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GELD ODER LEBEN 2008/09 DIE DOKUMENTATION

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GELD ODER LEBEN 2008/09 DIE DOKUMENTATION

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erarbeitet. Das Improvisationstheater „Dünnes Eis“ for-derte das Publikum zu thematisch passenden Spielvorga-ben auf.

Einige Produktionen wurden mit bestimmten Zielgrup-pen erarbeitet. In den Stücken „Geld spielt keine Rolle“,„Läusepension“ und „Bin ich kostbar?“ haben Kinder,Obdachlose und Blinde ihre spezifische Sicht auf die Fra-gen nach dem Wert der Dinge dargestellt und dem Publi-kum Anregungen zum Nachdenken geliefert. Was wäreich bereit, für Geld zu tun? Würde ich den Tod einesMenschen dafür in Kauf nehmen? Was ist das Lebeneines Blinden wert? Welche Auswirkungen haben Spar-maßnahmen in Pflegeeinrichtungen? Wonach sucht einSpielsüchtiger – nach Geld oder Leben? Was wäre, wennman immer genug Geld hätte? Aber es ging auch umAntworten: Kinder präsentierten ihre Geschäftsideen,Obdachlose stellten schonungslos das Leben in Wohn-unterkünften auf die Bühne und Blinde beeindrucktendurch ihre sichere Bühnenpräsenz.

Nach 6 Monaten Spielzeit, 32 Aufführungen von 15Stücken an 14 verschiedenen Orten in 9 Stadtteilen desBezirks mit insgesamt 1750 Zuschauern fand das GOLeine neue Heimat im goldbekHaus.

Das GOL bedankt sich bei Brigitte Engel-Hiddemann fürseine dreidimensionale Existenz, beim KulturforumHamburg-Nord für die Idee und Durchführung des Pro-jektes, bei allen Theatergruppen für die wunderbarenTheaterproduktionen, bei seiner Schirmherrin SenatorinAnja Hajduk, dem Bezirksamt Hamburg-Nord sowieallen Kooperationspartnern und Unterstützern des Pro-jektes, die Geld, Räume und Know How zur Verfügunggestellt haben.

Im September 2008 startete das Maskottchen GOL zuseiner halbjährigen Reise in die Theaterszene des BezirksHamburg-Nord. Im Gepäck hatte es einen großen SackNeugier, ein paar Schokoladentaler und jede Menge Pro-grammhefte.

Professionelle Theatermacher, wie das Ernst-Deutsch-Theater, Kampnagel und die Schauspielerin Gilla Cremertrafen auf Laiengruppen der Kulturhäuser und Bildungs-einrichtungen und schufen ein abwechslungsreiches Rei-seprogramm an vielen interessanten Theaterstationen.Die Baustelle BASCH, die Haspa-Filiale LangenhornerChaussee, das Kundenzentrum im Bezirksamt Hamburg-Nord, die „Alte Küche“ in Alsterdorf und die KircheNikodemus in Ohlsdorf wurden als neue Spielorteerprobt.

Während des Festivals haben sich die Theatergruppenkennen gelernt und das Netzwerk der Theaterszene inHamburg-Nord gestärkt. Krimi, Tragödie, Improvisa-tionstheater und Komödie – alle Theaterformen wurdenausprobiert, um sich dem Thema „Geld oder Leben“anzunähern. Es wurden Stücke ausgewählt, die sich mitverschiedenen Aspekten des gewählten Mottos befassten:„Alles Schiebung“(Valerie Weyland), „Pygmalion“ (Ber-nard Shaw), „Top Dogs“ (Urs Widmer), „Meeresrand“(Veronique Olmi) und „Es liegt was in der Luft“(Richard Dresser). Angeregt durch die Themenstellungsind viele neue Eigenproduktionen entstanden, zum Teilbasierend auf Textgrundlagen wie bei „FSK 16“ (KristoSagor), bei „Liebe, Machtrausch, Edelsteine“ (klassischeMärchen) oder bei der Produktion „GELD oder LEBEN“die Erzählungen von Marcus Britz. Aus Improvisationenentwickelten sich Stücke. So wurden „Die Sache mit denMäusen“ und die „Abstürzenden Schmetterlinge Teil II“ 3

Geld oder Leben –das GOL auf seiner Theaterreise durch den Hamburger Norden

Impressum© Kulturforum Hamburg-Nordc/o Zinnschmelze, Maurienstraße 19, 22305 Hamburg, Telefon 040-299 20 21 / [email protected]: Walther HundtDruck: Druckerei Hutzfeld / www.druck-aus-hamburg.de Auflage: 250

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Neben öffentlichkeitswirksamen Kulturaktionen will dasKulturforum, KünstlerInnen, Kulturinstitutionen,bezirkliche Verwaltung und EntscheidungsträgerInnenaus Wirtschaft und Politik in Kontakt bringen.

Seit 1998 ist das Forum aktiv. Den Anfang machten1998 und 1999 eine Fachtagung zum Thema Kulturent-wicklungsplanung und eine Kulturmesse. Die Daten-bank www.kulturbank-hh-nord.de wurde verwirklicht.Das „Who is Who“ der Kultur in Hamburg-Nord machtdas kulturelle Kapital des Bezirks der Öffentlichkeitzugänglich und gibt heute Auskunft über das vielfältigeKulturleben in Hamburgs Norden. (…)

Eine Erfahrung ist, dass sich fördernde Rahmenbedin-gungen gestalten lassen, die Kulturentwicklung sich vorallem aber im Dialog der aktiv Kulturschaffenden vorOrt vollzieht und durch neue Projekte vorangebrachtwird.“

Auszug aus der Rede von Sonja Engler, Geschäftsführerin derZinnschmelze, auf der Auftaktveranstaltung zu „GELD oderLEBEN“ am 17.9.08 in der Zinnschmelze

„Geld oder Leben – das klingt in manchen Ohren zu-nächst nach der bekannten Formel aus Krimi oder Räu-ber- und Gendarmespiel. Mit dem Blick in die Mündungeiner Pistole stellt man sich der Aufforderung oder FrageGeld oder Leben im Alltag eher selten. Wenn man keinGeld zu bieten hätte, was könnte man anbieten? WollenSie das Leben in kleinen Portionen: vielleicht eine halbeStunde Alltagsdrama, Augenblicke des Glück, eineWoche Leiden an der Welt, oder wollen Sie lieber gleichdas Große und Ganze? (…)

Wie kam es zu der Idee, eine Theaterreise durch denHamburger Norden zu machen?

Wie immer braucht es Menschen, die etwas bewegenund entdecken wollen. In diesem Fall Akteure des Kul-turforums Nord, die seit mehreren Jahren in einer stän-digen Projektgruppe aktiv sind. Je nach dem Inhalt einesProjektes wächst diese Kernprojektgruppe. (…)

Diesmal steht die Sparte Theater im Mittelpunkt und dieSpielorte sind im ganzen Bezirk verteilt. Kulturentwick-lung wird dabei als Verdichtung und Erweiterung derbestehenden Beziehungen verstanden. Diese Vernetzungbietet Möglichkeiten, auch mit wenig Geld neue Impulsezu setzen.

Ein wichtiges Ziel dieses Projekts ist also, dass sich so dieTheaterszene in Hamburg-Nord untereinander besserkennen lernt, sich zusammenschließt, austauscht undgemeinsam kreativ wird, Profis und Amateure sich begeg-nen. (…) 5

Auftaktveranstaltung

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Spielorte

„Alte Küche“ Alsterdorfer Markt, 22297 Hamburg

Baustelle BASCH KreuzkircheWohldorfer Straße 30, 22081 Hamburg

Bezirksamt Hamburg-NordKundenzentrumLehnhartzstraße 28, 20249 Hamburg

Bürgerhaus in BarmbekLorichsstraße 28a, 22307 Hamburg

ella Kulturhaus LangenhornKäkenflur 30 (über Iserlohner Stieg)22419 Hamburg

Ernst-Deutsch-TheaterFriedrich-Schütter-Platz 1, 22087 Hamburg

goldbekHausMoorfuhrtweg 9, 22301 Hamburg

HASPA-Filiale Langenhorner Chaussee 657, 22419 Hamburg

kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbHJarrestraße 20, 22303 Hamburg

KBB Kultur Bühne BugenhagenBiedermannplatz 19, 22083 Hamburg

Kulturhaus EppendorfMartinistraße 40, 20251 Hamburg

Kulturhof DulsbergAlter Teichweg 200, 22049 Hamburg

Nikodemuskirche Kirchengemeinde OhlsdorfFuhlsbüttler Straße 658 , 22337 Hamburg

ZinnschmelzeMaurienstraße 19, 22305 Hamburg

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ImprovisationstheaterDünnes Eis

„Das ganze Projekt GELD oder LEBEN interessiert michsehr, weil es in Hamburg-Nord stattfindet. Ich finde,hier gibt es noch ein bisschen wenig Kultur im Vergleichzu anderen Stadtteilen. Aber ich möchte gern, dass eshier mehr Kultur gibt, weil ich da, wo ich wohne, auchkulturelle Einrichtungen besuchen möchte.“

(Petra Steinborn, 47 Jahre, Dehnhaide)

„Das Improvisationstheater hat mir sehr, sehr gut gefal-len. Ich empfinde die Improvisation auch als Anregung.Es hat mir sowohl von Zugucken her gefallen, als auchmich angeregt, selber mal so etwas zu machen.“

„Ich denke, Geld ist nicht unwichtig, aber es ist nichts,was mit dem Sinn zu tun hat. Sinn des Lebens istbestimmt nicht Geld. Aber wir brauchen natürlich einematerielle Grundlage, in jedem Fall. Wenn ich viel Geldhätte – was ich aber gar nicht haben will, weil ich dieVerantwortung nicht haben will – dann würde ich esnutzen, um vernünftige Projekte auf die Beine zu stel-len.“

(Christiane Becker, 48 Jahre, Altona-Nord)

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„Die Sache mit den Mäusen“teatro legato

„Ich muss sagen, dass das Stück ,Die Sache mit denMäusen’ mit GELD oder LEBEN zusammenläuft, dassalso praktisch dieser Gedanke von vielen Theaterngleichzeitig mitgetragen wird, das finde ich ganz klasse.Und die ,Sendung mit der Maus’ als Grundlage für soein Stück zu nehmen, finde ich auch toll. Einerseits dieSache relativ einfach darzustellen und trotzdem so einkomplexes Thema zu haben mit dem man sich dannbeschäftigt.“

(Norbert Keßeler, 54 Jahre, aus Ottensen)

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„Alles Schiebung“TheaTerzett

„Ich habe die Ausschreibung von GELD oder LEBEN inunserem Blättchen gelesen und dann über den Prospektzur heutigen Aufführung gefunden. Leider konnte ichdie anderen Aufführungen nicht sehen, weil ich verreistwar. Aber ich finde es einfach eine tolle Idee, in einemStadtteil wie Hamburg-Nord diese verschiedenen Projek-te mal zu vernetzten, damit man sieht, welche Kultur inso einem Stadtteil, der immer so ein bisschen als rand-ständig gilt, vorhanden ist.“

„Der Zusammenhang zu GELD oder LEBEN ist einmal,was kann man sich im Leben leisten, wenn man keinGeld hat und wie Wünsche wachsen, mehr Geld zuhaben. Außerdem, dass man auf absurde Wege kommt,um sich Geld zu beschaffen, um seinem Leben mehrInhalt zu geben. Aber gleichzeitig auch die Gefahr, wieLeben sich verändert, wenn Geld eine übergroße Rollespielt.“

(Brigitte Engel-Hiddemann, Barmbek-Nord)

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„Liebe - Machtrausch - Edelsteine“Theaterprojekt VHS-Nord

„Ich bin jetzt am Ende meines Studiums, da fragt mansich natürlich: Kommt jetzt mehr Geld, kommt jetztmehr Leben? Oder bekommt man ein gutes Gleichge-wicht hin? Diese Gedanken kamen mir auch währenddes Stückes ,Liebe-Machtrausch-Edelsteine’. Ich weißnoch nicht so genau, wird es besser oder schlechter?“

(Anissa Kendziora, 26, Klostertor)

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„Pygmalion – Respect !“Traumfänger

„Ich fand die Eliza richtig klasse und ich fand die Rap-einlagen als Modernisierung einfach sehr schön. Daswar eine passende Kombination.“

„Ich habe den Flyer gesehen von „GELD oder LEBEN“und ich habe im Wochenblatt einen Bericht darübergelesen. Und da ich schon immer mal wieder hier in dieKulturbühne wollte, war das eine gute Gelegenheit.“

(Jörn Hennemeier, 41 Jahre, aus Barmbek-Süd)

Foto © www.maxnemo.de

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„Top Dogs“Ensemble der Zinnschmelze

„Das Stück war sehr beeindruckend. Das spiegelt schondie Wirtschaft, die Gesellschaft wider und die Entwick-lung innerhalb der großen Konzerne, es ist ein biss- chen überspitzt, trifft aber den Nagel auf den Kopf …Ich find’s super, auch den Rahmen hier im Kundenzen-trum finde ich super, das passt zum Stück, cooler Rah-men.“

„Geld oder LEBEN – die Gesellschaft ist sehr auf Geld-verdienen ausgelegt, das wird immer stärker und verän-dert das LEBEN, hat einen starken Einfluss auf dasLeben der Menschen, im negativen Sinne.“

(Andreas S., 38 Jahre, aus Barmbek)

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„Geld oder Leben“allusion

„Jeder einzelne Schauspieler hat gute Leistung gebracht. Es kam gut rüber.Was mich berührt hat, war die Szene, wo die Dame sichumgebracht hat.“

(Jörg Rückleben, 45 Jahre, aus City Nord)

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„Kinder zu Unternehmern“Judith Wilske

Interview mit den Kinderreporterinnen Paulina Jahnund Lena Beyer-Shelton, beide 11 Jahre, Heinrich-Hertz-Schule

Welches Unternehmen wollt Ihr gründen?

Wir wollen einen Dokumentarfilm drehen über Berufeund den verkaufen. Das Geld wollen wir spenden, anUNICEF oder so.

Für wen wollt ihr die Filme machen?

Für Kinder.

Was ist an Euren Filmen das Besondere?

Weil wir andere Fragen als Erwachsene haben, könnenwir das besser an Kinder vermitteln.

Welche Berufe wollt Ihr filmen?

Tierarzt, Reitlehrerin und Feuerwehrmann.

Interview aus dem Programmheft „Kinder zu Unterneh-mern“, Kampnagel

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„Meeresrand“ Gilla Cremer

„Die Armut, die ja in dem Stück deutlich wird, dieseunerträgliche Armut – das sehe ich schon, dass einLeben unter diesen Bedingungen fast unmöglich ist. Die Hoffnungslosigkeit und das Suchen nach Möglich-keiten, das irgendwo zu erfüllen, für die Kinder einenRaum zu schaffen, Fantasie zu schaffen, wo man vielleicht nur mit schönen Gedanken weiterkommt, was aber sehr schwierig ist.“(Herr Zocher, 71 Jahre, aus Hummelsbüttel)

„Liebe Frau Cremer,wir waren in der Zinnschmelze.Bewundernswert Ihr Auftritt. Ich habe eine solche Mut-ter nie kennengelernt aber die von Ihnen gespielte Person war echt. Starker Tobak, aber mit nachhaltigerWirkung und 100 offenen Fragen.

Besonderen DankMit freundlichen Grüßen,Hans-Jürgen Holstein“ (per mail)

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„Läusepension“Obdach-Fertig-Los

„Sehr berührend und mit tiefem Humor. Sehr mensch-lich und auch hoffnungsvoll. Sehr schön.

Das mit dem Singen fand ich toll, und der Witz mitdem Pinguin hat mir sehr gut gefallen. Es gab so vieleberührende Szenen…“

(Francoise Diaz, 40 Jahre, aus Altona)

„… Am 17. Januar 2009 soll – im Rahmen von ,Geldoder Leben’ – die letzte Aufführung stattfinden, in der,Alten Küche’ in Alsterdorf ... Die ganze ,Läusepension’-Saison war mal wieder typischObdach-Fertig-Los. Mal fällt einer zurück in seine Alko-hol- oder Drogenabhängigkeit. Mal wird einer wiedereingeholt von kindheitstraumatischen Erinnerungen.Mal bricht die Spielsucht wieder durch. Und mal muss einer wegen einer alten Geschichte fürein paar Monate in den Knast. Aber immer wiederschaffen wir es, u n s auf die Bühne zu bringen.“

(Gerd Arland von Obdach-Fertig-Los)

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„Geld spielt keine Rolle“Theater Brekkekekex

Interview mit Naschwar Shariati, 10 Jahre, aus Dulsberg

Wie fandest Du das Stück?

Toll.

Was hat Dir denn am besten gefallen?

Dass die mit Betonung gesprochen haben und dass dieSchauspieler wussten, was sie tun sollen und nicht denText vergessen haben.

Kannst Du sagen, was das Stück „Geld spielt keine Rolle“mit GELD oder LEBEN zu tun hat?

Ja, dass dieser Mann, der immer viel Geld mochte unddann wollte er wieder kein Geld und dann wieder Geldund das hat mit „GELD oder LEBEN“ zu tun.

Was fällt Dir denn persönlich zu „GELD oder LEBEN“ ein?

So viel Geld, wie man hat, das reicht. Bei denen, dieganz wenig Geld haben, wünsche ich mir, dass die nochein bisschen mehr Geld verdienen.

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„Abstürzende Schmetterlinge“Theaterprojekt goldbekHaus

„Das Stück fand ich toll. Ich bin ganz begeistert. Ich bindeshalb auch gekommen, weil die Monika (eine Schau-spielerin) ja auch bei uns arbeitet, und da musste ich jakommen.“

„Ganz persönlich ist es so, dass ich ja eine Zwei-Euro-Jobberin bin und vorher auch schon zweimal einen Ein-Euro-Job hatte. Ich weiß, wie man das Geld rumdrehenmuss und ich weiß, es gab für mich bessere Zeiten, woich das nicht musste, und jetzt weiß ich eben auch, dasses bei meiner Rente so wird.“

(Johanna Dein, 56 Jahre, aus Farmsen)

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plattform Festival:„Bin ich kostbar?“Theater von und mit blinden undsehbehinderten Jugendlichen

„Ich habe meine Tochter noch nie so locker gesehen,wie auf der Bühne.Ich war echt überrascht, sie hat auch nichts verraten.“

„Geld ist wichtig zum Leben, aber es macht einen sehrabhängig von allen Sachen. Man hat wenig Zeit für diewichtigen Dinge, weil man eben Geld verdienen muss.“

(Frieda Junge, 53 Jahre, aus Bremen)

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plattform Festival: „FSK 16“Ernst-Deutsch-Theater

Textauszüge aus dem Programmheft:

„Lass uns Musik machen, ein wenig Geld verdienen, ein paar Models als Ehefrauen finden./Ich ziehe nachParis, spritz mir Heroin und ficke mit den Sternen/ Du bemannst die Insel, besorgst das Kokain und dieschicken Autos./ Es ist unsere Entscheidung, schnell zu leben und jung zu sterben ….. MGMT, 2008“

„Mir hat das Stück insgesamt sehr gut gefallen“

(Damaris, 13 Jahre, aus Volksdorf)

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„Es liegt was in der Luft“Die ProFilisten

„Das Stück war sehr interessant, die Dialoge witzig und kurzweilig. Die Szenen waren nicht zu lang undabwechslungsreich. Es ist bewundernswert, wie dieGruppe auf der kleinen Bühne mit wenig Mitteln dieUnterschiede andeutet. Die Schauspieler sind mit Herzdabei, es ist sehr authentisch.“

„Es ist schön, dass es so ein Projekt gibt. Dadurch wirddas Laientheater aus seinem Schattendasein gerückt. Es ist außerdem schön, Theater im eigenen Stadtteil zuhaben.“

(Gerd und Angelika Kecker, 63 und 58 Jahre, aus Langen-horn)

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Wie das GOL seinen Besitzer wechselte

28. März 2009

„Wir sind ein Netzwerk von Kultur- und Bildungsein-richtungen, KünstlerInnen und Kulturvermittlern, dieim Bezirk Hamburg-Nord arbeiten.“ So steht es auf derWebsite des Kulturforum Hamburg-Nord. Und diesesKulturforum veranstaltete eine Theaterreise durch denHamburger Norden.

Die Reise dauerte von September 2008 bis März 2009und stand unter dem Motto „Geld oder Leben“. 17 klei-ne Gruppen beteiligten sich mit ihren Aufführungen andiesem tollen Projekt – auch wir am 17. Januar mit derDernière unserer „Läusepension“.

Und nun, Ende März, waren alle beteiligten Theatergrup-pen zur Abschlussfeier eingeladen. Natürlich war auchdas GOL dabei. Das – eins siebzig groß und aus Pappma-ché – war während der gesamten Spielzeit das Maskott-chen der Aktion „Geld oder Leben“.

Nun sollte er amerikanisch versteigert werden, und derErlös sollte – völlig überraschend für uns – an Obdach-Fertig-Los gehen. Da niemand die Versteigerungsdauerkannte, wurden unaufhörlich Münzen in den Sektkübelgeworfen. Die Auktionatorin machte das großartig:Immer wieder aufs Neue feuerte sie das Publikum an,weiter zu „bieten“. Als dann endlich ein Signal das Endeder Versteigerung ankündigte, waren 113,33 Euro bei-sammen. Und derjenige, der als letzter eine Münzegespendet hatte, war nun Eigentümer des GOL. Aber derwollte das GOL gar nicht haben. Er verkaufte es sofortfür 20 Euro, und die waren dann auch noch für Obdach-Fertig-Los. So sind zusammen mit weiteren 5 Euro, die

uns eine Frau zusteckte, 138,33 Euro für uns zusammen-gekommen.

Aber nicht nur diese Abschlussfeier – mit leckerem kal-ten Büfett – war witzig, spritzig und unterhaltsam undtoll organisiert. Die Veranstalter vom Kulturforum Ham-burg-Nord hatten das gesamte Projekt von Anfang an inallen Details im Griff. Gratulation und Dankeschön.

Text von der Webseite von Obdach-Fertig-Los

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Abschlussveranstaltung

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März 2009

Fr., 06., 20 UhrImprovisationstheater „Dünnes Eis“Gemeindesaal Nikodemuskirche

Fr./Sa., 20./21., 20 Uhr„Es liegt was in der Luft“Die ProFilistenKulturhaus Eppendorf

Sa., 28., 18 Uhr„Abschlussfest“Kultur Bühne Bugenhagen

Februar 2009

So., 08., 19 Uhr„Meeresrand“ Gilla Cremer; Zinnschmelze

Sa./So., 14./15., 20 Uhr„Abstürzende Schmetterlinge“Theaterprojekt goldbekHausgoldbekHaus, Bühne zum Hof

Do., 19., 18 Uhr„Geld spielt keine Rolle“Theater Brekkekekex; Kulturhof Dulsberg

Sa., 21., 20 Uhr„Abstürzende Schmetterlinge“Theaterprojekt goldbekHaus; Kultur Bühne Bugenhagen

Do., 26., 19 Uhrplattform Festival: „FSK 16“Ernst-Deutsch-Theater, Plattform-Bühne

Fr., 27., 11 Uhrplattform Festival: „Bin ich kostbar?“Theater von und mit blinden undsehbehinderten JugendlichenErnst-Deutsch-Theater, Plattform-Bühne

Fr., 27., 20 Uhr„Abstürzende Schmetterlinge“Theaterprojekt goldbekHaus; Kulturhof Dulsberg

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September 2008

Mi., 17., 11 Uhr„Auftaktveranstaltung GELD oder LEBEN“ Zinnschmelze

Fr.-So., 19.-21., 20 Uhr„Die Sache mit den Mäusen“teatro legato; Bürgerhaus in Barmbek

Fr., 26., 20 UhrImprovisationstheater Dünnes Eis Baustelle BASCH

Sa./So., 27./28., 20/16 Uhr„Liebe - Machtrausch - Edelsteine“Theaterprojekt VHS-Nord; Zinnschmelze

Oktober 2008

Fr.-So., 3.-5., 20 Uhr„Alles Schiebung“TheaTerzett; Bürgerhaus in Barmbek

Fr., 10., 20 Uhr„Top Dogs“Ensemble der ZinnschmelzeBezirksamt Hamburg-Nord, Kundenzentrum

November 2008

Fr./Sa., 21./22., 20 Uhr„Pygmalion – Respect!“Traumfänger; ella-Kulturhaus

Fr./Sa., 21./22., 18 Uhr„Kinder zu Unternehmern“ Messekampnagel

Sa./So., 22./23., 20 Uhr„Geld oder Leben“allusion; goldbekHaus

Fr., 28., 19.30 Uhr„Die Sache mit den Mäusen“teatro legatoHASPA-Filiale, Langenhorner Chaussee

Januar 2009

Sa., 17.01., 19 Uhr„Läusepension“Obdach-fertig-los e.V.Alsterdorf „Alte Küche“

Sa., 31.01., 20 Uhr„Pygmalion Respect!“Kultur Bühne Bugenhagen

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Spielplan „GELD oder LEBEN“ von September 2008 bis März 2009

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„Barmeker Wochenblatt“ 24. 9. 2008

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Pressespiegel

„wir gemeinsam“ 6/2008

„Barmbeker Wochenblatt“ 24. 9. 2008

„taz Hamburg“ 17. 9. 2008

„Hamburger Abendblatt“ 17. 9. 2008

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„stadtkultur magazin“ Dezember 2008

„Hamburger Wochenblatt“ Winterhude 7. 10. 2008

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„Hamburger Wochenblatt“ Langenhorn, Fuhlsbüttel 30. 9. 2008

„Barmbeker Wochenblatt“ 8.10. 2008

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„Hamburger Wochenblatt“ Langenhorn 18. 11. 2008 „Hambuger Wochenblatt“ 3. 3. 2009

„Hamburger Wochenblatt“ Eppendorf/Winterhude

13. 1. 2009

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„Hanse Journal“ 15. 11. 2008

„Hamburger Wochenblatt“Eppendorf 17. 3. 2009

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1. Theatergruppen

Abstürzende Schmetterlinge / Jirka ZacekgoldbekHaus, Moorfuhrtweg 9, 22301 HamburgTel. 27 87 02 13 (über Suse Hartmann)[email protected]

allusion / Anne Katrin KlingegoldbekHaus, Moorfuhrtweg 9, 22301 HamburgTel. 27 87 02 13 (über Suse Hartmann)[email protected]

Blindentheater / Florian BurrNovalisweg 4, 22303 HamburgTel. 63 97 77 71 / [email protected]

Die ProFilisten und Dünnes Eis Kulturhaus Eppendorf, Martinistraße 4020251 Hamburg, Tel. 48 15 48

Theaterprojekt VHS-NordSimone Bauer Erbsenkamp 17, 22175 Hamburg, Tel. 25 49 45 [email protected]

Ensemble der Zinnschmelze / Niklas HeineckeMaurienstraße 19, 22305 HamburgTel. 040-299 20 [email protected] / www.zinnschmelze.de

Gilla Cremer / Theater UnikateBismarckstr. 117, 20253 Hamburg, Tel. 420 29 [email protected] / www.gillacremer.de

Obdach-Fertig-los e.V. / Gerhard ArlandVielohweg 132 a, 22455 Hamburg, Tel. 551 [email protected] / www.obdach-fertig-los.de

Theater Brekkekekex / Frank PuchallaZesenstraße 5, 22301 Hamburg, Tel. 27 88 04 [email protected]

TheaTerzett / Frank SokolowskiDieselstraße 16, 22307 HamburgTel. 61 18 93 45, [email protected]

teatro legato / Ulli SmandekBürgerhaus in BarmbekLorichsstraße 28a, 22307 HamburgTel. 630 [email protected]

Traumfänger / Birgit WernerLütjenmoor 28, 22850 NorderstedtTel. 460 14 85 / [email protected]

2. Veranstalter Kulturforum Hamburg-Nord

Bürgerhaus in Barmbek / Ellen ErdbeerLorichsstraße 28a, 22307 HamburgTel. 040-630 40 00Mail: [email protected]

goldbekHaus / Bernd HaßMoorfuhrtweg 9, 22301 HamburgTel. 040-27 87 [email protected]

KBB Kultur Bühne BugenhagenLothar SchwindtVolkmannstraße 6/Biedermannplatz 1922083 Hamburg, Tel. 040-639 470 [email protected]

Kulturhaus Dehnhaide / Anke AmsinkVogelweide 20b, 22081 HamburgTel. 299 50 [email protected]

Kulturhaus Eppendorf / Verena ZieglerMartinistraße 40, 20251 HamburgTel. 040-48 15 48verena.ziegler@kulturhaus-eppendorf.dewww.kulturhaus-eppendorf.de

Kulturmanagement Britta SominkaWilstedter Weg 15, 22417 HamburgTel. 0176-49 37 29 87, [email protected]

Volkshochschule Hamburg-NordAngelika BarthPoppenhusenstraße 12, 22305 HamburgTel. 428 04 58 [email protected] / www.vhs-hamburg.de

ZinnschmelzeSonja Engler und Dorothée PuschmannMaurienstraße 19, 22305 HamburgTel. 040-299 20 [email protected] / www.zinnschmelze.de

3. Kooperationspartner

„Alte Küche“ / Julia RathVeranstaltungsmanagementEvangelische Stiftung AlsterdorfAlsterdorfer Markt, 22297 HamburgTel. 50 77 34 [email protected] / www.alsterdorf.de

Bezirksamt Hamburg-Nord / KundenzentrumLehnhartzstraße 28, 20249 Hamburg

ella Kulturhaus Langenhorn / Susanne JungKäkenflur 30 (über Iserlohner Stieg)22419 Hamburg, Tel. 040-533 27 [email protected] / www.mookwat.de

Engel-Hiddemann, Brigitte (Erschafferin vom GOL)Fuhlsbüttler Straße 417, 22309 HamburgTel. 632 70 631 / [email protected]

Ernst-Deutsch-Theater / plattform-FestivalVeronika SchopkaFriedrich-Schütter-Platz 1, 22087 HamburgTel. 040-22 70 14 [email protected]

HASPA-Filiale Langenhorner ChausseeSandra KorbLangenhorner Chaussee 657, 22419 HamburgTel. 35 79-20 [email protected] / www.haspa.de

Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbHNadine JessenJarrestraße 20, 22303 Hamburg, Tel. 27 09 49 [email protected] / www.kampnagel.de

Kulturhof DulsbergAlter Teichweg 200, 22049 Hamburgwww.dulsberg.deKontakt über Stadtteilbüro DulsbergUlrike RitterProbsteier Straße 15, 22049 HamburgTel. 040-652 80 16 / [email protected]

Nikodemuskirche / Kirchengemeinde OhlsdorfFrau AdickesFuhlsbüttler Straße 658, 22337 Hamburg Tel. (040) 411 88 17-0 [email protected]

Ruth Zimmer / Theater-Kleinkunst-ProjekteNeuengammer Hausdeich 47321039 Hamburg, Tel. 22 69 55 [email protected] / www.ruthzimmer.de

4. Unterstützer

Schirmherrin Anja HajdukSenatorin für Stadtentwicklung und Umwelt

Harald Rösler, BezirksamtsleitungBezirksamt Hamburg-Nord

5. Förderer

Kontaktadressen