisschen reisemüde

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