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Gebäude als Kraftwerke die Basis einer solaren EnergiewirtschaftKPH Strebersdorf
Hubert Fechner7.März 2012
Mobilität und Energie
Eine kurze Geschichte der Energieaufbringung
DEZENTRALE Anfänge:• Holz, Muskel und –tierische Kraft
jahrtausendelang als Hauptenergiequelle• Wind- und Wasserräder
ZENTRALISIERUNG ab ~ 1800:• Kohle leitet die Industrialisierung ein (James Watt, ~ 1790)• Erdöl als der einfach zu fördernde Primärenergieträger (Rockefeller ab
ca. 1860) – Erdgas als „Begleiter“
Mobilität und Energie
Wo wird Energie eingesetzt
Elektrochemie1,1%
Sonstige Verbraucher26,7 %
Industrie9,2 %
Haushalte64,1 %
Fahrzeuge25,0%
Licht, EDV3,1%
Mech. Arbeit10,0%
39,6 %
Prozeßwärme21,2%
Energieverbrauch: 899.362 TJ
Raumwärme, Warmwasser
Mobilität und Energie
Zentralisierte Energiewirtschaft
Großtechnische, zentralisierte Energiewirtschaft - ein Zwischenspiel?
Inhalt Definition Plusenergie-Gebäude Technologien zur Erreichung eines +Energiegebäudes Fokus: Solarenergie
– PV– Thermisch– PVT
Stand der Umsetzung und Perspektiven Wie geht’s den Stromnetzen mit den Plus-
Energiegebäuden? Schlussfolgerungen
Plattenbau (50er bis 70er Jahre)
Energiekennzahl:250-300 kWh pro m² und Jahr
Passivhaus-Siedlung (nach 2005)
Energiekennzahl:15 kWh pro m² und Jahr
Energiekennzahl - Kennzahl für thermische Qualität der Gebäudehülle: Sie sagt aus, wie viel Energie man pro Quadratmeter Fläche im Jahr benötigt und wird in kWh/m².a angegeben.
Ausbildung zum zertifizierten Solarwärmeinstallateur und ‐planer
Jenni Solarhaus – 31.1.1989Erstes Haus, das seinen Wärme‐und Strombedarf zu 100% mit der Sonne decken konnte.
Welche Energietechniken?
Solar-aktiv– Thermisch
Wasser: Heizung/WW Luft: Kühlung/Heizung
– Photovoltaisch– PVT – Hybridkollektoren
Solar Passiv Wärmerückgewinnung Umweltwärme
– Wärmepumpen, Erdkollektoren,… … …
Definition
Beim Plusenergiehaus handelt es sich um ein Gebäude auf höchstem Passivhaus-Standard, das rein rechnerisch mehr Energie gewinnt, als es verbraucht.
Dazu ist es mit zahlreichen Photovoltaikzellen zur solaren Stromerzeugung ausgestattet, weitere Anlagen sind Solarkollektoren, Wärmerückgewinnung, evtl. Erdwärmeübertrager.
www.plus-energiehaus.at
Plusenergiehaus: Im Jahresdurchschnitt wird mehr Energie an der Hülle erzeugt, als im Inneren gebraucht wird.
Wichtigste Komponenten:- Wärmedämmung- Fenster (3-fach)- Lüftung (mit WRG)- Solaranlagen (thermisch und photovoltaisch)
Solarstrahlung in ÖsterreichVergleich: Jahresstrombedarf einer 4‐Personen Familie in Österreich: ca. 4.000 kWh
Solarthermisches System zur Warmwasserbereitung/RH‐Unterstützung
Einfamilienhaus:Standard-Solar WW (6 m², 300 l, nach Förderung): 2.980 €
Einfamilienhaus:Solar Heizung (15 m², 1000 l, nach Förderung): 7.120 €
Angaben nach www.austriasolar.at Jänner 2011
Solarthermie Technologiestatus
Technologie weitgehend ausgereift– Maximaler Wirkungsgrad der Kollektoren: >80%– Lebensdauer > 25 Jahre
Geringes Kostensenkungspotential Grundsätzlich nur additive Energieversorgung (d.h. Back-
up ist erforderlich) Typische Anlagendimensionierung: 75-80% der jährlichen
Warmwasserbereitung, 20-50% der Raumheizung Solarspeicher (Wärmespeicher) weiter nur auf der Basis
von Wasser
• 42 Wohneinheiten• 1500m³ Kies/Wasserspeicher• 510m² Kollektor• 550 kW Gas-Brennwertkessel• Solarer Deckungsgrad 34%
Auch im Wärmebereich kann ein Plus erreicht werden –jedoch finden sich nicht immer Abnehmer dafür
Positivbeispiel: Solarsiedlung Steinfurt-Borghorst
Solare LUFT‐SystemeBei der solaren Wärmenutzung kann der Wärmeträger Wasser sein (übliche Variante) oder auch Luft.Beispiel: Solarer Luftkollektor
The Solar Battery (Photovoltaics)Bell Lab Engineer, New Jersey
PHOTOVOLTAIK ‐ die zentrale Solartechnologie im Gebäude
Planned in 1997: “…Smaller contributions are foreseen from Photovoltaics (3 GW)…”
Realität:
Photovoltaik in EU-27 Ende 2010: 29.3 GW (geschätzte ca. 50 GW Ende 2011)
Photovoltaik neu in 2010: 13.0 GW (geschätzte ca. 21 GW in 2011)
Schätzungen lt. EPIA Bericht vom 25.1.2012
Photovoltaik ‐Weltmarkt
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
40.000
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010China 19 30 45 55 64 68 80 100 145 373 893APEC 38 43 49 57 66 80 112 170 466 718 1.191Rest of World 758 814 894 971 1.000 1.010 1.128 1.190 1.303 1.427 1.844North America 146 177 222 287 379 496 645 856 1.205 1.744 2.727Japan 318 452 637 860 1.132 1.422 1.708 1.919 2.149 2.632 3.622EU 181 275 414 613 1.319 2.324 3.307 5.257 10.387 16.006 29.252
Quelle: EPIA
Österreich neue PV:
2008: 4,6 MW2009: 20 MW2010: 42 MW2011: > 120 MW (expct.)
Neue Stromerzeugungskapazitäten in Europa 2010Quelle: European Wind Energy Association
Photovoltaik 2011: Steigerung von 12 auf 21GW !
Enorm ambitionierte weitere Szenarien:
IEA Roadmap: ver15-fachung bis 2020 EPIA: 12% des EU Stromes bis 2020
Photovoltaik
Photovoltaik ‐ Technologiestatus
• Zellenwirkungsgrade: max. 20% (43% im Labor, theoretisch möglich > 60%)
• Lebensdauer: > 25 Jahre, Leistungsgarantie auf 20 Jahre (80% der Nennleistung)
• Energetische Amortisation: 0,9 … 3,5 Jahre
• Photovoltaik Weltmarkt: 68 MW
• Kumulierte PV Leistung in Österreich: 525 kW
– (2/3 Inselsysteme, 1/3 Netzgekoppelt)
• Kosten pro kWh in Österreich: ca. 14 Schilling (~ 1 €)
• 65.000 MW
• Kumulierte PV Leistung in Österreich: 200.000 kW
• Ca. 0,25‐0,3 €
Photovoltaik im Lauf der Zeit…
Solarthermie versus Photovoltaik• Wirkungsgrade max. 85%• ~ 4,5 Mio. m² in A gesamt• ca. 300.000 m²/a neu • A internationaler Marktführer• 1 m² in A: 300‐450 kWh/a• Kostentendenz eher stabil• Niedertemperaturwärme
• Wirkungsgrade ~ 20%
• ~ 0,7 Mio. m² in A gesamt
• ca. 50.000 m²/a neu
• A im hinteren Mittelfeld
• 1 m² in A: 100 – 130 kWh/a
• Kostentendenz fallend
• Strom
Schlussfolgerung:Solarwärme für Anwendungszweck Warmwasser und Heizung einsetzen,
(da System‐Wirkungsgrade höher sind als bei der Photovoltaik)Amortisationszeiten: ~ 5 – 15 und mehr Jahre
Was kann Gebäudeintegration sein?
Dachintegration
Fassaden
Balkone, Parapete
Sonnenschutz
Atrien, Scheds, semi‐transparente Elemente
ENERGYbase, Wien 21
- Passivhausstandard
- Effiziente Energiesysteme
- Innovative Bautechnik
- Solar - Thermal- Photovoltaik- Cooling
- Wärmepumpentechnologie
Bachelor und Master „Erneuerbare Urbane Energie“Standort für über 300 Studenten und Experten in EE
Kosten gebäudeintegrierter Photovoltaik
Quelle: Überblick über Solarfassadentechnologien, M. KirschnerHEI Eco Technology GmbH, Wien, Vortrag am 7.12.2010 Foto: Power Tower, Energie AG, Linz,
66 kWp
Der Tages‐Verlauf der Erzeugung durch Sonne am Dach entspricht nicht dem Verlauf des Tages‐Bedarfes im Haus
__ HH‐Stromprofil
Werktag
Plus‐Energie ist nicht gleich Plus‐Leistung…
> Mangel am Abend – Überfluss zu Mittag … > SPEICHERUNG
Jahresverlauf
An einem schönen Jänner-Tag wird durch die Solar-Anlage etwa 1/6 dessen erzeugt, was an einem schönen Juli Tag erzielt werden kann.
> Mangel im Winter – Überfluss im Sommer… > SPEICHERUNG
0,0
1,0
2,0
3,0
4,0
5,0
6,0
7,0
Jan. Feb. Mär. Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
Monat
Stra
hlun
g [k
Wh/
d]
SonnblickSalzburgGraz
Langjährige Monatsmittelwerte der täglichen Einstrahlung (globale Strahlung auf eine horizontale Fläche in kWh/m²d)
Vorranging ist das Stromnetz der Speicher – Ist das aber ein endloser Speicher der „PLUS Energie“ ?
Bei Einspeisung ins Niederspannungsnetz kommt es zu Spannungsanhebung
Die Spannungshöhe im Verteilnetzmuss immer innerhalb den in den Normen festgelegten Bereichenliegen. (EN 50160)
Energiespeicher
– Wasserspeicher– Batteriespeicher – Druckluftspeicher– Wasserstoff (Elektrolyse,…)– Solarwärmespeicher– Gebäudespeichermassen,…
Wenn Ökostrom in hoher Dichte anfällt…
Aktuelles Beispiel: Deutschland – Strom (2011):
Maximale Last: 80 GWMinimale Last: 40 GW
PV installiert: > 27 GWWind installiert: ~ 35 GW
16.Juli 2011 12‐13 Uhr48.000 MW Strombedarf (in Deutschland):• 12.000 MW Photovoltaik• 4.000 MW Wind• 32.000 MW konventionelle KW‘s• Steinkohle und Gaskraftwerke wurden abgeschaltet, nur mehr
Grundlastkraftwerke in Betrieb.
Ab ca. 2020?: an sonnigen Tagen übernehmen die auf den Gebäuden installierten Solaranlagen in den Tagesstunden die gesamte Erzeugung. Die anderen Kraftwerke werden ihre Einsatzzeiten massiv verringern – bzw. bei guter Entwicklung der Speicher evtl. mehr und mehr unnötig werden.
Baufeld J9 WohnbauBauklasse IV
Baufeld J10 BürobauBauklasse IV
Projekt Sun Power City ‐ Testgebiet Aspern Seestadt
Projekt analysiert Möglichkeiten eines voll-solaren Stadtteiles
Energie für Strom und Wärme (über WP) aus Photovoltaik
Projekt im Rahmen von „Neue Energien 2020“, Projektleitung: Tatwort
Gebäudetyp Best Case Worst Case
Gesamt-deckung %
Gesamt-deckung
%Supermarkt 218 % 112 %Wohngebäude (6 Geschosse) 134 % 82 %Büro (6 Geschosse) 90 % 56 %
Sun Power City:Energie‐Bilanz nach GebäudetypenBest‐Case … Worst‐Case
Seite 52
Platz auf Österreichs Dächern? Photovoltaik:
Etwa 30 TWh könnten auf den geeigneten Dächern und Fassaden gewonnen werden. (IEA PVPS – Task 7)
Zum Vergleich: Gesamtstrombedarf Österreichs: ca. 70 TWh
Solarpotentialkataster Wien