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ETH ZürichGeodätische Messtechnik - Prof. Dr. H. Ingensand
Vortriebskontrolle am Beispiel des CERN Vortriebskontrolle am Beispiel des CERN Large Large HadronHadron ColliderCollider ProjektsProjekts
Ralph GlausRalph Glaus
13. April 200513. April 2005
Tunnelvermessung IITunnelvermessung II
ETH ZürichGeodätische Messtechnik - Prof. Dr. H. Ingensand
InhaltInhalt
CERN ÜberblickDas LHC-ProjektGrundbegriffe zum TunnelbauA Priori-Analyse der GenauigkeitProjektmanagement beim LHC-ProjektOberflächennetzLotungVortriebsmessungen unter besonderer Berücksichtigung der KreiselmessungenPraktische Probleme bei der StollenvermessungAuswertetechnikenDurchschlagsfehler
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CERN CERN -- ÜÜberblickberblick
CERN „Centre Européen de la Recherche Nucléaire“gegründet 195420 MitgliedstaatenLaboratorien in Meyrin bei GenfCERN beschäftigt rund 3000 Personen
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TeilchenbeschleunigerTeilchenbeschleuniger
Linearbeschleuniger (LINAC)
KreisbeschleunigerBeschleunigende Komponente: BeschleunigerkammerStrahlablenkung: DipolmagneteFokussierung: Quadrupol- und SextupolmagneteBahn: Vakuum-Kammer
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Teilchenbeschleuniger am CERNTeilchenbeschleuniger am CERN
Proton SynchrotronSuper Proton Synchrotron (SPS)Large Electron-Positron Collider (LEP)Large Hadron Collider (LHC)
ETH ZürichGeodätische Messtechnik - Prof. Dr. H. Ingensand
Der Large Der Large HadronHadron ColliderColliderHadronen: Teilchen, die an starken Wechselwirkungen beteiligt sind. Man unterteilt sie in Baryonen (z.B. Neutronen und Protonen) und Mesonen.Proton-Proton-Kollisionen werden Energien in der Grössenordnung von 1 TeV liefern: 1012fache Energie von biologischen und chemischen Prozessen Forderung nach sehr genau ausgerichteten Magneten (0.1 mm zwischen zwei benachbarten Magneten)
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LHCLHC--Projekt Projekt -- ÜÜbersichtbersicht
TI2
TI88.6 km
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TI2 TI2 -- GrundrissGrundriss
2.6 km
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TI8 TI8 -- GrundrissGrundriss
2.5 km
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ETH ZürichGeodätische Messtechnik - Prof. Dr. H. Ingensand
Bau des LHC Bau des LHC -- Vorgaben des BauherrnVorgaben des Bauherrn
Die Verbindungsstollen TI2 und TI8 werden von Schächten aus vorgetrieben Orientierungsübertragung!Hohe Genauigkeitsanforderungen an die VermessungUnternehmer vermessen die Tunnels selbständigBauleitung kontrolliert die Vermessung sporadisch24-Stunden-Schichtbetrieb (z.T auch an Wochenenden) -Vermessungs-Checks müssen zum voraus minutiös geplant werden und können nur während Wochenenden stattfinden
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Bau des LHC Bau des LHC -- Toleranzen des BauherrnToleranzen des Bauherrn
Das Tunnelprofil darf nirgends ins theoretische Profil hineinragen. Ausserdem darf es höchstens 2 cm weiter sein.
Die Tunnelachse darf nirgends mehr als 5 cm von der Sollachse abweichen
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TunnelprofileTunnelprofile
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Vortriebsarten IVortriebsarten I
Sprengvortrieb
TBM
TeilschnittmaschineNÖT
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Vortriebsarten IIVortriebsarten II
Teilschnittmaschine
TBM
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TBM SteuerungTBM Steuerung
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Phasen beim TunnelbauPhasen beim Tunnelbau
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Typische Vermessungsanwendungen beim Typische Vermessungsanwendungen beim TunnelbauTunnelbau
GrundlagennetzGeländeaufnahmenVortriebskontrolleMaschinensteuerungQualitätskontrolle vorfabrizierter Bauelemente (Tübbinge)Konvergenzmessungen
früher: Invardrahtheute: tachymetrisch
Überwachungsmessungen in Baugruben (Tagbautunnel)Überprüfen von LichtraumprofilenAbsteckung der technischen Anlagen
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Vorbereitende ArbeitenVorbereitende ArbeitenAugenschein (Platzverhältnisse im Tunnel)Wahl des Versicherungssystems
Konsolen
Bolzen
PfeilerZentriersysteme?Maximale VisurlängenEntwurf eines Nummerierungskonzepts
Konzept von Unternehmer vorhanden?
Mit Vorteil keine alphanumerischen Zeichen => erleichtert „Punktnummernarithmetik“
Falls Kreiselmessungen: Eichstrecke?Einigung mit Unternehmer über Zugangsrechte zum TunnelVersicherung
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Anlage des Netzes IAnlage des Netzes I
Geometrie des TunnelsQuerschnittMaximale SeitenlängeNutzbarer Zylinder (Refraktion)
Reds )2(22 −=
R [m] d [m] e [m] s [m]
1000 3 0.50 154
5000 5 1 346
Kathetenzuschlagsformel:
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Anlage des Netzes IIAnlage des Netzes IIGeometrie des TunnelsPlatzverhältnisseKonsolen PunkteKonsolen:
Polygonzug entlang ParamentPolygonzug Zick-Zack-Methode
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RefraktionRefraktion
1030.001035.001040.001045.001050.001055.001060.001065.001070.001075.001080.00
2151.002152.002153.002154.002155.002156.002157.002158.002159.002160.002161.002162.002163.002164.00
Ventilation aus Ventilation ein
Temperaturverlauf im Vereina-Tunnel
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Refraktion (Temperaturgradienten)Refraktion (Temperaturgradienten)
Y T 10
21= 6
∂∂δ −s
Refraktionswinkel in Funktion eines horizontalen Temperaturgradienten
mgon 1.6=
500m=s ;mC 1.0
Y T
δ∂∂ °
=
Numerisches Beispiel
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Refraktion Refraktion –– Hinweise fHinweise füür die Praxisr die Praxis
Optimal: Polygonzug in TunnelmitteLüftung einschaltenPortal: eventuell Azimutmessung gleichzeitig mit zwei KreiselnKreiselmessungen (aufwändig)
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Varianzfortpflanzung im Tunnel Varianzfortpflanzung im Tunnel -- BegriffeBegriffe
Mittlere KonfidenzellipseZweidimensionales Konfidenzintervall (a priori oder a posteriori) der Koordinanten y, x, die als unbekannte Parameter z.B. mit einer Netzausgleichung geschätzt werdenW. , dass y, x innerhalb der mittleren KE liegt, beträgt 39 %Form und Orientierung der mittleren KE hängen von der Konfiguration und der Datumswahl abWeder für gezwängte noch freie Netze sind mittlere KE konfigurations- noch datumsinvariante GrössenDie Grösse der mittleren KE ist abhängig von σ0 a priori oder a posterioriMittlere KE eines Neupunktes ist identisch mit der mittleren relativen KE des Neupunktes zu einem Fixpunkt
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Varianzfortpflanzung im Tunnel Varianzfortpflanzung im Tunnel -- BegriffeBegriffe
Mittlere relative KonfidenzellipseZweidimensionales Konfidenzintervall (a priori oder a posteriori) der Koordinantendifferenzen ∆y, ∆x, die als unbekannte Parameter z.B. mit einer Netzausgleichung geschätzt werdenW. , dass ∆y, ∆x innerhalb der mittleren relativen KE liegt, beträgt 39 %Form und Orientierung der mittleren relativen KE hängen von der Konfiguration und der Datumswahl abWeder für gezwängte noch freie Netze sind mittlere relative KE konfigurations-noch datumsinvariante GrössenDie Grösse der mittleren relativen KE ist abhängig von σ0 a priori oder a posterioriEigentlich wäre es richtiger, von der mittleren relativen Koordinaten-Konfidenzellipse zu sprechen
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Varianzfortpflanzung im Tunnel Varianzfortpflanzung im Tunnel -- BegriffeBegriffe
Mittlere Durchschlagsabweichung (mittlerer Durchschlagsfehler)Mittlere relative KE der Koordinatendifferenzen von zwei einander sehr nahe gelegenen Punkten beidseits des Durchschlags, wobei es in der Netzkonfiguration keine Beobachtung zwischen diesen beiden Punkten gibt.Bemerkenswert ist der Umstand, dass die mittlere relative KE der beiden Durchschlagspunkte für freie Netze praktisch datumsinvariant ist, während mittlere relative KE im Allgemeinen nicht datumsinvariant sind.Allgemeiner: Die mittlere relative KE zweier beliebiger Punkte wird im freien Netz für ∆y, ∆x 0 datumsinvariant.
Effektive Durchschlagsabweichung (effektiver Duchschlagsfehler)„Istwert – Sollwert“ der Koordinatendifferenzen zweier sehr nahe gelegener Punkte beidseits des Durchschlags.
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Varianzfortpflanzung beim PolygonVarianzfortpflanzung beim Polygon-- und und KreiselzugKreiselzug
sDsDsD
0
1
2
3
4
5
6
0 500 1000 1500 2000
Que
rfehl
er [c
m]
Laenge [m]
Polygonzug s=200, sA = 1 mgon
q(x)r(x)
Fehlerfortpflanzung beim gestreckten Polygonzug: Längsfehler:
SL
Dl σσ =
Querfehler: SL
q
3
3ασσ =
Fehlerfortpflanzung beim gestreckten Kreiselzug: Längsfehler: S
LDl σσ =
Querfehler: Lsq ασσ =
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Varianzfortpflanzung IIVarianzfortpflanzung II
Wann soll ein Kreisel eingesetzt werden?Genauigkeit?
220
2
0 200)1(
βσσσ
β
n
gonntt
n
i
+=
−−+= ∑
2
20
2
βσσσ
σσ
−≥
≤
Kreisel
nKreisel
n
Steigerung der ZuverlässigkeitVerminderung von Refraktionseinflüssen
2200'
2'1
1
'11
−+=
∆+=
AAA
AA1A
'1A
∆ ∆
2A
'2A 2
200'2
'1
1
'22
++=
∆−=
AAA
AA
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Varianzfortpflanzung IIIVarianzfortpflanzung III
Allgemeiner Fall: Konfidenzellipsen aus Kofaktorenmatrix der UnbekanntenQxx = (ATPA)-1 a priori berechenbarBauherr gibt in der Regel Toleranzen und nicht Standardabweichungen vor.
Berechnen von Konfidenzellipsen auf Niveau 95% (k = 2.5)
Relative Konfidenzellipse im Durchschlagspunkt (lagerungsinvariant)
k W
1 39 %
2 86 %
2.5 95 %
3 99 %
Wahrscheinlichkeit, dass eine Realisierung des Punktes P in die um den Faktor k vergrösserte mittlere Konfidenzellipse fällt
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A PrioriA Priori--Analyse TI8Analyse TI8
Zwei Varianten1 Azimut / 500 m
1 Azimut / 250 mσLotung: 1 mmσRichtung: 0.7 mgonσAzimut: 1.5 mgonσDistanz: 1 mm + 1 ppmσSetup: 0.5 mmPolygonseitenlänge: 120 m
Vertrauensintervall 95%
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A PrioriA Priori--Analyse TI2Analyse TI2
Vertrauensintervall 95%
Zwei Varianten1 Azimut / 500 m
1 Azimut / 250 mσLotung: 1 mmσRichtung: 0.7 mgonσAzimut: 1.5 mgonσDistanz: 1 mm + 1 ppmσSetup: 0.5 mmPolygonseitenlänge: 200 m
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Generierung eines MC-Sets (z.B. 100 Realisationen) mit Zufallsgenerator der normalverteilte Samples liefertSkalierung auf a priori-SigmasAnalyse des Histogrammes der Lotabstände auf Sollachse bei Durchschlagspunkt
MonteMonte--CarloCarlo--MethodeMethode
0
5
10
15
20
-60 -40 -20 0 20 40 60
Freq
uenc
y
Radial Deviation [mm
Histogram of Radial Deviations
Chainage 2090
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Die Zuverlässigkeit ist eine a priori Eigenschaft und quantifiziert das Auflösungsvermögen eines geodätischen Netzes, mit dem grobe Fehler aufgedeckt werden können.Tunnelnetze haben polygonalen Charakter beschränkte ZuverlässigkeitErhöhung der Zuverlässigkeit durch
verschränkte Polygonzüge (polygonale Netze)Einbezug von KreiselmessungenBohrlöcher
ZuverlZuverläässigkeitssigkeit
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ZeitplanZeitplan
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KostenKosten
Team: 1 Ingenieur, 2 GehilfenSIA-Tarife (2002)
Ingenieur Kat. C CHF 130.— / Stunde
Messgehilfe Kat. E. CHF 95.— / StundeAuswertung
Ingenieur Kat. CSpesenMaterial
Bolzen ca. CHF 10.-- / StückMwSTVerrechnung Regie (nach Aufwand) oder pauschal
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Bau des LHC Bau des LHC -- ProjektorganisationProjektorganisation
CERN Bauherr
Verifikation der Vermessung
Brown & Root / intecsa Bauleitung
Konvergenzmessungen
Grunder Ingenieure AG Consultant Vermessung
Unabhängige Kontrollen der Unternehmervermessung
Universität der Bundeswehr München
Kreiselmessungen
TWASB Unternehmer TI2 Vermessung TI2
ATIC Unternehmer TI8 Vermessung TI8
EPF Lausanne (Kreiselazimute)
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GrundlagennetzGrundlagennetz
Von CERN zur Verfügung gestelltVerbindung (Lage) zu Stollen mit GPS
Drei Sessionen mit 4 Trimble 4000 SSi-Empfängern à 1 StundeTransformation der Sessionen ins CERN-System mit 3D-Helmert (Schätzen von 3 Translationen und 3 Rotationen, Massstab von GPS) Ausgleichung der Koordinaten mit LTOP
Übertragung der Höhen mit Nivellement
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LotungLotung
Zwei unabhängige Methodentachymetrisch (Instrument mit Zweiachskompensator, Steilsicht- oder Zenitokular verwenden)
mit Zenitlot aufwändigGenauigkeit
Richtungen 8 mgon 0.8 mm
Zenitlot: 1 mm (aus Ausgleichung)
50 m
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Lotung IILotung IIVerwenden eines Tachymeters mit Zweiachskompensator
Silikonöl
LED oderLD Messachsen
PositionsempfindlicherDetektor (zweiachsig)
βααβν tan)cossin(tansin)( '1
'0 vvuvf −==
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Lotung IIILotung III
Einfluss der Stehachsschiefe auf die Richtungsgenauigkeit(σR = 0.5 m gon σv = 0.2 m gon)
0.02.04.06.08.0
10.012.014.0
0 20 40 60 80 100
Höhenwinkel [gon]
Ric
htun
gsge
naui
gkei
t [m
gon]
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Lotung IVLotung IV
365.9000
365.9500
366.0000
366.0500
366.1000
-20.0 0.0 20.0 40.0 60.0 80.0
Dire
ctio
n [g
on]
Height Angle [gon]
Displayed DirectionTheoretical Direction
Genauigkeit der Neigungsmessung: 0.3 mgonEingebaute Stehachskorrektur ist nicht gültig für Höhenwinkel > 80 gonMassnahmen:
Stabile Instrumentenaufstellung
Mehrere Richtungssätze messen
Manuelles Notieren der Querkomponente des Kompensators
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HHööhenhenüübertragung in den Stollenbertragung in den Stollen
mit Messbandgeeichtes 50-m-Stahlmessband
Zug: 50 N - Eigengewicht
Temperaturausdehnung Stahl 11.5 ppm / °C
Ablesungen simultan mit DiNi10 und NA2
Genauigkeit: 2 mm
tachymetrischgenauen Distanzmesser verwenden!
Genauigkeit: 0.5 mm
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Kreiselmessungen IKreiselmessungen I
Messungen von UniBw MünchenGyromat mit Zeiss Th2Gyromat mit Wild T2Regelmässige Kalibrierung der Geräte in Labor
Monatliche Funktionskontrolle
Bestimmung des Eichwertes auf astro-geodätischer Referenzlinie
Check der Stabilität des Eichwertes in Labor
Bestimmung der Temperaturkorrekturen in Klimakammer
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Kreiselmessungen IIKreiselmessungen II
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Kreiselmessungen Kreiselmessungen -- ReferenzlinieReferenzlinie
Bestimmung des lokalen Eichwertes auf Eichlinie (1 km von TI8 und 4 km von TI2 entfernt)Messungen auf ExzentrumExzentrum wird bei jeder Kreiselkampagne tachymetrisch neu eingemessenKreiselmessungen vor und nach den TunnelmessungenGleichzeitige Hin- und Rückmessungen
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ETH ZürichGeodätische Messtechnik - Prof. Dr. H. Ingensand
Kreiselmessungen im StollenKreiselmessungen im Stollen
• Messung von 2-3 Azimuten / Kampagne / Stollen
• Messungen auf Stativen• Zentrierung mit KERN-Lotstock
(unabhängige Überprüfung mit WILD Nadirlot)
• Gleichzeitig hin und rück (falls zwei Geräte)
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ZentrierungZentrierung
• Zentrierfehler verursacht Fehler in Orientierung des Netzes
• Je kürzer Polygonseite, desto genauer zentrieren • Zwangszentriert messen!• Verwendung eines Nadirlotes mit Kreuzschlitten• Vor und nach der Messung überprüfen
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PolygonzugPolygonzug
• Polygonzug mit übergreifenden Seiten• Anschluss über die vier letzten Punkte der
vorgängigen Kampagne• 100 m / 200 m Seitenlänge TI2• 60 m / 120 m Seitenlängen TI8• Verwendung eines LEICA-Tachymeters
TCA2003 mit ATR• Messungen erfolgen zwangszentriert (auch über
Kreiselpunkte)• Ev. Leuchtreflektoren verwenden• Lüftung während Messungen eingeschaltet
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NivellementNivellement
• Zeiss DiNi10• Korrelation mit konstantem Lattenabschnitt ==>
Vorteil im Tunnel (Beleuchtung)• Querprofil lässt nur den Einsatz von 2m-Latten zu• Einfaches Nivellement
• Höhengenauigkeit wenig kritisch• Kontrolle durch tachymetrische Höhen
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Praktische ProblemePraktische Probleme
• Koordination, Kommunikation• Organisation• Baubetrieb• Beleuchtung• Lüftung• Lärm• Staub• Feuchtigkeit• Wärme• Platzverhältnisse• Funk
Optimum ist nicht erreichbar !
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ReferenzsystemReferenzsystem
Eigenes, lokales KoordinatensystemGelagert im Zentrum des PS-RingsRechtssystemAzimut Y-Achse: 38 gonReferenzellipsoid: GRS80Geoid-Modell: Paraboloid, welches Geoidim Bereich von CERN möglichst gut anpasstProjektionssystem: Orthographische Projektion
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Reduktion der KreiselmessungenReduktion der Kreiselmessungen
Reduktion in die RechenebeneLotabweichungen: Laplace-Gleichung:
Richtungsreduktion (meist vernachlässigbar, dr< 0.1 mgon für Basen < 5 km)
MeridiankonvergenzInstrumentenbezogene Reduktionen
Lokaler Eichwert
Temperaturkorrekturen
' '1 0 1 0( sin cos ) tan ( ( sin 0 cos0) tan )a r r r A A rξ η β ξ η ϕ= − = − − − − −
βξϕη tan)cossin(tan AAAa −−−=
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TemperaturkalibrierungTemperaturkalibrierung
Gyromat mit Wild T2
Messungen auf Eichstrecke (Okt. 99)
Messungen in Tunnel (Okt. 99)
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TemperaturkalibrierungTemperaturkalibrierung
Gyromat mit Zeiss Th2
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TemperaturkalibrierungTemperaturkalibrierung
-37.9600
-37.9590
-37.9580
-37.9570
-37.9560
-37.9550
-37.9540
-37.9530
0.0 5.0 10.0 15.0 20.0 25.0 30.0
Cal
ibra
tion
Valu
e [g
on]
#Temperature [C]
calvalue1, s0 = 0.0011
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Resultate I (HResultate I (Hööhenausgleichung)henausgleichung)
Gemeinsame Ausgleichung aller Beobachtungen:Anschluss ans CERN-Höhennetz
Beobachtungsgleichungen sind Höhendifferenzen, abgeleitet ausHöhenwinkelbeobachtungen und ProjektionsdistanzenNivellementMessbandmessungen (Schacht)
Projektionsdistanzen beziehen sich auf eine Referenzkugel auf Höhe 433.659 m
Sehr steile Schrägdistanzen wurden vorgängig mit Hilfe der Höhenwinkel in Höhendifferenzen umgerechnet (Gewichtung!)
Keine Berücksichtigung der Lotabweichungen
ANZ A PRIORI SCHLUSS QUOT. REDUND.HOEHENDIFF (MF:1KM HOR): 323 7.3 MM 5.7 MM .78 252.080(DAVON NIVELLEMENT : 16 2.0 MM / 1 KM)(DAVON MESSBAND : 1 2.0 MM / 50 M)HOEHEN (BEOB.) : 3 20.0 MM .6 MM .03 2.000
MITTLERE FEHLER DER BEOBACHTUNGSGRUPPEN
ETH ZürichGeodätische Messtechnik - Prof. Dr. H. Ingensand
NNääherungskoordinatenherungskoordinaten--BerechnungBerechnung
Nicht-lineare Beobachtungsgleichungen Näherungskoordinaten notwendigVorhandene Tools liefern bei groben Fehlern (PV) Resultate, die u.U. nicht zur Konvergenz der Ausgleichung führenEntwicklung von PreFilter
„Quick“-Codierung der Messdaten
Meteo-Reduktion
Plausibilitätskontrollen
Berechnung der Instrumentenabweichungen
Erstellen von LTOP-Input-Files
Anfelderung an „Keim“ mit Helmerttransformationen zur Näherungskoordinaten-Berechnung
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AnfelderungAnfelderung mit mit HelmerttransformationenHelmerttransformationen
Satzmessung
Anfelderung mittels Helmerttransformationen
AB
CD
B
C
D
A
EA
C
B
FE
C
B
F
G
E
AB
CD
F
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Resultate II (Lageausgleichung)Resultate II (Lageausgleichung)
Gemeinsame Ausgleichung aller BeobachtungenBerücksichtigung von Lotabweichungen (steile Visuren)Orthographische Projektion nicht implementiert in verwendetem AusgleichungsprogrammAusweg: Rotation der Beobachtung um lokale LotlinieBeobachtungsgleichungen
Richtungen:
Azimute:
Horizontaldistanzen:
Lotung:
Methode bedingt die Berechnung des Erdzentriwinkels bei jeder StationUnterschiedlicher Zentriwinkel Station - Ziel wird vernachlässigt
A mG
mG
mG= − − −α η ϕ ξ α η α βtan ( sin cos ) tan
α α ξ η β= − −' ( sin( ) cos( )) tanL LAB AB
D D AB ABP SL L= − +cos( ( cos( ) sin( ))β ξ η
∆ ∆EastingUp Down LH− = − sinη
∆ ∆NorthingUp Down LH− = − sinξ
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Resultate III (Lageausgleichung)Resultate III (Lageausgleichung)
GR ANZ A PRIORI SCHLUSS QUOT. REDUND.DISTANZEN (MF FUER 1KM):
MST-KORR IN PPM MST KORR MF GR
4 107 2.0 MM 1.5 MM .74 97.806 6 52 2.0 MM 1.2 MM .61 44.601 7 60 2.0 MM 1.0 MM .49 44.176 8 60 2.0 MM .7 MM .37 45.669
RICHTUNGEN (MF:1KM): 4 97 5.0 CC 5.4 CC 1.08 56.889RICHTUNGEN (MF:1KM): 5 14 80.0 CC 71.5 CC .89 11.129RICHTUNGEN (MF:1KM): 6 50 5.0 CC 5.3 CC 1.06 29.957RICHTUNGEN (MF:1KM): 7 60 5.0 CC 4.6 CC .91 29.957RICHTUNGEN (MF:1KM): 8 57 5.0 CC 4.5 CC .91 27.591AZIMUTE (MF:1KM):OR. KORR MF
4 4 7.0 CC 9.4 CC 1.89 1.078KOORDINATEN (BEOB.) : 12 20.0 MM 4.1 MM .21 5.148KOORDINATEN (DIFF.) : 6 1.02 5.362KOORDINATEN (GPS) : 34 2.0 MM 2.2 MM 1.08 14.634
MITTLERE FEHLER DER BEOBACHTUNGSGRUPPEN
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Durchstich TI2Durchstich TI2
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DurchschlagsfehlerDurchschlagsfehler
Durchschlagsfehler [cm]Tunnel Zweck Länge [km]
Vermessung durch
Durchschlag Richtung Höhe Distanz
Samos Wasser 1.0 Eupalinos Ca. 530 v.Chr. 200 300 ? Gotthard Bahn 15 Gelpke/Koppe 1880 33 5 710 Albula Bahn 5.9 Graf/Reber 1902 5 5 115 Simplon Bahn 20.1 Rosenmund 1905 20 9 79 Lötschberg Bahn 14.5 Mathys/Bäschlin 1911 26 10 41 Hauenstein Bahn 8.2 Graf 1914 5 1 120 San Bernardino
Strasse 6.6 Schneider / IGP 1965 11 2 13
Gotthard Strasse 16.3 Schneider / Weissmann
1976 5 6 5
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Ausblick: Das NeutrinoAusblick: Das Neutrino--TunnelTunnel--ProjektProjekt
Vermutung: Neutrinos haben keine MasseNeutrinos werden von Genf nach Rom quer durch die Erde geschossenFalls keine Masse ==> Flug entlang SehneOrientierung des Tunnels wenig kritischGeoid bei Abschussrampe für die Bestimmung des Elevationswinkels
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NeutrinostrahlNeutrinostrahl--TrajektorieTrajektorie
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ProjektProjekt--LayoutLayout
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ÀÀ--PrioriPriori--Analyse CNGSAnalyse CNGS