Gemeinsam für unsere Zukunft Bildung für nachhaltige Entwicklung

2 GEMEINSAM FÜR UNSERE ZUKUNFT

Wir brauchen ein Bildungssystem, das Lehrende und Lernende dazu befähigt, zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft beizutragen. Der Nationale Aktionsplan BNE zeigt den Weg auf, wie wir dieses ambitionierte Ziel erreichen können. Das gelingt uns nur gemeinsam: Nur mit Ihrem Engagement und Ihrer Unterstützung können wir künftig Bildung so gestalten, dass sie sozial-, wirtschaftlich und umwelt gerecht, also an Nachhaltig-keit orientiert ist. Machen Sie mit!

Anja Karliczek MdB Bundesministerin für Bildung und Forschung

Bildung als Schlüssel für nachhaltige EntwicklungVerantwortliches Handeln heute schützt die Lebensgrundlagen der Menschen mor-gen. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) setzt hier an.

Themen wie der Klimawandel, Knappheit an Ressourcen, Migrationsströme und Wohlstand für alle bestimmen unsere Zukunft. Wie wollen wir morgen leben? Wie gewährleisten wir die Ernährung für immer mehr Menschen? Wie sieht eine sichere Energieversorgung in 20 Jahren aus? Wie können wir erreichen, dass die wachsende Ungleichheit zwischen Arm und Reich abnimmt?

Wir müssen unsere Bildung so ausrichten, dass Kinder, Jugendliche und Erwach-sene, Lehrende und Lernende das Wissen und die Fähigkeiten erwerben, die es für die Beantwortung dieser Fragen braucht. Wir benötigen kreative Ideen, Strategien und Gestaltungsmut für eine nachhaltige Entwicklung. Dazu ist eine Bildung not-wendig, die Nachhaltigkeit als Zielperspektive beinhaltet. Deshalb ist Nachhaltigkeit nationales und globales Bildungsziel.

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BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG 3

BNE weltweit Die Vereinten Nationen haben im Jahr 2015 BNE auf ihre Agenda 2030 gesetzt und in die globalen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung – die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) – aufgenommen. Sie knüpfen damit an einen Prozess an, der bereits im Jahr 1992 mit der UN-Konferenz für Umwelt und Ent-wicklung in Rio sowie der Agenda 21 ihren Ausgang genommen hat.

Die Ziele für eine nach-haltige Entwicklung richten sich an alle Staaten der Welt. Neu ist: BNE wird mit Un-terziel 4.7 ein eigenes Ziel gewidmet.

Bildung als Schlüssel für nachhaltige EntwicklungVerantwortliches Handeln heute schützt die Lebensgrundlagen der Menschen mor-gen. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) setzt hier an.

Themen wie der Klimawandel, Knappheit an Ressourcen, Migrationsströme und Wohlstand für alle bestimmen unsere Zukunft. Wie wollen wir morgen leben? Wie gewährleisten wir die Ernährung für immer mehr Menschen? Wie sieht eine sichere Energieversorgung in 20 Jahren aus? Wie können wir erreichen, dass die wachsende Ungleichheit zwischen Arm und Reich abnimmt?

Wir müssen unsere Bildung so ausrichten, dass Kinder, Jugendliche und Erwach-sene, Lehrende und Lernende das Wissen und die Fähigkeiten erwerben, die es für die Beantwortung dieser Fragen braucht. Wir benötigen kreative Ideen, Strategien und Gestaltungsmut für eine nachhaltige Entwicklung. Dazu ist eine Bildung not-wendig, die Nachhaltigkeit als Zielperspektive beinhaltet. Deshalb ist Nachhaltigkeit nationales und globales Bildungsziel.

Sustainable Development Goal (SDG) 4.7:

„Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwen-digen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, u.a. durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebenswei-sen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbür-gerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung.“

4 GEMEINSAM FÜR UNSERE ZUKUNFT

Die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen

17 ZIELE, UM UNSERE WELT ZU VERÄNDERN

BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG 5

Um BNE zu stärken, starteten die Vereinten Nationen 2005 eine internationale Dekade. Auf diese folgt das UNESCO-Weltaktions-programm BNE (2015 bis 2019):

Das UNESCO-Weltaktionsprogramm BNE – fünf zentrale Handlungsfelder:

1. Das BNE-Konzept politisch unter-stützen

2. Lern- und Lehrumgebungen ganzheit-lich transformieren

3. Kompetenzen bei Lehrenden und Multiplikatoren entwickeln

4. Jugend stärken und mobilisieren

5. Nachhaltige Entwicklung auf lokaler Ebene fördern

„Wenn SDG 4 erreicht ist, wird sich das Leben vieler Menschen auf der Welt verändert haben. Bildung ist so wesentlich für eine nachhaltige Entwicklung mit Wohlstand und Gleichberechtigung für alle Menschen, dass ein Versagen bei diesem speziellen Ziel die Umsetzung der 17 Entwicklungsziele insgesamt gefähr-den könnte.“ Quelle: OECD 2017

6 GEMEINSAM FÜR UNSERE ZUKUNFT

Der nationale Agendaprozess Die erfolgreichen Projekte der UN-Dekade BNE bilden die Basis, auf der im Jahr 2015 der Nationale Agendaprozess startete. Dieser vereint alle Engagierten mit einem Ziel: BNE noch stärker in der deutschen Bildungslandschaft einzubinden. Damit nimmt Deutschland international eine Vorreiterrolle ein.

In Deutschland gibt es eine hochrangig besetzte Nationale Plattform (NP BNE). Dort finden sich 39 Entscheidungsträgerinnen und -träger mit einem umfang-reichen Erfahrungsschatz zusammen. Sie kommen aus der Zivilgesellschaft, der

Wirtschaft, der Wissenschaft, dem Bund, den Ländern und den Kommunen. Gemeinsam haben sie 2017 den Nationalen Aktionsplan entwickelt.

Der Nationalen Plattform arbeiten sechs Fachforen zu. Sie bündeln Wissen und Erfahrung aus den Kommunen und den zentralen Bildungsbereichen: der frühkindli-chen, schulischen, beruflichen, hochschulischen und der non-for-malen bzw. informellen Bildung. Partnernetzwerke widmen sich

Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie

Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie zielt auch darauf ab, BNE als notwendiges und übergreifendes Konzept erfahrbar werden zu lassen. Sie liefert den Rahmen dafür, die Agenda 2030 maßnahmenorientiert auf nationaler Ebene umzuset-zen. Hierfür wurde sie in der Neuauflage aus dem Jahr 2016 um internationale Aspekte sowie um BNE erweitert. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Erwerb von Kompetenzen bezogen auf soziales, emotionales und erkenntnisgeleitetes Handeln. Ziel ist es, eine „wirtschaftlich leistungsfähige, sozial ausgewogene und ökologisch verträgliche weltweite Entwicklung“ zu unterstützen.

BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG 7

zudem den Themen kulturelle Bildung, Medien, biologische Vielfalt sowie Ökonomie und Konsum. Sie führen damit die Arbeitsgemeinschaften der UN-Dekade weiter. Im September 2017 hat sich das Jugend-Panel für Nachhaltigkeit gebildet, kurz youpaN. Es wird bis zum Ende des Weltaktionsprogramms die Stimmen der nächsten Generation vertreten. Zudem kann das youpaN kleine, konkrete Projekt-ideen junger Menschen in die Tat umsetzen.

Die BNE-Gremien

Nationale Plattform: Die Nationale Plattform (NP) ist das oberste Lenkungs- gremium. Mit der Kompetenz ihrer Mitglieder und dem Input der Fachforen und Partnernetzwerke definiert sie strategische Ziele.

Fachforen: Der Nationalen Plattform arbeiten sechs Fachforen zu: Frühkindliche Bildung, Schule, Berufliche Bildung, Hochschule, Non-formales und informelles Lernen/Jugend und Kommunen. Die Fachforen sind beratende Arbeitsgremien.

Partnernetzwerke: Die Partnernetzwerke tragen zur Vernetzung der Akteure der Bildungspraxis bei und sind wichtige Impulsgeber für die Umsetzung von BNE vor Ort. Die Netzwerke erfüllen auch die Aufgabe, Good-Practice-Beispiele zu initiieren.

Das BNE-Jugendforum (youpaN) auf dem BNE-Agendakongress

8 GEMEINSAM FÜR UNSERE ZUKUNFT

Vom Projekt zur Struktur mit dem Nationalen Aktionsplan NAP BNE Am 20. Juni 2017 hat die Nationale Plattform in Berlin den Nationalen Aktionsplan verabschie-det. Damit liegt erstmals in Deutschland ein umfassendes Programm vor, hinter dem Bund, Länder, Kommunen, Zivilgesellschaft, Wirt-schaft und Wissenschaft gleichermaßen stehen. Dieser Aktionsplan hat das Potenzial, das Prinzip der Nachhaltigkeit in allen Bereichen unseres Bildungswesens zu veran-kern und zu leben.

Der Nationale Aktionsplan BNE auf einen Blick

Der NAP umfasst 130 Ziele und 349 Maßnahmen in den Bildungsbereichen sowie den Kommunen. Darin greift er auf, wie BNE verbindlich in Lehr- und Bildungsplänen, Studiengängen und Lernorten berücksichtigt werden kann. Lokale Bildungslandschaften werden als Anker vor Ort genannt, in denen Vernetzung und Kooperation der BNE-Akteure möglich ist. Der Teilhabe von Kindern, Jugendlichen und der Zivilgesellschaft kommt bei der Umsetzung von BNE eine zentrale Rolle zu. Zudem for-dert der NAP Indikatoren und Qualitätskriterien für BNE.

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Nationaler Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung

Der deutsche Beitrag zum UNESCO-Weltaktionsprogramm

BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG 9

Vom Projekt zur Struktur mit dem Nationalen Aktionsplan NAP BNE Am 20. Juni 2017 hat die Nationale Plattform in Berlin den Nationalen Aktionsplan verabschie-det. Damit liegt erstmals in Deutschland ein umfassendes Programm vor, hinter dem Bund, Länder, Kommunen, Zivilgesellschaft, Wirt-schaft und Wissenschaft gleichermaßen stehen. Dieser Aktionsplan hat das Potenzial, das Prinzip der Nachhaltigkeit in allen Bereichen unseres Bildungswesens zu veran-kern und zu leben.

BNE hat in Deutschland eine breite BasisDiese Basis beruht auf dem Engagement der zahlreichen Menschen in verschiedenen Regionen und allen Altersgrup-pen. Aktive treiben BNE voran, im Ehrenamt oder in der beruf-lichen Umgebung, im Verein, der Kita, in Schulen und Hoch-schulen. Jeder Beitrag zählt und bereitet den Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft.

In der UN-Dekade ist ein gro-ßes und kreatives BNE-Netz-werk entstanden. Der Nationale Aktionsplan BNE führt dessen Aktivitäten zusammen, was sich in den zahlreichen Selbstverpflichtungen – den Commitments – zeigt. Auch in Zukunft sind Unter-stützerinnen und Unterstützer nötig, um den Nationalen Aktionsplan umzusetzen. Daher ist es möglich, neue Commitments zu entwickeln und im www.bne-portal.de einzustellen.

Mit gutem Beispiel voran

Gute Beispiele sind Vorbilder und entfalten Strahlkraft. Sie zeigen, wie BNE erfolgreich vom Projekt zur Struktur gelangt – in Kommunen, Lernorten und stabilen Netzwerken. In diesen drei Kategorien zeichnet das Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeinsam mit der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) herausragende Beispiele aus. Die Auszeichnungen werden jährlich vergeben. Informationen finden sich unter www.bne-portal.de.

10 GEMEINSAM FÜR UNSERE ZUKUNFT

Wie kann ich mich beteiligen? Der BNE-Agendaprozess bietet interessierten Menschen vielfältige Gelegenheiten, sich einzubringen und aktiv zu werden:

Die Partnernetzwerke geben Raum für neue Ideen und begrüßen ein regelmäßiges und langfristiges Engagement zum Thema BNE.

Das Jugend-Panel für Nachhaltigkeit – kurz youpaN – unterstützt insbesondere junge Menschen in ihren BNE-Aktivitäten.

Darüber hinaus bieten der zentrale BNE-Agendakongress und dezentrale Regional-veranstaltungen auf der BNE-Tour 2018 Raum dafür, sich zu vernetzen, sich über Ziele und Erfolge der Aktivitäten auszutauschen und neue Ideen zu entwickeln.

Alle Informationen zur Jugendbeteiligung und zu allen BNE-Veranstaltungen unter www.bne-portal.de.

Nationale Plattform

BNE

VorsitzBMBF Internationaler

Berater W. Hirche, DUK

WissenschaftlicherBerater

Prof. Dr. G. de Haan

Agendakongress

Partnernetz-werke

Partnernetzwerke

Agendakongress

FachforumKommunen

FachforumFrühkindliche

Bildung

FachforumNon-formales

und informelles Lernen/JugendFachforum

Hochschule

FachforumBerufliche

Bildung

FachforumSchule

Jugendforum(youpaN)

BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG 11

BNE im internationalen Kontext

• UN – United Nations (Vereinte Nationen)

• UNESCO – United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur)

• OECD – Organisation for Economic Cooperation and Development (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

• PISA – Programme for International Student Assessment (Programm für internationale Bewertung von Schülerinnen und Schülern)

Bestelladresse für den Nationalen Aktionsplan:Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)Projektträger – Koordinierungsstelle BNEHeinrich-Konen-Straße 153227 BonnE-Mail: Koordinierung-BNE@dlr.de

12 KURZ NOTIERT

Impressum

HerausgeberBundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Bildung in Regionen; Bildung für nachhaltige Entwicklung 10117 Berlin

Bestellungenschriftlich an Publikationsversand der Bundesregierung Postfach 48 10 09 18132 Rostock E-Mail: publikationen@bundesregierung.de Internet: http://www.bmbf.de oder per Tel.: 030 18 272 272 1

StandNovember 2017 (aktualisierter Nachdruck Juli 2018)

TextBMBF/DLR-PT

GestaltungW. Bertelsmann Verlag, Bielefeld; Hauke Sturm

DruckBMBF

BildnachweiseTitel: plainpicture/Cultura/Mischa Keijser, S. 2: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung/Guido Bergmann: Vorwort (Porträt Anja Karliczek), S. 3: vgajic/E+/Getty Images, S. 6: pressmaster/Fotolia, S. 7, 8: Photothek.net/Thomas Köhler, S. 9: Bonninstudio/Stocksy, S. 11: Tom Merton/Caiaimage/Getty Images

Diese Publikation wird als Fachinformation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung kostenlos herausgegeben. Sie ist nicht zum Verkauf bestimmt und darf nicht zur Wahlwerbung politischer Parteien oder Gruppen eingesetzt werden.

www.bmbf.de www.bne-portal.de