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17. Bane. I Referate. -- Technische Fette und Ole etc. 225 15. Februar 1909.J daher ffir ihre pharmakologisebe Beurteilung yon besondererWichtlgkeit (vergl. Z. 1908, 16, 185 und 310). Die Reaktioa wurde sowohl auf jodometrischem als auch auf polarimetrischem Wege messend verfolgt, und es wurden die Gesehwindigkeitskonstanten sowohl ffir den Zerfall als aueh ffir die Bildung des Komplexes berechnet.- Glykose- schweflige S~ure wiM in w/isseriger LSsung durch Acetaldehyd quantitativ in acetalde- hydsehweflige Saute und Glykose ~'tbergeffthrt. Dieses Ergebnis wurde auch theoretisch aus den Gleiehgewichtskonstanten abgeleitet. Bei gleiehzeitiger Anwesenheit yon Acet- aldehyd und Glykose wh'kt die sehweflige Siiure zun~chst auf den Aldehyd ein und erst naeh dessen vSlliger Umwandlung auf die GIykose. Dies ist yon Bedeutung fiir die Beurteilung der komplexen schweftigen S~ure des Weines. G. Sonntag. H. W. Wiley: Die Ausscheidung der Borstiure durch den mensch- lichen KSrper. (Journ. of Biol. Chem. 1907, 3, 11--19.)- Verf. berichtet fiber Versuche zur Frage der Ausscheidung der Bors~ure im ttarn, Kot, Schweil~ und in der Milch, die die you anderen Autoren sehon frfiher mitgeteilten Ergebnisse (vergl. Z. 1906, !1, 481) im wesentlichen best~itigen. Auffallend hoeh (ira Mittel 1,54°/o der eingeffihrten Menge) wurde die Ausseheidung yon Bors/~ure mit dem SchweiI3 ge- funden. In der von den Versuchspersonen ausgeatmeten Luft konnte Borsiture nicht nachgewlesen werden. G. Son, ntag. E. Deussen und H. Kefiler: Eine neue quantitative Bestimmung des Fluors und fiber die Zusammensetzung des Eisenftuorids. (Monatsh. f. Chemie 1907, 287 163--172.) -- Bei Untersuehungen fiber Eisenoxy- fluorid wurde zur Fluorbestimmung ein yon W. Lenz bereits im Jahre 1879 zur Analyse yon organischen Fluorverbindungen benutztes, bisher nicht ver5ffentlichtes Verfahren angewendet. Die Substanz wird mit wenig Calciumoxyd gemengt, in einen Platintiegel yon FingerhutgrSge gebracht, der Tiegel bis zum Rande mit Calciumoxyd geffillt, dann umgekehrt in einen grSgeren Ptatintiegel gesetzt, der ebenfalls voll- stiindig mit Calciumoxyd angeffillt wird. Die Tiegel werden allmiihlich his zur Rotglut erhitzt, naeh dem Erkalten wird der Inhalt mit Wasser abgelSseht, mit Essigs~iure versetzt, bis keine Gasentwickelung mehr stattfindet und I/lo Volumen Alkohol zuge- ffigt. Das ausgefi~llte Caleiumfluorid wird mit etwas Alkobol enthaltender verdfinnter Essigsiiure ausgewaschen, gewogen und zur Kontrolle in Calciumsulfat iibergeffihrt. Die Prfifun~ dieses Verfabrens an relnem Natriumfluorid und aus Wasser um- krystallisiertem Ammoniumfluorid ergab einen regelm~fgig um 0,8°/o zu niedrigen Fluorgehalt. Des Fluorammonium des Handels besitzt die Zusammensetzung NH~F1 und nieht NH~F1. HF1. --- Ffir das Eisenfluorid, dcm yon frCtheren Forschern die Formel FeeFl 6 . 9 H,~O und Fe~F16 . 6 H20 gegeben worden war, wurde die Formel Fe3FI s . 10 H20 gefunden. Es bildet oktaedrische Krystalle, die auf 100 ° erhitzt, teilweise zersetzt werden. Beim Glfihen geht es in Eisenoxyd fiber, wobei abet kleine Mengen unzersetzten Salzes sublimieren. In dickeren Schichten ist das Salz fleisch- farben bis rStlich, in dfinnen Sehichten und unter dem Mikroskop betraehtet weig oder farblos. O. Sountag. Gebrauchsgegenstitnde. Technische Fette and (~le, Seifen, Harze, Wachse. G. Halphen: Uber die Analyse der Fischfle. (Ball. Soc. Chim. de France 1907, 1, 280.) --Verf. berichtet zu dem Verfahren yon Procter und Bennet (Z. 1907, 147 668), dab er bereits in den Jahren 1900 and 1901 zur Entfernung des fiberschfissigen Broms Phenol empfohlen, vor einem "~berma{~ gewarnt und ein Gemisch aus gleichen Teilen Tetrachlorkohlenstoff und absolutem Alkohol angewendet habe. ZahIreiche Versuche haben jedoch ergeben, dab es fast unmSglich to. o~ 15

Gebrauchsgegenstände

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17. Bane. I Refe ra te . -- Technische Fette und Ole etc. 225 15. Februar 1909.J

daher ffir ihre pharmakologisebe Beurteilung yon besondererWichtlgkeit (vergl. Z. 1908, 16, 185 und 310). Die Reaktioa wurde sowohl auf jodometrischem als auch auf polarimetrischem Wege messend verfolgt, und es wurden die Gesehwindigkeitskonstanten sowohl ffir den Zerfall als aueh ffir die Bildung des Komplexes berechnet . - Glykose- schweflige S~ure wiM in w/isseriger LSsung durch Acetaldehyd quantitativ in acetalde- hydsehweflige Saute und Glykose ~'tbergeffthrt. Dieses Ergebnis wurde auch theoretisch aus den Gleiehgewichtskonstanten abgeleitet. Bei gleiehzeitiger Anwesenheit yon Acet- aldehyd und Glykose wh'kt die sehweflige Siiure zun~chst auf den Aldehyd ein und erst naeh dessen vSlliger Umwandlung auf die GIykose. Dies ist yon Bedeutung fiir die Beurteilung der komplexen schweftigen S~ure des Weines. G. Sonntag.

H. W. Wiley: Die A u s s c h e i d u n g der B o r s t i u r e d u r c h den m e n s c h - l i c h e n K S rpe r . (Journ. of Biol. Chem. 1907, 3, 1 1 - - 1 9 . ) - Verf. berichtet fiber Versuche zur Frage der Ausscheidung der Bors~ure im ttarn, Kot, Schweil~ und in der Milch, die die you anderen Autoren sehon frfiher mitgeteilten Ergebnisse (vergl. Z. 1906, !1, 481) im wesentlichen best~itigen. Auffallend hoeh (ira Mittel 1,54°/o der eingeffihrten Menge) wurde die Ausseheidung yon Bors/~ure mit dem SchweiI3 ge- funden. In der von den Versuchspersonen ausgeatmeten Luft konnte Borsiture nicht nachgewlesen werden. G. Son, ntag.

E. Deussen und H. Kefiler: E i n e neue q u a n t i t a t i v e B e s t i m m u n g des F l u o r s u n d fiber die Z u s a m m e n s e t z u n g des E i s e n f t u o r i d s . (Monatsh. f. Chemie 1907, 287 163--172.) - - Bei Untersuehungen fiber Eisenoxy- fluorid wurde zur Fluorbestimmung ein yon W. L e n z bereits im Jahre 1879 zur Analyse yon organischen Fluorverbindungen benutztes, bisher nicht ver5ffentlichtes Verfahren angewendet. Die Substanz wird mit wenig Calciumoxyd gemengt, in einen Platintiegel yon FingerhutgrSge gebracht, der Tiegel bis zum Rande mit Calciumoxyd geffillt, dann umgekehrt in einen grSgeren Ptatintiegel gesetzt, der ebenfalls voll- stiindig mit Calciumoxyd angeffillt wird. Die Tiegel werden allmiihlich his zur Rotglut erhitzt, naeh dem Erkalten wird der Inhalt mit Wasser abgelSseht, mit Essigs~iure versetzt, bis keine Gasentwickelung mehr stattfindet und I/lo Volumen Alkohol zuge- ffigt. Das ausgefi~llte Caleiumfluorid wird mit etwas Alkobol enthaltender verdfinnter Essigsiiure ausgewaschen, gewogen und zur Kontrolle in Calciumsulfat iibergeffihrt. Die Prfifun~ dieses Verfabrens an relnem Natriumfluorid und aus Wasser um- krystallisiertem Ammoniumfluorid ergab einen regelm~fgig um 0,8°/o zu niedrigen Fluorgehalt. Des Fluorammonium des Handels besitzt die Zusammensetzung NH~F1 und nieht NH~F1. HF1. --- Ffir das Eisenfluorid, dcm yon frCtheren Forschern die Formel FeeFl 6 . 9 H,~O und Fe~F16 . 6 H20 gegeben worden war, wurde die Formel Fe3FI s . 10 H20 gefunden. Es bildet oktaedrische Krystalle, die auf 100 ° erhitzt, teilweise zersetzt werden. Beim Glfihen geht es in Eisenoxyd fiber, wobei abet kleine Mengen unzersetzten Salzes sublimieren. In dickeren Schichten ist das Salz fleisch- farben bis rStlich, in dfinnen Sehichten und unter dem Mikroskop betraehtet weig oder farblos. O. Sountag.

Gebrauchsgegenstitnde. Technische Fette and (~le, Seifen, Harze, Wachse.

G. Halphen: U b e r d ie A n a l y s e de r F i s c h f l e . (Ball. Soc. Chim. de France 1907, 1, 280.) - - V e r f . berichtet zu dem Verfahren yon P r o c t e r und B e n n e t (Z. 1907, 147 668), dab er bereits in den Jahren 1900 and 1901 zur Entfernung des fiberschfissigen Broms Phenol empfohlen, vor einem "~berma{~ gewarnt und ein Gemisch aus gleichen Teilen Tetrachlorkohlenstoff und absolutem Alkohol angewendet habe. ZahIreiche Versuche haben jedoch ergeben, dab es fast unmSglich

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[Zei tsehr . f. Untersuchung 226 Refera~e. - - Technische Fe~te und 0le e~c. La.Nahr.-u. Genufimit¢el.

ist, die Wirkung des Phenols auf das f r e i e Brom zu besehranken; sie ist nicht nur yon dem Wassergehalt des Alkohols, sondern auch noch yon anderen, bis jetzt noch nieht aufgekli~rten Umstiinden abhiingig. G. Sonntag.

H. Dunlop: D i e U n ~ e r s u e h u n g y o n W a l r a t S ] u n d W a l r a t . (Journ. Soc. Chem. Ind. 1908, 27, 6 3 ~ 6 5 . ) - - B e i der Prfifung yon WalratS1 aus zuverli~ssigen Quellen wurden die nachstehenden Werte erhalten. No. 1 und 2 (yon zwei Tieren) stellen in a das aus Kopfmasse, in b das aus KSrpermasse gewonnene ()1 dar. Die unter I a und 2a aufgeffihrten sind als anormal anzusehen, da elne solehe Tremmng in der Praxis wohl nicht vorkommt. Das 01 2b erscheint anormal beziiglich der Menge unversei~barer Substanz, der hSchsten bisher beobachteten. :No. 7 ist ein Wal- SpeckS1.

No.

lb 2a 2b 3 4 5 6 7

Spez, Gewieht bei 15,50

0,8779 0,8772 0,880 0,8757 0,8806 0,8786 0,8791 0,8798 0,9241

Unverse i f - Jodzahl bare Sub- s tanz

(Alkohole) % ( W i j sl

42,28 42,14 41,16 44,30 38,02 39,22 41,16 39,20

76,30 92,85 70;85 87,90 88,75 82,80 84,35 84,37

136,30

Versei- fungs-

zahl

140,2 124,8 144,4 12.2,0 129,0 124,8 129,7 129,0 192,8

Refrakto- rne~erzahI

49,7 54,8 50,0 54,6 55,2 55,3 54,6

70,5

- - F r e i e - ~ u r - - ~ / als

6Js~ure °/o

4,60 1,42 1,39 1,07 0,73 1,43 1,16 2,53 6,28

Unverseifbare Substanz

( W i j s) I SchmelzpunkL

60,43 32 --32,5o 83,17 24,5--25,5o 53,70 31,5-- 32,50 79,77 23 --240 80,35 23,5--24o 69,40 23 o 68,50 26,5 o 69,37

Refraktometer- zahl

25 o 40 o

-- 35,0 47,0 39,0 - - 35,0

47,0 - - 46,7 38,7 46,2 38,2 45,7 37,7

Zum Nachweis von MineralS1 h/i.lt Verf. die Prfifung nach H o l d e , Eintritt der Triibung des dutch alkoholisches Kali verseiften Oles auf Zusatz yon Wasser, ffir am geeignetsten; sie l~iSt die Erkennung yon 3,5°/o 5~[ineralS1 zu. In echtem Wal- ratS1 konnte Verf. 1,36 his 2,56°/o Glycerin nachweisen; es ist daher die Berech- nung eines Gehaltes an fetten Olen aus dem Befunde einer Glycerinbestimmung nicht angi~ngig (vergl. F e n d l e r : Z. 1909, 11, 486). Die Priifung auf fremde 01e mittels der ,,Bromzahl" nach P r o c t e r und B e n n e t t (Z. 1907, 14, 468) ergab bei 4 Proben 1,13, 2,30 and 3,04, bei der zweiten Probe nach Zusatz yon 10°/o FischS1 3,68. Da P r o c t e r und B e n n e t die Werte 6,2 bis 6,5 ffir ~Valrat61 gefunden haben, bedarf das Verfahren noeh weiterer ~aehprfifungen. - - Die naehstehende Tabelle enthfilt die Daten fiir echten Walrat: No. 1 und 2 sind vom Verf. selbst aus Kopf- masse bei niedriger Temperatur dutch Pressen hergestellt.

:i Schme] zpuuk~

41 --41,5o 41 --420 44 --44,50 45,5--460 45 --45,50

Fe~ts~uren iSodzabl nverse i f - bare Sub-

°/° I 04

- - 54,22 ! 49,78 9,33 53,20 t - - 7,21 53,00 50,58 5,32 51,56 - - 5,50 -- N

] Unverse i fbare Sub- Schmelz- Fre ie Siiure Ver- ! _ _ star~z . _ _

tmnkt; der ( a l sO l~u re ) seifungszahl ~ . . . . ] . . . . Fettsi~uren ~cnmeizpunK~ j o a z a m

32--33 o

39,5-40 o 0,I0 0,24

129,0 129,0 120,6 121,8 120,6

46 --46,5o 45,5--460 47 --47,5o 47,5--480 47,5--480

6,35 4,26 3,41 2,98

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17. Band. ] 15.Februarl909.J Referate. -- Teehnische Fette und 01e etc. 227

Eine Verfiilsehung mit Paraffin kann dureh die H o 1 de'sehe Prfifung wie beim WalratS1 naehgewiesen werden. Empfindlieher ist die Prfifung dutch Koehen der un- verseifbaren Substanz mit wasserfreier Essigs~ture, in der sie sieh Mar 15sen mug; bei einem Gehalt yon 1,2 bis 1,a% Paraffin im Walrat wird die L5sung bald triibe. Stearins~ure kann noeh in einer Menge yon etwa 3°/o dureh die Ammoniakprobe er- kannt werden. G. Sonnta 9.

J. Lewkowi tseh : C a r a p a - 0 1 . (Analyst 1908, 38, 184--187.) - - Das untersu&te 01 stammte aus den Friiehten yon der in Uganda vorkommenden Carapa grandiflora Sprague. Die unverdorbenen Kerne lieferten bei der Extraktion 30,26 °/o 01. Die Gewinnung des 01es ffir die Versuehe gesehah dutch Pressung in der K/il{e bei 150 Arm. and heige Pressung bei 150 0 F u n d 150 Atm. Das kalt gepregte 01 ist fast weil~ mit gelbem Stieh, es erstarrt bei gew5hnlieher Temperatur; das heig gepregt..e 01 ist vM dunkler und bleibt bei gewghnlieher Temperatur ebenfalls lest. Diese Ole zeigten folgende Konstanten:

Spez. Gew. Spez. Gew. Ers~arrungs- 8chmelz- Verseifungs- Jod- R e i c h e r t - Unver- bei 403 bei 15,5 o punkt punkt zahl zahl N e i g l - seifbare

Zahl Substa~lz Kalt geprefites 01 0,9171 0,9261 80 15,230 198,1 83,7 3,75 3,A5 °/o tteiti , ,, 0 ,9215 0,9306 10 ° 20,30 ° 201,8 72,6 3,83 1,59 ,,

Das kalt gepregte 01 lieferte 3,15°/o, das heiB gepregte 6,60/0 Stearins~iure vom Sehmelzpunkt 65,6 °. Beide Ole besitzen, ebenso wie der Pregkuehen, einen intensiv bitteren Gesehmaek; dieser seheint far a]le aus den Samen der Gatmng Carapa hergestellten 01e eharakteristiseh zu sein. C . A . New,reid.

J. ~ reund l i eh : Das F e t t de r M i m u s o p s D j a v e . (Chem. Rev. Fett- und Harz-Ind. 1908, 15, 7q--79 u. 106--108.) - -D ie Friichte kamen aus Kamerun ;sie sind an GrSl~e den Kastanien ungefiihr gleich. Das durchschnittliehe Gewieht einer Frucht be- t~igt 10,1 g, im )£ittel besteht sie aus 65 °io Samen and 35°/o ttiilsen. Bezogen auf geraspelte, getrocknete Substanz betriigt der 01gehalt im Mittel 67,48°/o oder unter Beriick- siehtigung yon 4 ,5% bei 1100 fliichtigen Bestandteilen 64,42 °/o 01. Das Fett ist bei gewShnlicher Zimmertemperatur von weicher, schmalzartiger Konsistenz, besitzt eine hell- br~.une Farbe und einen siil?iichen, auffallend ciehorien~ihnlichen Gerueh. Geschmolzen ist es dunkelbraun. Das spez. Gewicht des Fettes betriigt 0,9167, der Erstarrungspunkt diirfte bei 280 C liegen; an Unverseifbarem warden 2,,0°]o gefunden, die unverseif- bare Masse stellt eine Substanz yon heIlgelber Farbe and gelatinSsem Aussehen dar. Siiurezahl 13,8, Verseifungszahl 182,45, das mittlere Molekulargewicht betriigt 2,89, JodzaM 56,0, R e i e h e r t - ~ i e i g i ' s c h e Zahl 0,7, Verseifungszahl des aeetytierten Fettes 195,28, Acetylzahl nach dem Destillationsverfahren 15,68, nach der Filtra- tionsmethode 7,07. Vermutlieh scheint der Druck, mit wetchem der Dampf in den Destillationskolben einstrSmt, yon EinfluB auf das Resultat zu sein. D i e K on- s t a n t e n de r F e t t s i i u r e n wa ren : Schmelzpunkt 5I ° C, Erstarrungspunkt 4:60 C, mitdere Neutralisationszahl 190,52, Molekulargewicht 294,5, lnittlere Verseifungszahl 197,15, hieraus ergibt sieh das Molekulargewicht 284,6. Diese Differenz zwisehen Verseifungszahl und Neutralisationszahl deutet auf das Vorhandensein yon Lak- tonen and Anhydriden. Als Verwendungszweck kommt ffir das vor!iegende Fett in erster Linie die Stearin- und Seifenfabrikation in Betracht. Itierfiir spricht der geringe Gehalt an 15slichen Fettsiiuren, die grol?e Ausbeute an unlSslichen Fett- s~uren, der ziemtieh hohe Glyceringehalt, die nicht zu hohe Jodzahl, endlieh der hohe Sehmelzpunkt and Erstarrungspunkt, der hSher liegt als bei Rindstalg and PahnS1 und fast so hoch wie bei den Fetts~uren des l~ammeltalges. Die :Ein- geborenen sollen das Fett in frisehem Zustande geniegen, w~ihrend die bisherigen Ver- suehe der Europ~e~; die Samen zur 0Igewinnung za verwenden, an der angebliehen Giftigkeit der Prel?riicksti~nde geseheitert sind. A. Hastertit~.

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[Zeitschr. f. Untersuchung 228 Referate . -- Technische Fet~e und (~le etc. [¢1. Nahr. -u .Genu~mit t~L

E. J. van I ta l l ie : D e r N a c h w e i s von T r a n in S e i f e . (Pharm. Weekbl. 1906, 43, 1281--1287.) - - Verf. versuchte Tran nachzuweisen in Schmierseife, welche aus LeinS1, ttarz und FischS1 bereitet war. Die fibliehen Farbenreaktioncn, welche schon bei dem l~achweis yon Tran in Olen wenig befriedigende Ergebnisse liefern, versagten vStlig bei der Untersuchung der aus der Seife abgeschiedenen Fetts~uren. Auf der yon B S m e r und W i n t e r aufgefundenen Tatsache (Z. 1901, 4, 865), da~ der Schmelzpunkt des Cholesterinbutyrates um 5- -10 ° hSher liegt als der des Phyto- sterinbutyrates, versuchte Verf. eine allgemeine Methode zum Nachweis yon tierischen Fetten in Pflanzenfetten.zu griinden, analog der BSmer 'schen Phytosterinacetat- methode zum l~achweis yon Pflanzenfetten in tierischen Fetten. Diese Versuche konnten bei Mangel an einer geniigenden Menge Phytosterin nlcht durchgeffihrt werden. Sie ergaben jedoch, da~ Alkohol, Chloroform oder Benzol als L6sungsmittel beim Umkrystallisieren tier Butyrate unbrauchbar sind. Bessere Ergebnisse w/iren vletleieht mit Aceton zu erreichen. Es ge]ang Verf., den Tram in der Seife aufzu- finden durch Bestimmung des Schmelzpunktes der Hexabromide der Fetts~.uren. Es stellte sich heraus, dull die Bromadditionsprodukte der Fetts~im-en aus Tran bei 180 ° nieht schmelzen, sondern sich nut dunkel und bei etwa 200 ° schwarz f~irben. Die Hexabromide aus LeinS1 sehmelzen bekanntlich ohne F/irbung bei 180 °. Sind sie abet mit Tran-ttexabromiden gemiseht, so verlieren sie diese Eigenschaft und schou bei Anwesenheit yon 10°/o Tran kann yon einem seharfen Sehmelzpunkte nicht mehr die Rede sein; es tritt bei 1800 Dunkelfgrbung auf. Die Beimischung yon Harz oder anderen PflanzenSlen bei der Herstellung der Seife ist ffir diese Probe ohne Bedeutung. 3". J. va,~ ~2ck.

W . D . Richardson: T r a n s p a r e n t e Seife - - e lne i i b e r k / i h l t e LSsung. (Journ. Amer. Chem. Soc. 1908, 30, 414--420.) - - Eine Seife, die helm Erkalten nieht undurehsichtig, sondern durchseheinend wiM, heii~t transparent. Transparent sind z. B. alkoholische SeifenI5sungen naeh der Abki~hlung. Die Transparenz ist kein Zeiehen fiir die Reinheit einer Seife; sie wh'd verursaeht dureh Zusatz ver- sehiedener Stoffe, welehe die Krystallisation aufzuhalten seheinen, wle Glycerin, Alkohol, Zueker und AlkMisalze yon ttarzen. Gewisse Se]fen, wle z. B. die Natronseife des RicinusSles, seheinen diese Eigenschaft ebenfatls zu besitzen. Es kommt vor, dull sieh mlt der Zeit~ meist naeh 4 - - 8 Wochen, in einer ursprfinglich transparenten Seife Krystalle b]lden, die sich dann fortschreitend vermehren. Die Entstehung solcher Krystalle hat ihre Ursa~he in tier l'Jbersiitt]gung oder l~berkfihhng, die einen Spannungs- zustand erzeugt; aui]erdem sind aber auch Keime vorhanden, Seifenkrysti~ltehen oder andere Stoffe. Bedingung ist ferner die Abwesenheit genfigender Mengen yon Stoffen, die die Krystaltisation verzSgern, l~ieht zu groi]e Viskosit/it vermag das Krystalti- sationsvermSgen zu fiberwinden, zu rasche Austrocknung kann es g~nzlich verhindern. Erschfitterung durch Sehlag oder Druck begfinst]gt manchmal die Bildung yon Krystallen.

C. A. iYeu]'eld.

i~Iaximilian Toch: De r E i n f l u l ~ des S o n n e n l i e h t e s a u f F a r b e n u n d F i r n i s s e , (Journ. Soc. Chem. Ind. 1908, 27, 311--312. ) - - Es ist eine von dem Verf. seit 15 Jahren beobachtete Tatsache, dal] gewisse Farben und Firnisse, vollstiindig wasserdicht waren, solange sie vor direktem Sonnenlicht geschfitzt wurden, aber bald wasserdurchli~ssig und schnell zerstSrt wurden, sobald sie, letzterem ausgesetzt wurden. Dies gilt haupts/ichlich ftir asphalt- und bitumen- haltige Anstriche. Versuche mit solchen auf Metall oder auf Holz aufge- tragenen Anstrichen zeigten, dal~ die Farbsch]cht unter dem Einflul~ yon direk- tern Sonnenlicht und Luft nach 20 Tagen schon der Zersetzung anheimfle], wo- bei wahrscheinlieh Kohlenstoff freigemacht wurde. Sehon ein geringer Zusatz yon Bitumen zu einer, im iibrigen haltbaren Farbe geniigt zur Verminderung yon deren

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17. Band. ] Refera~e. -- Technische Fette und 01e e~c. 229 15. Februar t909,J

Haltbarkeit, was dem vereinten Einflul~ yon Licht und Feuchtlgkeit zuzuschreiben ist. Eine solche Einwirkung ist nicht zu verspiiren, wenn Materlalien verwendet werden, welche Glyceride yon Fetts~uren sind, wie Fischtran, chinesisches HolzS1 und Lein61. Alle diese sind in hohem Grade liehtbestiindig, die erstgenannten beiden sogar aueh hltzebestiindig; das chlnesische ItolzS1 ist zudem noch in hohem Grade wasserbesti~ndig. Eine Farbe scheint um so weniger lichtbesti~ndig zu sein, je weniger Sauerstoff sie enthiilt; mit dem Gehalt an Sauerstoff sehelnt die Bestiindigkeit einer Farbe gegen Licht zuzunehmen, wiihrend sugleich die Wasserbest~tndigkeit abnimmt.

¢. A. ~'e~feld.

Thomas Weatheril l Harr i son uncl Frederick Mollwo 1)erkin: D i e E i n w i r- k u n g v o n D i m e t h y l s u l f a t a u f 0 1 e d e r a r o m a t i s c h e n u n d der a l ipha- t i s e h e n R e i h e . (Analyst 1908, 33~ ..2--11). - - V a l e n t a (Z. 1907, 13, 221) land bekanntlieh, dal~ Dimethylsulfat die OIe der Benzolreihe bei gewShnlicher Temperatur zu 15sen vermag und mit ihnen in jedem ¥erhiiltnis misehbar ist, wiihrend es 01e der aliphatisehen Reihe in der Kglte nieht 15st und auch auf HarzS1 nur yon sehr geringer Wirkung ist. Auf diese Eigenschaft hat V a l e n t a sein Verfahren zur quan- titatlven Trennung aromatischer yon aliphatisehen 01en gegrfindet. Die Verff. haben das Verhalten des Dimethylsulfates nachgepriift, kSnnen aber die Befunde V ale n t a ' s nicht bestii~igen, Die Prfifungen geschahen in der Weise, dal~ eine bestimmte Menge ()1 und die ll/~-faehe Menge Dimethylsulfat in elner Btirette abgemessen und gut durehgemischt wurden; nach dem Absetzen beider Fliissigkeiten his zur seharfen Trennung der Sehiehten, die melst in 1/=--1 Minute eintrat, wurde abgelesen, wie viel Prozent des 01es gel5st waren. Zur Prfifung gelangte eine Reihe yon aromatischen und aliphatisehen 01en, aueh einige HarzSl.e, teils jedes ffir sich, tells gemiseht. In einigen Fiillen wurde das doppdte Votumen Dimethylsulfat angewandt. Die Verff. gelangen zu dem Er. g..ebnis, dat~ das V a 1 e n t a'sehe Verfahren zur quantitativen Bestimmung aromatischer Ole, die mit MineralS1 gemischt slnd, nieht empfohlen werden kann. Wenn ein rich- tiges Resultat damit erzielt wird, so ist dies einem Zufall zuzusehreiben. Zur quali- tativen Erkennung ist dagegen das Verfahren brauchbar. Wenn Dimethylsulfat mit einem Gemisch yon aromatischen Kohlenwasserstoffen und MineralSlen gesehiittdt wird, so geht die Hauptmenge der ersteren und in den meisten Fiillen nur ein geringer Teil der letzteren in LSsung. Wenn die Dimethylsulfatschicht mit alko- holischer Ka]itauge verseift~ dann mit Wasser verdtinnt und mit ~ther extrahiert wird, so kann der mit nur einer geringen Menge MineralS1 vermischte aromatische Kohlen- wasserstoff isoliert und als soleher ident, ifiziert werden. Der Umstand, dat~ durch Dimethylsulfat ein Tell elnes 01es gelSst wird, ist noch kein Beweis dafiir, dal~ die gelSste Menge ein aromatischer Kohlenwasserstoff ist. Es ist deshalb wesentlieh, zu verseifen und weitere ~achweise heranzuziehen. C.A. ~eufe~.

1)arker C. Mel lh iney: E in V e r f a h r e n zur S e h e l l a c k a n a l y s e . (Journ. Amer. Chem. S oc. 1908, 30, 867~872.) - - An Stelle der gebrhuch!ichen indirekten Methode zur Bestimmung von Harz in Schellaek schl~igt Verf. folgendes direkte Ver- fahren vor: 2 g der zu untersuchenden ScheIlaekprobe werden in 20 ecru Eisessig (99 °/o) oder demselben Volmnen absoluten Alkohols unter gelindem Erw~rmen gelSst. ~ach der AbkiiMung werden nach und nach 100--300 ccm Petrol~ther (Siedepunkt unter 80 e) zugesetzt. Gibt man zu dieser LSsung jetzt tropfenweise unter Umriihren 100 ccm Wasser, so verbindet sich dieses mit dem :Eisessig oder dem Alkohol, wiihrend sieh die Petrol~therschicht, welehe ttarz und Wachs gelSst enth~It, absondert. Da Schellaek in Petroliither unlSslich ist, dutch den Wasserzusatz aber ebenfalls ausgeschieden wird, so bleibt er als Niederschlag in dem verdiinnten Eisesslg bezw. Alkohol suspen- diert zuriick. Die Fliissigkeitsschichten werden mittels eines Scheidetrichters getrennt; die Petroliitherschieht wird ~:iir sich Bin- ocler zweimal mit Wasser gewaschen und

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[Zei~sehr. f. Untersuehung 230 Referate. - - Teehnische Pette und 0le etc. Ld. ZNahr.- ,. Genuilmittel.

dutch ein troekenes Filter in einen gewogenen Kolben filtriert, aus d]esem wird" der Petrolitther abdestilliert, worauf das mit Wachs vermisehte I-Iarz zuriickbleibt. Dieser Rfiekstand wird gewogen, hierau{ unter Erwarmen in neutralem Alkohol gelSst und diese LSsung mit 1/5 oder 1/Io N.-Kalilauge titriert. Man erh~tt so die Menge des vorhandenen ttarzes (Xquivalentgewicht 34g). Statt der Titration ist es empfehlens- werter, erst die Trennung des Harzes vom Wachse vorzunehmen. Zu diesem Zwecke gibt man zu der LSsung in neutralem Alkohol einen deutlichen Uberschul~ yon Alkali and eine gen~igende Menge Petrol~ther, bringt die L6sung in einen Scheidetrichter, schfittelt tiichtig und setzt Wasser hinzu. Die sich dabei abseheidende Petrol~ther- schicht wird ffir sich mit Wasser gewasehen, wi~hrend die alkoholisehe Schicht noch elnmal mit Petroli~ther extrahiert wird. Von den vereinlgten Petrol~itherl6sungen wird das LSsungsmittel abdestilliert and das zarfiekbleibende Wachs fiir sieh gewogen. Aus der alkoholisehen LSsung wird der Alkohol verjagt, dann wlrd soviet verdfinnte Salzsii.ure zugesetz~, bis das Harz ausfiillt; dies geschieht in einem tarierten Kolben. Die angesi~uerte Flfissigkeit wird durch ein angefeuehtetes Filter abgegossen; die im Kolben zuriickbleibende Hauptmenge des Harzes wird fiir sieh mit Wasser gewaschen. Der Rfickstand auf dem Filter wird ausgewaschen, durch Extraktion mit Petrol~ther mit der im Kolben befindliehen Menge vereinigt and das Gewieht beider festgestellt. Mit Hilfe dieses Verfahrens ist es mSglich, die als Verunreinigungen des Schellaeks vorkommenden Mengen I-Iarz und Waehs iede fiir sich zu isolieren and quantltativ zu bestimmen. C. A. _hTeufeld.

t l . Rebs : Die A n a l y s e d e r K o p a l l a c k e . (Lack- und Farben-Ind. 1907, 12~ 217--218; Chem.-Ztg. 1907, 31~ Rep. 564.) - - Die Unterscheidung der einzelnen Kopalkolophone in den Kopallaeken hiilt Verf. bei der Gleiehheit geschmolzener Kopale nicht ffir mSglich. Dagegen lassen sieh die anderen Bestandteile der Lacke, n~,mlich Harz oder Resinate, StandS1 und LSsungsmittel voneinander trennen. Lein61 ist leichter in Benzin 15slich als Kopalkolophonium und zwar geht die Trennung um so schneller vor sich, je mehr Kopal vorhanden ist. Das Benzin 15st 01 and Harz; letzteres wird als abietinsaures Ammonium geff~llt, wenn man zu der LSsung Ammoniak zuf(igt. Das LeinSt wird durch Abdestillieren der yore a.b]etinsauren Ammonium getrennten BenzinlSsung gewonnen. Wenn das I-Iarz als Kalk-, Blei- oder Mangan- salz verwendet worden ist, so mui~ vorher durch Kochen mit Eisessig die Abietinsfiure isoliert werden. A. Scholl.

Hans Rebs: E i n e n e u e M e t h o d e zur B e s t i m m u n g y o n T e r p e n t i n - h a r z resp . A b i e t i n s ~ u r e in I { a r z e n v e r s c h i e d e n e r A r t , in 01- o d e r K o p a l l a c k e n , in P e c h a n d P a p i e r . (Protokoll der 1. Sitzung der Kommis- sion zur Bek~mpfung yon Mi~st~inden in der Herstellung etc. von Farben und Mal- materialien. :Nfirnberg 1906, 35--36; Chem. Zentralbl. 1907, I, 997--998.) - - 10 g der zu untersuchenden Substanz werden mit 20--25 ccm atkoholigeher Kali- lauge (~0°/o) etwa eine Viertelstunde lang am Rfiekflu~kiihler auf dem Wasserbade behandelt, die erhaltene Seife wird nach dem Erkalten mit verdiinnter Salzsi~ure zersetzt, das ausgeschiedene Harz abfiltriert, mit kaltem Wasser ausgewasehen and getrocknet. Die gepulverte Harzmasse extrahiert man hierauf mit etwa 50 ccm Petro]~ther in der W~irme, f£llt aus der fihrierten L5sung die Abietinsfiure als Ammoniumsalz mlt Ammoniak aus, filtriert den ~iederschlag ab, entw~issert ihn auf dem Wasserbade und entfernt scbtie~lieh noch das Ammoniak dutch gelindes Erhitzen. Die restierende, harzartige Masse gibt die Menge Terpentinharz in dem Untersuehungsobjekt an. Die Methode liefert quantitative Zahlen. Zu weniger genauen Besthnmungen oder zu quali- tativen Priifungen ist das Verseifen nicht notwendig; in so]chen F~llen kann direk$ mit Benzin extrahiert werden. A. Hasterllk.

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17. t~and. ] Referate . -- Technische Fet~e und (31e etc. 231 15. Februar 19.09.J

H. Rebs : Zum N a c h w e i s v o n H a r z . (Lack-and Farbenind. 1906, 2, 145, Chem.-Ztg. 1906, 80~ Rep. 218.) -- Die Verf~lschung yon teueren Harzen mit dem minderwertigen Terpentinharz finder mebr denn ]e start. Die t)riiparation des Terpentinharzes ist in dem Ma~e vorgeschritten, als die Verf~ilschungen der teureu HarzkSrper zugenommen haben undes ist besonders der Sehellack, dem sehon an den St~tten der Gewinnung mit einer meisterhaften Geschicklichkeit mit allen erdenklichen Harzen, meist Terpentinharz ,,aufgeholfen" wird; al~er auch andere ttarze, Dammar, Sandaraek und Mastix, dienen als fiilschungswfirdige Objekte. Die Bearbeimng des Terpentinharzes, das zum grSi~ten Tell aus Abietinsg.ure besteht, beruht auf der Bildung yon besti~ndigen abietinsauren Kalk- und Magnesiasalzen, die sich durch die bekannten Methoden nie nachweisen lassen. Zur genauen Bestimmung des Harzes mu~ die Abietins~ure vorher vollst~ndig aus ihren Verbindungen isoliert werden. 10 g des verd~ichtigen Materiales werden mit 20 ccm 10°/o-iger alkoholischer Kalilauge am Rfickflui~kiihler 10 Minuten lang gekocht und naeh vSIliger Verseifung erkalten ge- lassen. Man f~llt die garzsaaren mit verdfinnter Salzs~ture, waseht sie einigemale mit kaltem Wasser gut aus und litl~t sie an der Luft austroeknen. Die getrocknete Masse pulverisiert man aufs allerfeinste und extrahiert auf dem Wasserbade mit 50 ecru Petrol/ither unter Anwendung des RfickfluSkfihlers. Nach einiger Zeit gieSt man den Petroliither ab und extrahiert nStigenfalls nochmals. Nun hat keine andere Siiure die Eigenschaft der Abietinsiiure, sich leicht mlt Ammoniak zu verbinden. Man versetzt also die klare Petrol£therlSsung mit einlgen Tropfen Ammoniak, worauf abietinsaures Ammonium in weiSen groSen Flocken ausfiillt. Mit dem sehr vorsichtigen Zusatz yon Ammoniak hat man solange fortzufahren, his die ganze LSsung eine Gallerte geworden ist. Man filtriert alsdann und entwgtssert das abietinsaure Ammonium auf dem Wasserbade and dann unter Anwendung einer kleinen Flamme auf dem offenen Feuer so lange, bis es klar in Flulg ist. Das Ammoniak aus tier Verbindung ist dann verflfichtigt und der Rfickstand besteht aus reiner Abietins~ure, die gewogen die Menge des Terpentinharzes angibt, mit weleher das untersuchte t tarz verfiilseht wurde.

A. Haste~'lik.

K. Dieter ich: D i e A n a l y s e des B i e n e n w a c h s e s in s e i n e n v e r - s e h i e d e n e n E n t s t e h u n g s s t a d i e n und fiber das B i e n e n w a c h s ( P r o p o l i s ) . (Chem.-Ztg. 1907, 31~ 987--988.) - - In jedem mehrere Jahre alten Bienenstoek be- linden sieh Waben von sehr verschiedenem Aussehen, eine Erscheinung', die mit dem Alter der Waben zusammenh£ngt. Die im hintersten Teile des Stockes befindlichen jiingsten Waben eines Jahres, welche noch nieht zur Brutaufnahme gedient haben, sind vSllig weiI~, hSehstens hellgelb yon Farbe. Sobald sich in einer Wabe ein- oder mehreremal Brat befanden hat, nimmt dieselbe eine dunkelgelbe oder hellbraune, schliei~lich braune Farbe an. Die im vordersten Teile des Stockes, dem Einflugsloch am n£chsten hSngen- den Waben sind die i~ttesten and nehmen im Alter yon 4- -5 Jahren schlieglich eine braunschwarze Farbe an; entsprechend dem Alter der Waben verhi~lt es sieh aueh mit der Dicke and Schwere derselben, die ifingsten sind so dfinn wie Seidenpapier, die alten haben besonders an den Ri~ndern eine ganz bedeutende Stfirke. Verf. hat die verschieclenen Stadien des Bienenwachses vom ganz frischen Bau ohne Brut his zu einem 5 Jahre alten Bau verfolgt und die analytischen Unterschiede in dem daraus gewonnenen Wachs festgestellt. W£hrend an den SSurezahlen, Esterzahlen und Ver- seifungszahlen nur ganz geringe Untersehiede beobachtet werden konnten, zeigte der Sehmelzpunkt interessante Unterschiede in der Riehtung, dal~ das Wachs' aus einem ganz frischen Bau den hSehsten, das Wachs aus einem alten Ban den niedrlgsten Schmelzpunkt zeigt. Es sind Untersehiede bis zu 30 festzuste]len. Desgleichen ist das spezi~ische Gewieht bei dem Wachs aus dem alten Bau am niedrigsten, bei dem aus dem frisehem Ban hingegen am hSehsten. Ein sehr dunket gef~rbtes Wachs mit niedrigem Schmelzpunkt und spezifischem Gewicht weist also auf die Verwendung

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[ Zeitschr. f, Untersuchung 23~ Refera te . ~ Technische Fette und Ole etc. Ld. l~ahr.-u.Genu~mittel.

eines mehrjahrigen, ein hell gefiirbtes mit hohem Schmelzpunkt und hohem spezifischem Gewicht auf die Verwendung eines fIischen oder 1--2-j~ihrigen Baues bei der Wachs- gewinnung him Die yon den hnkern verwendeten Kunstwaben zeigten einen sehr hohen Schmelzpunkt, ein sehr niedriges spezifisches Gewicht uud ganz niedrige Ver- seifungszahlen; sie sind Mischungen yon Ceresin und Wachs. Weitere Untersuchungen beschiiftigten sich'mit dem P r o p o l i s . Diesen KSrper braucht die Biene zum Be- festigen der Rahmen und Wabenanf~inge, zum VerschlieBen der ~Vohnungen und Ritzen, zum Uberziehen in FKulnis fibergegangener Stoffe u. s .w . Er besitzt einen iiu~erst aromatischen Geruch und gelblieh braune Farbe. Bei 1000 C getrocknet verliert der Propolis 5,96°/0 an Gewicht und hinterl~i~t beim Verbrennen 1,91°/o Asche. In Chloroform blieben 19,64°/o, in absolutem Alkohol 12 ,94% unlSslich. An Hsrz wurden 64,61°/o und an Wachs 16,05°/o gefunden; ferner konnten Spuren ~lfichtiger Ole (Terpen~in51) und Spuren yon Gummi nachgewiesen werden. Der :Nach- weis yon Alkaloiden, herriihrend yon alkaloidhaltigen Pflanzenblfiten, fiel negativ, die Priifung auf Kolophon positiv aus. A. ~asle~'lik.

G. Buehne r : Zu r V e r s e i f u n g des B i e n e n w a e h s e s . (Chem.-Ztg. 1907, 31~ 1085.) - - VerL h~lt ffir die Untersuchung yon Bienenwachs die folgende Arbeits- weise ein: 3,6 g Wachs, 70 ccm Alkohol (96 °/o), zur Verseifung halhnormale Kalilauge, erhalten dutch LSsen yon ~tzkali in absolutem Alkohol (etwa 33 ccm), Schot t ' sche Kolben, sehr lebhaftes Koehen auf dem Asbestdrahtnetz, GasflammenhShe 8 cm, Auf- satz eines S o x h ] e t'schen Extraktionsapparates als RiickfluSkiihler. An den bei bayerischem, 40j~hrigem ~Vaehse, so wie an Wachssorten yon Abessinien, Domingo, Belladi, Chile, Gedda erhaltenen Zahlen bei ein- und dreistiindlger Kochdauer zeigt VerL die Richtigkeit und Genauigkeit seiner Arbeitsweise. A. ttasterlik.

It , Dubovitz: Uber die p h y s i k a l i s c h e n E i g e n s c h a f t e n der F e t t e und der d a r a u s g e w o n n e n e n F e t t s a u r e n . (Seifenfabrikant 1907, 945; Chem.-Ztg. 1907, 31, Rep. 598.)

B. Scliieht jr. und Halpern: Best~immung der u n v e r s e i f h a r e n B e s t a n d - t e i l e im Knochenfe t~ . (Chem. Rev. Fete- und I-tarzInd. 1908, 15, 122.)

O. Steiner: Die E n t w i c k e l u n g der S e i f e n i n d u s t r i e in den l e t z t e n 10 Jah ren . (Chem.-Ztg. 1908, 82, 445--446 u. 458--459.)

M. Fischer: V e r f a h r e n und A p p a r a t zur H e r s t e l l u n n g f e s t e r H a r z s e i f e . (Les corps ~as 1906, 32, 870; Chem.-Ztg. 1906, 80, Rep. 236.)

W a s c h p u l v e r . (Jahresber. 1905 d. Thurgauisch. Kant. Lab. S. 22; Chem.-Ztg. 1906, 30, Rep. 286.)

]~Iax Bottler: ~ b e r N e u e r u n g e n in der A n a l y s e und F a b r i k a t i o n yon L a c k e n und F i r n i s s e n im J a h r e 1907. (Chem. Rev. Fete- und Harz-Ind. 1908, 15. 108 his 110 u. 186--140.)

L. E. Andgs: Uber das M a s t i x h a r z . (Chem. Rev. Fett- und ttarz-Ind. 1907, 14, 190--191.)

A. Engel: Uber den Congo-Copa l und aber den B e n g u e l a - C o p a l (weiS). (Archly Pharmac. 1908, 246, 293--305.)

R. Zulozieeki und J. Hausmann: Zur Kenn tn i s des T o r f w a e h s e s . (Zeitschr. angew. Chem. 1907, 20, 1141--1143.)

P a t e n t e . Mauriee Nicloux in Paris: V e r f a h r e n zur V e r s e i f u n g yon () len und F e t t e n

m i t t e l s R i c i n u s s a m e n oder C y t o p l a s m a bei v o r h e r i g e m Z u s a t z e ines neu- ~ r a l en Mi t t e l s . D.R.P. 191113 vom 23. Juni. 1905. (Patentb]. t908, 29, 170.) ~ DasYer- fahren besteht darin, daft man dem @emisch der SamenkSrner oder des Cy~oplasmas mi~ dem Fet~ an Stelle yon angesauer~em Wasser, wie bisher, eine gesattigte neutrale Li/sung yon Calciumsutfat. hinzufiigt, welche eine gewisse Menge neutralen Magnesiumsulfats enchain, and deren Betrag mit der Fe~tmenge variiert, aber niemals mehr Ms 5 yon 1000 Teilen. des Fettes

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17, Band, "] 15. Februarl909.J Refera te . - - Technisehe Fette and 01e etc. 233

betr~gt. Unter diesen Verh~ltnissen finde~ nich~ nur die Verseifung regelm~l~ig start, sondern die Salze bewirken auch eine Yerseifung, welche ffir elne gleiche Menge yon K~rnern oder Cytoplasma gr~t~er ist als bei Verwendung yon anges~uertem Wasser.

Maurice Nicloux in Paris: V e r f a h r e n z u r G e w i n n u n g yon ft ir die V e r s e i - f ung yon [ ) len a n d F e ~ t e n sowie fiir a n d e r e Z w e c k e v e r w e n d b a r e m P r o t o - p l a s m a aus R i c i n u s s a m e n . D.R.P. 188511 veto 4. November 1903. (Patentbl. 1907, 28, 2538.) - - Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zm " Gewinnmlg yon Protoplasma aus den SamenkSrnern der Ricinuspflanze, welches bezweck~, die Trennung des Protoplasmas yon den iibrigen Stoffen des Zelleninhalts, wie ~)1 and Ateuron, mittels der verschiedenen Dichte, welche leLztere gegen~ber dem Protoplasma haben. Zu diesem Zweck werden dfe vol[stand.ig oder teilweise yon der Schale befreiten RicinusSlsamen zerdriickt und mit irgend einem Ot, z. B. l~icinusS1, behandelt. Das Gemisch wird alsdann fil~riert and das hierbei tr[~b ablaufende 01 geschleudert, wobei ein aus zwei getrennten Schichien bes~ehender Bodensaiz erhalten wird, dessen obere Schicht im wesenttichen nur Protoplasma enthal~, das yon der unteren Schicht mechanisch getrennt wird.

Vereinigte Chemische Werke, Akt.-Ges. in Charlo~tenburg: N e u e r u n g in dem V e r f a h r e n zur S p a l t u n g y o n F e t t s a u r e e s t e r n in F e t t s a u r e n a n d A l k o h o l e . D.R.P. 188429 veto 26. Januar 1905. (Patentbl. 1907, 28, 2538.) - - Die Erfindung betrifft eine Neuerung in dem ¥erfahren der Patentschriften 145413 and 147757. welches darin besteht, da5 Pfianzenfermente in einem sauren Mittel auf die betreffenden 01e, Fette and Wachse wirken. Die Neuerung besteht nun darin, daft die Einwirkung der Ferments bei Anwesenheit yon S~ture unter Zusatz von S~'hwermetallsalzen, insbesondere yon Salzen desMangans, Eisens, Aluminiums oder Zinks erfolgt. - - Die Spaltung soil infotge dieses Zusatzes bedeutend sehneller and kr~ttiger verlaufen. Bsi der Ausffihrung des Verfahrens kann man entweder der Mischung aus Wasser, Fett, Ferment and Meta]]salz snare Subs~anzen zusetzen oder aber, wie bei dem Verfahrdn des tlauptpatents, die erforderliehe S~ure sieh in dem Gemisch entwickeln lassen.

F i rma Fra te l l l Lanza in Turin: V e r f a h r e n z u r Z e r l e g u n g des aus F e t t e n und aus f e t~en (~len g e w o n n e n e n F e t t s ~ t u r e g e m i s c h e s in (~ls~ture u n d f e s t e F e t t s ~ t u r e n . D.I~.P. 191238 veto 14. M~rz 1905. (Paten~bl. 1908, 29, 170.) .-7 Die Erfindung betrifft die Zerlegung des FettsSturegemisches, welches aus Fetteu and fetten Olen, z. B. dutch Verseifung und Zerse~zung der Seife, wie namentlich ffir die Zwecke der Stearinindustrie, in fester Form gewonnen wird und aus einem Gemenge yon fester Palmitins~ure and Stearin- s~ure mit ~fissiger Ols~ure besteht. Die Zerlegung dieses Gemisches wurde bisher dutch Ab- pressen der Ols~ure bewirkt, wodurch sin erheb]icher Aufwand an Zeit and Arbeit verursacht wird. ~ach vorliegendec Erfindung t~St sich nun die Zerlegung in vorteilhafterer Weise da- durch erreichen, daft man das Gemischin hinreichend zerkleiner~em Zus~ande, z.B. in Form yon Sp~ehen, Sehabse] oder dergl, mit einer w~sserigen LSsung yon SulfoSls~ure behandelt. Die SulfoSls~ure wird zweckmafiig in der Weiss hergestellt, daft man in 100 kg gut filtrierter 01s~ure unter bes~ndigem Rtih~en and Abkiihlen 50 kg Schwefels~ure yon 660 B@ in diinnem Straht einitmSen l~fi~ und die so erhaltene SulfoSls~ure dann mit etwa 4000 kg reinen Wassers versetzt.

Carl Siemsen in Hemelingen: V e r f a h r e n z u r D a r s ~ e l l u n g w a s s e r i g e r , k o n - s i s t e n t e r oder f l f i s s i g e r , in der K ~ l t e uud S i e d e h i t z e b e s ~ n d i g e r E m n l - s i o n e n aus F e t t s t o f f e n a l l e r Art . D.R.P. 188712 veto 15. Oktober 1905. (Patentbt. 1907, ~.8, 2538.) - - Das Verfahren bestdht darin, daft man Amide der hSheren Fetts~aren, z. B. Olsaureamid, Stearins~tureamid u. s. w., oder Acidylderivate der aromatischen Basen, z .B. Stearinanilid, Ricinols~ureanilid, Stearinxylidid etc. mi~ Wasser kecht und in diese Mischung die zu emulgierenden ()le oder Fet~stoffe uater Zusatz geringer Mengen yon Alkali- salzen hShere Fetts~uren einf~ihr~. HieMurch wird das fiberrasehende Ergebnis erreicht, daft die (lie bezw. Fettstoffe bei jeder Temperatur vollst~tndig homogen emulgieren and je nach dem Grade der Yerdiinnung salbenartige, rahmartige oder milchige Emulsionen yon dauernder Best~tndigkeit ergeben. - - Die cha~akteristische Eigenschaft dieser Emu]sionen ist im Gegen- sa~z zu allen bisher bekannten darin zu erblicken, da5 die Best~ndigkei~ yon der HShe des W~sserzusatzes unabh~g]g ist, sin Erfolg, der bisher vielfaeh angestrebt, jedoch nicht erreicht worden ist.

Pe t e r Krebi tz in Mti~chen: V e r f a h r e n z u r U m s e t z u n g y o n K a l k s e i f e in N a t r o n - oder K a l i s e i f e . D.R.P. 189685 vom 24. August 1906, (Patentbl. 1907, 28, 3014.) - - Gegenstand der Erfindang ist sin Verfahren zur Umsetzung der Kalkseife mit Ammonium- carbonat, nnd zwar besteht das Verfahren darin, daft die Umsetzung bei Gegenwar~ yon Chlor- kalium oder Chlornairium oder yon Natrium- oder Kaliumsulfat, zweckmafiig bei hoher Tem- peratur ~60-100% ira geschlossenen Gefafe oder bei gewSl~nlicher Temperatur erfolgt, ttierbei

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[Zei~sehr. ,f, Untersuehung 234 R e f e r a t e . - - Technische Fette und 01e e~c. ld. Nahr . - u, Genugmittel .

sefzt sieh die Kalkseife mit dem Ammoniumcarbonat zun~chst zu Ammoniakselfe und kohlen- saurem Ka]k urn, and alsdann die Ammoniakseife w~ihrend des Entstehens mit dem Chlor- natrlam oder Chlorkulium bezw. Natri~m- oder Kaliumsulfa~ zu Natron- bezw. Kaliseife und Chlorammonium bezw Ammoniumsulf~t. Der Wert des Verf~hreus besteht in der aufierordenfi- lich 5konomischen Arbei~sweise, insofern a]s das Ammonimncarbonat mit Hilfe des nebenher gebildeten Calciumearbonats, also ehne Einftihrung weiterer Stoffe in den Prozefi, stets wieder- gewonnen wird.

Simon B e r l i n e r in Beuthen, O.-S: V e r f a h r e n z u r H e r s ~ e l l u n g y o n d e s i n f i - z i e r e n d e n S e i f e n u n t e r V e r w e n d u n g v o n P a r a f o r m a l d e h y d . D RP . 18920~ veto 23. August 1906. (Paten~bl. 1907, 28, 2590.) - - Die bekannten FormMinseifen zeigen den Naeh- teil, da~.sie infolge der grofien Fl~chtigkei~ des Formalins rasch an Wirksamkeifi verlieren. I)iesem Ubelstand sell naeh vorliegender Erfiadung dadurch abgeholfen werden, da5 man der Seife an SLelle des l~ormalins Paraform zuse~z~. Das Paraform isfl bei gewShnlicher Temperatur fes~ und vieI weniger fl/lch~ig als FormMin, fibt aber trotzdem, iusbesondere in Verbindu,g mifi Seife bei KSrperw~irme eine sebr erhebliche desinfizierende und desodorierende Wirkang aus. ]]as Paraform kann entweder der fertigen, in Breiform befindliehen Seife bei mSglichst niedriger Tempera~ur unmittelbar zugeftig~ werden, oder man kann das Paraform in der zur Herstellung der Seife erforderliehen..Lauge 10sen und mit dieser gleichfalls bei mSglichst niedriger Temperafiur das notwendige OI oder Fett verseifen. Eine ~ufierst wirksame Paraform- seife soil beispielswek-e erhalten werden, wean man das Paraform in einer Fliissigkeit 15s~, yon welcher es lose gebunden wird, wle z. B. Kalkwasser, and diese LSsung der fitissigen Seife kurz ve t dem Erstarren zuf0gt.

Dr. Leopo ld Sarason in Hirsehgar~en b. Berlin: V e r f a h r e n z u r g e r s t e I l u n g f l O s s i g e r , a k t i v e n S e h w e f e l e n t h g l t e n d e r S e i f e . D.I~..P. 191900 veto 25. August I906. (Patentbl. 1907, -09, 111.) - - Eine hSchst wirksame, unbegrenz~ hal~bare und zwar fl~issige Seffe mi~ hohem Gehalfl an ak~ivem Schwefel wird na~'h vorliegender Erfindung erhalten, wenn man in eine, naeh bekannter Arbeitsweise hergeste]lte tlassige Seife Schwefelwassers~off bis zur S~ttigung einleifie~. Die auf diese Weise hergesfiellte Seife sell sich vorz~igtich zum Waschen behufs Verhfifiung yon gewerbliehen Blei- und anderen Me~ai[vergiftungen ~ eignen, well der freie Schwefelwassers~eff sich direkt mi~ den meisten Me,allen verbindet. Aut~erdem eignet s[e sich auch zur Behandluug yon Hau~krankheiten.

Chemisehe W e r k e , G. m. b. 14. (vorm. Dr. E. Zerbe) in Freiburg i. B." V e r f a h r e n z u r H e r s t e l l u n g e i n e r S e i f e g e g e n B l e i v e r g i f ~ u n g . D.g.P. 189873 veto 14. Juli 1904,. ~Patenfibl. 1908, ~28, 3014.) - - Die Seife wird in tier Weise erhalten, daft eine mit einer genilgenden ~enge you Sehwefelalkalien versehene Seife mit Vaseline verse~zfi und sehliefilich mi~ einera luftundurchl~ssigen Uberzug yon Paraffin oder dergL umhtill~ wird. Die Wirkung der Seife beruht darauf, dug der fl'ei werdende Schwefelwasserstoff mi~ dem Me~all ein Sulfid bilde~, d. h. eine far den KSrper vsltig unschgdliche Verb ndung. Die Seife sell sich ganz besonders ftir die Verwendung in alien mit Blei and anderen gi~igen Meflallen arbei~enden Betrieben, wie Blei-, Silberhti~ten, Schriftgie~ereien etc. eignen.

Geo rg Orloff in Kastroma, Rufil.: V e r f a h r e n z u r D a r s t e l l u n g h a r z a r t i g e r K ~ r p e r z u r H e r s ~ e l l u n g y o n F i r n i s s e n , L a c k e n , S i e g e l l a c k u. d e r g l . D.g.P. 191011 veto 14. Juni 1906. (Patentbl. 1907, 28, 3174.) - - Ein barzartiger KSrper, der zur tIerstellung yon ~irnissen, Lacken, Siegellack etc. Verwendung linden soil, wird nach vor- liegender Erfindung dadm'ch erhal~en, daft man Terpen~insl mit Formaldehyd in Gegenwal~ yon Schwefelsgure behandel~, mit Ammoniak neutralisier~ und nach Trennen yon Ammonium- sulfur mifi Ammoniak erhitzk Die Ausbeute an dem neuen Ksrper betrggfi z. B. bei Anwen- dung yon russi,chem Kien01 80--83% des Ausgangsprodukts, Die LSsungen in leiehtem Stein- kohlenteer01 urd Essigester geben schne]l trocknende Laeke, die sehr elast isch sind.

K a r l Lupus in Manchen: B i n d e m i t t e l f t i r K / i n s t l e r f a r b e n . D.R.P. 187211 veto 29. Marz 1906. (Pa~entbl. 1907, ~8, 2.~0~.) - - Die Erfindung betriff~ ein Verfahren zur Herstellung einer Eigelb nnd troeknendes O1 enLhaltenden Misehung, die als BindemiLtel far Ktinstlerfarben, oder mifi Harzl6sungen innig vermischt, als Mahuittel und Firnis Verwendung finden kann. Dieses Verfahren besteht darin, daft e~wa gleietle Gewich~steile frischen Eigelbs und eines troeknenden 01es innig mit einander verr~ihrt werden and daft ( ann diese Misehung, am besteu unter forggesefiztem gtihre~, so lange auf etwa 50--550 C. erw~rmg wird, bis das darin enthaltene Eigelb nahezu die tt~lfte seines Gewiehts an Wasser verloren hat. A. Oelkev.